Zehn Jahre elektronischer Personalausweis: Wie Deutschland ein erfolgreiches eID-Ökosystem aufbauen kann - Nortal

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Zehn Jahre elektronischer Personalausweis: Wie Deutschland ein erfolgreiches eID-Ökosystem aufbauen kann - Nortal
Foto: Sharon McCutcheon

Zehn Jahre elektronischer Personalausweis:
Wie Deutschland ein erfolgreiches
eID-Ökosystem aufbauen kann
Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus
    Wirtschaft und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei,
    Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung
    1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston
    Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten:
    Die      Beratung     ermöglicht        komplexe       Veränderungen,       eröffnet
    Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Kunden-
    und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des
    Geschäftsergebnisses.

    Nachhaltiger    Erfolg     erfordert    die    Kombination    aus    digitalen   und
    menschlichen Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG
    bringen    tiefgreifende    Expertise    in     unterschiedlichen   Branchen     und
    Funktionen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende
    Management-Beratung mit Expertise in Technologie, Digital und Analytics,
    neuen     Geschäftsmodellen      und      der     übergeordneten     Sinnfrage   für
    Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden setzt BCG auf
    Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorne
    bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 90 Städten in über 50
    Ländern erwirtschaftete weltweit mit 21.000 Mitarbeitern im Jahr 2019 einen
    Umsatz von 8,5 Milliarden US-Dollar.

    Nortal    ist   ein   multinationales         Unternehmen    für    Strategie-   und
    Technologieberatung. Unsere Vision ist es, eine nahtlose Gesellschaft
    aufzubauen. Dafür kombinieren wir unsere Erfahrungen aus der digitalen
    Transformation der nordeuropäischen Staaten und der Gestaltung von
    technologischem Wandel in Unternehmen mit einem strategischen Ansatz
    und datengestützter Technologie. Nortal ist in acht Ländern vertreten und
    beschäftigt etwa 1.000 Spezialisten, die digitale Transformationsprojekte in
    Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Nordamerika durchführen.

    Im Zuge der Recherche wurden zahlreiche Experten eingebunden. Eine
    vollständige Übersicht der Experten, die für Interviews und Diskussionen zur
    Verfügung standen, findet sich unter Abschnitt 1. Wir weisen darauf hin, dass
    die hier aufgezeigten Schlussfolgerungen und Aussagen allein Ergebnis der
    Studie von BCG und Nortal sind und nicht notwendigerweise die Meinungen
    einzelner Experten widerspiegeln.

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Zehn Jahre elektronischer Personalausweis:
Wie Deutschland ein erfolgreiches
eID-Ökosystem aufbauen kann

 AUTOREN

 Frank Felden                             Taavi Einaste
 Managing Director und Senior Partner     Senior Partner
 Boston Consulting Group                  Nortal
 Felden.Frank@bcg.com                     Taavi.Einaste@nortal.com

 Thilo Zelt                               Mario Müller
 Managing Director und Partner            Head of Digital Strategy
 Boston Consulting Group                  Nortal (vormals Schütze AG)
 Zelt.Thilo@bcg.com                       Mario.Mueller@schuetze.ag

 Patrick Bauer                            Hendrik Lume
 Associate Director, Digital Government   Partner, Senior Consultant
 Boston Consulting Group                  Nortal
 Bauer.Patrick@bcg.com                    Hendrik.Lume@nortal.com

 Dr. Sabine Siegert                       Till Hoffmann
 Project Leader, Digital Government       Consultant
 Boston Consulting Group                  Nortal
 Siegert.Sabine@bcg.com                   Till.Hoffmann@nortal.com

 Oktober 2020

                                                                        3
INHALTSVERZEICHNIS

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DATEN UND FAKTEN

 eID-Nutzung im internationalen Vergleich
 (Millionen eID-Transaktionen pro Jahr)

                                                                                                     ~4.800

                                                                             ~800

                                           ~344

                   ~2,5-3,0

 Die Online-Ausweisfunktion des deutschen elektronischen Personalausweises wird im Jahr 2020
 ca. 2,5-3,0 Millionen Mal genutzt werden. Im Gegensatz dazu konnten andere europäische Länder weit
 erfolgreichere eID-Lösungen etablieren. Proportional zu Bevölkerung wird die schwedische BankID mehr als
 10.000 Mal häufiger verwendet als der elektronische Personalausweis. (Quelle: [7])

 Anwendungsfelder von eID im internationalen Vergleich
                                                                           Selbst in Ländern, in denen
                                                                           nahezu        alle    staatlichen
                                                                           Verwaltungsleistungen      online
        8%                      5%                                         verfügbar       sind, hat     das
                                                                           E-Government nur einen Anteil
                                                                           von unter 10 % an der Nutzung
                                                                           von       eID-Lösungen.       Die
                                                                           Finanzwirtschaft hingegen hat
                                                                           durch die intensive Nutzung von
                                                                           eID-Lösungen beim Online-
                                                                           Banking mit bis zu 75% einen
                                                                           besonders hohen Anteil an der
       77%                     75%                     51%                 Nutzung von eID-Lösungen.
                                                                           (Quelle : [20])
       Finanzsektor           E-Government          Sonstige

 Nutzungspotenzial von eID in Deutschland                                  Auch in Deutschland weist das
 (Millionen Transaktionen pro Jahr)                                        Online-Banking mit schätzungs-
                                                                           weise 3,5-4,0 Mrd. Transaktionen
                                                                3.500-     pro Jahr deutlich mehr Potenzial
Finanzwirtschaft                                                           für den Einsatz von eID-
                                                                4.000
                                                                           Lösungen auf als das E-Govern-
                                                                           ment mit etwa 415 Mil. Trans-
E-Government
                            ~415                                           aktionen von Bürger*innen.
                                                                           (Quellen: [21], [22], eigene
                                                                           Berechnungen)
                                                                                                               5
KERNAUSSAGEN
Ausgangslage

    •   Die Verbreitung sicherer Lösungen für die elektronische Identifikation (eID) ist
        Voraussetzung für die Nutzung von Online-Diensten, die mit vertraulichen Daten arbeiten,
        und zugleich ein wichtiger Grundbaustein für die digitale Gesellschaft. Der vor zehn Jahren
        in Deutschland eingeführte elektronische Personalausweis (neuer Personalausweis; kurz
        „nPA“) sollte eine Voraussetzung für die sichere Nutzung solcher Online-Dienste schaffen.
        Aufgrund seiner geringen Anwendung erfüllt er diese Aufgabe bis heute jedoch nur
        unzureichend.

    •   Während die Anzahl von aktivierten Online-Ausweisen kontinuierlich steigt, wird die
        Online-Ausweisfunktion des nPA im Jahr 2020 dennoch voraussichtlich nur 2,5 bis
        3,0 Millionen Mal genutzt – das ist eine weiterhin vergleichsweise sehr niedrige Zahl.

    •   Die geringe Nutzung des elektronischen Personalausweises ist das Ergebnis der
        Kombination zu geringer Einsatzmöglichkeiten und einer von den Bürger*innen
        empfundenen nutzerunfreundlichen Online-Ausweisfunktion des nPA. Weder ist es für die
        Nutzerseite attraktiv, sich mit der Nutzung vertraut zu machen, noch für die Anbieterseite,
        weitere Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. So kommt es zu einem negativen
        Netzwerkeffekt.

    •   In der Folge ist es in Deutschland in den letzten zehn Jahren nicht wie in anderen Ländern
        gelungen, eine einheitliche und breit genutzte eID-Lösung zu etablieren, die auch für
        eGovernment-Anwendungen zur Verfügung steht, sondern es ist eine heterogene Landschaft
        von eID-Lösungen entstanden. Diese ist nicht nutzerfreundlich und erschwert die
        Verbreitung von Online-Diensten, die auf vertrauliche Daten angewiesen sind. Eine
        übergreifende      Authentifizierungsoption,    welche    einen    Zugang      sowohl      zu
        privatwirtschaftlichen wie auch zu öffentlichen Diensten ermöglicht, ist auch nicht in Sicht.

    •   Mit der Einführung des elektronischen Personalausweises sollte auch die Nutzung
        elektronischer Signaturen in Deutschland gestärkt werden. Tatsächlich ist deren Anwendung
        weiterhin auf einen kleinen Teil der Bevölkerung begrenzt. Dadurch bleibt ihr
        gesellschaftliches Potenzial bisher ungenutzt.

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Internationaler Vergleich

   •   Der Blick ins Ausland zeigt, dass vor allem eID-Lösungen, die in enger Kooperation zwischen
       Staat und Wirtschaft entwickelt wurden, erfolgreich sind. Diese eID-Lösungen werden von
       einem Großteil der Bevölkerung rege genutzt, weil sie sich für eine Vielzahl von Online-
       Diensten in verschiedenen Bereichen einsetzen lassen. Wichtig ist hier vor allem die Nutzung
       von eID-Lösungen in der Finanzwirtschaft, die bis zu drei Viertel der Anwendungen
       ausmacht. Von dem dadurch bei vielen Menschen eingeübten Umgang mit diesen eID-
       Lösungen profitieren dann auch die öffentlichen Online-Dienste. Um die Etablierung einer
       weithin nutzbaren eID-Lösung zu unterstützen, ist daher eine enge Zusammenarbeit des
       Staates insbesondere mit der Finanzwirtschaft unerlässlich.

   •   Auch die Nutzung elektronischer Signaturen ist in europäischen Nachbarländern deutlich
       weiter verbreitet als in Deutschland. Begünstigt wird dies durch die Einbindung einer
       kostenlosen Signaturfunktion in erfolgreiche eID-Lösungen. In manchen Ländern werden
       elektronische Signaturen direkt vom Staat gefördert.

Handlungsempfehlungen

   •   Um auch in Deutschland nutzerfreundliche und sektorübergreifend nutzbare eID-Lösungen
       zu etablieren, sind zunächst volumenstarke Anwendungsfälle, zum Beispiel in der
       Finanzwirtschaft, erforderlich, die aus der Perspektive der Bürger*innen gedacht werden
       und die für diese einfach in der Anwendung und im besten Fall kostenlos sind. Dafür ist eine
       enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zwingend notwendig.

   •   In diesem Kontext sollte – auch mit der Zielsetzung, die Nutzbarkeit weiter zu verbessern –
       eine länderübergreifende europäische Lösung entwickelt werden. Im Gegensatz zu anderen
       Feldern der Digitalisierung sind europäische Anbieter im Bereich von eID-Lösungen noch
       konkurrenzfähig und die digitale Souveränität Europas noch weitestgehend intakt. In
       Anbetracht der steigenden Marktpräsenz internationaler Technologieunternehmen in
       diesem sensiblen Sektor muss die digitale Souveränität Europas im Bereich der eID
       nachhaltig gestärkt werden. Dabei kann man von Initiativen wie beispielsweise GAIA-X
       lernen.

   •   Der Staat sollte zudem die Verbreitung elektronischer Signaturen unterstützen, indem er
       allen Bürger*innen ein Mindestmaß an elektronischen Signaturen kostenlos zur Verfügung
       stellt und diese einfach über eine Integration in die Software des nPA zugänglich macht. Ziel
       dieser Maßnahme ist, die positiven ökologischen und ökonomischen Effekte, die durch eine
       umfassende Verbreitung ermöglicht werden, vollständig zu realisieren.

                                                                                                  7
1.     Zehn Jahre elektronischer Personalausweis – die
       Online-Ausweisfunktion bleibt hinter ihrem Potenzial
       zurück
AUSGANGSLAGE

Ab dem 1. November 2010 war in Deutschland erstmals die Beantragung des neuen
Personalausweises (nPA) im Scheckkartenformat möglich, schon kurze Zeit später wurden die
ersten ausgegeben. Neben der Weiterentwicklung physischer (Sicherheits-)Merkmale zeichnet sich
der nPA durch die Funktion einer elektronischen Identifikation (eID) aus, die eine einheitliche
Möglichkeit zum sicheren „Ausweisen“ im Internet bietet. Mit der Einführung einer Online-
Ausweisfunktion durch den nPA wollte der Staat „eine moderne Infrastruktur für ein
vertrauenswürdiges Identitätsmanagement in der digitalen Welt1“ bereitstellen, von der
Bürger*innen, Wirtschaft und Verwaltung gleichermaßen profitieren sollten. Die Online-
Ausweisfunktion des nPA war vor allem als Grundlage für die sichere Abwicklung von Online-
Diensten in Wirtschaft und Verwaltung gedacht.

Zehn Jahre nach der Einführung des nPA liegt das Erreichte weit hinter den ursprünglich
formulierten Zielen zurück. Tatsächlich wird die Online-Ausweisfunktion des nPA nur von einem
Bruchteil der Bevölkerung für die sichere Abwicklung von Online-Diensten genutzt. Auf Grund der
maximalen Gültigkeitsdauer von zehn Jahren müssten mittlerweile alle alten Personalausweise
durch den nPA ersetzt worden sein – seit November 2020 sind nur noch Personalausweise gültig,
die zur Online-Ausweis-Funktion fähig sind. Die Aktivierungsrate der Online-Ausweisfunktion
liegt aktuell mit schätzungsweise 33,8 Millionen aktivierten Online-Ausweisen knapp über 50 %
(gemessen an rund 62,3 eID-fähigen Personalausweisen) – mit steigendem Trend.2 Während durch
das bis 2017 gültige Opt-in-Verfahren für die Aktivierung der Online-Ausweisfunktion die
Verbreitung in der Anfangszeit deutlich verlangsamt worden ist, konnte die Aktivierungsrate der
Online-Ausweisfunktion mit der Umstellung auf die automatische Aktivierung bei Ausstellung seit
Juli 2017 deutlich erhöht werden (vgl. Abbildung 1).

1 CIO Bund: Pressemitteilung vom 01.11.2010, Zitat des ehemaligen Bundesinnenministers Thomas de
  Maizière.
2 Vgl. Personalausweisportal, Infografiken des BMI und der Bundesdruckerei GmbH

8
Rund 33,8 Mio. Personalausweise mit aktivierter Online-                                                           Weniger als 15% dieser
       Ausweisfunktion bis Oktober 2020, mit Zuwachs um 210 %                                                            33,8 Mio. nutzen aktiv die
       seit automatischer Aktvierung bei Ausstellung seit Juli 2017                                                      AusweisApp2*

                                            80
                                                            Knapp die Hälfte der aktuell rund 62 Mio.
                                                            eID-fähigen Personalausweise bisher ohne
         Online-Ausweisfunktion [in Mio.]

                                                                aktivierte Online-Ausweisfunktion            ​62,3                             4,2 Mio.
                                                                                                                                             Downloads der
                                            60
                                                                                                                                             AusweisApp2*
              Anzahl Aktivierungen

                                            40
                                                                                                                                 ​4,2

                                            20
                                                                                         30,0                33,8                                  29,6
                                                                       25,0
                                                    16,0
                                            0
                                                 ​Bis Juli 2017    ​Bis Dez. 2018    ​Bis Dez. 2019     ​Bis Okt. 2020       ​AusweisApp2*         ​Übrige

                                                                             Automatische Aktivierung
                                                                            bei Ausstellung seit Juli 2017                               * Für Desktop und Smartphone

                                                                                                                                                                        0
                                                        Abbildung 1: Bilanz des Personalausweises mit Online-Ausweisfunktion3

Die tatsächliche Nutzung der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises fällt jedoch noch
deutlich geringer aus. Die für den Einsatz der Online-Ausweisfunktion vom Staat angebotene
AusweisApp2 wurde bisher lediglich 4,2 Millionen Mal für Computer und Smartphones
heruntergeladen. Während die Nutzung von Kartenlesegeräten in den letzten Jahren stark
abgenommen hat, nutzen mittlerweile 53 % der Anwender*innen die Smartphone-Schnittstelle.4 Bei
der Anzahl mit dem Personalausweis getätigter eID-Transaktionen kann von etwa 2,5 bis
3,0 Millionen5 im Jahr 2020 ausgegangen werden.

    Zum Vergleich: In Dänemark wird die aus einer Kooperation zwischen Staat und Privatwirtschaft
    hervorgegangene eID-Lösung „nemID“ etwa 800 Millionen Mal im Jahr genutzt (bei rund 5 Mio.
    registrierten Nutzer*innen). Im kleinen Estland wurde der elektronische Personalausweis im Jahr
    2019 mehr als 344 Millionen Mal genutzt6 (bei rund 1 Mio. registrierten Nutzer*innen). Für die
    schwedische eID-Lösung „BankID“, die sowohl im Privatsektor als auch für staatliche Online-
    Leistungen nutzbar ist, wird im Jahr 2020 sogar mit 4,8 Milliarden eID-Nutzungen gerechnet.
    Relativ zur Bevölkerungszahl liegt das Transaktionsvolumen der maßgeblichen eID-Lösung in
    Schweden damit mehr als 10.000 Mal höher als beim nPA in Deutschland (vgl. Abbildung 2).

3 Grafik basierend auf Angaben und Schätzungen des Bundesinnenministeriums. Vgl. BMI (2019): Die eID in
  der Praxis; Bundesregierung (2019): Smarte Lösungen für eine nutzerfreundliche digitale Verwaltung
  (Antwort der Bundesregierung; Drucksache 19/10540); c’t (2020): Hallo, ich bin’s! Was man mit dem E-Perso
  im Netz anfangen kann.
4 Initiative D21, TUM (2020): eGovernment Monitor 2020.

5 Ausgenommen Transaktionen im Zusammenhang mit der Selbstauskunft. Basierend auf einer

  Expertenschätzung.
6 Inklusive elektronischer Signaturen.

                                                                                                                                                                            9
Verbreitung und Nutzung von eID-Lösungen im Ländervergleich

                                  eID-Verbreitung              Transaktionen gesamt          Transaktionen pro Kopf
     Land/eID-Lösung              (in % der Bevölkerung)       (in Mio./Jahr)                (in Mio./Jahr)

           ID-Card/                       ~ 99 %                        ~ 344                         ~ 310
           Mobile-ID/                     ~ 20 %                         ~ 92                          ~ 83
           Smart-ID                       ~ 43 %                        ~ 129                         ~ 116

           BankID                         ~ 89 %                       ~ 4.800                        ~ 505

           nemID                          ~ 99 %                        ~ 800                         ~ 164

           itsme Mobile-ID                ~ 20 %                         ~ 70                          ~7

           Handy-Signatur                 ~ 20 %                         ~ 31                          ~4

           nPA                            ~ 52 %                      ~ 2,5 – 3,0                   ~ 4 × 10-2
                                                                                                                      1

                             Abbildung 2: eID-Nutzung und -Verbreitung im Ländervergleich7

Die geringe Nutzung des elektronischen Personalausweises ist das Ergebnis der Kombination zu
geringer      Einsatzmöglichkeiten           und       einer    von        den      Bürger*innen         empfundenen
nutzerunfreundlichen Online-Ausweisfunktion des nPA. Weder ist es für die Nutzerseite attraktiv,
sich mit der Nutzung vertraut zu machen, noch für die Anbieterseite, weitere Einsatzmöglichkeiten
zur Verfügung zu stellen. So kommt es zu einem negativen Netzwerkeffekt.

Aktuell gibt es in Deutschland 142 Diensteanbieter mit der Berechtigung, die elektronische
Ausweisfunktion des nPA in ihre Dienste einzubinden.8 Auf dem Personalausweisportal werden
131 Anwendungen aufgeführt, bei denen die Online-Ausweisfunktion des nPA eingesetzt werden
kann. Bei 86 davon handelt es sich jedoch um Online-Dienste einzelner Kommunen oder Länder, die
nur wenigen Bürger*innen zugänglich sind. Lediglich die übrigen 45 Dienste sind von allen
Bürger*innen        unabhängig      vom     Wohnort        nutzbar.     28      dieser   45 Dienste     kommen            von
privatwirtschaftlichen Anbietern (vgl. auch Abbildung 3).

7 Deutschland: Vgl. BMI (2019): Die eID in der Praxis; Expertenschätzungen; eigene Berechnungen.
Österreich: Vgl. A-Trust, Handy-Signatur Status; eigene Berechnungen.
Estland: SK ID Solutions; eigene Berechnungen.
Dänemark: Vgl. Danish Agency for Digitisation (Ministry of Finance): Tal og statistik om NemID, Åben
  basisrapport for august 2020; eigene Berechnungen.
Belgien: Vgl. itsme (2020): itsme turns 3; eigene Berechnungen.
Schweden: BankID (2020): Finansiell ID-Teknik Information för WEBB September 2020; eigene Berechnungen.
8 Vgl. BMI: Erteilte Berechtigungszertifikate.

10
Zum Vergleich: In Estland ist es möglich, den elektronischen Personalausweis und zwei weitere
    handybasierte eID-Lösungen zusammen für etwa 750 Online-Dienste von öffentlicher
    Verwaltung, Privatwirtschaft und Gesundheitssektor zu nutzen.

        Derzeit gibt es 131 Anwendungen der Online-Ausweisfunktion ―
        lediglich 45 dieser Anwendungen sind bundesweit nutzbar
                       131                          86

                                                                                ​45

                                                                                                 Privatwirtschaftliche
                                                                                28                     Anbieter

                ​Anwendungen nPA            ​Anwendungen nPA            ​Anwendungen nPA
                     ​gesamt                    ​kommunal                  ​bundesweit
                                                                                                                       2

           Abbildung 3: Verfügbare Anwendungen, bei denen die Online-Ausweisfunktion des nPA eingesetzt werden kann9

Die geringe Anzahl von Anwendungen für die Online-Ausweisfunktion lässt sich vor allem auf den
hohen Aufwand und die anfänglich hohen Kosten für die Einführung und den Einsatz der eID-
Infrastruktur für die Diensteanbieter zurückführen. Insbesondere für kleinere Unternehmen und
Behörden waren die finanziellen und technischen Hürden zu hoch.10 Erst mit dem Aufkommen
mandantenfähiger eID-Server verringerten sich die Kosten für die Anbindung an die eID-
Infrastruktur des Personalausweises für Anbieter von Online-Diensten.

Auf der Nutzerseite liegt das Problem vor allem darin, dass die Benutzerfreundlichkeit, die
Bürger*innen von eID-Lösungen erwarten, nicht gegeben ist. Während zu Beginn vor allem teure
Kartenlesegeräte erforderlich waren, wirken heute insbesondere die Komplexität und der hohe
Aufwand bei der Anwendung des nPA für Verwaltungsvorgänge abschreckend. Hinzu kommt, dass
die Anzahl relevanter Dienste in Deutschland für die Online-Ausweisfunktion des nPA sehr niedrig
ist und daher für Bürger*innen kaum einen Anreiz zur Nutzung des Personalausweises im Internet
bietet. Dies sind Probleme, welche der Staat frühzeitig hätte angehen können und müssen, um sein
Ziel einer modernen Infrastruktur für ein vertrauenswürdiges Identitätsmanagement in der
digitalen Welt zu erreichen.

9   Vgl. Portal des Personalausweises
10   Vgl. Fromm et al. (2013).

                                                                                                                           11
Der ausbleibende Erfolg des elektronischen Personalausweises hat ernste Konsequenzen. Durch die
geringe Nutzung der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises steht Deutschland weiterhin
vor großen Herausforderungen in Bezug auf einen der wichtigsten Grundbausteine der digitalen
Gesellschaft. Die Verbreitung sicherer elektronischer Identifizierungsmittel ist Voraussetzung für
die Nutzung von Online-Diensten, die mit vertraulichen Daten arbeiten, wie beispielsweise für einen
Großteil der 575 Verwaltungsleistungen, die im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes bis Ende 2022
über das Internet angeboten werden sollen. Auch für den Online-Zugriff auf elektronische
Patientenakten, den Krankenversicherungen ihren Kunden ab 2021 anbieten müssen, ist eine sichere
elektronische Authentifizierung erforderlich. Das Fehlen einer sektorübergreifend nutzbaren eID-
Lösung erschwert zudem die Online-Identitätsfeststellung für Unternehmen Diese sind daher
gezwungen, alternative Verfahren wie VideoIdent oder PostIdent einzusetzen.

Initiativen für sektorübergreifende eID-Lösungen

Aufgrund des Fehlens einer weithin nutzbaren eID-Lösung in Deutschland haben sich in den letzten
Jahren   verschiedene Unternehmen       und   Initiativen   formiert,   die mit   unterschiedlichen
Lösungsansätzen versuchen, sektorübergreifende eID-Angebote zu etablieren. Einige von ihnen
werden im Folgenden beispielhaft beschrieben.

Mit den Sparkassen und Volksbanken haben sich die zwei kundenstärksten Bankengruppen in
Deutschland bei dem Start-up yes® eingebracht. yes® schafft einen aggregierten Zugang zu
bestehenden Identitätsdaten verschiedener Banken. Dafür hat das Unternehmen keine
vollumfängliche eID-Lösung entwickelt, sondern aggregiert bereits bestehende Login-Methoden
von Banken und nutzt deren PSD2-Schnittstellen, um Dienste rund um verifizierte Nutzerdaten zu
offerieren. Zudem bietet yes® Mehrwertleistungen inklusive elektronischer Signaturen an. Damit
hat der Identitätsdienst zwar nicht das Potenzial, eine wirklich neue sektorübergreifende eID-
Lösung in Deutschland zu etablieren, jedoch schafft das Unternehmen einen Ansatz, der auf der
bestehenden Nutzerbasis des Online-Bankings aufsetzt und den Banken Möglichkeiten bietet, diese
zu monetarisieren, während sie ihre eigenen stark genutzten eID-Lösungen für andere Sektoren
bereitstellen.

Die deutsche Plattform Verimi arbeitet daran, eine eigene vertrauenswürdige, sichere und
komfortable eID-Lösung für Deutschland zu entwickeln. Verimi wurde von einer breiten Koalition
prominenter deutscher Großunternehmen aus unterschiedlichen Branchen gegründet. Der
Funktionsumfang ähnelt internationalen eID-Lösungen, wie etwa der schwedischen BankID. Verimi
ermöglicht das „Ausweisen“ im Internet, den sicheren Login in Nutzerkonten, elektronische
Signaturen sowie Online-Zahlungen. Die Etablierung von Verimi als sektorübergreifende eID-
Lösung wird dabei durch eine fehlende Einheitlichkeit der Regulierung von eID in verschiedenen
Sektoren erschwert. So müssen in Deutschland beispielsweise für den Einsatz einer eID-Lösung in

12
den drei bedeutsamen Bereichen Online-Banking, E-Health und E-Government unterschiedliche
regulatorische Anforderungen erfüllt werden.11 Angesichts der Tatsache, dass der deutsche Staat
beim Thema eID explizit auf den Wettbewerb privatwirtschaftlicher Anbieter setzt, ist es bedenklich,
dass hier ungünstige regulatorische Rahmenbedingungen bestehen.

Das Projekt Optimos 2.0 ist eine weitere Initiative zur Entwicklung einer sektorübergreifenden eID-
Lösung, die vom BMWi gefördert wird. Dabei soll die neu aufkommende Technologie
manipulationssicherer Chips in Smartphones, sogenannter Secure Elements, genutzt werden, um
eine hochsichere eID-Lösung für Smartphones zu entwickeln. Das Projekt wird in enger Kooperation
mit verschiedenen Wirtschaftspartnern durchgeführt und soll eine Nutzung einer mobilen eID-
Lösung für unterschiedliche Branchen und Anwendungsfälle ermöglichen. Eine Beteiligung der in
diesem Feld so wichtigen Finanzbranche ist jedoch bisher nicht erkennbar. Zudem ist fraglich, ob
die Technologie, auf der das Projekt aufsetzt, in hinreichendem Maße in aktuellen Smartphones
verbreitet ist, um eine genügend attraktive Nutzerbasis für Diensteanbieter verfügbar zu machen.12

Parallel zur Erarbeitung sektorübergreifender Lösungen in Deutschland ist die Entwicklung von
eID-Lösungen in den vergangenen Jahren auch zunehmend in den Fokus internationaler
Technologieunternehmen       geraten.    Eine   Vielzahl   dieser   Unternehmen      hat   Social-Login-
Funktionalitäten entwickelt, mit denen sich ihre Nutzer bequem für andere Online-Dienste
registrieren und einloggen können. Um die Sicherheit bei der Nutzung ihrer Dienste zu erhöhen,
haben einige internationale Technologieunternehmen, wie z. B. Google und Microsoft, auch Apps
konzipiert, die eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ermöglichen. Apple arbeitet derzeit sogar an
eID-Lösungen, mit denen hoheitliche Identitätsdokumente auf mobilen Geräten genutzt werden
können.13

Neben der Dimension sektorübergreifender Lösungen auf nationaler Ebene hat die EU mit der
eIDAS-Verordnung auch einen regulativen Rahmen für die länderübergreifende Anerkennung und
Nutzung von eID-Lösungen geschaffen. Als Teil der Verordnung müssen von Mitgliedstaaten
notifizierte eID-Lösungen EU-weit für die Anmeldung bei Online-Diensten der öffentlichen
Verwaltung nutzbar gemacht werden. Somit wird zumindest die Entstehung europäischer eID-
Lösungen begünstigt, auch wenn es an einer internationalen, sektorübergreifenden Nutzbarkeit
fehlt.

11 Beispielhaft zu nennen sind die für den öffentlichen Sektor geltenden Vorgaben der eIDAS-Verordnung und
  verbundener technischer Richtlinien des BSI sowie Konformitätsprüfungen durch den TÜV. In der
  Finanzwirtschaft bestehen z. B. Regulierungen zur Identitätsfeststellung nach dem Geldwäschegesetz, die
  unter Aufsicht der BaFin stehen.
12 Die Möglichkeit, von der im Rahmen des Optimos-2.0-Projekts entstandenen Anwendung zur Nutzung des

  nPA auf dem Smartphone Gebrauch zu machen, beschränkt sich derzeit auf die Samsung-Galaxy-S20-Serie.
  Vgl. https://www.egovernment-computing.de/personalausweis-auf-dem-handy-a-951674/
13 NFC World (2020): Apple files digital identity credentials patent.

                                                                                                       13
Fehlende Nutzung des elektronischen Personalausweises behindert den flächendeckenden
Einsatz der elektronischen Signatur

Ein weiterer eng mit dem elektronischen Personalausweis verbundener Grundbaustein der digitalen
Gesellschaft ist die elektronische Signatur. Sie ist das Gegenstück zur handschriftlichen Unterschrift
in der analogen Welt und bildet die Grundlage für die elektronische Abwicklung von
Rechtsgeschäften. Während die elektronische Authentifizierung den sicheren elektronischen
Nachweis der eigenen Identität meint und die Voraussetzung für die Nutzung von Services über das
Internet darstellt, die mit vertraulichen Daten arbeiten, bezeichnet die elektronische Signatur die
elektronische    Abgabe     rechtsverbindlicher     Willenserklärungen       und    ist   notwendig,     um
Rechtsgeschäfte über das Internet zu ermöglichen bzw. entscheidend zu vereinfachen. Beim
Beantragen eines neuen Passes beispielsweise müssen Bürger*innen auch dann unterschreiben,
wenn sie dem Sachbearbeiter im Bürgeramt persönlich bekannt sind (positive Authentifizierung),
um den Verwaltungsvorgang anzustoßen. Während Deutschland in den 1990er Jahren noch
Vorreiter bei der Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für die Einführung der E-Signatur war,
konnte sich diese im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten hierzulande in der breiten
Bevölkerung bis heute nicht durchsetzen. Ihre gesellschaftlichen Potenziale bleiben dadurch in
Deutschland bislang weitgehend ungenutzt. In Norwegen etwa spart der Bankensektor durch die
weit verbreitete Nutzung von E-Signaturen allein im Rahmen von Kreditanträgen jährlich bis zu
150 Mio. Euro ein.14 Auch die estnische Regierung berichtet basierend auf eigenen Berechnungen
von enormen Effizienzgewinnen in der Wirtschaft durch den intensiven Einsatz elektronischer
Signaturen.15

Die Einführung des nPA im Jahr 2010 hatte auch zum Ziel, die Verbreitung und Nutzung
elektronischer Signaturen zu stärken. So wurde es Bürger*innen ermöglicht, Zertifikate für E-
Signaturen kostenpflichtig zu erwerben und auf den Personalausweis zu laden. Aufgrund von
technischen Schwierigkeiten begann der Pilotbetrieb dieser Funktion allerdings erst im Jahr 2012.16
In den Folgejahren konnte sich das Angebot wegen der hohen Kosten für die notwendige Hard- und
Software nicht durchsetzen und wurde daher bereits im Jahr 2017 vom letzten noch verbliebenen
Anbieter eingestellt.17

14 Vgl. Arkwright (2019): Federated e-IDs as a value driver in the banking sector based on experience from
  Nordic markets.
15 Diese Berechnung basiert auf der Anzahl der in Estland geleisteten elektronischen Signaturen und der

  Annahme einer durchschnittlichen Zeitersparnis pro geleisteter Signatur. Dabei ist jedoch zu beachten, dass
  vermutlich ein Großteil der Signaturen im Online-Banking geleistet wird, da Überweisungen häufig zur
  Bestätigung elektronisch signiert werden müssen.
16 Vgl. Fromm et al. (2013).

17 Vgl. Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages (2019): Neuigkeiten zu Ausweise – Regelungen im

  Zusammenhang mit der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) für den neuen Personalausweis (nPA).

14
Seit dem Inkrafttreten der eIDAS-Verordnung im Juli 2016 in Deutschland besteht zusätzlich zu
Signaturkarten die Möglichkeit, E-Signaturen in Form sogenannter Fernsignaturen18 zu erstellen, für
die neben einem Smartphone oder Tablet keine weitere technische Ausstattung benötigt wird und
deren Nutzung daher deutlich einfacher und kostengünstiger ist. Doch auch nach der Einführung
der Fernsignatur ist eine Nutzung elektronischer Signaturen in der breiten Bevölkerung in
Deutschland weiterhin nicht zu erkennen. Ihre Anwendung bleibt vielmehr auf Berufsgruppen wie
Rechtsanwält*innen und Steuerberater*innen beschränkt, die in ihrem Arbeitsalltag elektronische
Signaturen benötigen.

18    Eine Fernsignatur meint die Erstellung der qualifizierten E-Signatur durch den Vertrauensdiensteanbieter
     im Auftrag der unterzeichnenden Person. Hierbei ist eine (reine) Nutzung des Mobiltelefons möglich, und
     es muss kein Signaturzertifikat auf den Personalausweis geladen werden, da dieses in der Serverumgebung
     des Anbieters liegt.

                                                                                                           15
2.        Internationaler Vergleich – sektorübergreifende eID-
          Lösungen setzen sich durch
Während sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren weder die Online-Ausweisfunktion des
nPA noch elektronische Signaturen durchsetzen konnten, haben andere europäische Staaten
vorgemacht, wie ein starkes nationales eID-Ökosystem als Grundlage für die Digitalisierung der
Gesellschaft etabliert werden kann. Insbesondere die skandinavischen und die baltischen Staaten
haben es geschafft, eID-Lösungen aufzubauen, die die Funktionalitäten der E-Authentifizierung und
E-Signatur beinhalten und von weiten Teilen der Bevölkerung rege genutzt werden.

Obwohl nahezu alle Verwaltungsleistungen in den skandinavischen und den baltischen Ländern
über das Internet nutzbar sind, zeigt sich, dass Dienste der öffentlichen Verwaltung nur einen
geringen Anteil an der Nutzung von elektronischen Identifizierungsmitteln ausmachen. So entfallen
in Schweden lediglich etwa 8 % der Transaktionen mit der Bank-ID auf Online-Dienste der
öffentlichen Verwaltung. In Estland, wo alle Verwaltungsleistungen bis auf Heirat, Scheidung und
Immobilienkäufe über das Internet abgewickelt werden können, machen die Online-Dienste der
öffentlichen Verwaltung dennoch nur etwa 5 % der eID-Transaktionen aus.19 Sogar das
Gesundheitswesen erreicht mit 8 % eine höhere Anzahl. Der bei weitem größte Anteil an
Transaktionen kommt mit etwa 75 % sowohl in Schweden als auch in Estland aus der Finanzbranche.
Auch die dänische NemID wird seit ihrer Einführung im Mai 2010 größtenteils im Finanzsektor
verwendet. Trotz steigender Anwendungsmöglichkeiten in anderen Branchen liegt der Anteil der
Finanztransaktionen in Dänemark weiterhin knapp über 50 % (vgl. auch Abbildung 4).

19     Beruhend auf     einer   Expertenschätzung   des   führenden   estnischen   Vertrauensdiensteanbieters
     SK ID Solutions.

16
Dänemark
                                             ​Finanzsektor        ​Sonstige öffentliche Dienste und private Dienstleister

                        Schweden                                                                                              Estland
                             8                               49                                   51                          3 2 ​1
                                                                                                                        5
                 11                                                                                                 6

                                                                                                               8

            15                                  51

                                                                                                                                              75
                        16

     ​Internet- und mobile Banking-Dienste     ​Finanzsektor                                                  ​Finanzsektor            ​Telekommunikation
     ​Zahlungsdienste                          ​Öffentlicher Sektor                                           ​Gesundheitswesen        ​Glücksspiel
     ​Andere Portal- und private Dienste                                                                      ​Sonstige Dienste        ​Bildung
                                                                                                              ​Öffentlicher Sektor                    3

                                   Abbildung 4: Anwendungsfelder der eID im Ländervergleich20

Die Sonderstellung des Online-Bankings als dominanter Anwendungsfall für eID

Grund für den hohen Anteil der Finanzbranche an der Nutzung der jeweiligen eID-Lösungen in den
genannten Ländern ist vor allem, dass diese Lösungen schon frühzeitig für das Online-Banking einer
Vielzahl lokaler Banken einsetzbar waren. Die dänische NemID geht aus einer Kooperation
zwischen öffentlichem Sektor und der Finanzbranche mit dem Ziel der Schaffung einer in beiden
Sektoren einsetzbaren eID-Lösung hervor. Die schwedische BankID wurde 2003 von einem
Konsortium an den Markt gebracht, dem die meisten führenden schwedischen Banken angehörten.
Schon frühzeitig war die BankID sowohl für die aufkommenden E-Government-Dienste als auch für
das Online-Banking einsetzbar. Bis Ende der 2000er Jahre entwickelte sich die BankID zu einer der
meistgenutzten               Login-Methoden            für        das       Online-Banking               in        Schweden.           Der        estnische
Vertrauensdiensteanbieter SK ID Solutions, der sowohl für die elektronische Ausweisfunktion des
estnischen Personalausweises als auch für die beiden in dem Land verfügbaren mobilen eID-
Lösungen verantwortlich ist, befindet sich im Besitz von zwei der größten regionalen Banken und
einem Telekommunikationsunternehmen. Auch bei den estnischen eID-Lösungen war eine Nutzung

20Dänemark: Danish Agency for Digitisation (Ministry of Finance), Tal og statistik om NemID, Åben
 basisrapport for august 2020; eigene Berechnungen.
Estland: SK ID Solutions, Expertenschätzung.
Schweden: BankID (2020), Finansiell ID-Teknik Information för WEBB, September 2020.

                                                                                                                                                            17
für das Online-Banking der meisten lokalen Banken ab der Einführung der jeweiligen Lösungen
möglich und hat maßgeblich zu ihrer Verbreitung und Anwendung beigetragen.

In Deutschland dürfte das Online-Banking ebenso ein deutlich höheres Nutzungspotenzial für eID-
Lösungen bieten als das E-Government. Auf Grundlage von Umfragedaten zur Verbreitung und
Nutzungshäufigkeit des Online-Bankings kann von jährlich etwa 3,5 bis 4,0 Milliarden Online-
Banking-Nutzungen in Deutschland ausgegangen werden.21 Selbst wenn hierzulande sämtliche
Verwaltungsleistungen für Bürger*innen online verfügbar wären (und auch genutzt würden),
würden bei durchschnittlich fünf Behördenkontakten pro Bürger*in im Jahr22 nur etwa 415 Millionen
E-Government-Transaktionen jährlich erreicht werden.23

Im Gegensatz zu den skandinavischen und den baltischen Staaten hat sich in Deutschland bisher
keine sektorübergreifend nutzbare eID-Lösung etablieren können. Obwohl viele deutsche Banken
vor der Einführung des nPA Interesse an der elektronischen Ausweisfunktion gezeigt oder deren
Nutzung durch die kostenlose oder vergünstigte Ausgabe von Lesegeräten unterstützt haben24,
wurde eine weitgehende Nutzung des Personalausweises für die Anmeldung beim Online-Banking
nie ermöglicht. Stattdessen haben die Banken, insbesondere wegen der hohen Kosten der eID-
Lösung des nPA, jeweils eigene Login-Methoden entwickelt und so im bisher wichtigsten
Anwendungsfeld von eID eine fragmentierte Lösungslandschaft geschaffen, die nun der Etablierung
einer sektorübergreifenden eID-Lösung in Deutschland im Weg zu stehen scheint.

Auch mögliche Einspareffekte durch eine potenziell wirtschaftlichere Nutzung einheitlicher eID-
Lösungen für das Online-Banking dürften für deutsche Banken kein starkes Argument mehr sein,
da sie bereits in die Entwicklung eigener Lösungen investiert haben. Tatsächlich könnte sich die
Schaffung einer einheitlichen eID-Lösung in der Finanzbranche sogar negativ auf die
Kundenbindung auswirken, da dies einen Wechsel zu einer anderen Bank vereinfachen würde. Dies
dürfte vor allem auf etablierte Banken mit den größten Marktanteilen, die ohnehin schon in einem
zunehmenden Wettbewerb mit einer steigenden Zahl von Direktbanken stehen, abschreckend
wirken.

21 Statista (2020): Anteil der Personen in ausgewählten Ländern in Europa, die das Internet für Online-Banking
  nutzen, im Jahr 2019. 16- bis 74-Jährige.
22 Vgl. Initiative D21, fortiss (2014): eGovernment Monitor.

23 Selbst wenn die geschätzten 130 Behördenkontakte pro Unternehmen und Jahr in Deutschland

  berücksichtigt werden, würde lediglich ein Potenzial von etwa 870 Millionen E-Government-Transaktionen
  erreicht.
24 Vgl. Der Spiegel (2010): Deutschland kriegt die Grünlich-Card.

18
Verbreitung und Nutzung elektronischer Signaturen durch gezielte Nutzungsanreize und
Förderung

Den digitalen Vorreiterländern in Europa ist es gelungen, eine weitgehende Nutzung elektronischer
Signaturen in der breiten Bevölkerung zu verankern. Diese einfache Möglichkeit zur Abgabe
rechtsverbindlicher Willenserklärungen in der digitalen Welt hat die Digitalisierung zahlreicher
Verfahren mit Schriftformerfordernissen deutlich vereinfacht.

Im Gegensatz zu Deutschland wird der elektronische Personalausweis in Estland bereits seit seiner
Einführung im Jahr 2002 mit integrierter Signaturfunktion an die Bürger*innen ausgeliefert. In der
kostenlos verfügbaren estnischen Ausweissoftware sind Funktionen enthalten, mit denen
Dokumente rechtsverbindlich elektronisch unterschrieben werden können. Alle Bürger*innen
können zehn elektronische Signaturen pro Monat kostenlos leisten.25 Die Kosten trägt der estnische
Staat, da er E-Signaturen als Teil der öffentlichen Infrastruktur ansieht und daher die Nutzung durch
die gesamte Bevölkerung fördern will. Bürger*innen, die E-Signaturen intensiv nutzen und dies
vermutlich auch ohne staatliche Förderung tun würden, müssen ab der elften Signatur im Monat
bezahlen.

Die frühzeitige Verbreitung von E-Signaturen hat die Entwicklung von staatlichen und privaten
Online-Diensten in Estland stark begünstigt. Eine Vielzahl von E-Government-Leistungen
funktioniert nach dem einfachen Prinzip, dass Bürger*innen ausfüllbare PDF-Formulare von
Websites einer Behörde herunterladen, am PC ausfüllen und elektronisch signiert zurückschicken.
Dieses Vorgehen hat eine schnelle und kosteneffiziente Einrichtung simpler E-Government-Dienste
ermöglicht und damit einhergehend auch ökologische Nutzeffekte mit sich gebracht. Grundlage
dafür war die frühzeitige gesetzliche Verpflichtung von Behörden in den 2000er Jahren, E-
Signaturen als gleichwertig zu handschriftlichen Unterschriften zu akzeptieren.

Die Privatwirtschaft profitiert ebenfalls, da sie mit potenziell allen volljährigen Verbrauchern
Verträge problemlos online abschließen kann. So hat sich in der Praxis der Abschluss von nahezu
allen Arten von Verträgen in elektronischer Form etabliert. Lediglich bei Eheschließungen,
Scheidungen und Immobiliengeschäften ist ein persönliches Erscheinen beim Notar noch gesetzlich
erforderlich.

Auch in Dänemark und Schweden ist die elektronische Signaturfunktion ein fester Bestandteil der
etablierten eID-Lösungen NemID und BankID. Hier gibt es zwar keine direkte staatliche Förderung
in der gleichen Form wie in Estland, jedoch werden die Kosten für Signaturen in der Regel von den
Diensteanbietern getragen, sodass für die Nutzer*innen keine direkten Kosten entstehen. Durch die
Integration der Signaturfunktion in bestehende und weit verbreitete eID-Lösungen konnte auch in

25   Ausgenommen von dieser Begrenzung sind Signaturen, die direkt in staatlichen Portalen oder im Online-
     Banking ausgelöst werden.

                                                                                                       19
diesen Ländern eine weitreichende Nutzung elektronischer Signaturen in der Wirtschaft und im
öffentlichen Sektor erreicht werden.

In      Deutschland      werden     elektronische    Signaturen     im    freien   Wettbewerb   zwischen
privatwirtschaftlichen Anbietern ohne finanzielle Förderung durch den Staat bereitgestellt.26 Bisher
hat sich die E-Signatur auf diese Weise größtenteils nur bei denjenigen Gruppen der Bevölkerung
etabliert, die von Berufs wegen regelmäßig E-Signaturen nutzen. Es ist davon auszugehen, dass eine
weitgehende Anwendung in der breiten Bevölkerung – ähnlich wie beim elektronischen
Personalausweis – hauptsächlich aufgrund hoher Kosten und fehlender Anwendungsmöglichkeiten
ausgeblieben ist.

Eine Besonderheit elektronischer Signaturen besteht jedoch darin, dass sie die Eigenschaften eines
Netzwerkgutes aufweisen. Das bedeutet, dass – wie z. B. beim Telefon – mit der Anzahl der
Gesamtnutzer ihr Wert für jeden einzelnen Nutzer steigt. Zudem hat die Verwendung elektronischer
Signaturen positive gesellschaftliche Effekte, wie die Einsparung von Arbeitszeit, Papier oder
Transportkosten. Ohne eine weitgehende Verbreitung von E-Signaturen in der gesamten
Bevölkerung können diese positiven gesellschaftlichen Effekte jedoch nicht vollständig realisiert
werden. Insofern kann ein unterstützendes Eingreifen des Staates hier notwendig und gerechtfertigt
sein.

26   Vgl. Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages (2019): Pet 1-19-06-2101-010227.

20
3.      Handlungsempfehlungen – eine nutzerfreundliche eID-
        Lösung kann nur gemeinsam mit der Privatwirtschaft
        entwickelt werden
In Deutschland fehlt es an einer sektorübergreifend nutzbaren eID-Lösung. Europäische
Nachbarländer haben verschiedene Wege aufgezeigt, wie dies erreicht werden kann. Um auch in
Deutschland eine oder mehrere flächendeckende Lösungen mit breiter Akzeptanz zu etablieren, sind
die nachfolgenden Schritte essenziell. Wichtig wird insbesondere die Kollaboration des Staates mit
der Wirtschaft sein, da es dem Staat allein, obwohl er die hoheitliche Aufgabe des
Identitätsmanagements wesentlich verantwortet, in der digitalen Welt und selbst bei einem
vollständig ausgebauten E-Government an der erforderlichen Anzahl an Kundenkontakten fehlt,
um eine nutzerfreundliche eID-Lösung zu etablieren.

     1. Klares Zielbild entwickeln und volumenstarken Anwendungsfall für eID in Deutschland
        schaffen
        Da der elektronische Personalausweis zehn Jahre nach seiner Einführung die vorgesehene
        Rolle als wichtiger Bestandteil des Identitätsmanagements in der digitalen Welt weiterhin
        nicht erfüllt und stattdessen eine zunehmend heterogene Landschaft von eID-Lösungen in
        Deutschland entstanden ist, braucht der Staat im ersten Schritt ein neues, klar formuliertes
        Zielbild darüber, wie das deutsche eID-Ökosystem der Zukunft aussehen soll. Dieses Zielbild
        muss von der Seite der Nutzer*innen aus gedacht werden. Die eID-Lösung muss zudem
        einfach in der Anwendung und im besten Fall kostenlos sein. Erforderlich ist auch
        mindestens ein volumenstarker Anwendungsfall, um so die notwendigen Nutzungsraten zu
        generieren. Da Nutzungszahlen und die Kontaktintensität im E-Government (verglichen mit
        denen in der Privatwirtschaft) verhältnismäßig gering sind, wird eine tragfähige eID-Lösung
        nur durch eine Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zu etablieren
        sein. Im Zentrum sollte der elektronische Personalausweis als Herzstück des deutschen eID-
        Ökosystems stehen, der sowohl als sektorübergreifende eID-Lösung nutzbar ist als auch für
        die Ableitung von Identitäten für privatwirtschaftliche eID-Lösungen verwendet wird.
        Die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, insbesondere dem Finanzsektor, und eine
        massive Vereinfachung des aktuellen Systems sind dabei Grundvoraussetzungen. Die
        Nutzbarmachung des elektronischen Personalausweises für das Online-Banking führender
        deutscher Institute würde aktuell den wahrscheinlich größten Impuls für seine Nutzung
        bieten.

     2. Digitale Souveränität bei eID stärken und eine europäische Lösung etablieren
        In engem Zusammenhang mit der Schaffung eines Zielbilds für das deutsche eID-Ökosystem
        sollte zeitnah auch eine länderübergreifende europäische Lösung entwickelt werden. Im
        Gegensatz zu anderen Feldern der Digitalisierung sind europäische Anbieter im Bereich von

                                                                                                 21
eID-Lösungen noch konkurrenzfähig und die digitale Souveränität Europas noch
           weitestgehend intakt. In Anbetracht der steigenden Marktpräsenz internationaler
           Technologieunternehmen in diesem sensiblen Sektor muss die digitale Souveränität Europas
           im Bereich der eID nachhaltig gestärkt werden. Insbesondere sollte – in Analogie zum GAIA-
           X-Projekt – die Möglichkeit geprüft werden, die notwendige Konvergenz von heterogenen
           Systemen durch einen integrierenden Ansatz zu adressieren, statt neue eigene oder andere
           große Infrastrukturen zu schaffen. Ganz konkret muss sich der Staat zeitnah entscheiden, ob
           er Maßnahmen ergreifen will, um die Verbreitung deutscher oder europäischer Lösungen zu
           fördern. Da die Umsetzung und Verbreitung einer europäischen Lösung absehbar einige Zeit
           in Anspruch nehmen wird, müssen konkrete nächste Schritte baldmöglichst ergriffen
           werden.

       3. Sektorübergreifende eID-Lösungen vorantreiben
          Die Etablierung einer sektorübergreifenden Lösung in Deutschland wird behindert durch die
           unterschiedliche Regulierung von eID-Lösungen in verschiedenen Sektoren.27 Der Staat sollte
           hier Abhilfe schaffen, indem eine sektorübergreifende Zulassung von eID-Lösungen
           ermöglicht und die sektorübergreifende Ausgestaltung solcher Lösungen vorangetrieben
           wird, insbesondere für die Bereiche Banking, E-Government und E-Health.

       4. Einsatz von E-Signaturen fördern, um die Nutzung in der gesamten Bevölkerung zu
          verankern und positive gesellschaftliche Potenziale zu realisieren
          Die Verbreitung und Nutzung elektronischer Signaturen in der breiten Bevölkerung ist eine
           wichtige Grundlage für die digitale Gesellschaft. Dieses Ziel konnte in Deutschland bisher
           nicht verwirklicht werden. Daher sollte der Staat eine maßvolle, gegebenenfalls zeitlich
           begrenzte Förderung elektronischer Signaturen einführen. Mit der Maßgabe, eine
           Nutzbarkeit durch die gesamte Bevölkerung zu erreichen, bietet sich beispielsweise die
           Möglichkeit zur Erstellung einer monatlich begrenzten Anzahl von Fernsignaturen in die
           Software des Personalausweises als denkbare Form der staatlichen Förderung an. So könnte
           auch die Nutzung des elektronischen Personalausweises gefördert werden, da direkte
           Netzwerkeffekte zwischen dessen Nutzern entstünden – unabhängig von der Anzahl der
           Anbieter von Online-Diensten für den Personalausweis.

27    Digital Society Institute (2020) DSI Industrial & Policy Recommendations (IPR) Series: Konferenz Digitale
     Identitäten.

22
4.     Quellenverzeichnis

[1]    CIO Bund: Pressemitteilung vom 01.11.2010, Zitat des ehemaligen Bundesinnenministers
       Thomas de Maizière,
       https://www.cio.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2010/20101101_der_neue_perso
       nalausweis_kommt.html [Zitat vom 20.10.2020]

[2]    Personalausweisportal, Infografiken des BMI und der Bundesdruckerei GmbH,
       https://www.personalausweisportal.de/SharedDocs/bilder/Webs/PA/DE/Infografiken/Infog
       rafik_Nutzungszahlen.jpg?__blob=panorama&v=1 [Zitat 04.11.2020]

[3]    BMI (2019): Die eID in der Praxis,
       Bundesregierung (2019): Smarte Lösungen für eine nutzerfreundliche digitale Verwaltung
       (Antwort der Bundesregierung; Drucksache 19/10540),
       c’t (2020): Hallo, ich bin’s! Was man mit dem E-Perso im Netz anfangen kann.

[4]    Initiative D21, TUM (2020): eGovernment Monitor 2020

[7]    Deutschland: BMI (2019): Die eID in der Praxis,
       https://www.bitkom.org/sites/default/files/2019-06/die_eid_in_der_praxis.pdf [Zitat vom
       20.10.2020]
       Österreich: A-Trust: Handy-Signatur Status, https://www.a-trust.at/stehzeiten/Status.aspx
       [Zitat vom: 20.10.2020]
       Dänemark: Danish Agency for Digitisation (Ministry of Finance): Tal og statistik om
       NemID, Åben basisrapport for august 2020, https://digst.dk/it-loesninger/nemid/tal-og-
       statistik-om-nemid/ [Zitat vom: 20.10.2020]
       Belgien: itsme (2020): itsme turns 3, https://www.itsme.be/en/blog/itsme-turns-3 [Zitat vom:
       20.10.2020]
       Schweden: BankID (2020): Finansiell ID-Teknik Information för WEBB, September 2020,
       https://www.bankid.com/om-oss/statistik [Zitat vom: 20.10.2020]

[8]    BMI: Erteilte Berechtigungszertifikate,
       https://www.personalausweisportal.de/DE/Service/Downloads/Erteilte_Berechtigungszertif
       ikate/Erteilte_Berechtigungszertifikate_node.html [Zitat vom: 20.10.2020]

[9]    Portal des Personalausweises, https://www.personalausweisportal.de/ [Zitat vom:
       20.10.2020]

[10]   Fromm et al. (2013): 3 Jahre Online-Ausweisfunktion – Lessons Learned.
       Kompetenzzentrum Öffentliche IT – Fraunhofer Institut für Offene
       Kommunikationssysteme FOKUS

[13]   NFC World (2020): Apple files digital identity credentials patent,
       https://www.nfcw.com/2020/10/13/368585/apple-files-digital-identity-credentials-patent/

[14]   Arkwright (2019): Federated e-IDs as a value driver in the banking sector based on
       experience from Nordic markets

                                                                                                 23
[17]   Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages (2019): Neuigkeiten zu Ausweise –
       Regelungen im Zusammenhang mit der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES) für
       den neuen Personalausweis (nPA), https://www.openpetition.de/petition/blog/ausweise-
       regelungen-im-zusammenhang-mit-der-qualifizierten-elektronischen-signatur-qes-fuer-
       den-neue [Zitat vom: 21.10.2020]

[20]   Dänemark: Danish Agency for Digitisation (Ministry of Finance), Tal og statistik om
       NemID, Åben basisrapport for august 2020,
       Estland: SK ID Solutions, Expertenschätzung,
       Schweden: BankID (2020), Finansiell ID-Teknik Information för WEBB, September 2020

[21]   Statista (2020): Anteil der Personen in ausgewählten Ländern in Europa, die das Internet für
       Online-Banking nutzen, im Jahr 2019. 16- bis 74-Jährige [Zitat vom: 20.10.2020]

[22]   Initiative D21, fortiss (2014): eGovernment Monitor, https://initiatived21.de/egovernment-
       monitor/ [Zitat vom: 20.10.2020]

[24]   Der Spiegel (2010): Deutschland kriegt die Grünlich-Card,
       https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/neuer-personalausweis-deutschland-kriegt-
       die-gruenlich-card-a-723276.html [Zitat vom: 20.10.2020]

[26]   Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages (2019): Pet 1-19-06-2101-010227,
       https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_08/_14/Petition_83312.abschlussbegruen
       dungpdf.pdf [Zitat vom: 21.10.2020]

[27]   Digital Society Institute (2020) DSI Industrial & Policy Recommendations (IPR) Series:
       Konferenz Digitale Identitäten [Zitat vom: 21.10.2020]

24
5.   Übersicht Expertengespräche

 John Christensen               Head of nemID Business Development, Nets

 Mark Erlich                    Head of eID Department, Estnische Behörde für
                                Informationssysteme

 Peter Fjelbye                  Business Architect, eSecurity Business Development, Nets

 Daniel Goldscheider            CEO, yes®

 Marten Kaevats                 National Digital Advisor, Regierungsbüro Estland

 Dr. Stephan Klein              CEO, Governikus GmbH & Co. KG

 Prof. Dr. Dr. Robert Krimmer   Professor für e-Governance, Technische Universität Tallinn

 Hannes Kühn                    Stellv. Leiter Sekretariat, Nationaler Normenkontrollrat

 Tobias Meyer                   Leiter Business Development, Bundesdruckerei

 Kalev Pihl                     CEO, SK ID Solutions AS

 Prof. Dr. Reinhard Posch       CIO, Österreichische Regierung

 Christian Rupp                 CIO, MACH AG

 Jürgen Šuvalov                 Ehemaliger Product Owner X-Tee (X-Road), Estnische
                                Behörde für Informationssysteme

 Siim Sikkut                    CIO, Estnische Regierung

 Benjamin Spoden                Director Public, Verimi

 Dr. Arne Tauber                E-Government Innovationszentrum, Technische Universität
                                Graz

 Heiko Vainsalu                 Senior Expert Technology, e-Governance Academy

 Anto Veldre                    Experte für E-Society und e-Voting/Security Spezialist

                                                                                             25
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