"WIR SIND ALLE BLÄTTER AN EINEM BAUM (G. CHR. LICHTENBERG)
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1 Vorwort Liebe Eltern, liebe Interessenten, es gibt nichts Schöneres, als Kinder heranwachsen zu sehen und sie in ihrer Entwicklung begleiten und unterstützen zu dürfen. Um unserem Erziehungsauftrag gerecht zu werden, die Kinder in ihrer Entwicklung hin zur verantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern, bedarf es einer aufbauenden Erziehungspartnerschaft. Wir unterstützen und ergänzen die Betreuung, Bildung und Erziehung in den Familien und machen uns mit den Eltern und ihren Kindern auf den Weg, eine spannende und neugierige Entdeckungsreise durch die Kindergartenzeit zu erleben. Wir wollen die Kinder ein Stück auf ihrem individuellen Lebensweg begleiten und ihnen die Möglichkeit geben, viele Erfahrungen im Umgang mit anderen Kindern zu sammeln und in ihrer Einzigartigkeit eigene Wege in der Gemeinschaft zu erschließen. „Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht und doch gleich wichtig dem Ganzen.“ (Georg Christoph Lichtenberg) Das Zitat Lichtenbergs zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konzeption. Es bildet den Leitfaden unserer pädagogischen Arbeit und unserer Ziele. Bereits bewährte Wege, aber auch neue Wege, die wir gemeinsam gehen wollen, haben wir in unserer Konzeption niedergeschrieben. Sie beschreibt unser pädagogisches Handeln in unserer Einrichtung und soll für alle Interessenten transparent gemacht werden. Sie soll verbindlich für Eltern, Träger und pädagogische Mitarbeitern sein. Wir freuen uns darauf, Ihnen und Ihrem Kind unseren Kindergarten in Melchingen vorstellen zu dürfen. Marion Haug Kindergartenleiterin
2 Grußwort des Bürgermeisters Liebe Eltern, liebe Bürgerinnen und Bürger, „Wir sind alle Blätter an einem Baum“ lautet der Titel der Konzeption des Kindergartens Melchingen. Die Blätter an einem Baum wachsen und grünen nur, wenn viele unterschiedliche Faktoren zusammenwirken. Dabei kommt es auf das richtige Verhältnis und Maß an. Mit dem Bild des Baumes und der Blätter lassen sich die Ziele und Aufgaben des Kindergartens in Melchingen gut vergleichen. Die Konzeption stellt Ihnen den Kindergarten Melchingen mit Team vor. Sie gibt Ihnen einen Einblick in die Zielsetzungen und die pädagogische Arbeit und soll Ihnen ermöglichen, den Alltag im Kindergarten kennen zu lernen. Themen wie die Gestaltung der Räume, die Gruppenstruktur und die Betreuungszeiten werden aufgegriffen. Selbstverständlich stehen Ihnen die Erzieherinnen für weitere Fragen, Anregungen oder auch Kritik zur Verfügung. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten, insbesondere die Erzieherinnen und die Eltern aber auch die Stadtverwaltung, an dem gemeinsamen Ziel arbeiten – nämlich jedes Kind nach seinen individuellen Bedürfnissen zu fördern und die entscheidenden Weichen für die Zukunft zu stellen. Viele Gedanken und Überlegungen, Arbeit und Mühe stecken hinter einer solchen Konzeption. Daher danke ich allen, auch im Namen des Gemeinderats Burladingen und des Ortschaftsrats Melchingen, die am Entstehen dieser Konzeption beteiligt waren. Sie ist der Leitfaden, damit -im übertragenen Sinn- die Blätter an ihrem Baum wachsen und grünen. Ich wünsche dem Team des Kindergarten Melchingen, dass ihnen das Zusammenspiel der entscheidenden Faktoren für die Entwicklung eines jeden Kindes stets gelingt. Harry Ebert Bürgermeister
3 Inhaltsverzeichnis 1. Unsere Einrichtung stellt sich vor ................................................................................................... 4 Damals...1968 .........................................................................................................................................4 Lage .......................................................................................................................................................4 Raumgestaltung ......................................................................................................................................4 Personal .................................................................................................................................................5 Öffnungszeiten ........................................................................................................................................6 2. Unser Leitgedanke .......................................................................................................................... 7 3. Unsere pädagogische Arbeit ........................................................................................................... 8 Unser gesetzlicher Auftrag ........................................................................................................................8 Planung ..................................................................................................................................................9 Projektorientiertes Arbeiten und Partizipation („teilhaben lassen“) ................................................................9 Ziele und Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit ............................................................................. 10 Wir sehen und erleben das Kind als… ...................................................................................................... 10 Auf einem Stück ihres Weges möchten wir die Kinder begleiten und... ........................................................ 11 Wir Erzieherinnen möchten… .................................................................................................................. 11 Tagesablauf .......................................................................................................................................... 12 4. Pädagogische Planungsinhalte ..................................................................................................... 13 Eingewöhnung - die ersten Kindergartentage ........................................................................................... 13 Die Zweijährigen – Unsere Krümel .......................................................................................................... 13 Mein Kindergartenportfolio ..................................................................................................................... 14 Unser intensives Freispiel ....................................................................................................................... 14 Inklusion - eine Bereicherung für alle ...................................................................................................... 14 Sprachentwicklung mit allen Sinnen ........................................................................................................ 15 Kreativ sein und Kunst erleben ............................................................................................................... 17 Singen und Musizieren - ein elementares Bedürfnis .................................................................................. 15 Haus der kleinen Forscher ...................................................................................................................... 16 Spiel- und Bewegungsangebote .............................................................................................................. 16 Ausgewogene Ernährung ....................................................................................................................... 17 „Starke Kinder sind nicht zu schlagen“ ..................................................................................................... 17 Religion und Werte vermitteln................................................................................................................. 18 Ich- bin- Ich- Tag .................................................................................................................................. 18 Wir entdecken die Natur......................................................................................................................... 19 Geburtstag - ein ganz besonderer Tag ..................................................................................................... 20 Das letzte Kindergartenjahr .................................................................................................................... 20 Exkursionen und Aktivitäten ................................................................................................................... 21 5. Elternarbeit ................................................................................................................................... 22 Erziehungspartnerschaft ......................................................................................................................... 22 Entwicklungsgespräche .......................................................................................................................... 22 6. Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................................... 23 Kooperation .......................................................................................................................................... 23 Transparenz .......................................................................................................................................... 24 7. Unser Team ................................................................................................................................... 25 Miteinander im Team ............................................................................................................................. 25 8. Danke ............................................................................................................................................ 26
4 1. Unsere Einrichtung stellt sich vor Damals...1968 Im Jahre 1966 begann der Bau des Kindergartens in Form eines Bungalows. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Einrichtung im April 1968 eingruppig eröffnet und die ungefähr 45 Kinder wurden von einer Erzieherin betreut. 1969 kam eine entsprechende Außenanlage mit Grünfläche und Sandkasten hinzu. 1985 wurde das Flachdach des Gebäudes durch ein Satteldach ersetzt. Die steigenden Kinderzahlen und die Erschließung des Neubaugebietes machten es möglich, dass 1993 die angegliederte Wohnung der Leiterin für eine weitere Gruppe ausgebaut wurde. Bis heute wurde das Gebäude in seiner baulichen Form nicht verändert. Der Träger ist die Stadt Burladingen. Der Kindergarten heute Lage Durch die zentrale Lage und den dörflichen Charakter ist unser Kindergarten im Ortsgeschehen integriert. Spielplätze und Möglichkeiten zur Naturerkundung sind in unmittelbarer Nähe der Einrichtung. Raumgestaltung Der Kindergarten hat zwei Gruppen, die Sonnenscheingruppe und die Regenbogengruppe. Die Kinder haben feste Bezugspersonen und Stammgruppen. Kinder, die unseren Kindergarten besuchen, sind im Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Durch die teilweise offene Gruppenstruktur unseres Hauses bieten wir ihren Kindern die Möglichkeit unsere vielseitigen Funktionsräume und Gruppenräume zu erkunden.
5 Wir arbeiten gruppenübergreifend und projektbezogen in zwei Gruppenräumen und verschiedenen Funktionsräumen, die die Kinder zum Verweilen einladen. In der Mal- und Schreibwerkstatt können sie künstlerisch kreativ werden. Sie können dort mit Farben experimentieren, verschiedene Maltechniken kennen lernen und erste Erfahrungen mit Zahlen und Schrift machen. In der Klangwerkstatt dürfen die Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten erproben, indem sie verschiedene Musikinstrumente ausprobieren und spielen können. Sich zurückziehen, sich entspannen und eine ruhige gemütliche Atmosphäre genießen können die Kinder im Sinneszimmer. Die Puppenecke ist im Flurbereich integriert und schafft eine Verbindung zwischen den beiden Gruppen. Gesägt, gehämmert und geschraubt wird im Werkraum. Im „Großen Raum“ können sie ihren Bewegungsdrang ausleben. Verschiedene Materialien wie die Hengstenberg – Bewegungsgeräte, Bälle, Reifen, Tücher und Bewegungsbausteine laden zu Bewegungsspielen, Rollenspiele und Geschicklichkeitsspielen ein. Durch die Vielzahl an individuell gestalteten Räumlichkeiten können sich die Kinder in unserer Einrichtung nach ihren Interessen und Bedürfnissen entfalten. Das Haus verfügt über einen großen Außenspielbereich. Der große Garten mit einem angelegten Hügel, einer Wasser- Matsch- Anlage, einer Holzritterburg mit Rutsche und einer Vogelnestschaukel gibt den Kindern Platz, täglich ihrem Bewegungsdrang nach zu kommen und die Natur zu erkunden. Ob Fußball spielen, Klettern, Beete einsäen, Äpfel ernten oder Ameisen beobachten - für jeden ist etwas dabei! Personal Erzieherinnen in Voll- und Teilzeit Sprachförderfachkraft und Inklusionsfachkraft Auszubildende und Praktikanten
6 Öffnungszeiten Innerhalb der flexiblen Öffnungszeit bieten wir Ihnen verschiedene Betreuungsformen an, die Sie nach Ihren Wünschen und nach Bedarf wählen können. Halbtagesplatz Mo.-Fr. 8.00-12.00 Uhr Verlängerter Vormittagsplatz Mo.-Fr. 7.00-13.00 Uhr Kernbetreuung Mo.-Fr. 8.00-12.00 Uhr Mo.-Do. 14.00-16.30 Uhr Ergänzende Betreuungszeit 7.00-8.00 Uhr Frühbetreuung Ergänzende Betreuungszeit 7.30-8.00 Uhr Frühbetreuung oder 7.45-8.15 Uhr+12.00-12.15 Uhr Ergänzende Betreuungszeit 13.00-14.00 Uhr Mittagsbetreuung Ergänzende Betreuungszeit 13.30-14.00 Uhr Mittagsbetreuung Mischform Kernbetreuung+ Verlängerter Vormittag Kinder unter 3 Jahre morgens, nach Absprache
7 2. Unser Leitgedanke „Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht und doch gleich wichtig dem Ganzen!“ (Georg Christoph Lichtenberg) Das Zitat Lichtenbergs zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konzeption unserer Einrichtung. Es bildet den Leitfaden unser Arbeit und Ziele. Tief in der Erde liegen die Wurzeln des Baumes. Für das Kind sind dies seine Eltern, die ihm von Geburt an Halt und Geborgenheit geben. Der Stamm ist verantwortlich für die nötige Standfestigkeit. Er bietet Schutz, ist aber auch für den Transport von Nährstoffen zuständig. Im Alltag begegnet das Kind verschiedenen Personen, die Einfluss auf das Wachsen und Gedeihen haben. Wir Erzieherinnen begleiten einen Teil des Lebensweges des Kindes, indem wir es als eigenständige Persönlichkeit annehmen und es in seiner Entwicklung unterstützen. Damit ein verantwortungsvoller und gemeinschaftsfähiger Mensch heranwachsen kann. So wie jeder Ast auf seine eigene Weise vom Stamm aus wächst und sich ausbreitet, so findet jedes Kind seinen eigenen Weg und sammelt dabei wichtige Lebenserfahrungen. Kein Blatt am Baum ist genau gleich. Wie alle Kinder entwickeln sie sich verschieden und erzählen eine eigene Lebensgeschichte. Nicht zuletzt wirken äußere Einflüsse auf das Kind ein, so wie z.B. die Sonne und der Regen auf einen Baum. Sie nähren die Blätter damit sie gedeihen können. Aber auch unliebsame Faktoren wie Sturm und Hagel gehören zu den Erfahrungen, die das Kind im übertragenen Sinne in seinem Leben macht. Jedes Blatt steht also symbolisch für ein Kind, keins dem anderen gleich und doch gleich wichtig in der Gemeinschaft.
8 3. Unsere pädagogische Arbeit Unser gesetzlicher Auftrag Auf Bundesebene: Das Kinder- und Jugendhilfegesetz ( KJHG) im Sozialgesetzbuch (SGB) Im §22 des KJHG heißt es: Abs. 1 In Kindergärten soll die Entwicklung des Kindes zur eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden. Abs. 2 Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und der Familien orientieren. Abs. 3 Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sollen die in der Einrichtung tätigen Fachkräfte mit den Erziehungsberechtigen zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten. Auf Landesebene: Das Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) „Gesetz über die Betreuung und Förderung von Kindern in Kindergärten, anderen Tageseinrichtungen und der Kindertagespflege Im KiTaG vom 19. März 2009 heißt es im § 2 „Aufgaben und Ziele“ Abs. 1: Die Tageseinrichtungen, sowie die Tagespflegepersonen sollen die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern, die Erziehung und Bildung des Kindes in der Familie unterstützen und ergänzen und zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung beitragen. Diese Aufgaben umfassen die Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes nach § 22 Abs. 3 SGB VIII zur Förderung seiner Gesamtentwicklung. Seit 2006 arbeiten wir nach dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten. Er lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu betrachten um sich folgende Fragen zu stellen: Was kann das Kind? Was braucht das Kind? Wie erfährt das Kind die Welt? Wie wird es ein Mitglied der Gemeinschaft? Wie wird das Kind zu einem Menschen, der aktiv am Leben teil hat? Die ersten Lebensjahre und das Kindergartenalter sind die lernintensivsten Zeiten. Die Kinder machen vielfältige Erfahrungen, vor allem im Spiel. Diese Erfahrungen hinterlassen Spuren, das Kind hat etwas Neues gelernt. Dabei hat jedes Kind den Anspruch darauf in seiner Individualität und Einzigartigkeit wahrgenommen und verstanden zu werden. (Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch gleich wichtig dem Ganzen). Bildungsprozesse beginnen schon vor der Kindergartenzeit. Der Orientierungsplan setzt an den bestehenden Kenntnissen an und fördert das Kind in den sechs Entwicklungs- und Bildungsfeldern: Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion. Entscheidender Motor ist dabei die Motivation des Kindes.
9 Die pädagogische Begleitung soll: Ganzheitlich, entwicklungsangemessen, individuell, kreativ, aktiv entdeckend und forschend sein. Dies erfordert eine gründliche Vorbereitung, gezielte Beobachtungen und die Gestaltung des Tagesablaufs unter Berücksichtigung der Ereignisse und Interessen der Kinder. Planung Unser pädagogisches Tun geht von klaren Zielvorstellungen aus. Wir entscheiden aufgrund unserer täglichen Beobachtungen welches Ziel gegenwärtig für die Weiterentwicklung des Kindes wichtig ist. Für uns Erzieherinnen ist dabei das Geschehen im Alltag von besonderer Bedeutung. Situationsorientiert und individuell wird das Tun auf die Interessen des Kindes abgestimmt. Leitziele bietet auch hier der Orientierungsplan (Was will das Kind? Was braucht das Kind? Was kann das Kind?...) Durch Impulse, Einfühlungsvermögen und Beobachten werden weitere Entwicklungs- und Bildungsprozesse erkannt und angeregt. Wir überprüfen dann, ob das pädagogische Arbeiten mit unseren Zielen übereinstimmt. Die Einteilung der Räumlichkeiten und das Materialangebot soll das selbständige Agieren fördern und unterstützen. Der Tagesablauf, die Projekte und die Aktivitäten orientieren sich an den Lebenssituationen und Interessen der Kinder. Die Kinder entscheiden aktiv mit und bringen ihre Ideen mit ein. Traditionen, Feste und Themen im Jahreskreis die für Kinder nicht wegzudenken sind, beziehen wir mit in unsere Planung ein. Diese besprechen wir gemeinsam im Team und integrieren sie in den Tagesablauf. Gewisse organisatorische Arbeiten und Aufgaben bedürfen außerdem einer gemeinsamen Absprache und Planung im Team wie z.B. Elterngespräche, Festlichkeiten und Exkursionen. Projektorientiertes Arbeiten und Partizipation („teilhaben lassen“) Ein Projektthema entsteht aufgrund unserer Beobachtung. Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder stehen hierbei im Vordergrund. Ein Projekt wir nicht von uns, sondern mit den Kindern in der Kinderkonferenz geplant. Wir Pädagoginnen sammeln und greifen die Vorschläge und Ideen der Kinder auf, setzen Impulse, unterstützen die Kinder und sprechen alle Bildungsbereiche an. Das Projekt baut sich von Tag zu Tag intensiver auf und die Kinder können den Verlauf mitbestimmen. Partizipation ist eine wichtige Grundlage bei der Planung und Durchführung eines Themas. Das Projekt kann über Wochen oder Monate dauern. Dies bestimmen die Kinder. Es können jederzeit Kinder abspringen oder neue, Neugierige dazu kommen. Die Entwicklung eines Projektes wird von und mit den Kindern dokumentiert, reflektiert und in ihren Portfolios abgeheftet. Den Kindern ist es dabei wichtig, ihre Arbeit für ihre Eltern transparent zu machen und unter anderem auf unseren „Ausstellungstischen“ zu präsentieren und darüber zu erzählen. Unsere Projektarbeit findet nicht nur in unserer Einrichtung statt, sondern vernetzt sich nach außen. Uns ist es wichtig, dass sich auch die Eltern mit einbringen und uns unterstützen, um das Ganze zu ergänzen und zu vertiefen.
10 Ziele und Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit Der Kindergarten ergänzt und unterstützt die Erziehung des Kindes in der Familie. Das Kind hat bei seinem Eintritt in den Kindergarten bereits wichtige Entwicklungsschritte vollzogen und viele Erfahrungen gesammelt. Für uns Erzieherinnen gilt es dort anzuknüpfen und die Fähigkeiten des Kindes in ihrer Einzigartigkeit ganzheitlich zu fördern. Der Kindergarten ermöglicht dem Kind in einer altersgemischte Gruppe mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Um diesen Auftrag gerecht zu werden, bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Erzieherinnen. Diese bildet einen Schwerpunkt in unserer pädagogischen Arbeit. Weitere Schwerpunkte: eine ansprechende Umgebung schaffen Eingewöhnung - die ersten Kindergartentage lange Freispielphasen gruppenübergreifendes - und projektbezogenes Arbeiten Portfolioarbeit – Beobachtungen - Dokumentationen Bewegungsentwicklung Naturerfahrungen sammeln (Naturtage, Waldwochen) tägliches Singen und Musizieren kreativ sein und Kunst erleben Erfahrungen mit Naturwissenschaften (Haus der kleinen Forscher) Religion und Werte vermitteln Sprachentwicklung mit allen Sinnen Übergang vom Kindergarten in die Schule Inklusion - eine Bereicherung für alle Gewaltprävention: „Starke Kinder sind nicht zu schlagen“ Ausgewogene Ernährung Kooperation – Transparenz - Öffentlichkeitsarbeit Elternarbeit (u.a. Entwicklungsgespräche und Erziehungspartnerschaft) Zusammenarbeit im Team Wir sehen und erleben das Kind als… … eigenständige Persönlichkeit mit vielen eigenen Erfahrungen, Ideen und Ressourcen. … Akteur seiner eigenen Entwicklung. Das Kind bestimmt das Tempo seiner Entwicklung. … schöpferisch, kreativ, neugierig, forschend und wissbegierig. … einzigartig
11 Auf einem Stück ihres Weges möchten wir die Kinder begleiten und... sie in ihrer Einzigartigkeit dort abholen, wo sie stehen, den Entwicklungsstand erkennen und unser Handeln danach ausrichten. auf ihre Lebensereignisse, Interessen, Bedürfnisse und Themen eingehen und situationsorientiert handeln. ihnen das Lernen durch Spielen ermöglichen. sie unterstützen, eigene Erfahrungen zu machen („Hilf mir es selbst zu tun“ - Maria Montessori) sie stark machen, damit sie sich selbst vertrauen und selbstbewusst handeln können. … ihnen Geborgenheit und das Gefühl des Angenommenseins geben. Vertrauen und Zutrauen schaffen. Regeln bewusst machen und gemeinsam erarbeiten. das soziale Miteinander fördern, Stärken erkennen, Konflikte lösen und die Umwelt achten lernen. ihnen religiöse und kulturelle Werte vermitteln. sie auf die Schule vorzubereiten und die dafür wichtigen Schlüsselkompetenzen zu erwerben. Feste, Feiern, Anlässe und Naturereignisse im Jahreskreis zum festen Bestandteil im Kindergartenalltag machen. sie ganzheitlich, entwicklungsangemessen und individuell fördern, im kognitiven, kreativen, musischen und motorischen Bereich, auf sozialer und emotionaler Ebene sowie in der sprachlichen Entwicklung. sie in ihren Erziehungs- und Bildungsprozessen unterstützen und sie zum Reflektieren anregen. Wir Erzieherinnen möchten… Spielpartner sein eine liebevolle Atmosphäre schaffen, Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeiten bieten. dass jeder Tag ein besonderer für die Kinder ist. Entscheidungen im Interesse der Kinder treffen und diese auch transparent machen mit den Kindern und nicht über die Kinder entscheiden (Partizipation) und situationsorientiert handeln. Orientierung durch Rituale und Regeln geben. soziale Kompetenzen vermitteln. uns Zeit nehmen und den Kindern zuhören… uns auch auf Neues einlassen können. uns mit der eigenen Person auseinander setzen. eigene Verhaltensweisen reflektieren. eigene Ressourcen und Kompetenzen erkennen. Begleiterinnen der Entwicklung von Kindern sein. Beziehungen mit Eltern und Mitarbeiterinnen pflegen.
12 Tagesablauf Den Kindern ist es wichtig einen geregelten und strukturierten Tagesablauf zu haben. Vor allem Neuankömmlinge orientieren sich an alltäglichen und immer wiederkehrenden Ritualen. Diese geben Sicherheit und tragen zum Wohlbefinden bei. Die Kinder können ab 7.00 Uhr in die Einrichtung kommen. Von 7.00-8.15 Uhr treffen sich die Kinder in der Regenbogengruppe (Frühbetreuung). Ab 8.15 Uhr öffnet die Sonnenscheingruppe. Die Kinder begrüßen die Erzieherin und verabschieden sich von ihren Eltern. Sie wählen dann Spielpartner, Spiel und Spielort eigenständig aus. In der Freispielphase haben die Kinder die Möglichkeit verschiedene Räumlichkeiten und täglich den Garten zu nutzen, wo sie nach Abmeldung in ihrer Stammgruppe frei agieren und sich zurückziehen können. Das Freispiel nimmt bei uns einen großen Teil des Tages ein. Die Kinder bestimmen den Tagesablauf weitgehend selber, indem sie ihren Bedürfnissen und Interessen nachgehen können. Dabei erlernen und erfahren die Kinder im Umgang mit anderen Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz, Regeln... Die Kinder entscheiden selbst, wann und mit wem sie vespern wollen. Je nach Entwicklungsstand und Tagesform können sie dies am Esstisch in den Gruppenräumen oder in der Küche tun. Wir Erzieherinnen sind in dieser Zeit des Freispiels Spielpartner, beobachten, setzen Impulse und unterstützen die Kinder in ihrem Tun. Aktivitäten, Projekte und „Krümelstunden“ (unsere Kleinsten), die während oder nach dem Freispiel stattfinden, sind vorwiegend gruppenübergreifend. Das Freispiel endet mit dem „Aufräumlied“, das die Kinder gern mit Instrumenten begleiten. Wir beenden den Vormittag immer alle gemeinsam mit einen Abschiedslied im Garten bevor die Kinder kurz vor 12.00 Uhr bzw. 13.00 Uhr abgeholt werden. Die flexiblen Öffnungszeiten bieten den Eltern dabei die Möglichkeit ihr Kind um 13.00 Uhr in die Einrichtung zu bringen. Der Nachmittag beginnt wieder mit der Freispielphase und lässt viel Spielraum miteinander in Kontakt zu kommen und die verschiedenen Räumlichkeiten, den Außenspielbereich und die freie Natur zu erkunden. Der Nachmittag endet um 16.30 Uhr. Regeln Regeln stellen einen roten Faden im Dschungel des Lebens dar. Auch in unserer Einrichtung gibt es Regeln, die das Miteinander im Tagesablauf begleiten und erleichtern sollen. Sie werden gemeinsam erarbeitet, besprochen und den aktuellen Verhältnissen immer wieder angepasst. Denn die Einhaltung von Regeln gelingt nur dann, wenn sie für alle Beteiligten nachvollziehbar sind und die Kinder nicht überfordern.
13 4. Pädagogische Planungsinhalte Eingewöhnung - die ersten Kindergartentage Für die Kinder sind es viele neue Schritte und gleichzeitig bedeutsame Ereignisse vom Elternhaus in den Kindergarten zu wechseln: eine neue unbekannte Umgebung, viele Kinder und vor allem neue Bezugspersonen. Sie sind neugierig, aufgeregt, unsicher und vielleicht auch etwas ängstlich. Damit sich das Kind in unserer Einrichtung wohlfühlen kann und der Start in die neue Lebensphase gut gelingt, braucht es Begleitung, Orientierung und einfühlsamen Schutz durch uns Erwachsene. Gemeinsam mit den Eltern wollen wir dem Kind diesen Start in den Kindergartenalltag erleichtern. Daher bekommen alle Kinder ihre individuelle Zeit der Eingewöhnung. Diese hilft den Kindern den Übergang von der vertrauten Familienwelt in die noch unbekannte Welt der Einrichtung zu erleichtern. Bis sich das Kind mit der Umgebung vertraut gemacht hat und eine vertrauensvolle Beziehung zu der Erzieherin aufgebaut hat, ist es notwendig, dass das Kind in dieser ersten Zeit von den Eltern begleitet und unterstützt wird. Die Eltern geben den Kindern die Sicherheit die es braucht, um sich auf das Neue erfolgreich einlassen zu können. Eine gute Eingewöhnung ist ein zentrales Qualitätsmerkmal und stellt einen Mehrwert für Kind, Eltern und Team dar. Die Zweijährigen – Unsere Krümel Alle zweijährigen Kinder hören in unserer Einrichtung auf den Namen „Krümel“. Die gemeinsame Zeit, die sie unter gleichaltrigen verbringen ist die „Krümelstunde“. Die Krümelstunde findet mehrmals in der Woche mit der Erzieherin in einem separaten Raum statt. Gemeinsam mit den gleichaltrigen gibt es dort wechselnde Angebote. Diese reichen von Fingerspielen über Singen bis hin zum Turnen. Die Angebote sind alters- und entwicklungsentsprechend. Wir berücksichtigen bei unseren Krümeln vor allem, dass Kinder in diesem Alter sich noch sehr stark an erwachsenen Bezugspersonen orientieren. Deshalb hat jedes Kind bei uns seine Bezugserzieherin, die sich in der ersten Zeit möglichst intensiv um das Kind kümmert und sich regelmäßig mit den Eltern über den Verlauf des Tages austauscht. Außerdem achten wir darauf, dass die Krümel genügend Aufmerksamkeit und Zuwendung erhalten. Ebenso ist es uns wichtig, dass die Krümel einen festen Tagesrhythmus haben und auch Ruhe- und Erholungsphasen möglich sind, die den Kindern Orientierung geben und Überforderung vermeiden. Die Zweijährigen sind auch noch sehr neugierig und begeben sich viel auf Entdeckungstour. Diese Freiheit wollen wir ihnen geben, um in Ruhe alles genau zu erforschen und zu entdecken. Die Kinder brauchen im Neuland Vertrautes, Wiederkehrendes und Rituale um sich wohl fühlen zu können.
14 Mein Kindergartenportfolio Jedes Kind in unserer Einrichtung besitzt einen „Portfolioordner“, in dem die Lernschritte des Kindes festgehalten und dokumentiert werden. Das Portfolio bietet Besitzer und Betrachter Einblick in die Handlungsfähigkeit des Kindes. Kleinere und größere Kompetenzen, die das Kind entwickelt, werden für Erzieher und Eltern, aber auch für das Kind selbst sichtbar gemacht. Das Kind kann daran erkennen, was es kann, was es gelernt hat und wie es die Dinge lernt. Das Portfolio stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes, es ist stolz auf das was es erreicht hat und zeigt dies auch gerne anderen Betrachtern. Kern des Portfolios ist es, Kinder zur Reflexion der eigenen Lernprozesse anzuregen. Unser intensives Freispiel Freispiel ist die Spielphase, die von der Ankunft in den Kindergarten bis zur gezielten Beschäftigung geht. Das Spiel ist eines der wichtigsten Elemente im Leben eines Kindes. Deshalb nimmt das Freispiel bei uns einen großen Teil des Tages ein. In der Freispielzeit kann das Kind selbst entscheiden was, mit wem und wo es spielen möchte. Das Kind bestimmt seinen Tagesablauf individuell. Das Freispiel bietet ihnen die Möglichkeit ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Die Kinder betrachten, entdecken und gehen ihren Bedürfnissen nach und können sich in den ansprechenden Räumlichkeiten frei entfalten. Im Spiel mit anderen lernen die Kinder neue Fähigkeiten kennen und probieren diese aus. Dabei gewinnen die Kinder an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Außerdem lernt das Kind im täglichen Umgang die elementaren Grundlagen wie Rücksichtnahme und Toleranz. Die Erzieherinnen sind in der Freispielzeit ebenfalls aktiv, indem sie bei Bedarf die Kinder unterstützen. Als Leitsatz begleitet uns dabei: „Hilf mir es selbst zu tun.“(Maria Montessori). Inklusion - eine Bereicherung für alle „Je früher Menschen, insbesondere Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse zusammenleben, spielen und lernen, desto leichter fällt die Erkenntnis: Es ist normal, verschieden zu sein.“ (Richard v. Weizsäcker) Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen vollzieht sich im täglichen Miteinander des Lebens und des Lernens, sodass die gemeinsame Erziehung und Bildung allen Kindern zugutekommt. In unserer Einrichtung wird die Inklusion eines Kindes durch eine eigens dafür vorgesehene Erzieherin (Inklusionsfachkraft) praktiziert. Der Tagesablauf wird einerseits im Zusammenspiel mit anderen Kindern gestaltet, andererseits aber auch durch eine individuelle Förderung.
15 Sprachentwicklung mit allen Sinnen Die Sprachförderung ist grundsätzlich ganzheitlich zu sehen und ist Bestandteil unserer gesamten Arbeit. Sprachanregende Spiele und Material unterstützen die altersgerechte Sprachentwicklung. Eine herzliche Atmosphäre und eine gute Beziehung zum einzelnen Kind lassen Lust auf Sprache zu, was ein wichtiges Motivationselement ist. Reime, Gedichte, Abzählverse und Fingerspiele haben eine grundlegende Bedeutung für die Entwicklung des Sprachrhythmus. Individuelle Förderung des Wortschatzes, der Grammatik und des Erzählens bieten Geschichten und Bilderbücher. Tischspiele, Bewegungsspiele und Singen bringen Spaß und Lust auf Sprache. Die Landesregierung Baden-Württemberg finanziert zusätzlich intensive Sprachförderung für einzelne Kinder ab drei Jahren. Eine Fachkraft steht zur individuellen und spielerischen Förderung zur Verfügung. Singen und Musizieren - ein elementares Bedürfnis Schon von klein an werden Kinder in all ihren Entwicklungsphasen durch das Singen und Musizieren unterstützt und gefördert. Wir legen den Schwerpunkt besonders auf das tägliche und kindgerechte Singen. Im Jahr 2011 wurde uns deshalb vom deutschen Chorverband die Felix-Plakette überreicht. Die Auszeichnung lobt unser Engagement für kindgerechtes Singen, als erste und einfachste Form der musikalischen Betätigung. Dabei singen wir mit den Kindern alte und neue Kinderlieder, beschäftigen uns mit einfachen Texten und Melodien und wecken somit ein musikalisches Interesse und die Motivation Neues zu erlernen. Die Begleitung von Instrumenten verschiedenster Art, wie zum Beispiel von Orffinstrumenten, Instrumenten aus Naturmaterial, körpereigenen- und selbsthergestellten Instrumenten, untermalen und begleiten das gemeinsame Singen. Zusätzlich sammeln die Kinder rhythmische Erfahrungen bei Tanz- und Bewegungsspielen, Reimen und Versen. Seit 2007 pflegen wir eine Singpatenschaft mit dem Liederkranz Melchingen. „Ein Kind das singt, ist wie das sprudelnde Wasser einer Quelle oder wie eine aufblühende Blume beim Sonnenaufgang eines Frühlingsmorgens. Es singt, weil die Freude in ihm wohnt, eine unaussprechliche Freude voller Lachen und voller Gesang.“ (Abbé Fernand Maillet)
16 Haus der kleinen Forscher In unserer Einrichtung ist es uns wichtig, Kinder für die Naturwissenschaften zu begeistern und ihre Neugierde zu wecken, Neues zu entdecken und zu erforschen. Anhand von einfachen Experimenten, bei denen die Kinder selbst aktiv werden, soll das Interesse an der Wissenschaft gefördert werden, und ihre Kreativität sich entfalten. Wir möchten bereits die Kinder im Kindergartenalter kindgerecht an das Experimentieren heranführen und sie dabei unterstützen logische Zusammenhänge beim Forschen zu erkennen und die Vorgehensweise sprachlich zu formulieren. Umgesetzt wird dieses Konzept durch die Bereitstellung eines mobilen Forscherwagens. Der Forscherwagen steht den Kindern jederzeit zur Verfügung. Damit können sie an den verschiedensten Orten mit einfachen Mitteln selbst aktiv werden und ausprobieren, erfinden, erkunden, Vermutungen aufstellen... Im Gegensatz zum selbständigen Forschen führen wir auch gemeinsam mit den Kindern angeleitete Experimente durch. 2010 wurde uns von der IHK die Forscherplakette überreicht. Spiel- und Bewegungsangebote „Ich lasse die Kinder also grundsätzlich selbständig forschen und entdecken... und bereite Gegenstände und Geräte vor, die die Kinder verlocken, damit zu experimentieren.“ (Elfriede Hengstenberg) Hengstenberg - Bewegungsgeräte aus Holz, wie Hühnerleiter, Hocker, Kippelscheibe, Balancierstangen, laden die Kinder zum Klettern, Rutschen, Krabbeln, Kriechen... Erproben und Experimentieren ein. Sie bieten den Kindern die Möglichkeit, sich Bewegungslandschaften zu bauen. Die abenteuerliche Erkundung kann beginnen, den selbst gewählten Weg zu gehen, um das Geheimnis des Gleichgewichts zu entdecken. Die Kinder erleben sich in ihrer ganzen Körperlichkeit. Indem sie sich barfuss bewegen, begreifen sie die unterschiedlichsten Oberflächen und die Lebendigkeit der Zehen. Das Hengstenberg - Bewegungsmaterial und weiteres ansprechendes Material im „Großen Raum“ ist für die Kinder täglich zugänglich. Der Garten und die Turnhalle bieten zusätzlich viel Raum für Spiel- und Bewegungsfreude.
17 Ausgewogene Ernährung Die Ernährung bei Kindern hat eine große Bedeutung. Nur Kinder, die ausgewogen ernährt werden, sind auch körperlich und geistig fit. Gerade im Kindergartenalter kann man das Kind für viele Lebensmittel begeistern. Gesunde Ernährung im Kindergarten fängt mit der richtigen Vesperdose an. Hier sollte neben einem Brot auch Platz für Obst und Gemüse sein. Wir führen einmal im Monat ein „Teilbares Vesper“ durch, indem das Essen aller Kinder aufgeteilt wird und als Buffet angerichtet wird. So haben die Kinder die Chance das zu probieren, was sie zuvor vielleicht noch gar nicht kannten. Um den Kindern die Entstehung von Obst und Gemüse näher zu bringen, bepflanzen wir mit den Kindern unser Gemüsebeet im Garten, das wir durch das Jahr hindurch pflegen um am Schluss die tollsten Leckereien ernten können. Hiermit wird dann in der Küche kräftig gekocht. Auch unser Apfelsaft stammt aus den Äpfeln unseres Gartens. Jedes Jahr wenn die Äpfel gereift sind, führen wir mit den Eltern einen Apfelerntetag durch, an dem dann alle Äpfel aufgelesen und anschließend in die Mosterei gefahren werden. Kreativ sein und Kunst erleben „Wenn Kinder Kunst erleben, erleben sie, dass diese eine Gabe ist und dass in jedem Kind ein kleiner Künstler steckt.“ (Bausteine Kindergarten 4/99) Kinder sind von Geburt an kreativ in ihrem Denken und Tun. Um sich in der Welt orientieren zu können, benötigen sie ihre Kreativität. Kreativ Sein ermöglichen wir den Kindern, indem wir ihnen viel Freiraum zur eigenen Gestaltung geben. Deshalb arbeiten wir in der Regel am Maltisch ohne Schablone und die Kinder entwickeln ihre eigenen Ideen und Vorstellungen. Durch anregendes Material können die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Außerdem können auch ohne Vorgaben im Werkraum die tollsten Dinge entstehen. Dazu gehört auch, dass die Kinder mit allen Materialien arbeiten dürfen, die ihnen im Kindergarten zur Verfügung stehen. „Starke Kinder sind nicht zu schlagen“ Gewaltprävention beginnt bereits im Kindergarten. „Starke Kinder sind nicht zu schlagen“, so lautet das Motto der Burladingen Kindergärten. Verbale und körperliche Auseinandersetzungen sind nun mal nicht aus unserem Leben zu verbannen. Aber was tun, wenn Kinder gehänselt werden? Wie lernen Kinder respektvoll und rücksichtsvoll miteinander umzugehen? Es ist uns wichtig, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und ein soziales Miteinander zu lernen. Dies ist ein Thema, das uns Tag für Tag begleitet. Wir führen mit den Kindern Gespräche über ihre jetzigen Lebensereignisse (Gefühle, Ängste…) und dass Gewalt bereits mit Schimpfwörtern beginnt. Ebenso schauen wir viele Bilderbücher zu der Thematik mit den Kindern an, die dann nochmals genau besprochen werden. Bei „Rollenspielen“ und „Batakas“ (Schaumstoffkeulen) lernen die Kinder mit ihrer Wut umzugehen und sie nicht an anderen Kindern auszuleben. Mit den „Batakas“ werden nach Regeln gekämpft, die mit den Kindern erarbeitet werden.
18 Religion und Werte vermitteln Im Alltag und im Jahreskreis machen die Kinder viele christliche Erfahrungen. Dazu gehört das tägliche Miteinander, religiöse Feste wie Ostern und Weihnachten und biblische Geschichten des Alten und des Neuen Testamentes. Das Interesse und die Neugierde der Kinder an Religion und Glaube soll dadurch geweckt werden. Die Kinder werden zu interessanten Dialogen und zum philosophieren angeregt. Gemeinsame Rituale, Symbole, Lieder, Gebete und Gottesdienste unterstützen unser Tun und fördern Geborgenheit, Gemeinschaft, Orientierung und Vermittlung von Werten. Wir wollen religiöse Aspekte und Inhalte aufnehmen und sie im Sinne unseres Erziehungsauftrags den Kindern vermitteln. Ich – bin – Ich - Tag „In jedem Kind liegt eine wunderbare Tiefe.“ (R.Schumann) Jedes Kind ist wichtig, einzigartig und hat seine eigenen, persönlichen Dinge, die ihm besonders am Herzen liegen. Dies kann z.B. ein Foto von der Oma sein, eine Lieblingsgeschichte... Jedes Kind darf einmal im Kindergartenjahr seine drei ihm wichtigsten Dinge mitbringen, seinen Freunden vorstellen, darüber erzählen und diese ins Freispiel und in den Tagesablauf einbinden. Das Kind kann sich an diesem Tag etwas wünschen z.B. ein Kreisspiel, ein Lied oder ähnliches. Dieser Tag soll etwas ganz Besonderes sein.
19 Wir entdecken die Natur Für Kinder gibt es kaum einen Raum, der ihnen so viele Entdeckungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet wie der Wald. Hier erleben sie die Natur in ihrem Jahreszyklus und sehen, spüren und riechen die ständigen Veränderungen. Die Natur regt in hohem Maße zur Phantasie und zur Kreativität an. Unser Ziel ist es, das Interesse der Kinder an der Umwelt und an den Naturvorgängen zu wecken und Verantwortungsgefühl für Tiere und Pflanzen zu fördern. An unseren wöchentlichen Naturtagen wollen wir gemeinsam mit den Kindern erlebnisreiche Stunden in der Natur rund um Melchingen verbringen. Der Mensch, wie auch das Kind, nimmt die Natur dabei als ganzheitlich wahr, empfindet sie mit seinem ganzen Körper, seiner ganzen Seele und seinem ganzen Geist, also als gesamte Einheit. Dieses Eingebundensein in die Natur und das Erleben bewirken eine ganzheitliche Harmonisierung von Körper, Geist und Seele. Kinder lernen und begreifen mit allen Sinnen. Sie sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen und das am besten in freier Natur. Sie müssen sich bewegen dürfen und ausprobieren können, damit sie sich selbst und ihre Umwelt entdecken. Dieses Erleben ist anregend, anschaulich und nachhaltig. Das Spielen ohne vorgefertigtes Spielzeug bietet ihnen optimale Entwicklungsmöglichkeiten. „ KÖRPER – GEIST- SEELE“ Das bedeute zum Beispiel : Das Kind findet eine Schnecke und nimmt sie in die Hand (Körper) . Das Kind beobachtet und schaut was das Tier macht (Geist). Das Kind fragt nach, warum die Schnecke Fühler hat, das Interesse wird geweckt (Seele).
20 Geburtstag - ein ganz besonderer Tag Der Geburtstag ist für das Kind von großer Bedeutung und jedes Kind genießt es an diesem Tag im Mittelpunkt zu stehen. Die Kinder dürfen deshalb zusammen mit der Erzieherin ein „Geburtstagsmenü“ zubereiten, das sie zuvor aus unserem eigenen Koch- und Backbuch ausgesucht haben und auf dem Geburtstagsthron Platz nehmen. Nach dem gemeinsamen Geburtstagsmenü gibt es eine Geburtstagsfeier, in der sich dann das Kind etwas Besonderes aussuchen darf, wie zum Beispiel eine Geschichte oder ein Lied. Durch das gemeinsame Feiern wird dem Kind ein ganz besonderer Tag geschenkt, an dem es erlebt, was Gemeinschaft bedeutet. Das letzte Kindergartenjahr Im letzten Jahr vor Schuleintritt findet für die Kinder regelmäßig die „Vorschule“ statt. Verschiedene Aktivitäten und Projekte richten sich nach den Interessen der Kinder und werden gruppenübergreifend angeboten. Die Kinder unternehmen viele Exkursionen in Melchingen und in der Umgebung. Eine Kooperationslehrerin der Grundschule Stetten begleitet die Kinder während des letzten Kindergartenjahres. Elterngespräche können nach Bedarf mit der Erzieherin und der Lehrerin stattfinden.
21 Exkursionen und Aktivitäten Jeder Tag soll besonders sein und jeder auf seine Weise abwechslungsreich. Die Kinder erleben dies bei uns im Kindergarten durch verschiedene Aktivitäten und Exkursionen. Angesprochen werden dabei nicht nur die Kinder, sondern auch die Familien. Lesepate n Weihnachts- Laternenfest Singen Pfarrfest Senioren-Singen Verabschiedung Forscherpaten der Vorschüler Nachmittage mit Gemeinsames Erstklässlern u. Singen mit dem dem Miniclub Liederkranz Opa-Oma- Familientag Nachmittag Muttertags- Besuch der Narrhalla Singen Vorstellung unserer Projektarbeiten Gottesdienste Vorschul- Aktionen mit den Exkursionen „Mittleren“
22 5. Elternarbeit Erziehungspartnerschaft Die Kinder und ihre Familien sollen sich in unserer Einrichtung wohlfühlen. Die Eltern haben jederzeit die Möglichkeit, sich bei einem Tür- und Angelgespräche oder strukturiertem Elterngespräch mit uns über aktuelle Themen oder den Entwicklungsstand des Kindes auszutauschen. Nach Bedarf haben die Eltern auch die Möglichkeit bei uns zu hospitieren. Wir beziehen so oft wie möglich Eltern und Großeltern in unsere pädagogische Arbeit mit ein z.B. Opas „werken“ mit den Kindern oder Mütter übernehmen das „Weihnachtsbacken“. Im Laufe des Jahres finden Elternbeiratssitzungen, Elternabende, Feste, ein Aktionstag und ein Eltern- Kind-Tag statt. Alle Informationen erscheinen auch in unserem aktuellen regelmäßigen „Express“ und in unserem „Natur-Express“. Entwicklungsgespräche Gezielte Beobachtungen und Dokumentationen sind die Voraussetzung um den Entwicklungsstand eines Kindes zu erkennen. Wir wenden verschiedene Beobachtungsverfahren an, die sich mit unterschiedlichen Bereichen kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozessen befassen. Der regelmäßige Austausch mit Kolleginnen und Eltern ergänzen unsere Beobachtungen und Dokumentationen, die wir als fundierte Grundlage mit ins Entwicklungsgespräch nehmen. Wir bieten Ihnen an, sich mindestens einmal jährlich mit uns über den Entwicklungsstand Ihres Kindes auszutauschen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen bei Fragen und Anliegen jeder Zeit zur Verfügung. Für Eltern von Kindern mit Behinderungen finden regelmäßig „Runde Tische“ statt, an denen Eltern, pädagogische Fachkräfte und Therapeuten zusammen kommen.
23 6. Öffentlichkeitsarbeit Kooperation Pfarrgemeinde Senioren Presse Musikschule Ortschaftsverwaltung Geschäfte, Betriebe Stadtverwaltung Andere Kindergärten Jugendamt Patenschaft mit dem Liederkranz Therapeuten Schulen (Logopäden, Ergotherapeuten, Frühförderstelle) Vereine Erziehungsbe- ratungsstellen Gesundheitsamt Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Die ganzheitliche Entwicklung und Förderung eines jeden Kindes liegt uns sehr am Herzen, daher ist uns der Kontakt zu Therapeuten, Lehrern und allen Personen, die zum Wohle des Kindes beitragen, auch im Zuge der Inklusion, sehr wichtig. Ansprechpartner der Stadtverwaltung Burladingen stehen uns jederzeit zur Verfügung.
24 Transparenz Elternbriefe Elternbeirat Express / Kindergarten Infos päd. Arbeit mit den Kindern Konzeption Eltern- Besuchs- und Großeltern-Kind- Schnuppertage Aktionen Elterngespräche „Offene Türen“ Elternabende Kooperation
25 7. Unser Team Miteinander im Team Das Miteinander im Team ist die Grundlage und Voraussetzung für unsere pädagogische Arbeit. In unserem Kindergarten arbeiten pädagogische Fachkräfte in Voll- und Teilzeit. Durch die Vielzahl an Betreuungszeiten arbeiten die Erzieherinnen im Schichtdienst. Regelmäßig finden Teamsitzungen statt, um organisatorische und pädagogische Planungsinhalte zu besprechen. Zudem bieten wir für Kinder mit Behinderungen Eingliederungshilfe an. Eine Inklusionsassistentin unterstützt und begleitet diese Kinder. Das pädagogische Fachpersonal nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil. Gerne betreuen wir auch Auszubildende. „Das Kind braucht in seiner Umgebung Erwachsene, Vorbilder, an denen es die Sinnhaftigkeit des menschlichen Tuns und der Welt erleben, Ursache und Wirkung, Gut und Böse erfahren kann. Und deshalb braucht es Menschen, die sich dieser Verantwortung bewusst sind.“ (Peter Lang)
26 8. Danke In dieser Konzeption bringen wir unsere Ziele und Inhalte zum Ausdruck. Sie soll Ihnen dabei helfen, einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit zubekommen und diese für Sie transparent machen. Wir möchten allen danke sagen, die engagiert und motiviert bei der Erstellung und Weiterentwicklung dieser Konzeption mitgewirkt haben. Des Weiteren möchten wir unserem Träger, der Stadt Burladingen danken, die uns das Erstellen unserer Konzeption ermöglicht und uns dabei unterstützt hat. Das Kindergartenteam Die vorliegende Konzeption ist eine Überarbeitung und Aktualisierung der Konzeption aus dem Jahre 2008.
Städtischer Kindergarten Am Marktplatz 2 72393 Burladingen- Melchingen Tel.: 07126/700 Homepage: www.burladingen.de E-Mail: kiga@melchingen.burladingen.de 2. Auflage April 2013
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