Vorstellung im Stadtrat am 24.06.2021 - Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten Pleiße 1. Ordnung - Bereich WERDAU Erstellung durch LTV Sachsen
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Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten Pleiße 1. Ordnung – Bereich WERDAU Erstellung durch LTV Sachsen Vorstellung im Stadtrat am 24.06.2021 Nutzung der LTV – Fachpräsentation Anpassung + Ergänzung durch Fachbereich Stadtentwicklung + Bau
Inhalt 1. Rechtliche Einordnung + Zuordnung der Karten 2. Verfügbarkeit der Hochwasserkarten 3. Erläuterung der Karteninhalte 4. Grundlagen 5. Ergebnisauswertung - zu kritischen Stellen 6. Hinweise auf maßgebliche Änderungen gegenüber dem Hochwasserschutzkonzept 7. Weiteres Vorgehen im Hochwasserrisikomanagement 8. Auswertung aus kommunaler Sicht
§§ 1. Rechtliche Einordnung - Hochwasserrisikomanagement ❙ gemäß §73 WHG sind das Hochwasserrisiko zu bewerten Risikobewertung sowie Gebiete mit signifikanten Hochwasserrisiko auszuweisen Für die Pleiße festgestellt Hochwasserkarten ❙ für diese Gebiete sind Hochwassergefahren- und -risikokarten („GK/RK“; nach§74 WHG) werden heute vorgestellt Hochwasserrisiko- ❙ Sowie Hochwasserrisikomanagementpläne zu erstellen managementpläne (§75 WHG) das HWSK wird durch die LTV zu einem Hintergrunddokument des HWRM-Plans für die Elbe aktualisiert Erfolgt nach Fertigstellung GK/RK ❙ nach §71 SächsWG ist für die o.g. Aufgaben der Unterhaltungslastträger zuständig, d.h. für Gewässer I. Ordnung und Elbe die Landestalsperrenverwaltung ❙ diese drei „Produkte“ sind aller 6 Jahre zu prüfen und erforderlichenfalls zu aktualisieren
§§ 1. Rechtliche Einordnung – Überschwemmungsgebiete ❙ Festsetzung durch Rechtsverordnung der Landesregierung, §76 Abs. 2 WHG Überschwem- mungsgebiete ❙ Übertragung der Zuständigkeit für die Festsetzung nach §76 WHG auf die unteren Wasserbehörden, §72, Abs. 1 SächsWG ❙ die Festsetzungen sind an neue Erkenntnisse anzupassen, §76 Abs. 2 Satz 2 WHG ❙ die Ergebnisse der aktuellen Modellierung können als Grundlage zur Ausweisung/Aktualisierung der festgesetzten Überschwemmungsgebiete durch die untere Wasserbehörde dienen
?? Gefahrenkarten / Risikokarten - Zuordnung ❙ Hochwassergefahrenkarten – Verzeichnis der gefährdeten Flächen, als fachliche Handlungsgrundlage für Behörden, private Eigentümer, Nutzer ❙ Unterstützen Planung von Maßnahmen innerhalb und außerhalb von Überschwemmungsgebieten ❙ Hochwasserrisikokarten – Darstellung der negativen Auswirkungen eines Hochwassers, ❙ Darstellung der betroffenen Einwohner, der Flächennutzung, Einzelobjekte mit besonderer Bedeutung, welche gefährdet sind
2. Verfügbarkeit der Hochwasserkarten ❙ Übergabe der analogen und digitalen Daten an Gemeinden, Landkreis (uWB), LDS, LfULG und SMEKUL ❙ zukünftig Darstellung in interaktiver Karte im Umweltportal des Freistaates Sachsen: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml © LfULG
3. Erläuterung der Karteninhalte – Hochwassergefahrenkarten ❙ Darstellung fünfstufige Wassertiefenklassen ❙ Hochwasserschutzanlagen ❙ Brücken ❙ Fließgeschwindigkeiten ❙ Fließrichtung
3. Erläuterung der Karteninhalte – Hochwassergefahrenkarten ❙ Extremhochwasser dient zur Abschätzung der maximalen Betroffenheit seltenes hydrologisches Ereignis plus Verklausungsszenario ❙ Zu beachten: auf jeder Karte im Schriftfeld ist das Hochwasserereignis vermerkt ❙ HQ 20 / HQ 50 / HQ 100 / HQ 200
3. Erläuterung der Karteninhalte – Hochwasserrisikokarten ❙ zeigen die Betroffenheiten in den jeweils überschwemmten Gebieten ❙ Flächennutzungsarten ❙ Katastrophenschutzeinrichtungen, Einrichtungen mit besonderem Schutzbedürfnis ❙ Zu beachten: auf jeder Karte im Schriftfeld ist das Hochwasser- ereignis vermerkt
3. Erläuterung der Karteninhalte – Hochwasserrisikokarten ❙ zeigen die Betroffenheiten in den jeweils überschwemmten Gebieten ❙ Flächennutzungsarten
4. Grundlagen - Hydrologie ❙ Basis sind die zwischen LTV und LfULG abgestimmten Ergebnisse der amtlichen Hydrologie. Diese Ergebnisse sind im Wasserhaushaltsportal abrufbar: ❙ für die Berechnungen im numerischen Strömungsmodell wurde der hydrologische Längsschnitt für das Modell aufbereitet (Auswertung u.a. HW 2013) ❙ In Werdau (noch) kein amtlicher Hochwassermeldepegel installiert HQ20 HQ50 HQ100 HQ200 HW2013 (>HQ100) Stationierung m³/s m³/s m³/s m³/s m³/s Pegel 84+685 37,7 53,0 68,0 86,9 - Werdau Pegel 78+500 63,4 88,1 112,0 141,0 120,0 Neukirchen I
4. Grundlagen - Datengrundlagen ❙ Bestandsmodell Pleiße (Stand 2016) ❙ digitales Geländemodell (DGM 1) ❙ Ergebnisse Gewässerbegehung durch IB ❙ terrestrische Vermessungen ❙ Daten bestehender Hochwasserschutzanlagen ❙ Ortholuftbilder ❙ Landnutzung und digitale topografische Karten © GeoSN, dl-de/by-2-0 ❙ Gewässernetz, Pegel ❙ Fachdaten für Risikokarten ❙ Ermittlung der Rauheitszonen (Fließwiderstände) © LTV © GeoSN, dl-de/by-2-0
4. Grundlagen – zweidimensionales hydraulisches Modell ❙ fertiges 2D-HN-Modell, einschließlich Kalibrierung an vergangenen Hochwasserereignissen ❙ kalibriertes 2D-HN-Modell lag bereits vor & wurde abschnittsweise aktualisiert © LTV
5. Ergebnisauswertung zu kritischen Stellen – HQ(100) ❙ drei Brücken stauen ein Brücke Plauensche Straße Fußgängerbrücke am Brühl - Pferdemeierbrücke Fußgängerbrücke Unterer Anger und zehn weitere Brücken sind gefährdet (< 50 cm Brücke Plauensche Straße © LTV Freibord) und GeoSN Kirchschulstraße, Brückenweg, Mühlenstraße, Gabelsbergerstraße, Poststraße, Handwerkerbrücke, Richardstraße, Stadtpark, Freistraße, Ruppertsgrüner Str. Fußgängerbrücke am Brühl © LTV und GeoSN
5. Ergebnisauswertung zu kritischen Stellen – HQ(100) ❙ fünf kritische Bereiche: Bereich zwischen Neumarker Bach und Ruppertsbach Hauptstraße und Kindertageseinrichtung in Überflutungsfläche Mündungsbereich Lagsteinbach (Q=2,2m³/s, unterhalb Brücke Plauensche Straße) Neumarkerbach – Ruppertsbach © LTV und GeoSN Fußgängerbrücke am Brühl (Pferdemeier) führt zu Überflutung der Straße Dorfstraße – Bereich von Abzweig Winkleberg ca. 100 m Richtung Kita (Mündungsbereich Mittelstraßengraben) Mündung Mittelstraßengraben © LTV und GeoSN
5. Ergebnisauswertung zu kritischen Stellen – HQ(100) Bereich Langenhessen unterstrom Kirchschulstraße bis Ortsausgang bis Mündung Koberbach abschnittsweise Überflutung von Straßen und Siedlungsgebieten nach Mündung Koberbach (Q=23,7m³/s) beidseitige Überflutung von Straßen und Siedlungsgebieten ehem. Wehranlage Langenhessen bis Koberbach © LTV und GeoSN
5. Hinweise zu kritischen Stellen – HQ(200) ❙ knapp die Hälfte der Brücken staut ein (12) ❙ Mehrere Bauwerke haben direkten Einfluss auf die Überflutungsflächen Brücke Gabelsberger Straße © LTV und GeoSN ❙ Verschärfung der bekannten, kritischen Stellen ehem. Tuchwehr © LTV und GeoSN Brücke am Brühl © LTV und Straßenbrücke 85+059 © GeoSN LTV und GeoSN
5. Hinweise zu kritischen Stellen – HQ(200) Werdau ❙ sechs kritischen Stellen bei HQ100 werden, um zwei erweitert Bereich zwischen Neumarker Bach und Ruppertsbach Kindergarten & Hauptstraße Leubnitzbach © LTV und GeoSN betroffen Neumarker Bach – Ruppertsbach © LTV und GeoSN Mündung Leubnitzbach Greizer Straße betroffen trotz großer Retentionsmöglichkeiten durch Rückbau Tuchfabrik unterhalb Mündung Steinpöhlbach Überflutung der Hauptstraße Mündungsbereich Mittelstraßengraben Überflutung Straße und Siedlungsflächen Mündung Steinpöhlbach © LTV und GeoSN Mündung Mittelstraßengraben © LTV und GeoSN
6. Maßgebliche Änderungen gegenüber HWSK – HQ(T) nachfolgend Vergleich zwischen HWSK 2004 und Istzustand 2019: ❙ unterschiedliche Modelle (1d / 2d) unterschiedlichen Eingangsdaten, Berechnungsansätze 2004 querprofilbasiert, 2019 DGM1-Daten und terrestrische Vermessung 2d-Modell: bessere Abbildung von Fließwegen im Vorland ❙ andere Hydrologie -> kein HW2010, HW2011 oder HW2013 inzwischen neue stat. Auswertung höhere Abflussmengen im Vergleich zu 2004! ❙ Umsetzung von Baumaßnahmen Schwachstellen von 2004 teilweise beseitigt (u.a. diverse Brückenbauwerke) trotzdem weite Bereiche der Überflutungsflächen vergleichbar!
6. Maßgebliche Änderungen gegenüber HWSK – HQ(100) blau = HWSK rot = 2019 ❙ vergrößertes Retentionsvolumen an der Richardstraße auch bei HQ100 positive Auswirkung ❙ HWSB am Brühl große positive Effekte
6. Maßgebliche Änderungen gegenüber HWSK – HQ(100) Werdau ❙ Fußgängerbrücke Langenhessen besser im Modell abgebildet
6. Maßgebliche Änderungen gegenüber HWSK – HQ(300) Werdau ❙ Überlastung bekannten Schwachstellen
6. Maßgebliche Änderungen gegenüber HWSK – HQ(300) Werdau ❙ detailliertere Abbildung des Vorlandes zeigt andere Ausbreitung der Überflutung
7. Weiteres Vorgehen im Hochwasserrisikomanagement ❙ Erarbeitung eines Hintergrunddokumentes für die Pleiße zum Hochwasserrisiko- managementplan für das Elbeeinzugsgebiet durch die LTV (ähnlich dem HWSK) Ziel: Prüfung Wirksamkeit bestehender Hochwasserschutzanlagen, Nutzen/Notwendigkeit neuer Maßnahmen mit Fokus auf nichtbaulichen Hochwasserschutzmaßnahmen ❙ Festsetzung der neuen, flurstücksgenauen Überflutungsflächen durch Landratsamt, es wird eine Aktualisierung noch im Jahr 2021 angestrebt ❙ bei aktuellen Bauanträgen - Abgleich mit beiden Überflutungsflächen (HWSK + Hochwassergefahrenkarte), höhere Wichtung bei den aktuellen Überflutungsflächen ❙ Ausblick: LTV - Entwicklung einer Aufgabenstellung für die Pleiße, Ausschreibung der Leistung
8. Auswertung aus kommunaler Sicht ❙ Hochwassergefahren in der Gesamtgemeinde differenziert – Steinpleis, Leubnitz, Werdau – Überflutungsgebiete beschränkt auf das unmittelbare Vorland, in Langenhessen unterhalb Einmündung Koberbach kleinräumige Überflutungen über das Vorland hinaus ❙ Zwei besonders schutzbedürftige Objekte bei Hochwasser: Kita „Zwergenland“ Steinpleis, Musikschule ❙ Ortslage Langenhessen ab HQ50 Verkehrseinschränkungen unterstrom Einmündung Koberbach, wenige Brücken vorhanden, somit Umwege bei Rettungskräfteeinsatz (frühzeitige Evakuierung) ❙ Wichtige Maßnahme zur Hochwasserverteidigung ist Kontrolle der Brücken auf Verklausung ❙ Kurze Vorwarnzeiten bei Hochwasserereignissen, somit dauerhafte Vorsorgung in gefährdeten Gebieten
8. Auswertung aus kommunaler Sicht ❙ Wehranlagen müssen rückgebaut werden – z.B. ehemaliges Tuchwehr (Stadtpark) ❙ Pleiße – häufige Hochwasser im Winter, starke Hochwasser im Sommer ❙ HWRMP der Stadt für Königswalder Bach und Pleiße II. Ordnung – zukünftige Einbeziehung in Fortschreibung ❙ Zuflüsse bei HQ100: Pleiße 2. Ordnung: 26,90 m³/h Neumarker Bach 16,90 m³/h Ruppertsbach 10,40 m³/h Leubnitzbach 10,70 m³/h Königswalder Bach 7,30 m³/h Koberbach 23,70 m³/h ❙ Sommerhochwasser 1954 – größte aufgezeichnete Niederschlagsmengen im Einzugsgebiet (deutlich größer als 2013) ❙ Sommerhochwasser 2013 – größte Scheitelwelle erzeugt (siehe Pegel Neukirchen)
8. Auswertung aus kommunaler Sicht ❙ Ansatz – Scheitelwelle vermeiden – Rückhaltung / Verzögerung bei Zuflüssen (siehe vor) ❙ Zusammenarbeit mit Gemeinde Fraureuth (Neumarker Bach) + Langenbernsdorf (Pfarrbach) ❙ Optimierung / Steuerung Hochwasserrückhaltefunktion der Talsperre in Abhängigkeit der Zuflüsse ❙ Forderung nach Ausbau Pegel Werdau als Hochwassermeldepegel (Planungen laufen, Genehmigung soll in 2021 beantragt werden) ❙ Berücksichtigung der Erkenntnisse im Katastrophenschutz und Rettungsdienst Hochwasserschutz – fortlaufender Prozess, der ständiger Fortschreibung bedarf
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