FFrriisscchh aauuff"" - Eifelverein Vossenack

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FFrriisscchh aauuff"" - Eifelverein Vossenack
„Frisch auf“
Mitteilungen für die Mitglieder des Eifelvereins Ortsgruppe Vossenack e.V.
                                                             Oktober 2020

Hurra! Wir wandern wieder!
Nach langer Durststrecke war unsere
Ortsgruppe einer der ersten, die am
10. Juni den Wanderbetrieb wieder
aufnahmen, mit Registrierung der
Teilnehmer und Einhaltung der
Hygieneregeln.
Alles läuft also wieder nach Plan.

Keine Sommerausgabe mehr
                                                                                   In diesem
                                                                                   Jahr haben
                                                                                   Sie keine
                                                                                   Juni-
                                                                                   Ausgabe
                                                                                   unserer
                                                                                   Mitglieder-
                                                                                   Info "Frisch
                                                                                   auf"
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                                                                                   hat sich
                                                                                   nichts
                                                                                   Berich-
                                                                                   tenswertes
                                                                                   ereignet.
Der Vorstand hat beschlossen, dass es auch zukünftig keine Sommer-Ausgabe mehr geben wird.
Auch ohne Corona waren unsere Sommer-Ausgaben immer sehr dünn. Daher haben wir uns
entschlossen, die Kosten hierfür zu sparen.                            Text u. Foto: Peter Gasper

Impressum

"Frisch auf"
Herausgeber: Eifelverein OG Vossenack e.V.
Verantwortlich für den Inhalt: Peter Gasper,
Im Oberdorf 20, 52393 Hürtgenwald, Tel. 02429-1662
Druck: Kreisverwaltung Düren, Bismarckstr. 16, 52351 Düren
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Landschaftsgarten Kammerbuch
Langerwehe-Schönthal und die Familie Schleicher - Frauenwanderung am 11.10.

Die von Luther 1517 initiierte Reformation überzog in den folgenden Jahrzehnten das gesamte
Abendland. Die ursprünglich gedachte Erneuerungsbewegung hatte letztlich zur Spaltung des
westlichen Christentums geführt. Verschiedene Konfessionen hatten sich gebildet. Auch die
Reformationsbewegung selbst hatte sich aufgrund verschiedener Interpretationen nochmals
aufgespalten. Es kam in Folge zu kriegerischen Auseinandersetzungen, Unterdrückungen und
Benachteiligungen, abhängig davon, welche Richtung sich an den jeweiligen Orten als dominant
fühlte.

Auch in Aachen kam es zu teilweise massiven und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen
mit wechselseitigen Erfolgen zwischen den katholischen und evangelischen Bürgern. Die
Reformation hier hatte ab ca. 1530 begonnen Fuß zu fassen. Tuchmacher- und
Kupfermeisterfamilien waren die ersten, die sich der neuen Bewegung anschlossen. Unter ihnen
auch der Kupfermeisters Leonhard Schleicher mit seiner Familie. Als der Stadtrat 1571 den
Protestanten die Verbannung aus der Stadt und ihrem Territorium androhte, erwarb er ein
Grundstück in der Unterherrschaft Stolberg. Stolberg gehörte zum Herzogtum Jülich. Dort

        Ruine der Karlsburg                                            Foto: Peter Gasper

errichtete er 1575 seinen ersten Kupferhof und begründet damit, dank der Galmeivorkommen, die
weitverzweigte Familiendynastie Schleicher in Stolberg.

Auch der Langerweher Ortsteil Schöntal war seit dem 16. Jahrhundert ein industrielles Zentrum
der Messing verarbeitenden Industrie. Bereits 1593 wurde dort eine Kupferhütte errichtet, die
jedoch in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges abbrannte. 1660 erwarb der Kupfermeister
Leonhard Schleicher (Sohn des oben Genannten) die Ruine und baute sie mit Genehmigung des
Pfalzgrafen "bei Rhein" wieder auf. Viele Jahre wurden die in Stolberg gegossenen Kupfer- und
Messingbarren durch das Flussbett des Wehebaches transportiert und in Schönthal zu Blechen
verarbeitet. Die Familie Schleicher kaufte in über 300 Jahren Ansässigkeit im Wehe bachtal 17
weitere Mühlen. 1819 baute Matthias Leonard Schleicher den Kupferhof in eine Nadelfabrikation
um, welche schließlich von seinem Enkel Richard übernommen wurde.

Das Unternehmen war ob der hoch entwickelten Produkte weiterhin erfolgreich genug, dass
Richard 1869 eine repräsentative Villa für seine Familie erbauen ließ. Oberhalb der Villa hatte
die Familie bereits seit 1851 begonnen, in einem 50 ha kleinen Waldgebiet einen hübschen
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Landschaftsgarten anzulegen, in welchem sie Skulpturen und Zierbauten errichtete. Beherrscht
wurde die Anlage durch die Karlsburg, ein in Burgform errichtetes repräsentatives Gästehaus,
von dem man einen herrlichen Blick auf Schönthal, der Nadelfabrik und der Villa hatte. Die
heutige Ruine der Karlsburg ist innerhalb des Parks als Denkmal Nr. 38 in die Liste der
Baudenkmäler in Langerwehe eingetragen. Als in den 1930er Jahren die Ära Schleicher endete,
begann der Verfall des Parks, der Karlsburg und ihres Rittersaals. Hermann Schleicher musste
1933 der Fusion der Nadelproduktion mit der Aachener Konkurrenzfirma Jungbecker zustimmen.
Die Fabrikationshallen wurden in Wohnungen und Ställe umgestaltet, landwirtschaftlich genutzt
und "Gut Schönthal" genannt.

                                                      Dieser Landschaftsgarten ist auch heute noch unter
                                                      der Bezeichnung Kammerbuch existent und für die
                                                      Öffentlichkeit begehbar. Einige Denkmäler
                                                      existieren noch und ebenso die Karlsburg, wenn
                                                      auch nur als Ruine. Unsere ca. 10 km lange
                                                      Frauenwanderung am 11.10. mit Wanderführerin
                                                      Hanni Kuck führt durch den Landschaftsgarten, der
                                                      sich nach wie vor in Privatbesitz befindet. Die Tour
                                                      führt weiter über den WW 11 der OG Langerwehe,
                                                      der weitere interessante Gebäude und Punkte
                                                      berührt; so Halde Nierchen, eine ehemalige
                                                      Abraumhalde des Tagebaus Inden und Gut
                                                      Merberich, wenn auch nicht zugänglich, doch eine
                                                      Augenweide entlang des Weges.

                                                         Dieses Gut wurde als Rittersitz im 14. Jahrhundert
                                                        auf Resten einer römischen Villa erbaut. Die erste
 Gut Merberich                (Foto: Peter Gasper)
                                                        schriftliche Erwähnung ist auf das Jahr 1324 datiert.
Heute ist das Gut im Privatbesitz des Kieferorthopäden Dr. Peter Wüllenwebers. Als er den
historischen Gutshof gekauft hat, war es lediglich eine herunter gekommene Ruine. Heute wird
das Gut hauptsächlich als Wohnanlage genutzt.
                                                                       Übrigens: Ein anderer Ableger der
                                                                       Familie, Carl Schleicher, gründete
                                                                       1856 in Düren mit Ludolpf Schüll die
                                                                       Papierfabrik Schleicher & Schüll
                                                                       (HR-Eintrag jedoch erst 1862), die
                                                                       sich zunächst auf den Druck von
                                                                       Trauerkarten konzentrierte. Nationale
                                                                       Bedeutung erhielt sie während den
                                                                       1920er Jahren als Notgelddruckerei.
                                                                       Schließlich konzentrierte man sich auf
                                                                       die Fabrikation von Filtrierpapiere.
 Notgeld in den 1920er Jahren              Quelle: Stadtmuseum Düren   Ludolph Schüll stammte aus einer
                                                                       alten Rheinschiffer-Familie, die
immer stärker andere Betätigungsfelder suchte. So gründete sein Vater, Johann Schüll, 1812 eine
Papierfabrik in Kreuzau bei Düren. Ludolph Schüll war nicht nur beruflich, sondern auch privat
eng mit der Familie Schleicher verbunden. So war er drei Mal verheiratet, seine letzten Ehen
waren mit Laura und Maria Schleicher, beides Töchter von Moritz Schleicher aus Stolberg.
                                                                                             Peter Gasper
Quellen:
        Hans-Joachim Ramm: Schleicher, Familie. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin
        Langerwehe-Tourismus
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Die letzten Termine im Wanderjahr:

11.10.        Frauenwanderung: Durch Wiesen und Felder in der näheren
              Umgebung
              Wf. Hanni Kuck - 13.30 Uhr Sparkasse
25.10.        Bunkertour mit Hendrik Buch
              Wf. Georg Dülks - 13.00 Uhr Sparkasse
07.11.        Familiennachtwanderung mit Kinder und Enkelkinder
              Anschließend gibt es warme Getränke und etwas zu essen,
              Anmeldung bis 15.10. erbeten
              Wf. Norbert Unterberger - 19.00 Uhr Sparkasse
08.11.        Besuch des Stadtmuseums in Düren, mit Führung
              anschl. gemütliches Kaffeetrinken
              Wf. Peter Gasper, 13.30 Uhr Sparkasse
29.11         Sportwanderung durch die Täler der Weißen und Roten Wehe
              Wf. Georg Dülks - 08.30 Uhr Sparkasse
13.12.        Missionsmarsch der Franziskaner
              Wf. Georg Dülks, Peter Gasper
              09.00 Uhr Gottesdienst Klosterkirche
              10.00 Uhr Abmarsch Schulhof Gymnasium
03.01.        Neujahrswanderung - Wf. Peter Gasper
              Wanderung nach Simonskall, Frühstücksbrunch im "Café Kern" mit
              anschließendem gemütlichen Beisammensein
              09.00 Uhr - Sparkasse
              Anmeldung bis 15.12. unbedingt erforderlich.
17.01.        Halbtagswanderung über die Struffelt-Route
              Wf. Christoph Braun - 13.30 Uhr Sparkasse

Der Struffelt ist ein Naturschutzgebiet aus Heide und Moorlandschaft oberhalb von Rott. Typisch
ist das Pfeifengras. Die Wanderung führt durch das Wasserzufuhrgebiet der Dreilägerbach-
Talsperre. Geringe Steigung und interessante Wegführung machen die Rundwanderung zur
optimalen Tour für die ganze Familie. (Foto: Wikipedia)
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Kinder wie die Zeit vergeht!
                                              Wie lang ist es her da war ich noch ein kind
                                              Ich stand auf dem feld und mein drachen flog im wind
                                              Wie lang ist es her da saß ich noch im sand
                                              und baute eine burg für mein märchen wunderland

                                              Kinder wie die zeit vergeht
                                              wie schnell sich doch die erde dreht
                                              Kaum ist die sonne aufgewacht
                                              da wird es auch schon wieder nacht
                                              Und diese kurze zwischenzeit
                                              ist viel zu schad für einen streit
                                              Und jeder der da anders denkt
                                              hat viel von glück verschenkt

                                              Da war noch die schule stunden die nie vergehn
                                              Man sitzt in vier wänden und draußen ist es schön
                                              Ein kopf voller träume und das ticken der uhr
                                              Dazwischen das leben hinterlässt seine spur
                   (Quelle: 100 Jahre B.Z.)

Kinder wie die zeit vergeht
wie schnell sich doch die erde dreht
Kaum ist die sonne aufgewacht
da wird es auch schon wieder nacht
Und diese kurze zwischenzeit
ist viel zu schad für einen streit
Und jeder der da anders denkt
hat viel von glück verschenkt
(Text: Zellberg Buam)
                                                                  Salvatore Dali: Die verrinnende Zeit

Kinder, wie die Zeit vergeht...
Das Jahr eilt mit Riesenschritten seinem Ende zu und mit ebensolchen
naht der Winter: Weiße Weihnacht - auch in diesem Jahr ein Mythos?
Und wird Corona auch im nächsten Jahr unser ständiger Begleiter sein?

                                                  Wir wünschen jedenfalls
                                                  allen Mitgliedern, Freunden und Bekannten ein
                                                  friedvolles Weihnachten und für das neue Jahr
                                                  Gesundheit und Zufriedenheit.
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Wasser, das sich selbst nach oben pumpt
Lambach Pumpen versorgten Schmidt und Vossenack mit Trinkwasser

Wer den Historischen Wanderweg (36) der Ortsgruppe Vossenack geht, steht irgendwann und
unweigerlich vor einem großen eisernen blauen Ungetüm. Durch die Informationstafel erfährt der
interessierte Wanderer, dass es sich dabei um das Gehäuse einer Lambach Pumpe handelt, die die
Ortschaften Schmidt und Vossenack mit Wasser versorgt hat. Man erfährt weiterhin, dass diese
Pumpe für ihre Leistung keine andere Energie benötigte als die Wasserkraft selbst. Wasser, das
sich selbst nach oben pumpte? Ohne einen - damals in den ländlichen Gebieten ohnehin nicht
überall verfügbaren - Stromanschluss, brachte sie frisches Wasser zu den Haushalten.

                                                                             Lambach Pumpe am Historischen
                                                                             Wanderweg der OG Vossenack
                                                                             Foto: Peter Gasper

Gottlieb Lambach, der Mühlenbauer aus Marienheide

Gottlieb Lambach , 1838 in Griemeringhausen bei Marienheide geboren, hatte den Beruf des
Mühlenbauers erlernt, sich anschließend nach Rußland verdingt und sich dort auf den Bau von
Mühlen unterschiedlichster Art spezialisiert. Wir erfahren ansonsten wenig über seine Arbeit im
Zarenreich. Jedenfalls hatte er dort so viel Geld verdient, das es ihm ermöglichte, in Oberwipper
- heute eine Ortsteil von Marienheide - sich als selbstständiger Mühlenbauer niederzulassen. Er
erwarb eine bestehende Haferflockenmühle, baute sie zu einer Sägemühle um und richtete eine
                                  Maschinenwerkstatt ein. Von diesem Standort reparierte und
                                  wartete er die verschiedensten Mühlen in der Umgebung. 1875
                                  wurde sein Sohn Wilhelm geboren. Dass er 1883 zusätzlich eine
                                  Ziegelei betrieb, sei nur am Rande vermerkt.

                                Durch die zunehmende Industrialisierung in der zweiten Hälfte
                                des 19. Jahrhunderts stieg der Wasserbedarf nicht nur in den
                                Städten. Die Menschen versorgten sich bislang mit dem Wasser,
                                das sie täglich brauchten, aus dem nächstgelegenen Brunnen
                                oder aus Oberflächengewässer. Das änderte sich mit der
                                Erkenntnis, dass verunreinigtes Wasser schlimme Krankheiten
                                verursachen kann. Der Mediziner und Mikrobiologe Robert
                                Koch konnte 1883 beweisen, dass der von ihm entdeckte
                                Cholera-Erreger über das Trinkwasser transportiert wird.
                                Sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge war nun
                                gefordert. Gerade in ländlichen Gebieten gestaltete sich dies
                               Gottlieb Lambach entwickelte die "Lambach Pumpe"
                               Quelle: Lambach Museum, Marienheide
FFrriisscchh aauuff"" - Eifelverein Vossenack
zuweilen recht schwierig. Öffentliche Trinkwasserversorgung wurde zur kommunalen Aufgabe.

Dies war der Hintergrund, welcher Gottlieb Lambach veranlasste, nach einer praktischen Lösung
zu suchen. Seine Ausbildung und sein gutes technischen Verständnis halfen ihm dabei. Ca. 1890
stellte er schließlich der Öffentlichkeit den Prototyp einer Pumpe vor, mit welcher es möglich
war, selbst höher gelegene Ortschaften mit Wasser zu versorgen. Es bedurfte zum Betrieb
lediglich ein fließendes Gewässer. Die Lambach-Pumpe, die er selbst als
"Wassersäulenmaschine" bezeichnete, war "geboren".

Funktionsweise der Lambach Pumpen
(am Beispiel derjenigen im Kalltal)

Das System ist denkbar einfach und - für die damalige Zeit - genial. Für den Einsatz der Pumpe
im Kalltal waren folgende Voraussetzungen von Bedeutung:

1. Die zu fördernde Wassermenge
Pro Haushalt samt Viehbestand wurden täglich
500 L Wasser gerechnet. Aus der
Gesamtmenge ergab sich der Durchmesser der
Steigleitung und die notwendige
Pumpenleistung.

2. Die Förderhöhe h
Das Wasserwerk im Kalltal stand auf 265 m
über NN, der Hochbehälter in Vossenack auf
465 m. Daraus ergab sich eine Förderhöhe von
200 m

3. Das Gefälle des Triebwassers H1
Das Triebwasser wurde für den Antrieb der         Anordnung des Pumpensystems im Kalltal
Pumpe benötigt. Es wurde schon in Simonskall      Quelle: Eifelverein OG Vossenack
von der Kall abgezweigt und in
einer besonderen Leitung dem
Wasserwerk zugeführt. Das Gefälle
betrug ca. 28 m, so dass ein Druck
von 2,8 kg/cm2 auf den Triebkolben
wirkte, der die Kraft dem
Förderkolben weitergab. Wegen
dessen erheblich geringeren
Durchmesser erhöhte sich der
Förderdruck beträchtlich.
Antriebswasser und Förderwasser
wurden nicht vermischt.               Schematische Darstellung der Lambach Pumpe
                                        Quelle: Archiv Eifelverein OG Vossenack
4. Das Gefälle des Trinkwassers aus
den Brunnen H2
Das Trinkwasser wurde aus fünf Tiefenbrunnen entnommen. Das Gefälle zur Pumpe betrug 4 m.
Das reichte aus, um die Pumpe zügig mit der benötigten Fördermenge zu versorgen.

Kurz: Mit statischem Wasserdruck wird Bewegungsenergie erzeugt.
FFrriisscchh aauuff"" - Eifelverein Vossenack
Der gesamte Pumpvorgang lief sehr langsam und fast geräuschlos ab. Die Kolben bewegten sich
in der Stunde ca. 40 mal hin und her. Das Trinkwasser wurde in einen Hochbehälter gepumpt,
vom dem aus die Häuser im Ort mit geringem Wasserdruck versorgt wurden. War der
Hochbehälter mit Wasser gefüllt, verschloss ein Schwimmer den weiteren Zulauf und die Pumpe
im Tal kam zum Stillstand. Erst durch das verbrauchsbedingte Absinken des Wasserspiegels
wurde die Pumpe im Tal wieder automatisch in Gang gesetzt.

Im Kalltal wurde 1906 vier Pumpen eingerichtet, die die Orte Vossenack bis 1936 und Schmidt
bis 1971 mit Wasser versorgte. Mit dem Bau des Pumpenhauses und die Einrichtung der
Installationen hatte man bereits 1905 begonnen.

Lambach Pumpen erreichen einen hohen Verbreitungsgrad

Für viele Gemeinden war das System der Lambach'schen Pumpe das perfekte System. Selbst mit
geringem Triebwasserdruck konnte Wasser in große Höhen gepumpt werden. Dabei spielte es
keine Rolle, ob das Triebwasser auch zugleich das Nutzwasser war. Die Pumpen wurden von
Gemeinde zu Gemeinde weiter empfohlen und erreichten einen hohen Verbreitungsgrad.

1895 erteilte das Kaiserliche Patentamt die Patentschrift Nr. 86904. Gottlieb Lambach
konzentrierte sich nun nur noch auf den Pumpenbau. Sohn Wilhelm absolvierte eine
Schlosserlehre und anschließend in Stuttgart und Berlin ein Ingenieursstudium. Es schloss sich
eine Anstellung bei Alfred Krupp in Essen an. Doch bereits 1908 stieg er in den Betrieb seines
Vater ein, den er 1910 schlussendlich übernahm.

 Zeichnung einer doppelt wirkenden liegenden Pumpe
 Quelle: Oberwipper.de

Die Maschinenfabrik Lambach bot standartmäßig vier unterschiedliche Pumpentypen an: E280
war das erste Modell, das Gottlieb Lambach selbst entwickelte. Es handelte sich um eine einfach
wirkende Pumpe mit einem Kolbenhub von 280 mm. Sie wurde bis 1911 gebaut.

Sohn Wilhelm entwickelte neuere Typen. Im Unterschied zur E280, die noch mit Drehschieber
gesteuert wurde, baute er Hubventile ein, die einfacher herzustellen und leichter in das System zu
integrieren waren. Auch waren sie robuster. Diese Hubventile bewährten sich so gut, dass das
ältere Modell nachträglich umgerüstet wurde.
FFrriisscchh aauuff"" - Eifelverein Vossenack
Unter seiner Leitung entstanden die Typen E300 und E400. Die Zahl hinter dem Buchstaben steht
für den Kolbenhub in mm. E300 ersetzte den Typ E280 seines Vaters. Für die vielfältigen
Anforderungen, die mit steigendem Verbreitungsgrad ebenfalls anstiegen, genügten einfach
wirkende, also mit nur einem Zylinder ausgestattete Pumpen nicht mehr. Ergo kamen Pumpen
mit zwei Zylinder ins Programm: D500 und L280

Die Pumpen im Kalltal waren vom Typ L280.

Im Auftragsfall wurden die Pumpen der jeweilige Anwendung angepasst und eingerichtet. Dabei
wurden die Durchmesser der Kolben und Zylinder jeweils variiert, wo hingegen der Kolbenhub
standardmäßig gleich blieb. Sonderanfertigungen, bei denen auch der Kolbenhub variiert wurde,
waren eher die Ausnahme.

Im 1. Weltkrieg wurde Wilhelm Lambach eingezogen. Der Betrieb ruhte bis 1918. Die
anschließende Nachkriegszeit und Inflation versuchte man mit Reparatur- und
Instandhaltungsarbeiten zu überbrücken. Nach der Einführung der Rentenmark begannen die sog.
Goldenen 20er Jahre. Auf für Lambach ging es wieder aufwärts, ein Erfolg, den die
Weltwirtschaftskrise dann wieder zunichtemachte. Doch man "berappelte" sich wieder bis zur
nächsten Katastrophe. 1942 stand schließlich kein Material für den Bau weiterer Pumpen zur
Verfügung. Wilhelm Lambach starb 1944. Seine Witwe Agnes führte den Betrieb weiter so gut
es ging.

Aus der Ehe war Sohn Wilhelm ("Willy") Lambach jr. hervorgegangen. Als Offizier der
Luftwaffe Hermann Görings war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft geraten. 1946 wurde
er entlassen und übernahm unverzüglich die Leitung der "Maschinenfabrik Wilh. Lambach". Im
selben Jahr beschäftigte man bereits wieder zehn Mitarbeiter. Vom Wirtschaftswunder profitierte
auch die Firma. Doch bereits Mitte der 1950er Jahre wurde klar, dass die Zeit der Lambach
Pumpen zu Ende ging. Die Elektrifizierung (West)Deutschlands war mittlerweile flächendecken
erfolgt. Auf dem Markt wurden kleinere und vor allem leistungsfähigere und billigere
Kreiselpumpen angeboten. Die letzte Lambach Pumpe wurde 1961 nach Andechs-Erling
geliefert.

Insgesamt waren über 300 Pumpenanlagen
gebaut und in Deutschland, Luxemburg und in
der Tschechoslowakei installiert worden und
sorgten dort zuverlässig für Trinkwasser,
Jahrzehnte lang.

Verschiedene Standorte in der Eifel

      Die erste in die Eifel gelieferte Lambach
       Pumpe vom Typ E280 soll 1897 in
       Kronenburg aufgestellt worden sein.
                                                                         Lambachpumpe im Wirfttal
       Das Pumpenhaus hat an der Burgstraße                             Foto: Andreas Wisniewski
       gestanden und wurde samt Grundstück
       an den Wasserverband Oleftal übereignet, als dieser vor Jahren die Wasserversorgung der
       Gemeinde Dahlem übernommen hat. Danach wurde die Pumpe ausgebaut. Der Verbleib
       konnte leider nicht ermittelt werden.
      Eine weitere Lambach Pumpe Typ D500 befindet sich im Haubachtal in der Nähe von
       Blankenheimerdorf. Sie wurde 1929 installiert. Über eine mehr als 1.000 Meter lange
FFrriisscchh aauuff"" - Eifelverein Vossenack
Stahlrohrleitung wurde die Pumpstation mit Triebwasser versorgt, das saubere
    Trinkwasser beförderte die Pumpe schließlich in einen 65 Meter höher gelegenen
    Behälter, vom dem aus das Leitungsnetz des Ortes versorgt wurde. 1935 bereits wurde die
    Pumpe wieder stillgelegt und elektrische Pumpen kamen zum Einsatz. Die Lambach
    Pumpe die zunächst als Ersatz, falls die elektrischen Pumpen einmal ausfallen sollten.
    Nach Jahren des Verfalls hat sich 2009 der örtliche Geschichts- und Kulturverein der
    Anlage angenommen. Heute lädt eine nette Holzsitzgruppe Spaziergänger und Eifelsteig-
    Wanderer an dem Pumpenhaus zur Rast ein. Die Pumpe wurde 2001 als
    technikgeschichtliches Denkmal anerkannt.

   Eine weitere Pumpe vom Typ L380 wurde 1915 in Blankenheim -Reetz installiert.
    Hierzu konnten jedoch keine weiteren Unterlagen ermittelt werden. Es wird berichtet,
    dass diese nach dem 2. Weltkrieg verschrottet wurde.
   In Mechernich-Kallmuth stand
    eine L380, die 1934 aufgestellt
    wurde. Doch schon 30 Jahre
    später reichte die Pumpe nicht
    mehr aus und wurde
    ausgemustert. 2000 wurde sie
    der Stadt Heimbach geschenkt,
    die sie 2006 in ihrem Wasser-
    Infozentrum Eifel, nachdem sie
    in mühevoller Kleinarbeit vom
    örtlichen Bauhof restauriert
    worden war, wieder in Betrieb
    nahm. Das Wasser-Infozentrum
    wurde Anfang 2020 leider
    geschlossen. Danach ging die       Altes Pumpenhaus in Ernzen
    Pumpe an das Freilichtmuseum       Foto: Archiv Gemeinde Ernzen
    Kommern.
   In Gerolstein-Bücheich stand eine D400. Wie mir Oswald Weber, ehem. Ortsvorsteher
    von Büscheich schilderte, fand die Inbetriebnahme am 01. Oktober 1923 statt.
    Vorausgegangen waren jahrelange Probleme mit der Wasserversorgung, vor allem, was
    die Versorgungssicherheit betraf. Das Wasser musste mit einem Holzhaken aus den
    Brunnen hochgezogen werden. 1918 war die Wassernot besonders groß. "Die Leute
    schlugen sich sozusagen um einen Eimer Wasser." schilderte Oswald Weber die
    Situation. Ein Rutengänger wurde beauftragt und dieser fand Wasser am westlichen
    Abhang der Dietzenley. Man beschloss, die Quelle einzufangen, die Arbeiten begannen
    im November 1922. Die Pumpe verbrauchte zwei Drittel des Wassers für den Antrieb und
    ein Drittel wurde ins Netz gepumpt. Im Mai 1954 wurde die Pumpe gegen eine neuere
    Lambach Pumpe ausgetauscht, die alte Pumpe als Schrott verkauft. 1960 wird diese neue
    Pumpe durch Elektropumpen endgültig ersetzt.
   In Beilingen im Kreis Bitburg-Prüm wurden 1922 zwei Pumpen vom Typ D500 geliefert.
    Hierzu konnte leider weiteres nicht gefunden werden.

   Im Wirfttal bei Schüller, südlich der Ortslage Stadtkyll, steht eine weitere Doppelpumpe
    Typ L380. Der Ausgangspunkt waren Quellen aus Brunnenstuben hinter Schönfeld. Von
    dort gelangte das Wasser durch eine ca. sechs Kilometer lange, gusseiserne
    Druckrohrleitung in das Pumpenhäuschen. Zwei Drittel des Quellwassers verbrauchte die
    Pumpe zum Antrieb, während das restliche Drittel in den ca. 100 m höher gelegenen
Hochbehälter auf dem Steinbüchel gelangte, woraus schließlich die Häuser in Schüller
       bequem, zuverlässig und hinreichend Wasser erhielten. Die Pumpe aus dem Jahre 1926
       steht unter Denkmalschutz ist im Eigentum der NABU Kylleifel. 1968 wurde sie außer
       Dienst gestellt und Elektropumpen übernahmen die Beförderung des Trinkwassers in
       einen an einem anderen
       Standort neu gebauten
       Hochbehälter. Der
       örtliche Wanderweg Sy 5
       der Ortsgruppe Stadtkyll,
       ein Info-Pfad zum
       Thema Wasser, führt an
       der Pumpe vorbei. Eine
       Info-Tafel klärt den
       Wanderer über die
       Geschichte der Pumpe
       auf.

      In der Gutenbachschlucht
       in der Nähe von Ernzen
       an der Luxemburgischen
       Grenze befand sich seit       Der Wasserhochbehälter
       1910 ebenfalls eine           auf Steinbüchel bei Schüller, erbaut 1926.
       Lambach Pumpe, die            (596,8 m über NN)
       zuverlässig bis in die        Quelle: Archivbild Dorfchronik Schüller
       1970er Jahre ihren Dienst versah. Nach der Stilllegung verfiel sie sowie das Pumpenhaus
       zusehends, bis dass sich die Dorfgemeinschaft Arenza e.V. ihrer annahm und in
       mühevoller Kleinarbeit komplett sanierte und wieder voll funktionstüchtig machte. In der
       Nähe des Felsenweihers wurde ein neues Pumpenhaus gebaut, wo sie ein neues Zuhause
       erhalten hat und - so hofft man - spätestens im Frühjahr 2021 der Allgemeinheit
       zugänglich gemacht werden soll.
      Im Birbachtal von Jünkerath aus kommend hat ebenfalls eine Pumpe gestanden, die
       1924 installiert worden sein soll und bis 1964 ihren Dienst versehen hat. Sie wurde durch
       eine elektrische Pumpe nahe der Brunnenstube ersetzt. Auch diese Pumpe benötigte 2/3
       des laufenden Wassers für den Betrieb und 1/3 wurde in den Hochbehälter befördert. Der
       erhöhte Wasserbedarf wurde schließlich durch Anschluss an die Anlagen der
       Verbandgemeinde Obere Kyll sichergestellt.

Vom Pumpenhaus zur Heimstatt für Fledermäuse

Im Kalltal befanden sich vier Pumpen, die in einem Pumpenhaus untergebracht waren. Nachdem
im Sommer 1971 der Wasserversorgungs-Zweckverband Perlenbach in Monschau die
Wasserversorgung von Schmidt übernommen hatte, wurde die Wasserversorgung aus dem Kalltal
vollends eingestellt, die Pumpen verblieben beim Verband. Vossenack wurde bereits 1936
"abgeklemmt". Die Pumpe am Historischen Wanderweg der Ortsgruppe Vossenack ist eine
davon. Das Pumpenhaus und sein Umfeld verfiel in den folgenden Jahren. Es wurde zur
Heimstatt von Fledermäusen und Amphibien.
Das versiegelte Pumpenhaus im Kalltal                                         Foto: Peter Gasper

Am 25. April 1993 eröffnete die Ortsgruppe Vossenack ihren Historischen Wanderweg, der auch
am alten Pumpenhaus vorbeiführte. Das Dilemma war nun, dass Wanderer immer wieder einen
Blick in das leere Haus werfen wollten, andererseits sollte die darin heimisch gewordene Tierwelt
nicht gestört werden. Unterirdische Quartiere sind selten in dem höhlenarmen Schiefergebirge
der Nordeifel. Das feuchte und halbunterirdische Wasserwerk bietet sich als Ersatzquartier für
Fledermäuse und andere "Höhlenbewohner" an.
Dennoch dauerte es bis Dezember 2006, dass das Wasserwerk mit Genehmigung des
Eigentümers, dem Wasserversorgungszweckverband Perlenbach, und der finanziellen
Unterstützung der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Düren mit insgesamt 300 kg Stahl die
zahlreichen Öffnungen fledermaus- und amphibiengerecht verschlossen und im Rahmen einer
Gemeinschaftsaktion mit dem BUND Kreisgruppe Düren "versiegelt" wurde. Eine neue Info-
Tafel weist nun auf den Umstand hin.

So wie damals das Wasserwerk einen lebenswichtigen Nutzen für die Menschen darstellte, so ist
es heute zu einem überlebenswichtigen Rückzugsort für die Tierwelt des Tales, vor allem
Fledermäuse und Amphibien geworden.                                            Peter Gasper

Quellen:
- Flyer "Ein Denkmal für legendäre Technik aus Marienheide" des Vereins Lambach Pumpe Marienheide e.V. sowie
die Internet-Seiten des Vereins (abgerufen am 20.04.2020)
- Broschüre "Kommunale Schätze", Naturpark Nordeifel e.V., 2019
- Kölner Stadt-Anzeiger v. 23.05.2006
- www.nabu-kylleifel.de (abgerufen am 20.04.2020)
- Marianne Schönberg, Ein eisernes Dokument - die Lambachpumpe, in: Heimatjahrbuch Vulkaneifel 1997,
S. 86
- www.ernzen.de (abgerufen am 02.05.2020)
- Dorfchronik Schüller, 2007
- Eifelverein OG Vossenack
(Vorabdruck: Eifel-Jahrbuch 2021)
Biber, Wassermühlen, ein Industriedenkmal und eine humanitäre Geste
Der 4-Täler-Wanderweg der OG Vossenack im Eifelverein bietet viel Abwechslung

Die kleine Gruppe, bewaffnet mit Werkzeug, Markierungsplaketten und Müllsack, betrachtet die
Ergebnisse nächtlicher Biberaktivitäten: umgefallene und angeknabberte Bäume, die am oder im
Wasser des Bosselbaches liegen und kleine Stauseen produziert haben. 1981 wurden im Tal der
Weißen Wehe sechs polnische Bibern angesiedelt. Heute leben über 400 Biber in der Region, die
größte Biber-Population in Nordrhein-Westfalen. Obwohl die pelzigen Nager eher nachtaktiv
sind, kann man mit etwas Glück auch tagsüber den einen oder anderen sehen.

                                                            Wanderweg "auf Vordermann"
                                                            gebracht
                                                        Die Gruppe, das sind die beiden
                                                        Wegewarte des Eifelvereins OG
                                                        Vossenack, Robert Kuck und
                                                        Manfred Cremer, begleitet von
                                                        Ulrike Call und Noah Kommer von
                                                        der Rureifel-Tourismus e.V. sowie
                                                        dem Vorsitzende der OG, Peter
                                                        Gasper, befindet sich auf dem
                                                        Wanderweg 56 der OG Vossenack,
                                                        als 4-Täler-Weg bezeichnet. Sie
                                                        kontrollieren die Markierungen und
                                                        die Begehbarkeit. Nach den
                                                        Lockerungen der Corona-Regeln
                                                        kommen vermehrt wieder
                                                        Wanderer in die Rureifel. Die
Wegemarkierungen werden kontrolliert und erneuert       Wanderwege müssen in Schuss
                                                        sein. Der Wanderweg 56 ist neben
dem Historischen Wanderweg derjenige der Ortsgruppe Vossenack, der am meisten frequentiert
ist.

Der ca. 11 km lange Weg führt durch die Täler des
Bosselbachs, des Richelsbachs, der Kall und des
Tiefenbachs. Die Fließgewässer samt ihrer Auen sind ein
typischer und ökologisch wertvoller Bestandteil der
Rureifel mit einem großen Tier- und Pflanzenreichtum. An
vielen Stellen des Wanderwegs ist die charakteristische
Terrassenbildung erkennbar.
Der "Eifelbaum" - Symbol der Heimatverbundenheit
Ausgangspunkt der Wanderung ist der "Eifelbaum" an der
Kirche im Vossenacker Ortskern, welcher die Tradition
eines Wappenbaumes inmitten von Ortschaften aufgreift
und von dem Künstler, Priester und Lehrer des örtlichen
Franziskaner-Kloster, Pater Laurentius U. Englisch OFM,
gestaltet wurde. Die Baumkrone repräsentiert die
Menschen, die Tiere, die Natur und die Landschaft - eben Motive, die den Ort und die Eifel
charakterisieren. Die Elemente Metall, Wasser, Fels und Licht geben der Skulptur eine
dynamische Erscheinung.
Die Kontrollgruppe kann bestätigen: Der Rundweg ist in beiden Richtungen gut markiert. Er
beeindruckt durch seine vielfältige Flora und Fauna, führt an mäandernden Bächen entlang, durch
                                              idyllische Feuchtwiesen, gesäumt durch einen
                                              abwechslungsreichen Mischwald aus Erlen,
                                              Buchen, Eichen und anderen Laub- und Nadelhölzer
                                              und schließlich durch das breite Kalltal.
                                                   Ausgangs des Tiefenbachs erreicht der Wanderer
                                                   die spärlichen Reste der Grundmauern, des
                                                   Mühlenteichs und Bierkellers der Lukasmühle aus
                                                   dem Jahre 1569. Die Mühle wurde 1951 eingeebnet.

   Falsche Möhren am Wegesrand

Erinnerung an den "German doctor"
Einige Gehkilometer entfernt befindet sich auf der steinernen Brücke über die Kall eine Skulptur
als Erinnerung an Dr. Günter Stüttgen, der als Hauptmann und Truppenarzt während der
Allerseelenschlacht vom 4. bis 12. November 1944 sowohl deutsche als auch amerikanische
Soldaten verpflegte und mit dem amerikanischem Sanitätspersonal Hand in Hand arbeitete.
Dreimal gelang es ihm, mehrstündige Kampfpausen auszuhandeln, in denen beide Seiten ihre
Verwundeten retten konnten und versorgte Patienten gegenseitig ausgetauscht wurden. Durch
diese humanitäre Aktion überlebten hunderte deutsche und amerikanische Soldaten.
Die in unmittelbarer Nähe befindliche denkmalgeschützte Mestrenger Mühle aus dem Jahre 1663
ist derzeit leider nicht zugänglich.

                                                                   Wasserversorgung aus dem
                                                                   Kalltal
                                                               Unweit der Vossenacker Kirche
                                                               befindet sich ein - allerdings nicht
                                                               mehr funktionierendes - Modell
                                                               einer Lambach-Pumpe. Durch die
                                                               Informationstafel erfährt der
                                                               interessierte Wanderer, dass
                                                               durch vier solcher Pumpen die
                                                               Ortschaften Schmidt (bis 1971)
                                                               und Vossenack (bis 1936) mit
          Unsere Lambachpumpe unterhalb des Seniorenheims      Wasser versorgt wurden. Für ihre
                                                               Leistung benötigten die Pumpen
keine andere Energie als die Wasserkraft selbst. Ohne einen - damals in den ländlichen Gebieten
ohnehin nicht überall verfügbaren - Stromanschluss, brachten sie frisches Wasser aus den
Brunnen im Kalltal zu den Haushalten.
(Text Peter Gasper, Fotos: Peter Gasper, Eifelbaum: Lea Haine)

(Dieser Beitrag erschien am 09.08.20 in der "Zeitung am Sonntag" und am 19.08. in der Eifel-
Ausgabe der Aachener Zeitung.)
Kinder, wie die Zeit vergeht
                               von links nach rechts:

                               Dr. Paul Möhrer
                                (2. Hauptvorsitzender)
                               Gustav Radermacher
                               (2. Vorsitzender)
                               Pater Sigismund, Paul Daniel,
                               Christian Zimmermann,
                               Hermann-Josef Kremer,
                               Bruno Linzenich,
                               H. Michael Heidbüchel
                               John Gratias
                               Das Photo wurde am 29.10.1983
                               aufgenommen; Anlass war das
                               75jährige Bestehen unserer
                               Ortgruppe.

                               Auch 1963 feierte die Ortsgruppe
                               ihr traditionelles Wiesenfest.

                               Wer sind die Personen?
                               Heinz Sieben (links)

                               Am Aussichtspunkt "Drei Eichen"
                               wurden im November 1964 drei
                               Eichen und ein neues Schild
                               aufgesetzt.

                               Gottfried Rüttgers (links)
                               Albert Freialdenhoven
Einweihung des
        Schaumeilers auf dem
        Historischen Wanderweg
        1995

        von links nach rechts:

        Dr. Hans Klein
        (Hauptvorsitzender)
        Bruno Linzenich
        Heinz Fazius
        Franz Stollenwerk
        Josef Hüttemann
        Heinz Sieben

        Der Vorstand 1999

        von links nach rechts:

        Bruno Linzenich
        H. Michael Heidbüchel
        Uwe Melchior
        Georg Dülks
        Hiltrud Heidbüchel
        Willi Schmitz
        Alwin Vieth
        Heinz Rass
        Heinz Fazius

Senioren-Wanderführer 1998

von links nach rechts:

Theo Rosewich
Willi Schmitz
Gottfried Rüttgers
Willi Uerlichs
Willi Rosenwick

 Alle Fotos: Archiv Eifelverein OG Vossenack
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