Vortrag im Rahmen der Zoom-Konferenz Paul Celan - "sah daß ein Blatt fiel und wußte, daß es eine Botschaft war" der PH Burgenland Konzept: ...

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Vortrag im Rahmen der Zoom-Konferenz Paul Celan - "sah daß ein Blatt fiel und wußte, daß es eine Botschaft war" der PH Burgenland Konzept: ...
Vortrag im Rahmen der Zoom-
Konferenz Paul Celan – »sah daß ein
Blatt fiel und wußte, daß es eine
Botschaft war«
der PH Burgenland
(Konzept: Martin A. Hainz)
in Kooperation mit dem Jüdischen
Museum Eisenstadt 12.11.2020.
Vortrag im Rahmen der Zoom-Konferenz Paul Celan - "sah daß ein Blatt fiel und wußte, daß es eine Botschaft war" der PH Burgenland Konzept: ...
   Diese Präsentation ist online unter
    www.martinhainz.at/CelanEisenstadt2020.pdf.
   „»Schreiben« heißt nichts anderes als sie in
    Funktion setzen.“

    Walter Benjamin: Gesammelte Schriften, ed. Rolf Tiedemann et al.,
    vol. IV: Kleine Prosa. Baudelaire-Übertragungen. Frankfurt/M.: Suhrkamp
    Verlag 1991 (=suhrkamp taschenbuch wissenschaft 934).
   „flächen-
    tief“ (III/83)

   zum Begriff des Satirischen auch Burkhard Meyer-
    Sickendiek: Der Wandel der Satire. Über die Verschärfung
    literarischer Ironie in der deutsch-jüdischen Moderne. In:
    Weimarer Beiträge, Nr 57·4, 2011, pp.550-561.
   „Orkane.
    Orkane, von je,
    Partikelgestöber, das andre,
    du
    weißts ja, wir
    lasens im Buche, war
    Meinung.“ (I/200)
   „Ich brauche nicht erst hervorzuheben, daß das Gedicht
    um dieser Meinung – um der Menschen willen, also gegen
    alle Leere und Atomisierung geschrieben ist.“
    – Paul Celan & Erich Einhorn: Einhorn: du weißt um die Steine…
    Briefwechsel, ed. Marina Dmitrieva-Einhorn. Berlin: Friedenauer Presse
    2001.
   „Wirklichkeit ist nicht, Wirklichkeit will […]
    gewonnen sein.“ (III/168)

   „Solidarität wird nicht entdeckt, sondern
    geschaffen“

    – Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität, trad. Christa
    Krüger. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 41997 (=suhrkamp
    taschenbuch wissenschaft 981).
   „wir schaufeln“ (I/41, III/63)
    – „er spielt“ (I/42, III/64)

   Banalität des Bösen

    – Hannah Arendt: Eichmann and the Holocaust. London: Penguin Books
    2005 (=Great Ideas, vol. 40).
   „Todeskrisis einer ganzen Gattung von Lyrik“:
    „Des Liedes nämlich. Denn das Lied […] ist
    doch selbst in seinen erhabensten Lauten
    diesem rechtzeitig-zeitweiligen Verstummen
    gerade jetzt ausgeliefert.“

    – Walter Benjamin: Gesammelte Schriften, ed. Rolf Tiedemann et
    al., vol. III: Kritiken und Rezensionen. Frankfurt/M.: Suhrkamp
    Verlag 1991 (=suhrkamp taschenbuch wissenschaft 933).
   „Ich fing an, Celans Gedichte wie Tore zu
    betrachten und nicht etwa wie Häuser, in
    denen die Bedeutung wie ein Besitz
    aufbewahrt wird.“

    –Yoko Tawada: Das Tor des Übersetzers oder Celan liest
    Japanisch. In: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik, Nr
    4·2013, Heft 2, pp.171-177.
   „Im Angedenken ans Sein wird […]
    Mitmenschlichkeit als kleinkariert beiseite
    gewischt. Hochtrabende Gedanken zeigen
    bei Heidegger als Kehrseite eine zynische
    Gleichgültigkeit gegenüber konkretem
    Leiden“.

    – Thomas Rohkrämer: Martin Heidegger. Eine politische
    Biographie. Paderborn: Ferdinand Schöningh 2020.
   „das lästige, […] »widerstandsfähige«
    Potential der städtischen Kulisse“

    – Andrei Corbea-Hoisie: Czernowitz, mon amour. In:
    Czernowitz, ed. Peter Rychlo. Klagenfurt: Wieser Verlag 2004
    (Europa erlesen), pp.269-281.
   „the borderline of the democratic working
    model“

    – Antonella Mei-Pochtler (& Sam Jones): ‘Arrogance’ blinded big
    countries to virus risk, says Austria adviser. In: Financial Times, 4.5.2020 –
    https://www.ft.com/content/87495a18-f7a1-4657-a517-ba2b16c146dc
    (date of access: 5.5.2020).
   „EIN DRÖHNEN: es ist
    die Wahrheit selbst
    unter die Menschen
    getreten,
    mitten ins
    Metapherngestöber“ (II/89)
   „Philologie ist Nekyia, Abstieg zu den Toten, ad plures
    ire. Sie gesellt sich zum […] sonderbarsten […]
    Kollektiv und gibt etwas vom Leben ihrer Sprache hin,
    um diese Unterirdischen zum Sprechen zu bringen; sie
    stirbt – die Philologie stirbt, jeder Philologe stirbt –,
    um dem einen oder anderen von jenen Vielen für eine
    Weile in ihrer Sprache zum Nachleben zu verhelfen.
    Ohne die Philologie, die sich mit den Toten
    vergesellschaftet, würden die Lebenden asozial.“
    – Werner Hamacher: 95 Thesen zur Philologie. [Holderbank]: Urs Engeler
    Editor 2010 (=roughbook 008).
   „»to re-mind«, […] daran denken, in
    Erinnerung zu rufen“,

   „eine Mnemotechnik, die dem Denken des
    Denkens inwendig“ sei, „im Herzen davon,
    das Denken zu denken.“

    – Jacques Derrida: Der Meineid, vielleicht. (»jähe syntaktische Sprünge«),
    trad. Esther von der Osten. Wien: Passagen Verlag 2020 (Passagen
    forum).
   „Sprachgerechtigkeit“

    – Werner Hamacher: Sprachgerechtigkeit. Frankfurt/M.: S. Fischer
    Verlag 2018 (S. Fischer Wissenschaft).

   „Recht, Rechte zu haben“

    – Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft.
    Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft. München,
    Berlin: Piper Verlag 202017 (=Serie Piper 1032).
   „Nichtsetzung“

    – Werner Hamacher: Keinmaleins. Texte zu Celan. Frankfurt/M.: Vittorio
    Klostermann 2019 (=Klostermann Rote Reihe, vol. 108)

   „erschwiegenes Wort“ (I/138)
   „Was fühlen Sie, wenn Rudolf Kalkstein behauptet, die
    Juden seien am Holocaust selbst schuld? Darf man Ariel
    Reich-Scharonicki mit seinen eigenen Büchern
    erschlagen? Ist Guido Möllemann der neue Mussolini – und
    ist das wirklich so schlimm?
    Natürlich gebe ich auf solche Fragen nie Antworten. Nicht
    nur, weil unsere Redaktionen zurzeit so schlecht zahlen –
    sondern auch, weil die Fragen mir als Juden gestellt
    werden. Und ich als Jude bin der Meinung, die Deutschen
    haben wie alle anderen Menschen Köpfe zum Denken.“
    – Maxim Biller: Wer nichts glaubt, schreibt. Essays über
    Deutschland und die Literatur. Ditzingen: Philipp Reclam jun.
    Verlag 2020 (=Reclams Universal-Bibliothek, Nr 19672).
   … einer „Deprivation, Appropriation,
    Usurpation aus[ge]setzt“…

    – Christine Ivanovic: Informiertes Lesen. Paul Celans Das
    Flüsterhaus. Unter Einbeziehung von Elfriede Jelineks Stecken,
    Stab und Stangl. In: Paul Celan. Interpretationen – Kommentare –
    Didaktisierungen, ed. Johann Georg Lughofer. Wien: Praesens
    Verlag 2020 (=Ljurik, vol. 9), pp.30-56.
   „Wir müssen die Bilder der angeblichen Überflutung
    des Landes durch […] »Überflutunglein«, wie der
    Schriftsteller Peter Waterhouse schreiben würde, zu
    einem »Massensturmlein«, einem »Wellenlein« in
    zahlreiche Diminuitive auflösen. Man müsste dem
    künstlichen Groß-Wir mit einem Wir-chen begegnen,
    mit einer Dekonstruktion dieses repräsentativen
    Sprechens im Fluss ihrer Widersprüche.“
    – Kathrin Röggla: Reden in Zeiten der Verrohung. In: Literarische
    Katastrophendiskurse im 20. und 21. Jahrhundert, ed. Ewa Wojno-
    Owczarska. Berlin: Peter Lang 2019 (=Warschauer Studien zur
    Kultur- und Literaturwissenschaft, vol. 13), pp.297-317.
    „Sie rufen: Ihr lästert!“

    Ihr mahnt uns: Ihr lästert!“ (I/35)
   „Ihr mahlt in den Mühlen des Todes das weiße
    Mehl der Verheißung“ (I/35)

   „Knochen-Hebräisch,/ zu Sperma zermahlen“
    (II/63)
   „die formoffene, Formen allenfalls
    anbahnende Afformel“

   „tritt das Gedicht von sich selber zurück“

    – Hamacher: Keinmaleins.
   „Die Kunst erweitern?
    Nein. Sondern geh mit der Kunst in deine
    allereigenste Enge. Und setze dich frei.“
    (III/200)
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