Wisst ihr denn nicht? - Peter Roth - Eventfrog

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Wisst ihr denn nicht? - Peter Roth - Eventfrog
Peter Roth

 Wisst ihr
denn nicht?
 Ein Requiem für
  die Lebenden
Wisst ihr denn nicht? - Peter Roth - Eventfrog
Vorwort

I
 m Mittelalter prägte die Furcht vor     und Depression. Das Requiem für die
 dem Tod das Leben der Menschen.         Lebenden thematisiert diese Entwick-
 Die katholische Kirche machte sich      lung auf den drei folgenden Ebenen:
zur einzigen Verwalterin des Jenseits,
                                         1. Latein und Deutsch
erliess für ihre Dienste Ablassprämien
und bezog aus dem lukrativen Handel      Im Gegensatz zu den jenseitigen, litur-
und der damit verbundenen Abhän-         gischen Teilen in lateini­scher Sprache,
gigkeit der Gläubigen eine ungeheure     erzählen die deutsch gesungenen Soli
Macht. Aufklärung und Reformation        und Chöre die gewaltsame Ge­schichte
befreiten die Menschen zwar von          des Christentums und die starken Bot-
dieser Angst und Abhängigkeit, lies-     schaften von Häuptling Seattle, Doro-
sen sie aber durch den Verlust ihrer     thee Sölle und Nelson Mandela.
naiven Gläubigkeit aus der Schutz und    2. Komposition und Improvisation
Sicherheit gewährenden Geborgen-         Während Solist­Innen und Chor, getreu
heit herausfallen. Die Entwicklung der   der schriftlichen Partitur, die vorgege-
Naturwissenschaften, und die damit       benen Noten singen, improvisieren die
einhergehende materielle Ausrichtung     MusikerInnen in der afro-amerikani-
des Lebens, liessen in den Menschen      schen Tradition von Blues und Jazz aus
ein Gefühl der Entfremdung von sich      dem Moment heraus - und darum in
selbst und von der Gruppe aufkommen      jeder Aufführung anders!
und führten das Individuum in moder-
nen Gesellschaften zu Isolation und      3. Jenseits und Diesseits
Einsamkeit. Das von der Wachstums-       Dieses «Requiem» gedenkt nicht der
wirtschaft verordnete Heilmittel, eine   Toten, sondern zeigt den Lebenden,
gefährliche Mischung aus Konsumis-       dass die Befrei­ung aus der irren Vor-
mus und Leistungssteigerung, führte      stellung von Schuld und entmündigen­
die Menschen in einer sich selbst        der Abhängigkeit möglich ist. Und
verstärkenden Schlaufe direkt ins        das bedeutet ein menschen­würdiges
Hamsterrad eines immer reicheren Ha-     Leben in Freiheit und Verantwortung!
bens und immer ärmeren Seins; in die
                                                                    Peter Roth
grassierenden Symptome von Burnout
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D E R KO M P O N I S T

                       Peter Roth –
                       Musiker, Komponist,
                       Chor- und Kursleiter
                                                In Peter Roths Kompositionen ist Klang
                                                ein verbindendes Element. So werden
                                                die Schönheit und die Kraft der Naturtö-
                                                ne der Toggenburger Volksmusik dank
                                                dem Schaffen von Peter Roth auch zu
                                                Türöffnern für den Blick auf andere Le-
                                                bensweisen und Kulturen. Alles ist mit-
                                                einander verbunden. Dieses Verbinden-
                                                de kommt berührend zum Ausdruck in
                                                seinen völker- und kulturverbindenden
                                                Klangprojekten, welche betonen, dass
                                                alles Lebendige auf unserer Erde auf-

P
                                                einander angewiesen ist.
      eter Roth setzt sein musikalisches
      Talent, seine politische Weitsicht,       Es ist die tiefe Sehnsucht, dem Ge-
      sein scharfsinniges Gespür für            heimnis alles Lebenden auf die Spur
gesellschaftliche und wirtschaftliche           zu kommen, die Peter Roth in seinem
Prozesse, seine Achtsamkeit in Bezug            Schaffen antreibt. Seine Überzeugung,
auf ökologische und soziale Entwick-            dass Klang etwas Ur-Religiöses ist,
lungen, kurz seine Kraft und Hingabe            lässt ihn Elemente aus der Volksmusik
ein für hohe Werte: Solidarität, Gerech-        mit geistlichen Texten verbinden; das
tigkeit, Bewahrung der Schöpfung,               Jodeln genauso wie Obertöne und
Toleranz und Völkerverständigung.               Naturtongesänge aus verschiedensten
                                                Kulturen, nebst Schellen und Taler-
Als geerdeter, und gleichermassen               becken, Gongs und Klangschalen der
spiritueller Mensch bezieht Peter Roth          buddhistischen Tradition.
seinen Weitblick aus der Verbundenheit
mit der Schöpfung und dem Klang –               Der Klang, als zutiefst universelles und
«Klang macht sinnlich erfahrbar, dass           religiöse Phänomen (religere = wieder
wir schwingende Wesen in einem                  verbinden), ermöglicht damit einen
schwingenden Universum sind», sagt              neuen Zugang zur Religion und Spiritu-
Peter Roth in der Überzeugung, dass             alität, lässt uns nach Innen hören, bringt
alles Seiende miteinander verbunden             uns zu uns selbst und damit in Verbin-
ist. Was die Quantenphysik als Ein-             dung mit allem Seienden!
sichten formuliert, macht Klang sinnlich
erfahrbar.
Mitwirkende
                   Raffaele Lunardi (Saxofon)
                   Geboren in Winterthur, hat mit seinen italienischen Wurzeln „la musica“ im Blut
                   und das Temperament in den Fingern. Das Saxophon, mit seiner der mensch-
                   lichen Stimme sehr ähnlichen Klangfarbe, wird zum idealen Ausdrucksmittel der
                   Leidenschaft und der Gefühle, die durch Musik entstehen können. Raffaele stu-
                   dierte am WIAM bei Albert Landolt Jazzsaxophon. Weiterbildungen in Siena (IT)
und an den Generations Masterclasses in Frauenfeld bei Joe Lovano.
Im 2004 gewann er den Kultur Förderpreis der Stadt Winterthur und wurde als Saxophonist am Jazz-
Festival Montreux mit dem Young Lions Award „Best Soloist“ ausgezeichnet. Als Leader und Side-
man war und ist er zu hören unter anderem mit: Gabriela Krapf & Horns, Appenzeller Jazzkapelle,
LSD-3, Warp 5, Marcel Thomi’s X-Mas Songs, Upperclass Windmachine, Raffaele Lunardi Trio.
CD-Produktionen mit: LSD-3, Gabriela Krapf & Horns, Marcel Thomi’s X-Mas Songs, Polo Hofer etc.
Er spielt Konzerte im In- und Ausland und unterrichtet Saxophon und Jazztheorie am Konserva-
torium Winterthur.

                   Michael Neff (Trompete)
                    Geboren im Jahr 1975, aufgewachsen auf einem Bauernhof im Appenzeller-
                    land, begeisterte er sich schon früh für Musik und spielt seit seiner Jugendzeit
                    Trompete. Den Jazz entdeckte er an der Jazzschule St. Gallen, wo er bei den
                    Hauptfachlehrern Bernhard Schoch und Lester Menezes Trompete und Jazz-
                    Improvisation studierte.
Nach Abschluss des Berufsstudiums im Jahr 2000 erhielt er den Förderpreis der Kulturstiftung des
Kantons Appenzell Ausserrhoden. Dies ermöglichte ihm einen halbjährigen Aufenthalt in New York
mit Unterricht bei Eddie Henderson, Cecil Bridgewater und Mike LeDonne.
Michael Neff ist Vater von 3 Kindern. Er lebt mit seiner Familie in St.Gallen.

                   Jean-Pierre Dix (Kontrabass)
                 wurde 1969 in Bern geboren und wuchs in Schaffhausen auf. 1996 Abschluss
                 E-Bassstudium an der Jazzschule St.Gallen. Anschliessend Kontrabassunter-
                 richt an der MKS Schaffhausen. 2013 MAS Ausbildung „Music Management“
                 HKB Bern. Heute arbeitet er als Schulleiter der Musikschule Untersee und
                 Rhein im Kanton Thurgau und als Musiklehrer an der Musikschule und Konser-
vatorium Schaffhausen. Daneben umfangreiche Konzerttätigkeit in der Schweiz und Deutschland.
www.bassdix.de

                   Maurizio Grillo (Schlagzeug und Perkussion)
                    1961 in S. Daniele del Friuli (Italien) geboren. Erwarb seine ersten Kenntnisse am
                    Schlagzeug als Autodidakt, später in Zusammenarbeit mit Giorgio Ziraldo (Sym-
                    phonie Orchester Trieste) und Hermes Ghirardini (Dante Agostini Paris). 1990 er-
                    hielt er das Diplom an der Jazz-Schule St. Gallen. Danach studierte er weiter bei
                    Pierre Favre. Spielt als freischaffender Musiker in verschiedenen Formationen
und Projekten. Seit 1989 unterrichtet er ununterbrochen und mit Leidenschaft an der Musikschule
Toggenburg. | www.todosband.ch
Barbara Berger (Sopran, Jodelstimme)
                  Klassisches Gesangsstudium an der HKB bei Jane Thorner Mengedoht, Studien
                  an der Jazzschule Luzern und Instrumentales Theater. Sängerin in Zeitgenössi-
                  schen Musiktheaterstücken, Tanztheaterprojekten.
                  Zahlreiche Projekte im Bereich Neue Schweizer Volksmusik, Alte Volksmusik,
                  Improvisierter Jodel und Jazz. Diverse Tonstudio Aufnahmen.
Unterricht und Workshops in Naturjutz und Stimmbildung.

                   Lena Kiepenheuer (Sopran)
                     Die Sopranistin Lena Kiepenheuer hegt eine vielseitige Konzerttätigkeit in der
                     Schweiz und im Ausland. Ebenso wie dem klassischen Konzertrepertoire widmet
                     sie sich zeitgenössischen Werken und Neuem Musiktheater. Sie gastierte am
                     Internationalen Bachfest Schaffhausen, Origen Festival, Davosfestival, Biennale
                     für Neues Musiktheater, Festival Zeitgenuss Karlsruhe und sang mit namhaften
Ensembles wie Asko Schönberg, Holst-Sinfonietta, Capriccio Basel, Berner Kammerorchester, ori-
gen Ensemble mit Produktionen am Schauspielhaus Zürich, Konzert Theater Bern, Theater Basel,
Ballhaus Ost Berlin, Gessnerallee und im Moods. Sie studierte Gesang bei Hans Peter Blochwitz und
Marcel Boone an der Musikhochschule Basel.

                   Annika Langenbach (Mezzosopran)
                     Die Mezzosopranistin studierte bei Lina Maria Åkerlund an der Zürcher
                     Hochschule der Künste und schloss dort ihren Master in Gesangspädagogik mit
                     Auszeichnung ab.
                     Neben ihrer vielfältigen solistischen Konzerttätigkeit singt Annika Langen-
Photo: Kaupo Kikkas
                     bach mit Begeisterung in Ensembles. So ist sie festes Mitglied bei The Zurich
                     Chamber Singers unter der Leitung von Christian Erny, sowie beim Schweizer
Vokalconsort mit Marco Amherd.
Als Gesangspädagogin unterrichtet Annika Langenbach vor allem am Konservatorium Winterthur.
Dort ist sie als Stimmbildnerin tätig und betreut die Chöre als Assistentin - vom Kinderchor über die
beiden Jugendchöre bis hin zum Kammerchor. Seit dem Sommer 2021 unterrichtet sie ausserdem
Sologesang an der neuen Kantonsschule Zimmerberg Zürich.
In der Ostschweiz aufgewachsen, hatte sich Annika Langenbach ursprünglich für das Studium der
Umweltnaturwissenschaften entschieden. Während dem erfolgreichen Abschluss des ETH-Bache-
lors absolvierte sie das Vorstudium in klassischem Gesang bei Ulrike Andersen und widmet sich
seither gänzlich der Musik und dem Gesang.

                   Gianna Lunardi (Alt)
                     Die Mezzosopranistin Gianna Lunardi wuchs in Winterthur auf. Sie studierte in
                     Zürich, London und Luzern Gesang. Als freischaffende Sängerin steht sie seit
                     2013 regelmässig in verschiedenen Genres auf der Bühne. Von der Oper über
                     die Operette, von der Kammeroper bis zum Musical führte sie ihre Stimme auf
                     diverse Bühnen, um immer wieder dem Herzen und ihren Wurzeln folgend zum
Belcanto zu finden. Kreativität und Struktur, Fleiss und Inspiration prägen ihr Sein. Als junge Mutter
lebt sie den Spagat zwischen Welten und Zeiten, wobei in beiden der Zauber der Musik die tragende
Rolle spielt. | www.giannalunardi.ch
Martin Roth (Bass-Bariton)
                     ist in Chur aufgewachsen und hat dort alle Altersstufen der Singschule Chur
                     durchlaufen. Nach zwei Jahren Vorstudium bei Hubert Saladin absolvierte er den
                     Bachelor of Arts und den Performance Master in Luzern bei Prof. Peter Brech-
                     bühler und seinen Master of Arts in Music Pedagogy in Zürich bei Scot Weir.
                     Er tritt regelmässig als Solist in Konzerten auf. Er sang bereits namhafte Werke
wie Haydns Schöpfung, Rossinis Petit messe solonelle, Mozarts Requiem, Bachs Johannespassion.
Sein Schwerpunkt liegt im Bereich der Oper. Bei der Opernbühne Opernhausen sang er seine erste
Rolle. Es folgten Partien wie: Dulcamara in Elisir d’Amore (Opernhausen 2012), Des Grieux in Masse-
nets Le portrait de Manon (Operella 2016), Villotto in Haydns La vera costanza (Opernhausen 2018),
Gregorio in Gounods Roméo et Juliette (Luzerner Theater 2018), Maestro in Salieris Prima la musica
(ZHdK 2019), Conte Roccamonte in Raimondis Il ventaglio (Free Opera Company 2019).
Er ist Preisträger des Migros-Kulturprozent: Gesangs-Wettbewerbs 2017 und war Teilnehmer an der
„Internationalen Opernwerkstatt“ 2017.

                   Peter Roth (Komposition, Klavier)
                   Peter Roth wurde 1944 in St. Gallen geboren und lebt seit über 50 Jahren im
                   Toggenburg. Er studierte ab 1968 in Zürich Schulmusik und spielte zu dieser
                   Zeit Bass in einer Freejazz-Gruppe und Hackbrett in der Toggenburger Streich-
                   musik. In einer Mischung aus naturtöniger Alpkultur, Musikethnologie und Ein-
                   sichten der Quantenphysik, initiierte er 2003 das Projekt Klangwelt Toggenburg.
Er komponierte bis heute über 120 Chorwerke – davon 20 deutsche und lateinische Jodlermessen.
2016/17 schrieb er aus Sorge über die tödlich strahlenden Abfälle der Atomkraftwerke die Oper
«Spinnen» und im Auftrag der Evang.-Ref. Kirche des Kantons St. Gallen «Wisst ihr denn nicht – ein
Requiem für die Lebenden»!

                   Chasper-Curò Mani (Gesamtleitung)
                     Chasper-Curò Mani hat an der ZHdK, HKB und an der Scola Cantorum in Basel
                     u.a. bei Jane Thorner-Mengedoth (Konzert-, Lehr- und Solistendiplom in Gesang
                     mit Auszeichnung), Beat Schäfer und Markus Utz (Master in Chorleitung) und
                     Anthoney Rooley (Advanced Vocal Ensemble Studies) studiert, war Preisträger
der Friedel-Wald-Stiftung, der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung und erhielt den Förderpreis
der Bündner Regierung.
Er ist als Sänger und Darsteller gefragter Solist in Konzerten, Opern, zeitgenössischer Musik und
Musiktheater.
So hat er z.B. im Stadttheater Biel und Bern, an den Zürcher Festspielen, im Fabriktheater Zürich
tragende Rollen gesungen. Höhepunkte waren u.a. die Zusammenarbeit am Theater mit Peter
Konwitschny bei dessen szenischer Uraufführung von geistlichen Bachkantaten oder die Mitwir-
kung als Darsteller und musikalische Leitung in „Die Comedian Harmonists“ im Theater Rigiblick.
Er hat das professionelle Gesangsensemble „Helvetia Quartett“, die Volksoper „Operetta giò’n
Plazetta“ und das „Ensemble Turicanto“ gegründet, welches auf musiktheatralische Aufführungen
mit Chormusik spezialisiert ist. So kam es z.B. zur Zusammenarbeit mit dem Musiktheaterkollektiv
„Wer ist Hilda“ und dem „Theater Hora“ in Zürich. Mit „Operetta giò’n Plazetta“ verkörperte er jüngst
den Men Blanc in „La Spusa Chapriziziusa“ (la cambiale di matrimonio), die erste Rossini Oper erst-
mals auf Rätoromanisch, in Zusammenarbeit mit der Kammerphilharmonie Graubünden in einer
Tournee durch ganz Graubünden.
Er liess sich in einem Nachdiplomstudium an der ZHdK als Orchesterleiter weiterbilden, leitet den
Schlosschor Greifensee, den Madrigalchor Wetzikon und Chorwochen im Waldhaus Sils und in
Lenk. Höhepunkte als Dirigent waren die Aufführungen der „Schöpfung“ von J. Haydn und „Die letz-
ten Dinge“ von L. Spohr. | www.chaspermani.ch
Der Schlosschor Greifensee
Der 1976 gegründete Schlosschor Greifensee zählt gegenwärtig 52 Aktivmitglieder, 14 Al-
tistinnen, 18 Sopranistinnen, 11 Bässe und 9 Tenöre. Im „Requiem für die Lebenden“ singen
zusätzlich 13 Projektsängerinnen und Projektsänger mit.
In „normalen“ Zeiten erarbeiten wir mit unserem inspirierenden Dirigenten Chasper-Curò
Mani ein oder zwei Konzerte pro Jahr. Eines jeweils unter Einbezug von Solisten und eines
Orchesters. Besonders beliebt sind unsere Serenaden auf dem Schlossplatz im Städtli Grei-
fensee.
Wir sind bestrebt, uns mit der Unterstützung unseres Dirigenten stetig weiter zu entwickeln.
Wichtig ist uns aber auch die Pflege der Gemeinschaft. Die Freude am Singen verbindet uns.
Und auch der Spass kommt nicht zu kurz. Singen ist Fitness für die Seele!
Unser Probelokal ist der Singsaal des Primarschulhauses Greifensee.
Wenn Sie bei uns mitsingen möchten, laden wir Sie herzlich ein, sich bei unserer Präsidentin
für eine Schnupperprobe an einem Montagabend anzumelden.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter:
www.schlosschor-greifensee.ch

Brigitte Binder, Präsidentin

Aufnahme Aufführung «Die letzten Dinge» von Louis Spohr vom 1. Februar 2020 in der
reformierten Kirche in Egg
Die
                          gesungenen
                             Texte

1       Wisst ihr denn
        nicht?
         REQUIEM AETERNAM

CHOR                                         TERZETT
Requiem aeternam dona eis requiem et         Wenn‘s i mer ganz stille werd, erschient
lux perpetua luceat eis.                     mer Zitals Ewigkeit, lös mi vo Vergan-
                                             geheit und weg sind alli Zuekunfts-
ALT                                          ängscht. Denn ohni Ruum und ohni Zit
Was wollt ihr hoffen, was wollt ihr war-     lebt Gott als Liecht i mer.
ten bis nach eurem leiblichen Tod?
                                             CHOR
Wisst ihr denn nicht, dass ihr Gottes
Tempel seid und dass das göttliche           Du Lebensquell, wir danken Dir, auf Dich
Licht in euch wohnt!                         Lebend‘ger hoffen wir. Denn Du durch-
                                             drangst des Todes Macht, hast Licht
TERZETT                                      und Leben uns gebracht.
Wenn’s i mer ganz stille werd, denn
                                             TERZETT
spür i s’ewig Liecht i mer. S’isch s’glich
Liecht wo üs im Tod so hell und strah-       Wenn‘s i mehr ganz stille werd, denn
lend lüchte werd.                            git‘s e gär kei Grenze meh. I bi selber,
Denn ohni Ruum und ohni Zit lebt Gott        was i ghör und i bi selber, was i gseh.
als Liecht i mer.                            Denn ohni Ruum und ohni Zit lebt Gott
                                             als Liecht imer.
CHOR
                                             CHOR
Du Morgenstern, du Licht vom Licht,
das durch die Finsternisse bricht. Du        Bleib bei uns Licht, verlass uns nicht,
gingst vor aller Zeiten Lauf in uner-        vertreib die Finsternis du Licht, bleib
schaff‘ner Klarheit auf.                     auch am Abend dieser Welt als Hilf und
                                             Hort uns zugesellt.

                                             SOLI UND CHOR
                                             Et lux perpetua luceat eis. Amen.
2          Ein Mann mit
           Namen Felix Manz
           KYRIE

ALT                                          BASS
Abraham, nimm deinen einzigen ge-            Ein Mann mit Namen Felix Manz, der
liebten Sohn und opfere ihn auf einem        war wie Zwingli voll und ganz ein Pazifist
Berg, den ich dir zeigen werde!              und gegen Gewalt. Er hat dies mit dem
                                             Leben bezahlt!
BASS                                         Denn Zwingli entschied sich doch
Da stand Abraham früh am Morgen              für den Krieg. Er wollte den Sieg und
auf und nahm mit sich zwei Knechte           machte auch nicht Halt vor dem Ge-
und seinen gliebten Sohn, dass er ihn        brauch von Waffengewalt!
opfere zum Brandopfer.                       Als Täufer war Manz überzeugt: Kein
Und als sie an die Stätte kamen, baute       Kind ist für die Taufe bereit! Drum taufte
Abraham einen Altar und legte Holz           er – sei’s Frau, sei’s Mann – nur wer
darauf und band seinen Sohn und              dazu JA sagen kann. Das durfte nicht
legte ihn oben auf das Holz. Und reckte      sein, der Rat schritt drum ein und mit
seine Hand aus, dass er seinen Sohn          diesem Nein, liess Zwingli Manz allein.
schlachtete.
                                             CHOR
CHOR                                         Das sollte dann sein Todesurteil sein!
Kyrie eleison!                               Drum wurden ihm die Händ und Knie
                                             gebunden grad wie einem Stück Vieh.
BASS                                         Ein Knebel durchgestossen, dann mit
Ich als Papst Innozenz sage euch             einem schweren Stein daran.
Soldaten Christi: Widmet euch der Ver-       So wurde der Mann ins Wasser gewor-
nichtung von Ketzerei und Häresie mit        fen, dann aus einem Kahn. Auch Zwingli
allen Mitteln, die unser Gott, der Herr      war am Ort, blieb leider stumm und
euch eingeben wird!                          fand kein Wort.
Tötet sie alle, tötet sie alle, denn Gott,
der Herr, wird die Seinigen erkennen!

SOLI UND CHOR
Christe eleison!
3           Mer sind no
            Fraue ohne Recht
            OFFERTORIUM

QUARTETT                                        CHOR
Mis Herz isch schwer, i fühl mi leer wenn i a   Hostias et preces tibi, Domine laudis offeri-
all diä Männergwalt und all diä Unterdrückig    mus! Faceas Domine de morte transire ad
denk!                                           vitam.

CHOR                                            TERZETT
O Domine Jesu Christe rex gloriae libera        Wenn’s ghöred was för’s Urteil brucht, denn
anima defunctorum de poenis, de poenis          schicked’s üs in Tod!
infernis e de profundo lacu.                    Sie bindet d’Händ und Schenkel üs und
                                                werfed üs i d’Sihl, sie bindet üs uf en Stoss
TERZETT                                         Holz und s’Füür brennt liechterloh!
Sie schlepped üs vo eim Verhör zum andre        Als Akt vo Gnad enthauptets üs, bevor me
gnadelos, sie henked zerscht üs ane Seil        üs verbrennt und d’Äsche wo no übrig bliib,
und bindet Gwicht a d’Füess, en erschts         diä werd i d’Limmat gleert!
und denn grad immer meh, bis üs denn            Mer sind no Fraue ohne Recht, elei mit
fascht verrisst!                                Gwalt und Tod!
Sie bindet üs of s’Nagelbrett und foltred
üs of s’Bluet. Sie mured üs lebendig i bis      QUARTETT
ghöred, was ne passt!
                                                Elei mit Gwalt und Tod!
Mer sind no Fraue ohne Recht, elei mit          Amen
Männergwalt!

CHOR
O Domine Jesu Christe rex gloriae libera
anima defunctorum, de ore leonis ne absor-
beat tartarus.

TERZETT
Sie wössed scho, was ghöre wönd und
gend nöd vorher uf: Dass Nochbers Chue
kei Milch me git und denn en Beseritt.
Mit Chrüter gheilt, mit Chrüter gschadt
und Hagel öber d’Stadt! Im Wald han i de
Tüfel gseh, als junge grüene Ma, ha Gott
ab-gschwört und gib’s halt zue: au mit em
Unzucht gha!
Mer sind no Fraue ohne Recht, elei denn au
im Tod!
4            Jeder Teil
             dieser Erde ist heilig
             SANCTUS

ALT                                               ALT
Das sind die Worte des Häuptlings                 Und sagte: Wie können wir euch verkaufen,
Seattle im Kongress von Amerika im                was uns selber nicht gehört! Meine Worte
Jahre achtzehnhundertfünfundsiebzig.              sind wie die Sterne, sie gehen nicht unter.
                                                  Drum lehret eure Kinder: Die Erde ist unsere
                                                  Mutter und bedenkt, wir sind ihre Kinder.
TERZETT
                                                  Und was immer ihr dem Gewebe antut, das
Meine Worte sind wie die Sterne, sie gehen        tut ihr euch selber an.
nicht unter, denn eines wissen wir:
Jeder Teil dieser Erde ist heilig und alles ist   CHOR
verbunden und was die Erde befällt, befällt       Auch wenn nichts zählt, nur Konsum und
auch die Töchter und Söhne der Erde!              Geld und wenn nichts gilt, als Ehr’ und
                                                  Ruhm, so bitten wir, dass ihr in euren Herzen
CHOR                                              wisst: Dass alles Leben heilig ist.
Und wenn Ihr Macht, Besitz und Geld über          Jeder blühende Baum und jedes Blatt im
alles Andre stellt, so bitten wir, dass ihr in    Wind, jeder glänzende Wurm und jedes
euren Herzen wisst:                               trächtige Rind. Jedes Kribbeln der Haut und
Dass alles Leben heilig ist! Jedes Sand-          jeder Tropfen Blut, jede Träne, die fliesst
korn am Strand und jeder Schneekristall,          und jeder Atemzug, jeder Teil dieser wun-
jedes Quantenteil und jeder Stern im All!         derbaren Erde ist heilig!
Jeder Sonnenstrahl und jeder Morgentau,
jeder grüne Halm und auch des Himmels             SOLI UND CHOR
Blau: Jeder Teil dieser wunderbaren Erde ist      Sanctus, Sanctus, Sanctus dominus deus
heilig!                                           sabaoth! Pleni sunt coeli et terra gloria tua,
                                                  osanna, in excelsis! Amen!
QUINTETT
Sanctus, Sanctus, Sanctus dominusdeus
sabaoth!
Pleni sunt coeli et terra gloria tua,
osanna in excelsis!
5          Aufrecht gehen
           sollen alle
           PIE JESU

JODEL UND CHOR                                  TERZETT
Pie Jesu domine, dona eis requiem, sempi-       Aufrecht gehen sollen alle, die ohne Waffen
ternam requiem!                                 und gewaltlos sind, ihnen gehört diese Erde!
                                                Ihnen wird die Erde gehören!
TERZETT                                         Aufrecht gehen sollen alle, die mit den
Und als er sah, wie viele kamen, stieg er auf   Armen solidarisch sind, ihnen gehört diese
einen erhöhten Platz und als das Gemurmel       Erde! Ihnen wirddie Erde gehören!
abgeklungen war, erhob er seine Stimme          Aufrecht gehen sollen alle, die nicht für den
und sprach:                                     Bau von Mauern sind, ihnen gehört diese
Aufrecht gehen sollen alle, die traurig, arm    Erde! Ihnen wird die Erde gehören!
und hungrig sind, denn sie seien aufgerich-
tet!                                            JODEL UND CHOR
Aufrecht gehen sollen alle, die Opfer von       Seid mutig und seid unbequem, denn wisst:
Gewalt und Unrecht sind, denn sie seien         Gott will unsern aufrechten Gang!
aufgerichtet! Denn sie seien aufgerichtet!
Aufrecht gehen sollen alle, die auf der
Flucht und ohne Rechte sind, denn sie seien
aufgerichtet!

SOLO UND CHOR
Pie Jesu domine, dona eis requiem, sempi-
ternam requiem!
6          Es gibt ein Leben
           vor dem Tod
           AGNUS DEI

CHOR                                           CHOR
Agnus dei miserere nobis. Agnus dei dona       Agnus dei miserere nobis. Agnus dei dona
nobis pacem!                                   nobis pacem!

CHORAL                                         CHORAL
Wohl denen, die da streiten, den Frieden       Raketen und Kasernen sind nicht von Gott
aufzubaun’, von Gott sich lassen leiten, der   gemacht. Den Frieden zu erlernen, hat er
Rüstung nicht vertrau’n. Es werden nur die     uns zugedacht.
Ratten sein, die uns noch überleben nach       Es gibt ein Leben vor dem Tod. Wenn wir
einem dritten Krieg!                           es nicht zerstören, hat jeder Brot, ja Brot
                                               genug!
SOLI UND CHOR
Agnus dei miserere nobis. Dona nobis
pacem!

CHORAL
Aus Herzensgrund wir mahnen:
Gott schütze uns vor Krieg, vor denen, die
planen, schütz uns vor ihrem Sieg!
Sie brauchen elffach Sicherheit zu löschen
jedes Leben im Land des bösen Feind’s!
7          Mauern
           LIBERA ME

BASS                                            BASS
Erbarmungslos, gedankenlos, ja schamlos         Denn Vieles hatte ich zu tun zur Zeit dieser
wurden grosse Mauern, hohe Mauern rund          Mauern aus Steinen der Dummheit und
um mich gebaut.                                 Mörtel der Angst.
                                                Warum gab ich, ach nicht acht?
DUETT
Warum drang nie der Maurer Lärm an mein         DUETT
Ohr, kein Ton, kein Ton. Unbemerkt ging mir     Werum drang nie der Maurer Lärm an mein
die Welt und ich mir selbst verloren!           Ohr, kein Ton, kein Ton. Unbemerkt ging mir
                                                die Welt und ich mir selbst verloren.
SOLI
Libera, libara me domine!                       SOLI
                                                Libera me domine!
BASS
Nun sitz ich hier der Verzweiflung nah, ja      DUETT
Tag und Nacht plagt mich der Schmerz und        Libera me domine de morte aeterna!
mein Geist verliert sich im Meer der Traurig-
keit.

DUETT
Warum drang nie der Maurer Lärm an mein
Ohr, kein Ton, kein Ton. Unbemerkt ging mir
die Welt und ich mir selbst verloren!

SOLI UND CHOR
Libera, libera me domine!
8           Hend kei Angscht
            und läbet s‘Liecht
            I N PA R A D I S U M

TERZETT UND CHOR                                 TERZETT UND CHOR
I mach mi immer wieder chli, viel chliner, als   I allne Gschöpf isch s’Liecht und d’Chraft,
i wörkli bi. I zeig mi immer wieder schwach      wo Grechtigkeit und Friede schafft. Mer sind
und chlag de Welt mis Weh und Ach. Und           doch i diä Welt iächo zum üsers Liecht hell
chlag de Welt mis Weh und Ach.                   schiine loh! Zum üsers Liecht hell schiine
Nöd s’Dunkel isch es, wo üs hemmt, nei           loh!
s’Liecht, wo mer nöd zeige wönd! Nöd             Wenn i das läb und mi getrau, machts Muet
s’Dunkel isch es, wo üs hemmt, nei s’Liecht,     und andri läbeds au! Wenn i das läb und mi
wo mer nöd zeige wönd!                           getrau, machts Muet und andri läbeds au!

JODEL UND CHOR                                   QUINTETT
In paradisum deducant angeli, deducant an-       Wisst ihr denn nicht, dass das göttliche
geli. Chorus angelorum te suscipiat. Et cum      Licht in den achtzig Billionen Zellen eures
Lazaro quondam paupere, habeas requiem,          Körpers leuchtet und strahlt!
sempiternam requiem!
                                                 SOLI UND CHOR
TERZETT UND CHOR                                 Drum hend kai Angscht und läbed s’Liecht,
Wem nützt das wenn mi chli-ner mach?             denn s’unglebt Liecht beschert dä Welt diä
Bi schö und starch und zeig mi schwach!          Höll vo Macht, Konsum und Geld!
S’nützt dene, wo im Grössewahn üs chli           Drum hend kei Angscht und läbed s’Liecht,
wönd gseh i erem Plan! Üs wönd chli gseh i       denn s’unglebt Liecht beschert dä Welt diä
erem Plan!                                       Höll vo Macht, Konsum und Geld!
Und dene, wo mit Macht und Geld dä Wahn-         Hend kai Angscht und läbed s’Liecht vor
sinn schaffed, wo üs quält. S’nützt dene, wo     em Tod i däre Welt! Hend kai Angscht und
mit Macht und Geld, dä Wahnsinn schaffed,        läbed s’Liecht vor em Tod i däre Welt!
wo üs quält!                                     Amen.

JODEL UND CHOR
In paradisum deducant angeli, deducant an-
geli. Chorus angelorum te suscipiat. Et cum
Lazaro quondam paupere, habeas requiem,
sempiternam requiem!
Sponsoren und Gönner
Ein herzliches Dankeschön unseren Gönnerinnen und Gönner

Jolanda Graf, Dübendorf • Heiniger Taxi und Carreisen, Uster • Bank BSU Genossenschaft,
Uster • Helen Würmli, Nänikon • Hanspeter & Elisabetha Schmid, Uster • Fürst und Zünd AG,
Volketswil • Werner Schärer, Greifensee • Gasthof zur Alten Kanzlei, Greifensee
Gasthof Krone, Greifensee • Joujou Schegg, Greifensee • Hotz Fleisch Wurst Traiteur AG • Ernst
Kluser, Uster • Diem Optik, Uster

In diesen Dank schliessen wir auch alle hier nicht aufgeführten Spender
und Passivmitglieder ein.

Ganz speziell danken wir folgenden Institutionen und Firmen für ihr gross-
zügiges Sponsoring:

                                                                       Mit Förderung des

Gemeinde Greifensee

Konzertflügel Yamaha CFIII
von Musik Hug Zürich

Konzertdaten Requiem Peter Roth
Samstag, 2. April 2022, 20.00 Konzert Reformierte Kirche Uster
Sonntag, 3. April 2022, 17.00 Konzert Kirche St. Peter, Zürich
Dauer des Konzerts: 70 Minuten

Nächste Auftritte
Samstag 25. Juni 2022, 16.00            Konzert am Städtlifest im Landenbergsaal in Greifensee
Samstag 12. November 2022, 19.30        Rheinberger Konzert gemeinsam mit dem Kammerorchester
                                        Uster und dem Pianisten Konstantin Dyulgerov in
                                        der reformierten Kirche Uster
www.schlosschor-greifensee.ch
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