Windpark Beiersdorf-Freudenberg Gutachten zu Avifauna
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Windpark Beiersdorf-Freudenberg Gutachten zu Avifauna -Zwischenbericht Brutvogelkartierung 2012- Foto: S. Müller Auftraggeber: Windpark Freudenberg-Beiersdorf GmbH über Plankontor Stadt und Land GmbH Präsidentenstr. 21 16816 Neuruppin Dipl.-Biol. Simone Müller Seestraße 5 16230 Chorin Oktober 2012
1. Methodik Brutvogelkartierung Die Untersuchung der Brutvögel erfolgte – bedingt durch die relativ späte Beauftragung Ende April - in Anlehnung an die „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“. Es fanden 6 Tagbegehungen bei guten Witterungsbedingungen im Zeitraum von Ende April bis Anfang Juli statt. Dabei wurden alle registrierten Vögel punktgenau in eine Geländekarte eingezeichnet. Symbole verdeutlichen das Verhalten der Vögel (singend, Futter tragend usw.). Bei fliegenden Vögeln erfolgte die Angabe der Flugrichtung mittels Pfeil. Im Rahmen der Auswertung wurden die im Gelände vorgenommenen Eintragungen auf Artkarten übertragen. Das heißt, jede der oben genannten Vogelarten erhielt eine eigene Karte. Dort sind alle Beobachtungen eingetragen, so dass die Reviere abgegrenzt werden konnten. Die Tagkartierungen fanden während der Vormittagsstunden statt. Das Gebiet wurde von wechselnden Ausgangspunkten aus abgelaufen, um alle Bereiche des Untersuchungsgebietes wenigstens einmal zur Zeit der höchsten Gesangsaktivität der meisten Vogelarten am frühen Morgen zu begehen. Zusätzlich zur Brutvogelkartierung erfolgte eine Suche nach Greifvogelhorsten in einem Radius von 2.000 m um die geplanten Anlagen, für störungssensible Vogelarten erweiterte sich der Untersuchungsraum um die im Windkrafterlass, Anlage 1, genannten Tabu – Bereiche bis max. 3.000 m. Die Erfassung der Eulenarten erfolgte im Rahmen von 2 Begehungen nach Sonnenuntergang. 2. Beobachtungstage und Witterung Datum Beobach- Tätigkeit Kar- Witterung/Beobachtungsbedingungen tungszeit tierer 29.04.12 06.45 – 11.45 Brutvogel- 3 Sonnig, einzelne Schleierwolken, Wind kartierung schwach – mäßig aus O 12.00 – 14.00 Horstsuche 2 30.04.12 08.00 – 12.00 Horstsuche 1 Wechselnd bewölkt, Wind schwach – mäßig aus W, auf N drehend 01.05.12 08.00 – 12.00 Horstsuche 2 Wechselnd bewölkt, Wind schwach – mäßig aus O 05.05.12 08.00 – 11.00 Horstsuche 4 Bewölkt mit Auflockerungen, Wind schwach 22.00 – 01.00 Eulen 1 aus NO 07.05.12 08.00 – 11.00 Horstsuche 1 Teils wolkig, teils heiter, Wind schwach aus 22.00 – 01.00 Eulen 1 NO 08.05.12 06.30 – 11.30 Brutvogel- 3 Leicht bewölkt, langsam weiter aufheiternd, kartierung Wind schwach – mäßig aus SO 12.00 – 14.00 Horstsuche 1 20.05.12 06.30 – 11.30 Brutvogel- 3 Sonnig, Wind schwach – mäßig aus SO kartierung 12.00 – 14.00 Horstsuche 1 07.06.12 06.30 – 11.30 Brutvogel- 3 Früh sonnig, dann einzelne Wolken, Wind kartierung schwach aus S 28.06.12 06.00 – 11.00 Brutvogel- 3 Bewölkt, Nieselregen, dann niederschlagsfrei kartierung und langsam aufklarend, Wind schwach, dann Horstkon- zunehmend aus W 11.30 – 14.30 trolle 1 08.07.12 06.15 – 11.15 Brutvogel- 3 Früh stark dunstig, schnell aufklarend, dann kartierung sonnig mit einzelnen Wolken, Wind schwach 09.00 – 12.00 Horstkon- 1 aus S trolle 2
3. Ergebnisse Brutvogelkartierung 3.3. Ergebnisse Brutvogelkartierung im inneren Untersuchungsgebiet Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Galliformes - Hühnervögel Wachtel 1 Revier Brachflächen außerhalb Coturnix coturnix Wachteln besiedeln Ackerbrachen und des Windparks würden bewirtschaftete Ackerflächen. Mit Getreide sich positiv auswirken, bestellte Äcker werden bevorzugt. sofern dort auf die Festgestellt wurde 1 Revier am östlichen Rand des sommerliche Mahd Untersuchungsgebietes. verzichtet und erst nach Abschluss der Brutzeit gemäht wird. Accipitriformes - Greifvögel Wiesenweihe RL (D) 2 Nahrungsgast Die angeführten Greifvögel Brachstreifen am Rand Circus pygargus RL (BB) 2 Beobachtung eines jagenden Weibchens am benötigen offene Flächen von landwirtschaftlichen EU-VRL(A1) 29.04.12 (und am 05.05.12 außerhalb WP). zur Jagd. Mit der Kulturen haben einen BArtSchVO§§ Brutnachweise wurden vor einigen Jahren in geplanten Verdichtung der nachgewiesenen positiven Luzerneflächen im Raum Wölsickendorf erbracht. Bebauung durch Effekt auf die Seitdem im Umfeld immer wieder Beobachtung von Windräder werden die Nahrungssituation von Wiesenweihen, ohne, dass es gelang eine Brut zu Jagdgebiete eingeschränkt Greifvögeln. Die Streifen orten. und das Kollisionsrisiko müssen jeweils Rohrweihe RL (BB) 3 Wahrscheinlich 1 Revier unmittelbar angrenzend steigt. mindestens 10 m breit sein Circus aeruginosus BArtSchVO§§ Regelmäßige Nachweise eines jagenden Die häufige Mahd der und eine Mindestgröße Männchens. Brachen am Fuß der von 0,25 ha aufweisen. Sie Rotmilan RL (BB) 3 Mindestens 1 Revier unmittelbar angrenzend Anlagen führt dazu, dass sollten keine höhere Milvus milvus EU-VRL(A1) Regelmäßige Beobachtungen eines jagenden diese Flächen regelmäßig Begleitvegetation, wie BArtSchVO§§ Rotmilans. von Greifvögeln zur Hecken aufweisen und Mäusebussard BArtSchVO§§ Mehrere Reviere unmittelbar angrenzend Nahrungssuche außerhalb des Windparks Buteo buteo Regelmäßige Beobachtungen jagender angeflogen werden. Damit liegen. Die Lage ist so zu Mäusebussarde. Kartierungen im Radius von 2000 steigt das Kollisionsrisiko. wählen, dass die Vögel m um das Untersuchungsgebiet erbrachten Die Flächen sollten nur nicht durch den Windpark mehrere Brutnachweise. nach Abschluss der fliegen müssen, um die Brutzeit gemäht werden. Flächen zu erreichen.
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Falconiformes - Falken Baumfalke RL (D) 3 1 Revier Abnahme der Eventuell Einsatz von Falco subbuteo RL (BB) 2 Am 20.05. und am 08.07.12 konnte im Siedlungsdichte der Kunsthorsten, da im BArtSchVO§§ Untersuchungsgebiet jeweils ein jagender potentiellen Beutetiere Rahmen der Kartierung Baumfalke beobachtet werden, so dass davon (Kleinvögel) durch den festgestellt wurde, dass ausgegangen werden kann, dass sich im Umfeld Bau weiterer Windräder. das Angebot an des Untersuchungsgebietes ein Brutplatz befindet. Mit der geplanten verlassenen Nestern und Die Kontrolle alter, bekannter Neststandorte verlief Verdichtung der Bebauung Horsten gering ist. ergebnislos. durch Windräder werden Schonung von Baumfalken brüten in Brandenburg bevorzugt in die Jagdgebiete Krähenvögeln, die als kulissenartigen Kiefern-Althölzern im Inneren von eingeschränkt und das Horstlieferanten eine Waldgebieten, aber auch an den Kollisionsrisiko steigt. wichtige Rolle spielen. Bestandesrändern, in Feldgehölzen oder auf Maßnahmen zur Hochspannungsmasten, sofern ungenutzte Nester Förderung der Feldlerchen von Nebelkrähen oder Kolkraben vorhanden sind. außerhalb des Windparks (Lerchenfenster), da Feldlerchen im Gebiet eine wichtige Nahrungsgrundlage darstellten. Gruiformes - Kranichvögel Kranich EU-VRL(A1) fliegend Grus grus BArtSchVO§§ Im Untersuchungsgebiet eine Beobachtung von 10 fliegenden Kranichen am 08.05.12. Im 2000 m Umfeld mehrere Sichtungen von Nichtbrütern. Columbiformes - Taubenvögel Hohltaube Nahrungsgast Columba oenas Einzelbeobachtung im Waldbestand knapp außerhalb des Untersuchungsgebietes. 4
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Ringeltaube Mindestens 1 Revier unmittelbar angrenzend ? Columba palumbus Ringeltauben konnten regelmäßig im Untersuchungsgebiet beobachtet werden. Da verschiedene geeignete Gehölzstrukturen an die untersuchte Fläche angrenzen, ist davon auszugehen, dass mindestens 1 Paar im Umfeld brütete. Cuculiformes - Kuckucke Kuckuck RL (D) V Nahrungsgast Wiederherstellung Cuculus canorus Der Kuckuck besiedelt bevorzugt blütenreicher Säume, abwechslungsreiche, halboffene Landschaften, in Einschränkung Abhängigkeit von der Siedlungsdichte der Biozideinsatz Wirtsvogelarten. Im Untersuchungsgebiet nur 2 Beobachtungen. Passeriformes - Sperlingsvögel Pirol RL (D) V Nahrungsgast Oriolus oriolus RL (BB) V Einzelbeobachtung am 28.06.12 knapp außerhalb des Untersuchungsgebietes. Neuntöter RL (BB) V 1 Revier Möglicherweise Aufgabe Erhalt und Neuanlage Lanius collurio EU-VRL(A1) Neuntöter bevorzugen reich strukturierte, offene bis des Brutrevieres größerer miteinander in halboffene Landschaften mit Hecken, Waldrändern Verbindung stehenden und Saumstrukturen. Feldhecken, Förderung Obwohl im Untersuchungsgebiet geeignete Hecken von strukturreichen vorhanden waren, konnte nur ein Revier im Waldsäumen, Sicherung nordöstlichen Teil der Fläche ermittelt werden. Der der Nahrungsgrundlage bestehende Windpark wurde vollständig gemieden. durch extensive Bewirtschaftung der daran angrenzenden Flächen. Eichelhäher Nahrungsgast Garrulus glandarius Lediglich zwei Beobachtungen fliegender Eichelhäher.. 5
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Nebelkrähe Mindestens 1 Revier unmittelbar an das Corvus corone Untersuchungsgebiet angrenzend Regelmäßige Nachweise von Nebelkrähen im Gebiet legen nahe, dass unmittelbar angrenzend mindestens ein Revier lag. Kolkrabe Wahrscheinlich 1 Revier in der Nähe des Corvus corax Untersuchungsgebietes Mehrere Nachweise lassen den Schluss zu, dass sich im Umfeld ein Revier befand. Blaumeise Nahrungsgast Förderung von naturnahen Parus caeruleus Sind geeignete Höhlen zum Brüten vorhanden, ist Wäldern mit einem guten die Blaumeise in fast allen gehölzbestandenen Höhlenangebot und Biotopen anzutreffen. Totholz im Umfeld des Deshalb war es ziemlich überraschend, dass im Untersuchungsgebietes. Untersuchungsgebiet kein Blaumeisenrevier Nisthilfen werden nachgewiesen werden konnte. Eventuell spielt der besonders von Kohl- und späte Kartierbeginn eine Rolle, da Meisen früh im Blaumeise gerne Jahr mit der Brut beginnen. angenommen. Kohlmeise 7 Reviere Möglicherweise Verlust Parus major Alle baumbestandenen Bereiche waren besiedelt. von Brutrevieren Heidelerche RL (D) V 1 Revier Mit der weiteren Bebauung Ein Ausgleich wäre nur Lullula arborea EU-VRL(A1) Heidelerchen bevorzugen halboffene, trockene wird der Lebensraum der außerhalb der BArtSchVO§§ Landschaften. Heidelerche im Untersuchungsfläche Im Untersuchungsgebiet hielt sich die Heidelerche Planungsgebiet möglich. Es sollte geprüft im windradfreien Nordostteil auf. eingeschränkt. werden, ob es möglich ist, an anderer Stelle Lebensraum für die Heidelerche aufzuwerten, z.B. durch die Entnahme von Gebüschen auf ruderalisierten Trockenrasenstandorten oder deren Pflege. 6
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Feldlerche RL (D) 3 106 Reviere Im Zuge der Verdichtung Zur Förderung der Alauda arvensis RL (BB) 3 Die Feldlerche brütet in allen Arten von offener, der Bebauung mit Feldlerchen sollten in weiträumiger Landschaft, mit niedriger, lückiger Windrädern Wegfall Ackerflächen außerhalb Vegetation. zahlreicher Reviere. des Planungsgebietes Dementsprechend war sie – allerdings in Lerchenfenster angelegt überraschend hoher Dichte - im werden. Untersuchungsgebiet flächendeckend anzutreffen, was offensichtlich darauf zurückzuführen ist, dass die Anlagen verhältnismäßig weit voneinander entfernt stehen. Rauchschwalbe RL (D) V Nahrungsgast Hirundo rustica RL (BB) 3 Regelmäßige Nachweise von einzelnen jagenden Rauchschwalben am Rand des Untersuchungsgebietes Richtung Freudenberg. Gelbspötter RL (BB) V Nahrungsgast Hippolais Lediglich 2 Nachweise am 20.05. und 08.07.12 an icterina verschiedenen Stellen im Untersuchungsgebiet. Mönchsgrasmücke 5 Reviere ? Sylvia atricapilla Besiedelte die linearen Gehölzstrukturen im Untersuchungsgebiet. Gartengrasmücke 1 Revier ? Anlage von Hecken mit Sylvia borin Gartengrasmücken legen ihr Nest bevorzugt in Staudensäumen in der niedrigem Brennnesseldickicht oder ausgeräumten Brombeergestrüpp an. Sie brüten in Wäldern mit Agrarlandschaft. Erhalt dichtem, hohem Gebüsch, gebüschreichen und Schaffung vielfältiger Gewässerufern, an buschreichen Waldrändern, Waldrandstrukturen. Feldhecken oder Parks. Das Revier lag im straßenbegleitenden Gehölz im Ostteil des Untersuchungsgebietes. Dorngrasmücke Nahrungsgast Sylvia communis Lediglich 2 Nachweise am 20.05. und 08.07.12 an verschiedenen Stellen im Untersuchungsgebiet. 7
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Zaunkönig Nahrungsgast Troglodytes Einzelnachweis am 28.06.12. troglodytes Star Nahrungsgast Sturnus vulgaris Regelmäßige Nachweise von Staren. Außerhalb des Untersuchungsgebietes wahrscheinlich mehrere Reviere. Wacholderdrossel Nahrungsgast Turdus pilaris Einzelnachweis am 28.06.12. Braunkehlchen RL (D) 3 Nahrungsgast Saxicola rubetra RL (BB) 2 Lediglich 2 Nachweise am 08.05.12. Nachtigall 4 Reviere ? Luscinia Die Nachtigall bevorzugt dichte Laubgebüsche mit megarhynchos Falllaubschicht am Boden und Bereichen mit dichter und hoher Krautschicht. Alle 4 Reviere lagen dicht gedrängt in den breiten straßenbegleitenden Gehölzen im Osten der untersuchten Fläche. Steinschmätzer RL (D) 1 Nahrungsgast Oenanthe RL (BB) 1 Am 29.04.12 Nachweis von mehreren oenanthe Steinschmätzern bei der Nahrungssuche. Feldsperling RL (D) V Nahrungsgast Passer montanus RL (BB) V Einzelnachweis am 29.04.12. Schafstelze RL (BB) V 4 Reviere Durch Verdichtung der Motacilla flava Die Schafstelze besiedelt offene, selten halboffene Bebauung möglicherweise Flächen. Erhöhte Sitzwarten sollten vorhanden Verlust von Brutrevieren. sein. Im Untersuchungsgebiet konzentrierten sich die Nachweise auf den westlichen Teil. Bachstelze Nahrungsgast Motacilla alba Regelmäßige Nachweise an verschiedenen Stellen des Untersuchungsgebietes, ohne Hinweise auf Bruten. 8
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Buchfink 7 Reviere ? Anlage von überschirmten Fringilla coelebs Buchfinken brüten in Baumbeständen aller Art. Hecken mit Die höchsten Siedlungsdichten werden in Staudensäumen in der Brandenburg in naturnahen Laubwäldern erreicht ausgeräumten (ABBO 2001). Agrarlandschaft. Im Untersuchungsgebiet wurden fast alle baumbestandenen Areale besiedelt. Grünfink 2 Reviere ? Anlage von überschirmten Carduelis Grünfinken kommen in vielen verschiedenen Hecken mit chloris Biotopen vor, sofern geeignete Nistmöglichkeiten Staudensäumen in der zur Verfügung stehen. Nester werden in dichten ausgeräumten Büschen und Bäumen, aber auch in Blumenkästen Agrarlandschaft. auf dem Balkon angelegt. Im Untersuchungsgebiet Nachweise in fast allen Gehölzstrukturen. Die Reviere lagen im Westteil der Fläche. Stieglitz 1 Revier ? Erhalt von Ruderalflächen. Carduelis Bevorzugt besiedeln Stieglitze gut strukturierte, Anlage von carduelis halboffene Habitate. Ackerrandstreifen mit Geeignete Bedingungen fanden sie offensichtlich Wildkräutern. Anlage von im östlichen Teil der kartierten Fläche. Brachen. Bluthänfling RL (D) V 3 Reviere Mit dem Bau neuer Erhalt von Ruderalflächen. Carduelis cannabina RL (BB) 3 Hänflinge besiedeln offene, mit Sträuchern oder Windräder sind – bedingt Anlage von Hecken durchsetzte Biotope, die eine kurze, aber durch die Brachflächen am Ackerrandstreifen mit samentragende Krautschicht aufweisen sollten. Fuß der Anlagen - weitere Wildkräutern. Anlage von Im Untersuchungsgebiet waren Hänflinge Brutvorkommen möglich. Brachen, Neupflanzung dementsprechend im Umfeld der Brachen am Fuß Die Brachflächen sollten von Hecken. der Windräder nachzuweisen. allerdings nur außerhalb der Brutzeit gemäht werden. 9
Vogelart Schutzstatus Vorkommen im Untersuchungsgebiet Betroffenheit vom Ausgleich Vorhaben Grauammer RL (D) 3 9 Reviere Mit dem Bau neuer Erhalt von Brachflächen, Miliaria calandra BArtSchVO§§ Grauammern sind vor allem in Ackerbaugebieten Windräder sind – bedingt Erhöhung des mit geringem Gehölzbestand anzutreffen. durch die Brachflächen am Strukturreichtums in der Selbstbegrünte Brachen, sowie extensiv Fuß der Anlagen - weitere Agrarlandschaft durch bewirtschaftete Flächen werden bevorzugt Brutvorkommen möglich. Pflanzung einzelner besiedelt. Die Brachflächen sollten Feldgehölze und Hecken. Die kartierten Reviere zeigten fast alle einen allerdings nur außerhalb Anlage von deutlichen Bezug zu den Brachflächen am Fuß der der Brutzeit gemäht Ackerrandstreifen. Windräder. werden. Extensive Bewirtschaftung von Grünland. Möglichst späte Mahdtermine. Goldammer 8 Reviere ? Anlage von Hecken mit Emberiza citrinella Die Goldammer brütet bevorzugt in der Staudensäumen in der abwechslungsreichen Kulturlandschaft mit Hecken ausgeräumten und Feldgehölzen oder in locker strukturierten Agrarlandschaft. Wäldern. Im Untersuchungsgebiet waren alle geeigneten Strukturen besiedelt. ? = fraglich, ob betroffen 10
3.3. Ergebnisse der Suche nach Greifvogelhorsten in einem Radius von 2.000 m und der Kartierung der störungssensiblen Vogelarten bis 3.000 m Durch den verspäteten Kartierbeginn verlief die Suche nach Horsten unbefriedigend, da bei einigen Arten die Balzphase bereits vorüber war und die Laubbaumbestände nicht mehr im unbelaubten Zustand betrachtet werden konnten. Deshalb ist es unumgänglich, das kommende Winterhalbjahr und das Frühjahr zu nutzen, um bestimmte Bereiche noch einmal abzusuchen. Im Untersuchungsgebiet jagten Rot- u. Schwarzmilane, sowie ein Baumfalke, die mit Sicherheit im Umfeld gebrütet haben. Neben zahlreichen unbesetzten Horsten wurden jedoch nur mehrere von Mäusebussarden besetzte Horste aufgefunden. Für die beobachteten Wiesenweihen ergab sich kein Brutverdacht. Im gesamten kartierten Gebiet außerhalb der inneren Untersuchungsfläche hielten sich Kraniche auf. Ein Brutnachweis konnte nicht erbracht werden. Kartierte Horste: Koordinaten Beschreibung Brut Kontrolle 418540, 5839177 Horst auf Kiefer 29.04.12 Mäusebussard auf 20.05.12 dem Horst Mäusebussard füttert Kirche Freudenberg Brut im Kirchturm 29.04.12 Turmfalke 20.05.12 Turmfalke anwesend Kirche Beiersdorf Brut im Kirchturm 29.04.12 Turmfalke 20.05.12 Turmfalke nicht anwesend 420286, 5841097 Horst auf Kiefer 29.04.12 unbesetzt 419506, 5840841 Horst auf Kiefer 01.05.12 unbesetzt 419479, 5840633 Horst auf Kiefer 01.05.12 unbesetzt 419441, 5840839 Horst auf Kiefer 01.05.12 Mäusebussard auf 28.06.12 mind. 1 juv. dem Horst auf dem Horst 422123, 5841933 Horst auf Kiefer 05.05.12 unbesetzt 422085, 5841159 Horst auf Kiefer 05.05.12 unbesetzt 421476, 5840829 Horst auf Kiefer 05.05.12 Mäusebussard auf 20.05.12 dem Horst Mäusebussard füttert 421832, 5841020 Kleiner Horst im 05.05.12 unbesetzt Kiefernstangenholz 421579, 5840337 Horst auf Kiefer 05.05.12 unbesetzt 418586, 5836185 Horst auf Kiefer 05.05.12 unbesetzt Bestand eingezäunt, Horst auf Kiefer 05.05.12 Mäusebussard auf 08.07.12 3 flügge Koordinate vom dem Horst Mäusebussarde auf Rand, Horst Bäumen in der Nähe rund 50 m östlich des Horstes 419841, 5836516 3.4. Erfassung der Eulenarten Bis zu einem Radius von 2000 m um das innere Untersuchungsgebiet wurden Eulen kartiert. Es kam eine Klangattrappe zum Einsatz. Bedingt durch den Kartierbeginn Ende April war der optimale Zeitraum zur Erfassung von Eulen bereits vorüber, so dass im kommenden Winter bzw. Frühjahr weitere Erfassungen folgen müssen. An 2 Stellen im Untersuchungsgebiet konnten rufende Waldkäuze nachgewiesen werden. Diese Nachweise sind in der beiliegenden Karte verzeichnet. Außerhalb des Kartiergebietes rief südlich des Bahnhofs Leuenberg mehrere Wochen eine Zwergohreule.
4. Literatur ARBEITSGEMEINSCHAFT BERLIN-BRANDENBURGISCHER ORNITHOLOGEN (ABBO) (2001): Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin. Natur & Text. Rangsdorf. BAUER, H-G., BERTHOLD, P., BOYE, P., KNIEF, W., SÜDBECK, P. & K. WITT (2002). Rote Liste der Brutvögel Deutschlands - 3. überarbeitete Fassung. Ber. Vogelschutz 39. Bauer, K.M. & U.N. Glutz von Blotzheim (1968): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. 2. Akad. Verlagsges., Frankfurt/Main. BEZZEL, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Wiesbaden. Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) vom 25.03.2002 (BGBI. I S. 1193) in der geänderten Fassung vom April 2008. NATUR UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG (1997): Rote Liste und Liste der Brutvögel des Landes Brandenburg, Beilage zum Heft 2. SÜDBECK, P. et al. (2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands, Radolfzell. 12
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