Wohnraum schaffen. zuKunft gestalten - die spd pacKt's an: Wir handeln. gemeinsam - SPD Oldenburg
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VorWort Liebe Mitbürger*innen, in vielen deutschen Großstädten ist Wohnraum knapp. Das ist auch in Oldenburg der Fall. Dies gilt insbesondere für bezahlbaren Wohnraum, den sich auch Haushalte mit geringem Einkom- men leisten können. Wir als Oldenburger SPD sehen uns in der Verantwortung, dieses Problem zu lösen. Deswegen hat die Oldenburger SPD am 10.11.2018 einen Sonderparteitag zum Thema „Bauen und Wohnen“ abgehalten. Wir haben dort ein umfangreiches Antragspaket diskutiert und beschlossen. Wir werden unsere Beschlüsse in den Stadtrat einbringen und damit die Wohnungspolitik unse- rer Stadt so gestalten, dass alle auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt finden können und Charme und Flair unserer schönen Stadt weiter erhalten bleiben. Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir Ih- nen die Ergebnisse unseres Parteitags vorstellen und erläutern. Wir freuen uns auf den weiteren Dialog mit Ihnen und laden Sie ein, unsere Be- schlüsse mit uns zu diskutieren und Ihre Ideen in unsere Politik einzubringen. Herzlichst, Ihre Nicole Piechotta
Worum geht’s? Wir haben in Oldenburg keine Wohnungsnot. Tat- zu sichern. Wir haben also jedes Jahr mehr Woh- sächlich haben wir mittlerweile mehr Wohnun- nungen, aber immer weniger günstige Wohnun- gen als Haushalte, und jedes Jahr werden etwa gen. 1000 neue Wohnungen gebaut. Das klingt auf den ersten Blick gut. Die GSG führt eine Warteliste, auf der seit 2012 jährlich rund 4500 – 5000 Menschen stehen. Sie Wenn wir aber genauer hinsehen, bemerken wir, schätzt, dass in Oldenburg etwa 4000 günstige dass es trotz aller Bautätigkeit immer weniger Wohnungen für Ein- oder Zwei-Personen-Haus- günstige Wohnungen gibt. Im Jahr 2005 hatten halte fehlen. wir in Oldenburg noch 3850 sogenannte Sozial- wohnungen, 2017 waren es nur noch 2485. Das heißt: Wir haben einerseits genug Wohnraum in Oldenburg. Andererseits haben wir nicht genug Sozialwohnungen werden mit öffentlichen Mit- Wohnraum für diejenigen, die sich keine hohen teln gefördert und dürfen deswegen einen fest- Mieten leisten können – z.B. für junge Menschen, gelegten günstigen Mietpreis nicht überschrei- für Alleinstehende, für Menschen mit geringem ten. Sie dürfen nur an Personen vermietet werden, Einkommen. Das ist ungerecht. Das werden wir die einen Wohnberechtigungsschein vorlegen ändern. können. Diesen Schein können alle beantragen, deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht übersteigt. Nach Ablauf einer bestimmten Frist werden die- se Wohnungen zu „normalen“ Wohnungen ohne Belegbindung. Der Eigentümer darf die Wohnung dann frei vermieten und kann dafür die Miete selbst bestimmen. Von den rund 1000 neuen Wohnungen pro Jahr hat nur ein geringer Teil eine sogenannte Beleg- bindung – zu wenige, um den Bestand überhaupt Was tun wir bereits dafür? Unser Oberbürgermeister Jürgen Krogmann hat Mit dem städtischen Förderprogramm für Woh- das „Bündnis Wohnen“ zur Chefsache gemacht. nungsbau, über Richtlinien für die Vergabe von Zusammen mit der Verwaltung und dem Stadtrat Grundstücken und über die Förderrichtlinie für hat das „Bündnis Wohnen“ schon einiges auf den Belegbindung bekommen wir noch einiges mehr Weg gebracht, damit künftig mehr günstige Woh- an günstigem Wohnraum dazu. Das reicht aber nungen entstehen. immer noch nicht aus, um den tatsächlichen Be- darf zu decken. Es reicht auch nicht aus, um we- Für Flächen, die der Stadt gehören, gilt mittler- nigstens den Bestand an Sozialwohnungen zu weile eine Quote von 30 %, für private Flächen sichern. Da der Markt allein dazu offensichtlich von 10 %, für den Bau von Sozialwohnungen. Das nicht in der Lage ist, werden wir alle, die Olden- bedeutet, wird ein Grundstück aus städtischem burger SPD, der Stadtrat und die Verwaltung, Besitz verkauft, damit ein Wohnungsunterneh- noch mehr tun müssen, damit alle Bürger*innen men darauf Wohnraum schaffen kann, muss rund Wohnraum finden, der für sie geeignet ist und ein Drittel der neuen Wohnungen eine Sozial- den sie bezahlen können. wohnung sein. Das bringt uns in der nächsten Zeit schon 480 neue preiswerte Wohnungen, davon 320 auf städtischen Flächen.
Wo wollen wir bauen? Ganz klar: Wir müssen mehr Wohnungen bauen, wollen wir aber nicht nur Planer und Bauherren vor allem deutlich mehr Wohnungen mit Sozial- entscheiden lassen. Wir wollen das zusammen bindung. Das ist aber gar nicht so einfach, denn mit den Bürger*innen planen. die Fläche unserer Stadt ist begrenzt, und je mehr Wohnungen entstehen, desto kleiner wird die Wir kommen aber auch nicht umhin, in beste- Fläche, die für neue Wohnungen genutzt werden henden Wohngebieten künftig zusätzliche Woh- kann. Wir wollen aber auch nicht alle Flächen be- nungen zu schaffen – also nachzuverdichten. Das bauen – wir möchten gerne Parks, Grünflächen bereitet den heutigen Bewohnern der Stadttei- und geschützte Flächen erhalten. Oldenburg soll le natürlich Sorgen. Sie möchten nicht, dass ihr weiter eine grüne Stadt bleiben. vertrautes Umfeld radikal umgestaltet wird. Sie möchten, dass ihr Stadtteil seinen Charme und Wir haben das Glück, dass es in Oldenburg noch seinen Charakter behält. Das möchten wir auch. einige größere Gebiete gibt, die bis jetzt unbe- baut sind. Dazu zählen der Fliegerhorst und die Deswegen werden wir dafür sorgen, dass es Re- Gebiete am Bahndamm. Nach den aktuellen Plä- geln gibt, wie die neue Bebauung aussehen soll. nen können dort gut 6200 Wohnungen gebaut Wir werden darüber mit den Bürgern sprechen. werden. Außerdem laufen noch Verfahren, die Wir werden mit ihnen gemeinsam nach Lösun- für weitere 2900 Wohnungen Platz schaffen. Eine gen suchen, mit denen alle leben können. Das weitere große Fläche befindet sich auf dem Gelän- Miteinander ist uns wichtig. de der Dragoner-Kaserne. Dieses Gebiet gehört noch dem Bund. Wir möchten, dass die Stadt sich Die ersten Schritte haben wir bereits gemacht: bemüht, diese Fläche zu kaufen, damit auch dort Rat und Verwaltung haben fast 30 Beschlüsse ge- fasst, um Baurechte einzuschränken und Bauvor- haben zurückzustellen. Wir sorgen so dafür, dass die kleinteilige Bebauung in den Stadtteilen er- halten bleibt. Wo es möglich ist, werden wir auch die Bebauungspläne ändern, damit nicht überall hohe Wohngebäude direkt neben Einfamilienhäu- sern entstehen können. Wo das nicht geht, wollen wir darauf achten, dass die neuen Gebäude in die Nachbarschaft passen. Bild © Stadt Oldenburg Wir können Flächen auch besser nutzen, wenn wir beim Neubau oder Umbau von Supermärkten oder Einkaufszentren gleichzeitig Wohnungen über den Ladenflächen errichten lassen. Davon profitiert der Besitzer der Immobilie ebenso wie Wohnungen gebaut werden können. Das ist wich- diejenigen, die dort wohnen können. Das wird in tig, denn Oldenburg hat immer mehr Einwohner, anderen Städten schon so gemacht, und auch für und wir werden diese zusätzlichen Wohnungen Oldenburg ist das eine gute Idee. bald brauchen. Außerdem wollen wir dafür sorgen, dass Gebäude Trotzdem müssen wir die Flächen, die wir haben, nicht unnötig leer stehen. Es gibt genug Möglich- auch möglichst gut ausnutzen. Das geht nur, wenn keiten, leerstehende Räume zu nutzen. Gewer- wir auch höhere Wohngebäude zulassen. Das be- und Wohnräume können von Künstlern, von muss aber mit Augenmaß geschehen. Wohnsilos Startups oder auch von sozialen Projekten we- und Hochhaussiedlungen passen nicht zu Olden- nigstens für eine Weile genutzt werden. Das hilft burg, weder in der Altstadt noch am Stadtrand. denen, die diese Räume nutzen, und es verhindert Wir möchten mehrstöckige Wohnhäuser deswe- auch den Verfall dieser Räume. Damit vermeiden gen nur im erweiterten Innenstadtbereich und an wir auch häßliche Schandflecke in unserer Stadt. den Hauptverkehrsstraßen entstehen lassen. Das
Wer soll die neuen Wohnungen bauen? Für die SPD – und überhaupt für Oldenburg – ist fördern. Die Stadt soll dafür Leute beraten, die die GSG ein wichtiger Partner, wenn es darum eine Genossenschaft gründen wollen. Vor allem geht, bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Die sollen Genossenschaften dann auch die nötigen GSG gehört zum Teil der Stadt. Deswegen können Grundstücke leichter bekommen. wir hier mitbestimmen, was die GSG unternimmt. Wir wollen, dass die GSG dabei von der Stadt un- Wir müssen auch private Unternehmer mehr in terstützt wird, vor allem dadurch, dass die GSG die Pflicht nehmen. Die Stadt sorgt dafür, dass Grundstücke von der Stadt kaufen kann. Im Ge- die Grundstücke erschlossen und bebaut werden genzug soll die GSG ihren Bestand an günstigen können. Die Politik der Stadt sorgt dafür, dass Wohnungen nicht nur behalten, sondern auch überhaupt so viele Menschen hier leben, dass deutlich ausbauen. Dafür sollen die Vertreter der Wohnungen zu guten Preisen verkauft oder ver- Stadt im Aufsichtsrat der GSG sorgen. mietet werden können. Da ist es nur fair, wenn die Bauherren auch einen gerechten Teil der sozialen Unsere Stadt verwaltet einige Stiftungen, die Verantwortung übernehmen. Wohnungen besitzen. Die wichtigste davon ist die Klävemann-Stiftung. Wir wollen, dass diese Stif- Deswegen wollen wir künftig eine höhere Quote tungen in den nächsten Jahren aus dem Haushalt für Sozialwohnungsbau festlegen. Wenn die Stadt der Stadt Geld bekommen, damit sie mehr güns- selbst Flächen für den Wohnungsbau verkauft, tige Wohnungen anbieten können und keine da- sollen in Zukunft mindestens 50 % der neuen von verkaufen müssen. Wohnungen als Sozialwohnungen errichtet wer- den. Bei Flächen aus Privatbesitz soll mindestens Auch Genossenschaften können preiswerte Woh- ein Drittel der neuen Wohnungen eine Sozialwoh- nungen bauen. Wenn sich mehrere finden, die ge- nung sein. Diese Regeln sollen für alle Bauvorha- meinsam ein Bauprojekt in Angriff nehmen wol- ben ab 5 Wohnungen gelten, und die neuen So- len, statt jede*r einzeln ein Haus zu bauen, kann zialwohnungen sollen auch mindestens 20 Jahre man deutlich günstiger bauen. Dabei können lang Sozialwohnungen bleiben. auch ganz neue Wohnformen entstehen. Mehrfa- milienanlagen mit privaten und gemeinschaftlich Wir schaffen es damit, schneller zu mehr günsti- genutzten Bereichen, Mehr-Generationen-Häuser gem Wohnraum zu kommen. Wir verhindern so oder auch Wohngemeinschaften für Senior*innen auch, dass uns in wenigen Jahren wieder so vie- oder Alleinerziehende sind da nur ein paar Bei- le günstige Wohnungen fehlen wie heute. Davon spiele. Solche Projekte möchten wir besonders profitieren wir alle.
Wie sollen die neuen Siedlungen aussehen? Wir wollen Nachbarschaften, in denen alle gut oder muss, soll die genauso in der Nähe finden, da- miteinander leben können. So ist das jetzt schon mit man in der gewohnten Gegend bleiben kann. in unseren Stadtteilen. Und so soll das auch in den neuen Baugebieten werden. Wir wollen aber nicht nur Häuser bauen. Das reicht nicht, um sich wirklich wohlzufühlen. Wir Was die Leute in den Siedlungen brauchen, muss brauchen Plätze, wo man sich treffen kann und auch in der Nähe zu finden sein. Deswegen wollen Feste, Flohmärkte oder andere Veranstaltungen wir auch in den neuen Siedlungen Stadtteilzent- stattfinden können. Wir brauchen genauso Parks ren einrichten. Dort soll es Läden, Dienstleister, und Grünflächen, zum Erholen, für Freizeitsport Kindertagesstätten, Schulen und Kulturangebote und auch für ein besseres Klima. Und unsere Kin- geben. Dann müssen die Einwohner*innen nicht der brauchen natürlich Spielplätze zum Toben jedes Mal durch die gesamte Stadt fahren, son- und Spielen. Deswegen sorgen wir dafür, dass sol- dern können vieles direkt im Stadtteil erledigen, che Flächen immer mit eingeplant werden. vielleicht auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Das ist auch gut für die, die im Alter nicht mehr so mo- Neue Siedlungen müssen auch gut erreichbar bil sind wie früher. sein. Wir brauchen dort also neue Straßen. Die Straßen, die es schon gibt, müssen so umgebaut Wir möchten, dass niemand aus seiner gewohn- werden, dass sie den zusätzlichen Verkehr aus den ten Umgebung wegziehen muss, weil sich die Le- neuen Siedlungen aufnehmen können. benslage geändert hat. Damit das geht, kümmern wir uns darum, dass mehr Neubauten gleich so Noch besser ist es natürlich, unnötigen Autover- gebaut werden, dass sie von Anfang an behin- kehr gleich zu vermeiden. Viele Wege kann man derten- und senior*innengerecht sind. Das ist viel besser mit dem Fahrrad oder mit dem Bus erle- günstiger als nachträgliches Umbauen. Und wenn digen. Das ist besser für die Umwelt und damit es mehr solcher Wohnungen gibt, muss man auch auch für die Menschen in unserer Stadt. Deswe- nicht so lange suchen, wenn man eine braucht. gen wollen wir auch die Radwege ausbauen und den öffentlichen Nahverkehr verbessern. Darum Wer irgendwann Hilfe von Pflegediensten oder kümmert sich in der SPD Oldenburg eine Arbeits- ähnlichen Services benötigt, soll die auch im gruppe, die dafür ein neues Konzept erstellt. Das Stadtteilzentrum finden. Und wer dann doch in werden wir demnächst vorstellen. eine Alten- oder Pflegeeinrichtung umziehen will
Und was passiert sonst noch? Manches können wir nicht alleine in Oldenburg heute gebaut wird, steht sicher noch in einigen entscheiden. Über Dinge wie Mietpreisbremse, Jahrzehnten. Deswegen müssen wir bei unseren Wohnbauförderung und Grunderwerbssteu- Planungen vor allem an die Zukunft denken. Des- er entscheidet der Landtag oder der Bundestag. wegen ist es gut, dass unser Oberbürgermeister Deswegen sollen unsere Abgeordneten dort da- den Stadtentwicklungsplan step2015 überarbei- für sorgen, dass Gesetze so gemacht werden, dass ten und fortschreiben will. Das gibt uns eine soli- wir damit eine gute Wohnungspolitik machen de Basis für unsere Pläne. können. Dazu passend wollen wir auch den Wohnungs- Wir möchten auch, dass die Stadt leichter selbst marktbericht von 2016 wieder aufgreifen. Wir Grundstücke kaufen kann. Dann haben wir besse- wollen daraus einen Wohnraumentwicklungsplan ren Einfluss darauf, was später mit den Grundstü- (WEP) entwickeln, der jährlich überarbeitet wird. cken passiert. Die Stadt könnte dann sogar selbst Der WEP soll uns zeigen, wie viele Wohnungen in Wohnungen bauen. Dafür wollen wir der Stadt im welcher Größe und zu welchem Preis gefragt sind, Haushalt das nötige Geld bereitstellen. Dann können wir die Bauprojekte so planen, dass das gebaut wird, was auch verkauft oder vermie- Oldenburg wächst schneller, als wir es noch vor tet werden kann. Auch das hilft uns, die Flächen, einigen Jahren gedacht haben. Und das, was die wir haben, sinnvoll zu nutzen. Wie setzen wir das alles um? Natürlich wissen wir, dass wir uns allerhand vor- Strang ziehen und von vornherein alle Interessen genommen haben. Aber Oldenburg liegt der SPD berücksichtigen, können wir mit soliden Plänen am Herzen. Wir möchten, dass Oldenburg auch Oldenburgs Zukunft gestalten. so lebenswert bleibt. Wir finden: Das haben die Oldenburger*innen verdient. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns über unsere Plä- ne für die Entwicklung unserer Stadt zu sprechen. Damit wir unsere Pläne umsetzen können, werden Die Oldenburger SPD, unsere Ratsleute und unse- wir mit allen zusammenarbeiten, die mit Bauen re Abgeordneten in Bund und Land haben immer und Wohnen in Oldenburg zu tun haben. Dazu ge- ein offenes Ohr für Sie. hören Wohnungsunternehmen, Stadtplaner, Ar- chitekten, der Stadtrat und die Verwaltung. Ganz Denn für uns gilt: besonders eng wollen wir mit den Bürger*innen Wir handeln. Gemeinsam. Für Oldenburg. zusammenarbeiten. Denn wenn wir alle an einem
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