"Zuwanderung und Integration gut gestalten - Zusammenhalt leben" Zuwanderungs- und Integrationskonzept II des Freistaates Sachsen - ZIK II

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„Zuwanderung und Integration
gut gestalten – Zusammenhalt leben“
Zuwanderungs- und Integrationskon­
zept II des Freistaates Sachsen

Umsetzungsplan für einen weltoffenen und zukunftsorientierten
Freistaat Sachsen

Sächsisches Staatsministerium
für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Stand: 30. März 2021
Inhaltsverzeichnis

1         Tabellenverzeichnis ............................................................................................... 3
2         Einleitung ............................................................................................................... 7
3         Gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit
          Migrationshintergrund: Ziele und Maßnahmen ...................................................... 8
3.1       Sprache und Verständigung .................................................................................. 8
3.1.1     Sprache ................................................................................................................. 8
3.1.2     Verständigung ...................................................................................................... 12
3.2       Frühkindliche und schulische Bildung .................................................................. 12
3.3       Nachholende Bildung ........................................................................................... 17
3.4       Hochschulbildung/Wissenschaft .......................................................................... 17
3.5       Aus- und Weiterbildung/Arbeit ............................................................................. 20
3.6       Wohnen/Wohnumfeld .......................................................................................... 32
3.7       Gesundheit und Pflege ........................................................................................ 35
3.8       Gleichstellung von Frau und Mann ...................................................................... 40
3.9       Gewaltschutz ....................................................................................................... 41
3.10      Antidiskriminierungspolitik ................................................................................... 42
3.11      Interkulturelle Öffnung – »Charta der Vielfalt« ..................................................... 43
4         Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Ziele und Maßnahmen .................................. 48
4.1       Die Zufriedenheit mit der Demokratie stärken und zur aktiven Mitwirkung
          anregen................................................................................................................ 49
4.2       Für gegenseitigen Respekt und Offenheit gegenüber kultureller Vielfalt
          werben ................................................................................................................. 58
4.3       Staatliche Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Prävention
          gegen Extremismus fortsetzen ............................................................................ 66
5         Umsetzung des ZIK II: Strategisches Integrationsmanagement, Forschung
          und Monitoring ..................................................................................................... 72
6         Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................ 78

2|
1          Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Ziel 1: Schneller Zugang zu Sprachkursen und/oder Integrationskursen
entsprechend dem jeweiligen Sprachniveau ............................................................................ 9
Tabelle 2: Ziel 2: Landesprachkurse für Personen mit Migrationshintergrund, die über
keinen Zugang zu bundesfinanzierten Deutschkursen/Sprachkursen verfügen und in
sächsischen Kommunen leben .............................................................................................. 10
Tabelle 3: Ziel 3: Den selbstständigen, anwendungsorientierten Spracherwerb
unterstützen............................................................................................................................ 11
Tabelle 4: Ziel: Eine gute Sprachmittlung in lebensrelevanten Situationen ermöglichen. ...... 12
Tabelle 5: Unterziel 1: Chancengerechte Teilhabe an frühkindlicher Bildung. ....................... 13
Tabelle 6: Unterziel 2: Chancengerechte Teilhabe an schulischer Bildung ........................... 15
Tabelle 7: Dringende Maßnahmen zur Herstellung von Ausbildungsreife –
»Nachholende Bildung« ......................................................................................................... 17
Tabelle 8: Ziel 1: Hochschulen als Orte gelebter Internationalität .......................................... 18
Tabelle 9: Ziel 2: Hochschulen attraktiv machen für ausländische Studieninteressierte
und Wissenschaftler ............................................................................................................... 18
Tabelle 10: Ziel 3: Zugangshürden an Hochschulen für ausländische Studierende
abbauen, Studienerfolge verbessern ..................................................................................... 18
Tabelle 11: Ziel 4: Gute Vorbereitung von Absolventen auf den sächsischen
Arbeitsmarkt ........................................................................................................................... 19
Tabelle 12: Ziel 5: Vorhandenes akademisches Potenzial bei der Gruppe der
Flüchtlinge erschließen .......................................................................................................... 19
Tabelle 13: Unterziel 1: Sich dafür einsetzen, dass die Regelungen und Verfahren zur
Erteilung von Aufenthaltstiteln zum Zweck der Ausbildung und Erwerbstätigkeit
beziehungsweise von Beschäftigungserlaubnissen den Beteiligten, aufbauend auf den
vorhandenen Angeboten, verständlicher gemacht werden. ................................................... 20
Tabelle 14: Unterziel 2: Prüfen, welche arbeitsmarktpolitischen Bedarfe und
Möglichkeiten es für eine weitere Öffnung der Zuwanderungsmöglichkeiten für
ausländische Fachkräfte und Nachwuchskräfte (Auszubildende, Studierende) und
Unternehmerinnen und Unternehmer gibt und wie diese genutzt werden können. ............... 21
Tabelle 15: Unterziel 3: Die sächsischen Arbeitgeber darin bestärken, gute
Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung im Sinne von »Gute Arbeit für Sachsen« zu
bieten, um so ihre Attraktivität für Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu steigern. ............ 22
Tabelle 16: Unterziel 4: Sich dafür einsetzen, dass ausländische Arbeitnehmer,
insbesondere aus anderen EU-Staaten, vor Ungleichbehandlung aus Gründen der
Staatsangehörigkeit geschützt und einheimische Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor
unfairem Wettbewerb bewahrt werden................................................................................... 23
Tabelle 17: Unterziel 5: Für den Standort Sachsen um Fach- und Nachwuchskräfte
werben.................................................................................................................................... 23
Tabelle 18: Unterziel 6: Menschen mit Migrationshintergrund bedarfs- und
zielgruppenorientiert Information, Beratung und Orientierung bieten (insbesondere zu
Arbeits- und Lebensbedingungen, Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten
sowie Unterstützungsangeboten) ........................................................................................... 24

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Tabelle 19: Unterziel 7: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Gewinnung
und Integration ausländischer Fach- und Nachwuchskräfte unterstützen. ............................. 26
Tabelle 20: Unterziel 8: Sich dafür einsetzen, dass die Qualifikationen und
Kompetenzen von nach Sachsen kommenden Zuwanderern frühzeitig erfasst, geprüft
und anerkannt werden............................................................................................................ 27
Tabelle 21: Unterziel 9: Darauf hinwirken, dass ausreichend Angebote zur
Qualifizierung und beruflichen Weiterbildung für Zugewanderte mit entsprechendem
Unterstützungsbedarf vorgehalten werden. ........................................................................... 28
Tabelle 22: Unterziel 10: Jüngere Menschen mit Migrationshintergrund ohne
abgeschlossene Berufsausbildung bei der Aufnahme und dem erfolgreichen Abschluss
einer Berufsausbildung unterstützen. ..................................................................................... 29
Tabelle 23: Unterziel 11: Dafür werben, dass sich Unternehmen stärker für die
Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund öffnen. ................. 30
Tabelle 24: Unterziel 12: Die Zusammenarbeit und Vernetzung der für die
Fachkräftegewinnung und Arbeitsmarktintegration relevanten Akteure weiter stärken. ........ 31
Tabelle 25: Ziel 1: Sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit
Migrationshintergrund am Wohnungsmarkt einzusetzen und Städte und Gemeinden
entsprechend zu unterstützen – insbesondere ausreichendes Wohnungsangebot in
engen Wohnungsmärkten ...................................................................................................... 32
Tabelle 26: Ziel 2: Auf sozial und ethnisch ausgewogene Bewohnerstrukturen in einem
gut gestalteten Wohnumfeld hinwirken. ................................................................................. 33
Tabelle 27: Ziel 3: Gute Bedingungen für die zentrale und dezentrale Unterbringung
von Flüchtlingen sicherstellen. ............................................................................................... 35
Tabelle 28: Ziel 1: Qualitativ hochwertige und kultursensible gesundheitliche
Versorgung – Unterziel 1: Zielgruppenspezifische Informations- und
Beratungsangebote zur Gesundheitsversorgung in Deutschland .......................................... 35
Tabelle 29: Ziel 1: Qualitativ hochwertige und kultursensible gesundheitliche
Versorgung –Unterziel 2: Interkulturelle Aus- und Weiterbildungsangebote .......................... 37
Tabelle 30: Ziel 1: Qualitativ hochwertige und kultursensible Gesundheitsversorgung –
Unterziel 3: Medizinische und psychiatrische Versorgung von Flüchtlingen .......................... 38
Tabelle 31: Ziel 2: Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheitswesen unterstützen
(Vernetzung)........................................................................................................................... 39
Tabelle 32: Ziel 2: Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheitswesen unterstützen
(Vernetzung). Unterziel: Medizinische Fachkräfte gewinnen. ................................................ 39
Tabelle 33: Ziel: Aufklärungs-, Sensibilisierungs- und Beratungsarbeit für beide
Geschlechter – Unterziel 1: zu differierenden geschlechtsspezifischen Rollen- und
Rechtsvorstellungen. .............................................................................................................. 40
Tabelle 34: Ziel: Aufklärungs-, Sensibilisierungs- und Beratungsarbeit für beide
Geschlechter – Unterziel 2: zu Gleichberechtigung und Selbstbestimmungsrecht der
Frau; Unterstützung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen mit
Migrationshintergrund............................................................................................................. 40
Tabelle 35: Ziel 1: Schutz von Frauen mit Migrationshintergrund (gegebenenfalls
Männer mit Migrationshintergrund) und ihren Kindern. .......................................................... 41
Tabelle 36: Ziel 2: Schutz von LSBTTIQ-Geflüchteten in Fällen von häuslicher,
sexueller und hassmotivierter Gewalt. ................................................................................... 42

4|
Tabelle 37: Ziel: Diskriminierungen bekämpfen, Vielfalt fördern – Unterziel 1:
Antidiskriminierungs- und Vielfaltsstrategie des Freistaates Sachsen umsetzen. ................. 42
Tabelle 38: Ziel: Diskriminierungen bekämpfen, Vielfalt fördern – Unterziel 2:
Landesaktionsplan Vielfalt umsetzen. .................................................................................... 43
Tabelle 39: Ziel 1: Veränderungsprozesse in Verwaltung konstruktiv gestalten –
Unterziel 1: Beitritt zur Charta der Vielfalt. ............................................................................. 43
Tabelle 40: Ziel 1: Veränderungsprozesse in Verwaltung konstruktiv gestalten –
Unterziel 2: Leitbild entwickeln und Organisationsentwicklung mit Blick auf Vielfalt
fördern .................................................................................................................................... 44
Tabelle 41: Ziel 1: Veränderungsprozesse in Verwaltung konstruktiv gestalten –
Unterziel 3: Personalprozesse gestalten und diskriminierungsfreien Arbeitsplatz
gewährleisten ......................................................................................................................... 45
Tabelle 42: Ziel 1: Veränderungsprozesse in Verwaltung konstruktiv gestalten –
Unterziel 4: Interkulturelle Aus- und Fortbildung fördern ........................................................ 45
Tabelle 43: Ziel 1: Veränderungsprozesse in Verwaltung konstruktiv gestalten –
Unterziel 5: Umsetzung transparent gestalten ....................................................................... 46
Tabelle 44: Ziel 2: Unterstützung von Wirtschaft und Zivilgesellschaft .................................. 46
Tabelle 45: Ziel 1: Zivilcourage und Demokratiebewusstsein stärken ................................... 49
Tabelle 46: Ziel 2: Konstruktive Konflikt- und Mitwirkungskultur fördern ................................ 54
Tabelle 47: Ziel 3: Politisches Engagement fördern ............................................................... 54
Tabelle 48: Ziel 4: Freiwilliges gesellschaftliches Engagement stärken – Unterziel 1:
Allgemeine Förderung des Ehrenamtes ................................................................................. 56
Tabelle 49: Ziel 4: Freiwilliges gesellschaftliches Engagement stärken – Unterziel 2:
Ehrenamt mit Fokus auf Menschen mit Migrationshintergrund .............................................. 57
Tabelle 50: Ziel 1: Alltagsorientierung von Menschen mit Migrationshintergrund
verbessern – Unterziel 1: Bereitstellung aufeinander abgestimmter, mehrsprachiger
Informations- und Bildungsangebote...................................................................................... 58
Tabelle 51: Ziel 2: Begegnungen, Dialog und interkulturelles Verständnis fördern –
Unterziel 1: Direkte Begegnungen und Dialog zum Abbau von Vorurteilen und
Fremdenfeindlichkeit. ............................................................................................................. 60
Tabelle 52: Ziel 2: Begegnungen, Dialog und interkulturelles Verständnis fördern –
Unterziel 2: Interkulturelles Verständnis fördern. ................................................................... 63
Tabelle 53: Ziel 3: Akzeptanz von Menschen mit Migrationshintergrund durch
sachgerechte Information stärken. ......................................................................................... 65
Tabelle 54: Ziel 2: Gewährleistung der Sicherheit von Menschen mit
Migrationshintergrund* (siehe Ausführungen ZIK II) .............................................................. 66
Tabelle 55: Ziel 3: Extremismusprävention ............................................................................ 67
Tabelle 56: Ziel 1: Transparenz der verfügbaren Daten aus dem Integrationsbereich .......... 72
Tabelle 57: Ziel 2: Erfolgskontrolle der Maßnahmen des ZIK II. ............................................ 73
Tabelle 58: Ziel 3: Wissenschaft und Forschung ................................................................... 73
Tabelle 59: Ziel 4: Wirkungscontrolling von Fördermaßnahmen ............................................ 74
Tabelle 60: Ziel 5: Aufbau Integrationsberichtserstattung/-monitoring für Sachsen ............... 75

                                                                                                                                            |5
Tabelle 61: Ziel 6: Vernetzung der Akteure ............................................................................ 77
Tabelle 62: Ziel 7: Unterstützung der Kommunen zu eigenen Integrationsmanagement ...... 77

6|
2       Einleitung
Das neue Zuwanderungs- und Integrationskonzept für den Freistaat Sachsen, kurz »ZIK II«,
wurde am 24. April 2018 gemeinsam mit einem Umsetzungsplan von der Sächsischen Staats­
regierung verabschiedet. Es ist in einer Langfassung und einer Kurzfassung erhältlich. Der
Umsetzungsplan ist ausschließlich online auf der Webseite »www.zik.sachsen.de« zugäng­
lich.

Das ZIK II und der Umsetzungsplan wurden auf der Grundlage eines breiten Beteiligungsver­
fahrens durch eine interministerielle Arbeitsgruppe, IMAG ZIK II, unter Federführung des Säch­
sischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt erstellt. Erfolge
bei der Integration sollen gemessen und dargestellt werden. Daher benennt das ZIK II die
Ziele, Maßnahmen und Akteure in verschiedenen Handlungsfeldern. Es enthält konkrete Vor­
gaben für ein Integrationsmanagement. Die Zielstellungen werden fortlaufend kontrolliert.
Dadurch können Sie stets neu angepasst werden – zum Beispiel auf geänderte Lebensum­
stände hin, bezugnehmend auf Monitoringergebnisse oder im Rahmen gesellschaftlicher Dis­
kussionen.

Der vorliegende Umsetzungsplan konkretisiert und gestaltet die drei mit Zielen und beispiel­
haften Maßnahmen unterlegten Hauptgliederungspunkte des ZIK II:

    3       Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund: Ziele und
            Maßnahmen

    4       Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Ziele und Maßnahmen

    5       Umsetzung des ZIK II: Strategisches Integrationsmanagement, Forschung und
            Monitoring

Ziele und Maßnahmen werden tabellarisch nach den Hauptgliederungspunkten drei bis fünf
des ZIK II aufgeführt und detailliert beschrieben. Dabei ist der allgemeine Aufbau der Tabelle
wie folgt:

    ▪   Hauptgliederungspunkt
    ▪   gegebenenfalls Handlungsfeld
    ▪   Ziel
    ▪   gegebenenfalls Unterziel
    ▪   Aufzählung der Maßnahmen unter Ziel beziehungsweise Unterziel.

Die Spalten zur Beschreibung der Maßnahmen lauten wie folgt:

    ▪   Zielgruppe
    ▪   Maßnahmetitel
    ▪   Kurzbeschreibung der Maßnahme
    ▪   Verantwortlichkeit.

Der Umsetzungsplan ist dynamisch, das heißt die in ihm enthaltenen Maßnahmen der verant­
wortlichen Ressorts können fortlaufend im Rahmen der Interministeriellen Arbeitsgruppe kon­
kretisiert werden.

                                                                                            |7
3        Gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen
         mit Migrationshintergrund: Ziele und Maßnahmen
Wir möchten Menschen mit Migrationshintergrund innerhalb ihrer individuellen aufenthalts­
rechtlichen Situation eine gleichberechtigte Teilhabe an zentralen Bereichen der Gesellschaft
ermöglichen und Potenziale gezielt fördern.

Dazu wurden Maßnahmen in folgenden Handlungsfeldern entwickelt:

     ▪   Sprache und Verständigung
     ▪   Frühkindliche und schulische Bildung
     ▪   Nachholende Schulbildung
     ▪   Hochschulbildung/Wissenschaft
     ▪   Aus- und Weiterbildung/Arbeit
     ▪   Wohnen/Wohnumfeld
     ▪   Gesundheit und Pflege
     ▪   Gleichstellung von Frau und Mann
     ▪   Gewaltschutz
     ▪   Antidiskriminierungspolitik
     ▪   Interkulturelle Öffnung von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft

3.1      Sprache und Verständigung
Für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, für die Deutsch keine Mutterspra­
che ist, ist der Erwerb der deutschen Sprache elementar. Deutsch sprechen, lesen und schrei­
ben zu können, ist unabdingbare Voraussetzung für eine gelingende Integration. Ein kontinu­
ierlicher Spracherwerb ist daher zu fördern und einzufordern.

Zudem soll individuelle Sprachmittlung Menschen mit Migrationshintergrund frühzeitig eine
gute Verständigung mit der einheimischen Bevölkerung und insbesondere mit den Behörden
ermöglichen. Auf diese Weise können anfangs bestehende Sprachbarrieren überwunden wer­
den.

3.1.1 Sprache
Die Sächsische Staatsregierung setzt sich im Bereich Spracherwerb für die Erreichung folgen­
der drei Ziele ein:

Ziel 1: Einen schnellen Zugang zu Sprachkursen entsprechend dem jeweiligen Sprachniveau
        ermöglichen.

Ziel 2: Den Menschen mit Migrationshintergrund, die in sächsischen Kommunen leben und
        über keinen Zugang zu bundesfinanzierten Sprach- beziehungsweise Integrationskur­
        sen verfügen, landesfinanzierte Sprachkurse anbieten.

Ziel 3: Den selbständigen, anwendungsorientierten Spracherwerb unterstützen.

8|
Tabelle 1: Ziel 1: Schneller Zugang zu Sprachkursen und/oder Integrationskursen entsprechend dem jewei­
ligen Sprachniveau

Zielgruppe        Maßnahmetitel               Kurzbeschreibung                     Verantwortlichkeit/
                                                                                   Beteiligte
Menschen mit      Unterstützung des koope­    Die kommunale Zusteuerung in         BMI (BAMF); BMAS,
Migrationshin­    rativen Steuerungsmana­     Sprachkurse soll verbessert wer­     SMS
tergrund im       gements zur regionalen      den. Dazu ist die Abstimmung aller
Spracherwerb      Koordinierung der Sprach­   relevanten Akteure auf Bundes-,
                  erwerbsangebote             Landes- und kommunaler Ebene
                  EU/Bund/Land                notwendig. Instrumente sind unter
                                              anderem das Quartalsgespräch mit
                  Hinwirkung gegenüber        dem BAMF, Fachtagungen sowie
                  Bund auf eine bessere       die regelmäßige Kommunikation mit
                  Steuerung des Sprach­       den kommunal zuständigen Koordi­
                  kurszugangs                 natoren.
Sprachkursträ­ Verpflichtung zur Veröf­       Im Rahmen der Richtlinie »Integra­ SMS/SAB
ger, potentielle fentlichung der Landes­      tive Maßnahmen«, Teil 3, sind die
Teilnehmer       sprachkurse auf den vor­     Kursträger verpflichtet, ihre Kursan­
                 handenen Plattformen des     gebote auf der Internetseite
                 Bundes                       www.kursnet.arbeitsagentur.de ein­
                                              zutragen.
                                              Bei Anpassungsbedarf an Plattfor­
                                              men des Bundes können Änderun­
                                              gen erfolgen.
Zugangsbe­      Wahrnehmung der Teil­         Wahrnehmung der Verpflichtung      BMI (BAMF), SMS,
rechtigte Per­ nahmeverpflichtung an ei­      zur Teilnahme von Berechtigten an
sonen zu ei­    nem Integrationskurs          Integrationskursen nach § 44a Auf­
nem Integrati­                                enthG durch Ausländerbehörden
onskurs; Aus­                                 und Jobcenter (Reduktion Wartezei­
länderbehör­                                  ten)
den, Jobcenter
und Sozialäm­
ter (Träger der
Leistungen
nach dem
AsylbLG)
Zugangsbe­        Wahrnehmung der Teil­  Im Rahmen der Fachaufsicht der      BMI (BAMF), SMI,
rechtigte Per­    nahmeverpflichtung von zuständigen Landesministerien er­ SMS
sonen mit einer   Personen mit einer Auf­folgt die Aufforderung an die kom­
Aufenthaltsge­    enthaltsgestattung an ei­
                                         munalen Träger der Leistungen
stattung zu ei­   nem Integrationskurs   nach dem AsylbLG, dass diese von
nem Integrati­                           der Verpflichtung zur Teilnahme an
onskurs; Trä­                            einem Integrationskurs von Asylbe­
ger der Leis­                            werbern mit guter Bleibeperspektive
tungen nach                              Gebrauch machen (§ 44 Absatz 4,
dem AsylbLG                              § 44a AufenthG; § 5b AsylbLG in
                                         Verbindung mit § 44 Absatz 4 Auf­
                                         enthG für arbeitsfähige, nicht er­
                                         werbstätige Leistungsberechtigte,
                                         die das 18. Lebensjahr vollendet
                                         haben und der Vollzeitschulpflicht
                                         nicht mehr unterliegen).
Integrationsak­ Aktualisierung von BAMF- Diskussion über die Überarbeitung SMS, BMI (BAMF)
teure, Verwal­ Integrationskursen        der Inhalte der BAMF-Integrations­
tung (Bund)                              kurse initiieren.

                                                                                                     |9
Zielgruppe      Maßnahmetitel              Kurzbeschreibung                  Verantwortlichkeit/
                                                                             Beteiligte
Sprachkursträ­ Qualitätsstandards für die Durchsetzung der jeweiligen Quali­ SMS/SAB,
ger            Sprachkurse des Freistaa­ tätsstandards für die Sprachkurse BAMF/BMI
               tes Sachsen                des Freistaates Sachsen

Tabelle 2: Ziel 2: Landesprachkurse für Personen mit Migrationshintergrund, die über keinen Zugang zu
bundesfinanzierten Deutschkursen/Sprachkursen verfügen und in sächsischen Kommunen leben

Zielgruppe      Maßnahmetitel              Kurzbeschreibung                    Verantwortlichkeit/
                                                                               Beteiligte
Personen mit Landessprachkurse             Landessprachkurse werden in fol­    SMS/SAB
einer Aufent­                              genden Kategorien angeboten:
haltsgestat-                                  • Alphabetisierungskurse
tung,                                         • Deutsch Sofort
Geduldete Per­                                • Deutsch Qualifiziert
sonen mit min­                                • Deutsch Beruf.
destens nach­
rangigem Ar-                               Die Finanzierung erfolgt über die
beitsmarktzu­                              Richtlinie »Integrative Maßnah­
gang, Perso­                               men«, Teil 3.
nen ohne An­                               Bei Anpassungsbedarf an Bundes­
spruch auf bun-                            angebote können Änderungen erfol­
desfinanzierte                             gen.
Sprachlernan­
gebote
Studieninteres­ Zusätzliche Sprachkurse   Derzeit bieten drei Hochschulen in SMWK/Hochschulen
sierte Flücht­                            Sachsen zusätzliche Sprachkurse
linge                                     zur Vorbereitung von Flüchtlingen
                                          auf die erforderliche Sprachprüfung
                                          für den Hochschulzugang (DSH
                                          et cetera) an. (Siehe auch 3.4,
                                          Ziel 5)
Nicht-deutsch­ Ermöglichen des Sprach­ Verbesserung der Verständigung          SMJusDEG, SMS
sprachige Ge­ erwerbs von nicht-          mit nicht-deutschsprachigen Gefan­
fangene im     deutschsprachigen Gefan­ genen im Justizbereich durch
Justizbereich genen im Justizbereich:     Sprachkursangebote für nicht-
               Prüfung von Sprachkur­ deutschsprachige Gefangene.
               sen für nicht-deutschspra­
               chige Gefangene.
Menschen mit Förderung von ehrenamt­ Sprachkurse mit mindestens zwei SMS, Kommunen
Migrationshin­ lichen Sprachkursen        Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten
tergrund                                  in der Woche und mindestens fünf
                                          Teilnehmern und insgesamt 50 Un­
                                          terrichtseinheiten oder drei Monate.
                                          Der Nachweis sollte über eine Un­
                                          terschriftenliste für mindestens die
                                          ersten drei Termine erbracht wer­
                                          den.

                                           Die Finanzierung erfolgt über die
                                           Richtlinie »Integrative Maßnah­
                                           men«, Teil 2.
                                           Bei Anpassungsbedarf an Bundes­
                                           angebote können Änderungen erfol­
                                           gen.

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Tabelle 3: Ziel 3: Den selbstständigen, anwendungsorientierten Spracherwerb unterstützen.

Zielgruppe        Maßnahmetitel               Kurzbeschreibung                   Verantwortlichkeit/
                                                                                 Beteiligte
Menschen mit      Förderung von ehrenamt­ Siehe Tabelle 2                        SMS, Kommunen
Migrationshin­    lichen Sprachkursen
tergrund
Träger mit        Maßnahmen zum selbst­       Unterstützung von niedrigschwelli­ SMS, BA, Kommu­
AZAV Zulas­       gesteuerten Lernen („Ler­   gen und ehrenamtlich getragenen nen
sung; Initiati­   nen zu Lernen“) sowie       Initiativen in den Bereichen Sprach­
ven; offen        selbständige Sprachan­      erwerb, Orientierung sowie Sprach-
                  wendungen fördern (zum      und Kulturmittlung
                  Beispiel ehrenamtliche
                  Sprachpatenschaften be­
                  werben, Verknüpfung der
                  Sprachkurse mit Praktika)

                                                                                                  | 11
3.1.2 Verständigung
Die Sächsische Staatsregierung setzt sich im Bereich Verständigung dafür ein, in lebensrele­
vanten Situationen eine gute Sprachmittlung zu ermöglichen.

Tabelle 4: Ziel: Eine gute Sprachmittlung in lebensrelevanten Situationen ermöglichen.

Zielgruppe       Maßnahmetitel                 Kurzbeschreibung                    Verantwortlichkeit/
                                                                                   Beteiligte
Asylsuchende     Erstorientierungskurse für    Für jeden Neuankommenden ist ein BMI (BAMF), SMS
in sächsischen   Asylsuchende in sächsi­       schneller Zugang zu Verständi­
Aufnahmeein­     schen Aufnahmeeinrich­        gungsmöglichkeiten, insbesondere
richtungen       tungen                        erste Sprachkenntnisse sowie der
                                               Kontakt mit Menschen, die Orientie­
                                               rung vermitteln und Fragen beant­
                                               worten können, eine wichtige Unter­
                                               stützung. Siehe Näheres unter All­
                                               tagsorientierung, Tabelle 50.
Kommune          Förderung von Service­        Aufbau und Koordinierungsaufga­ SMS, Kommunen
                 stellen für Sprach- und In­   ben von Servicestellen für Sprach-
                 tegrationsmittler (SprInt)    und Integrationsmittler und Gemein­
                                               dedolmetscherdiensten.
Ausbildungsträ­ Unterstützung der Ausbil­      Die Maßnahmen sollen über SGB SMS, Arbeitsverwal­
ger             dung von Sprach- und In­       III finanziert werden.              tung, Servicestellen
                tegrationsmittlern nach
                dem SprInt-Modell
Menschen mit Finanzierung von Sprach-   Herantreten an den Bund mit der      SMS
Migrationshin­ und Integrationsmittlerein­
                                        Bitte zur Prüfung der bundeseinheit­
tergrund        sätzen und Dolmetscher­ lichen Finanzierung von Sprach-
                einsätzen durch den Bundund Integrationsmittlereinsätzen
                                        und Dolmetschereinsätzen in den
                                        bisher rechtlich nicht eindeutig ge­
                                        regelten Bereichen.
Verwaltung,    Kita, Schule und Hort    Prüfung eines ressortübergreifen­ SMK federführend
Kinder und Ju­ durch Sprachmittler pro­ den Landesprogramms für Kultur-
gendliche      fessionell begleiten     und Sprachmittler unter besonderer
                                        Berücksichtigung des Integrations­
                                        feldes Kita und Schule
Nicht-deutsch­ Maßnahmen zum Sprach­ Verbesserung der Verständigung          SMJusDEG, SMS
sprachige Ge­ erwerb und zur Verständi­ mit nicht-deutschsprachigen Gefan­
fangene im     gung in den Justizvoll­  genen im Justizbereich: Beschäfti­
Justizbereich zugsanstalten des Frei­   gung von weiteren sechs arabisch­
               staates Sachsen          sprachigen Dolmetschern, Einsatz
                                        von Piktogrammen; Prüfung von
                                        Orientierungsangeboten für nicht-
                                        deutschsprechende Gefangene.

3.2     Frühkindliche und schulische Bildung
Frühkindliche und schulische Bildung schaffen die nachhaltige Grundlage für gelingende In­
tegration und individuelle Erfolge. Sie sind Voraussetzungen für Zukunftschancen und Teilha­
begerechtigkeit. Investitionen in Bildung und lebenslanges Lernen stärken zudem den Wirt­
schaftsstandort und schaffen eine sichere Basis zur Deckung des Fachkräftebedarfs.

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Ziel 1:    Den gesamten Bildungsverlauf von der frühkindlichen Bildung über die Schule hin
           zur Erstausbildung/Studium als einen durchgängigen Bildungsprozess (Kita, Grund­
           schule, weiterführende Schule, Berufsausbildung/Studium) weiter verbessern und
           dessen Übergänge optimal gestalten.

Ziel 2:    Die sprachliche Bildung zur Entwicklung einer bildungssprachlichen Kompetenz in
           der deutschen Sprache weiter optimieren und die Zwei- und Mehrsprachigkeit als
           besondere Bildungsressource weiter fördern.

Tabelle 5: Unterziel 1: Chancengerechte Teilhabe an frühkindlicher Bildung.

Zielgruppe        Maßnahmetitel              Kurzbeschreibung                       Verantwortlichkeit/
                                                                                    Beteiligte
Kinder bis zum Folgeprojekt Weiterent­       Die Fortführung des Projekts soll      SMK
Alter von 6 o­ wicklung Kitas zu Eltern-     der Konsolidierung der bisher geför­
der 7 Jahren, Kind-Zentren                   derten Standorte dienen, die sich
Familien an der                              erfolgreich auf den Weg zu einem
Schnittstelle                                Eltern-Kind-Zentrum gemacht ha­
Kindertagesbe­                               ben. Hauptkriterium ist ein klares
treuung, Famili­                             Bekenntnis und eine finanzielle Be­
enbildung und                                teiligung der Kommune.
Familienunter­                               Zusammenarbeit mit Felsenweg-
stützung                                     Institut der Karl Kübel Stiftung für
                                             Kind und Familie
Pädagogische   Kultursensible Gestaltung                                            SMK, KITA-Träger
Fachkräfte, pä­der Elternarbeit zur Erhö­
dagogisches    hung der Betreuungs­
Personal       quote verstärken.
Pädagogische   Ausbau Willkommenskitas Umsetzung des von der Deutschen              SMK
Fachkräfte, El­Fokus: ländlicher Raum     Kinder- und Jugendstiftung vorge­
tern und wei­                             legten Transferkonzeptes in Zusam­
tere Kooperati­                           menarbeit mit der Auridis-Stiftung.
onspartner,                               Bis 2022 sollen insgesamt 100
Kinder bis zum                            sächsische Kitas (inklusive Hortein­
Ende der                                  richtungen) zu »Willkommenskitas«
Grundschulzeit                            qualifiziert werden.
                                          Zusammenarbeit mit DKJS
Kinder bis zum ESF – Programm „Kinder Gezielte personelle Förderung von             SMK
Alter von 6 o­ Stärken“ (Maßnahme für Kitas in sozial benachteiligten Quar­
der 7 Jahren   Kinder mit besonderen      tieren: Weiterführung des ESF-ge­
               Lern- und Lebenser­        förderten Programms »Kinder Stär­
               schwernissen)              ken« (Beteiligung von 150 sächsi­
                                          schen Kindertageseinrichtungen) in
                                          einer Verlängerungsphase zunächst
                                          bis 31.10.2021. Projektträger: Säch­
                                          sische Landesvereinigung für Ge­
                                          sundheitsförderung e. V. in Koope­
                                          ration mit dem Zentrum für For­
                                          schung, Weiterbildung und Bera­
                                          tung an der ehs Dresden
Familien       Informations- und Bera­    zum Beispiel Bereitstellung von           SMK, KITA-Träger
               tungsangebote auf die Be­ mehrsprachigem Informationsmate­
               dürfnisse der Familien an­ rial zur Kinderbetreuung durch
               passen                     Kommunen

                                                                                                       | 13
Zielgruppe     Maßnahmetitel              Kurzbeschreibung                   Verantwortlichkeit/
                                                                             Beteiligte
Kinder bis zum Frühe Sprachförderung         Sprachförderung ist ein wesentli­
                                                                             SMK, BMFSFJ
Alter von 6 o­ stärken – Bundespro­          cher Bestandteil der pädagogischen
der 7 Jahren   gramm „Weil Sprache der       Arbeit in Kitas und in der Kinderta­
               Schlüssel der Welt ist“       gespflege. Außerdem wird die all­
                                             tagsintegrierte Sprachförderung für
                                             alle Kinder und jede Altersgruppe
                                             durch verschiedene Bundespro­
                                             gramme und Landes-projekte (LA­
                                             KOS, LANA) unterstützt. Mit dem
                                             Programm „Sprach-Kitas: Weil
                                             Sprache der Schlüssel zur Welt ist"
                                             fördert das Bundesministerium für
                                             Familie, Senioren, Frauen und Ju­
                                             gend seit Januar 2016 die Veranke­
                                             rung alltagsintegrierter sprachlicher
                                             Bildung, die inklusive Pädagogik so­
                                             wie die Zusammenarbeit mit Fami­
                                             lien als festen Bestandteil in der
                                             Kindertagesbetreuung. Die Sprach-
                                             Kitas werden durch das Bundespro­
                                             gramm mit zusätzlichen Fachkräf­
                                             ten im Bereich der sprachlichen Bil­
                                             dung verstärkt. Diese beraten, be­
                                             gleiten und unterstützen die Kita-
                                             Teams bei der Weiterentwicklung
                                             der alltagsintegrierten sprachlichen
                                             Bildung, der Zusammenarbeit mit
                                             Eltern sowie der inklusiven Bildung.
Pädagogische Fachkräfte in interkulturel­ Siehe Maßnahmen unter Interkultu­ SMK, KITA-Träger
Fachkräfte      ler Kompetenz aus- und relle Öffnung – »Charta der Vielfalt«
                fortbilden, Sprachkompe­
                tenzen verbessern; be­
                darfsgerecht Fachkräfte
                und Freiwillige mit Migrati­
                onshintergrund, Sprach­
                kenntnissen und interkul­
                tureller Kompetenz gewin­
                nen
Kindertages­    Betreuungsschlüssel prü­ Unterstützung von Einrichtungen, in SMK
einrichtungen fen                            der mehr als 10 Prozent der Kinder
                                             einen Migrationshintergrund haben,
                                             prüfen.
Kinder und Ju­ Sprachmittlung in Kita und Siehe Maßnahme unter                     SMK, Kommunen
gendliche mit Hort gewährleisten             3.1.2 Verständigung
Eltern/Erzie­
hungsberech­
tigten, pädago­
gische Fach­
kräfte

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Tabelle 6: Unterziel 2: Chancengerechte Teilhabe an schulischer Bildung

Zielgruppe         Maßnahmetitel               Kurzbeschreibung                     Verantwortlichkeit/
                                                                                    Beteiligte
Kinder und Ju­ Stärkung der Rolle der          Weiterentwicklung der Rahmenbe­ SMK
gendliche      Betreuungslehrkräfte im         dingungen zur Stärkung der Rolle
               schulischen Integrations­       der Betreuungslehrkräfte als Bera­
               prozess                         ter, Mentor und Integrationsbeglei­
                                               ter.
Kinder und Ju­ Stärkung der Bildungs­          Im Rahmen einer Pilotphase in den SMK
gendliche      chancen von Schülern mit        Schuljahren 2017/18 und 2018/19
               stark unterbrochenen Bil­       wird die Einrichtung von speziellen
               dungslaufbahnen oder            Vorbereitungsklassen mit einer ver­
               ohne Schulbesuch                tieften zweiten Etappe erprobt, mit
                                               dem Ziel der konzeptionellen An­
                                               passung des Regelsystems.
Kinder und Ju­     Schulische Angebote für     „Lernangebot für alle Kinder und Ju­ SMK
gendliche im       Kinder und Jugendliche in   gendliche im schulpflichtigen Alter
schulpflichtigen   den Aufnahmeeinrichtun­     in AE des Freistaates Sachsen“.
Alter              gen (AE)
Lehramtsstu­       Ausbau der Ausbildungs­     Den drei lehrerbildenden Universitä­     SMWK
dierende           kapazitäten im Erweite­     ten (Dresden, Leipzig und Chem­
                   rungsfach Deutsch als       nitz) werden zusätzliche finanzielle
                   Zweitsprache im Lehr­       Mittel in den Jahren 2017 und 2018
                   amtsstudium                 für jährlich 80 Studienanfänger für
                                               das Erweiterungsfach Deutsch als
                                               Zweitsprache zur Verfügung ge­
                                               stellt.
Kinder und Ju­ Bildungssprache und             Mit dem Beobachtungsinstrument           SMK
gendliche      sprachliche Bildung syste­      „Niveaubeschreibungen Deutsch
               matisch entwickeln als          als Zweitsprache für die Primar­
               Aufgabe jedes Unter­            stufe, Sekundarstufe I und II“ ist es
               richtsfaches durch den          allen Fachlehrerinnen und Fachleh­
               Einsatz der Niveaube­           rern im Rahmen der pädagogischen
               schreibungen Deutsch als        Diagnostik möglich, systematisch
               Zweitsprache für die Pri­       und durch Kriterien geleitet, spezifi­
               marstufe, Sekundarstufe I       sche Informationen über den indivi­
               und II                          duellen Sprachbildungs-prozess der
                                               Schülerinnen und Schüler zu erhal­
                                               ten. Auf der Grundlage dieser Infor­
                                               mationen können die Lehrkräfte so­
                                               wohl mit gezielten sprachdidakti­
                                               schen Maßnahmen als auch durch
                                               eine durchgängige Gestaltung eines
                                               bildungssprachförderlichen Fachun­
                                               terrichts die sprachliche Entwick­
                                               lung der Schülerinnen und Schüler
                                               unterstützen.
Kinder und Ju­ Bildungsressource der           Schulischer herkunftssprachlicher        SMK
gendliche      Zwei- und Mehrsprachig­         Unterricht zum Beispiel im Wahlbe­
               keit fördern                    reich und im Rahmen der Ganz­
                                               tagsangebote
Schulen mit    Unterstützung der Schu­         Die Schulen mit Vorbereitungsklas­       SMK
Vorbereitungs­ len mit Vorbereitungsklas­      sen werden durch spezifische Bera­
klassen        sen                             tungs- und Unterstützungsangebote
                                               unterstützt

                                                                                                     | 15
Zielgruppe       Maßnahmetitel             Kurzbeschreibung                        Verantwortlichkeit/
                                                                                   Beteiligte
Kinder und Ju­  Vermittlung individueller Im Rahmen einer individuellen            SMK
gendliche, eh­  Lernförderung für einen    Lernförderung für einen bestmögli­
renamtlich En­  bestmöglichen Schulerfolg chen Schulabschluss unterstützen
gagierte        bei Bedarf                 die Betreuungslehrkräfte ehrenamt­
                                           liche Bildungspatenschaften.
Verwaltung,     Einsatz der schulartüber­ Einsatz von Koordinatoren/Koordi­        SMK
Lehrpersonal greifenden Koordinato­        natorinnen für Migration bezie­
                ren/Ansprechpartner für hungsweise Referenten/Referentin­
                Migration und Integration nen für Migration an allen LaSuB-
                in der Schulaufsicht wei­ Standorten.
                terführen
Kinder und Ju­ Ausbau Schulsozialarbeit, Den Ausbau von Schulsozialarbeit          SMS, SMK
gendliche       verbunden mit Maßnah­ weiterhin durch das seit 2017 lau­
                men für eine geeignete     fende Landesprogramm Schulsozi­
                schulpsychologische Be­ alarbeit (FRL Schulsozialarbeit) ent­
                treuung                    sprechend den örtlichen (inklusive
                                           interkulturellen) Bedarfen unterstüt­
                                           zen, verbunden mit Maßnahmen zu
                                           einer geeigneten schulpsychologi­
                                           schen Betreuung.
Eltern          Partizipation von Eltern   mehrsprachige Elterninformation         SMK
                als Teil der Bildungs- und über Schul- und Bildungssystem,
                Erziehungspartnerschaft Einbezug von Sprachmittlung, Mit­
                stärken                    wirkung in Elternräten, Öffnung und
                                           Gründung von Elternnetzwerken
neuzugewan­ Stipendien für neuzuge­ zum Beispiel START-Stipendium für              SMK
derte Kinder- wanderte motivierte junge Schüler ab 14 Jahren in Zusam­
und Jugendli­ Menschen mit Migrations­ menarbeit mit der START Stiftung -
che             hintergrund ausbauen       dreijähriges Bildungs- und Engage­
                                           ment-Programm mit individueller
                                           Betreuung und finanzieller Unter­
                                           stützung der Stipendiaten
Verwaltung,     Professionellen Umgang zum Beispiel integrationsförderndes         SMK
pädagogische mit sprachlicher, kulturel­ Klima an Schulen schaffen, Eltern­
Fachkräfte, El­ ler und sozialer Heteroge­ zusammenarbeit und Kooperation
tern, außer­    nität und Vielfalt stärken mit außerschulischen Partnern
schulische
Partner
Kinder und Ju­ Individuelle Übergänge      Individuelle Bildungsberatung durch     SMK
gendliche       kultursensibel gestalten   LaSuB, Fortführung der Bildungs­
                und Anschlüsse sichern laufbahn
Kinder- und Ju­ Gleichmäßige Verteilung                                            SMK
gendliche       von Schülern, deren Her­
                kunftssprache nicht oder
                nicht aus-schließlich
                Deutsch ist, an Schulen
                sicherstellen

16 |
3.3     Nachholende Bildung
Flüchtlingen fehlt neben Deutschkenntnissen vielfach auch die erforderliche schulische Vor­
bildung für den Einstieg in eine Berufsausbildung. Gleichzeitig ist das Potenzial für Helfertätig­
keiten auf dem Arbeitsmarkt begrenzt und tendenziell rückläufig. Eine wichtige Aufgabe gelin­
gender Integration ist es, möglichst viele junge Flüchtlinge in eine Berufsausbildung zu führen.
Damit können ihre Chancen auf nachhaltige Arbeitsmarktintegration erhöht und es kann mittel-
bis langfristig ein Beitrag zur Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs geleistet werden.

Ziel:   Kompetenzen der Teilnehmenden in einer konzentrierten Maßnahme zur Herstellung
        der Anschlussfähigkeit zur Ausbildungsvorbereitung soweit zu erhöhen, dass ein er­
        folgreicher Übergang in bestehende weiterführende Wege der beruflichen Bildung (in­
        nerhalb des 4-Phasen-Modells der Bundesagentur für Arbeit) und/oder Beschäftigung
        am allgemeinen Arbeitsmarkt möglich wird. Die Integration in eine Berufsausbildung
        durch Herstellung der Ausbildungsreife ist das vorrangige Ziel.

Tabelle 7: Dringende Maßnahmen zur Herstellung von Ausbildungsreife – »Nachholende Bildung«

Zielgruppe        Maßnahmetitel             Kurzbeschreibung                      Verantwortlichkeit/
                                                                                  Beteiligte
Flüchtlinge       Dringende Maßnahme zur Bildungsmodul des Sächsischen            SMS (FF), SMK,
über 18 Jahren    Herstellung von Ausbil­    Staatsministeriums für Kultus »Be­ SMWA; BA
mit einem min­    dungsreife durch Förde­ rufsbereichsbezogene Grundbil­
destens nach­     rung berufsbereichsbezo­ dung für junge Erwachsene mit Mig­
rangigen Ar­      gener Grundbildung für     rationshintergrund ohne oder mit
beitsmarktzu­     nicht mehr schulpflichtige stark unterbrochener Bildungslauf­
gang, die nicht   Flüchtlinge mit geringer   bahn« zum Erwerb einer berufsbe­
mehr schul­       schulischer Vorbildung     reichsbezogenen Grundbildung
pflichtig sind                               (Schwerpunkte: Mathematik, Natur­
und denen die                                wissenschaften, IT und berufsbe­
erforderliche                                reichsbezogene Fachsprache), er­
schulische Vor­                              gänzt durch Angebote der Bunde­
bildung fehlt                                sagentur für Arbeit (zum Beispiel
                                             durch betriebliche Praktika oder Ar­
                                             beitsgelegenheiten)

3.4     Hochschulbildung/Wissenschaft
Der Zugang zu den Hochschulen steht Unionsbürgerinnen und -bürgern sowie Drittstaatenan­
gehörigen zu den gleichen Bedingungen offen wie Deutschen. Internationale Studierende sind
ein wachsendes Potenzial für den sächsischen Arbeitsmarkt und stellen in der positiven Wan­
derungsbilanz Sachsens einen wichtigen Faktor dar. Die Wissenschaft kann durch den Zuge­
winn an internationalen Nachwuchskräften und Experten an Qualität und Innovationskraft ge­
winnen.

Ziel 1: Die sächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen Orte der gelebten
        Internationalität werden. Sie sind wichtige Akteure des interkulturellen Dialoges im Be­
        reich von Bildung, Forschung, Entwicklung und Innovation.

Ziel 2: Die wissenschaftliche Exzellenz der sächsischen Hochschulen dient als Magnet für
        ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

                                                                                                   | 17
Ziel 3: Ausländische Absolventen sollen beim Übergang in den Arbeitsmarkt besser beraten
        und ausgebildet werden, um sie auch in Sachsen zu halten.

Ziel 4: Die Absolventen sollen gut auf den Übergang in den Arbeitsmarkt vorbereitet werden,
        um fehlende Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

Ziel 5: Auch in der Gruppe der Flüchtlinge soll vorhandenes akademisches Potenzial er­
        schlossen werden.

Tabelle 8: Ziel 1: Hochschulen als Orte gelebter Internationalität

Zielgruppe       Maßnahmetitel                 Kurzbeschreibung                       Verantwortlichkeit/
                                                                                      Beteiligte
Ausländische     Fortschreibung der Inter­     Die Hochschulen schreiben jeweils Hochschulen/SMWK
Studierende      nationalisierungsstrate­      ihre spezifischen Internationalisie­
und Wissen­      gien der Hochschulen          rungsstrategien fort und entwickeln
schaftler                                      sie weiter. Ähnliches gilt für die au­
                                               ßeruniversitären Forschungseinrich­
                                               tungen, insbesondere die Insti­
                                               tute/Einrichtungen der vier großen
                                               Forschungsorganisationen.
                                               Internationalisierung bereits im
                                               Hochschulentwicklungsplan 2025
                                               verankert.

Tabelle 9: Ziel 2: Hochschulen attraktiv machen für ausländische Studieninteressierte und Wissenschaftler

Zielgruppe       Maßnahmetitel                 Kurzbeschreibung               Verantwortlichkeit/
                                                                              Beteiligte
Ausländische     Personelle Verstärkung  Personelle Verstärkung der jeweili­ SMWK/Hochschulen
Studierende      der Akademischen Aus­ gen Auslandsämter und finanzielle
und Wissen­      landsämter an den Hoch­ Unterstützung des sozialen Bera­
schaftler        schulen                 tungsangebotes der Akademie für
                                         transkulturellen Austausch der
                                         Hochschule für Grafik und Buch­
                                         kunst Leipzig.
                                         Auch die Career Services der Hoch­
                                         schulen und ausgebaute Welcome-
                                         Center leisten ihren Beitrag zur Be­
                                         ratung von internationalen Wissen­
                                         schaftlern und Studierenden..

Tabelle 10: Ziel 3: Zugangshürden an Hochschulen für ausländische Studierende abbauen, Studienerfolge
verbessern

Zielgruppe       Maßnahmetitel                 Kurzbeschreibung                    Verantwortlichkeit/
                                                                                   Beteiligte
Ausländische     Mentorenprogramme,            Durch die Umsetzung hochschulin­ SMWK/Hochschulen
Studierende      Propädeutika, Sprach­         terner Projekte (zum Beispiel Men­
und Wissen­      kurse                         torenprogramme, Propädeutika,
schaftler                                      Sprachkurse) soll der Studienerfolg
                                               von ausländischen Studierenden
                                               verbessert werden.

18 |
Tabelle 11: Ziel 4: Gute Vorbereitung von Absolventen auf den sächsischen Arbeitsmarkt

Zielgruppe      Maßnahmetitel               Kurzbeschreibung                    Verantwortlichkeit/
                                                                                Beteiligte
Ausländische    Career Services             Career Services an fast allen säch­ Hochschulen/Fach­
Studierende                                 sischen Hochschulen, die in Zu­     kräfteallianzen,
                                            sammenarbeit mit Fachkräfteallian­ SMWK
                                            zen noch stärker auf das große Po­
                                            tenzial von Zuwanderern aufmerk­
                                            sam machen

Tabelle 12: Ziel 5: Vorhandenes akademisches Potenzial bei der Gruppe der Flüchtlinge erschließen

Zielgruppe      Maßnahmetitel               Kurzbeschreibung                      Verantwortlichkeit/
                                                                                  Beteiligte
Studieninteres­ Fluchtspezifische Zu­       Einführung des Prinzips der »Be­      SMWK
sierte und zum gangshürden abbauen          weiserleichterung« gemäß Kultus­
Studium zu­                                 ministerkonferenz
gangsberech­
tigte Flücht­
linge
Studieninteres­ Zusätzliche Sprachkurse   Derzeit bieten drei Hochschulen in      SMWK/Hochschulen
sierte Flücht­                            Sachsen zusätzliche Sprachkurse
linge                                     zur Vorbereitung von Flüchtlingen
                                          auf die erforderliche Sprachprüfung
                                          für den Hochschulzugang (DSH et
                                          cetera) an. (siehe auch Tabelle 2).
Geflüchtete     Unterstützung von Modell­ Wissenschaftseinrichtungen, insbe­      SMWK, FhG, WGL/
Akademiker      vorhaben zur Umsetzung sondere Institute der FhG und der          Leibniz-Institute so­
beziehungs­     der Wissenschaftsinitia­ Leibniz-Gemeinschaft in Sachsen,         wie HGF/Helmholtz-
weise studien-/ tive Integration der FhG, stellen im Rahmen speziell vom          Zentren in Sachsen
forschungsinte­ der WGL, der MPG und      Freistaat Sachsen geförderter Mo­
ressierte       der HGF im Freistaat      dellvorhaben beziehungsweise mit­
Flüchtlinge     Sachsen                   finanzierter Maßnahmen zusätzli­
»High-Potenti­                            che Praktikums- und Ausbildungs­
als“«                                     plätze, Einstiegsqualifizierungen
                                          und befristete Beschäftigungsmög­
                                          lichkeiten für anerkannte Flüchtlinge
                                          zur Verfügung. Diese sollen gezielt
                                          auf ein Studium beziehungsweise
                                          auf den Einstieg in das spätere Be­
                                          rufs-/Erwerbsleben vorbereitet wer­
                                          den.

                                                                                                     | 19
3.5       Aus- und Weiterbildung/Arbeit
Gut ausgebildete Menschen mit Migrationshintergrund können zur Fachkräftesicherung in
Sachsen beitragen. Durch ihre Kompetenzen und ihre Ideen können sie Impulse für Innovati­
onen geben. Ihre Sprachkenntnisse und Kontakte in die Heimatländer können dem Aufbau
und der Pflege weltweiter wirtschaftlicher Beziehungen dienen.

Ziel 1: Zuwanderung von Hochqualifizierten, Fachkräften, Nachwuchskräften (Auszubildende,
        Studierende) und Unternehmerinnen und Unternehmern aus anderen EU-Mitgliedstaa­
        ten und Drittstaaten fördern.

Ziel 2: Bedeutung der Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der Europäischen Union und für
        eine Integration der Arbeits- und Ausbildungsmärkte im sächsisch-tschechischen und
        sächsisch-polnischen Grenzraum betonen

Ziel 3: Menschen mit Migrationshintergrund (insbesondere Flüchtlinge) entsprechend ihrem
        aufenthaltsrechtlichen Status bei der erfolgreichen Integration in den sächsischen Ar­
        beitsmarkt unterstützen, damit diese ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten und einen
        Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten können.

Tabelle 13: Unterziel 1: Sich dafür einsetzen, dass die Regelungen und Verfahren zur Erteilung von Aufent­
haltstiteln zum Zweck der Ausbildung und Erwerbstätigkeit beziehungsweise von Beschäftigungserlaub­
nissen den Beteiligten, aufbauend auf den vorhandenen Angeboten, verständlicher gemacht werden.1

Zielgruppe         Maßnahmetitel             Kurzbeschreibung                      Verantwortlichkeit/
                                                                                   Beteiligte
Drittstaatsan­     Prüfung vorhandener In­   SMWA und SMI werden gemein­           SMWA, SMI
gehörige           formationsangebote und    sam eruieren, welche Informations­
                   Entwicklung von Verbes­   angebote über Zuwanderungsmög­
                   serungsvorschlägen        lichkeiten nach Deutschland für
                                             ausländische Fachkräfte, Nach­
                                             wuchskräfte und Unternehmer zur
                                             Verfügung stehen und wie diese
                                             besser auf die Bedarfe der Ziel­
                                             gruppe ausgerichtet werden kön­
                                             nen.
                                             Insofern die Verbesserungsvor­
                                             schläge Angebote des Bundes be­
                                             treffen, werden diese an geeigneter
                                             Stelle gemeinsam von SMWA und
                                             SMI eingebracht.
Drittstaatsan­     AKZESS                    Seit 2011 AKZESS: An den Stand­ SMI
gehörige                                     orten Chemnitz, Dresden, Leipzig
                                             und im Landkreis Mittelsachsen
                                             wird dieses beschleunigte One-
                                             Stop-Government-Verfahren mit be­
                                             sonderen Servicekomponenten für
                                             Arbeits- und Bildungsmigranten und
                                             deren Familienangehörigen durch­
                                             geführt. Ein Aufenthaltstitel wird in
                                             der Regel innerhalb von vier Wo­
                                             chen erteilt.

1
    aufbauend auf vorhandenen Angeboten

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Zielgruppe       Maßnahmetitel                 Kurzbeschreibung                      Verantwortlichkeit/
                                                                                     Beteiligte
Unionsbürger, mehrsprachige Broschüre          Prüfung der Neuauflage/Überarbei­ SMS
Drittstaatsan­ »Willkommen im Freistaat        tung der mehrsprachigen Broschüre
gehörige       Sachsen. Information für        »Willkommen im Freistaat Sachsen.
               Migranten«                      Information für Migranten« (2013
                                               Hrsg. SMS) als Handbuch zur Ers­
                                               torientierung für Zuwanderer (aus­
                                               genommen Asylsuchende, siehe
                                               unten) mit allen Ressorts unter FF
                                               SMS, gegebenenfalls Spracherwei­
                                               terungen, digitales Format (App)
Unionsbürger, Webportal »www.zuwan­            Seit 2013 werden über das             SMI
Drittstaatsan­ derung.sachsen.de«              Webportal www.zuwanderung.sach­
gehörige       Webportal »www.fach­            sen.de umfangreiche Informationen
               kraefte.zuwande­                zu den rechtlichen Bedingungen der
               rung.sachsen.de«                Freizügigkeit und zum Familien­
                                               nachzug bereitgestellt.
Drittstaatsan­   Informationsblätter zu Auf­   Zweisprachige Informationsblätter SMI
gehörige         enthaltstiteln                zu Aufenthaltstitel für qualifizierte
                                               Arbeitnehmer, Forscher, Doktoran­
                                               den und Studenten, Selbstständige,
                                               Blaue Karte EU und so weiter.
Unionsbürger, Gemeinschaftsstand „Will­        Der Stand ist ein Knotenpunkt für     SMK, SMS, SMI
Drittstaatsan­ kommen in Sachsen – Zu­         Fragen der Zuwanderung und zum
gehörige       wanderung und Arbeits­          Arbeitsmarkt mit Ansprechpartnern
               markt“ auf der Messe Kar­       für die Themenbereiche Aufent­
               riereStart                      haltsrecht, Spracherwerb, Integra­
                                               tion, Anerkennung ausländischer
                                               Berufsabschlüsse und Qualifizierun­
                                               gen, Vermittlung in den Arbeits­
                                               markt sowie Übergang zwischen
                                               Studium und Erwerbstätigkeit.

Tabelle 14: Unterziel 2: Prüfen, welche arbeitsmarktpolitischen Bedarfe und Möglichkeiten es für eine wei­
tere Öffnung der Zuwanderungsmöglichkeiten für ausländische Fachkräfte und Nachwuchskräfte (Auszu­
bildende, Studierende) und Unternehmerinnen und Unternehmer gibt und wie diese genutzt werden
können.

Zielgruppe       Maßnahmetitel                 Kurzbeschreibung                 Verantwortlichkeit/
                                                                                Beteiligte
Drittstaatsan­   Prüfung arbeitsmarktpoliti­ SMWA wird eruieren, inwieweit wei­ SMWA
gehörige         scher Handlungsbedarfe terer arbeitsmarktpolitischer Hand­
                 und Möglichkeiten für eine lungsbedarf für eine weitere Öff­
                 weitere Öffnung der Zu­ nung der Zuwanderungsmöglichkei­
                 wanderungsmöglichkeiten ten für ausländische Fachkräfte,
                 für ausländische Fach­      Nachwuchskräfte und Unternehmer
                 kräfte, Nachwuchskräfte besteht und gegebenenfalls wie
                 und Unternehmer             eine weitere Öffnung ermöglicht
                                             werden kann.

                                                                                                      | 21
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