Feldberg - Belchen - Oberes Wiesental Naturschutzgroßprojekt im Südschwarzwald
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Titelbilder: oben von links nach rechts: Dreizehenspecht, Felsen-Ehrenpreis, Mittlerer Perlmutterfalter unten von links nach rechts: Feldberg, Belchen, Oberes Wiesental Titel: Feldberg – Belchen – Oberes Wiesental. Naturschutzgroßprojekt im Südschwarzwald Herausgeber: Zweckverband Naturschutzgroßprojekt Feldberg – Belchen – Oberes Wiesental Autoren: Prof. Dr. Peter Detzel, Matthias Krug, Karin Maier, Sigrid Meineke, Philipp Riedel, Wolfgang Röske, Bernhard Seger, Dr. Bernd-Jürgen Seitz Redaktion: Sigrid Meineke Bildnachweis: Alle Abbildungen stammen vom Herausgeber, soweit nicht anders vermerkt Herstellung: verlag regionalkultur (vr) Lektorat: Andrea Sitzler (vr) Layout und Satz: Harald Funke (vr) Endkorrektorat: Henrik Mortensen (vr) Umschlaggestaltung: Jochen Baumgärtner (vr) ISBN 978-3-89735-737-2 Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Diese Publikation ist auf alterungsbeständigem und säurefreiem Papier (TCF nach ISO 9706) gedruckt entsprechend den Frankfurter Forderungen. Alle Rechte vorbehalten. © 2012 verlag regionalkultur verlag regionalkultur Ubstadt-Weiher • Heidelberg • Basel Korrespondenzadresse: Bahnhofstraße 2 • D-76698 Ubstadt-Weiher Tel. 07251 36703-0 • Fax 07251 36703-29 E-Mail kontakt@verlag-regionalkultur.de • Internet www.verlag-regionalkultur.de
Inhaltsverzeichnis Vorwort ......................................................................................................................................................................................................................7 Prolog ..........................................................................................................................................................................................................................8 1 Entstehung des Projektes ............................................................................................................................................................... 12 2 Einführung in die Landschaft ........................................................................................................................................................ 20 3 Von Menschen und Landschaften ........................................................................................................................................... 30 3.1 Landschaft denken ........................................................................................................................................................................................ 31 Projektmanagerin Sigrid Meineke 3.2 Fortschrittliche Tradition: Planen, Machen, Bleiben ........................................................................................................................ 40 Land- und Gastwirt Ernst Mühl; Naturschutzplaner Luisa Steiner und Wolfgang Röske 3.3 Landschaft ist Balsam für die Seele ...................................................................................................................................................... 45 Revierförster Norbert Dreher 3.4 Taktschlag einer Kulturlandschaft ........................................................................................................................................................... 50 Landwirte Roswita und Martin Lais 4 Teilgebiete und ihre Maßnahmen ............................................................................................................................................. 54 4.1 Belchen .............................................................................................................................................................................................................. 55 4.2 Feldberg ............................................................................................................................................................................................................. 80 4.3 Gletscherkessel Präg .................................................................................................................................................................................108 4.4 Taubenmoos ..................................................................................................................................................................................................122 4.5 Utzenfluh .........................................................................................................................................................................................................128 4.6 Wiedener Weidberge .................................................................................................................................................................................139 5 Erkundungstouren durch das Gebiet des Naturschutzgroßprojekts ..........................................................160 6 Ausblick ........................................................................................................................................................................................................170 7 Anhang ..........................................................................................................................................................................................................174 7.1 Zeittafel zum Naturschutzgroßprojekt .................................................................................................................................................175 7.2 Bildautoren ......................................................................................................................................................................................................180
Feldberg – Belchen – Oberes Wiesental 8 Prolog PHILIPP RIEDEL Man meint es noch zu hören: das Knacken und Knirschen, das Rauschen und Surren. Klänge, die die letzte Eiszeit im Feldberg-Belchen-Gebiet komponiert hat. Riesige Eispan- zer überzogen den Schwarzwald und waren die letzten großen Steinmetze, die der Landschaft unendlich gedul- dig und beharrlich ihren Stempel aufgedrückt haben. Kunstwerke dieser Zeit sind heute noch zu bewundern: der Gletscherkessel bei Präg, der Karsee am Feldberg, das Krunkelbach- und Albtal und seine Moränenwälle in Menzenschwand, die Seehalde ... Die Geologie bildet die strukturierte Bildleinwand für das große landschaftliche Gesamtkunstwerk zwischen dem Feldberg und dem Belchen. Es wird nach wie vor daran gearbeitet. Künstler sind die Natur und mit ihr die Das Albtal in Menzenschwand wurde vom Gletscher Menschen, die hier leben und wirken. Das Feldberg-Bel- ausgehobelt. So kann man sich die Landschaft während der Eiszeit vorstellen: Das dichte Wolkenband über dem Wiesental entspricht dem mächtigen Wiesegletscher. Er lässt nur die höchsten Bergkuppen herausragen.
1 Entstehung des Projektes
13 Eine Odyssee mit Happy End: Wie das Naturschutzgroßprojekt groß wurde BERND-JÜRGEN SEITZ Ab dem Jahr 1996 stellte der Bund für das „Förderpro- deutung des Gebietes darstellen, was aber nicht schwie- gramm zur Errichtung und Sicherung schutzwürdiger rig war: Die Ansammlung seltener Pflanzen- und Tierarten Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich in den oft eng verzahnten Lebensräumen der Weidfelder, repräsentativer Bedeutung“, die so genannten Natur- Mähwiesen, Moore, Bergbäche, Felsen und Blockhalden schutzgroßprojekte, Mittel bereit und forderte die Länder ist in dieser Form einmalig in Deutschland. Unser zen- auf, Anträge zu stellen. Diese Aufforderung reichte das traler Ansatz war es, die bäuerliche Kulturlandschaft zu Ministerium Ländlicher Raum (MLR) an die Landesanstalt sichern, zu pflegen und zu entwickeln, weil damit auch für Umweltschutz und von dort an die vier Bezirksstel- viele seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten werden len für Naturschutz und Landschaftspflege (BNL) weiter. können. Aus diesem Ansatz leiteten wir erste Vorstellun- Wir von der BNL Freiburg schlugen im Oktober 1996 vier gen über notwendige Maßnahmen ab. Die angedachte Projekte vor: Das Schwenninger Moos im Schwarzwald- Laufzeit betrug schon damals zehn Jahre mit Kosten von Baar-Kreis, den Grindenschwarzwald zwischen Hornis- jährlich 0,5 bis 1 Mio. DM. grinde und Kniebis, die Radolfzeller Aach und das Gebiet Die Akzeptanz durch die Gemeinden der Region „Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental“. In diesen vier schätzten wir als hoch ein, weil diese erkannt hatten, Gebieten existierten bereits Konzeptionen und Projekte dass Naturschutz, naturverträglicher Tourismus und eine der Naturschutzverwaltung, für deren Umsetzung ein Na- Offenhaltung der Landschaft im Einklang standen. turschutzgroßprojekt ein geeignetes Instrument gewe- Dieser Ausgangssituation folgte eine lange Kette an sen wäre. Auch aus den anderen Regierungsbezirken ka- intensivem Hin und Her von Vorschlägen, Gegenvorschlä- men Vorschläge. Bevor diese aber weiter ausgearbeitet gen, unzähligen Sitzungen, Arbeitstreffen und viel Über- werden sollten, wurde das Bundesamt für Naturschutz zeugungsarbeit zwischen der BNL, dem BfN, dem Mi- (BfN) zu den Erfolgsaussichten für die einzelnen Projekt- nisterium und den Vertretern der Region. Sie alle dienten vorschläge befragt. Ein wichtiges Kriterium sollte die Ak- dazu, dem Projekt die optimale Ausrichtung zu geben. zeptanz der geplanten Maßnahmen bei den Beteiligten Im September 1997 besuchten Herr Dr. Scherfose sein; die Chance für eine Projektbewilligung sei dann „au- und Frau Dr. Steer als Vertreter des Bundesamts für Na- ßergewöhnlich gut“. turschutz das vorgesehene Projektgebiet und sandten Das MLR erstellte im Juni 1997 eine Prioritätenliste positive Signale: Das Gebiet eignet sich grundsätzlich für der aus seiner Sicht förderwürdigen Projekte – ganz oben ein Naturschutzgroßprojekt! Allerdings sollten wir das stand tatsächlich das Gebiet „Feldberg-Belchen-Oberes Naturschutzgebiet „Utzenfluh“ noch in das Kerngebiet Wiesental“! Das Ministerium legte besonderen Wert aufnehmen und für das touristische Schwerpunktgebiet darauf, dass die potenziellen Flächen langfristig in ihrem Feldberg ein Besucherlenkungs- und Tourismuskonzept naturschutzfachlichen Wert erhalten bleiben müssten. vorsehen. Nun ging es an die Konkretisierung: Schnell war klar, Im Dezember 1998 konnten wir dem BfN die erste dass die Naturschutzgebiete „Feldberg“, „Belchen“ und ausführliche Projektkonzeption übergeben. „Gletscherkessel Präg“ mit 9000 Hektar den Kern bilden Im Juli 1999 folgte eine erste Überarbeitung, in der würden. Anschließend sollten wir die herausragende Be- wir noch deutlicher herausstellten, warum das Ge-
Anhang 179 Renate Schmidt
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