Wintersonnenwende - TagundNachtgleiche - Thomasnacht - Beginn der 12 Rauhnächte

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Wintersonnenwende - TagundNachtgleiche - Thomasnacht - Beginn der 12 Rauhnächte
Wintersonnenwende - TagundNachtgleiche - Thomasnacht -
Beginn der 12 Rauhnächte
21. Dezember 2018 - 23.23h
Astronomische und meteorologische Jahreszeiten

Wenn man von Jahreszeiten spricht, meint man im allgemeinen die meteorologischen Jahreszeiten
Frühling, Sommer, Herbst und Winter und nicht die astronomischen Jahreszeiten, die einen Zeitraum
zwischen einer Tagundnachtgleiche und einer Sonnenwende haben.

Astronomische Jahreszeiten
In der Astronomie versteht man unter den Jahreszeiten den Zeitraum zwischen einem Äquinoktium
(Tagundnachtgleich) und einem Solstitium (Sonnenwende), beziehungsweise einer Sonnenwende und
einer Tagundnachtgleiche. Zur Zeit dauert der astronomische Frühling vom Frühlingsäquinoktium (20.3
oder 21.3. und selten 19.3.) bis zur Sommersonnenwende (21.6.) insgesamt im Mittel 92 Tage und 19
Stunden. Der astronomische Sommer beginnt mit dem Sommersolstitium am 21.6. und endet mit der
Herbsttagundnachtgleiche am 22.9. oder 23.9., womit sich im Mittel eine Länge von 93 Tagen und 15
Stunden ergibt. Der astronomische Herbst dauert vom Herbstäquinoktium am 22.9. oder 23.9. bis zur
Wintersonnenwende am 21. oder 22.12. und hat somit im Mittel eine Dauer von 89 Tagen und 20
Stunden. Der astronomische Winter beginnt am Tag des Wintersolstitium am 21.12 oder 22.12. und endet
am Tag der Frühlingstagundnachtgleiche am 20.3. oder 21.3., selten am 19.3. und hat somit im Mittel eine
Länge von 89 Tagen und 0 Stunden. Die hier geschilderte unterschiedliche Dauer der astronomischen
Jahreszeiten ist in erster Linie durch die ungleichförmige Geschwindigkeit der Erde während ihres
Umlaufs um die Sonne bedingt. Aber auch die Tatsache, daß die Apsidenlinie (Verbindungslinie des
sonnennächsten mit dem sonnenfernsten Punkt der Umlaufbahn der Erde um die Sonne) weder mit der
Verbindungslinie der Solstitialpunkte noch mit der der Äquinoktialpunkte zusammenfällt, spielt eine
Rolle. Das soll auch die Grafik verdeutlichen.

Ursprungsgrafik von Horst Frank, veröffentlicht bei wikipedia. Von mir überarbeitet und ergänzt. (c) Toni
Mayer unter Creative Commons-Lizenz

Die im Text und in der Grafik angegebenen Daten können sich um einen Tag verschieben, weil das
Kalenderjahr nicht mit dem tropischen Jahr übereinstimmt und weil der Beginn der Tageszählung von der

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geographischen Länge des Beobachtungsortes abhängt. Auch die angegebene Dauer der Jahreszeiten ist
        nicht fix. Sie ändert sich langsam, weil sich infolge der Präzession, der westlichen Verlagerung von
        Frühlings- und Herbstpunkt infolge der kreisförmigen Bewegung der Erdachse, die Äquinoktialpunkte
        und auch die Solstitialpunkte entlang der Ekliptik (scheinbare Sonnenbahn am Himmel) verschieben. Da
        diese sich verschiebenden Punkte den Beginn der Jahreszeiten angeben, ist die Änderung der Dauer der
        Jahreszeiten leicht ersichtlich. Verstärkt wird dies noch dadurch, daß sich auch die mittlere
        Erdgeschwindigkeit bei der Reise der Erde um die Sonne verändert. Das wird durch die von den anderen
        Planeten ausgeübten Störungen auf die Bewegung der Erde verursacht, weil sich dadurch der
        sonnennächste Punkt der Erde beim Sonnenumlauf bewegt, der aber wiederum maßgeblich ist für die
        Erdumlaufgeschwindigkeit um die Sonne.

        Meteorologische Jahreszeiten

        Die meteorologischen Jahreszeiten sind überwiegend durch die bekannten klimatischen Unterschiede
        gekennzeichnet. Sie werden durch die Neigung der Äquatorebene der Erde gegen die Erdbahnebene
        verursacht. Die Lage der Äquatorebene der Erde im Raum ist während des gesamten Erdumlaufs der Erde
        um die Sonne gleich. Der Neigungswinkel der Äquatorebene der Erde gegen die Erdbahnebene beträgt
        etwa 23,5°. Während des astronomischen Frühlings und Sommers ist die Nordhalbkugel der Erde der
        Sonne zugewandt und während des Herbstes und Winters ist es die Südhalbkugel, die sich der Sonne
        zuwendet.

        Was versteht man unter einer Tagundnachtgleiche und einer Sonnenwende
        Tagundnachtgleiche werden die beiden Tage des Jahres genannt, an denen der Tag und die Nacht exakt
        gleich lang sind, während an den beiden Tagen der Sonnenwende die Sonne die geringste oder höchste
        Höhe am Mittag über dem Horizont einnimmt,

        Tagundnachtgleiche

Die Grafik wurden, mit freundlicher Genehmigung durch USM, dem Astronomie Lexikon von Redshift 7 Premium entnommen (c)
United Soft Media (USM)
        Äquinoktium heißt der Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche. Dies ist der Zeitpunkt, zu dem die Sonne in
        einem der beiden Schnittpunkte von Ekliptik (die von uns auf der Erde im Laufe eines Jahres
        wahrgenommene, scheinbare Bahn der Sonne am Himmel) und Himmelsäquator steht. Genau zu diesem
        Zeitpunkt sind für alle Orte auf der Erde Tag und Nacht absolut gleich lang.
        Die Frühlingstagundnachtgleiche (Frühlingsäquinoktium) fällt mit den astronomischen. Frühlingsanfang
        zusammen. Kalendarisch ist das der 20. oder 21. März, selten der 19. März. Das Herbstäquinoktium, auch
        Herbsttagundnachtgleiche genannt, fällt auf den 22. oder den 23. September, den astronomischen
        Herbstanfang. Die Verschiebungen der kalendarischen Tage von Frühlings- und Herbstäquinoktium sind
        möglich, weil unser Kalenderjahr nicht dem tropischen Jahr entspricht, und weil außerdem der Beginn der
        Tageszählung von der geographischen Länge des Beobachtungsortes abhängt. Die Sonne geht in unseren
        nördlichen Breiten am Frühlingsanfang vom Süden zum Norden und zum Herbstanfang geht sie vom

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Norden in den Süden. Die beiden Punkte der Ekliptik, in denen sich die Sonne zur Zeit der Äquinoktien
befindet, heißen Äquinoktialpunkte.
 Das sind also der Frühlingspunkt, der auch Widderpunkt genannt wird und der Herbsstpunkt, den man
auch Waagepunkt nennt. Durch die Präzession, die westliche Verlagerung von Frühlings- und
Herbstpunkt infolge der kreisförmigen Bewegung der Erdachse, und die Nutation, einer sehr kleinen
periodischen Schwankung der Richtung der Erdachse, verschieben sich die Äquinoktialpunkte auf der
Ekliptik, so daß der Frühlingspunkt zur Zeit im Sternbild Fische liegt.

Sonnenwende
Die Sonnenwende (Solstitium) liegt an jenen beiden Punkte der Ekliptik, an denen die Sonne bei ihrem
scheinbaren jährlichen Lauf an unserer Himmelskugel ihre höchste bzw. niedrigste Deklination erreicht.
Zu diesen Zeitpunkten erreicht die Sonne dann am Mittag ihre höchste bzw. niedrigste Position am
Horizont. Sie liegen etwa auf halbem Weg zwischen Frühlingsäquinoktium und Herbstäquinoktium (siehe
Grafik oben).
Die größte Deklination erreicht unsere Sonne zur Zeit des Sommersolstitiums am 21. Juni, also am
astronomischen Sommeranfang, zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende.
Die kleinste Deklination erreicht unsere Sonne hingegen zur Zeit des Wintersolstitiums, am 21. oder
22. Dezember, dem Tag des astronomischen Winteranfang, zum Zeitpunkt der
Wintersonnenwende. Die Verschiebung des Wintersolstitiums um einen Tag ist möglich, weil unser
Kalenderjahr nicht dem tropischen Jahr entspricht, und weil der Tagesbeginn nicht für alle Orte
auf der Erde auf den gleichen Zeitpunkt fällt.
Nach der Sonnenwende wandert die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn wieder auf den Himmelsäquator
zu. Zur Zeit der Sommersonnenwende sind die Tage auf der Nordhalbkugel der Erde am längsten und auf
der Südhalbkugel am kürzesten. Dann ist der Tag am Nordpol 24 Stunden lang, weil die Sonne nicht
untergeht und am Südpol geht die Sonne nicht auf, und es ist 24 Stunden lang Nacht. Zur Zeit der
Wintersonnenwende sind die Tage auf der Nordhalbkugel am kürzesten und auf der Südhalbkugel am
längsten. Am Nordpol ist es dann 24 Stunden lang Nacht, weil die Sonne nicht aufgeht, und am Südpol
dauert der Tag 24 Stunden, weil die Sonne nicht untergeht, Die beiden Punkte auf der Ekliptik, an denen
sich die Sonne zur Zeit der Solstitien befindet, sind die Solstitialpunkte, also die Punkte der Sonnenwende.

Verantwortlicher, Ansprechpartner und Autor

Anton Josef Mayer - Moschheimer Str. 4 - 56412 Boden

Jahreslauf der Erde um die Sonne. Ganz links: Sommer auf der Nordhalbkugel. Ganz rechts: Winter auf der
Nordhalbkugel.

Eine Sonnenwende oder Sonnwende, auch Solstitium (lateinisch für „Sonnenstillstand“) genannt,
findet zweimal im Jahreslauf statt – in geographischen Breiten außerhalb der Tropen wird zu diesem
Datum der niedrigste oder der höchste mittägliche Sonnenstand erreicht.

   •    Zur Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel der Erde – am 21. oder 22. Dezember – erreicht
        die Sonne die geringste Mittagshöhe über dem Horizont.

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•    Zur Sommersonnenwende – am 20., 21. oder 22. Juni – erreicht sie in Breiten oberhalb des
        nördlichen Wendekreises ihren Höchststand.

Auf der Südhalbkugel sind die Verhältnisse umgekehrt, während des dortigen Sommers ist auf der
Nordhalbkugel Winter. Im Jahr 2018 steht die Sonne am 21. Dezember um 23:23 MEZ im Winterpunkt.
Im Lauf eines tropischen Jahres erreicht die Sonne zu einer Sonnenwende den größten Abstand nördlich
oder südlich vom Himmelsäquator. Nach Passage dieser Punkte extremer Deklination – dem
Sommerpunkt und dem Winterpunkt – nähert sich ihre scheinbare Bewegung entlang der Ekliptik wieder
dem Himmelsäquator an. Die beiden Umkehrpunkte werden daher auch Solstitien genannt und je nach
Hemisphäre als Sommer- oder Wintersonnenwende bezeichnet. Gemeinsam mit den Äquinoktien
(Tagundnachtgleiche) terminieren sie die astronomischen Jahreszeiten.

Jahr     Sommersonnenwende                   Wintersonnenwende
2018 21. Juni 12:07 Uhr MESZ 21. Dezember 23:23 MEZ
2019 21. Juni 17:54 Uhr MESZ 22. Dezember 05:19 MEZ
2020 20. Juni 23:44 Uhr MESZ 21. Dezember 11:02 MEZ

Wintersonnenwende
Da ab 21./22. Dezember die Tage wieder länger werden, war die Wintersonnenwende in vielen antiken
und frühmittelalterlichen Kulturen ein wichtiges Fest, das oft ein paar Tage vor bzw. nach dem Datum der
tatsächlichen Sonnenwende gefeiert wurde. Zur Zeit der Einführung des Julianischen Kalenders lagen die
Sonnenwenden auf dem 25. Dezember und dem 24. Juni.

Umstritten ist, ob und in welcher Form die Germanen und andere Völker in Nordeuropa um die
Wintersonnenwende das Julfest feierten.[1] Es wäre dann mit Feuer- und Lichtsymbolik zur
Wintersonnenwende praktiziert worden.[10][2] Historisch belegbare schriftliche Zeugnisse gibt es in Form
von Kalenderstäben mit Runenzeichen.[11] Es ist unstrittig, dass das Wort Julfest vor der Christianisierung
in Gebrauch war. Die Kirche hatte vergeblich versucht, das Wort durch andere Begriffe zu ersetzen
(Norrøn: „Dróttins burðar tíð“, Altschwedisch: „gudz födzlo hötidh“). Die altenglischen, nordischen und
gotischen Belege stammen alle aus christlicher Zeit. Es ist daher schwierig, aus den knappen Quellen der
altnordischen Literatur ein Bild der verschiedenen Feste zu gewinnen. Das gilt für das erwähnte „alfablót“
der Skandinavier und die „Nacht der Mütter“ bei den Angelsachsen.[12]

Das christliche Weihnachtsfest, mit dem die Geburt Jesu gefeiert wird, findet heute nach der tatsächlichen
Wintersonnenwende statt. Die fällt in etwa zusammen mit dem Thomastag des Heiligenkalenders am 21.
Dezember. Der Thomastag wurde deshalb gewählt, weil der Apostel Thomas am längsten an der
Auferstehung Jesu zweifelt und in der Nacht des Unglaubens verharrt. Je nach Glaubensrichtung gibt es
im Christentum unterschiedliche Schwerpunkte und Zahl der Festtage. Teilweise beginnt mit dem zweiten
Weihnachtstag eine sechstägige Nachfeier,[13] und manche Rituale finden erst im Januar statt.[14]

Zoroastrier sowie muslimische Völker des iranischen Kulturkreises und Zentralasiens zelebrieren zur
Wintersonnenwende die Yalda-Nacht. In Indien und Nepal findet Ende Dezember/Anfang Januar Makar
Sankranti statt. Auch im Satanismus haben die Sonnenwenden Feiertagscharakter.[15]

© Wikipedia

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Wintersonnenwende - TagundNachtgleiche - Thomasnacht - Beginn der 12 Rauhnächte
Fotos: Helga Sobek
Rituale zur WinterTagundNachtgleiche 21. Dez.

Rituale zu diesem Zeitpunkt sind besonders wirksam.

Verbrennen von Salbei und Johanneskraut ist zu empfehlen.
(Salbei kann man aus aufgeschnittenen Teebeuteln gewinnen, Johanneskraut getrocknet ist ein Hexen- bzw.
Ritualkraut, sehr gut, wenn die trocknen Beeren noch daran sind).
Verbrennen Sie mit den Kräutern einen Zettel auf dem Sie Wünsche für sich notieren. Jedes
Verbrennen ist nur für 1 Person gedacht. Stellen Sie auf den Räuchertisch einen kleinen Teller mit
Rosinen und Schokoraspeln u. eine kleine Schale mit Wasser für die Erdgeister und Elfen.

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Wintersonnenwende - TagundNachtgleiche - Thomasnacht - Beginn der 12 Rauhnächte
Foto: Helga Sobek
Rituale zur WinterTagundNachtgleiche 21. Dez.

Helga Sobek

Am kürzesten Tag des Jahres war früher Weihnachten
Von Norbert Lossau
Chefkorrespondent Wissenschaft

Sonnenaufgang an der steinzeitlichen Kultstätte von Stonehenge. Die riesigen Felssteine waren präzise nach
bestimmten astronomischen Ereignissen ausgerichtet.

Quelle: Getty Images

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Wintersonnenwende - TagundNachtgleiche - Thomasnacht - Beginn der 12 Rauhnächte
Heute Mittag, am 21. Dezember, steht die Sonne so tief am Horizont, wie an keinem anderen Tag des
Jahres. Die Unterschiede zum Vortag und zum folgenden Tag sind zwar winzig und fallen dem nicht an
Astronomie interessierten gewiss nicht auf.

Doch schon in der Steinzeit waren Menschen in der Lage, diesen besonderen Tag, den Tag der
Wintersonnenwende, zu erkennen und zu kartieren. Das belegt beispielsweise die berühmte Kultstätte von
Stonehenge in England.

War in früheren Jahrtausenden die Bedeutung der Wintersonnenwende spirituell und religiös aufgeladen,
so verbinden heute die meisten Menschen diesen Tag schlicht mit dem hoffnungsvollen Gefühl, dass die
Talsohle der dunklen Jahreszeit erreicht ist und ab jetzt die Tage wieder länger werden. Der nächste
Sommer steht also gleichsam vor der Tür.

In heidnischen Zeiten lag es natürlich nahe, „die Wiederkehr der Sonne“ zu feiern, war ihr Licht doch der
Lebensspender schlechthin. Auf den Tag der Wintersonnenwende, der vor zwei Jahrtausenden auf den 25.
Dezember fiel, legten die Christen dann ihr Weihnachtsfest. Überschreiben ist besser als nur löschen, hatte
man sich wohl schon damals gedacht.

Erdrotation und Bahngeometrie

Die Kalenderreform von Papst Gregor XIII riss dann aber das Zusammenfallen von Wintersonnenwende
und Weihnachten auseinander. Der 25. Dezember wurde als Weihnachtstermin beibehalten, doch der
kürzeste Tag des Jahres verschob sich im Gregorianischen Kalender auf den 21. Dezember – wobei die
Wintersonnenwende, abhängig von den Schaltjahren, auch schon mal auf einen 20. oder 22. Dezember
fallen kann.
Für den aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts ist die Wintersonnenwende in erster Linie ein
astronomisches Ereignis, dass sich aus der Geometrie der Erdbahn um die Sonne sowie der Neigung der
Erdrotationsachse relativ der Bahnebene ergibt.
Es gibt sogar einen exakten Zeitpunkt, an dem die Erde auf ihrem Jahresumlauf um die Sonne die
Wintersonnenwende erreicht. In diesem Jahr ist dies um 18:11 Uhr MEZ am 21. Dezember.

Wenn die Sonne im Sternbild Schütze steht
Die Rotationsachse der Erde steht nicht senkrecht auf der Ebene, in der unser Planet die Sonne umrundet.
Vielmehr ist sie um 23,4 Grad geneigt. Das hat zur Folge, dass im Winter auf der Nordhalbkugel die
Sonne später auf und früher untergeht als im Sommer - die Tage sind also kürzer.
Zweimal im Jahr durchläuft die Erde eine Position, in der sich der Himmelsäquator und die scheinbare
Bahn der Sonne (Ekliptik) schneiden. Dies sind der 21. März und der 23. September, an denen der Tag
genau so lang wie die Nacht ist („Tag-und-Nacht-Gleiche“).
Läuft die Erde von diesen beiden Positionen jeweils 90 Grad auf ihrem jährlichen Weg weiter, so erreicht
sie die Punkte der Sommer- und Wintersonnenwende.
Zur Wintersonnenwende steht die Sonne im Sternbild Schütze, während sie zur Sommersonnenwende
zwischen den Sternbildern Stier und Zwilling so sehen ist. Dies war allerdings nicht immer so und wird
sich auch in Zukunft wieder ändern.

Nach 25.780 Jahren geht alles von vorne los

Die Erdachse schwankt nämlich periodisch durch eine sogenannte Präzessionsbewegung, so dass sich die
Neigung zwischen Ekliptik und Himmelsäquator verändert. In jeweils 25.780 Jahren durchläuft die Sonne
zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende einmal den gesamten Tierkreis.
So stand in der Antike die Sonne zur Wintersonnenwende im Sternzeichen Steinbock. Und in rund 300
Jahren werden die Menschen die Sonne dann im Sternzeichen Schlangenträger sehen.

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Doch warum fällt der Tag der Wintersonnenwende nicht immer auf den 21. Dezember? Das hängt damit
zusammen, dass das Sonnenjahr (die Zeit für einen vollständigen Bahnumlauf der Erde um die Sonne)
knapp sechs Stunden länger ist die 365 kalendarischen Tage.
Daher verschiebt sich der Zeitpunkt der Wintersonnenwende von Jahr zu Jahr um ungefähr sechs Stunden
nach vorne. In einem Schaltjahr gibt es dann wieder einen Zeitsprung von etwa 18 Stunden zurück.
Deshalb kann die Wintersonnenwende auch schon mal an einem 20. oder 22. Dezember stattfinden.

Google widmet der „Rückkehr der Sonne“ ein Doodle
Von Syd Neumann

Ist die Wintersonnenwende erst einmal überstanden, werden die Tage auch wieder länger
Die Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres. Sie wurde nicht nur in heidnischen Kulturen
gefeiert – auch Google widmet dem astronomischen Winterbeginn ein knallbuntes Strick-Doodle.

Bevor es besser wird, wird es erst einmal dunkel. Wintersonnenwende. Der dunkelste Tag des Jahres. Nur
rund acht Stunden wird die Sonne am Himmel stehen, Mittags so niedrig wie in diesem Jahr noch nie.
Und am Nordpol, da geht sie erst gar nicht auf.

Zum Trost: Danach wird alles wieder ein wenig besser werden. Und heller. Ist die Wintersonnenwende
erst einmal überstanden, werden die Tage auch wieder länger. Insofern lässt sich dem astronomischen
Winterbeginn durchaus auch etwas Gutes abgewinnen.

Das weiß nicht nur Google, das der Wintersonnenwende heute ein Doodle widmet. Die „Wiederkehr der
Sonne“ war bereits in vielen heidnischen Kulturen ein Festtag. Daran erinnert heute besonders das
Weihnachtsfest.

Ursprünglich war das sogenannte Lichterfest ein heidnischer Feiertag. Als der Julianische Kalender
eingeführt wurde, lag die Wintersonnenwende auf dem 25. Dezember. Und die Christen beschlossen, an
diesem Tag die Geburt Christi zu feiern. Erst durch eine Kalenderreform fiel die Wintersonnenwende auf
den 21. Dezember. Das Weihnachtsfest aber hat man an seinem Tag belassen.

Was ist die Wintersonnenwende?

Doch was genau ist eine Sonnenwende? Die Erde kreist im Laufe eines Jahres um die Sonne. Da die
Erdachse einen Neigungswinkel von 23,5 Grad zur Senkrechten hat, ist die Stellung der Erde zur Sonne
aber nicht immer gleich. Über einen bestimmten Zeitraum ist die Nordhalbkugel mehr der Sonne
zugeneigt als die Südhalbkugel. Und umgekehrt.
Im Sommer treffen die Sonnenstrahlen in einem senkrechten Winkel auf die Erde. Das lässt die
Temperaturen steigen. Im Winter erreicht die Sonnenstrahlung die Erde in einem schrägeren Winkel. Das
kostet Energie – und uns die Wärme.
Am 21. Juni erreicht die Sonne auf ihrer Bahn den nördlichen Wendepunkt. Das bedeutet: Sie ist der
Nordhalbkugel besonders zugeneigt. Wir erleben den längsten Tag des Jahres. Sommerbeginn. Zumindest
astronomisch. Am 21. Dezember dann ist sie der Sonne weitestmöglich abgewendet.

So lässt sich die dunkle Wintersonnenwende überstehen
Die besonders dunkle Zeit des Jahres beschäftigt übrigens auch Biologen schon länger. Der
Chronobiologe Till Roenneberg etwa empfiehlt viele Spaziergänge und viel Schlaf. "Der Winter ist per se
eine Jahreszeit, in der wir länger schlafen. Man sollte deshalb versuchen, seinem Schlafbedürfnis
nachzugeben, und auch akzeptieren, dass man schlapp ist und Ruhe braucht." Roenneberg arbeitet an der
Uni München.

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Anflüge von Melancholie hätten etwas damit zu tun, dass wir nicht mehr genügend Licht bekommen
würden. Darum empfiehlt der Experte lange Spaziergänge. Google wiederum setzt der Dunkelheit mit
seinem Doodle knallige Leuchtfarben entgegen. Es zeigt zwei Hände, die einen Schal stricken, der
wiederum das Google-Logo formt.
Gezeichnet hat das Doodle übrigens der deutsche Illustrator Christoph Niemann. Der 1970 in Waiblingen
geborene Künstler ist unter anderem für seine Zeichnungen in der "New York Times" bekannt.

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Thomastag, Thomasnacht
Geschichte

In der evangelischen und anglikanischen Kirche ist die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember der
Gedenktag an den Apostel Thomas und wird als Thomastag oder Thomasnacht bezeichnet.
Am 21. Dezember spricht man auch von dem Gedenktag des „ungläubigen Thomas“, da dieser zunächst
nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, sondern erst, als Jesu im noch einmal erschien und er seine Finger
in die Wunden legen konnte. Weil er am längsten von den Zweifeln geplagt war, wurde ihm die längste
Nacht des Jahres, die vom 21. auf den 22.Dezember, zugesprochen.
Bis 1970 wurde dieser Gedenktag auch in der römisch-katholischen Kirche gefeiert, jedoch dem
römischen Generalkalender und der liturgischen Rangordnung folgend auf den 3. Juli verlegt. Dennoch
gibt es in Österreich rund um den 21. Dezember (den St.Thomas-Tag) eine Vielzahl unterschiedlicher
Bräuche, die auf eine lange Tradition zurückgehen.

Brauchtum
Die meisten Bräuche gehen auf die Rauhnachtsbräuche zurück, die mit der Wintersonnwende in
Verbindung stehen, welche am 21. Dezember stattfindet. Vor allem bei der jungen Bevölkerung waren
Orakelspiele rund um eine nahe Hochzeit oder einen Blick in die Zukunft sehr beliebt. Deren Ursprung
ist die Grundlage für viele heute noch weit verbreitete Bräuche.1

In den Rauhnächten sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Grenzen zu anderen Welten
aufgehoben – ein Relikt aus dem damaligen Mondkalender, der nur 354 Tage hatte und mit dem
Sonnenjahr (365 Tage) in Einklang gebracht werden musste. So wurden ein paar Nächte eingeschoben,
die außerhalb der Zeit waren und deren eine besondere mystische Bedeutung zuteil wurde. Besonders in
dieser Nacht konnten die Geister besonders lange und intensiv wirken.
Im 19. Jahrhundert war es in Österreich üblich, dass die einjährige Amtszeit eines Stadtrichters oder
Gemeinderates immer am 21. Dezember ablief. Dies ist durch alte Ratsprotokolle dokumentiert und
nachvollziehbar.

Aberglaube und Bräuche sind für die Thomasnacht charakteristisch, genauso wie der Gedanke, dass man
in der St. Thomas Nacht vom 21. auf den 22. Dezember seine künftigen Ehepartner sehen wird bzw. in
die Zukunft blickt (Kärnten).2 Aber auch das Gespenst der Thomasnacht ist im Ötschergebiet sehr
verbreitet.

Rund um das Finden des künftigen Ehepartners gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bräuche:
Das Zaunstecken-Zählen, *verkehrt schlafen, das Ziehen eines Ehepartners mithilfe eines Zettels unter
dem Kopfpolster, das Werfen der Pantoffel, das Aufschneiden eines Apfels und die Deutung der
Apfelkerne, das Gedicht unter einem Kriechen- oder Weichselbaum oder Tragen eines Apfels in der
Tasche oder unter der Achsel vom Thomastag bis zum Christabend – alle Bräuche haben nur ein Ziel:
den oder die zukünfige(n) zu finden.2

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Auch für Langschläfer hält die Thomasnacht eine Lösung parat. Einfach den Spruch
Heiliger Sankt Veit,
Weck mich auf zur rechten Zeit,
daß ich mich nicht verschlafe
und zur rechten Zeit erwache!
sagen und künftig rechtzeitig aufstehen.

Wer für Geldsegen sorgen möchte, sollte dies auch in der Thomasnacht tun: Silbermünzen ins
Waschbecken und damit waschen. So geht einem das Geld nie aus.

Quellen Ursprung der Bräuche (ooe-volkskultur.at)

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Brauchtum und Legenden um den Tag des Apostels Thomas
Die rauen Nächte

Offiziell ist der 3. Juli seit der Liturgiereform, im Jahr 1970 der Gedenktag des Apostels Thomas. Vorher
wurde der Thomastag am 21. Dezember gefeiert – und mit ihm der Beginn der rauen Nächte. Um diese
ranken sich viele Bräuche und Legenden. Doch: Was hat es damit auf sich? Thomas war der Apostel, der
an der Auferstehung Jesu Christi zweifelte und den anderen Jüngern mitteilte, er würde die Frohe
Botschaft erst dann glauben, wenn er die Wunden des Auferstandenen mit seinen Fingern berührt habe.

Einige Tage später kam es zu einer Begegnung zwischen Jesus und Thomas. Jesus mahnte den Jünger,
nicht ungläubig, sondern gläubig zu sein und forderte ihn auf, seine Wunden zu berühren. Thomas
gehorchte und bat seinen Herrn reuevoll um Vergebung.

Nach Christi Himmelfahrt verkündete der Apostel voller Leidenschaft das Evangelium und zog als
Missionar bis nach Asien. Thomas wird deshalb auch oft der Patron Asiens genannt. Vor allem in Indien
wird er verehrt. Dort erlitt er um das Jahr 70 den Märtyrertod. An der Stelle, wo er gestorben sein soll,
dem "Großen Thomasberg" in der Nähe der Großstadt Madras, wurde ihm zu Ehren eine Kirche errichtet.
Eine Legende erzählt, dass die Gottesmutter Maria dem ungläubigen Thomas, der bei ihrer Himmelfahrt
nicht dabei gewesen war, ihren Gürtel vom Himmel hinabgeworfen habe.

Die erste Raunacht

Die Thomasnacht, die längste Nacht des Jahres, galt vor allem in Süddeutschland und Österreich als erste
Raunacht – auch Rumpelnacht genannt. Sie gehört zu den "Zwölfnächten", deren Zeitspanne regional
unterschiedlich war: vom Thomastag bis Neujahr oder von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. Den
Raunächten wurde schon vor Urzeiten eine besonders mystische Bedeutung zugeschrieben. Das Leben in
grauer Vorzeit war in der lichtlosen und kalten Winterzeit alles andere als idyllisch. Die Menschen
mussten von den im Sommer und Herbst angelegten Nahrungsvorräten leben.

Schnee, Eis und Stürme machten ihnen das Leben schwer. Dazu erzählten sie sich Geschichten von
winterlichen Unholden. Die "Wilde Jagd", so stellten sich die Menschen damals vor, brause zwischen dem
Thomastag und dem Dreikönigstag durch die Lüfte, angeführt vom "Wilden Jäger", dem Wode.
Später brachten Christen die alten Geschichten, die sie von ihren Ahnen gehört hatten, mit dem Heiligen
Thomas zusammen. Der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres wurden wegen der Dunkelheit mit
den Zweifeln des Apostels gleich gesetzt.

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Traditionelle Räucherungen

Der Name Raunacht stammt vom mittelhochdeutschen Wort "ruch", das "Pelz" bedeutet. Die
unheimlichen Gestalten, die die Menschen sich in ihrer Fantasie ausmalten und bestimmt oft auch im
Schneetreiben, im Sturm und im dunklen Wald zu erkennen glaubten, trugen in ihrer Vorstellung zottelige
Pelze, das "Rauwerk". Die Welt des germanischen Gottes Wotan und seines Gefolges wurde nach der
Christianisierung vom fünften bis achten Jahrhundert durch den Teufel und seine Gefolgsleute ersetzt.

Um Haus und Hof zu reinigen, wurden vielerorts auch Räucherrituale durchgeführt. Damit sollten
Dämonen ferngehalten und Krankheitserreger vernichtet werden. Verwendet wurden vor allem
einheimische Kräuter wie Bilsenkraut, Salbei, Holunderrinde oder Fichtenharz. Später übernahm der
Pfarrer oder der Hausherr unter Verwendung von Weihrauch die traditionellen Räucherungen.

Frau Holle und Knecht Ruprecht
Dass die Furcht vor dunklen Mächten lange bestehen blieb, kommt auch in einem Gedicht von Johann
Wolfgang von Goethe zum Ausdruck. "Der alte Gesell Eckart" gehörte selber zum wilden Heer, ist aber
ein "Holder", der rechtschaffene Menschen belohnt und Kinder beschenkt. Eine andere Sagen umwobene
Wintergestalt ist Frau Holle – auch Holda oder "die Holde" genannt.
Die meisten kennen sie nur aus dem Märchen von der Goldmarie und Pechmarie. In einer ganz anderen
Holle-Geschichte geht es um den Holunderstrauch: In einer der zwölf Raunächte kam Frau Holle über
eine verschneite Heide. Dort stand ein kahler Strauch und beklagte sich, dass er – im Gegensatz zu
anderen Bäumen und Pflanzen – keinen Nutzen und Sinn hätte und dass selbst die Armen sein mürbes
Holz zum Heizen verschmähten.

Dies rührte Frau Holle an, und sie machte aus dem kahlen Geäst den Holunderbusch. Dazu verlieh sie den
Blüten und den Beeren, die der Busch im Frühling und Sommer tragen würde, eine ganz besondere
Heilkraft. Neben der guten Seite der Frau Holle gibt es aber auch eine dunkle. Dann tritt sie als raue
Perchta in Erscheinung und jagt mit dem "Wilden Heer".
In den Alpengebieten gehören die so genannten Perchtenläufe am Dreikönigsabend auch heute noch zum
Brauchtum. Eine andere mystische Gestalt der Raunächte ist Knecht Ruprecht, der Begleiter des Heiligen
Nikolaus. In uralten Zeiten, so erzählten die Menschen früher, war er ein Knecht und gehörte der "Wilden
Jagd" an.

Einen Blick in die Zukunft wagen
Auch Losbräuche gehörten zum Thomastag dazu. Leinsamen wurde im Backofen getrocknet und unters
Kopfkissen gelegt. Der zukünftige Bräutigam sollte dem jungen Mädchen dann in der Thomasnacht im
Traum erscheinen. Im südlichen Böhmen wurden in der Thomasnacht aus neun Arten Holz Kränze
gefertigt. Junge Männer oder Frauen setzten sie sich auf den Kopf und gingen in der Nacht zu einem
Baum am Bach. Schaute man ins Wasser, erschien das Bild des künftigen Ehepartners.

Ebenso glaubte man, die Zukunft in der Thomasnacht vorhersagen zu können. Zerschnitt man einen Apfel
und zählte die in einer Hälfte enthaltenen Kerne, bedeutete dies: Bei einer geraden Zahl stand bald eine
Heirat ins Haus. Bei einer ungeraden Zahl aber war daran noch lange nicht zu denken. Schnitt man beim
Teilen des Apfels einen Kern entzwei, verhieß das häufigen Streit.

Legte man sich am Thomasabend mit dem Kopf ans Fußende des Bettes, so sollte alles, was man in dieser
Nacht träumte, im folgenden Jahr passieren. Wollten Kinder ihren zukünftigen Beruf in Erfahrung
bringen, schrieben sie mehrere Berufswünsche auf Zettel und legten sie unters Kopfkissen. Um
Mitternacht musste ein Zettel unterm Kissen hervorgeholt werden. Und auf diesem stand dann der
zukünftige Beruf. Und in einer alten Bauernregel heißt es: "Wenn Sankt Thomas dunkel war, gibt’s ein
schönes neues Jahr."

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Ein weiterer Brauch stammt aus Westfalen: Das Kind, das am Thomastag als letztes in die Schule kam,
wurde "Domesesel" genannt – und "Thomas-Faulpelz", wer zu Hause am längsten im Bett blieb.
"Schweinethomas" hieß der 21. Dezember im Eichsfeld. Denn mit diesem Tag begannen die
Schlachtfeste. Und die Menschen waren überzeugt, dass das Schweinefleisch am 21. Dezember am besten
schmeckt.
Der Brauch der "Rittbergischen Hochzeit" stammt wiederum aus Westfalen. Dort glaubten die Menschen,
am Thomastag reichlich essen und trinken zu müssen, um im neuen Jahr keinen Hunger zu leiden. Es
wurden große Plattenkuchen aus Buchweizenmehl und Kartoffeln gebacken und warm, mit frischer Butter
bestrichen, gegessen.

Von Margret Nußbaum

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Zauberpflanzen: Vom Zauber der Pflanzen - einst und heute
Thomastag
                                         Thomas war ein Jünger Jesu. Als die Nachricht von
                                         dessen Auferstehung ihn erreichte, glaubte er zunächst
                                         nicht daran. In der Bibel heißt es, daß Jesus ihm noch
                                         einmal erschien. Als er die Finger in die Wunden Christi
                                         legen konnte, glaubte er endlich. Man gab Thomas den
                                         Tag der längsten Dunkelheit (Wintersonnenwende, meist
                                         am 21.12., manchmal auch erst am 22.12.) als Festtag,
                                         weil er am längsten von Zweifeln geplagt war.

                                         Am Thomastag säte man in Bayern Gerstenkörner in
                                         einen Topf mit guter Erde und stellte ihn in die warme
                                         Stube. Nach Weihnachten orakelte man an der
                                         aufgelaufenen Gerste das Wetter des kommenden
                                         Jahres;jeder Tag nach Weihnachten bedeutete ein Monat.
                                         So las man Feuchtigkeit, Trockenheit, starkes
                                         Wachstum, frühes Gilben usw. an der Gerste ab.

                                         Nach einem anderen Brauch wurde eine Zwiebel
                                         durchgeschnitten und anhand der Stärke der
                                         Zwiebelringe das kommende Winterwetter bestimmt.
                                         Zwiebelschale dünn und fein, soll der Winter milde sein;
                                         Zweibelschale dick und zäh, harter Winter. Die Frauen
                                         sollen in dieser Nacht das letzte Früchtebrot backen,
                                         damit sie noch mit bemehlten Händen im Garten die
                                         Obstbäume umarmen können, sonst steht es für die
                                         kommende Ernte schlecht!

                                         Träume sollen in Erfüllung gehen, wenn man sich in der
                                         Thomasnacht verkehrtherum ins Bett legt. Außerdem
                                         nannte man denjenigen, der am längsten schlief den
                                         "Thomasesel".

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Der hl. Thomas berührt die Wundmale Christi,
Altarretabel von Martin Schongauer, zwischen 1450 und 1491

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In der Vollmondnacht spürt man eine ganz besondere Energie
Häufig hört man von besonderen Vollmondzaubern, dabei kann man „bei
                 Vollmond“ gar kein Ritual durchführen.
Die Uhrzeiten, die man in entsprechenden Kalendern findet, benennen nur
                   den Zeitpunkt des Wechsels zwischen
dem zunehmenden und dem abnehmenden Mond. So ein Wechselpunkt ist
                   nur den Bruchteil einer Sekunde lang!
 Ein Ritual „bei Vollmond“ würde man entsprechend in der letzten Nacht
                  vor diesem Wechselpunkt durchführen.
Wenn der Vollmond-Zeitpunkt also, wie in diesem Monat, auf Samstag um
              18:48 Uhr fällt, dann ist die Nacht von Freitag
  auf Samstag bereits die „Vollmond-Nacht“. In dieser Nacht nimmt der
              Mond noch zu und ist so kraftvoll wie möglich.
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Allen wünsche ich viel Spass bei eigenen Ritualen.
Sie können ein Ritual am 21.12.18 ab 23.23 beginnen und dann nach Mitterncht in ein
Vollmondritual übergehen. Also beide zusammen in einem Ritual machen.
Am 22.12. sollte es dann insgesamt um 18.48 beendet sein.
Helga Sobek

Foto: Helga Sobek - als Anregung für ein eigenes Ritual

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