"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung

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130 Jahre Albert Lück
60 Jahre Albert Lück-Stiftung
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VORWORT

     «Im Bauen              Dr. Andreas Flury                                     Prof. Dr. Lino Guzzella

    demonstriert
                            «Erhaltung der Stiftungsbetriebe im Interesse des     Philanthropie in der Wissenschaft gewinnt an Be-
                            Personals, soweit dies wirtschaftlich möglich ist,    deutung. Donationen von Unternehmen, Organi-
                            sowie die Förderung des Personals und der Berufs-     sationen, Stiftungen und Privatpersonen geben der
                            ausbildung im Bauwesen.» Dies ist der ursprüngli-     Spitzenforschung entscheidende Impulse, Neues
                            che Text des Zwecks der Albert Lück-Stiftung, vor     zu wagen und Grosses anzupacken. Sie schaffen
                            60 Jahren im Handelsregister eingetragen. Hinter      den nötigen Freiraum, um Strategien rascher um-
                            dieser Werthaltung stand eine grosse Persönlich-      zusetzen, Chancen ausserhalb des normalen Rah-

     der Mensch
                            keit.                                                 mens zu ergreifen, herausragende Talente zu för-
                                                                                  dern oder unkonventionelle Ideen zu unterstützen.
                            Albert Lück wurde vor 130 Jahren in der Nähe von      Kurz: Donationen sind der Motor für Wachstum
                            Berlin geboren. Als diplomierter Maurer-Meister       und Innovation.
                            kam er in den 1920er Jahren mit seiner Familie in
                            die Schweiz und gründete 1934 in Zürich die Bau       Zu den grössten privaten Förderern der ETH Zü-
                            AG. Mit Weitsicht, Leidenschaft fürs Bauen und        rich zählt die Albert Lück-Stiftung, die im Jahr 2017
                            einem eindrücklichen sozialen Verantwortungs-         ihr 60-Jahr-Jubiläum feierte. In Zusammenarbeit

        seine
                            bewusstsein hat sich Albert Lück für zeitweise bis    mit der ETH Zürich Foundation unterstützt die
                            über 300 Mitarbeitende eingesetzt. Gleichzeitig hat   Stiftung mit anhaltendem Engagement die Lehre
                            er gute Voraussetzungen geschaffen, damit sein        und Forschung auf dem Gebiet des Bauwesens,
                            Lebenswerk, die 1957 gegründete Stiftung mitsamt      insbesondere im Bereich des nachhaltigen Bau-
                            ihrem Immobilienportfolio, erfolgreich in die Zu-     ens. Sie ermöglicht Forschungsprojekte, die sonst
                            kunft überführt werden konnte.                        nicht durchgeführt würden, und Professuren, die
                                                                                  es sonst nicht gäbe. Die sichtbaren Erfolge ziehen

    Zuversicht»
                            Seit der Einstellung der Bau AG nach einer Reor-      weitere Talente und Forschungsgelder an und stär-
                            ganisation im Jahr 2007 konzentriert sich die stra-   ken damit nicht nur das Departement für Bau, Um-
                            tegische und operative Führung der Stiftung auf       welt und Geomatik, sondern die ETH als Ganzes.
                            die Erfüllung des aktualisierten Stiftungszwecks,
                            nämlich «die Förderung von Lehre und Forschung        Die Unterstützung der Albert Lück-Stiftung ist für
                            sowie des Studiums auf dem Gebiet des Bauwesens       die ETH von unschätzbarem Wert. Dafür danke ich
                            an der ETH Zürich, vorweg im Bereich des derzei-      dem Stiftungsgründer, dessen Leidenschaft und so-
                            tigen Departementes für Bau, Umwelt und Geoma-        ziales Engagement ihresgleichen suchen. Und ich
              Albert Lück   tik respektive dessen Nachfolgeeinheit». Im Fokus     danke dem heutigen Stiftungsrat, der das Lebens-
                            stehen einerseits eine professionelle Bewirtschaf-    werk von Albert Lück in die Zukunft trägt.
                            tung der Immobilien nach den Grundsätzen der
                            Nachhaltigkeit und andererseits die Evaluation und    Prof. Dr. Lino Guzzella
                            Begleitung von finanziellen Fördertätigkeiten an      Präsident ETH Zürich
                            der ETH Zürich. Wer den Grundstein für ein solch
                            ganzheitliches Werk wie die Albert Lück-Stiftung
                            gelegt hat, dem gebührt grosse Hochachtung und
                            Wertschätzung. Diese Gedanken lagen dem Festanlass
                            «130/60» vom 17. November 2017 zu Ehren des Stif-
                            ters Albert Lück zugrunde.

                            Dr. Andreas Flury, Stiftungsratspräsident

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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
«Ich hoffe, dass die
    Stiftung auch in
    Zukunft den Spirit des
    Gründers weitergibt»
    Herr Wissmann, womit befassen Sie sich in Ihrem         mes Instrument ist. Einerseits können dadurch
    Beruf?                                                  die besten Abgänger der Bachelorstudiengänge
                                                            weiter an die ETH gebunden und andererseits
    Im Moment leite ich die Ingenieurarbeiten für den       weltweit Spitzentalente angeworben werden. Und
    Neubau des Andreasturms, eines 80 Meter hohen           angesichts der Bemühungen anderer international
    Bürogebäudes direkt beim Bahnhof Oerlikon, das          führender Institutionen tut die ETH gut daran, sol-
    kurz vor Rohbauvollendung steht. Der Turm von           che Programme weiter zu fördern und damit auch
    Gigon/Guyer Architekten wuchs in 18 Monaten             auf der Stufe der Masterstudiengänge ihrem An-
    4 Geschosse in den Untergrund und 22 Geschosse in       spruch auf Spitzenqualität gerecht zu werden.
    den Himmel. Der Clou an der Sache war, dass wir
    gleichzeitig nach unten und nach oben bauten – so       Die Stiftung hat ihre Förderungsstrategie geändert
    hatten wir vergangenen Sommer 12 Stockwerke             und sich entschlossen, keine Masterstipendien zu ver-
    des Hochhauses gebaut, noch bevor alle Wände            geben und stattdessen vermehrt grössere Forschungs-
    der Untergeschosse vollendet waren. Durch diese         projekte und Lehrstühle zu unterstützen. Wie denken
    sogenannte Deckelbauweise konnten wir die Bau-          Sie über diesen Entscheid?
    zeit um rund zwei Monate reduzieren und haben
    bezüglich der Anzahl Geschosse meines Wissens           Für mich ist dieser Strategiewechsel nachvollzieh-
    auch einen Schweizer Rekord aufgestellt.                bar. Man setzt die Mittel so für die Öffentlichkeit
                                                            etwas sichtbarer ein. Wichtig ist für mich auch we-
    Welche Rolle spielt die Albert Lück-Stiftung in Ihrer   niger, wo die Stiftung ihre Mittel investiert, als dass
    Karriere?                                               sie es tut. Das Anliegen der Stiftung, Studium, For-
                                                            schung und Lehre auf dem Gebiet des Bauwesens
    Die Stiftung hat mich in meinem Masterstudium           an der ETH zu fördern, verdient ohnehin Hochach-
    von 2009 bis 2011 mit einem Stipendium unter-           tung.
    stützt. Für mich war das eine grosse Wertschät-
    zung meiner Leistungen im Bachelorstudium und           Was wünschen Sie der Albert Lück-Stiftung für die
    ein Antrieb, mit derselben Begeisterung fortzufah-      Zukunft?
    ren. Dadurch, dass ich mich so voll auf mein Stu-
    dium fokussieren konnte, war es sicher auch ein         Die Stiftung setzt sich auch am 130. Geburtstag ih-
    Karrierekatalysator und hat mit dazu beigetragen,       res Stifters weiter für die Qualität und das Anse-
    dass ich heute bereits in führender Position an         hen unseres Berufsstandes ein; dafür möchte ich
    solch spannenden und anspruchsvollen Aufgaben           mich an dieser Stelle bedanken. Meiner Ansicht
    arbeiten darf.                                          nach kam der Bauingenieurberuf in der öffentli-
                                                            chen Wahrnehmung etwas zu kurz. Es ist wichtig,                                                                                                         Bildrecht: WaltGalmarini AG

    Wie schätzen Sie die Wirksamkeit der Masterförder-      dass wir unser Image pflegen, nicht zuletzt für die       Benjamin Wissmann arbeitet als Senior Projektleiter und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung beim Zürcher
    programme ein?                                          Sicherstellung des Nachwuchses. Ich wünsche der           Ingenieurbüro WaltGalmarini AG. Während seines Masterstudiums, das er im Jahr 2011 als MSc ETH Bau-Ing.
                                                            Stiftung deshalb, dass sie die Anliegen Albert Lücks      abschloss, wurde er im Rahmen des «Excellence Scholarship & Opportunity Programme» (ESOP) von der Albert
    Die Masterförderprogramme sollen in erster Linie        weiterhin erfolgreich und wirksam umsetzt und so          Lück-Stiftung unterstützt. Das ESOP, ein Stipendienprogramm der ETH Zürich und der ETH Zürich Foundation,
    Talente fördern, und ich bin überzeugt, dass dies       seinen Spirit weitergibt.                                 fördert Talente, deren Persönlichkeit, Kreativität und intellektuelle Fähigkeiten exzellente Leistungen versprechen.
    im Standortwettbewerb für die ETH ein wirksa-                                                                     Benjamin Wissmann ist einer von insgesamt fünf Masterstudierenden, die von der Albert Lück-Stiftung gefördert
                                                                                                                      wurden.

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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
«Mein Fall zeigt, dass
    diese Fördermethode
    erfolgreich ist»
                                                           zu finanzieren. Ich wurde in einem harten
    Frau Chatzi, womit befassen Sie sich?
                                                           Wettbewerbsverfahren ausgesucht wegen des
    Meine Professur dreht sich um Strukturmecha-           Potentials meiner Forschung zu datenbasierten
    nik. Mein Spezialgebiet ist «Structural Health         Modellen für Infrastrukturbauten. Der Bereich
    Monitoring». Das ist eine auf kontinuierlichen         «Structural Health Monitoring» hat insbesondere
    und automatisierten Messungen basierte Über-           in den letzten Jahren stark an Bedeutung
    wachung von Ingenieurbauten wie z. B. Brücken.         gewonnen, weil sich gezeigt hat, dass man sich
    Wir untersuchen damit, wie sich Eigenschaften          unbedingt um die alternden Infrastrukturbauten
    wie etwa der Tragwiderstand von Bauwerken bei          kümmern muss. Die Albert Lück-Stiftung hat
    verschiedenen betriebsbedingten Belastungen            mich kontinuierlich unterstützt und so erlaubt,
    und unterschiedlichen Umweltbedingungen ver-           diese Vision umzusetzen.
    ändern. Die gesammelten Messdaten wandeln
    wir in Wissen um. Dazu entwickeln wir Modelle,         Die Stiftung überweist der ETH jedes Jahr über
    mit denen wir versuchen, das Verhalten von Bau-        eine Million Franken Fördergelder. Inwiefern ist
    materialien vorherzusagen, um schliesslich ein         die Strategie der Stiftung, wenige Lehrstühle zu
    zuverlässiges Diagnosesystem zu entwickeln.            unterstützen, sinnvoller als z. B. viele Master- oder
                                                           Doktorarbeiten?
    Gibt es konkrete Ergebnisse Ihrer Forschungsarbeit?
                                                           Man investiert dadurch nicht nur in eine Person,
    Wir installieren Sensoren – wireless oder mit          sondern in ein ganzes Netzwerk, zu dem auch
    Kabel – in verschiedenen infrastrukturellen            Masterstudierende und Doktorierende gehö-
    Bauwerken wie Brücken, Gebäuden, aber auch             ren. Mein Fall zeigt, dass diese Fördermethode
    Windturbinen. Über das «WINDMIL»-Projekt,              erfolgreich ist. Man hat ein neues Forschungs-
    das von der Europäischen Kommission finan-             gebiet etabliert. Und dadurch, dass meine Assis-
    ziert wird, haben wir in Windparks in Europa           tenzprofessur mittlerweile in eine Vollprofessur
    forschen können. Ein weiteres prominentes Bei-         umgewandelt wurde, eröffnen sich auch Zugän-
    spiel ist sicher das neue Elefantenhaus im Zoo         ge zu weiteren Forschungsgeldern des Schwei-
    Zürich. Dort haben wir Messgeräte in der Trag-         zerischen Nationalfonds oder der EU.
    konstruktion der Kuppel eingebettet. Diese misst
    80 Meter Spannweite und sitzt auf einem Beton-         Was wünschen Sie der Albert Lück-Stiftung für die
    ring. Wir untersuchen, wie sich die tragende           Zukunft?
                                                                                                                                                                                                                       Bildrecht: ETH Zürich
    Holzkonstruktion verhält, um im Notfall Alarm
                                                           Dass sie weiterhin Gelegenheiten schafft für jun-       Prof. Dr. Eleni Chatzi ist Professorin für Strukturmechanik am Institut für Baustatik und Konstruktion des Departe-
    schlagen zu können. Wichtig ist auch, dass wir
                                                           ge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler             ments Bau, Umwelt und Geomatik der ETH Zürich. Zusammen mit ihrem Team entwickelt und implementiert sie
    angehende Ingenieure in der Verwendung der
                                                           wie mich, indem sie neue Ideen im Bauingeni-            fortschrittliche Lösungen für die Überwachung von Bauwerken, die zuverlässige Informationen zur Tragsicherheit und
    neuen Methoden ausbilden.
                                                           eurwesen fördert.                                       Alterungsbeständigkeit über die gesamte Lebensdauer hinweg liefern. Damit wird unter anderem die Planung von War-
                                                                                                                   tungsarbeiten erleichtert und ein sicherer Betrieb gewährleistet. Für ihr Projekt «WINDMIL» wurde Eleni Chatzi 2015
    Welche Rolle spielt die Albert Lück-Stiftung in Ih-                                                            mit dem prestigeträchtigen ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet.
    rer Karriere?
                                                                                                                   Die Albert Lück-Stiftung unterstützt die Professur von Eleni Chatzi seit 2010 und hat ihr Engagement nach der Umwand-
    Die Stiftung hat 2010 Mittel zur Verfügung gestellt,                                                           lung der Assistenz- in eine Vollprofessur bis 2022 verlängert. Dank der grosszügigen und langfristigen Fördergelder
    um eine Assistenzprofessur in Strukturmechanik                                                                 konnte Eleni Chatzi ein erfolgreiches Team aufbauen, das auch im internationalen Vergleich Spitzenresultate erzielt.

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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
«Viele Forschungsfragen
    der Zukunft liegen
    zwischen den tradierten
    Disziplinen»
                                                        Gebäude machen. Wir konnten so zeigen, wie
    Womit haben Sie sich in Ihrer Forschung befasst?
                                                        dringlich eine Rückkehr zu langfristigen Per-
    Unser Fokus lag auf der langfristigen Werterhal-    spektiven ist.
    tung und der Resilienz, also der Widerstandsfä-
    higkeit, der Systeme der gebauten Umwelt. Wir       Inwiefern war die Albert Lück-Stiftung wichtig für
    betrachten die Häuser einer Stadt oder einer        dieses Forschungsprojekt?
    Region als ein System, das gesamthaft im Blick
                                                        Grundlagenforschung in unseren Feldern ist
    auf langfristige Werterhaltung bewirtschaftet
                                                        nicht immer leicht zu finanzieren, da es lange
    werden sollte. Da es in diesem Bereich wenig
                                                        Zeiträume für die komplexen Datenerhebungen
    Grundlagenforschung gab, haben wir die Studie
                                                        braucht. Häufig wird die Denkmalpflege nur mit
    «Stocks and Flows» bei der Albert Lück-Stiftung
                                                        geisteswissenschaftlichen Fragestellungen asso-
    vorgeschlagen.
                                                        ziiert. Fragen der Werterhaltung und der Dyna-
                                                        mik der Entwicklung gebauter Systeme sind al-
    Worum
    Worum gingging
               es in deres
                         Studie?in    der     Studie?
                                                        lerdings zentral für eine nachhaltige Baupolitik,
    Zunächst war es nicht einfach, die Stiftung davon   die Kulturgütererhaltung und auch die künftige
    zu überzeugen, dass ein Institut im Departement     Ausbildung von Ingenieuren und Architekten.
    Architektur überhaupt Förderung erhalten kann.      Für uns bot die Förderung die Chance, zwischen
    Ingenieure und Architekten, Ökonomen, Ma-           den etablierten Disziplinen und Fördertraditio-
    thematiker und Historiker haben 2011–2014 am        nen neue Wege zu gehen. Promotionen, die aus
    Institut für Denkmalpflege und Bauforschung in      dem Projekt hervorgingen, haben gute Ergebnis-
    vier Projektbereichen geforscht: Themen waren       se gebracht und wurden wegen unserer neuen
    der Bestand der Stadt Zürich, Risikofragen, Fra-    Forschungsfragen ausgezeichnet.
    gen der Wissens- und Theoriegeschichte im Be-
    reich Haustechnik und Resilienz.                    Was wünschen Sie der Albert Lück-Stiftung für die
                                                        Zukunft?
    Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?
                                                        Erfolg und Dauer: Eine Öffnung der Förderung
    Unter vielen anderen Ergebnissen konnten wir        wäre sicherlich sinnvoll, denn viele Forschungs-
    zeigen, wie stark sich der Planungshorizont im      themen der Zukunft liegen zwischen den Depar-
    Bausektor seit dem Zweiten Weltkrieg verkürzt       tementen und zwischen den tradierten Wissen-
    hat – und wie stark das auf die künftige Dauer      schaften und ihren disziplinären Strukturen.
    und Überlebenswahrscheinlichkeiten gebau-                                                                                                                                                              Bildrecht: ETH Zürich
    ter Objekte wirkt. Die mittlere Haltbarkeit der                                                          Prof. Dr. Uta Hassler war von 2005 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2016 Professorin für Denkmalpflege und
    Gebäude sinkt von 200 auf 30–40 Jahre, innere                                                            Bauforschung am gleichnamigen Institut des Departements Architektur der ETH Zürich. Sie gehört europaweit zu
    Verluste führen zu weiteren Risiken für die Wert-                                                        den führenden Persönlichkeiten im Bereich Denkmalpflege und wurde dafür unter anderem mit dem Ehrentitel
    erhaltung. Die kurze Erhaltszeit bringt volks-                                                           «TUM Distinguished Affiliated Professor» der Technischen Universität München ausgezeichnet.
    wirtschaftliche Verluste, Risikofolgen werden
                                                                                                             Im Rahmen des Projekts «Stocks and Flows», das von der Albert Lück-Stiftung gefördert wurde, befasste sich Uta
    auf die Allgemeinheit übertragen. In der Analyse
                                                                                                             Hassler von 2011 bis 2015 mit der langfristigen Werterhaltung von Gebäudebeständen. Ingenieure und Architekten,
    der Metadaten konnten wir aufgrund von Fakto-                                                            Ökonomen, Mathematiker und Historiker untersuchten die Entwicklung des Zürcher Gebäudebestandes im histo-
    ren wie Gebäudegrösse oder Lage auch Gefähr-                                                             rischen Verlauf und formulierten auf dieser Grundlage skalierbare Szenarien für die Entwicklung und die Lebens-
    dungsaussagen mit Verlustrisiken für einzelne                                                            dauer gebauter Objekte.
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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
«Eine Million ist zwar
     viel Geld, für eine neue
     Professur aber günstig»
     Herr Maurer, womit befassen Sie sich?                 Welche Rolle spielt die Albert Lück-Stiftung in Ih-
                                                           rer Karriere?
     Bei mir geht es um Siedlungswasserwirtschaft,
     also um die Netzwerke von Wasserversorgung            Bei mir war es so, dass die Umweltverbände eine
     und Abwasserentsorgung in Städten. Da gibt es         Professur für Systeme der Siedlungswasserwirt-
     zwei grundlegende Fragestellungen. Die erste          schaft wollten. Dass also nicht nur die Verfahrens-
     lautet: Wie gehen wir mit den bestehenden Was-        technik für die Abwasseraufbereitung, sondern
     sersystemen um? Seit dem Zweiten Weltkrieg            auch die Netzwerke dahinter erforscht werden.
     haben wir in der Schweiz über 200 Milliarden          Die Albert Lück-Stiftung hat substantielle finan-
     Franken in diese investiert. Die Trinkwasser-         zielle Mittel für dieses Vorhaben gesprochen
     leitungen, Abwasserkanäle und Kläranlagen             und den Lehrstuhl dadurch möglich gemacht.
     werden aber langsam alt. Die zweite Frage geht
     noch weiter: Wie sieht die Siedlungswasser-           Inwiefern ist die Strategie der Stiftung, wenige
     landschaft der Zukunft weltweit aus? Unser            Lehrstühle zu unterstützen, sinnvoller als z. B. vie-
     westliches Modell ist teuer, man benötigt viel        le Master- oder Doktorarbeiten?
     Wasserressourcen und politische Stabilität. Die-
                                                           Durch die Professur garantiert man eine langfris-
     se Voraussetzungen sind global gesehen an vie-
                                                           tige, kontinuierliche Förderung. Masterarbeiten
     len Orten nicht gegeben. Man hat für eine der
                                                           sind auch wichtig, aber nur Bausteine, die man zu
     zentralen Herausforderungen menschlicher
                                                           einem Gebäude zusammensetzen muss. Zudem
     Siedlungen, die Wasserversorgung und Abwas-
                                                           ist die Hebelwirkung enorm. Die Anschubfinan-
     serentsorgung, keine andere Lösung, als nach
                                                           zierung der Stiftung hat ein Mehrfaches an Inves-
     römischem Muster ein aufwändiges Leitungs-
                                                           titionen von anderen Seiten wie der ETH oder dem
     system zu erstellen. Wir entwickeln Alternativen
                                                           Nationalfonds ausgelöst. Eine Million ist zwar
     dazu, vor allem mit dezentralen Systemen.
                                                           viel Geld, für eine neue Professur aber günstig.
     Gibt es konkrete Ergebnisse Ihrer Forschungsarbeit?
                                                           Was wünschen Sie der Albert Lück-Stiftung für die
     Wir erarbeiten Unterhaltsstrategien für verschie-     Zukunft?
     dene Gemeinden im Mittelland und haben ein
                                                           Ich bin sehr dankbar, diese Professur ist eine
     Planungsprozedere mit konkreten Massnahmen
                                                           grosse Chance. Wir konnten auch immer ohne
     entwickelt. Wir konnten zudem zeigen, dass das
                                                           Druck forschen. Die Stiftung hat zwar die Stoss-
     blosse Reparieren bestehender Leitungen nicht                                                                                                                                                                  Bildrecht: ETH Zürich
                                                           richtung vorgegeben, aber nie Druck aufgesetzt
     unbedingt die beste Lösung ist. Wir führen auch                                                               Prof. Dr. Max Maurer ist Professor für Systeme in der Siedlungswasserwirtschaft und leitet gleichzeitig das Insti-
                                                           und uns vertraut, dass wir etwas Gutes machen.
     Messungen mit Sensoren durch. Die Idee ist, dass                                                              tut für Umweltingenieurwissenschaften des Departements Bau, Umwelt und Geomatik der ETH Zürich. Zudem ist
                                                           Das ist nicht selbstverständlich.
     es irgendwann über das Internet der Dinge eine                                                                er Abteilungsleiter an der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs. Zusammen mit seinem Team
     Steuerung für ganze Siedlungen gibt. Wir lehnen                                                               erforscht Max Maurer alternative Ansätze für das Wassermanagement in Städten. Denn die komplexe und teure In-
     uns also an die Vision der Smart City an, nach                                                                frastruktur aus Trinkwasserleitungen, Kanalisation und zentralen Kläranlagen, wie wir sie in den Industrieländern
                                                                                                                   kennen, ist in vielen Regionen der Welt nicht denkbar. Ziel der Forschung ist es, die Wasser- und Schadstoffflüsse
     dem Motto «Wissen statt Beton», und versuchen
                                                                                                                   besser zu verstehen, um daraus neue, dezentrale Trink- und Abwassersysteme zu entwickeln und in die bestehenden
     gewissermassen die Digitalisierung in der Ka-                                                                 Strukturen zu integrieren.
     nalisation zu verankern. Zudem bilden wir auch
     Studierende in dieser Technologie aus.                                                                        Die Albert Lück-Stiftung fördert die Professur von Max Maurer bereits seit 2012.

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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
«Die Stiftung soll auch
     Projekte fördern, die
     etwas verrückt sind»
                                                           einstürzen. Wir verfügen aber noch über keine Be-
     Herr Frangi, womit befassen Sie sich?
                                                           messungsgrundlagen und Erfahrungen, wie sich
     Seit über 20 Jahren befasse ich mich mit dem kon-     grosse Holzkonstruktionen in Extremsituationen
     struktiven Holzbau und Brandschutz. Vor allem         wie etwa Explosionen verhalten. Durch Experi-
     der Brandschutz hat die Anwendung von Holz als        mente und Simulationen erarbeiten wir Strategien
     Baumaterial lange Zeit eingeschränkt. Ich habe        und konzeptionelle Massnahmen zur Sicherstel-
     während meiner Forschung alles verbrannt, was         lung der Robustheit. Gleichzeitig arbeiten wir eng
     man verbrennen kann: Decken, Wände, Stützen,          mit Ingenieurbüros und Unternehmen zusammen,
     Träger. Dadurch konnte gezeigt werden, dass           um zu prüfen, ob unsere Ideen umsetzbar sind.
     Holzbauteile im Brandfall genügend Feuerwider-
     stand aufweisen, und die Bauvorschriften wurden       Wieso war die Albert Lück-Stiftung die geeignete
     entsprechend geändert.                                Partnerin?

                                                           Wir beziehen unsere Forschungsmittel haupt-
     Wo findet der Holzbau heute Anwendung?
                                                           sächlich vom Schweizerischen Nationalfonds und
     Lange dachte man bei Holzbau nur an Chalets. Seit     von der Kommission für Technologie und Inno-
     mehreren Jahren werden aber vermehrt auch bei         vation. Dieses Projekt hat aber nicht ins Schema
     grossen Gebäuden Holztragkonstruktionen ver-          dieser Institutionen gepasst. Die Albert Lück-Stif-
     wendet. Leuchtturmprojekte in Zürich sind etwa        tung konnte diese Lücke schliessen. Der Vorteil
     der Neubau von Tamedia, der Elefantenpark im          der Stiftung ist, dass sie auch Forschung fördern
     Zoo Zürich oder das «House of Natural Resources»      kann, die vielleicht etwas verrückt ist und noch
     an der ETH Hönggerberg. Dieses und nächstes           nicht den Kriterien des Nationalfonds entspricht.
     Jahr entstehen in Risch Rotkreuz die ersten beiden    Das Projekt passt auch zu ihrer Strategie, weil es
     Holzhochhäuser mit bis zu 60 Metern Höhe.             einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen darstellt
                                                           und Anwendungscharakter hat – nach dem Motto
     Wie sind Sie an die Albert Lück-Stiftung gelangt?     «von der ETH zur Baustelle». Ich bin der Stiftung
                                                           sehr dankbar, denn ohne ihre finanzielle Unter-
     Zurzeit gibt es ein grosses Interesse am Holzbau in
                                                           stützung hätten wir es nicht realisieren können.
     der Schweiz. Zunehmend setzt sich die Erkenntnis
     durch, dass die noch nicht ausgereizten Möglich-
                                                           Was wünschen Sie der Albert Lück-Stiftung für die
     keiten der Holzbauweise für das nachhaltige Ge-
                                                           Zukunft?
     bäude der Zukunft unverzichtbar sind. Allerdings
                                                                                                                                                                                                                   Bildrecht: ETH Zürich
     fehlen in einigen Bereichen noch wichtige Grund-      Ich wünsche der Albert Lück-Stiftung, dass die von
     lagen und Erfahrung. Um eine dieser Lücken zu         ihr unterstützten Projekte ihre Erwartungen erfül-    Prof. Dr. Andrea Frangi ist seit 2010 Professor für Holzbau am Institut für Baustatik und Konstruktion des Departe-
     schliessen, habe ich bei der Stiftung ein Projekt     len. Ebenso hoffe ich, dass die Stiftung auch wei-    ments Bau, Umwelt und Geomatik der ETH Zürich. Er machte insbesondere mit dem «ETH House of Natural Re-
                                                                                                                 sources» auf sich aufmerksam, einem Bürogebäude und Forschungslabor, dessen neuartige Holzkonstruktionen in-
     eingereicht.                                          terhin über diese Projekte berichtet und diese an
                                                                                                                 teressierte Gäste aus aller Welt anziehen. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren liefert das Projekt Kenntnisse
                                                           die Öffentlichkeit trägt. Ingenieure sind generell    über das Verhalten von Strukturelementen aus Holz, die auf theoretischer Basis nicht zu gewinnen wären. Darüber
     Was beinhaltet dieses Projekt?                        eher bescheiden, obwohl sie sehr viel leisten für     hinaus dürfte es dem Einsatz von Buchenholz, das in unseren Wäldern in grossen Mengen wächst, als nachhaltiges
                                                           die Gesellschaft. Die Stiftung kann Erfolge unserer   Baumaterial Auftrieb verleihen.
     Es handelt sich um ein Grundlagenforschungspro-
                                                           Berufsgattung in die Öffentlichkeit tragen und sie
     jekt zur Zuverlässigkeit und Robustheit von Holz-                                                           Anlässlich der Feier an der ETH Zürich zum 60-Jahr-Jubiläum gab die Albert Lück-Stiftung die Förderung eines
                                                           so auch für Nachwuchskräfte attraktiv machen.
     tragwerken. Ein Hochhaus darf auf keinen Fall                                                               neuen Forschungsprojekts bekannt, mit dem Andrea Frangi die Robustheit von Holztragwerken untersuchen wird.

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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
IMPRESSIONEN 17. NOVEMBER 2017

     «Donationen sind ein Vertrauensbeweis»
     Die Früchte eines Stifters
     «Wir sind froh zu sehen, dass unsere Früchte reifen», sagte Andreas Flury, Stiftungsratspräsident der
     Albert Lück-Stiftung, anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten im November 2017. Rund 30 geladene
     Gäste – darunter ehemalige und aktive Stiftungsräte, Hochschuldozierende und Leistungsträger
     aus der Immobilienbewirtschaftung – haben sich an der ETH Zürich zusammengefunden, um der
     Stiftungsgründung zu gedenken.

                                                                                                             Die Enkelin des Stifters
                                                                                                             Als Ehrengast an den Feierlichkeiten wurde Claudia
                                                                                                             Godigna herzlich begrüsst. «Ich freue mich ausser-
                                                                                                             ordentlich, dass die Enkelin von Albert Lück hier ist.
                                                                                                             Sie hat den Anstoss für den Anlass gegeben und die
                                                                                                             Messlatte von Anfang an hoch gehalten», erläuterte
                                                                                                             Flury. Schon bei einem ihrer ersten Treffen habe sie
                                                                                                             nach der «Performance» der Stiftung gefragt, die ge-
                                                                                                             mäss dem Willen von Albert Lück die Bauforschung
                                                                                                             an der ETH fördern soll. «Sie wollte die Früchte se-
                                                                                                             hen, die aus der Stiftung ihres Grossvaters entstan-
                                                                                                             den», so Flury, «und ich glaube, mit dem heutigen Tag
                                                                                                             ist der Tatbeweis erbracht.» Seit 2007, als die Stiftung
                                                                                                             nach einer Umorganisation und der Trennung vom
                                                                                                             Baugeschäft neu aufgestellt wurde, verpflichtete sie
                                                                                                             sich für Fördergelder bis 2022 im Betrag von insge-
                                                                                                             samt 8,6 Millionen Franken, davon sind drei Viertel
                                                                                                             bereits ausbezahlt. Mit den Fördergeldern wurden
                                                                                                             fünf Stipendien für exzellente Masterstudenten aus-
                                                                                                             gerichtet, zwei Forschungsprojekte und drei Profes-
                                                                                                             suren finanziert.

                                                                                                             Donationen sind wichtig für eine
                                                                                                             Spitzenuniversität
                                                                                                             «Solche Donationen sind enorm wichtig für uns»,
                                                                                                             sagte ETH-Präsident Lino Guzzella in seiner Anspra-
                                                                                                             che. «Der internationale Wettbewerb unter den tech-
                                                                                                             nischen Hochschulen und Universitäten ist intensiv.
                                                                                                             Wenn wir unsere Spitzenposition behalten möchten,
                                                                                                             müssen wir Donationen als substantiellen und kon-
                                                                                                             tinuierlichen Mittelfluss etablieren.» Ebenso wichtig
                                                                                                             wie der ökonomische Aspekt sei ihm aber der Vertrau-
                                                                                                             ensbeweis. «Solche Donationen zeigen, dass die ETH
                                                                                                             und ihr Gründungsgedanke, die Schweiz voranzutrei-
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                                                                                                             ben, in der Gesellschaft verankert sind», so Guzzella.     15
"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
Vertrag für neues Projekt
                                                          unterzeichnet
                                                          Um sich ein Bild vom gegen-
                                                          wärtigen Stand der Forschungs-
                                                          methoden zu machen, hatten
                                                          der Stiftungsrat und die Enkelin
                                                          von Albert Lück vor dem fest-
                                                          lich-formellen Teil einen Ein-
                                                          blick in aktuelle Projekte des
                                                          Departements Bau, Umwelt und
                                                          Geomatik (D-BAUG) auf dem
                                                          Campus Hönggerberg erhalten.
                                                          Dazu gehört die Versuchsanlage
                                                          LUSET (Large Universal Shell
                                                          Element Tester) zur experimen-
                                                          tellen Belastung von Stahlbeton-
                                                          elementen mit einer Kraft von
                                                          30 MN (3‘000 Tonnen).

                                                          Zum krönenden Abschluss des
                                                          Abends fiel – nach dem Motto «Ta-
                                                          ten statt Worte» – der Startschuss
                                                          für ein neues Forschungspro-
     Einblicke in die Zukunft des Bauwesens               jekt. Lino Guzzella sowie der
                                                          Vorsteher des D-BAUG, Thomas
     «Wer nicht abgehängt werden möchte, muss in
                                                          Vogel, unterzeichneten zusam-
     Grundlagenforschung investieren», versicherte
                                                          men mit dem Präsidenten und
     der ETH-Präsident und präsentierte seine Visi-
                                                          dem Vizepräsidenten des Stif-
     on einer «digitalen Baukultur». «Stiftungen wie
                                                          tungsrates der Albert Lück-Stif-
     diejenige von Albert Lück ermöglichen Grundla-
                                                          tung den Vertrag für ein Holz-
     genforschung, die sonst nicht finanziert werden
                                                          bauprojekt von Professor Andrea
     könnte.» Als Beispiele stellten Professorin Eleni
                                                          Frangi (siehe Seite 6+7) – eine
     Chatzi und Professor Max Maurer dem Publi-
                                                          weitere Frucht des Stifters Albert
     kum ihre aktuelle Forschungstätigkeit vor (siehe
                                                          Lück als Beitrag zur Zukunft des
     auch Seite 4+5, Seite 10+11). Beide führen klassi-
                                                          Bauens in der Schweiz.
     sche Bereiche des Ingenieurwesens mit digitalen
     Messmethoden zusammen und verkörpern da-
     mit die Zukunft des Bauwesens.

                                                                            Bildrechte: Alex Jenny
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"130/60" 130 Jahre Albert Lück 60 Jahre Albert Lück-Stiftung - Albert Lück-Stiftung
DANKESWORT

     Albert Lück war zu seiner Zeit ein professionel-     Das Bild der Enkelin auf Seite 19 visualisiert die   Claudia Godigna, Enkelin von Albert Lück
     ler Baumeister, Unternehmer und Patron alter         Erfolgsgeschichte der Stiftung, wie sie sich heute
     Prägung. Sein Vermächtnis lebt in der Albert         präsentiert. Einerseits führte die professionelle
     Lück-Stiftung weiter, aber nicht nur. Seine Wert-    Bewirtschaftung der Immobilien gemäss der In-
     haltung, sein soziales Engagement und sein gan-      vestitionsstrategie seit 2007 dazu, dass der Ver-
     zes Lebenswerk haben auch in seiner Familie          schuldungsgrad im Immobilienportfolio in den
     Spuren hinterlassen.                                 letzten 10 Jahren halbiert und auf unter 40 Pro-
                                                          zent gesenkt werden konnte. Und andererseits
     Damit ist der Stiftungsrat 2012 erstmals in Be-      schenkt der Stiftungsrat der Zielerreichung und
     rührung gekommen: In diesem Jahr wurde zu            Qualitätskontrolle bei den Forschungsprojekten
     Ehren von Albert Lück auf dem ETH-Campus             besondere Aufmerksamkeit. Die geförderten Pro-
     Hönggerberg der Hörsaal HIL E1 nach dem Stif-        fessuren müssen sich im üblichen Wettbewerb
     ter benannt. Bei der feierlichen Enthüllung der      als Hochschullehrer und Forschende behaupten.
     Namenstafel war auch Claudia Godigna, die ein-
     zige Enkelin von Albert Lück, unter den gela-        Der Stiftungsrat der Albert Lück-Stiftung dankt
     denen Gästen. Schon bei der ersten Begegnung         dem Stifter und allen an der Erfolgsgeschichte
     wurde spürbar, dass die Frau, die in Sibirien und    Beteiligten. Treuhänderisch, mit Umsicht und
     Florenz wohnt, das Vermächtnis ihres Grossva-        Sorgfalt trägt der Stiftungsrat das Vermächtnis in
     ters hochhält und dass ihr viel daran liegt, sich    die Zukunft, im engen Dialog mit dem ETH-Rat,
     in die Ziele und die Tätigkeiten der Stiftung ein-   der ETH Zürich und in der Hoffnung auf reife
     zudenken.                                            Früchte und eine volle Ernte.

     So war sie auch bereit, den weiten Weg auf sich      Der Stiftungsrat bedankt sich ebenfalls herzlich
     zu nehmen und die Vorbereitungen des Festan-         bei der ETH Zürich Foundation für die professi-
     lasses «130/60» mit mehreren Besuchen aktiv          onelle Unterstützung bei der Vertragserstellung
     zu begleiten. Bei einem Treffen legte sie eine       und Abwicklung der Förderprojekte, für die Mit-
     Handskizze mit ihrer Sicht der Dinge vor (vgl.       wirkung bei der Organisation des Festanlasses
     nebenstehende Abbildung) mit den Worten: «Wie        und die Projektleitung bei der Erstellung der Ju-
     das mit den Immobilien geht, weiss ich nicht. Ich    biläumsbroschüre.
     weiss aber, dass der Stiftungsrat mit grossem Her-
     zen Projekte an der ETH unterstützt. Mich inter-     Dr. Andreas Flury, Stiftungsratspräsident
     essiert ganz besonders, welche Performance die
     Spenden bewirken, und letztlich, welche Früchte                                                           Nach einer Handskizze von Claudia Godigna, grafische Umsetzung durch Pascal Sigrist
     daraus resultieren.» Der Stiftungsrat ist Claudia
     Godigna, die die Stiftung engagiert mitträgt, zu
     grossem Dank verpflichtet. Möge sie diesen Geist
     in ihrer Familie weitertragen.

                                                                                                               Impressum:
                                                                                                               Projektleitung: Stéphanie Tobler Mucznik, Manager Kommunikation, ETH Zürich Foundation
                                                                                                               Interviews und Tagungsbericht: Miguel Garcia, Historiker, Journalist, Stadtführer; Winterthur
                                                                                                               Fotos: Alex Jenny, Stiftungsrat der Albert Lück-Stiftung I Layout und Grafik: Curryproduction.ch I Druck: Wolfensberger AG

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Obstgartenstrasse 19
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8042 Zürich

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