Zürich GREEN CITY GUIDE - FOGS Magazin
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z Zürich ist mein Geburtsort, hier bin ich aufgewachsen. Als Jugendliche war sie mir zu eng, diese Heimat – heute, mit ein paar Quäntchen mehr an Lebensweisheit, spüre ich, wenn ich Zürich an- fliege, wie Dankbarkeit aufkeimt, dass ich dieses paradiesische Fleckchen Erde meinen Heimatort nennen darf. Einst aus dem römischen Stützpunkt Turicum entstanden, zählt „Züri“ längst zu den Weltmetropolen mit höchster Lebensqualität. An diese Gegebenheit denke ich, wenn ich im Sommer über eine der Brücken der mittelalterlichen Altstadt schlendere – dann, wenn die klare Luft die Sicht auf die Berge freihält, die den glitzernden Zürichsee zu säumen scheinen. Es ist ein Idyll, das sprach- los macht. Zürich bleibt sich treu und entwickelt sich dennoch. Den wenigen bröckelnden Vierteln wird gerade mit neuen und auch achtsamen Shopping- und Gastronomiekonzepten urbanes Leben eingehaucht. Festivals wurden ins Leben gerufen, etwa Criterion, das Festival für eine Zukunft mit Zukunft, oder die Food-Festivals wie die Food Zürich, das bunte Streetfood-Festival oder die zahlreichen Filmfestivals, die Ländern wie dem Iran, Japan, Tibet oder auch gesellschaftlichen Themen wie den Menschenrechten gewidmet sind. Wer nach Kunst und Kultur sucht, findet in der Limmatstadt ein Angebot, das schwindelig macht. Die Stadt besitzt zudem viele Grünflächen und eine der höchsten Bäderdichten: Alle suchen im Sommer die Nähe des Wassers. Man badet, fährt Boot und per Schiff, man picknickt, schlemmt, schaut Open-Air-Kino, tanzt unter dem Sternenhimmel und schläft im Glamping-Zelt mit frischer Seeluft in der Nase. Zürich ist Heimatgefühl und überrascht derzeit dennoch mit viel achtsamer Innovation und Inter- nationalität. Mein Zürich ist mehr als eine Reise wert! T E X T KRISTINA KÖHLER ILLUS T R A T I ON LIANNE MIDDELDORP FOGS MA GA ZIN
Re ise und Handgemachtes. Dessen Erlös fließt in die Heimatstadt der Gastgeberin Laor. www.kinkhao.ch ROOTS AND FRIENDS Gül Die jungen Gastronomen Elif Oskan, Markus Stöckle und Valentin Diem haben Zürich ESSEN gerade einen neuen kulinarischen Hotspot beschert: Gül. Modern interpretierte türkische Küche mit einem eigenen Twist, die mich vom Fleck weg in ihren sinnlichen Bann Hiltl gezogen hat. In die Töpfe kommen dabei nur Zutaten von Herstellern, die man persönlich Es soll das älteste vegetarische Unternehmen kennt – wenn möglich aus biologischem An- der Welt sein: das Restaurant Hiltl. 1898 ge- bau. Türkische Popmusik sorgt dafür, dass die gründet, werden heute das Stammhaus, seine Köche ab und zu tänzeln. Ich bin gespannt auf sechs weiteren Filialen in Zürich sowie die die Einweihung der Terrasse! www.guel.ch Vegi-Metzgerei in der vierten Generation ge- führt, mit Mitarbeitern aus über 70 Nationen. Was ich so sehr am Hiltl liebe? Die Modernität und die Frische der unzähligen vegetarischen und veganen Speisen, die von Rezepten aus aller Welt inspiriert sind. Besonders lauschig: die Hiltl-Filiale mit einer reich begrünten Dachterrasse in der Nähe der Bahnhofstraße. www.hiltl.ch HILTL KINKHAO Kinkhao Mohini In Thailand besitzt das gemeinsame Essen Eine der konsequentesten Adressen, wenn einen großen Stellenwert. Laor und Christoph es um Bioqualität, Frische, Saisonalität und laden in ihrem gemütlichen Thai-Restaurant Regionalität geht: das ayurvedisch-vegeta- Kinkhao („Essen“ in Thai) zu einer Tavolata, risch-vegane Restaurant Mohini. In der Nähe bei der zusammengewürfelte Menschen an des Centrals beheimatet, bietet mir das kleine drei langen Tischen zusammensitzen und sich Restaurant stets eine Oase der Ruhe. Alle Kon- durch unterschiedliche (sehr authentische) sequenz hat den Nachteil, dass es nur während Gerichte testen dürfen. Die Produkte werden der Woche, jeweils mittags bis 15 Uhr, geöffnet dabei möglichst aus der Region bezogen. Ein hat. Das Lunchmenü ist stets kreativ-über- kleiner Shop bietet thailändische Spezialitäten raschend und fair im Preis. Jeweils einmal im F OGS MA GA ZIN
BEAUTY Monat steht ein Schlemmerabend auf dem Programm. www.mohini.ch Roots and Friends Green Lane Die schlichten Locations von Roots and Gleich bei der Zentralbibliothek im Nieder- Friends, halb Eat-in, halb Take-away, dorf an der Limmat gelegen, hat Lara Schur- könnten sich genauso gut in Santa Monica ter eine moderne Organic-Beauty-Oase befinden. Ein Hauch Kalifornien in meinem erschaffen. Neben einer erlesenen Auswahl kleinen Zürich! Die bunten Säfte, Smoothies, an hochwertigen Eco-Pflegeprodukten, Suppen (mit essbaren Blüten garniert), Bowls Make-ups, Parfums, Kerzen, Tees und Nah- und Snacks sind nicht nur vegan, healthy, hip rungsergänzungsmitteln bietet Green Lane und „instagrammable“, sie überraschen mich nur individuell zugeschnittene Treatments immer wieder mit ungewöhnlichen Aromen an, die für einen „goldenen“ Teint sorgen. Sie und versetzen mich (saisonal unabhängig) in sind mittlerweile so gefragt, dass es ratsam Sommerlaune. www.rootsandfriends ist, ein paar Wochen zuvor zu reservieren. www.greenlane.ch EquiTable Farfalla Das EquiTable, auf Bio- und Fair-Trade- Produkte spezialisiert, besitzt einen 1982 gründet eine Hippiekommune von Michelin-Stern. Fabian Fuchs, der als einer jungen Idealisten und Naturheilkundlern der talentiertesten jungen Köche Zürichs die Firma Farfalla, die zunächst vor allem gehandelt wird, ist hier Chef. Hier zelebriert für hochwertige ätherische Öle steht. Das er mit Experimentierfreude aufwendig Familienunternehmen wächst, und mit ihm komponierte Genusserlebnisse. Dabei wird die Palette an ätherischen Ölen, Naturkos- bei der Wahl der Produkte auf die Einfach- metika, Pflege-Basisprodukten, natürlichen heit der Lieferketten und auf die Nähe zu Parfums und mehr. Inspirierend ist dabei die den Produzenten großen Wert gelegt. Jeweils Zusammenarbeit mit weltweiten Anbaupart- am letzten Freitag im Monat laden Fuchs nern, die auf Ökologie und Menschlichkeit und Team zu einem Überraschungslunch setzen. In der friedvollen Farfalla-Boutique de luxe – der Event ist jeweils schnell aus- am Limmatquai finde ich immer etwas, das gebucht. ich mit nach Hause nehme. www.farfalla.ch www.equitable.ch Soeder Ich liebe die Handseife made in Zürich von Soeder. Dunkler Glasdispenser, schlicht- edles Design, edel auch die biologische FOGS MA GA ZIN
Re ise HAMMAM BASAR + SALON Flüssigseife samt Beduftung. Und ich begegne ihr immer öfter, da wohl einige neue Lokale in Zürich auf Soeders Seife setzen. Seit 2013 entwirft das kreative Kollektiv designschöne Alltagsbasics, etwa Rucksäcke, Kleidung, Küchenutensilien, Möbel, Schmuck und die begehrten Pflegeprodukte. Hergestellt werden diese dabei von Produzenten und Kunsthandwerkern in der Schweiz und Europa. www.soeder.ch Hammam Basar + Salon Der Hammam Basar + Salon ist eine ökologisch erbaute orientalische Oase mit angegliederten Hammam-Räu- men, hier wird nur mit Naturkosmetik gearbeitet. Sie ist nicht groß, aber mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Genauso liebevoll ist das Essen im Salon – hier gibt es mediterran-maghrebinische Spezialitäten (vegetarisch und vegan), wann immer möglich marktfrisch und in Frau Gerolds Garten Bioqualität. www.hammambasar.ch In der Nähe des Prime-Towers ist 2012 ein kleiner, ver- wunschener „Stadtgarten“ entstanden, der ein junger SHOPS Ort der Begegnung ist. Der Nutzgarten beherbergt eine frische Küche, kleine Shops (etwa Maiuki, Tara Second- hand oder Freitag) und es finden immer wieder Events dort statt. Im Sommer locken eine Gartenwirtschaft, eine ZeroWaste Sonnenterrasse und Open-Air-Bars. Ganz in der Nähe befinden sich auch die Viaduktbögen mit noch mehr Das Foifi beim Turbinenplatz bietet seit 2015 mehr als Shops und einer erlesenen Gastroauswahl. 400 unverpackte Produkte an, davon viele Non-Food- www.fraugerold.ch; www.im-viadukt.ch Artikel wie Kosmetik und Reinigungsmittel. Einen Großteil davon kann der Kunde selbst abfüllen und nach Gewicht bezahlen. Bei Chez Mamie beim Schaffhauser- Helvetas Fairshop platz, das vor zwei Jahren seine Tore geöffnet hat, gibt es auf 70 Quadratmetern ebenfalls rund 450 Produkte. Helvetas ist eine unabhängige Schweizer Entwicklungs- Ebenfalls ein Unverpackt-Angebot von derzeit rund organisation, die weltweit Hilfe zur Selbsthilfe leistet. 50 Produkten gibt es beim Bachsermärt-Shop an der Durch den Einkauf beim Fairshop von Helvetas unter- Kalkbreite. www.foifi.ch, www.chezmamie-biovrac.ch, stützt man die Organisation und ersteht zudem nur www.bachsermärt.ch/portfolio/kalkbreite Produkte, die garantiert fair gehandelt wurden. Hier F OGS MA GA ZIN
kaufe ich oft Geburtstags- und Weihnachts- geschenke ein. Es gibt eine feine Auswahl an Kulinarischem in Bioqualität, ästhetische Haushaltsgegenstände, Accessoires, luxuriöse Stricksachen und viel Gutes und Originelles. www.fairshop.helvetas.ch Little Tibet Für mich eine langjährige Adresse, um kleine, feine Geschenke oder Glücksbringer für Familie und gute Freunde einzukaufen. Alle Produkte stammen aus Indien, Nepal und Tibet. Es gibt ausgesuchten Schmuck, meist Unikate, buddhistische Glücksbringer und Ritualgegenstände, berührende Karten und handgeschöpftes Papier, traditionelle Pflege- produkte, Räucherwerk etc. Kirchgasse 3. ALLE BILDER: EUROPAALLEE Lyn Lingerie Lyn Lingerie steht für luxuriöse Lingerie, die in der Schweiz designt und hergestellt wird. Hinter der Marke stehen Evelyn Bozzolini und Ramona Keller, die beide Mode studiert haben und bereits seit neun Jahren viel Leidenschaft in ihre Kollektionen stecken. Bald soll ein nachhaltiges Lingerieprojekt mit dem Namen „Ryan“ lanciert werden. Ich bin gespannt! www.lynlingerie.ch Europaallee Es wird gerade komplett neu gestaltet, das Areal zwischen Hauptbahnhof und der be- rühmt-berüchtigten Langstraße: die Europa- allee. Es ist mittlerweile das Zuhause von unzähligen Shops und Kulinarikangeboten, von FOGS MA GA ZIN
Re ise denen einige dem achtsamen Pfad folgen; etwa das Yogalabel Lola Fred (das abends zum Yogastudio wird), Fashnpie (mit ausgesuchter fairer Mode und Wohnaccessoires), das Restaurant Beetnut (mit de- liziösen Buddha-Bowls) oder Veg and the City (der Shop für urbane Gärtner). Und Kosmos bereichert Zürich mit einem sensationellen Kulturtreffpunkt. www.europaallee.ch En Soie Das Kultgeschäft En Soie von Monique Meier (Partnerin von Dieter Meier von Yello) liegt im Herzen der Altstadt und scheint seinen Hipness- faktor jährlich zu erneuern. Die Geschicke werden heute auch von ihren drei Töchtern gelenkt, wobei Tochter Eleonore das Geschäft in L. A. leitet. En Soie steht für einen ganz eigenen kreativen Stil, Handwerkskunst, nostalgisch verspielten Luxus. Alles – Seidenschals, Kleider, Keramik, Schmuck oder Parfums – wird entweder lokal, „in house“ oder fair in Kalkutta produziert. www.ensoie.com WELLBEING Badekultur Ob Frei-, Fluss-, See- oder Strandbad, die Züricher sind stolz auf ihre hohe Bäderdichte und richtige Wasserratten. Kult ist etwa die „Frauenbadi“, das EN SOIE nostalgische Jugendstilbad beim Stadthausquai inmitten der Altstadt. Tagsüber wird nur Frauen Now Meditation Einlass gewährt, abends an drei Tagen verwandelt sich die hippe Flussbadeanstalt in einen Veranstal- Ihre Mission: Achtsamkeitstraining und Medita- tungsort, wo beide Geschlechter zusammen barfuß tion auf moderne Weise lehren und verbreiten: quasi über dem Wasser des Limmat-Flusses tanzen. Sechs junge Achtsamkeitscoaches bieten im ersten Eine Übersicht über alle Bäder gibt es hier: Meditation-Drop-in-Studio der Stadt Meditations- www.stadt-zuerich.ch/ssd/de/index/sport/ sessions und Workshops an. Jede Lektion kann schwimmen/sommerbaeder spontan online gebucht werden. Gleich beim F OGS MA GA ZIN
ZÜRICHER BADEKULTUR Gasthaus zum guten Glück Das Gasthaus zum guten Glück liegt im jungen, aber dennoch familiären Quartier Wiedikon. Hier findet man eine perfekte Bleibe für den Kurztrip in einem der neun Pensionszimmer, die einfach, aber gewählt (im Retrodesign) eingerichtet sind. Im Café gibt es morgens leckeren Brunch inklusive frischen Waffeln. Ebenfalls dazugehörig: ein Lunch-Restaurant sowie eine Bar, an der man abends niederländisch snacken kann. www.zumgutenglück.ch Fischers Fritz Camping Hauptbahnhof im neuen gläsernen Bau (neben der Apotheke Permanence) in der dritten Etage. Das Camping von Fischers Fritz liegt in einem idyllischen Park www.now-meditation.ch mit direktem Seeanstoß in Zürich-Wollishofen. Hier kann man im Caravan oder im Zelt nächtigen, einfach, aber dennoch ästhe- tisch. Eine bei den Zürchern sehr begehrte Beiz und ein originell Studio Yogisi sortierter „Mercato“ mit Spezialitäten von lokalen Produzenten komplementieren das „Schöner-Leben-Camping-Leben“. Das Studio Yogisi von Isabelle Stüssi, etwas versteckt gelegen in www.fischers-fritz.ch der Binz, ist ein liebevoll gestaltetes und besonders lichtvolles Refugium für ein vielfältiges Angebot an Yogaklassen und Yoga- RIETBERG stilen. Daneben veranstaltet das Studio regelmäßig inspirierende Workshops mit Gastlehrern zu Themen wie Energy-, Crystal- oder Womb-Healing, Aromatherapie, Atemschulung, Ayurveda oder heilige Geometrie. www.yogisi.ch Rietberg Der Rietbergpark mit seiner Postkartenaussicht auf den Zürichsee ist für mich einer der zauberhaftesten Orte der Stadt. Hier ent- deckt man die altehrwürdigen Gebäude des Rietberg-Museums für außereuropäische Kunst, hypnotische Sphinx-Statuen, ein original japanisches Teehaus und picknickt unter Magnolien- bäumen. Eindrücklich: die Outdoor-Herbstvollmond-Tee- zeremonie mit der japanischen Teemeisterin Soyu Yumi Mukai im September. www.rietberg.ch FOGS MA GA ZIN
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