"WIR SIND ALLE BLÄTTER AN EINEM BAUM (G. CHR. LICHTENBERG)

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"WIR SIND ALLE BLÄTTER AN EINEM BAUM (G. CHR. LICHTENBERG)
„WIR SIND ALLE BLÄTTER
    AN EINEM BAUM...“
                 (G. CHR. LICHTENBERG)
"WIR SIND ALLE BLÄTTER AN EINEM BAUM (G. CHR. LICHTENBERG)
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Vorwort

Liebe Eltern, liebe Interessenten,

es gibt nichts Schöneres, als Kinder heranwachsen zu sehen und sie in ihrer Entwicklung begleiten
und unterstützen zu dürfen. Um unserem Erziehungsauftrag gerecht zu werden, die Kinder in ihrer
Entwicklung hin zur verantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern, bedarf es
einer aufbauenden Erziehungspartnerschaft.
Wir unterstützen und ergänzen die Betreuung, Bildung und Erziehung in den Familien und machen
uns mit den Eltern und ihren Kindern auf den Weg, eine spannende und neugierige Entdeckungsreise
durch die Kindergartenzeit zu erleben.

Wir wollen die Kinder ein Stück auf ihrem individuellen Lebensweg begleiten und ihnen die Möglichkeit
geben, viele Erfahrungen im Umgang mit anderen Kindern zu sammeln und in ihrer Einzigartigkeit
eigene Wege in der Gemeinschaft zu erschließen.

 „Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere
nicht und doch gleich wichtig dem Ganzen.“ (Georg Christoph Lichtenberg)

Das Zitat Lichtenbergs zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konzeption. Es bildet den
Leitfaden unserer pädagogischen Arbeit und unserer Ziele.

Bereits bewährte Wege, aber auch neue Wege, die wir gemeinsam gehen wollen, haben wir in
unserer Konzeption niedergeschrieben.
Sie beschreibt unser pädagogisches Handeln in unserer Einrichtung und soll für alle Interessenten
transparent gemacht werden. Sie soll verbindlich für Eltern, Träger und pädagogische Mitarbeitern
sein.

Wir freuen uns darauf, Ihnen und Ihrem Kind unseren Kindergarten in Melchingen vorstellen zu
dürfen.

Marion Haug

Kindergartenleiterin
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Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Eltern, liebe Bürgerinnen und Bürger,

„Wir sind alle Blätter an einem Baum“ lautet der Titel der Konzeption des
Kindergartens Melchingen. Die Blätter an einem Baum wachsen und grünen
nur, wenn viele unterschiedliche Faktoren zusammenwirken. Dabei kommt es
auf das richtige Verhältnis und Maß an.
Mit dem Bild des Baumes und der Blätter lassen sich die Ziele und Aufgaben
des Kindergartens in Melchingen gut vergleichen.
Die Konzeption stellt Ihnen den Kindergarten Melchingen mit Team vor.
Sie gibt Ihnen einen Einblick in die Zielsetzungen und die pädagogische Arbeit und soll Ihnen
ermöglichen, den Alltag im Kindergarten kennen zu lernen. Themen wie die Gestaltung der Räume,
die Gruppenstruktur und die Betreuungszeiten werden aufgegriffen. Selbstverständlich stehen Ihnen
die Erzieherinnen für weitere Fragen, Anregungen oder auch Kritik zur Verfügung.
Entscheidend ist, dass alle Beteiligten, insbesondere die Erzieherinnen und die Eltern aber auch die
Stadtverwaltung, an dem gemeinsamen Ziel arbeiten – nämlich jedes Kind nach seinen individuellen
Bedürfnissen zu fördern und die entscheidenden Weichen für die Zukunft zu stellen.
Viele Gedanken und Überlegungen, Arbeit und Mühe stecken hinter einer solchen Konzeption. Daher
danke ich allen, auch im Namen des Gemeinderats Burladingen und des Ortschaftsrats Melchingen,
die am Entstehen dieser Konzeption beteiligt waren. Sie ist der Leitfaden, damit -im übertragenen
Sinn- die Blätter an ihrem Baum wachsen und grünen.
Ich wünsche dem Team des Kindergarten Melchingen, dass ihnen das Zusammenspiel der
entscheidenden Faktoren für die Entwicklung eines jeden Kindes stets gelingt.

Harry Ebert
Bürgermeister
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Inhaltsverzeichnis

1.      Unsere Einrichtung stellt sich vor ................................................................................................... 4
     Damals...1968 .........................................................................................................................................4
     Lage .......................................................................................................................................................4
     Raumgestaltung ......................................................................................................................................4
     Personal .................................................................................................................................................5
     Öffnungszeiten ........................................................................................................................................6
2.      Unser Leitgedanke .......................................................................................................................... 7
3.      Unsere pädagogische Arbeit ........................................................................................................... 8
     Unser gesetzlicher Auftrag ........................................................................................................................8
     Planung ..................................................................................................................................................9
     Projektorientiertes Arbeiten und Partizipation („teilhaben lassen“) ................................................................9
     Ziele und Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit ............................................................................. 10
     Wir sehen und erleben das Kind als… ...................................................................................................... 10
     Auf einem Stück ihres Weges möchten wir die Kinder begleiten und... ........................................................ 11
     Wir Erzieherinnen möchten… .................................................................................................................. 11
     Tagesablauf .......................................................................................................................................... 12
4.      Pädagogische Planungsinhalte ..................................................................................................... 13
     Eingewöhnung - die ersten Kindergartentage ........................................................................................... 13
     Die Zweijährigen – Unsere Krümel .......................................................................................................... 13
     Mein Kindergartenportfolio ..................................................................................................................... 14
     Unser intensives Freispiel ....................................................................................................................... 14
     Inklusion - eine Bereicherung für alle ...................................................................................................... 14
     Sprachentwicklung mit allen Sinnen ........................................................................................................ 15
     Kreativ sein und Kunst erleben ............................................................................................................... 17
     Singen und Musizieren - ein elementares Bedürfnis .................................................................................. 15
     Haus der kleinen Forscher ...................................................................................................................... 16
     Spiel- und Bewegungsangebote .............................................................................................................. 16
     Ausgewogene Ernährung ....................................................................................................................... 17
     „Starke Kinder sind nicht zu schlagen“ ..................................................................................................... 17
     Religion und Werte vermitteln................................................................................................................. 18
     Ich- bin- Ich- Tag .................................................................................................................................. 18
     Wir entdecken die Natur......................................................................................................................... 19
     Geburtstag - ein ganz besonderer Tag ..................................................................................................... 20
     Das letzte Kindergartenjahr .................................................................................................................... 20
     Exkursionen und Aktivitäten ................................................................................................................... 21
5.      Elternarbeit ................................................................................................................................... 22
     Erziehungspartnerschaft ......................................................................................................................... 22
     Entwicklungsgespräche .......................................................................................................................... 22
6.      Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................................... 23
     Kooperation .......................................................................................................................................... 23
     Transparenz .......................................................................................................................................... 24
7.      Unser Team ................................................................................................................................... 25
     Miteinander im Team ............................................................................................................................. 25
8.      Danke ............................................................................................................................................ 26
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1. Unsere Einrichtung stellt sich vor
Damals...1968
Im Jahre 1966 begann der Bau des Kindergartens in Form eines Bungalows.
Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Einrichtung im April 1968 eingruppig eröffnet und die ungefähr
45 Kinder wurden von einer Erzieherin betreut.
1969 kam eine entsprechende Außenanlage mit Grünfläche und Sandkasten hinzu. 1985 wurde das
Flachdach des Gebäudes durch ein Satteldach ersetzt.

Die steigenden Kinderzahlen und die Erschließung des Neubaugebietes machten es möglich, dass
1993 die angegliederte Wohnung der Leiterin für eine weitere Gruppe ausgebaut wurde. Bis heute
wurde das Gebäude in seiner baulichen Form nicht verändert.
Der Träger ist die Stadt Burladingen.

Der Kindergarten heute

Lage
Durch die zentrale Lage und den dörflichen Charakter ist unser Kindergarten im Ortsgeschehen
integriert. Spielplätze und Möglichkeiten zur Naturerkundung sind in unmittelbarer Nähe der
Einrichtung.

Raumgestaltung
Der Kindergarten hat zwei Gruppen, die Sonnenscheingruppe und die Regenbogengruppe. Die Kinder
haben feste Bezugspersonen und Stammgruppen. Kinder, die unseren Kindergarten besuchen, sind im
Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Durch die teilweise offene Gruppenstruktur unseres Hauses
bieten wir ihren Kindern die Möglichkeit unsere vielseitigen Funktionsräume und Gruppenräume zu
erkunden.
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Wir arbeiten gruppenübergreifend und projektbezogen in zwei Gruppenräumen und verschiedenen
Funktionsräumen, die die Kinder zum Verweilen einladen.
In der Mal- und Schreibwerkstatt können sie künstlerisch kreativ werden. Sie können dort mit
Farben experimentieren, verschiedene Maltechniken kennen lernen und erste Erfahrungen mit Zahlen
und Schrift machen.
In der Klangwerkstatt dürfen die Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten erproben, indem sie
verschiedene Musikinstrumente ausprobieren und spielen können. Sich zurückziehen, sich entspannen
und eine ruhige gemütliche Atmosphäre genießen können die Kinder im Sinneszimmer. Die
Puppenecke ist im Flurbereich integriert und schafft eine Verbindung zwischen den beiden Gruppen.
Gesägt, gehämmert und geschraubt wird im Werkraum. Im „Großen Raum“ können sie ihren
Bewegungsdrang ausleben. Verschiedene Materialien wie die Hengstenberg – Bewegungsgeräte,
Bälle, Reifen, Tücher und Bewegungsbausteine laden zu Bewegungsspielen, Rollenspiele und
Geschicklichkeitsspielen ein. Durch die Vielzahl an individuell gestalteten Räumlichkeiten können sich
die Kinder in unserer Einrichtung nach ihren Interessen und Bedürfnissen entfalten.
Das Haus verfügt über einen großen Außenspielbereich. Der große Garten mit einem angelegten
Hügel, einer Wasser- Matsch- Anlage, einer Holzritterburg mit Rutsche und einer Vogelnestschaukel
gibt den Kindern Platz, täglich ihrem Bewegungsdrang nach zu kommen und die Natur zu erkunden.
Ob Fußball spielen, Klettern, Beete einsäen, Äpfel ernten oder Ameisen beobachten - für jeden ist
etwas dabei!

Personal
        Erzieherinnen in Voll- und Teilzeit
        Sprachförderfachkraft und Inklusionsfachkraft
        Auszubildende und Praktikanten
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Öffnungszeiten
Innerhalb der flexiblen Öffnungszeit bieten wir Ihnen verschiedene Betreuungsformen an, die Sie nach
Ihren Wünschen und nach Bedarf wählen können.

Halbtagesplatz                                       Mo.-Fr.
                                                     8.00-12.00 Uhr
Verlängerter Vormittagsplatz                         Mo.-Fr.
                                                     7.00-13.00 Uhr
Kernbetreuung                                        Mo.-Fr.
                                                     8.00-12.00 Uhr
                                                     Mo.-Do.
                                                     14.00-16.30 Uhr
Ergänzende Betreuungszeit                            7.00-8.00 Uhr
Frühbetreuung
Ergänzende Betreuungszeit                            7.30-8.00 Uhr
Frühbetreuung                                        oder
                                                     7.45-8.15 Uhr+12.00-12.15 Uhr
Ergänzende Betreuungszeit                            13.00-14.00 Uhr
Mittagsbetreuung
Ergänzende Betreuungszeit                            13.30-14.00 Uhr
Mittagsbetreuung
Mischform                                            Kernbetreuung+ Verlängerter
                                                     Vormittag
Kinder unter 3 Jahre                                 morgens, nach Absprache
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2. Unser Leitgedanke
„Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht und
doch gleich wichtig dem Ganzen!“
(Georg Christoph Lichtenberg)

Das Zitat Lichtenbergs zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konzeption unserer
Einrichtung. Es bildet den Leitfaden unser Arbeit und Ziele.
Tief in der Erde liegen die Wurzeln des Baumes. Für das Kind sind dies seine Eltern, die ihm von
Geburt an Halt und Geborgenheit geben.
Der Stamm ist verantwortlich für die nötige Standfestigkeit. Er bietet Schutz, ist aber auch für den
Transport von Nährstoffen zuständig. Im Alltag begegnet das Kind verschiedenen Personen, die
Einfluss auf das Wachsen und Gedeihen haben. Wir Erzieherinnen begleiten einen Teil des
Lebensweges des Kindes, indem wir es als eigenständige Persönlichkeit annehmen und es in seiner
Entwicklung unterstützen. Damit ein verantwortungsvoller und gemeinschaftsfähiger Mensch
heranwachsen kann.
So wie jeder Ast auf seine eigene Weise vom Stamm aus wächst und sich ausbreitet, so findet jedes
Kind seinen eigenen Weg und sammelt dabei wichtige Lebenserfahrungen. Kein Blatt am Baum ist
genau gleich. Wie alle Kinder entwickeln sie sich verschieden und erzählen eine eigene
Lebensgeschichte.

Nicht zuletzt wirken äußere Einflüsse auf das Kind ein, so wie z.B. die Sonne und der Regen auf einen
Baum. Sie nähren die Blätter damit sie gedeihen können. Aber auch unliebsame Faktoren wie Sturm
und Hagel gehören zu den Erfahrungen, die das Kind im übertragenen Sinne in seinem Leben macht.
Jedes Blatt steht also symbolisch für ein Kind, keins dem anderen gleich und doch gleich wichtig in der
Gemeinschaft.
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3. Unsere pädagogische Arbeit
Unser gesetzlicher Auftrag
Auf Bundesebene:
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz ( KJHG) im Sozialgesetzbuch (SGB)
Im §22 des KJHG heißt es:
Abs. 1
In Kindergärten soll die Entwicklung des Kindes zur eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit gefördert werden.
Abs. 2
Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das Leistungsangebot soll sich
pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und der Familien orientieren.
Abs. 3
Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben sollen die in der Einrichtung tätigen Fachkräfte mit den
Erziehungsberechtigen zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten.

Auf Landesebene:
Das Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG)
„Gesetz über die Betreuung und Förderung
von Kindern in Kindergärten, anderen Tageseinrichtungen
und der Kindertagespflege

Im KiTaG vom 19. März 2009 heißt es im § 2 „Aufgaben und Ziele“
Abs. 1: Die Tageseinrichtungen, sowie die Tagespflegepersonen sollen die Entwicklung des Kindes zu
einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern, die Erziehung und
Bildung des Kindes in der Familie unterstützen und ergänzen und zur besseren Vereinbarkeit von
Erwerbstätigkeit und Kindererziehung beitragen. Diese Aufgaben umfassen die Erziehung, Bildung und
Betreuung des Kindes nach § 22 Abs. 3 SGB VIII zur Förderung seiner Gesamtentwicklung.

Seit 2006 arbeiten wir nach dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die
baden-württembergischen Kindergärten.
Er lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu betrachten um sich folgende Fragen zu stellen:
Was kann das Kind? Was braucht das Kind? Wie erfährt das Kind die Welt? Wie wird es ein Mitglied
der Gemeinschaft? Wie wird das Kind zu einem Menschen, der aktiv am Leben teil hat?

Die ersten Lebensjahre und das Kindergartenalter sind die lernintensivsten Zeiten. Die Kinder machen
vielfältige Erfahrungen, vor allem im Spiel. Diese Erfahrungen hinterlassen Spuren, das Kind hat etwas
Neues gelernt. Dabei hat jedes Kind den Anspruch darauf in seiner Individualität und Einzigartigkeit
wahrgenommen und verstanden zu werden. (Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem anderen
ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch gleich wichtig dem Ganzen).
Bildungsprozesse beginnen schon vor der Kindergartenzeit. Der Orientierungsplan setzt an den
bestehenden Kenntnissen an und fördert das Kind in den sechs Entwicklungs- und Bildungsfeldern:
Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion. Entscheidender
Motor ist dabei die Motivation des Kindes.
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Die pädagogische Begleitung soll:
Ganzheitlich, entwicklungsangemessen, individuell, kreativ, aktiv entdeckend und forschend sein. Dies
erfordert eine gründliche Vorbereitung, gezielte Beobachtungen und die Gestaltung des Tagesablaufs
unter Berücksichtigung der Ereignisse und Interessen der Kinder.

Planung
Unser pädagogisches Tun geht von klaren Zielvorstellungen aus. Wir entscheiden aufgrund unserer
täglichen Beobachtungen welches Ziel gegenwärtig für die Weiterentwicklung des Kindes wichtig ist.
Für uns Erzieherinnen ist dabei das Geschehen im Alltag von besonderer Bedeutung.
Situationsorientiert und individuell wird das Tun auf die Interessen des Kindes abgestimmt. Leitziele
bietet auch hier der Orientierungsplan (Was will das Kind? Was braucht das Kind? Was kann das
Kind?...)
Durch Impulse, Einfühlungsvermögen und Beobachten werden weitere Entwicklungs- und
Bildungsprozesse erkannt und angeregt. Wir überprüfen dann, ob das pädagogische Arbeiten mit
unseren Zielen übereinstimmt.
Die Einteilung der Räumlichkeiten und das Materialangebot soll das selbständige Agieren fördern und
unterstützen.
Der Tagesablauf, die Projekte und die Aktivitäten orientieren sich an den Lebenssituationen und
Interessen der Kinder. Die Kinder entscheiden aktiv mit und bringen ihre Ideen mit ein.
Traditionen, Feste und Themen im Jahreskreis die für Kinder nicht wegzudenken sind, beziehen wir
mit in unsere Planung ein. Diese besprechen wir gemeinsam im Team und integrieren sie in den
Tagesablauf. Gewisse organisatorische Arbeiten und Aufgaben bedürfen außerdem einer
gemeinsamen Absprache und Planung im Team wie z.B. Elterngespräche, Festlichkeiten und
Exkursionen.

Projektorientiertes Arbeiten und Partizipation („teilhaben lassen“)
Ein Projektthema entsteht aufgrund unserer Beobachtung. Die Bedürfnisse und Interessen der Kinder
stehen hierbei im Vordergrund. Ein Projekt wir nicht von uns, sondern mit den Kindern in der
Kinderkonferenz geplant. Wir Pädagoginnen sammeln und greifen die Vorschläge und Ideen der
Kinder auf, setzen Impulse, unterstützen die Kinder und sprechen alle Bildungsbereiche an.
Das Projekt baut sich von Tag zu Tag intensiver auf und die Kinder können den Verlauf mitbestimmen.
Partizipation ist eine wichtige Grundlage bei der Planung und Durchführung eines Themas. Das Projekt
kann über Wochen oder Monate dauern. Dies bestimmen die Kinder. Es können jederzeit Kinder
abspringen oder neue, Neugierige dazu kommen.
Die Entwicklung eines Projektes wird von und mit den Kindern dokumentiert, reflektiert und in ihren
Portfolios abgeheftet. Den Kindern ist es dabei wichtig, ihre Arbeit für ihre Eltern transparent zu
machen und unter anderem auf unseren „Ausstellungstischen“ zu präsentieren und darüber zu
erzählen. Unsere Projektarbeit findet nicht nur in unserer Einrichtung statt, sondern vernetzt sich nach
außen. Uns ist es wichtig, dass sich auch die Eltern mit einbringen und uns unterstützen, um das
Ganze zu ergänzen und zu vertiefen.
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Ziele und Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit
Der Kindergarten ergänzt und unterstützt die Erziehung des Kindes in der Familie.
Das Kind hat bei seinem Eintritt in den Kindergarten bereits wichtige Entwicklungsschritte vollzogen
und viele Erfahrungen gesammelt. Für uns Erzieherinnen gilt es dort anzuknüpfen und die Fähigkeiten
des Kindes in ihrer Einzigartigkeit ganzheitlich zu fördern. Der Kindergarten ermöglicht dem Kind in
einer altersgemischte Gruppe mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen.
Um diesen Auftrag gerecht zu werden, bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit zwischen
Elternhaus und Erzieherinnen. Diese bildet einen Schwerpunkt in unserer pädagogischen Arbeit.

Weitere Schwerpunkte:
        eine ansprechende Umgebung schaffen
        Eingewöhnung - die ersten Kindergartentage
        lange Freispielphasen
        gruppenübergreifendes - und projektbezogenes Arbeiten
        Portfolioarbeit – Beobachtungen - Dokumentationen
        Bewegungsentwicklung
        Naturerfahrungen sammeln (Naturtage, Waldwochen)
        tägliches Singen und Musizieren
        kreativ sein und Kunst erleben
        Erfahrungen mit Naturwissenschaften (Haus der kleinen Forscher)
        Religion und Werte vermitteln
        Sprachentwicklung mit allen Sinnen
        Übergang vom Kindergarten in die Schule
        Inklusion - eine Bereicherung für alle
        Gewaltprävention: „Starke Kinder sind nicht zu schlagen“
        Ausgewogene Ernährung
        Kooperation – Transparenz - Öffentlichkeitsarbeit
        Elternarbeit (u.a. Entwicklungsgespräche und Erziehungspartnerschaft)
        Zusammenarbeit im Team

Wir sehen und erleben das Kind als…
   …   eigenständige Persönlichkeit mit vielen eigenen Erfahrungen, Ideen und Ressourcen.
   …   Akteur seiner eigenen Entwicklung. Das Kind bestimmt das Tempo seiner Entwicklung.
   …   schöpferisch, kreativ, neugierig, forschend und wissbegierig.
   …   einzigartig
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Auf einem Stück ihres Weges möchten wir die Kinder begleiten und...
     sie in ihrer Einzigartigkeit dort abholen, wo sie stehen, den Entwicklungsstand erkennen und
     unser Handeln danach ausrichten.
     auf ihre Lebensereignisse, Interessen, Bedürfnisse und Themen eingehen und
     situationsorientiert handeln.
     ihnen das Lernen durch Spielen ermöglichen.
     sie unterstützen, eigene Erfahrungen zu machen („Hilf mir es selbst zu tun“ - Maria
     Montessori)
     sie stark machen, damit sie sich selbst vertrauen und selbstbewusst handeln können.
   … ihnen Geborgenheit und das Gefühl des Angenommenseins geben.
     Vertrauen und Zutrauen schaffen.
     Regeln bewusst machen und gemeinsam erarbeiten.
     das soziale Miteinander fördern, Stärken erkennen, Konflikte lösen und die Umwelt achten
     lernen.
     ihnen religiöse und kulturelle Werte vermitteln.
     sie auf die Schule vorzubereiten und die dafür wichtigen Schlüsselkompetenzen zu erwerben.
     Feste, Feiern, Anlässe und Naturereignisse im Jahreskreis zum festen Bestandteil im
     Kindergartenalltag machen.
     sie ganzheitlich, entwicklungsangemessen und individuell fördern, im kognitiven, kreativen,
     musischen und motorischen Bereich, auf sozialer und emotionaler Ebene sowie in der
     sprachlichen Entwicklung.
     sie in ihren Erziehungs- und Bildungsprozessen unterstützen und sie zum Reflektieren
     anregen.

Wir Erzieherinnen möchten…
      Spielpartner sein
      eine liebevolle Atmosphäre schaffen, Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeiten bieten.
      dass jeder Tag ein besonderer für die Kinder ist.
      Entscheidungen im Interesse der Kinder treffen und diese auch transparent machen
      mit den Kindern und nicht über die Kinder entscheiden (Partizipation) und situationsorientiert
      handeln.
      Orientierung durch Rituale und Regeln geben.
      soziale Kompetenzen vermitteln.
      uns Zeit nehmen und den Kindern zuhören…
      uns auch auf Neues einlassen können.
      uns mit der eigenen Person auseinander setzen.
      eigene Verhaltensweisen reflektieren.
      eigene Ressourcen und Kompetenzen erkennen.
      Begleiterinnen der Entwicklung von Kindern sein.
      Beziehungen mit Eltern und Mitarbeiterinnen pflegen.
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Tagesablauf
Den Kindern ist es wichtig einen geregelten und strukturierten Tagesablauf zu haben. Vor allem
Neuankömmlinge orientieren sich an alltäglichen und immer wiederkehrenden Ritualen. Diese geben
Sicherheit und tragen zum Wohlbefinden bei.

Die Kinder können ab 7.00 Uhr in die Einrichtung kommen.

Von 7.00-8.15 Uhr treffen sich die Kinder in der Regenbogengruppe (Frühbetreuung).

Ab 8.15 Uhr öffnet die Sonnenscheingruppe.

Die Kinder begrüßen die Erzieherin und verabschieden sich von ihren Eltern. Sie wählen dann
Spielpartner, Spiel und Spielort eigenständig aus. In der Freispielphase haben die Kinder die
Möglichkeit verschiedene Räumlichkeiten und täglich den Garten zu nutzen, wo sie nach Abmeldung in
ihrer Stammgruppe frei agieren und sich zurückziehen können. Das Freispiel nimmt bei uns einen
großen Teil des Tages ein. Die Kinder bestimmen den Tagesablauf weitgehend selber, indem sie ihren
Bedürfnissen und Interessen nachgehen können. Dabei
erlernen und erfahren die Kinder im Umgang mit anderen Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft,
Akzeptanz, Regeln...
Die Kinder entscheiden selbst, wann und mit wem sie vespern wollen. Je nach Entwicklungsstand und
Tagesform können sie dies am Esstisch in den Gruppenräumen oder in der Küche tun.
Wir Erzieherinnen sind in dieser Zeit des Freispiels Spielpartner, beobachten, setzen Impulse und
unterstützen die Kinder in ihrem Tun.

Aktivitäten, Projekte und „Krümelstunden“ (unsere Kleinsten), die während oder nach dem Freispiel
stattfinden, sind vorwiegend gruppenübergreifend. Das Freispiel endet mit dem „Aufräumlied“, das die
Kinder gern mit Instrumenten begleiten. Wir beenden den Vormittag immer alle gemeinsam mit einen
Abschiedslied im Garten bevor die Kinder kurz vor 12.00 Uhr bzw. 13.00 Uhr abgeholt werden.
Die flexiblen Öffnungszeiten bieten den Eltern dabei die Möglichkeit ihr Kind um 13.00 Uhr in die
Einrichtung zu bringen.

Der Nachmittag beginnt wieder mit der Freispielphase und lässt viel Spielraum miteinander in Kontakt
zu kommen und die verschiedenen Räumlichkeiten, den Außenspielbereich und die freie Natur zu
erkunden. Der Nachmittag endet um 16.30 Uhr.

Regeln
Regeln stellen einen roten Faden im Dschungel des Lebens dar. Auch in unserer Einrichtung gibt es
Regeln, die das Miteinander im Tagesablauf begleiten und erleichtern sollen. Sie werden gemeinsam
erarbeitet, besprochen und den aktuellen Verhältnissen immer wieder angepasst.
Denn die Einhaltung von Regeln gelingt nur dann, wenn sie für alle Beteiligten nachvollziehbar sind
und die Kinder nicht überfordern.
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4. Pädagogische Planungsinhalte
Eingewöhnung - die ersten Kindergartentage
Für die Kinder sind es viele neue Schritte und gleichzeitig bedeutsame Ereignisse vom Elternhaus in
den Kindergarten zu wechseln: eine neue unbekannte Umgebung, viele Kinder und vor allem neue
Bezugspersonen. Sie sind neugierig, aufgeregt, unsicher und vielleicht auch etwas ängstlich. Damit
sich das Kind in unserer Einrichtung wohlfühlen kann und der Start in die neue Lebensphase gut
gelingt, braucht es Begleitung, Orientierung und einfühlsamen Schutz durch uns Erwachsene.
Gemeinsam mit den Eltern wollen wir dem Kind diesen Start in den Kindergartenalltag erleichtern.
Daher bekommen alle Kinder ihre individuelle Zeit der Eingewöhnung. Diese hilft den Kindern den
Übergang von der vertrauten Familienwelt in die noch unbekannte Welt der Einrichtung zu erleichtern.
Bis sich das Kind mit der Umgebung vertraut gemacht hat und eine vertrauensvolle Beziehung zu der
Erzieherin aufgebaut hat, ist es notwendig, dass das Kind in dieser ersten Zeit von den Eltern begleitet
und unterstützt wird. Die Eltern geben den Kindern die Sicherheit die es braucht, um sich auf das
Neue erfolgreich einlassen zu können.
Eine gute Eingewöhnung ist ein zentrales Qualitätsmerkmal und stellt einen Mehrwert für Kind, Eltern
und Team dar.

Die Zweijährigen – Unsere Krümel
Alle zweijährigen Kinder hören in unserer Einrichtung auf den Namen „Krümel“. Die gemeinsame Zeit,
die sie unter gleichaltrigen verbringen ist die „Krümelstunde“. Die Krümelstunde findet mehrmals in
der Woche mit der Erzieherin in einem separaten Raum statt. Gemeinsam mit den gleichaltrigen gibt
es dort wechselnde Angebote. Diese reichen von Fingerspielen über Singen bis hin zum Turnen. Die
Angebote sind alters- und entwicklungsentsprechend.
Wir berücksichtigen bei unseren Krümeln vor allem, dass Kinder in diesem Alter sich noch sehr stark
an erwachsenen Bezugspersonen orientieren. Deshalb hat jedes Kind bei uns seine Bezugserzieherin,
die sich in der ersten Zeit möglichst intensiv um das Kind kümmert und sich regelmäßig mit den Eltern
über den Verlauf des Tages austauscht. Außerdem achten wir darauf, dass die Krümel genügend
Aufmerksamkeit und Zuwendung erhalten. Ebenso ist es uns wichtig, dass die Krümel einen festen
Tagesrhythmus haben und auch Ruhe- und Erholungsphasen möglich sind, die den Kindern
Orientierung geben und Überforderung vermeiden. Die Zweijährigen sind auch noch sehr neugierig
und begeben sich viel auf Entdeckungstour. Diese Freiheit wollen wir ihnen geben, um in Ruhe alles
genau zu erforschen und zu entdecken. Die Kinder brauchen im Neuland Vertrautes, Wiederkehrendes
und Rituale um sich wohl fühlen zu können.
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Mein Kindergartenportfolio
Jedes Kind in unserer Einrichtung besitzt einen „Portfolioordner“, in dem die Lernschritte des Kindes
festgehalten und dokumentiert werden. Das Portfolio bietet Besitzer und Betrachter Einblick in die
Handlungsfähigkeit des Kindes. Kleinere und größere Kompetenzen, die das Kind entwickelt, werden
für Erzieher und Eltern, aber auch für das Kind selbst sichtbar gemacht. Das Kind kann daran
erkennen, was es kann, was es gelernt hat und wie es die Dinge lernt. Das Portfolio stärkt das
Selbstbewusstsein des Kindes, es ist stolz auf das was es erreicht hat und zeigt dies auch gerne
anderen Betrachtern.
Kern des Portfolios ist es, Kinder zur Reflexion der eigenen Lernprozesse anzuregen.

Unser intensives Freispiel
Freispiel ist die Spielphase, die von der Ankunft in den Kindergarten bis zur gezielten Beschäftigung
geht. Das Spiel ist eines der wichtigsten Elemente im Leben eines Kindes. Deshalb nimmt das Freispiel
bei uns einen großen Teil des Tages ein.
In der Freispielzeit kann das Kind selbst entscheiden was, mit wem und wo es spielen möchte. Das
Kind bestimmt seinen Tagesablauf individuell. Das Freispiel bietet ihnen die Möglichkeit ihrer
Phantasie freien Lauf zu lassen. Die Kinder betrachten, entdecken und gehen ihren Bedürfnissen nach
und können sich in den ansprechenden Räumlichkeiten frei entfalten. Im Spiel mit anderen lernen die
Kinder neue Fähigkeiten kennen und probieren diese aus. Dabei gewinnen die Kinder an
Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Außerdem lernt das Kind im täglichen Umgang die elementaren
Grundlagen wie Rücksichtnahme und Toleranz.
Die Erzieherinnen sind in der Freispielzeit ebenfalls aktiv, indem sie bei Bedarf die Kinder unterstützen.
Als Leitsatz begleitet uns dabei: „Hilf mir es selbst zu tun.“(Maria Montessori).

Inklusion - eine Bereicherung für alle
„Je früher Menschen, insbesondere Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse zusammenleben,
spielen und lernen, desto leichter fällt die Erkenntnis:
Es ist normal, verschieden zu sein.“
(Richard v. Weizsäcker)

Die Inklusion von Kindern mit Behinderungen vollzieht sich im täglichen Miteinander des Lebens und
des Lernens, sodass die gemeinsame Erziehung und Bildung allen Kindern zugutekommt.
In unserer Einrichtung wird die Inklusion eines Kindes durch eine eigens dafür vorgesehene Erzieherin
(Inklusionsfachkraft) praktiziert.
Der Tagesablauf wird einerseits im Zusammenspiel mit anderen Kindern gestaltet, andererseits aber
auch durch eine individuelle Förderung.
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Sprachentwicklung mit allen Sinnen
Die Sprachförderung ist grundsätzlich ganzheitlich zu sehen und ist Bestandteil unserer gesamten
Arbeit. Sprachanregende Spiele und Material unterstützen die altersgerechte Sprachentwicklung.
Eine herzliche Atmosphäre und eine gute Beziehung zum einzelnen Kind lassen Lust auf Sprache zu,
was ein wichtiges Motivationselement ist.
Reime, Gedichte, Abzählverse und Fingerspiele haben eine grundlegende Bedeutung für die
Entwicklung des Sprachrhythmus. Individuelle Förderung des Wortschatzes, der Grammatik und des
Erzählens bieten Geschichten und Bilderbücher. Tischspiele, Bewegungsspiele und Singen bringen
Spaß und Lust auf Sprache.
Die Landesregierung Baden-Württemberg finanziert zusätzlich intensive Sprachförderung für einzelne
Kinder ab drei Jahren. Eine Fachkraft steht zur individuellen und spielerischen Förderung zur
Verfügung.

Singen und Musizieren - ein elementares Bedürfnis
Schon von klein an werden Kinder in all ihren Entwicklungsphasen durch das Singen und Musizieren
unterstützt und gefördert. Wir legen den Schwerpunkt besonders auf das tägliche und kindgerechte
Singen. Im Jahr 2011 wurde uns deshalb vom deutschen Chorverband die Felix-Plakette überreicht.
Die Auszeichnung lobt unser Engagement für kindgerechtes Singen, als erste und einfachste Form der
musikalischen Betätigung. Dabei singen wir mit den Kindern alte und neue Kinderlieder, beschäftigen
uns mit einfachen Texten und Melodien und wecken somit ein musikalisches Interesse und die
Motivation Neues zu erlernen.
Die Begleitung von Instrumenten verschiedenster Art, wie zum Beispiel von Orffinstrumenten,
Instrumenten aus Naturmaterial, körpereigenen- und selbsthergestellten Instrumenten, untermalen
und begleiten das gemeinsame Singen. Zusätzlich sammeln die Kinder rhythmische Erfahrungen bei
Tanz- und Bewegungsspielen, Reimen und Versen.
Seit 2007 pflegen wir eine Singpatenschaft mit dem Liederkranz Melchingen.

„Ein Kind das singt, ist wie das sprudelnde Wasser einer Quelle oder wie eine aufblühende Blume beim
Sonnenaufgang eines Frühlingsmorgens. Es singt, weil die Freude in ihm wohnt, eine unaussprechliche Freude
voller Lachen und voller Gesang.“
(Abbé Fernand Maillet)
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Haus der kleinen Forscher
In unserer Einrichtung ist es uns wichtig, Kinder für die Naturwissenschaften zu begeistern und ihre
Neugierde zu wecken, Neues zu entdecken und zu erforschen. Anhand von einfachen Experimenten,
bei denen die Kinder selbst aktiv werden, soll das Interesse an der Wissenschaft gefördert werden,
und ihre Kreativität sich entfalten. Wir möchten bereits die Kinder im Kindergartenalter kindgerecht an
das Experimentieren heranführen und sie dabei unterstützen logische Zusammenhänge beim Forschen
zu erkennen und die Vorgehensweise sprachlich zu formulieren. Umgesetzt wird dieses Konzept durch
die Bereitstellung eines mobilen Forscherwagens. Der Forscherwagen steht den Kindern jederzeit zur
Verfügung. Damit können sie an den verschiedensten
Orten mit einfachen Mitteln selbst aktiv werden und
ausprobieren, erfinden, erkunden, Vermutungen
aufstellen...
Im Gegensatz zum selbständigen Forschen führen wir
auch gemeinsam mit den Kindern angeleitete Experimente
durch. 2010 wurde uns von der IHK die Forscherplakette
überreicht.

Spiel- und Bewegungsangebote
„Ich lasse die Kinder also grundsätzlich selbständig forschen und entdecken... und bereite Gegenstände und
Geräte vor, die die Kinder verlocken, damit zu experimentieren.“ (Elfriede Hengstenberg)

Hengstenberg - Bewegungsgeräte aus Holz, wie Hühnerleiter, Hocker, Kippelscheibe,
Balancierstangen, laden die Kinder zum Klettern, Rutschen, Krabbeln, Kriechen... Erproben und
Experimentieren ein. Sie bieten den Kindern die Möglichkeit, sich Bewegungslandschaften zu bauen.
Die abenteuerliche Erkundung kann beginnen, den selbst gewählten Weg zu gehen, um das
Geheimnis des Gleichgewichts zu entdecken. Die Kinder erleben sich in ihrer ganzen Körperlichkeit.
Indem sie sich barfuss bewegen, begreifen sie die unterschiedlichsten Oberflächen und die
Lebendigkeit der Zehen.
Das Hengstenberg - Bewegungsmaterial und weiteres ansprechendes Material im „Großen Raum“ ist
für die Kinder täglich zugänglich. Der Garten und die Turnhalle bieten zusätzlich viel Raum für Spiel-
und Bewegungsfreude.
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Ausgewogene Ernährung
Die Ernährung bei Kindern hat eine große Bedeutung. Nur Kinder, die ausgewogen ernährt werden,
sind auch körperlich und geistig fit. Gerade im Kindergartenalter kann man das Kind für viele
Lebensmittel begeistern. Gesunde Ernährung im Kindergarten fängt mit der richtigen Vesperdose an.
Hier sollte neben einem Brot auch Platz für Obst und Gemüse sein. Wir führen einmal im Monat ein
„Teilbares Vesper“ durch, indem das Essen aller Kinder aufgeteilt wird und als Buffet angerichtet wird.
So haben die Kinder die Chance das zu probieren, was sie zuvor vielleicht noch gar nicht kannten.
Um den Kindern die Entstehung von Obst und Gemüse näher zu bringen, bepflanzen wir mit den
Kindern unser Gemüsebeet im Garten, das wir durch das Jahr hindurch pflegen um am Schluss die
tollsten Leckereien ernten können. Hiermit wird dann in der Küche kräftig gekocht.
Auch unser Apfelsaft stammt aus den Äpfeln unseres Gartens. Jedes Jahr wenn die Äpfel gereift sind,
führen wir mit den Eltern einen Apfelerntetag durch, an dem dann alle Äpfel aufgelesen und
anschließend in die Mosterei gefahren werden.

Kreativ sein und Kunst erleben
„Wenn Kinder Kunst erleben, erleben sie, dass diese eine Gabe ist und dass in jedem Kind ein kleiner Künstler
steckt.“
(Bausteine Kindergarten 4/99)

Kinder sind von Geburt an kreativ in ihrem Denken und Tun. Um sich in der Welt orientieren zu
können, benötigen sie ihre Kreativität.
Kreativ Sein ermöglichen wir den Kindern, indem wir ihnen viel Freiraum zur eigenen Gestaltung
geben. Deshalb arbeiten wir in der Regel am Maltisch ohne Schablone und die Kinder entwickeln ihre
eigenen Ideen und Vorstellungen.
Durch anregendes Material können die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Außerdem können
auch ohne Vorgaben im Werkraum die tollsten Dinge entstehen. Dazu gehört auch, dass die Kinder
mit allen Materialien arbeiten dürfen, die ihnen im Kindergarten zur Verfügung stehen.

„Starke Kinder sind nicht zu schlagen“
Gewaltprävention beginnt bereits im Kindergarten.
„Starke Kinder sind nicht zu schlagen“, so lautet das Motto der Burladingen Kindergärten.
Verbale und körperliche Auseinandersetzungen sind nun mal nicht aus unserem Leben zu verbannen.
Aber was tun, wenn Kinder gehänselt werden? Wie lernen Kinder respektvoll und rücksichtsvoll
miteinander umzugehen? Es ist uns wichtig, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und ein
soziales Miteinander zu lernen. Dies ist ein Thema, das uns Tag für Tag begleitet. Wir führen mit den
Kindern Gespräche über ihre jetzigen Lebensereignisse (Gefühle, Ängste…) und dass Gewalt bereits
mit Schimpfwörtern beginnt. Ebenso schauen wir viele Bilderbücher zu der Thematik mit den Kindern
an, die dann nochmals genau besprochen werden. Bei „Rollenspielen“ und „Batakas“
(Schaumstoffkeulen) lernen die Kinder mit ihrer Wut umzugehen und sie nicht an anderen Kindern
auszuleben. Mit den „Batakas“ werden nach Regeln gekämpft, die mit den Kindern erarbeitet werden.
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Religion und Werte vermitteln
Im Alltag und im Jahreskreis machen die Kinder viele christliche Erfahrungen. Dazu gehört das
tägliche Miteinander, religiöse Feste wie Ostern und Weihnachten und biblische Geschichten des Alten
und des Neuen Testamentes. Das Interesse und die Neugierde der Kinder an Religion und Glaube soll
dadurch geweckt werden. Die Kinder werden zu interessanten Dialogen und zum philosophieren
angeregt.
Gemeinsame Rituale, Symbole, Lieder, Gebete und Gottesdienste unterstützen unser Tun und fördern
Geborgenheit, Gemeinschaft, Orientierung und Vermittlung von Werten.

Wir wollen religiöse Aspekte und Inhalte aufnehmen und sie im Sinne unseres Erziehungsauftrags den
Kindern vermitteln.

Ich – bin – Ich - Tag
„In jedem Kind liegt eine wunderbare Tiefe.“
(R.Schumann)

Jedes Kind ist wichtig, einzigartig und hat seine eigenen, persönlichen Dinge, die ihm besonders am
Herzen liegen. Dies kann z.B. ein Foto von der Oma sein, eine Lieblingsgeschichte... Jedes Kind darf
einmal im Kindergartenjahr seine drei ihm wichtigsten Dinge mitbringen, seinen Freunden vorstellen,
darüber erzählen und diese ins Freispiel und in den Tagesablauf einbinden. Das Kind kann sich an
diesem Tag etwas wünschen z.B. ein Kreisspiel, ein Lied oder ähnliches. Dieser Tag soll etwas ganz
Besonderes sein.
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Wir entdecken die Natur
Für Kinder gibt es kaum einen Raum, der ihnen so viele Entdeckungs- und Entwicklungsmöglichkeiten
bietet wie der Wald. Hier erleben sie die Natur in ihrem Jahreszyklus und sehen, spüren und riechen
die ständigen Veränderungen.
Die Natur regt in hohem Maße zur Phantasie und zur Kreativität an. Unser Ziel ist es, das Interesse
der Kinder an der Umwelt und an den Naturvorgängen zu wecken und Verantwortungsgefühl für Tiere
und Pflanzen zu fördern.
An unseren wöchentlichen Naturtagen wollen wir gemeinsam mit den Kindern erlebnisreiche Stunden
in der Natur rund um Melchingen verbringen.
Der Mensch, wie auch das Kind, nimmt die Natur dabei als ganzheitlich wahr, empfindet sie mit
seinem ganzen Körper, seiner ganzen Seele und seinem ganzen Geist, also als gesamte Einheit.
Dieses Eingebundensein in die Natur und das Erleben bewirken eine ganzheitliche Harmonisierung von
Körper, Geist und Seele.
Kinder lernen und begreifen mit allen Sinnen. Sie sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen und das
am besten in freier Natur. Sie müssen sich bewegen dürfen und ausprobieren können, damit sie sich
selbst und ihre Umwelt entdecken. Dieses Erleben ist anregend, anschaulich und nachhaltig.
Das Spielen ohne vorgefertigtes Spielzeug bietet ihnen optimale
Entwicklungsmöglichkeiten.

„ KÖRPER – GEIST- SEELE“
Das bedeute zum Beispiel :
Das Kind findet eine Schnecke und nimmt sie in die Hand (Körper) .
Das Kind beobachtet und schaut was das Tier macht (Geist).
Das Kind fragt nach, warum die Schnecke Fühler hat, das
Interesse wird geweckt (Seele).
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Geburtstag - ein ganz besonderer Tag
Der Geburtstag ist für das Kind von großer Bedeutung und jedes Kind genießt es an diesem Tag im
Mittelpunkt zu stehen. Die Kinder dürfen deshalb zusammen mit der Erzieherin ein „Geburtstagsmenü“
zubereiten, das sie zuvor aus unserem eigenen Koch- und Backbuch ausgesucht haben und auf dem
Geburtstagsthron Platz nehmen.
Nach dem gemeinsamen Geburtstagsmenü gibt es eine Geburtstagsfeier, in der sich dann das Kind
etwas Besonderes aussuchen darf, wie zum Beispiel eine Geschichte oder ein Lied.

Durch das gemeinsame Feiern wird dem Kind ein ganz besonderer Tag geschenkt, an dem es erlebt,
was Gemeinschaft bedeutet.

Das letzte Kindergartenjahr
Im letzten Jahr vor Schuleintritt findet für die Kinder regelmäßig die „Vorschule“ statt. Verschiedene
Aktivitäten und Projekte richten sich nach den Interessen der Kinder und werden gruppenübergreifend
angeboten. Die Kinder unternehmen viele Exkursionen in Melchingen und in der Umgebung.

Eine Kooperationslehrerin der Grundschule Stetten begleitet die Kinder während des letzten
Kindergartenjahres.
Elterngespräche können nach Bedarf mit der Erzieherin und der Lehrerin stattfinden.
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Exkursionen und Aktivitäten
Jeder Tag soll besonders sein und jeder auf seine Weise abwechslungsreich.
Die Kinder erleben dies bei uns im Kindergarten durch verschiedene Aktivitäten und Exkursionen.
Angesprochen werden dabei nicht nur die Kinder, sondern auch die Familien.

                                                    Lesepate
                                                    n
                                                                         Weihnachts-
                         Laternenfest                                    Singen

         Pfarrfest                                                               Senioren-Singen

   Verabschiedung                                                                        Forscherpaten
   der Vorschüler

 Nachmittage mit                                                                         Gemeinsames
 Erstklässlern u.                                                                        Singen mit dem
 dem Miniclub                                                                            Liederkranz

    Opa-Oma-                                                                               Familientag
    Nachmittag

         Muttertags-                                                               Besuch der Narrhalla
         Singen

                                                                                 Vorstellung unserer
                                                                                 Projektarbeiten
                     Gottesdienste

                                                               Vorschul-
                                        Aktionen mit den       Exkursionen
                                        „Mittleren“
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5. Elternarbeit
Erziehungspartnerschaft
Die Kinder und ihre Familien sollen sich in unserer Einrichtung wohlfühlen. Die Eltern haben jederzeit
die Möglichkeit, sich bei einem Tür- und Angelgespräche oder strukturiertem Elterngespräch mit uns
über aktuelle Themen oder den Entwicklungsstand des Kindes auszutauschen. Nach Bedarf haben die
Eltern auch die Möglichkeit bei uns zu hospitieren. Wir beziehen so oft wie möglich Eltern und
Großeltern in unsere pädagogische Arbeit mit ein z.B. Opas „werken“ mit den Kindern oder Mütter
übernehmen das „Weihnachtsbacken“.
Im Laufe des Jahres finden Elternbeiratssitzungen, Elternabende, Feste, ein Aktionstag und ein Eltern-
Kind-Tag statt. Alle Informationen erscheinen auch in unserem aktuellen regelmäßigen „Express“ und
in unserem „Natur-Express“.

Entwicklungsgespräche
Gezielte Beobachtungen und Dokumentationen sind die Voraussetzung um den Entwicklungsstand
eines Kindes zu erkennen. Wir wenden verschiedene Beobachtungsverfahren an, die sich mit
unterschiedlichen Bereichen kindlicher Bildungs- und Entwicklungsprozessen befassen.
Der regelmäßige Austausch mit Kolleginnen und Eltern ergänzen unsere Beobachtungen und
Dokumentationen, die wir als fundierte Grundlage mit ins Entwicklungsgespräch nehmen.
Wir bieten Ihnen an, sich mindestens einmal jährlich mit uns über den Entwicklungsstand Ihres Kindes
auszutauschen. Selbstverständlich stehen wir Ihnen bei Fragen und Anliegen jeder Zeit zur Verfügung.
Für Eltern von Kindern mit Behinderungen finden regelmäßig „Runde Tische“ statt, an denen Eltern,
pädagogische Fachkräfte und Therapeuten zusammen kommen.
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6. Öffentlichkeitsarbeit
Kooperation

                                      Pfarrgemeinde

                       Senioren                                          Presse

        Musikschule
                                                                             Ortschaftsverwaltung

    Geschäfte,
    Betriebe

                                                                                          Stadtverwaltung
   Andere
Kindergärten

                                                                                           Jugendamt
Patenschaft mit
dem
Liederkranz

                                                                                          Therapeuten
       Schulen                                                                            (Logopäden,
                                                                                        Ergotherapeuten,
                                                                                        Frühförderstelle)

                  Vereine
                                                                       Erziehungsbe-
                                                                       ratungsstellen

                                       Gesundheitsamt

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Die ganzheitliche Entwicklung und Förderung eines jeden Kindes liegt uns sehr am Herzen, daher ist
uns der Kontakt zu Therapeuten, Lehrern und allen Personen, die zum Wohle des Kindes beitragen,
auch im Zuge der Inklusion, sehr wichtig.
Ansprechpartner der Stadtverwaltung Burladingen stehen uns jederzeit zur Verfügung.
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Transparenz

                                       Elternbriefe

                        Elternbeirat
                                                             Express /
                                                             Kindergarten Infos
      päd. Arbeit mit den
            Kindern

                                                                     Konzeption

    Eltern-                                                             Besuchs- und
Großeltern-Kind-                                                        Schnuppertage
   Aktionen

                                                               Elterngespräche

              „Offene Türen“
                                                      Elternabende

                                        Kooperation
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7. Unser Team
Miteinander im Team
Das Miteinander im Team ist die Grundlage und Voraussetzung für unsere pädagogische Arbeit.
In unserem Kindergarten arbeiten pädagogische Fachkräfte in Voll- und Teilzeit. Durch die Vielzahl an
Betreuungszeiten arbeiten die Erzieherinnen im Schichtdienst. Regelmäßig finden Teamsitzungen
statt, um organisatorische und pädagogische Planungsinhalte zu besprechen. Zudem bieten wir für
Kinder mit Behinderungen Eingliederungshilfe an. Eine Inklusionsassistentin unterstützt und begleitet
diese Kinder.
Das pädagogische Fachpersonal nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil.
Gerne betreuen wir auch Auszubildende.

„Das Kind braucht in seiner Umgebung Erwachsene, Vorbilder, an denen es die Sinnhaftigkeit des menschlichen
Tuns und der Welt erleben, Ursache und Wirkung, Gut und Böse erfahren kann. Und deshalb braucht es
Menschen, die sich dieser Verantwortung bewusst sind.“
(Peter Lang)
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8. Danke
In dieser Konzeption bringen wir unsere Ziele und Inhalte zum Ausdruck. Sie soll Ihnen dabei helfen,
einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit zubekommen und diese für Sie transparent machen.

Wir möchten allen danke sagen, die engagiert und motiviert bei der Erstellung und Weiterentwicklung
dieser Konzeption mitgewirkt haben.

Des Weiteren möchten wir unserem Träger, der Stadt Burladingen danken, die uns das Erstellen
unserer Konzeption ermöglicht und uns dabei unterstützt hat.

Das Kindergartenteam

Die vorliegende Konzeption ist eine Überarbeitung und Aktualisierung der Konzeption aus dem Jahre
2008.
Städtischer Kindergarten
Am Marktplatz 2
72393 Burladingen- Melchingen
Tel.: 07126/700
Homepage: www.burladingen.de
E-Mail: kiga@melchingen.burladingen.de
2. Auflage April 2013
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