WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau

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WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE
Forschung Lehre Technologietransfer

ISSN 0949-8214            Heft 2007
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
Wissenschaftliche Beiträge
                      Forschung Lehre Technologietransfer

                                              Heft 2007
TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                 1
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
Impressum

Herausgeber
Der Präsident der Technischen Fachhochschule Wildau
Prof. Dr. László Ungvári
Bahnhofstraße
15745 Wildau
Tel. +49 3375 508-101
Fax +49 3375 500324
www.tfh-wildau.de

Redaktionskollegium der TFH Wildau
für die »Wissenschaftlichen Beiträge«
Prof. Dr. phil. Stephan Broda
Prof. Dr. Bernhard Eylert
Prof. Dr. phil. Olga Rösch
Dipl.-Ing. (FH) Kerstin Poeschel

Redaktionsleitung
Markus Vossel
Tel. +49 3375 508-673
Redaktionsschluss: Oktober 2007
E-Mail: markus.vossel@tfh-wildau.de

Lektorat, Gesamtherstellung und Verlag
Verlag News & Media · Marcus von Amsberg
Perelsplatz 18
12159 Berlin
Tel. +49 30 85962170
Fax +49 30 85962171
E-Mail: verlag@newsmedia.de
www.newsmedia.de

Nachdruck einzelner Artikel und Beiträge, auch auszugs-
weise, bei Quellenangabe frei. Belegexemplare erbeten.

ISSN 0949 – 8214

2                                                         TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
Inhalt

Vorwort ....................................................................................................................................................................    4

Thomas Biermann
Wie fliegen wir morgen? – Neue Tendenzen im Luftverkehr......................................................................................                                   7

Marin Boyadzhiev, Rainer Langenstraßen, Rozeta Eftimova, Sanchy Nenkova, Gerhard Behrendt
Development of Branched Aromatic Polyester Polyols from PET .............................................................................                                      11

Stephan Broda
Internationale Marktforschung................................................................................................................................                  17

Bernd Eylert, Patrik Groh, Eike Kräft, Thomas Weidner
Erstellung eines Geschäftsmodells zur Ausrüstung von Taxi Berlin mit einem
digitalen Bündelfunksystem ....................................................................................................................................                21

Bertil Haack, Jens Kramer
Die beiden Seiten der Nachnutzbarkeit
Ein Paradigmenwechsel im IT-Projektgeschäft.........................................................................................................                           29

Michael Herzog, Rainer Wegner
Erzeugung von Cordierit-Keramikschäumen über die Zwischenstufe hochgefüllter
Polyurethan-Schaumstoffe .......................................................................................................................................               36

Michél Hellmann, Judith Offermann, Franz Wildenauer
Cyanobakterienkultivierung zur Extraktion toxischer Metabolite ..........................................................................                                      41

Thomas Balkenhohl, Falco Beutler, Daniel Schäfer, Fred Lisdat
Entwicklung eines impedimetrischen Biosensors für den Nachweis von
Antigliadin Autoantikörpern ...................................................................................................................................                48

Bertram Meimbresse, Gerhard Schilk, Herbert Sonntag
The Promotion of Intermodal Transport in Central Europe Through the Design and
Realisation of eLogistics Services ..............................................................................................................................              58

Karin Siemroth
Entwicklung eines koaxialen Faltenbalgzylinders zur Übertragung von linearen
Bewegungen ins Hochvakuum .................................................................................................................................                    68

Ralf Vandenhouten, Thomas Behrens, Miriam Selz
Datenerfassung und Visualisierung von Vitalparametern und Primärsignalen
auf dem Computer und auf mobilen Endgeräten.....................................................................................................                               72

Beitrag von Studierenden

Christian Halama, Nico Venske
Entwicklung eines Geschäftmodells ........................................................................................................................                     78

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                                                                                     3
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
4   TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
Vorwort

Neben der angewandten Forschung und Entwicklung             werk »Prozesssensorik für Qualitätssicherung und Um-
(FuE), die sich in den vorliegenden Wissenschaftlichen      weltmonitoring« (ProSenQU), das im Februar bei ei-
Beiträgen 2007 erneut sehr vielfältig präsentiert, ist      ner Informationsveranstaltung im Technologie- und
die Aus- und Weiterbildung eine Kernaufgabe der TFH         Gewerbezentrum Prignitz in Wittenberge an den Start
Wildau. Zu Beginn des Wintersemesters 2007/08 sind          ging. Zwölf Industrie- und fünf Wissenschaftspartner
3.348 Studierende an unserer Hochschule eingeschrie-        aus Brandenburg und Sachsen bündeln in ProSenQU
ben. Mit 2.755 Bewerbern erreichte die Nachfrage nach       ihre Kompetenzen, um Innovationen auf dem Gebiet
einem Studienplatz zum vierten Mal in Folge eine neue       der Sensortechnik zu entwickeln und wirtschaftlich zu
Rekordzahl. Gegenüber dem Wintersemester 2006/07 ist        verwerten. Die TFH Wildau übernimmt dabei die Funk-
dies eine Zunahme von 11,7 Prozent. Im Durchschnitt         tion des Netzwerkmanagers.
kamen diesmal 4,1 Bewerbungen auf einen curricularen
Studienplatz. Daher mussten wir, wie schon im vergange-     Im Juli 2007 sind wir dem Kooperationsnetzwerk »Secu-
nen Jahr, alle Studiengänge mit einem Numerus Clausus       rity and Safety made in Berlin-Brandenburg« (SeSamBB)
belegen.                                                    beigetreten. Das Netzwerk versteht sich als Kooperati-
                                                            onsplattform für das Branchenfeld »Sicherheit mit IT«.
Nicht nur die Studienplatznachfrage ist gestiegen, son-     Die Mitgliedschaft ist eine logische Konsequenz aus den
dern auch die Absolventenquote, die inzwischen bei          zahlreichen Vorhaben, die an unserer Hochschule bear-
über 80 Prozent liegt. Dieser Erfolg beruht auf der im      beitet werden. Einen besonderen Schwerpunkt bilden
Rahmen des TQM erfolgten Implementierung eines              dabei neue Technologien und innovative Lösungen bei
hochschulweiten Tutoriensystems und weiterer Unter-         der Flughafensicherheit im Zusammenhang mit dem Bau
stützungsmaßnahmen in Studium und Lehre. So haben           des Airports Berlin Brandenburg International (BBI). Im
unsere Studierenden unter anderem die Möglichkeit, an       Fokus stehen u. a. Projekte zur Entwicklung moderner
verschiedenen FuE-Projekten mitzuarbeiten.                  Gebäudetechniken, von Überwachungs- und Ortungs-
                                                            systemen sowie von sprengstoffsicheren Materialien.
Seit dem Jahr 2001 gehört die TFH Wildau bei der ange-
wandten Forschung im Vergleich der 166 Fachhochschu-        Im September fand an der TFH Wildau die internationale
len der Bundesrepublik nach Kriterien wie absolute Höhe     Konferenz »LINDI 2007 – Logistics and Industrial Infor-
der eingeworbenen Drittmittel je besetzte Professur und     matics« statt. Namhafte Wissenschaftler und Unterneh-
Drittmittel je forschender Professor zu den drei führen-    mer aus Deutschland, Ungarn, Österreich, Polen, den
den Einrichtungen. In den letzten fünf Jahren stiegen die   Niederlanden, Italien, Spanien und Südkorea diskutier-
eingeworbenen Drittmittel jeweils um durchschnittlich       ten über neue effektive Logistikkonzepte und -lösungen.
10,5 Prozent.                                               Die Idee zu LINDI geht auf eine Initiative der TFH Wildau
                                                            und der Hochschule Budapest Tech zurück. Beide Ein-
Seit langem können die forschenden Professoren ihr          richtungen kooperieren seit Jahren eng miteinander. Die
Niveau halten bzw. ausbauen, weitere Professoren ha-        Konferenz stärkte unsere Rolle als Kompetenzzentrum
ben inzwischen ebenfalls mit der Drittmittelforschung       der Logistik. Zugleich wurden weitere Möglichkeiten für
begonnen und neu berufene Professoren bringen sich          grenzüberschreitende Kooperationen erschlossen, neue
mit eigenen Forschungsprofilen ein. Wir führen diese        Partner für FuE-Projekte gewonnen sowie die Netzwerke
Aktivitäten auch auf das innovative Klima an unserer        für innovative Branchenlösungen enger geknüpft.
Hochschule und unsere besonderen Serviceangebote zu-
rück. Dazu gehören die Technologie- und Innovationsbe-      Im Rahmen des Symposiums »15 Jahre TFH Wildau –
ratungsstelle (TIB), das Service- und Kompetenz-Center      Ein Programm und Produkt erfolgreicher Hochschul-
für den internationalen Wissens- und Technologietrans-      politik im Land Brandenburg« haben wir im Oktober
fer (SeWiTec) und das Technologietransfer- und Weiter-      Kooperationsvereinbarungen mit der Polytechnischen
bildungszentrum an der Technischen Fachhochschule           Universität Timisoara/Rumänien und dem mittelstän-
Wildau e. V. (TWZ).                                         dischen Funktechnik-Unternehmen ELDAT aus Zeesen
                                                            unterzeichnet. Das Symposium bildete den Abschluss
Durch die Hochschule haben sich in Wildau und Umge-         einer Programmreihe unter der Schirmherrschaft der
bung stabile Netzwerke aus Wissenschaft und Wirtschaft      Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des
herausgebildet. Jüngstes Beispiel ist das NEMO-Netz-        Landes Brandenburg, Prof. Dr. Johanna Wanka, anläss-

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                        5
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lich des Gründungsjubiläums der TFH Wildau. Bereits        einem Navigationssystem und einer Telemetriestrecke
im Januar und April 2007 hatten in dieser Reihe zwei       zur Bodenstation ausgestattet.
viel beachtete Veranstaltungen stattgefunden, bei denen
zahlreiche Redner die TFH Wildau als einen Motor für       Preise und Auszeichnungen sind eindeutige Indikatoren
die wirtschaftliche Entwicklung in der Hauptstadtregion    für die Leistungsfähigkeit von Forschungseinrichtungen,
Berlin-Brandenburg würdigten.                              Hochschulen, Kommunen und Unternehmen. Die TFH
                                                           Wildau hat 2007 gleich zwei hochrangige Wettbewerbe
Unser Engagement für die Region drückt sich auch durch     gewonnen.
den »UnternehmerCampusWildau« (UCW) aus. Er bietet
Existenzgründern, Jungunternehmern sowie wissens-          Im Rahmen des 6. TechnologieTransferTages Berlin-Bran-
und technologieorientierten kleinen und mittleren Un-      denburg erhielten die interdisziplinäre Arbeitgruppe
ternehmen (KMU) Hilfestellungen bei der schrittweisen      aus Logistikern und Telematikern der TFH Wildau unter
Entwicklung ihrer innovativen Ideen zu tragfähigen         Leitung von Prof. Dr.-Ing. Herbert Sonntag (Verkehrslo-
Unternehmenskonzepten an. Das Programm wurde im            gistik) und Prof. Dr.-Ing. Stefan Brunthaler (Telema-
April auf den Deutschen Gründer- und UnternehmerTa-        tik) sowie der Hauptkooperationspartner Dr. Reinhardt
gen deGUT 2007 in Berlin vorgestellt. Einen besonderen     Töpel, Geschäftsführer der ReiCo Logistik Gruppe im
Schwerpunkt des UCW bilden die Ideenentwicklung            brandenburgischen Nunsdorf bei Zossen, den 1. Preis des
und Businessplanung in der Vor-Gründungsphase, die         Technologietransfer-Preises Brandenburg. Ausgezeich-
Unternehmensgründung selbst und die frühe Entwick-         net wurde das internetgestützte Informationssystem
lungsphase unmittelbar nach der Gründung. Der UCW          RÜFILOG (RÜckverfolgung durch den Einsatz der RFID-
ist eine gemeinsame Aktion der TFH Wildau mit der          Technik in der TransportLOGistik), das die lückenlose
Mittelbrandenburgischen Sparkasse, der Unternehmens-       Verfolgung von Waren in der Lebensmittelkette auf der
beteiligungsgesellschaft der Brandenburger Sparkassen,     Grundlage der Radiofrequenz-Identifikation (RFID) rück-
der Zukunfts-Agentur Brandenburg, der Brandenburg          wärts vom Endkunden zum Hersteller und vorwärts in
Capital und von O2 Deutschland.                            umgekehrter Richtung ermöglicht.

Die TFH Wildau beteiligte sich auch wieder an der welt-    Die TFH Wildau, die Gemeinde Wildau und die Wildauer
größten Computermesse CeBIT und an der Hannover            Wohnungsbaugesellschaft beteiligten sich gemeinsam
Messe. Auf der CeBIT zeigte ein Team von Telematikern      an dem Wettbewerb »365 Orte im Land der Ideen« der
mit »ixMAT« ein Universalwerkzeug für die mobile Da-       Deutschen Bank und der Standortinitiative »Deutsch-
tenerfassung und -übertragung, das als Hardware ledig-     land – Land der Ideen«. Unter 1.500 Bewerbern konnte
lich ein handelsübliches Handy mit Kamerafunktion          sich Wildau als »Ausgewählter Ort 2007« durchsetzen.
benötigt. Auf der Hannover Messe präsentierten wir uns     »Wildau ist ein europäischer Spitzencampus für Zu-
als Kompetenzzentrum für Mikrotechnologien. Seit dem       kunftsbranchen. Ob Luftfahrttechnik, Telematik oder
Jahr 2005 konzentrieren wir uns in diesem Bereich auf      Biosystematik – Wildau steht für Innovation und Zu-
den Brückenschlag von der klassischen, auf dem Grund-      kunft made in Germany«, begründeten die Veranstalter
werkstoff Silizium basierenden Mikrosystemtechnik          des Wettbewerbs ihre Entscheidung.
zu KMU-kompatiblen Technologien mit traditionellen
Materialien wie Metalle und Kunststoffe.                   Wir nehmen diese Auszeichnungen gerne als Verpflich-
                                                           tung für die Zukunft an.
Auf der 16. Internationalen Luftfahrtmesse AERO in
Friedrichshafen stellten wir neben unseren branchenspe-
zifischen Studienangeboten außerdem die Messdrohne
ATISS 2, eine fliegende Messplattform für unterschied-
liche nutzerdefinierte Messaufgaben, sowie das Projekt
»Smart Aerial Photogrammetry System« (SMAP), das           Prof. Dr. László Ungvári
qualitativ hochwertige Luftbilder für Vermessungszwe-      Präsident
cke liefert, vor. Dazu wird ein unbemanntes, ferngelenk-
tes Kleinflugzeug mit einer professionellen hochauflö-
senden digitalen Luftbildkamera, einer Videokamera,

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WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
Wie fliegen wir morgen?
– Neue Tendenzen im Luftverkehr
Thomas Biermann

 Zusammenfassung                                              Abstract

 Der Fortschritt im Luftverkehr wird eher in kleinen          Progress in air transport will be incremental, as building
 Schritten erfolgen, denn Verkehrsflugzeuge stellen           commercial airliners has become a mature technology,
 eine reife Technologie da, die kaum mehr revolutionäre       where revolutionary new designs should not be expec-
 Neukonstruktionen erwarten lässt. Aber auf längere           ted in the foreseeable future. But individualisation and
 Sicht können die zunehmende Individualisierung und           automatisation could in the long run lead to dramatic
 Automatisierung dramatische Veränderungen der Flug-          changes in the way we travel by air.
 reise mit sich bringen.

1     Lufttransport heute                                     ner ganz anderen Innenraumstruktur mit sich gebracht,
                                                              doch zeigen sich bei diesen futuristischen Konzepten bis-
                                                              lang technisch kaum beherrschbare Probleme. Es steht
1.1 Das Jahrhundert des Flugzeugs
                                                              demnach zu erwarten, dass die großen Verkehrsflugzeuge
Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert des Flugzeugs,        ihre seit Einführung der Jets in den späten 1950er Jahren
so wie das 19. Jahrhundert die Ära der Eisenbahn und          vertraute Silhouette für die nächsten Jahrzehnte beibe-
das 20. Jahrhundert die des Automobils war. Der Flug-         halten. Der Fortschritt findet – wie beim Auto – vorwie-
hafen, nicht mehr der Hauptbahnhof ist heute Mittel-          gend »unter der Haube« statt.
punkt der Verkehrsströme und zentraler Erfolgsfaktor
der regionalen Entwicklung (Thompson 2007). In der
                                                              1.3 Vorwärts in kleinen Schritten
Weltwirtschaft dient der Luftverkehr zunehmend auch
dem Gütertransport – zwar wird nur 1 % der Güterton-          Aber er findet statt: die Zellenstruktur der neuen Boeing
nage im weltweiten Außenhandel per Luftfracht abgewi-         787 »Dreamliner« besteht beispielsweise weitgehend
ckelt, doch macht dies, weil primär die höherwertigen         aus Kunststoff statt Aluminium. Die Gewichtsersparnis
Produkte den Luftweg nehmen, fast 40 % des gesamten           reduziert den Treibstoffverbrauch und damit die Um-
Warenwertes aus (Tretheway 2007).                             weltbelastung. Der Passagier profitiert direkt von dem
                                                              Wandel der Werkstoffe. Die für das Wohlbefinden so
                                                              belastende Trockenheit der Luft an Bord eines Verkehrs-
1.2 Das Verkehrsflugzeug ist ausgereift
                                                              flugzeuges beruht nämlich darauf, dass die Klimaanlagen
Eine Revolution des Luftverkehrs durch vollkommen             entsprechend eingestellt sind, um die Korrosion der
neue Antriebe oder Materialien ist für die kommen-            Metallstruktur zu vermeiden. In einem »Plastikflugzeug«
den 20 Jahre praktisch auszuschließen. Der Motorflug          kann hingegen normale Luftfeuchtigkeit herrschen.
ist nunmehr gut 100 Jahre alt und demnach eine reife
Technologie, welche die ganz großen Sprünge der Ent-
wicklung hinter sich hat.
     Die Leistungsfähigkeit des Flugzeuges hinsichtlich
Nutzlast und Reichweite nimmt weiter zu, entgegen
früherer Erwartung wird sich indes in der Dimension
Geschwindigkeit – typischerweise im Bereich um 800
km/h – in einem absehbaren Zeithorizont nichts än-
dern. Überschallgeschwindigkeit ist nicht allein aus
wirtschaftlichen Erwägungen kein Thema mehr, die
Sensibilität in Umweltfragen lässt derartig lärmintensive
und energiefressende Technologien nicht mehr zu.
     Unter Experten noch in der Diskussion ist das Nur-
Flügel-Flugzeug. Die Integration von Zelle und Flügel         Abb. 1: Boeing 787 (Foto: Boeing)
hätte aus Sicht des Passagiers »fliegende Kinosäle« mit ei-

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                                7
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Auf kurze Sicht definieren viele kleine Veränderungen        für die Wachstumsaussichten in diesem Segment ist die
wie die oben geschilderte den Fortschritt:                   Tatsache, dass nicht nur kleine Startup-Unternehmen
– kostengünstige Langstreckenflugzeuge im 200-Sitzer         ihr Glück mit der Entwicklung von VLJs versuchen,
  Format erlauben Direktverbindungen, wo bislang die         sogar der japanische Automobilhersteller Honda hat ein
  Reise nur per Umsteigen realisierbar war;                  serienfertiges Modell vorgestellt.
– Telefon und Internet an Bord werden bald selbstver-
  ständlich sein;
– der Schlafkomfort in den First Class-Sitzbetten ist bald
  höher als bei der Mehrzahl der Menschen zu Hause;
– die Automatisierung von Reservierung und Ticketing
  erlaubt Selbstbedienungskonzepte, wo früher viel
  menschliche Arbeitskraft notwendig war;
– optimierte Bodenprozesse erhöhen die Produktivität
  von Flugzeug und Crew, sie erlauben Billigflüge, die
  dem Luftverkehr neue Zielgruppen erschließen (Bier-
  mann 2005).

2    Neue Trends                                             Abb. 2: HondaJet (Foto: Honda)

                                                             Der Investitionsbedarf und die Betriebskosten fallen
2.1 Individualisierung in der Luft
                                                             um Größenordnungen günstiger aus als bei herkömm-
Seit mehreren Jahren erleben die Business Jets einen         lichen Jets. Als magische Kostengrenze für die Massen-
ungeheuren Aufschwung, gegenwärtig sind nach Exper-          nutzung gilt der Wert von 1 US-Dollar pro Meile und
tenschätzungen weltweit 11.000 Einheiten im Einsatz,         Passagier (grob gerechnet 50 Eurocents pro Passagier-
davon 75 % in den USA. Die Vorteile dieser Maschinen         Kilometer), womit ein VLJ-Flug dem Preisrahmen eines
sind vielfältig. Die Unabhängigkeit von Flugplänen und       Linienfluges in First-/Business-Class vergleichbar wäre
die Vermeidung zeitraubender Sicherheitskontrollen           (Singh 2006). Das eigene Flugzeug, die Beteiligung an
am Flughafen spielen eine wichtige Rolle. Der Haupt-         einem Timesharing-Modell oder die Nutzung von Luft-
vorteil besteht jedoch in der Möglichkeit, Orte abseits      Taxi-Diensten wird so selbst für das Management eines
der wesentlichen kommerziellen Flugrouten – etwa in          mittelständischen Unternehmens mit entsprechenden
Osteuropa oder der chinesischen Provinz – direkt zu          Reisebedürfnissen überlegenswert. Die Firma Day Jet in
erreichen (Economist 2007).                                  Florida hat 240 VLJs vom Typ Eclipse 500 als Luft-Taxi
     Die Anfangsinvestition für ein modernes Geschäfts-      geordert, die ersten drei Exemplare wurden im März
reiseflugzeug liegt allerdings im Bereich von knapp 10       2007 geliefert.
Mio. € für einen 7-Sitzer Lear Jet und bis zu 50 Mio. €
für das Spitzenmodell Bombardier Global Express, das
                                                             2.2 Automatisierung am Boden und an Bord
19 Passagiere über 11.000 km weit befördern kann. Die
Betriebskosten für zwei Piloten, Wartung, Treibstoff, Lan-   Als zweites Thema mit hohem Aufmerksamkeitswert
degebühren etc. übersteigen schnell die 1 Mio. €-Grenze      gilt die Automatisierung, insbesondere im Cockpit der
pro Jahr.                                                    Verkehrsflugzeuge. Heute steuern zwei Männer (manch-
     Daher operieren viele solcher Jets im Teileigentum.     mal auch Frauen) einen Airbus oder eine Boeing. Früher
Für einen Bruchteil des Kaufpreises erwirbt man ein          waren auf einem Flugdeck fünf Leute beschäftigt. Die
Nutzungsrecht für beispielsweise 25 % der verfügbaren        Fortentwicklung der Elektronik machte den Funker und
Zeit. Nach Expertenschätzungen wird ein für die Ei-          den Navigator bald überflüssig, der dritte Mann – der
gennutzung angeschafftes Geschäftsreiseflugzeug im           Flugingenieur – verschwand ab 1980. Steht nun der Co-
Durchschnitt nur 325 Stunden im Jahr geflogen, eine          pilot zur Disposition, vielleicht gar der Kapitän?
Maschine in Fractional Ownership hingegen 900 Stun-               Auf die Flugdurchführung spezialisierte moderne
den, wodurch sich eine wesentlich günstigere Verteilung      Bordcomputer sind längst in der Lage, das Flugzeug al-
der Fixkosten ergibt (Singh 2006).                           lein zu fliegen. Die Besatzung leistet auf vielen Flügen
     Der individualisierte Luftverkehr wächst jedes Jahr     nicht viel mehr als den Druck auf den Startknopf und
doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt. Er dürfte in         eine Lautsprechdurchsage. Menschliche Piloten sind in
Zukunft weiteres Potenzial durch die neue Kategorie          unvorhergesehenen Sondersituationen zweifellos wert-
der Very Light Jets (VLS) gewinnen, die am Beginn der        voll, doch ist die Technik mittlerweile so zuverlässig, dass
Serienproduktion stehen. Dabei handelt es sich um ex-        solche Situationen kaum noch vorkommen. Menschen
trem leicht gebaute kleine Flieger, die 3 bis 6 Passagiere   bringen auf der anderen Seite selbst viele Probleme mit
befördern und die Fähigkeit besitzen, auf Bahnen von         ein – sie machen Fehler, werden krank, streiken oder
nur 900 m Länge zu starten und zu landen. Sie sind für       stecken auf dem Weg zum Airport im Stau.
Stückpreise ab 1,6 Mio. € zu haben und können von                 Piloten sind außerdem teuer. Dafür ist neben der
einem statt zwei Piloten geflogen werden. Ein Indikator      aufwändigen Ausbildung und dem Gehalt bei geringer

8                                                                              TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007
WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE - Forschung Lehre Technologietransfer - Heft 2007 - TH Wildau
Produktivität (Flugstundenbegrenzung wegen strikten        ßig anfallende kleinere Sendungen abseits der Hauptver-
Ruhezeitregeln) die Technik mit verantwortlich. Ein        kehrsströme im Kurier- und Expressverkehr (Cox et. al.
modernes Cockpit erfordert extrem kostspielige Mensch-     2004). Im Passagierverkehr hingegen wird das pilotenlo-
Maschine-Schnittstellen, weil ein elektrisches Warn-       se Flugzeug auf sich warten lassen. Komplizierte Rechts-
signal vom Radar nicht direkt an die Steuerung geht,       und Haftungsprobleme sind noch zu lösen und die Ak-
sondern über das Auge und die Hand des Flugzeugführers     zeptanz des Publikums ist ungewiss. Im Schienenver-
geleitet werden muss.                                      kehr gibt es bereits positive Erfahrungen mit führerlosen
     Unbemannte Flugzeuge befinden sich daher im Auf-      Fahrzeugen im Nahverkehr, insbesondere auf Flughäfen
wind. Im militärischen Bereich sind Aufklärungsdroh-       zwischen weit entfernten Terminals und auf einzelnen
nen und unbemannte Kampfjets bereits seit den 1980er       U-Bahn-Strecken. Für die Mehrzahl der Menschen dürfte
Jahren Routine. Im zivilen Bereich gibt es nach einer      aber der Einstieg in ein Flugzeug ohne menschlichen
Übersicht der NASA mittlerweile ebenfalls eine große       Kommandanten heute kaum zumutbar sein.
Zahl von Anwendungen von der Fischereiüberwachung               Die Bewegung solcher unbemannter Flugkörper am
über den Agrarflug – Ausbringung von Düngern und           Boden ist überdies ein kompliziertes Thema, weshalb
Pestiziden bei großen Landwirtschaftsflächen – bis zu      man UAVs kaum je auf belebten Flughäfen zu sehen be-
fliegenden Mobilfunkantennen (Cox et. al. 2004).           kommt. Ebenfalls noch ungeklärt ist die Beherrschung
     Das Hauptargument für unbemanntes Fliegen liegt       der Einführungsphase, wenn sich bemannte und unbe-
im zivilen Sektor in der potenziell sehr langen Verweil-   mannte Fliegerei im Luftraum mischt. Realistisch scheint
dauer in der Luft. Da der schwere Pilot und die noch       hingegen für einen überschaubaren Zeitraum die Vision
schwereren Lebenserhaltungs- und Steuersysteme einge-      eines computergesteuerten Verkehrsflugzeuges, bei dem
spart werden, kann mehr Treibstoff an Bord mitgeführt      im Cockpit ein Mann (sicher nicht zwei) für alle Fälle
werden. Aus diesem Grund bleibt das Gerät mühelos          Wache hält und der Bodenleitstand im Fall des Falles die
bis zu 40 Stunden in Aktion – und so ein Autopilot wird    Kontrolle übernimmt.
auch nicht müde.
                                                           2.3 Folgen
                                                           Beide Tendenzen, Aufkommen der Very Light Jets auf
                                                           kurze Sicht und die Automatisierung im Cockpit der
                                                           Verkehrsflugzeuge in längerer Perspektive, bedeuten
                                                           für junge Piloten, dass sich ihre berufliche Zukunft ver-
                                                           dunkelt. Der Bedarf an qualifizierten Flugzeugführern
                                                           steigt in diesem Szenario nicht mehr automatisch mit
                                                           dem Wachstum des Luftverkehrs an – im Gegenteil. Der
                                                           Traumberuf »echter Jungs« war früher Lokomotivfüh-
                                                           rer und später Lastwagenfahrer auf der Langstrecke als
                                                           »Kapitän der Landstraße« – ein durch die Realität längst
                                                           entzauberter Mythos. Der Traumberuf Pilot könnte in
                                                           absehbarer Zeit einen vergleichbaren Entzauberungs-
                                                           effekt erfahren.

Abb. 3: Global Hawk (Foto: Northrop Grumman)
                                                           3    Ausblick
Die regelmäßig eingesetzten unbemannten Fluggeräte
sind gegenwärtig noch recht klein, ihre Größe reicht       Wir wissen, dass große Innovationen in aller Regel auf
vom gehobenen Spielzeugformat bis zum Kleinflugzeug.       einer Zusammenfügung von zwei bereits bekannten
Diese so genannten UAVs (unmanned aerial vehicles)         Technologien basieren, die in isolierter Anwendung
bewegen sich                                               nur geringen Nutzen in einer kleinen Nische entfalten,
– autonom und fliegen ein vorher definiertes Programm      aber gemeinsam einen markanten Durchbruch erlau-
   ab, oder                                                ben. Die gute alte Eisenbahn zum Beispiel verdankt ih-
– werden vom Boden gesteuert, wobei der Leitstand          ren Erfolg einer Kombination der im Bergbau seit 500
   mehrere solcher Flugkörper gleichzeitig im Auge hal-    Jahren bekannten Rad-Schiene Technik mit der im 18.
   ten kann, oder                                          Jahrhundert erfundenen Dampfmaschine (Biermann/
– sie werden durch ein bemanntes »Mutter-Flugzeug«         Dehr 1997).
   kontrolliert, das aus der Luft in Sichtnähe ein UAV-        Die Kombination der Very Light Jets und der UAV-
   Rudel steuert.                                          Technologie, so lässt sich vorhersehen, bildet den logi-
Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehört die Zukunft auto-      schen nächsten Schritt in der Entwicklung der Flugreise.
nom operierenden UAVs, bei denen ein Bodenleitstand        Manager in der Mitte des 21. Jahrhunderts werden über
nur im Bedarfsfall »remote« eingreift.                     einen Mini-Jet (beziehungsweise für kürzere Routen
     Ab 2020 ist mit deutlich größeren unbemannten         eine Art Hubschrauber) nicht weit vom Wohn- oder
Transportfliegern zu rechnen, vor allem für routinemä-     Arbeitsplatz verfügen, bei dem der Passagier selbst sein

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                       9
Ziel eintippt und auf Start drückt. Ohne menschlichen        Literatur
Piloten wird er/sie zum Ziel gebracht. Sollte ein Störfall
eintreten, betätigt der Passagier einen Notknopf, so dass    Biermann, Thomas, Yield management in the airline In-
das Gerät automatisch zum nächsten Landeplatz fliegt             dustry, Vortrag auf der LINDI-Konferenz, Wildau, Sep-
oder sich eine Bodenzentrale zuschaltet, die manuell die         tember 2007
Steuerung übernimmt.
                                                             Biermann, Thomas, Gehört der Himmel den ALDI-Airlines?
     Die Idee eines pilotenlosen Kleinflugzeuges gewinnt         Neuer Wettbewerb im europäischen Luftverkehr, in:
ihren besonderen Reiz im Fractional-Ownership-Modell             Wissenschaftliche Beiträge der TFH Wildau 2005
bzw. in der Betriebsform als Luft-Taxi. So muss die Ma-
                                                             Biermann, Thomas/Dehr, Gunter (Hrsg.), Innovation mit
schine nicht tagelang ungenutzt herumstehen, bis ihr
                                                                 System, Berlin, Heidelberg 1997
Besitzer sie benötigt, sie könnte per Knopfdruck ange-
fordert werden und nach dem Flugeinsatz gleich weiter-       Cox, T./Nagy, C./Skoog, M./Somers, I., Civil UAV Capability
                                                                Assessment, (Draft for NASA Directorate), 2004
reisen zum nächsten Nutzer. Positionierungsflüge ohne
Passagiere sind der Alptraum jedes Flugplaners – sie ver-    Delfmann, Werner (Hrsg.), Strategic Management in the
lieren ihren Schrecken, wenn kein Pilot mehr während             Airline Industry, Ashgate 2005
solcher nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten Geld kostet        Shaw, Steven, Airline Marketing and Management, Ashgate
und möglicherweise just dann, wenn er gebraucht wird,           2004
aus der Ruhezeit fällt.                                      Singh, Rajiv, VLJs – The rise of the hub busters,
     Aus ökonomischer Sicht bildet eine Kombination              www.domain-b.com, 2006
von VLJ und UAV deshalb eine durchaus überzeugende
                                                             Taneja, Nawal, Simply-flying – Optimizing the Airline Busi-
Vision, selbst wenn ein Einsatz in Mitteleuropa eher             ness Model, Ashgate 2004
schwierig vorstellbar ist. Ein gutes Straßennetz, vie-
                                                             The Economist, Fly me home James – travelling in an exe-
le Schienenverbindungen und ein dicht bevölkerter
                                                                 cutive jet is just the ticket, 14. July 2007
Luftraum lassen hier für diese neuartigen Luftfahrzeu-
ge kaum dringenden Bedarf erkennen. In China, Russ-          Thompson, David, International Aviation’s role in Produc-
land, Indien oder Brasilien hingegen überwiegen die             tivity Growth and Climate Change – Can we resolve
                                                                the dilemma? Vortrag Hamburg Aviation Conference,
Chancen ganz eindeutig die Probleme und Risiken. Aller
                                                                Februar 2007
Voraussicht nach wird diese neue Technologie zuerst in
den USA in die Praxis gehen, weil dort das notwendige        Tretheway, Mike, Perspectives and Retrospectives, Vortrag
Know-how, die Kapitalkraft und die Innovationsfreude             Hamburg Aviation Conference, Februar 2007
gebündelt vorhanden sind und vor allem in der Fläche
abseits der Metropolregionen mit großer Nachfrage zu
rechnen ist.                                                 Internetquellen
                                                             www.dlr.de
Dieser Beitrag basiert auf Erkenntnissen aus der Diskus-
                                                             www.shephard.co.uk/UVonline
sionsveranstaltung »Captain Computer – Chancen und
Risiken durch Automatisierung im Luftverkehr«, durch-        www.uavdach.org
geführt vom Wildau Institute of Technology (WIT) und
dem TÜV Nord im Mai 2007 in Berlin unter Beteiligung
von Experten der Berliner Flughäfen, des DLR (Deutsches      Autor
Zentrum für Luft und Raumfahrt), der DFS (Deutsche
Flugsicherung), der Lufthansa und des UAV D·A·CH             Prof. Dr. rer. pol. Thomas Biermann
(Unmanned Aerial Vehicle Working Group).                     Wildau Institute of Technology
                                                             an der Technischen Fachhochschule Wildau
                                                             Tel. +49 3375 508-601
                                                             biermann@wit-wildau.de
                                                             www.wit-wildau.de

10                                                                             TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007
Development of Branched Aromatic
Polyester Polyols from PET
Marin Boyadzhiev, Rainer Langenstraßen, Rozeta Eftimova,
Sanchy Nenkova, Gerhard Behrendt

 Zusammenfassung                                                Abstract

 Diese Arbeit befasst sich mit einer neuen Klasse ver-          This paper is directed to the development of a new type
 zweigter aromatischer Polyesterpolyole (APP), die auf          of branched aromatic polyester polyols (APP) based
 PET-Abfällen basieren und für die Herstellung hoch-            on PET wastes designed to produce high quality poly-
 wertiger Polyurethane entwickelt wurden. Dieses Ziel           urethanes (PUR). To this end, a modified transesterifi-
 wurde durch eine modifizierte Umesterung von PET               cation of PET by a glycol mixture was used and simul-
 durch eine Glykolmischung mit einem geringen Anteil            taneously small amounts of triols were incorporated
 Triolen erreicht. Es wurde eine Reihe verzweigter APP          into the reaction mixture. By this method, a series of
 mit Hydroxylzahlen im Bereich von 260 bis 380 mg               branched APP’s with hydroxyl numbers in the range
 KOH/g und Hydroxyl-Funktionalitäten zwischen 2,00              of 260 to 380 mg KOH/g and hydroxyl functionalities
 und 2,30 erhalten. Die Viskosität der Produkte steigt im       between 2.00 and 2.30 was received. The viscosity of
 Bereich der Funktionalität von 2,03 bis 2,12 geringfügig       the products increased slowly with the functionality
 und darüber stärker an. Für jede Reihe der APP mit Hy-         in the range of 2.03 to 2.12 and sharper beyond this
 droxylzahlen von 260, 320 bzw. 380 mg KOH/g wurde              value. An optimum of properties was found in each
 bezüglich der Viskosität, der Langzeitstabilität und der       series of APP with hydroxyl numbers of 260, 320, and
 Hydroxyl-Funktionalität ein Eigenschaftsoptimum                380 mg KOH/g, resp. with respect of viscosity, long
 gefunden. APP mit höherer Hydroxyl-Funktionalität              term stability and hydroxyl functionality. APP with
 können zur Herstellung von Polyurethan-Gießharzen              a higher hydroxyl functionality are useful to produce
 und jene mit niedrigeren Hydroxylzahlen für Beschich-          cast polyurethane resins, those with lower hydroxyl
 tungen, z. B. von Leder, verwendet werden.                     numbers for coatings, e. g. of leather.

1     Introduction                                              cal Technology and Metallurgy, Sofia, Bulgaria. A sum-
                                                                mary of basic results was given previously by Evtimova
During the production and processing of polyethylene            et al. [4]. Furthermore, the process to produce linear and
terephthalate (PET), e. g. in the production of bottles,        branched APP from PET production wastes and flakes
fibres, or building materials, as well as after the use of      from bottle recycling was developed as a continuous
PET articles, wastes arise to a great extent. Wastes are        one [5].
presently used in physical recycling (e. g. bottle to bottle
process) and chemical recycling (receiving raw materials
or polyols). We consider here only the way of chemical          2    Experimental part
recycling to produce polyols. According to Grigsby [1,2]
PET wastes are reacted under pressure with diethylene           Materials used for producing APP and PUR on their basis
glycol (DEG), occasionally other glycols and additives          are:
having higher functionality, e. g. glycerol, are introduced     – DEG (PUR quality of at least 98 % by BASF AG),
into the reaction mixture. In a second step, ethylene gly-      – Glycerol (least 99.8 %, by RME GmbH Schwarz-
col (EG, MEG) is partly distilled off. Peterson [3] describes      heide),
the reaction of PET with DEG and/or other glycols in            – Dibutyl-tin-dilaurat (DBTL) (synthesis quality, 98 %,
horizontal stirring reactors.                                      by Nitroil Performance Chemicals, Hamburg),
     We want to report here on a new route to produce a         – Adipic acid (at least 99.6 % purity, by BASF AG),
new type of APP. This process to produce APP, e. g. from        – PET granulate (by NEO Group, Klaipeda) or flakes from
PET bottles or production wastes, or of wastes of the Ger-         bottle recycling (by Texplast GmbH Wolfen),
man »Duales System«, was developed at the University of         – Isocyanate: pure MDI (by Puralis GmbH) and poly-
Applied Science (Technische Fachhochschule) Wildau,                meric MDI (Lupranat® M20S of BASF AG).
Germany, in cooperation with the University of Chemi-

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                            11
The general route to produce branched APP is as fol-
lows:
Into a 10 l stainless steel reactor with heating oil mantle,
stirrer and FTIR spectrometer immersion probe (ReactIR
4000 from Mettler Toledo GmbH, Giessen, Germany),
the calculated amounts of DEG and DBTL are intro-
duced. While heating this mixture to about 165° C the
reactor is constantly flushed with nitrogen. After said
temperature is reached, the calculated amount of adipic
acid is introduced in portions by the solid feed. After        Figure 1. General equation of PET transesterification
completing the addition, the temperature is raised to
220° C and water is distilled off. After the distillation      Such transesterifications employing one or more glycols
ceased, another portion of DEG mixed with glycerol             were described earlier [6, 7]. The process was performed
and the calculated amount of PET are added. The tem-           with or without the use of catalysts or with one glycol
perature is raised to 250° C and kept there for 4.5 hours      both as a reaction partner and to be liberated or more
while a pre-calculated amount of monoethylene glycol           glycols of which in some processes two are distilled off
(MEG) is distilled off. After this amount is obtained, the     so as to increase the rate of reaction. As a starting mate-
temperature is reduced and the APP recovered via a filter-     rial PET wastes, i. e. oligocondensates of the production
ing unit. The process is controlled by the amount of the       process, maybe used as a single reaction partner [8] or as
different distillates obtained. The APP is characterized       an additional processing aid [9]. Generally, in this process,
by the following methods:                                      the lower molecular weight glycol is liberated in a balance
– Hydroxyl number by titration according to DIN                process, so that this has to be constantly eliminated to
   53240,                                                      support the transesterification and receive oligomers with
– Acid number by titration according to DIN 53402,             the desired number of repeating structural units from 1 to
– Viscosity using a Rheostress 300 viscosimeter (Ther-         8. Some of transesterification reagents or products remain
   moHaake, Karlsruhe, Germany) in the rotation and            in the reaction mixture, generally between 3 to 10 % by
   oscillation modes.                                          weight and serve as a solvent for the oligomers produced.
The scaling up was performed in 100 l and 400 l stainless      It has to be considered in terms of the stability of the APP
steel reactors using a similar processing route.               and for the quality of the polyurethanes produced from
Polyurethane systems based on the APP are developed            them that the amount of MEG is kept as low as possible.
to form rigid foams, cast resins or coatings.                  The presently produced APP are strictly linear products
     The polyurethane films were produced by hand cast-        without any branching so that crosslinked polyurethanes
ing technique on siliconized paper or using the Mathis®        are solely produced by formulation.
Lab Dryer® to produce the films under controlled condi-             In our approach we substituted part of the glycol, in
tions (temperature, time). The polyurethane casts were         general DEG was used, by a triol so as to receive branch-
produced by hand mixing, degassing and pouring into            ing in the oligomer chains. Further, part of the aromatic
a respective mould. Rigid foams were produced either           acid was substituted by an aliphatic acid to control the
by manual mixing using a stirrer with 6000 rpm. The            viscosity of the produced APP. Furthermore, we investi-
foams were produced with a density of 40 to 400 g/dm³.         gated several catalysts or catalyst systems in combination
Foams were alternately produced on a two component             with the temperature of the reaction to reduce the time
foaming machine using a low pressure machine of Lackfa         of transesterification [10].
GmbH.                                                               The aliphatic dicarboxylic acid is further introduced
The polyurethanes were characterized by:                       into the oligomeric chain to control the properties of
– dynamic-mechanical analysis (Netzsch DMA 242),               specialty polyurethanes and, especially, to reduce the
– differential scanning calorimetry (Netzsch DSC 204),         brittleness of polyisocyanurates produced on their base
– mechanical testing (Zwick Materialprüfmaschine               at high isocyanate indexes.
   Z 020) for tensile strength, elongation at break and
   flexural strength,
– Shore D hardness (Shore Tester),
– Microscopy by a scanning electron microscope
   (SEM).

3    Results and discussion

The general route to produce APP from PET is known
to be a transesterification of the high molecular weight
PET by glycols with simultaneous cleavage of the mac-
romolecular chains according to the following equation         Figure 2. Dependence of the viscosity η of polyols on glycerol
(figure 1):                                                    content (hydroxyl number 240 mg KOH/g, 12 % adipic acid)

12                                                                                 TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007
The APP is produced in three categories according to the         glycerol. This makes the polyols of the respective range
application in polyurethane systems which are quali-             of functionalities well suitable for polyurethane pro-
fied in terms of their hydroxyl number. Thus, we devel-          duction. The differences of the viscosity measurements
oped three families of APP with hydroxyl numbers of              with both modes are solely dependent on the amount
240, 320 and 380 mg KOH/g. Of these, the first is mainly         of aliphatic dicarboxylic acid incorporated while the
designed for application in duromer foams, polyiso-              formation of non-Newton’ian viscosity depends on the
cyanurates, or coatings, the second for panel foams or           amount of triol, here glycerol, used.. A higher amount of
cast resins, and the latter for typical rigid foams, e. g.       adipic acid used in the production of APP, thus, leads to a
for pipe insulation. Another type of APP was developed           decrease of the viscosity and simultaneously to a decrease
with lower hydroxyl numbers such as 180 mg KOH/g to              of the content of molecular superstructures.
be employed in cover coatings for leather in aliphatic
diisocyanate systems [11].
     In the series with the hydroxyl number adjusted to
240 mg KOH/g the amount of glycerol was varied from
0 to 8 %. Increasing the amount of glycerol leads to an
increase of the functionality of the polyols produced
from 2.03 to 2.15. As it is shown in figure 2 the viscos-
ity of the polyols with 12 % of adipic acid rises rather
linearly to about 5 % of glycerol and starts to increase
steeper at higher amounts incorporated into the chain
of the oligomers. The reason for the steeper increase may
derived from the second curve of figure 2 in which the
difference of the viscosities measured by rotational and
oscillational mode is shown. This curve shows a signifi-         Figure 4. Dependence of the viscosity η of polyols on glycerol
cant sharp increase at this point hinting to another type        content (hydroxyl number 320 mg KOH/g, 6 % adipic acid)
of origin of the viscosity. While the rotational mode of
the viscosity only corresponds to the Newton’ian mode            In the third series with the hydroxyl number of the APP
the oscillational mode reflects the structural viscosity as      adjusted to 320 mg KOH/g the amount of glycerol was
well. The difference is, therefore, a qualitative measure        increased from 0 to 8 %. This leads again to a higher hy-
for the non-Newton’ian part of the viscosity. This in-           droxyl functionality but also to a rise in the value of the
creases sharply at the addition of about 5 % of glycerol         viscosity up to 20,000 mPa·s. As it is shown in figure 4
showing an increasing portion of structural viscosity.           the difference in the values of the viscosity in the oscil-
Any structural viscous materials represent problems in           lation and rotation mode of the polyols is very low in
the handling of them in the polyurethane machinery               the range up to 5 % of glycerol which does not allow an
and have to be avoided so that the amount of branching           interpretation as it is close to the standard equipment
of the APP of this type is limited to a maximum of 5 % or        error. The slight increase in viscosity after passing the
a hydroxyl functionality of 2.12.                                mark of 5 % of glycerol is very much lower than in the
                                                                 previous series and does not exceed of 400 mPa·s which
                                                                 is a much smaller increase than in the first series showing
                                                                 that lower molecular weights of the oligomeric chains
                                                                 and a slightly increased amount of glycol solvents hinder
                                                                 the formation of structural viscosity. Based on that the
                                                                 application of the polyols depends only on the viscos-
                                                                 ity values.

Figure 3. Dependence of the viscosity η of polyols on glycerol
content (hydroxyl number 240 mg KOH/g, 16 % adipic acid)

Figure 3 shows that higher functionality corresponds
with a higher viscosity of the polyols with 16 % of adipic
acid reaching values up to 17,000 mPa·s. The difference
in the values of viscosity in the oscillation and rotation
mode of the polyols does not exceed 400 mPa·s which              Figure 5. Dependence of the viscosity η of polyols on glycerol
shows that there is generally little content of molecu-          content (hydroxyl number 380 mg KOH/g, no adipic acid)
lar superstructures up to the investigated area of 5 % of

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                                       13
In the forth series with APP of hydroxyl numbers in the              Further, from APP thus produced protective coatings for
range of 380 mg KOH/g, the amount of glycerol was in-                natural and artificial leather were prepared on the Mathis
creased from 0 to 12 %. The value of the viscosity rises up          LabCoater®. To this end, an APP with a hydroxyl number
to 35,000 mPa·s. As is shown in figure 5 the difference in           of 228 mg KOH/g and a functionality of 2.08 (i. e. a glyc-
the values of the viscosity in the oscillation and rotation          erol content of 5 %) was used. The lab formulation VS322
mode of the polyols is increasing to slightly more than              was as follows:
500 mPa·s. The increase is very low in the area up to 8 %            APP (OH No. 228 mg KOH/g, fn = 2.08)             93.2 parts
of glycerol and is only slightly exceeding the standard              Titanium dioxide (micronized)                     1.0 parts
error of the instrument. Beyond 8 % of glycerol in the               Iron dark brown pigment                           4.7 parts
formulation the increase becomes more pronounced.                    Sodium aluminium silicate (Baylit®)               1.1 parts
Here again, this behaviour of the viscosity over func-               4,4’-dicyclohexylmethane diisocyanate            52.0 parts
tionality shows a dependence on the structural part of
the viscosity by increasing the latter.                               Property                             Dimension           Value
     In another series, formulations to produce polyols              Glass transition (DSC)               °C                       45
with such a hydroxyl number were developed without                   Glass transition region (DMA)        °C                   25-65
                                                                     Tensile strength                     N/mm²                   110
using adipic acid. In this series, the development of a
                                                                     Elongation at break                  %                       2.1
higher degree of structural viscosity was observed at a hy-
                                                                     Flexural strength                    N/mm²                  190
droxyl functionality of 2.12, i. e. at a content of glycerol
of 9 %. This shows again that the incorporation of the               Table 2: Properties of films obtained from lab formulation VS322
aliphatic dicarboxylic acid into the oligomer chains has
very little effect on the build-up of structural viscosity           The APP were chosen due to their UV stability. The mecha-
and is only responsible for the adjustment of the viscos-            nical testing resulted in the values depicted in table 2.
ity of the polyol with respect to its field of application.               Further investigations were made with foaming. Two
     As it can be seen in all the series employing different         different densities were chosen, i. e. 50 g/dm³ and 130 g/
hydroxyl numbers the viscosity rised with the degree                 dm³ using APP of different hydroxyl functionality [14].
of branching in the polyol chains and decreases with                 The formulations are given in table 3, the properties
increasing the amount of aliphatic dicarboxylic acid                 obtained in table 4.
built into the oligomer chains.
     The APP produced in this way are to be used for                 Substance                    K 3105061-50         K 2909065-130
non-porous polyurethanes, e. g. solid resins, casts, seal-           APP (OH 380)                         93.5                      0
ants and especially coatings. One field of application is            APP (OH 244)                            0                  95.4
the use of these APP in coating formulations for leather             PC Cat NP 40                          0.9                   0.9
and fibres.                                                          DMEOA                                 0.1                    0.1
     Otherwise, they maybe used for cast resins or rein-             TEGOSTAB® B8433                       1.0                   0.9
forced casts to produce polyurethane heels. To produce               Water                                 4.5                   0.5
                                                                     Pentane                                 0                   2.2
such the following lab formulation VS 249 was used:
                                                                     Lupranat® M20S                      163.5                  65.0
APP (OH No. 259 mg KOH/g, fn = 2.08)             97.1 parts
Titanium dioxide (micronized)                      0.6 parts         Table 3: Foam lab formulations
Sodium aluminium silicate (Baylit®)                2.3 parts
Lupranat® M20S                                   60.0 parts          The foams were produced by hand mixing in amounts
     The components were degassed and mixed by hand                  to be sufficient to fill an 8 l mould of aluminium coated
to give a clear liquid and cast into moulds at room tem-             with a separating wax. After foaming up the moulds were
perature. Curing was performed for 8 hours at 120° C. Af-            closed and kept at room temperature for one hour before
ter cooling to room temperature the casts were recovered             being opened. The blocks were demoulded and left at
from the moulds, subjected to 14 days of after-curing                room temperature for seven days before cutting into stan-
and tested. The results of the testing is depicted in table          dard cubes or rods. Testing was performed after further
1. Further results on systematic investigations with cast            two days conditioning at room temperature. The results
polyurethanes obtained from APP of varying properties                of the mechanical testing are presented in table 4.
and different isocyanates will be given in a forthcoming
paper [12, 13].                                                      Property           Dimension     K 3105061-50 K 2909065-130
                                                                     Dimensional        %                    +0.94         +0.52
 Property                            Dimension             Value     change
                                                                     at 120° C
Glass transition (DSC)              °C                       53.6
                                                                     Dimensional        %                          -            +0.65
Glass transition region (DMA)       °C                    31 - 72
                                                                     change
Tensile strength                    N/mm²                   116.7
                                                                     at 150° C
Elongation at break                 %                        1.48
                                                                     Flexural           N/mm²                  0.86              1.89
Flexural strength                   N/mm²                   177.8    strength
Flexural elastic modulus            N/mm²                    3476    Flexural elastic   N/mm²                  13.4              29.3
                                                                     modulus
Table 1: Properties of cast polyurethanes of lab formulation VS249
                                                                     Table 4: Mechanical properties of foams

14                                                                                      TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007
As can be seen from the tables 1 to 4 the new developed       References
APP lead to polyurethanes with exceptional high prop-
erty values. Especially the high dimensional stability of     [1] Grigsby, R. A., Liquid Terephthalic Ester Polyols, EP
the foams and the high flexural strength of the cast resins       0 154 079 (29.10.1984/11.09.1985)
is attributed to the new structure of the APP [15]. Fur-
                                                              [2] Grigsby, R. A., Liquid Terephthalic Ester Polyols and
thermore, the investigation into coatings including final
                                                                  Polyisocyanurate Foams there from, US 4,469,824
coatings of leather shows that by the development of a            (18.11.1983/04.09.1984)
special type of such APP highly scratch resistant and UV
                                                              [3] Peterson, D., Apparatus and Method for Converting
stable coatings were obtained when using an appropriate
                                                                  Polyethylene Terephthalate into Polyester Polyols, US
diisocyanate. Thus, these new APP offer new opportuni-
                                                                  patent 6,048,907 (23.08.1999/11.04.2000)
ties to develope and apply specialty polyurethanes with
high quality levels.                                          [4] Evtimova, R./Lozeva, Y./Schmidt, K-H./Wotzka, M./
                                                                  Wagner, P./Behrendt, G., Polyester Polyols From Waste
                                                                  PET Bottles For Polyurethane Rigid Foams, Wissen-
                                                                  schaftliche Beiträge der Technischen Fachhochschule
4     Conclusions                                                 Wildau 2003, 19-25
                                                              [5] Langenstraßen, R./Fulev, S./Apel, A./Gebert, B./Leh-
New branched aromatic polyester polyols were obtained
                                                                  mann, D./Behrendt, G., Entwicklung einer Anlage
by incorporating small portions of glycerol into the oli-
                                                                  zur kontinuierlichen Herstellung von PET-Recycling-
gomer chain of such polyols during the transesterifica-           Polyolen, Wissenschaftliche Beiträge der Technischen
tion reaction of PET. By adjusting the ratio of PET, DEG,         Fachhochschule Wildau 2006, 55-64
adipic acid and glycerol as a branching agent in the reac-
                                                              [6] Vaidya, U. R./Nadkarni, V. M., Polyester Polyols for
tion mixture long time stable aromatic polyester polyols
                                                                  Polyurethanes from PET Waste, J. Appl. Polym. Sci. 35,
with adjustable properties such as hydroxyl number,               775-785 (1988)
branching and viscosity at very low acid number were
obtained. In thorough investigations of three series of       [7] Vaidya, U. R./Nadkarni, V. M., Polyester polyols from
                                                                  PET waste: effect of glycol type on kinetics of polyes-
such polyols in the hydroxyl number range of 240, 320,
                                                                  terification, J. Appl. Polym. Sci. 38, 1179-1190 (1991)
and 380 mg KOH/g the optimum conditions were deter-
mined by the viscosity of the resulting products and by       [8] Reck, W., Verfahren zur Herstellung von aromatischen
the structural part of the viscosity which was estimated          Polyesterpolyolen sowie aromatische Polyesterpolyole,
                                                                  DE-OS 199 63 731 (24.12.1999/05.07.2001)
as the difference of the viscosities determined by the
rotational and oscillation mode. This difference of vis-      [9] Langenstraßen, R./Fulev, S./Apel, A./Gebert, B./Leh-
cosities shows a pronounced point of inflection in any            mann, D./Behrendt, G., Entwicklung der Grundlagen
series depending on the amount of glycerol added, i. e.           für eine Laboranlage zur kontinuierlichen Herstellung
                                                                  von PET-Recycling-Polyolen, Wiss. Beitr. Techn. Fach-
the hydroxyl functionality, generally in the range of 5 %
                                                                  hochsch. Wildau 2004, 34-45
of glycerol or a corresponding hydroxyl functionality of
2.08. The point of inflection was shown to be depend-         [10] Boyadzhiev, M./Fulev, S./Langenstraßen, R./Evtimova,
ent on the amount of adipic acid added as a viscosity              R./Behrendt, G., Investigation of the catalysis of the
                                                                   transesterification of PET, to be published in J. Univ.
reducer. This points to the fact that the branching of
                                                                   Chem. Technol. Metallurgy
the oligomer chain is responsible for the build-up of
superstructures in the polyols and, hence, the formation      [11] Fulev, S., Recycling of PET Wastes – Investigation of the
of the main portion of structural or non-Newton’ian                Transesterification Reaction, Ph. D. dissertation, Sofia,
viscosity whereas an increased addition of adipic acid             2007
decreases the formation of superstructures in the range       [12] Stoycheva, V./Boyadzhiev, M./Langenstraßen, R./Beh-
of triols investigated. The build-up of superstructures as         rendt, G., Polyurethanes Based on Aromatic Polyester
measured by the difference of viscosity measurements               Polyols with Varying Hydroxyl Functionality, paper to
in two modes has to be strictly avoided so as to use the           be published in J. Univ. Chem. Technol. Metallurgy
polyols without technical problems in the fields of the       [13] Stoycheva, V./Staabs, B.(Recyclit GmbH), Neue Polyure-
applications anticipated. The polyols are useful to pro-           thanharze und Verfahren zu ihrer Herstellung, patent
duce polyurethanes in the fields of light stable coatings,         application DE 10 2006 038 259.5 (08.08.2006)
cast resins e. g. as heels, reinforced cast resins or high    [14] Peshkov, V./Naber, B. W./Schmidt, K.-H. (Recyclit
quality rigid foams.                                               GmbH), Verfahren zur Herstellung neuer, flammge-
                                                                   schützter Polyurethane, patent application DE 10 2006
                                                                   058 400.7 (07.12.2006)
Acknowledgement                                               [15] Langenstraßen, R./Schmidt, K.-H., Entwicklung von Iso-
                                                                   lationsmaterialien aus tief- und hochtemperaturbestän-
The authors are grateful for financial support of the              digen Polyurethan-Hartschaumstoffen auf der Basis von
studies by Lausitzer Edelstahltechnik GmbH, Doberlug-              aromatischen Polyesteralkoholen, final report in the
Kirchhain, Germany. The authors thank Recyclit GmbH,               InnoRegio project FIRM, Teilthema 9, Wildau, 2006
Wildau, Germany, for placing at their disposal diethyl-
ene glycol, glycerol and adipic acid free of charge.

TFH Wildau, Wissenschaftliche Beiträge 2007                                                                              15
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