Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschafts-system nötig ist
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Impuls Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschafts- system nötig ist Die Entwicklung zukünftiger Gesundheits- systeme muss von der Vision einer allgemein- wohlorientierten Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen geleitet sein, die auf internationaler Solidarität und sozialer Gerechtigkeit beruht. Dr. Remco van de Pas T-01-2023 DOI: 10.5281/zenodo.7554101 Wie in den meisten europäischen Ländern ist das deutsche Gesundheitssystem Teil eines Wirtschaftssystems, dem es intrinsisch an gesundheitlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit mangelt. Der deutsche Gesundheitssektor ist für 5,2 % der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.1 2011 mussten 51 von 1.000 Patient:innen mit Diabetes ins Krankenhaus eingeliefert werden. Damit hat Deutschland eine der höchsten Aufnahmeraten im europäischen Vergleich, bei einer Erkrankung, die durch ambulante Präventionsmaßnahmen leicht zu vermeiden wäre.2 Seit dem Jahr 2013 ist der Anteil ausländischer Pflegekräfte von 5,8 % auf 11 % gestiegen, was als eine Form des Braindrains aus dem globalen Süden angesehen werden kann.3 In diesem Impuls zeigt Dr. Remco van de Pas, wie diese Beispiele miteinander zusammenhängen.
Das Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung Interessen und expansivem Wachstum getrieben wird. wächst stetig, Mehrfacherkrankungen und spezifische Solch ein System führt zwangsläufig zu negativen Begleit- Gesundheitsbedarfe werden dadurch immer wahr- erscheinungen wie Umweltverschmutzung, ungleichem scheinlicher und es ist zukünftig mit einem sprunghaften Zugang zu Versorgung, schlechter Versorgungsqualität Anstieg der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und Überkonsum medizinischer Leistungen. Was aktuell zu rechnen. Diese Herausforderungen werden durch ein jedoch zu wenig in den Blick genommen wird: All diese Gesundheitssystem verstärkt, das einerseits historisch Begleiterscheinungen könnten zu einem gewissen Grad von den Grundsätzen der Solidarität und Subsidiarität vermieden werden. geprägt ist, andererseits aber auch von wirtschaftlichen Die nicht nachhaltige Ökonomie des deutschen Gesundheitssystems Das deutsche Gesundheitssystem wird über ein sozia- Bruttoinlandsprodukts [BIP]) und die Gesamtbeschäf- les Krankenversicherungssystem finanziert und gilt als tigungsquote hoch ist. In Zeiten einer Rezession, sozial- eines der ältesten und solidesten Gesundheitsfinanzie- politischer Instabilität oder gesundheitlicher Krisen (z. B. rungsmodelle der Welt. Die Beitragszahlungen, steuerli- während der Covid-19-Pandemie) müssen große Mengen chen Transfers und Funktionsweisen basieren auf einer öffentlicher Gelder in Form von Rettungsschirmen be- expansiven Wirtschaftslogik. Das heißt: Je mehr Beschäf- reitgestellt werden, um das System aufrechtzuerhalten. tigte, desto höhere Einnahmen in Form von Krankenkas- Die Reaktion auf die Covid-19-Pandemie zeigt, dass dies senbeiträgen. Ein Beispiel dieser Ökonomisierung ist der in einem wohlhabenden Land wie Deutschland möglich strategische Einkauf von Krankenhausleistungen und die ist. Dennoch sollten solche Systemschocks nicht zu einem Einführung des Fallpauschalensystems vor etwa 20 Jah- Dauerzustand werden (wie es bspw. durch die Auswir- ren.4 Die Robustheit dieses Gesundheitsfinanzierungsmo- kungen des Klimawandels zu erwarten ist), da dies die dells ist gleichzeitig auch seine Achillesferse. Das System wirtschaftliche Basis der Gesundheitsfinanzierung ge- funktioniert und hat sogar kurzfristige Vorteile, solange fährdet. es Wirtschaftswachstum gibt (gemessen als Anstieg des 1 Unwirtschaftliches Wachstum “Unwirtschaftliches Wachstum […] liegt dann vor, wenn Produktions- steigerungen auf Kosten von Ressourcen und Allgemeinwohl gehen, die mehr wert sind als die produzierten Güter.” Die wirtschaftlichen Anreize im Gesundheitssystem, lichen Finanzmitteln sind kompetentes Personal und die durch die private Investitionen, medizinisches Unterneh- grundlegende Infrastruktur im Gesundheitssystem mit mertum und Expansion belohnt werden, ziehen negative der Zeit immer weniger in der Lage, qualitativ hochwer- Folgen nach sich. Hierzu zählt der Fokus auf medizini- tige Primärversorgung, Gesundheitsschutz und die För- sche Behandlungen, noch verstärkt durch Überdiagnos- derung von Gesundheit und Allgemeinwohl zu gewähr- tik, während gute Gesundheits- und Sozialpolitik für Prä- leisten.6 Dieses Phänomen kann als „unwirtschaftliches vention und Gesundheitsförderung vernachlässigt wird. Wachstum“ bezeichnet werden. Es liegt dann vor, wenn Es besteht eine Tendenz zur Medikalisierung von Ge- Produktionssteigerungen auf Kosten von Ressourcen und sundheitszuständen, wodurch weniger öffentliche Mittel Allgemeinwohl gehen, die mehr wert sind als die produ- für die Kernaufgaben des öffentlichen Gesundheitswe- zierten Güter.7 In der Gesundheitsversorgung wird dies sens bereitstehen – für Prävention und Gesundheitsför- anhand der Ausweitung des Gesundheitssystems deut- derung.5 Aufgrund dieser Unterfinanzierung aus öffent- lich. Sie verursacht so hohe soziale und ökologische Kos- 2 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
ten, dass sie den gewonnenen Zusatznutzen übersteigen.8 eine Kombination aus Überbehandlungen, Auf globaler Ebene weisen wissenschaftliche Erkenntnis- Überdiagnosen, minderwertiger Versorgung und se darauf hin, dass dieses unwirtschaftliche Wachstum Pharmakologisierung.8 bei einem Ausbau des Gesundheitswesens in dreifacher Hinsicht problematisch ist: 3. Die Umweltauswirkungen des unwirtschaftlichen Wachstums der Gesundheitssysteme sind 1. Das Ausmaß vermeidbarer iatrogener Schäden, beträchtlich. Weltweit entfallen bis zu 4–6 % der die durch die moderne Gesundheitsversorgung Treibhausgasemissionen auf das Gesundheitssystem entstehen, ist beträchtlich und gefährdet die und auf die damit verbundene Produktion und den Patient:innensicherheit. Schätzungen aus 14 Ländern Verbrauch von medizinischen Produkten8. Darüber mit hohen Einkommen zeigen, dass zwischen 2,9 % hinaus werden Rückstände von Arzneimitteln (z. und 16,6 % aller Krankenhauseinweisungen mit B. Antibiotika), andere giftige Abfallprodukte und Komplikationen einhergehen.8 Kunststoffe in die Umwelt freigesetzt. Hieraus könnte ein Teufelskreis entstehen, bei dem vermeidbare 2. Es gibt immer mehr Hinweise auf eine Gesundheitsschäden zu einer „irrtümlichen Überversorgung im Gesundheitswesen. Studien Nachfrage“ nach Gesundheitsfürsorge führen, deuten darauf hin, dass etwa 10–30 % aller wobei unnötige und qualitativ minderwertige Gesundheitsleistungen in Ländern mit mittlerem Pflege zu einem weiteren Gesundheitsrisiko für die und hohem Einkommen als Überversorgung Patient:innen wird.8 gelten könnten. Dabei handelt es sich um Abb 1. Entwicklung der laufenden Gesundheits- ausgaben als Anteil (%) am BIP in Deutschland und ausgewählten Ländern, 2000-2018. Eigene Darstellung in Anlehnung an: M. Spranger, et al. (2020). Germany: Health system review. European Observatory on Health Systems and Policies.9 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen 3 Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
Führen höhere Ausgaben zu mehr Gesundheit? Die Wachstums- und Expansionstendenzen des Gesund- sundheitsausgaben war in den letzten 20 Jahren (wie in heitssystems zeigen sich in den Zahlen der Gesund- den meisten westeuropäischen Ländern) höher als das heitsausgaben der letzten Jahre. 2018 gab Deutschland Wachstum des BIP.9 Das wirft die Frage auf, ob die stei- rund 390,6 Mrd. € für Gesundheit aus, was 11,7 % des genden Ausgaben mit besseren Gesundheitsergebnissen BIP entspricht.9 Durch die hohen Ausgaben während einhergegangen sind. Die Antwort fällt weitestgehend ne- der Covid-19-Pandemie und angesichts des allgemeinen gativ aus, wie mehrere Public Health Indikatoren zeigen. Wirtschaftsabschwungs stieg der Anteil der Gesundheits- So ist keine Verbesserung in Hinblick auf vermeidbare ausgaben am BIP in den OECD-Ländern von 8,8 % im Jahr Krankenhauseinweisungen oder vermeidbare Sterb- 2019 auf 9,7 % im Jahr 2020.10 Deutschland gehört damit lichkeit – vorzeitige Todesfälle, die bei rechtzeitiger und in Europa zu den Ländern mit den höchsten Gesundheits- wirksamer Gesundheitsversorgung nicht auftreten soll- ausgaben (Abbildung 1). Der prozentuale Anstieg der Ge- ten – zu erkennen.9 2 Postwachstums-Alternativen “Degrowth erfordert […] die Umkehrung der Prozesse, die dem Wachstum zugrunde liegen: Deakkumulation, Dekommodifizierung und Dekolonisierung.” Wirtschaftswachstum erfolgt üblicherweise durch eine Diese Fragen beinhalten auch Überlegungen zu den ge- Steigerung des BIP, also im Wesentlichen durch ein Maß setzlichen Grundlagen des deutschen Sozialversiche- für die Produktion und den Verbrauch von Gütern und rungssystems, wie Zugang, Qualität und Finanzierung.12 Dienstleistungen in einem bestimmten Land.11 Laut Welt- Sie sollen zu weiteren Diskussionen anregen, wie ein kli- gesundheitsorganisation (WHO) sind BIP-Indikatoren maneutrales und schockresistentes Gesundheitssystem zwar ein weit verbreitetes, aber ungeeignetes Mittel um innerhalb einer Kreislaufwirtschaft, wie beispielsweise Ergebnisse in Bezug auf Gesundheit und Allgemeinwohl der „Donut-Ökonomie“, aussehen könnte. zu beurteilen.11 Es ist auch ein ungeeignetes Messinstru- ment, um wirtschaftliche Aktivitäten zu erfassen, da es Bei Postwachstums-Strategien, die auf dem Konzept der die verursachten Kosten für Umwelt, Gesellschaft und „Donut-Ökonomie“ oder der Degrowth-Bewegung beru- Gesundheit (auch bekannt als wirtschaftliche Externa- hen, geht es nicht um die Verringerung des BIP als Selbst- litäten) weitestgehend nicht einbezieht. Zudem werden zweck, sondern vielmehr um die Notwendigkeit, den immaterielle Werte, wie beispielsweise die Zufriedenheit Energie- und Materialverbrauch zu verringern.13 Auch am Arbeitsplatz, trotz ihrer Relevanz nicht berücksich- wenn eine Reduktion des Konsums wahrscheinlich zu tigt.11 Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist eine ge- einem Rückgang des BIP führt, befassen sich Postwachs- sellschaftliche Debatte zu folgenden Fragen notwendig: tums-Strategien auch mit der Umstrukturierung von Ge- sellschaften, um den Lebensunterhalt der Menschen trotz 1. Wie können Gesundheit und Allgemeinwohl gefördert eines Rückgangs der gesamtwirtschaftlichen Aktivität auf werden, ohne die ökologischen Belastungsgrenzen demokratische Weise zu sichern.13 Hickels, einer der füh- der Erde zu überschreiten? renden Ökonomen der Postwachstums-Bewegung, stellt klar, dass „Wachstum“ im Diskurs zu einer Art Propagan- 2. Welche Form von medizinischer Versorgung, dabegriff geworden ist, da er nach etwas Natürlichem öffentlichen Gesundheitssystemen, Sozial- und und Positivem klingt. Tatsächlich ist Wirtschaftswachs- Pflegedienstleistungen sollten priorisiert und welche tum aber historisch gesehen vor allem ein Prozess der Dienstleistungen eingestellt werden? Akkumulation durch Eliten, der Kommodifizierung von 4 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
Gemeingütern und des Aneignens menschlicher Arbeit ren und gleichzeitig zu einer Wirtschaft überzugehen, und natürlicher Ressourcen – ein Vorgang, der häufig ko- die auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ab- loniale Charakterzüge trägt.14 Dieser Prozess, der in der zielt. Es bedeutet auch, dass wir gemeinsam Verantwor- Regel zerstörerisch für menschliche Gemeinschaften und tung für die Grundbedürfnisse übernehmen, die in Län- Natur ist, wird mit dem Begriff „Wachstum“ beschönigt. dern mit niedrigeren Einkommen nicht erfüllt werden. Die Degrowth-Bewegung fordert daher die Umkehrung Dies ist zwingend notwendig, um den Forderungen nach dieser Vorgänge, die dem Wachstum zugrunde liegen: einer sogenannten „Just Transition“ nachzukommen, Deakkumulation, Dekommodifizierung und Dekolonisie- einer Form der internationalen Solidarität. Es erfordert rung.14 einen grundlegenden Wandel in Politik und Wirtschaft, um strukturelle und institutionelle Abhängigkeiten vom Wenn die Gesundheit von Menschen und Umwelt heute Wirtschaftswachstum zu beseitigen. und in Zukunft geschützt werden soll, können wir es uns nicht leisten, weiterhin auf ein extraktives Wirtschafts- Um Konsum und Produktion ausreichend herunterzufah- modell zu setzen. Denn genau dieses Modell hat Gesell- ren, werden aus der Postwachstums-Bewegung folgende schaften überhaupt erst in die global verflochtenen sozi- konkrete politische Veränderungen vorgeschlagen: stren- alen und ökologischen Krisen geführt. Wenn wir uns auf ge Kohlenstoffsteuern, Umverteilung von Vermögen und die Ziele von Planetarer Gesundheit zubewegen wollen, Einkommen durch nationale und internationale Besteue- brauchen wir einen radikal anderen Ansatz für die Orga- rung, Regelungen für Höchst- und Mindesteinkommen, nisation unserer Volkswirtschaften und Gesellschaften, eine Garantie für ein bedingungsloses Grundeinkommen einschließlich ihrer Gesundheitssysteme. Im Wesent- und eine universelle Grundversorgung.15,16,17 Diese Maß- lichen bedeutet dies, den Energie- und Ressourcenver- nahmen hätten wahrscheinlich auch einen erheblichen brauch in Ländern mit hohem Einkommen zu reduzie- Zusatznutzen für die Gesundheit. Strategische Perspektiven für die Transformation des Gesundheitssystems Eine Transformation des Gesundheitssystems setzt vo- werden kann. Von dieser Vision aus können Handlungs- raus, dass wir mit einer werteorientierten Zukunfts- möglichkeiten für die Gegenwart abgeleitet werden. Zu- perspektive fragen: Welche Art von Gesundheitssystem dem können hierüber die Prozesse, Akteur:innen und benötigen wir in 25 Jahren, wenn wir die ökologischen politische Entscheidungen identifiziert werden, die für Grenzen einhalten und die soziale Grundversorgung auf- die Verwirklichung einer solchen transformativen Vision rechterhalten wollen? Welche Entwicklungen wirken nötig wären. Als Grundlage dafür hat das „Konzeptwerk sich wahrscheinlich auf die Dynamiken des Gesundheits- Neue Ökonomie“ folgende Grundwerte und Prinzipien systems und dessen Komponenten aus? Solch eine mis- der Postwachstums-Bewegung identifiziert. Sie zeigen sionsorientierte Perspektive hilft uns, eine Vision dafür wie eine Gesellschaft, einschließlich ihres Gesundheits- zu entwickeln, wie ein Gesundheitssystem transformiert systems und ihrer Wirtschaft, im Jahr 2048 funktionieren Box 1. Schlüsselkonzepte Planetare Gesundheit bezieht sich auf das Erreichen Die Donut-Ökonomie ist ein visueller Rahmen für des höchstmöglichen Standards für Gesundheit, Wohl- eine Allgemeinwohlökonomie – geformt wie ein Do- befinden und Gleichheit. Dabei werden zum einen die nut oder Rettungsring – der das Konzept der planeta- menschlichen Systeme berücksichtigt – politisch, wirt- ren Grenzen mit dem notwendigen gesellschaftlichen schaftlich und sozial –, da sie die Zukunft der Mensch- Fundament zusammenführt.19 heit gestalten. Zum anderen werden die natürlichen Systeme der Erde mit einbezogen, die die sicheren Umweltgrenzen definieren innerhalb derer sich die Menschheit entfalten kann.18 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen 5 Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
könnte: durch Bedürfnisorientierung, Demokratie, Ge- Solche Entwicklungen werfen viele Fragen darüber auf, staltbarkeit, Selbstbestimmung und Freiheit, Sicherheit, wie das momentane Gesundheitssystem finanziert und Solidarität, Vielfalt und Vorsorge.20 in ein dynamisches Modell mit robusten Komponenten überführt werden kann. In ein Modell, in dem integrierte Unabhängig von einer Vision für das deutsche Gesund- Grundversorgung und genügend Personal zu Verfügung heitssystem im Jahr 2048, ist es wahrscheinlich, dass in steht, das gleichzeitig auf die medizinischen, sozialen und Zukunft folgende Entwicklungen und Trends eintreten pflegerischen Bedürfnisse eingeht.22 Diese weniger kom- werden21: plexe Versorgung, die vor allem in ambulanten Settings stattfindet, könnte zu geringeren Umweltbelastungen 1. Höchstwahrscheinlich werden weniger materielle führen und den Gesundheitssektor in die Lage versetzen, Ressourcen und Energie für medizinische Verfahren, das Ziel der Klimaneutralität schneller zu erreichen. Technologien, Pharmazeutika und Infrastruktur zur Verfügung stehen. Die Regierungskommission für eine moderne und be- darfsgerechte Krankenhausversorgung hat sich kürz- 2. Wegen begrenzter Ressourcen ist es wahrscheinlich, lich, mit Blick auf den Personalmangel und die knappen dass gesellschaftliche und technische Komplexität finanziellen Spielräume, für gesetzliche Rahmenbedin- insgesamt abnimmt. Dies könnte dazu führen, gungen ausgesprochen, die es ermöglichen sollen, mehr dass auch die Gesundheitssysteme an Komplexität stationäre Behandlungen durch ambulante Leistungen verlieren. Z.B. könnte es zu einem Trend weg von in Tageskliniken zu ersetzen.23 Solche Forderungen sind großen Krankenhauseinrichtungen hin zu einer gleichzeitig auch ein erster Schritt hin zu einem weniger Organisationsform von kleineren und stärker ressourcenintensiven Gesundheitssystem. Darüber hi- miteinander vernetzten Gesundheitszentren für naus sollte neben der kurativen und biomedizinischen Primärversorgung kommen. Ausrichtung des Gesundheitssystems anteilig Raum für andere Formen der Gesundheitsversorgung geschaffen 3. Eine Rückkehr zu einer stärker ortsgebundenen werden. Zudem müssen Anreizsysteme für Investitionen Lebensweise, da Transportkosten steigen und die in Gesundheitsförderung, Umweltschutz, nachhaltige Er- lokale Produktion zunimmt. nährung, Sozialfürsorge und gute Arbeitsbedingungen sowie in Rehabilitations- und Gesundheitsförderungs- 4. Abhängig von Standort und Kontext wird es programme nach chronischer Erkrankung (wie z.B. weniger Möglichkeiten für die Ausweitung der Long-Covid) entwickelt werden. Gesundheitsversorgung geben. Box 2. Erläuterungen gängiger Wirtschaftsmodelle zur Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltbelastung21 Grünes Wachstum: Der Anstieg der Wirtschafts- Allgemeinwohl zu maximieren, ohne dadurch ein leistung geht mit einer kontinuierlichen Effizienz- definiertes Höchstmaß an Konsum und Produktion steigerung einher, sodass der ökologische Fußab- von natürlichen Ressourcen zu überschreiten. druck insgesamt geringer wird. Degrowth: Verringerung der gesamten Wirtschafts- Gemeinwohlökonomie: Bietet die Möglichkeit einen aktivität auf ein materielles Maß und einen Fuß- positiven Kreislauf zu schaffen, in dem das Wohlerge- abdruck, die die planetaren Grenzen nicht über- hen der Bürger:innen zu wirtschaftlichem Wohlstand, schreiten. Degrowth kann freiwillig erfolgen (durch Stabilität und Widerstandsfähigkeit führt. Die Ge- bewusstes Schrumpfen) oder unfreiwillig (in Folge meinwohlökonomie sieht ein Wachstumsmodell vor, von Schocks und Krisen in Form einer Rezession). das von Grund auf gerecht und nachhaltig ist. Kreislaufwirtschaft (z. B. Donut-Ökonomie): Hat we- der positives noch negatives Wirtschaftswachstum als Ziel, sondern strebt vielmehr danach das menschliche 6 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
3 Der Weg in die Zukunft: eine pflegeorientierte Postwachstums- Transformation “Tätigkeiten im Rahmen von Care Commons – der Vergesellschaftung von Pflegearbeit – sind Vorboten einer sozial-ökologischen Transformation, die uns über die Wachstumsgesellschaft hinausführt.” Der Weg in die Zukunft führt nicht nur über die Umge- sellschaft bestehen. Hier ist insbesondere das Beispiel staltung des formalen Gesundheitssystems. Bei dem Ver- der sogenannten „Commons“ hervorzuheben. Commons such Volkswirtschaften und Gesellschaften auf Grund- bedeutet, dass sich eine Gemeinschaft zusammen um lage von gegenseitiger Fürsorge, Allgemeinwohl und eine gemeinsame Ressource oder ein gemeinsames Gut Gleichberechtigung zu errichten, kann die Postwachs- kümmert, ohne das marktwirtschaftliche oder staatliche tums-Bewegung viel von feministischen Überlegungen Akteur:innen einen bedeutenden Einfluss haben. In Com- rund um das Konzept der Care-Arbeit, im Sinne einer mons engagieren sich Bürger:innen und haben selbst die ganzheitlichen Betrachtungsweise der gegenseitigen Für- Kontrolle über die Verwaltung von Ressourcen oder Be- sorge, lernen. Dieses Konzept bezieht sich auf die indivi- reiche wie Energie, Nahrung, Wohnraum, oder auch Ge- duelle und gemeinschaftliche Fähigkeit, Bedingungen zu sundheitsversorgung, Internet und Wissen. Diese Art der schaffen, die es der großen Mehrheit der Menschen zu- Selbstorganisation, die sich auf Fürsorge konzentriert, sammen mit allen anderen Lebewesen ermöglicht, sich kann als „Care Commons“ bezeichnet werden. Die Neu- im Einklang mit dem Planeten zu entfalten.24 Durch den ausrichtung unserer Wirtschaft auf Tätigkeiten der ge- Fokus auf Care-Arbeit kann sich die Postwachstums-Idee genseitigen Fürsorge bedeutet zugleich eine Abkehr von von einem „negativen“ Programm der Reduktion und des Handlungsweisen die primär auf monetäre Transaktio- Verzichts auf Produktion und Konsum, in ein Transfor- nen ausgerichtet sind. Ein System, das die Bürger:innen mationsprojekt entwickeln, das lebensbejahend ist und dazu anregt, sich für den Erhalt des Wohlstands in ihrer das Allgemeinwohl von Mensch und Umwelt in den Vor- lokalen Gemeinschaft verantwortlich zu fühlen, unter- dergrund stellt.25 scheidet sich grundlegend von einem System, das Indivi- dualität und materielle Produktivität fördert. Somit sind Solch eine Postwachstums-Transformation erfordert zu- Tätigkeiten im Rahmen von Care Commons Vorboten nächst eine Verbreitung und Stärkung von Initiativen, einer sozial-ökologischen Transformation, die uns über die bereits innerhalb einer wachstumsorientierten Ge- die Wachstumsgesellschaft hinausführt.25 Box 3. Beispiele für Postwachstums-Gesundheitsdienste und -Pflegegemeinschaften Das Poliklinik Syndikat ist ein Zusammenschluss Commoning Care & Collective Power ist ein Beispiel von Projekten, die es sich zur Aufgabe gemacht ha- für Commons in der Kinderbetreuung und für die ben, solidarische Gesundheitszentren zu entwickeln Mikropolitik der kommunalen Demokratisierung in und zu betreiben. Auf diese Weise will das Syndikat Barcelona. Es ist eine Erfolgsgeschichte darüber, wie der gesundheitlichen Ungleichheit entgegenwirken sich Mütternetzwerke, kommunale Kindertagesstät- und sich für eine gerechte und solidarische Gesell- ten, mächtige Netzwerke und Infrastrukturen gegen- schaft einsetzen. Das GesundheitsKollektiv Berlin seitiger Fürsorge im Stadtteil Poble Sec entwickelt und die Poliklinik Veddel Hamburg sind Teil dieses haben.27 Zusammenschlusses.26 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen 7 Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
Politische und wirtschaftliche Entscheidungen, die von sorgeeinkommen. Das wäre insbesondere für das deut- einer Vision der Planetaren Gesundheit geprägt sind, soll- sche Gesundheitssystem wichtig, da dessen Finanzierung ten somit darauf ausgerichtet sein, die Care-Arbeit in den stark von Beschäftigung abhängt. Außerdem muss, wenn Mittelpunkt zu stellen. Das bedeutet, dass der Lebens- der Gesundheitssektor diesen Wandel vorantreiben soll, unterhalt der Menschen von Lohnarbeit entkoppelt wird, die Aus- und Weiterbildung von Medizin- und Gesund- insbesondere dort wo sich ihr ausbeuterischer Charakter heitsberufen neu ausgerichtet werden und sich mit den zeigt. Realisiert werden könnte dies beispielsweise durch ökologischen, sozialen und politischen Einflussfaktoren eine verkürzte Arbeitswoche oder ein sogenanntes Für- auf Gesundheit befassen. Die Grenzen des Wachstums und was danach kommt 50 Jahre nachdem der Club of Rome seinen Bericht „Die planetarer Grenzen sollte die Entwicklung zukunftsfähi- Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht hat28, läuft uns ger Gesundheitssysteme leiten und dabei auf den Grund- die Zeit davon – und die politischen und unternehme- prinzipien der internationalen Solidarität und der sozia- rischen Interessen sind nicht auf unserer Seite. Sie ver- len Gerechtigkeit aufgebaut sein. Wir sollten uns gegen teidigen Wachstum und sind nach wie vor tief in den das Mantra „There is no alternative“ („Es gibt keine Al- Gesundheitssystemen verankert. Eine pflegeorientierte ternative“) und gegen die Behauptung, ein Gesundheits- Postwachstums-Transformation des deutschen und an- system ohne Wirtschaftswachstum sei eine politische derer europäischer Gesundheitssysteme als Teil einer Unmöglichkeit, richten. Denn: „Eine andere Welt ist nicht umfassenderen wirtschaftlichen Transformation würde nur möglich, sie ist bereits im Entstehen. An einem stillen es uns ermöglichen, die tödliche soziale und ökologische Tag kann ich sie atmen hören.”29 Sackgasse, in der wir uns befinden, zu überwinden. Eine klare Vision von einer Gemeinwohlökonomie innerhalb Offene Fragen Um die Diskussion und den Übergang zu einem pfle- eines inklusiven Dialogs strategische Perspektiven georientierten und vom Wirtschaftswachstum unab- für das Gesundheitssystem im Jahr 2048 entwickeln hängigen Gesundheitssystem voranzutreiben, müssen und fördern? Was sind auf dem Weg zu einem auf folgende Fragen beantwortet werden: Care-Arbeit basierenden Gesundheitssystems die fördernden und hindernden Faktoren? 1. Unwirtschaftliches Wachstum in der Gesundheitsversorgung: Was sind die Merkmale 4. Das Potenzial des Gesundheitssystems: Gibt es des unwirtschaftlichen Wachstums im deutschen bereits Beispiele für integrierte Postwachstums- Gesundheitssektor und inwieweit sind sie Ansätze im deutschen oder in anderen problematisch? Gesundheitssystemen? Welche Lehren lassen sich aus diesen ziehen? Besteht hierbei das Potential 2. Prioritäten und Grenzen des einer Skalierung? Gesundheitssystems: Was sind die Folgen eines Gesundheitssystems, das sich an den Bedürfnissen 5. Vernetzte Transformation: In welchem Ausmaß der Bevölkerung orientiert, anstelle alles zu tun, sind Akteur:innen des Gesundheitssystems was prinzipiell möglich ist? mit postwachstums-orientierten Debatten, Denkweisen und Akteur:innen außerhalb 3. Eine Vision für das Gesundheitssystem im des Gesundheitssektors vernetzt? Wo ist der Jahr 2048: Was wären die Werte und Prinzipien politische, fachliche und gesellschaftlichen einer zukünftigen Vision für das deutsche Raum für Diskussionen um eine Postwachstums- Gesundheitssystem? Wie können wir im Rahmen Transformation voranzubringen?30 8 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
Über den Autor Dr. Remco van de Pas ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre for Planetary Health Policy (CPHP). Seine Arbeit konzentriert sich auf planetare und globale Gesundheitspolitik, ihre politischen Ökonomien sowie Außenpolitik. Dabei legt er einen besonderen Fokus auf die Stärkung der Gesundheitssysteme, Gesundheitsfinanzierung und Beschäftigung, Gemeinwohlökonomie, sozial-ökologische Einflussfaktoren von Gesundheit, Aufgaben des öffentlichen Gesundheitswesens sowie Globalisierung und ihre Auswirkungen auf Gleichberechtigung. Dies ist der erste Teil einer Reihe von Impulsen, die neue Themen vorstellen und sich der Frage widmen, wie Politik gestaltet werden kann, damit das Gesundheitssystem innerhalb planetarer Grenzen bleibt. Sie sollen als Denk- anstöße dienen, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen. Weitere Leseempfehlungen: • WHO Declaration of Alma-Ata (1978). International • Hickel, J. (2020). Less is more: How degrowth will Conference on Primary Health Care Alma Ata. save the world. Random House. https://www.who.int/teams/social-determinants-of- • Van Woerden, W. et al. (2021). Living well on a health/declaration-of-alma-ata finite planet. Building a caring world beyond • Labonté, R. (2022). A post-covid economy for growth. Commons Network. https://www. health: from the great reset to build back commonsnetwork.org/2021/11/19/new-report-out- differently. BMJ, 376. now-building-a-caring-world-beyond-growth/ https://doi.org/10.1136/bmj-2021-068126 • Jackson, T. (2021). Post growth: Life after capitalism. John Wiley & Sons. Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen 9 Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
Literatur 1 Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (2021). Klimaneutraler Gesundheitssektor. https://www.klimawandel-gesundheit.de/klimaneutralitaet/ 2 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2017). Tackling wasteful spending on Health. https://www. oecd.org/health/tackling-wasteful-spending-on-health-9789264266414-en.htm 3 Guldemann, H. (2022). Germany Country report on health worker migration and mobility. Pillars of Health. https://pillars-of-health.eu/resource/country-report-on-health-worker-migration-and-mobility-in- germany/ 4 Dieterich, A. et al. (Eds.). (2019). Geld im Krankenhaus: eine kritische Bestandsaufnahme des DRG- Systems. Springer- Verlag. 5 Weltgesundheitsorganisation (2021). 21st century health challenges: can the essential public health functions make a difference? Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO. https://apps.who.int/iris/handle/10665/351510 6 Bobsin, R. (2021). Private Equity im Bereich der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Grundlagen, Entwicklungen und Kontroversen. Offizin-Verlag. https://www.offizin-verlag.de/Rainer-Bobsin-Private-Equity-im- Bereich-der-Gesundheits--und- Pflegeeinrichtungen-in-Deutschland 7 Daly, H. E. (2014). From uneconomic growth to a steady-state economy. Edward Elgar Publishing. 8 Hensher, M. et al. (2020). Health care, overconsumption and uneconomic growth: A conceptual framework. Social Science & Medicine, 266, 113420. https://doi.org/10.1016/j.socscimed.2020.113420 9 M. Spranger et al. (2020). Germany: Health system review. European Observatory on Health Systems and Policies. https:// apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/341674/HiT-22-6-2020-eng.pdf 10 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2022). OECD Health Statistics 2022. https://www.oecd.org/ els/health-systems/health-data.htm 11 The WHO Council on the Economics of Health for all (2022). Valuing Health for All: Rethinking and building a whole- of-society approach. Council Brief No.3. https://www.who.int/publications/m/item/valuing-health-for-all-rethinking-and-building-a-whole-of- society-approach---the-who-council-on-the-economics-of-health-for-all---council-brief-no.-3 12 Sozialgesetzbuch (SGB V) Fünftes Buch Gesetzliche Krankenversicherung. (1990) § 12 SGB V Wirtschaftlichkeitsgebot. https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/12.html 13 Kallis, G. (2018). Degrowth. Agenda Publishing. 14 Hickel, J. (2021). What does degrowth mean? A few points of clarification. Globalizations, 18 (7), 1105–1111. https://doi. org/10.1080/14747731.2020.1812222 15 Jackson, T. (2009). Prosperity without growth? The transition to a sustainable economy. Sustainable Development Commission. https://research-repository.st-andrews.ac.uk/bitstream/handle/10023/2163/sdc-2009-pwg.pdf?seq 16 Kallis, G. (2011). In defence of degrowth. Ecological economics, 70 (5), 873–880. https://doi.org/10.1016/j.ecolecon.2010.12.007 17 Hickel, J. (2020). Less is more: How degrowth will save the world. Random House. 18 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2021). Planetare Gesundheit: Worüber wir jetzt reden müssen. https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/factsheets/fs10_2021/wbgu_ ip_2021_planetare_gesundheit.pdf 19 Raworth, K. (2017). Doughnut economics: seven ways to think like a 21st-century economist. Chelsea Green Publishing. 20 Konzeptwerk Neue Ökonomie (2020). Zukunft für alle. Eine Vision für das Jahr 2048. Oekom Verlag. https://www.oekom. de/buch/zukunft-fuer-alle-9783962382575 21 Hensher, M., & Zywert, K. (2020). Can healthcare adapt to a world of tightening ecological constraints? Challenges on the road to a post-growth future. BMJ, 371:m4168. https://doi.org/10.1136/bmj.m4168 10 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
22 Gruhl, M. (2021). Voraussetzungen und Möglichkeiten der Implementierung und Ausgestaltung von Primärversorgungszentren im deutschen Gesundheitswesen. Robert Bosch Stiftung. https://www.bosch-stiftung.de/de/ publikation/voraussetzungen-und-moeglichkeiten-der- implementierung-und-ausgestaltung-von 23 Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung (2022). Zweite Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung: Tagesbehandlung im Krankenhaus zur kurzfristigen Entlastung der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/K/ Krankenhausreform/BMG_ REGKOM_Bericht_II_2022.pdf 24 Bloemen, S., Van Woerden, W. (2022). Manifesto for a caring economy. Commons Network Foundation. https://www. commonsnetwork.org/wp-content/uploads/2022/06/Commons-Network-Manifesto-for-a- Caring-Economy-2022.pdf 25 Van Woerden, W. et al. (2021). Living well on a finite planet. Building a caring world beyond growth. Commons Network Foundation. https://www.commonsnetwork.org/2021/11/19/new-report-out-now-building-a-caring-world-beyond- growth/ 26 Poliklinik Syndicat (2022). © CPHP, 2023 https://www.poliklinik-syndikat.org/ Alle Rechte vorbehalten 27 Zechner, M. (2021). Commoning care & collective power: Childcare commons and the micropolitics of municipalism in Barcelona. Transversal Texts. https://transversal.at/books/commoningcare Centre for Planetary Health Policy. 28 Meadows, D. H., Randers, J., & Behrens III, W. W. (1972). The limits to growth: a report to the club of Cuvrystr. 1, 10997 Berlin Rome. Universe Books. http://www.donellameadows.org/wp-content/userfiles/Limits-to-Growth-digital-scan-version.pdf Das CPHP ist eine unabhängige 29 Roy, A. (2014). Capitalism: A ghost story. Haymarket Books. Denkfabrik, die zu Gesundheits- 30 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (2011). Welt politik und globalen Umwelt- im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/hauptgutachten/hg2011/pdf/wbgu_ veränderungen arbeitet. jg2011.pdf Zitationsvorschlag: Van de Pas R. (2023). Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschafts- system nötig ist. T-01-2023. Berlin: Centre for Planetary Health Policy. Abrufbar unter: https://cphp-berlin.de/wp- content/uploads/2023/01/CPHP_ Impuls_01-2023.pdf CPHP-Publikationen unterliegen einem dreistufigen internen Überprüfungsverfahren und geben die Auffassung der Autor:innen wieder. info@cphp-berlin.de www.cphp-berlin.de Gefördert durch: Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen 11 Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
12 Warum die Transformation zu einem wachstumsunabhängigen Gesundheits- und Wirtschaftssystem nötig ist
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