Die schwierige Normalisierung der Beziehungen arabischer Staaten mit Bashar al-Assad

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Die schwierige Normalisierung der Beziehungen arabischer Staaten mit Bashar al-Assad
NR. 1 OKTOBER 2020                      Einleitung

Die schwierige Normalisierung
der Beziehungen arabischer Staaten
mit Bashar al-Assad
Aus internationalen Fachzeitschriften, Think-Tank-Publikationen und arabischen
Nachrichtenmedien 2019–2020
Sarah Ch. Henkel

Während der syrische Bürgerkrieg zugunsten des Regimes von Präsident Bashar al-Assad
entschieden scheint, haben der Prozess und die Debatte über die Normalisierung der
Beziehungen arabischer Länder mit Syrien und dessen mögliche Wiedereingliederung
in die Arabische Liga (AL) bereits begonnen. Eine Rückkehr zur diplomatischen Norma-
lität würde die Legitimität des syrischen Regimes stärken. Dies würde dem Bestreben
Deutschlands und der Europäischen Union (EU) entgegenwirken, die gemeinsam mit
den USA das syrische Regime mittels Sanktionen und Isolation zur Verhandlung einer
politischen Lösung des Konfliktes bewegen wollen. Neben der Diskussion über die
fragliche Rückkehr Syriens in die AL besprechen die hier vorgestellten Beiträge die
Beweggründe arabischer Länder, ihre Beziehungen mit Damaskus zu normalisieren,
sowie den Einfluss externer Akteure und der Corona-Pandemie auf diesen Prozess.

Über den von Russland und dem Iran her-       punkt des Bürgerkriegs völlig isoliert –
beigeführten militärischen Sieg des Assad-    auch nicht nach seinem Ausschluss aus
Regimes hinaus ist dessen Legitimierung,      der AL im November 2011. Die Maghreb-
besonders durch die arabische Welt, wesent-   Staaten, der Irak und der Oman beispiels-
lich, um seine Autorität zu festigen und      weise verhielten sich der syrischen Regie-
das Land wieder aufzubauen. Die Debatte       rung gegenüber eher neutral. Darüber
rund um die Wiederannäherung arabischer       hinaus signalisierte die Intervention Russ-
Staaten an Damaskus ist kontrovers. Einer-    lands bereits 2015 den Fortbestand der
seits unterstützte die Mehrheit der Länder    Regierung Assad. Seitdem wird die Diskus-
zu Beginn des Bürgerkriegs die Gegner         sion über die Normalisierung der Bezie-
Assads. Zudem hat dessen kompromissloser      hungen arabischer Länder zum Assad-
Krieg die Nachbarn massiv destabilisiert,     Regime durch verschiedene Ereignisse be-
vor allem Jordanien und den Libanon.          schleunigt: erstens die Wiedereröffnung der
Andererseits war Syrien zu keinem Zeit-       Botschaften der Vereinigten Arabischen
Emirate (VAE) und Bahrains in Damaskus         Wiederaufnahme bilateraler Beziehungen
                           im Dezember 2018, zweitens die von Tune-       als auch die Rückkehr Syriens in die AL.
                           sien, Algerien und vermutlich Ägypten          Auch die Beziehungen zum Nachbarn
                           vorangetriebene, jedoch fehlgeschlagene        Jordanien verbesserten sich stetig. Saudi-
                           Wiederaufnahme Syriens in die AL im März       Arabien und Ägypten hingegen verwiesen
                           2019, drittens die Wiedereinsetzung des        auf die Notwendigkeit einer politischen
                           omanischen Botschafters in Damaskus am         Lösung des Bürgerkriegs und nur Katar
                           4. Oktober 2020.                               lehne eine Normalisierung der Beziehun-
                              Diese Zeitschriftenschau widmet sich        gen mit Damaskus kategorisch ab.
                           dieser Diskussion mit besonderem Fokus            Imad K. Harb, Leiter des Arab Center
                           auf Jordanien und den Libanon, die keine       Washington DC, einer mit dem Arab Center for
                           Konfliktparteien, aber stark vom syrischen     Research and Policy Studies in Doha affiliierten
                           Bürgerkrieg betroffen sind. Daneben            Forschungseinrichtung, schreibt, ironischer-
                           beleuchtet sie jene Staaten, die durch ihr     weise seien es die Meinungsverschieden-
                           reges Engagement und ihre deutliche Posi-      heiten zwischen den arabischen Ländern,
                           tionierung zur Normalisierung der Bezie-       die sie vor dem törichten Fehler bewahrten,
                           hungen eine Meinungsführerrolle ein-           Syrien vorschnell wieder in die AL aufzu-
                           genommen haben: die VAE und Ägypten.           nehmen. Die arabische Welt müsse ein
                           Herangezogen werden Analysen arabischer,       Mindestmaß an Ehrlichkeit beweisen und
                           amerikanischer, europäischer und russi-        die Erneuerung von Beziehungen zu Assads
                           scher Wissenschaftlerinnen und Wissen-         Regierung an die Bedingung knüpfen, dass
                           schaftler, die zwischen 2019 und 2020 bei      Letztere für ihre Straftaten büße und einen
                           arabischen und internationalen Think-          politischen Prozess einleite. Allerdings
                           Tanks, in Fachzeitschriften und arabischen     seien die meisten arabischen Regierungen
                           Nachrichtenmedien erschienen sind.             selbst autoritär und sähen mittlerweile gern
                                                                          davon ab, eine demokratische Transition
                                                                          in Syrien einzufordern.
                           Trend zur Normalisierung                          Das Harmoon Center for Contemporary
                                                                          Studies, ein in Doha und Istanbul ansässi-
                           In der vorherrschenden Debatte über die        ges, mit dem oben genannten Arab Center in
                           Wiederaufnahme Syriens in die AL wird oft      Doha assoziiertes Forschungs-, Kultur- und
                           der fehlende regionale Konsens für solch       Medieninstitut, hält es für unwahrschein-
                           eine institutionalisierte Wiedereingliede-     lich, dass die arabischen Länder dem syri-
                           rung thematisiert. Selbst wenn einige Bei-     schen Regime, seinen Methoden und seiner
                           träge an die arabischen Länder appellieren,    feindseligen Haltung ihnen gegenüber einen
                           Damaskus nicht entgegenzukommen,               Freifahrtschein erteilten. Die wesentlichen
                           wird gleichermaßen Kritik am Zustand der       in Syrien engagierten arabischen Akteure
                           Organisation und ihrer immer autoritärer       hätten kein Interesse an einer triumphieren-
                           geführten Mitgliedsländer laut. Andere         den Rückkehr Syriens in die AL. Sie hätten
                           Stimmen vermuten gar, Damaskus könnte          ihre eigenen Prioritäten, Interessen und
                           diese Gemengelage zum eigenen Vorteil          Konditionen, die Assad erfüllen müsse, bevor
                           nutzen.                                        seine Regierung in den Genuss der Wieder-
                              In einem Beitrag für den Atlantic Council   eingliederung in die Region komme. Gleich-
                           legen die Nahost-Analysten Ali Hussein         wohl diene den Regierungen der arabischen
                           Bakeer und Giorgio Cafiero dar, dass trotz     Staaten die Normalisierung mit Assad als
                           eines Trends in den arabischen Ländern,        jüngster Beweis dafür, dass die Aufstände
                           ihre Beziehungen mit Syrien zu normali-        ihrer eigenen Bevölkerungen vergeblich
                           sieren, die Frage nach Assads Legitimität      seien. Die AL sei seit ihrer erfolglosen Initia-
                           die Region zutiefst polarisiere. Die VAE,      tive zur Schlichtung des syrischen Bürger-
                           Bahrain, der Irak und die Staaten Nord-        kriegs von 2011 gelähmt. Ihre Politik reflek-
                           afrikas forderten und förderten sowohl die     tiere seitdem vor allem die Divergenzen

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ihrer Mitglieder. Dennoch nutze die Organi-     politischen Interessen sowie geopolitischer
sation den arabischen Machthabern kollek-       Rivalität gegenüber dem Iran und der Türkei.
tiv für die Legitimierung ihrer Herrschaft.        In einem Beitrag für die Sammelstudie
   Tatyana Shmeleva, Nahostforscherin am        »Rebuilding Syria« des Istituto per gli Studi
Russian International Affairs Council (RIAC),   Politica Internazionale (ISPI) in Mailand schreibt
einem regierungsnahen Think-Tank, meint,        der libanesische Nahost-Analyst Bachar El-
den Mitgliedern der AL stehe es nicht zu,       Halabi, dass die drängenden ökonomischen
Syrien eine Lektion in Sachen Demokratie        Bedürfnisse des Libanon und Jordaniens die
und Menschenrechte zu erteilen. Syrien          Länder zur Offenheit gegenüber Damaskus
sei nicht auf die AL angewiesen und könne       nötigten. Beide Länder müssten mittelfristig
es sich leisten, auf günstigere regionale       das wirtschaftliche Potenzial des Wieder-
Rahmenbedingungen für einen Wieder-             aufbaus Syriens ausschöpfen und ihre stra-
beitritt zu warten.                             tegisch und logistisch günstige Lage nutzen,
   Auch Daniel L. Byman vom Center for          selbst wenn der politische Preis dafür mög-
Middle East Policy der den US-Demokraten        licherweise zu hoch sei. Im Libanon habe
nahestehenden Brookings Institution sieht       die Wiederannäherung an Damaskus indes
Damaskus in einer Position der Stärke           auch einen innenpolitischen Treiber:
gegenüber der arabischen Welt und dem           Wegen des stetigen Erstarkens der mit dem
Westen. Aus Furcht vor anhaltender In-          Assad-Regime verbündeten Hisbollah habe
stabilität, besonders an den Grenzen, such-     sich der Diskurs schrittweise zugunsten der
ten die Nachbarländer den Kontakt zum           Wiederaufnahme der Beziehungen mit dem
Assad-Regime, wenn auch nicht öffentlich.       Nachbarn entwickelt. Die Belastung durch
Das syrische Regime könne die Rücknahme         eine Million syrischer Geflüchteter im Land
syrischer Geflüchteter an die Bedingung         mit dem weltweit größten Flüchtlinge-pro-
finanzieller Unterstützung und struktu-         Einwohner-Verhältnis habe sogar im Anti-
rierter Zusammenarbeit mit seinen Nach-         Assad-Lager im Libanon teilweise für Bereit-
barn und der EU knüpfen. Auch ein von           schaft gesorgt, mit Damaskus ins Gespräch
Damaskus bewusst gesteuertes, begrenztes        zu kommen. Die Rückführung von Geflüch-
Terrorismusproblem könne der syrischen          teten habe auch für Jordanien Priorität in
Regierung helfen europäische und amerika-       seinen Beziehungen zu Syrien. Da Jordaniens
nische Unterstützung zu erhalten und sich       angeschlagene Wirtschaft zusätzlich unter
als Teil der Koalition gegen den Terror zu      den mehrjährigen Grenzschließungen zum
präsentieren. Zu diesem Zweck könne Assad       Irak und zu Syrien leidet, sei ebenso die
wie zu Beginn des Bürgerkriegs Jihadisten       Wiedereröffnung von Grenzübergängen ein
des »Islamischen Staates« aus Gefängnissen      zentraler Grund für den Austausch mit
entlassen, um potenziellen Kooperations-        Damaskus, etwa des Nassib-Jaber-Übergangs
partnern gegenüber Druck aufzubauen.            im Oktober 2018, den vormals 17 Prozent
                                                aller jordanischen Exporte überquerten.
                                                   Mohammed Bani Salameh und Ayman
Divergierende Beweggründe                       Hayajneh von der Yarmouk University in
                                                Irbid, Jordanien, betrachten in ihrem Arti-
Die Diskussion über die Beweggründe für         kel im Middle East Quarterly, einer Zeitschrift
die angestrebte Normalisierung des Ver-         des Middle East Forum mit Sitz in Philadel-
hältnisses zu Syrien zeigt eine komplexe        phia, USA, die Situation in Jordanien. Sie
Gemengelage auf. Für Jordanien und den          betonen, das Land werde aufgrund seiner
Libanon seien wirtschaftliche und innen-        sozioökonomischen und politischen Prob-
politische Interessen entscheidend sowie        leme, die die Flüchtlingskrise weiter ver-
der Umstand, dass sie vom syrischen Bürger-     schärften, immer abhängiger von der Ent-
krieg stark betroffen sind. Die Beweggründe     wicklungshilfe der USA, der EU und der
der VAE und Ägyptens werden dagegen             Golfstaaten. Dies schränke den außenpoliti-
erklärt mit wirtschaftlichen und sicherheits-   schen Spielraum Ammans erheblich ein.

                                                                                                     SWP-Zeitschriftenschau 1
                                                                                                               Oktober 2020

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Einerseits müsse Jordanien der Forderung       denjenigen, die eine führende Rolle der
                           seiner Geldgeber nachkommen, sich gegen        Hisbollah sowie Beiruts Verbund mit
                           Assad zu positionieren. Andererseits habe      Damaskus befürworteten, und denjenigen,
                           Amman seine eigenen Sorgen, was die            die sich für die Entwaffnung der Miliz
                           syrischen Aufstände und die syrische Op-       und enge Beziehungen mit Saudi-Arabien
                           position betreffe. Immer schwieriger werde     und dem Westen einsetzten. Die Bildung
                           Ammans Drahtseilakt, diese komplexen           einer libanesischen Einheitsregierung sei
                           und oftmals widersprüchlichen innenpoli-       essenziell, um die Spaltung des Landes und
                           tischen, regionalen und internationalen        seine multiplen Krisen zu überwinden.
                           Interessen in Bezug auf Syrien in einem        Dies setze einen regionalen und internatio-
                           kohärenten Ansatz zu vereinbaren.              nalen Konsens, auch mit dem Iran, über die
                              Die französisch-libanesische Journalistin   Neutralisierung des Libanon voraus und
                           Mona Alami schreibt in einem Beitrag für       müsse den Rückzug der Hisbollah ins In-
                           den Atlantic Council, dass die Hisbollah und   land bedeuten. Schlage dies fehl, könne der
                           ihre Verbündeten den Libanon als Platt-        Libanon neben Syrien in weitere regionale
                           form zur Unterstützung Assads ausnutzten.      Konflikte verstrickt werden.
                           Dies trage maßgeblich zum Kollaps des             Damit der Einfluss des Iran in der Region
                           Landes bei und mache die Entwicklung des       sich nicht noch mehr ausweitet, bemühten
                           Libanon zusehends vom Schicksal Syriens        sich die VAE und Bahrain progressiv um
                           abhängig. Die militärische Beteiligung der     engere Beziehungen mit Assads Regierung,
                           Hisbollah am syrischen Bürgerkrieg ent-        schreibt Giorgio Cafiero, Gründer von Gulf
                           gegen dem Beschluss der libanesischen          State Analytics, in Inside Arabia, einem ara-
                           Regierung von 2012, sich von Assad und         bisch-amerikanischen Online-Nachrichten-
                           dem Konflikt zu distanzieren, mache den        magazin aus Washington D. C. Die zwei
                           Libanon zum Pariastaat und entferne ihn        Golfstaaten beabsichtigten mit ihrer Annähe-
                           von seinen arabischen und westlichen           rung an Damaskus, Syriens Platz in der
                           Partnern. Trotz der eklatanten Staatsver-      sunnitischen arabischen Welt zu festigen.
                           schuldung des Libanon und schwindender         Allerdings gebe es bisher keine Anzeichen
                           Währungsreserven sorge die Hisbollah           dafür, dass Assad sich von Teheran lösen
                           gemeinsam mit anderen prosyrischen             wolle. Dennoch könnten die Golfmonar-
                           Parteien dafür, dass Syrien weiterhin mit      chien Damaskus zwei wichtige Dienste er-
                           subventionierten Lebensmitteln und Öl          weisen, die weder der Iran noch Russland
                           versorgt werde. Durch die Kooperation mit      erbringen könnten: die Golfstaaten könnten
                           Damaskus werde Beirut nicht nur auf die        sich beim Wiederaufbau Syriens finanziell
                           Hilfe der Golfstaaten und der USA zur          engagieren und die Wiederannäherung
                           Bewältigung der Wirtschafts- und Finanz-       Syriens an die USA und die EU fördern. Das
                           krise verzichten müssen, sondern riskiere,     Vermächtnis des Irakkriegs von 2003, in
                           von US-Sanktionen im Rahmen des Caesar         dessen Folge die arabische Welt dem irani-
                           Act getroffen zu werden.                       schen Einfluss ausgesetzt wurde, sei ein
                              Chafic Choucair, Forscher libanesischer     starker Beweggrund für Abu Dhabi, die
                           Herkunft am Al Jazeera Centre for Studies in   Hand in Richtung Damaskus auszustrecken.
                           Doha, kommt zu dem Schluss, dass neben            Joseph Daher, schweizerisch-syrischer
                           der Umsetzung von Wirtschaftsreformen          Assoziierter Professor am European University
                           und einem neuen Gesellschaftsvertrag vor       Institute (EUI) in Florenz, widerspricht dem
                           allem die Loslösung Beiruts von Syrien         in einer Studie für das Projekt Wartime and
                           und dem Iran Voraussetzung dafür sei, den      Post-Conflict in Syria. Es sei irreführend zu
                           Libanon vor dem Kollaps zu bewahren.           denken, dass die Normalisierung der Bezie-
                           Die Explosion im Hafen von Beirut und die      hungen der VAE mit Assad auf Abu Dhabis
                           mögliche direkte oder indirekte Verwick-       Streben beruhe, den Iran und die Türkei
                           lung der Hisbollah in den Vorfall vertieften   aus Syrien zu verdrängen. Vielmehr sei die
                           die gesellschaftliche Spaltung zwischen        Annäherung der VAE an Damaskus begrün-

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det in regionalen politischen Entwicklun-        Teilen der syrischen Opposition pflege und
gen, der damit einhergehenden Verschie-          in der Vergangenheit bereits einen Waffen-
bung der außenpolitischen Prioritäten Abu        stillstand zwischen oppositionellen syri-
Dhabis sowie in wirtschaftlichen Interessen.     schen Fraktionen herbeigeführt habe, sei
2011 und 2012 seien die VAE ihren Part-          Kairo der am besten geeignete Vermittler
nern des Golf-Kooperationsrates (GKR)            zwischen Syrien, den Ländern der Region
gefolgt in der Verurteilung Assads und der       und der internationalen Gemeinschaft.
Unterstützung der Opposition. Informell
seien diplomatische und wirtschaftliche
Kanäle mit Damaskus jedoch offen geblie-         Großmächte und arabische
ben und die VAE hätten syrischen Regime-         Interessen
vertretern Unterschlupf gewährt. Die
Abwesenheit der VAE in Syrien zwischen           Internationale Kommentatorinnen und
2015 und 2018 sei den konkurrierenden            Kommentatoren sind sich einig darüber,
außenpolitischen Prioritäten Abu Dhabis in       dass Russland für die arabische Welt die
Libyen und im Jemen sowie dem Boykott            relevante Ordnungsmacht geworden sei.
Katars seit 2017 geschuldet gewesen. Das         Nichtsdestotrotz überwiege das Drohpoten-
beidseitige Interesse, wirtschaftliche Bezie-    zial US-amerikanischer und europäischer
hungen wiederzubeleben, habe einen               Sanktionen und verhindere die Normalisie-
großen Stellenwert beim Rapprochement            rung der Beziehungen der arabischen Welt
zwischen Syrien und den VAE. Letztere            mit dem syrischen Regime. Nichtwestliche
hätten lukrative Aufträge in den Bereichen       Beobachter und Beobachterinnen kritisie-
Immobilien, Luxus-Projekte, Transport und        ren, die USA und Europa wollten mit ihrer
Handel in Aussicht – Sektoren, in denen          Politik der Isolation Syriens ihre Untätigkeit
die VAE als größter arabischer Investor vor      während des syrischen Bürgerkriegs und
2011 sehr präsent waren. Der syrische            den Misserfolg ihrer Demokratisierungs-
Bürgerkrieg habe eine neue, regimeloyale         politik in der Region übertünchen.
wirtschaftliche Elite hervorgebracht. Die           Der aus dem Libanon stammende Ziyad
zuvor als Vermittler fungierende syrische        Majid, Professor für Nahoststudien an
kaufmännische Diaspora in den VAE habe           der American University in Paris, schreibt in
ihr Netzwerk in Damaskus verloren. Somit         einem Artikel für das Al Jazeera Centre for
seien ausländische Investitionen in Syrien       Studies aus Doha, die Entscheidung der ara-
unmittelbar an Verbindungen zum Assad-           bischen Länder, nach ihrer ursprünglichen
Regime geknüpft.                                 Ablehnung des syrischen Regimes nun
    Auch für Ägypten seien wirtschaftliche       die Normalisierung der Beziehungen mit
Interessen, besonders im Zusammenhang            Damaskus zu suchen, kennzeichne eine
mit dem syrischen Wiederaufbau, ein              neue Phase im Syrienkonflikt. Washington
Beweggrund zur Kontaktaufnahme mit               habe mit seiner zurückhaltenden Politik
Damaskus, schreibt der ägyptische Journa-        gegenüber dem syrischen Regime, selbst als
list Albaraa Abdullah auf der arabisch-          dieses Chemiewaffen einsetzte, der arabi-
amerikanischen Nachrichtenseite Al-Monitor.      schen Welt deutlich signalisiert, dass es
In erster Linie sei Kairo aber die Stabilität    trotz anfänglicher Mobilisierung gegen Assad
Ägyptens wichtig. Der ägyptische Präsident       nicht daran interessiert gewesen sei, ihn zu
al-Sisi, selbst Militär, unterstütze die syri-   stürzen. Russland habe daraufhin mit seiner
sche Armee, weil er die Integrität Syriens       Intervention 2015 den Fortbestand des syri-
als wesentlich für die Sicherheit und Stabi-     schen Regimes zementiert und unter ande-
lität Ägyptens betrachte. [Dabei geht es         rem im Rahmen des Astana-Prozesses neue
schwerpunktmäßig um die regionale Be-            Fakten vor Ort geschaffen. Die Duldung
kämpfung islamistischer Gruppen; d. Verf.]       dieses neuen Status quo durch westliche
Da Ägypten keine Kriegspartei in Syrien sei,     und arabische Hauptstädte habe, beflügelt
Kontakte sowohl zum Regime als auch zu           durch den Kreml, den Weg zur Wieder-

                                                                                                  SWP-Zeitschriftenschau 1
                                                                                                            Oktober 2020

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aufnahme des Kontakts einiger arabischer        gegen die eigene Bevölkerung und sein
                           Staaten mit Damaskus geebnet. Dass sich         Bündnis mit Moskau und Teheran habe
                           dem tatkräftigen Vorstoß der VAE zunächst       dieses Ziel endgültig begraben und das Ende
                           keine weiteren arabischen Länder anschlos-      der Pax Americana in der Region eingeläutet.
                           sen, sei den amerikanischen und europäi-        Russland gehe aus diesem Konflikt als
                           schen Sanktionen zuzuschreiben. Maß-            wahrer Gewinner hervor und könne seine
                           gebliche Gründe für die meisten arabischen      verlorene Stellung als stärkste ausländische
                           Länder, keine weiteren Risiken bei der An-      Macht im Nahen Osten wieder besetzen.
                           näherung an Assad einzugehen, seien der            Der Journalist und Essayist Faisal
                           Umfang dieser Sanktionen, der unberechen-       Al Yafai spricht sich in einem Beitrag für
                           bare Kurs Washingtons gegenüber dem Iran        die englischsprachige Tageszeitung
                           und die unabsehbaren Folgen eines end-          The National, die in Abu Dhabi erscheint,
                           gültigen Rückzugs der USA aus Syrien.           dagegen aus, dass die USA und Russland
                              Dies bestätigt Vladimir Bartenev,            auf das Verhältnis arabischer Staaten zu
                           Direktor des Centre for Security and Develop-   Syrien Einfluss nehmen. Indem Russland
                           ment Studies (CSDS) der Lomonosov Moscow        auf die Wiedereingliederung Syriens in
                           State University, in einem Beitrag für Valdai   die arabische Welt dränge, beabsichtige es
                           Discussion Club. Russland habe gehofft, dass    die Golfstaaten als Financiers für den kost-
                           sich das von den Golfmonarchien geförderte,     spieligen Wiederaufbau Syriens zu gewin-
                           gute regionale Klima gegenüber Syrien           nen; dessen Kurs werde Moskau mittel- bis
                           festigen würde. Allerdings habe Washing-        langfristig mitlenken. Die USA ächteten
                           tons Einwirken auf Abu Dhabi und Riad           zwar richtigerweise das Regime, bestraften
                           mit dem Ziel, deren Annäherung mit Damas-       mit ihren Sanktionen aber auch die Zivil-
                           kus einzudämmen, derzeit größeren Ein-          bevölkerung und ermutigten Damaskus, die
                           fluss auf das Handeln der Golfstaaten als       Region weiter zu destabilisieren. Die Posi-
                           deren wachsende Kooperation mit Moskau.         tionen der USA und der arabischen Länder
                           Indes sporne dies die russische Diplomatie      seien diametral entgegengesetzt: Die USA
                           erst recht an – und an dessen Kompass           seien überzeugt, die Isolierung Assads werde
                           orientiere sich das syrische Regime.            ihn früher oder später dazu zwingen, seine
                              Der bereits genannte Artikel von Tatyana     Allianz mit dem Iran aufzugeben; aus ara-
                           Shmeleva vom Russian International Affairs      bischer Perspektive treibe gerade diese Aus-
                           Council steht ebenfalls stellvertretend für     grenzung Syrien in die Arme Russlands
                           die russische Perspektive, die die westliche    und des Iran. Weder die USA noch Russland
                           Politik der Isolation Syriens zwar als mäch-    würden dazu beitragen können, die Lage
                           tig, aber grundfalsch ansieht. Die Autorin      der Syrerinnen und Syrer im In- und Aus-
                           erläutert, dass der Westen die Reintegration    land zu verbessern. Daher sei es höchste
                           Syriens in die Region verhindere, da die        Zeit, dass die arabischen Länder die Ent-
                           Legitimierung der syrischen Regierung           scheidung über ihr Verhältnis zu Syrien in
                           durch arabische Länder das Scheitern seiner     ihrem eigenen Interesse fällten.
                           Politik in Syrien und gleichzeitig die Effek-
                           tivität der russischen Politik in der Region
                           offenbare.                                      Die Covid-19-Pandemie
                              Weniger parteiisch, wenn auch ähnlich
                           kritisch, formuliert es Eyal Zisser, Vize-      Verschiedene Beiträge über die Auswirkun-
                           rektor der Universität Tel Aviv, in einem       gen der Corona-Pandemie in Nahost zeigen
                           Artikel im Middle East Quarterly: Die Syrien-   auf, dass die Krise die Normalisierung diplo-
                           politik des Westens (hier der USA) und die      matischer Beziehungen arabischer Länder
                           damit einhergehende Isolierung des Assad-       mit Damaskus zu begünstigen scheint.
                           Regimes sei immer noch von dem Irrglau-           Beispielhaft dafür ist ein Artikel von
                           ben geleitet, der Nahe Osten könne demo-        Sandy Alkoutami und Khulood Fahim,
                           kratisiert werden. Assads brutales Vorgehen     zwei James C. Gaither Junior Fellows syrisch-

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amerikanischer bzw. ägyptischer Herkunft         sowie die Isolation Syriens durch die USA
beim Carnegie Endowment for International        und die EU verhindern, dass die Norma-
Peace in Washington D. C. Sie schreiben,         lisierung der Beziehungen der arabischen
Länder wie Jordanien, die VAE, Ägypten           Staaten mit Damaskus fortschreitet. Zwar
und Bahrain nutzten den Ausnahme-                begrüßen die Autorinnen und Autoren
zustand der Pandemie, um die Erneuerung          Letzteres in der Regel, stellen jedoch auch
ihrer Beziehungen mit dem syrischen Re-          heraus, dass die Umsetzung der Politik
gime zu rechtfertigen. Dies trage zur schritt-   Europas und der USA gegenüber Syrien
weisen Akzeptanz Assads in der Region            Auswirkungen auf die Nachbarländer
wie auch international bei. Besonders die        hat – steht sie doch deren wirtschaft-
Gesten des Kronprinzen der VAE, Muham-           lichen, innen- und sicherheitspolitischen
mad Bin Zayid, könnten die regionale             Anliegen entgegen. Ferner übergeht sie
Wiedereingliederung Syriens vorantreiben:        die Nöte, die die Kooperation von Ländern
Er habe betont, die humanitären Heraus-          wie Jordanien und dem Libanon mit
forderungen der Pandemie rückten etwaige         Damaskus teilweise begründen.
politische Differenzen vorerst in den Hinter-        Gleichzeitig verdeutlichen die Beiträge:
grund. Auch Moskau komme die Krise sehr          Die fehlende Einigkeit der arabischen Länder
gelegen in seinem Streben, Assads Regie-         und die Lähmung der AL unterbinden die
rung regional und international zu reha-         Formulierung und Durchsetzung gemein-
bilitieren. Präsident Putin bestehe darauf,      samer arabischer Interessen hinsichtlich des
dass Maßnahmen zur Krisenbewältigung             Umgangs mit Syrien. Die Meinungsführer
und etwaige Hilfslieferungen an Syrien           VAE und Ägypten verfolgen in ihrer Annähe-
einzig und allein vom Regime in Damaskus         rung an Damaskus eigene Interessen – kom-
verwaltet würden. Die Vereinten Nationen         merzielle, sicherheits- und geopolitische.
hätten währenddessen gefordert, die                  Deutschland und die EU sollten in ihrer
Sanktionen gegen Syrien im Kontext der           Syrienpolitik sowohl die Debatte als auch
Pandemie zu lockern.                             die Dynamiken des Normalisierungs-
   Khaled Yacoub Oweis, jordanischer Jour-       prozesses zwischen der arabischen Welt
nalist und Nahost-Analyst, argumentiert in       und Damaskus berücksichtigen, wobei die
einem Artikel für The National, dass das syri-   Beweggründe der Beteiligten nicht außer
sche Regime die Krise gezielt ausnutze, um       Acht gelassen werden dürfen. Die deutsche
die Sanktionspolitik der USA und der EU für      und europäische Syrienpolitik setzt weiter-
die Notlage im eigenen Land verantwortlich       hin, gemeinsam mit den USA, auf eine
zu machen. Das syrische Regime versuche          Verhaltensänderung Damaskus’ mittels
in die AL zurückzukehren und beteuere des-       politischer und wirtschaftlicher Isolation.
halb seine Unabhängigkeit vom Iran; daher        Dabei sollte sie die von den Autoren und
propagiere Assad, das Virus sei von schiiti-     Autorinnen dargelegten politischen und
schen Pilgern aus den Nachbarländern ins         wirtschaftlichen Verflechtungen der Nach-
Land getragen worden, nicht etwa, wie ver-       barländer mit Syrien mitdenken, außerdem
mutet, von in Syrien stationierten Milizen,      das destabilisierende Potenzial der Flücht-
die unter dem Befehl Teherans stehen.            lingskrise für die Region. Als Denkanstoß
                                                 sollte Berlin und Brüssel das kritische Licht
                                                 dienen, das die Beiträge auf die Inkohärenz
Fazit                                            der Syrienpolitik Europas und der USA
                                                 werfen wie auch auf die ihrer Nahostpolitik
Die Debatte zeigt einen Trend hin zur bi-        zugrunde liegenden Prämissen.
lateralen Normalisierung der Beziehungen             Hervorzuheben sind die Appelle einiger
einiger arabischer Länder mit Assads Regie-      arabischer Autorinnen und Autoren, die sich
rung. Die besprochenen Beiträge stellen          für zwei Dinge aussprechen: mehr Teilhabe
dar, wie der fehlende regionale Konsens          arabischer Länder an den Friedensverhand-
über die Wiederaufnahme Syriens in die AL        lungen für Syrien, mehr Selbstbestimmung

                                                                                                 SWP-Zeitschriftenschau 1
                                                                                                           Oktober 2020

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arabischer Länder in der Gestaltung ihrer                  Cafiero, Giorgio, »Can Arab Gulf States
                                 Beziehungen mit Damaskus. In der Debatte                      Neutralize Iranian Influence in Syria?«,
                                 erscheinen die VAE und Ägypten als die                        in: Inside Arabia, 11.3.2019.
                                 zentralen arabischen Akteure, die den Kurs                 Choucair, Chafic, Lubnan ma ba‘da infijar
                                 der Normalisierung der arabischen Staaten                     Bairut: tahadiyyat al-nuhud wa darurat al-
                                 mit Syrien beeinflussen können. Zwar                          tawafuq [Libanon nach der Explosion von
                                 müssen sich Deutschland und die EU be-                        Beirut: Herausforderungen des Wieder-
                                 wusst sein, dass Abu Dhabi und Kairo,                         aufbaus und Notwendigkeiten des Kon-
                                 unterstützt von Moskau, bereit sind, die                      senses], Doha: Al Jazeera Centre for
                                 westliche Politik der Isolation des syrischen                 Studies, 13.8.2020 (Report).
© Stiftung Wissenschaft          Regimes zu untergraben – zwecks einer                      Daher, Joseph, The Dynamics and Evolution of
und Politik, 2020                konstruktiven Gestaltung des Normalisie-                      UAE–Syria Relations: Between Expectations
Alle Rechte vorbehalten          rungsprozesses müssen Berlin und Brüssel                      and Obstacles, Florenz: European University
                                 dennoch den Dialog mit ihnen suchen.                          Institute (EUI), 25.10.2019 (Research
Die Zeitschriftenschau gibt
                                                                                               Project Report 2019/14).
die Auffassung der Autorin
wieder.                                                                                     El-Halabi, Bachar, »Syria’s Reconstruction:
                                 Besprochene Publikationen                                     Risks and Benefits for Lebanon and
In der Online-Version dieser                                                                   Jordan«, in: Eugenio Dacrema / Valeria
Publikation sind Verweise        Abdullah, Albaraa, »Cairo Keeps Itself                        Talbot (Hg.), Rebuilding Syria. The Middle
auf SWP-Schriften und
                                    Front and Center in Syria Negotiations«,                   East’s New Power Game?, Mailand: Istituto
wichtige Quellen anklickbar.
                                    in: Al-Monitor, 27.2.2019.                                 per gli Studi di Politica Internazionale
SWP-Zeitschriftenschauen         Alami, Mona, »Lebanon’s Fate Appears to                       (ISPI), 20.9.2019, S. 95–116.
werden intern einem Begut-          Be Irreversibly Tied to Syria«, Washing-                Harb, Imad K., The Trickiness of Syria’s Return
achtungsverfahren, einem            ton, D. C.: The Atlantic Council,                          to the Arab League, Washington, D. C.:
Faktencheck und einem               21.7.2020 (Blog).                                          Arab Center Washington DC, 29.3.2019
Lektorat unterzogen. Weitere
                                 Alkoutami, Sandy / Khulood Fahim, Revived                     (Policy Analysis).
Informationen zur Qualitäts-
sicherung der SWP finden            by Disease, Washington, D. C.: Carnegie                 Harmoon Center for Contemporary
Sie auf der SWP-Website             Endowment for International Peace,                         Studies, Al-mahamma al-sa‘ba: I‘adat ta‘hil
unter https://www.swp-              11.5.2020 (Diwan).                                         al-nizam al-suri ‘arabiyyan [Eine schwierige
berlin.org/ueber-uns/            Al Yafai, Faisal, »Middle Eastern Nations                     Aufgabe: Die Rehabilitierung des syrischen
qualitaetssicherung/
                                    Must Decide for Themselves How to                          Regimes in der arabischen Welt], Doha /
SWP
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Stiftung Wissenschaft und           21.5.2019 (Comment).                                    Majid, Ziyad, Afaq al-tatbi‘ al-‘arabi al-
Politik                          Bakeer, Ali Hussein / Giorgio Cafiero,                        murtabik ma‘a al-nizam al-suri [Die Aus-
Deutsches Institut für              »Bashar al-Assad and the Greater Arab                      sichten der vertrackten arabischen Nor-
Internationale Politik und          World«, Washington, D. C.: The Atlantic                    malisierung mit dem syrischen Regime],
Sicherheit
                                    Council, 8.2.2019 (Blog).                                  Doha: Al Jazeera Centre for Studies,
Ludwigkirchplatz 3–4             Bani Salameh, Mohammed / Ayman                                6.2.2019 (Report).
10719 Berlin                        Hayajneh, »The End of the Syrian Civil                  Oweis, Khaled Yacoub, »Coronavirus:
Telefon +49 30 880 07-0             War. How Jordan Can Cope«, in: Middle                      Syrian Regime Sees Pandemic as Blessing
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www.swp-berlin.org
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swp@swp-berlin.org
                                    Gulf Talks: Is the Wind of Change Losing                   to the Arab League: Opportunities and Threats,
ISSN 1611-6380                      Power?, Moskau: Valdai Discussion Club,                    Moskau: Russian International Affairs
doi: 10.18449/2020ZS01              12.3.2019 (Expert Opinion).                                Council (RIAC), 9.4.2019 (Article).
                                 Byman, Daniel L., »Can Syria Return to the                 Zisser, Eyal, »The End of the Syrian Civil
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                                    Brookings Institution, 28.2.2019 (Order                    East Quarterly, 26 (Summer 2019) 3.
                                    from Chaos).

                                 Sarah Charlotte Henkel, M. A. ist Programm-Managerin im Brüsseler Büro der SWP.

      SWP-Zeitschriftenschau 1
      Oktober 2020

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