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2020 STIFTU N G C H A N CE für das kritisch kranke Kind Elia und Leon überleben auf der IPS Bye-bye, Bernhard Frey Fünf Fragen an Stargeiger Daniel Hope
SPENDEN W I R DA N K E N Spenderinnen und Spendern, die uns im vergangenen Jahr mit namhaften Beträgen unterstützt haben, sind, neben einer Reihe ungenannt bleiben wollender, folgende Spender und Institutionen: A L DI S U I S S E AG A L L I N ON E P E R S ON A L AG A & O K R E S T ON AG AU DAT E X ( S C H W E I Z ) GM BH BAUGE NO S SE N S C H A F T Z E N T R A L S T R A S SE FA M I L I E B I S A N G D A N I E L A B O S S H A R D T- H E N G A R T N E R ROGE R BU R K H A R D E V I E H R E N S PE RGE R- S C H AU B COR I N NE U ND E L IOS E L SENER F R AU E N V E R E I N U E T I KON A M SE E HERZ & STERN K U NDI N NEN U ND K U NDEN CONF ISER I E HONOL D M A R I N I T R I AG BE AT R ICE M A R SCH E L -L ION M . S . I N S U R A NC E A DV I S OR S AG M A R I JA NA PROJA H N RUS SI S C H E R C HOR «W E I S SE N ÄC H T E » H AR R IET UND M A X SAESSELI T H E O S C H AU B - H U NZ I K E R – I N M E MOR I A M SPI E L Z EUGBÖR SE Z U M I KON S T E R E O FA S H I O N DA N I E L A S ON JA S T I E R L I ST I F T U NG ROBE RT U N D RU T H H EU BE RGE R V ENTA NA CLU B V ER EIN SCHW EIZER A MEISEN K A R I N U N D B E A T W Ü E S T- F R E I Z Z U R IC H FOU N DAT ION STIFTU N G C H A N CE für das kritisch kranke Kind 2 STIFTUNG CHANCE 2020
EDITORIAL PD Dr. med. Barbara Brotschi, Abteilungsleiterin ad interim Intensivmedizin und Neonatologie Liebe Gönnerinnen und Gönner «Advanced Practice Dietitian» in der Schweiz. Ernäh- rungsexpertin Larissa Bürki nimmt diese Funktion wahr Am 24. Februar 2020 durften wir gemeinsam mit Ihnen, und ergänzt das interdisziplinäre Behandlungsteam der Daniel Hope und dem Zürcher Kammerorchester unser Intensivstation und Neonatologie, wo sie mit ihrem Fach- 20-jähriges Jubiläum feiern. Es war ein unvergess- wissen in der Betreuung der schwerst kranken Patienten licher Abend in feierlicher Stimmung, mit viel Humor eine wertvolle Unterstützung ist. und bezaubernder Musik. Weiter finanziert die Stiftung Chance mit Ihrer Hilfe die Dann folgte Corona und die Arbeit auf der Intensivstation Pflegeberatung für Patienten mit einer chronischen Atem- wurde ganz besonders herausfordernd. Die unterschied- unterstützung. Chronische Atemunterstützung stellt lichsten Aspekte der Pandemie spielten in unseren Alltag: für die Kinder, aber auch für die Familien eine grosse Ängste von Patienten, Familien und Mitarbeiterinnen, zu- Herausforderung dar, da die Behandlung im häuslichen sätzliche Planung, Lieferengpässe. Eine solche Situation Umfeld weitergeführt werden muss. Die Pflegeberaterin habe er in seiner ganzen Tätigkeit nie erlebt, meinte Prof. ist für die Familien während des Spitalaufenthaltes und Bernhard Frey, der Leiter der Intensivstation und Neona- insbesondere später zuhause eine wichtige Kontakt- tologie. Lesen Sie in diesem Newsletter das Interview, person bei Fragen und Unsicherheiten. das er kurz vor seiner Pensionierung gegeben hat. Um die Qualität unserer täglichen Arbeit in Akutsitua- Dank Ihren Spenden ermöglicht die Stiftung Chance tionen zu verbessern, sind Simulationsübungen unab- unverzichtbare Dienstleistungen spezifisch für die Inten- dingbar. Dank Ihrer Spenden konnten wir eine weitere sivstation und die Neonatologie des Kinderspitals Zürich, computeranimierte Puppe für das Simulationszentrum die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. kaufen. Die neue Puppe entspricht einem Kind im Alter Als Beispiele möchte ich an dieser Stelle das Care-Team von etwa zwei Jahren. erwähnen, welches 365 Tage im Jahr mit hohem Einsatz und grosser Professionalität Eltern in schwierigen und An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen, liebe Gön- belastenden Situationen zur Seite steht. Ebenso die nerinnen und Gönner, ganz herzlich bedanken. Mit Ihren mittlerweile etablierte Kunst-, Ausdrucks- und Musik- Spenden helfen Sie uns, unsere Arbeit zu professionali- therapie. Sie konnte dank Ihren Spenden in den letzten sieren und den Kindern und ihren Familien den Aufent- Jahren weiter ausgebaut werden und schafft für die halt im Kispi zu erleichtern. kleinen Patienten und ihre Familien Momente der Ruhe in der Betriebsamkeit der technologisierten Intensivstation. Viel Vergnügen beim Lesen unseres Newsletters 2020! Auch in diesem Jahr durften wir dank Ihren Spenden neue Herzliche Grüsse, Projekte lancieren. Lesen Sie den Beitrag über die erste Barbara Brotschi STIFTUNG CHANCE 2020 3
INTERVIEW Wenn der Alarm kommt..., ...erhöht sich der Puls von Prof. Dr. med. Bernhard Frey, Chefarzt Intensivmedizin am Kinderspital Zürich, auch noch nach 30 Jahren. Eine Woche vor seinem letzten Arbeitstag findet er Zeit für einen Rück- und Ausblick. Wie ist das, wenn Sie den Helikopter zum Kispi her- Familien. Das ist das Schöne an diesem Beruf – auch anfliegen hören – machen Sie sich auf den Weg zum nach 30 Jahren noch. Schockraum? Schon vorher! Wenn der Rega-Heli auf dem Dach landet, Wie hat sich die Intensivmedizin verändert in den ist das interdisziplinäre Team aus Intensivmedizin, letzten Jahrzehnten? Intensivpflege, Notfallmedizin, Anästhesie und Chirur- Früher war es so, dass ein Kind mit einem «Ein-Organ- gie im Schockraum bereits eingetroffen. Dann haben Problem» zu uns kam. Es litt beispielsweise an einer wir erste Informationen über den Patienten bekommen, Lungenentzündung. Heute, da kritisch kranke Neuge- kennen sein Alter, die Art des medizinischen Zustandes, borene und grössere Kinder auch mit schwierigen haben sichergestellt, dass alle Geräte einsatzbereit Erkrankungen überleben, sind sie oft grundsätzlich sind. Im letzten Jahr betreuten wir im Schockraum 136 weniger gesund. Rund 70 % der Kinder, die auf die IPS Patientinnen und Patienten, das sind zwei bis drei kommen, bringen schon eine chronische Krankheit mit. Einsätze pro Woche. Wir sind ein grosses Team aus Das akute Problem kommt dann zusätzlich hinzu. Im rund 150 Expertinnen Intensivpflege und 40 Ärztinnen Neubau des Kinderspitals in Zürich Lengg werden wir und Ärzten. dafür noch besser aufgestellt sein. Ich konnte bei der Planung mitarbeiten. Die dortige IPS wird wegweisend: Wie muss man sich den Ablauf vorstellen? mehr Platz, mehr Plätze, mehr Privatsphäre, aber auch Als Intensivmediziner habe ich im Schockraum den ein sehr hohes technisches Niveau bezüglich der ganzen Lead. Dabei hilft mir meine lange Erfahrung. Ich sehe Infrastruktur. rasch, wo das Problem liegt. Und natürlich geht es dort ziemlich militärisch zu. Wenn alle unter Druck sind, Dann gehen Sie also beruhigt in den Ruhestand? braucht es jemanden, der den Überblick behält und Bis mein Nachfolger eintrifft, übernimmt die Stiftungs- die Anweisungen geben kann. Kritisch kranke Patien- ratspräsidentin der Chance, meine geschätzte Kollegin ten können frühgeborene Babys sein oder junge Barbara Brotschi, als Chefärztin Intensivmedizin und Neo- Erwachsene – von 0 bis 18 Jahren, von 500 Gramm bis natologie. Was mir Sorgen macht, ist die Personalfrage 100 Kilogramm. bei den Expertinnen Intensivpflege. Denn was nützt das bestausgerüstete Spital, wenn die Fachfrauen fehlen, Was genau macht ein Intensivmediziner? welche die Geräte bedienen und überwachen können? Intensivmediziner sind Generalisten und gleichzeitig Spezialisten. Wir behandeln kritisch kranke Kinder und Fehlt es an der Wertschätzung? nicht ein einzelnes Organ. Ich habe mich bewusst für Wir arbeiten in der Intensivpflege und -medizin inter- Kinderintensivmedizin entschieden, weil mich die Viel- professionell sehr teamorientiert, kollegial und ohne falt des medizinischen Spektrums angesprochen hat Hierarchien. Die Schweizerische Gesellschaft für Inten- und auch die Herausforderung. Mich faszinierte dieses sivmedizin ist bezeichnenderweise die einzige medi- Fokussieren auf die akute Notsituation, wo mit schnel- zinische Vereinigung, bei der Mediziner und Pflegende in lem, gezieltem Handeln geholfen werden kann. Eine gut einer gemeinsamen Organisation zusammengeschlos- funktionierende Intensivstation zeichnet sich durch sen sind. Die Arbeit auf unseren zwei Intensivpflege- Ruhe aus, weil gut überwacht wird und deshalb früh- stationen und der Neonatologie ist aber nicht nur phy- zeitig interveniert werden kann. Trotzdem gibt es auch sisch, sondern auch psychisch belastend. Sicher ein immer wieder traurige Situationen. Von den rund 1400 Thema sind die Nacht- und Wochenenddienste. Und Kindern, die das Kispi pro Jahr auf den Intensivpfle- dann ist da natürlich die Frage der Anerkennung und gestationen betreut, sterben etwa 40. Jedoch erleben Bezahlung der Expertinnen Intensivpflege. Ich denke, wir Tag für Tag glückliche, dankbare Patienten und da müsste man ansetzen. 4 STIFTUNG CHANCE 2020
Am Ort des Geschehens: Bernhard Frey, bis April 2020 Chefarzt Intensivmedizin am Kinderspital Zürich, im Schockraum, wo er als Leiter interdisziplinärer Teams um das Leben kritisch kranker und schwerverletzter Kinder kämpfte.
INTERVIEW Nach vielen Jahren in der Intensivmedizin, unter dem privilegierten Land tätig zu sein. Ein Einsatz für die ständigen Druck Leben zu retten, folgt jetzt die Médecins Sans Frontières könnte ich mir vorstellen. Pensionierung. Sind Sie vorbereitet? Ich habe keine Pläne, lasse es auf mich zukommen. Meine Die Stiftung Chance dankt Bernhard Frey herzlich Frau fand, ich könnte den Haushalt führen und kochen. für die jahrelange, ausgezeichnete Zusammenarbeit und wünscht ihm einen erfüllenden Ruhestand. Sie gehen im Alter von 62 Jahren. Unter meinen Kolleginnen und Kollegen gibt es nieman- Wie der Name sagt: Die Stiftung Chance für das den, der als Intensivmediziner bis 65 Jahre an der Front kritisch kranke Kind engagiert sich spezifisch gearbeitet hätte. Ausserdem wollte ich gehen, solange für die Intensivmedizin am Kinderspital Zürich. Mit ich mich noch fit fühle und auch noch etwas Neues im Ihren Spenden unterstützen wir die Expertinnen medizinischen Bereich angehen kann. aus Pflege und Medizin bei deren anspruchsvoller Arbeit im Kampf ums Überleben und die Gesundheit Interessant! – Was wäre das? ihrer Patienten. Danke für Ihre Unterstützung! Mein Traum war es immer, eine Zeit in einem weniger 6 STIFTUNG CHANCE 2020
BERICHT Es ist so herausgekommen, wie man es sich erträumt, aber kaum zu hoffen gewagt hat Zwillinge, die, extrem früh geboren, je nur 730, bzw. 790 Gramm wiegen und deren Leben auf der IPS des Univer sitätsspitals und des Kinderuniversitätsspitals Zürich gerettet werden: Die Geschichte von Elia und Leon. Bis zur 22. Woche verläuft die Schwangerschaft von schiedene Typen unterteilt. Elia leidet unter Typ IIIb, Janine problemlos. Die Eltern freuen sich auf ihre der häufigsten Form, bei welcher der obere Teil der Zwillingsbuben. Dann wird festgestellt, dass sich bei Speiseröhre in einem Stumpf endet und der untere Teil Janine der Muttermund geöffnet hat. Mittels Cerclage über eine Fistel mit der Lunge verbunden ist. wird er verschlossen. Janine stellt sich darauf ein, es die nächsten drei Monate etwas ruhiger angehen zu Bevor Elia ins Kispi verlegt wird, sieht ihn Janine auf lassen. der IPS des USZ zum ersten Mal. In der 24. Schwangerschaftswoche wird die Lungen- Die Fistel muss als erstes verschlossen werden, damit reife der beiden Buben mit Kortison vorangebracht. keine Luft in den Magen gelangt. Weil das Kinderspital Eine Woche später, am 5. August, dem Geburtstag von auf Frühgeborene mit angebore nen Missbildungen Janine, setzen Blutungen und Wehen ein. Mit ihrem spezialisiert ist, wird Elia noch am gleichen Nachmit- Mann fährt sie nachts ins Kantonsspital Aarau und bekommt Wehenhemmer. Aufgrund von Platzmangel wird die Schwangere ins Universitätsspital Zürich ver- legt. Zum Glück! Als Janine dort morgens um 3 Uhr eintrifft, wird ein In- fekt in der Gebärmutter diagnostiziert. Und plötzlich geht alles sehr schnell. Die Eltern erfahren, dass man ihre beiden Zwillingsbuben sofort holen muss. Sie sind gerade einmal 25 Wochen und fünf Tage alt. Vor der 24. Schwangerschaftswoche haben Extremfrüh- geborene kaum Überlebenschancen. Elia kommt um 08:16 Uhr zur Welt, Leon eine Minute später. Es ist der 6. August. Die Zwillinge sind drei Elia, geboren in der 25. Schwangerschaftswoche, gilt als Extremfrühgeburt. Er leidet an Ösophagusatresie, Monate zu früh geboren. Beide werden in den Inkuba- einer Fehlbildung der Speiseröhre. tor (Brutkasten) gelegt, intubiert (künstlich beatmet) und sollen über eine Magensonde ernährt werden. tag ins Kispi verlegt. Dort über nehmen PD Dr. med. Allerdings scheitert der Versuch, bei Elia eine Magen- Barbara Brotschi und der Chirurg PD Dr. med. Ueli sonde einzulegen. Es stellt sich heraus, dass seine Möhrlen den kleinen Patienten. 72 Stunden nach seiner Speiseröhre in einem Stumpf endet. «Ösophagusatre- Geburt wird Elia zum ersten Mal von Ueli Möhrlen ope- sie» bezeichnet Fehlbildungen der Speiseröhre, wie riert. Der Eingriff ist durch die Extremfrühgeburtlichkeit sie bei einem von 2500 bis 4000 Neugebo renen vor- mit hohen Risiken verbunden. Er gelingt. Nun bangen kommen. Buben sind etwas häufiger betroffen als Eltern und Ärzteteam, dass die Werte des Kleinen Mädchen. Speiseröhrenfehlbildungen werden in ver- stabil bleiben. STIFTUNG CHANCE 2020 7
BERICHT Larissa Bürki Advanced Practice Dietitian (APD) Elia strahlt auf der Neonatologie des Kispi, DieSelina als ihm Musiktherapeutin Abteilung Kehl für Intensivmedizin und Neonatologie des vorsummt. dem Verhältnis von Gewicht und Grösse in Bezug aufs Musiktherapie, vonKinderspitals Zürich hat in der Schweiz die erste Stelle der Stiftung Chance Alter werden auch neuartige Messwerte eingesetzt. Die einer finanziert, wirkt sich positiv aufFachexpertin Advanced die ganze Familie aus. Practice Dietitian geschaf- Messung des Oberarmumfangs vermittelt beispielsweise fen. ihren Für Janine Zürcher und DieseMann wird seit warenMärz 2020 von Larissa Bürki bekleidet bei Herzpatienten, die zu Wassereinlagerungen neigen, undZuflucht die Therapiestunden eine von der im Stiftung Chance finanziert. hektischen ein klareres Bild über das Gedeihen. Spitalumfeld. Sie bleiben in schöner Erinnerung. Chronisch kritisch kranke Kinder leiden oft an Über- oder Optimale Ernährung soll Ernährungsdefizite vermeiden, Unterernährung, Störungen des Verdauungssystems, den Heilungsprozess begünstigen und die Aufenthalts- Muskelverlust sowie unzureichendem Gedeihen. Dies dauer auf der Intensivstation bestenfalls verkürzen. Je kann zu schlechteren Ergebnissen und erhöhter Mortali- nach Alter und Erkrankung ist die Ernährungstherapie tät führen. Studien zeigen, dass eine auf Intensivmedizin unterschiedlich fokussiert. Advanced Practice Dietitian spezialisierte Ernährungsberaterin die Ernährungssitua- Larissa Bürki nimmt zweimal pro Woche an den Visiten tion im interdisziplinären Setting verbessern kann. auf den beiden Intensivpflegestationen mit je neun Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master of Science (MSC) Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master Betten teil. Bei Bedarf ist sie auch auf der Neonatolo gie of Science (MSC) in Ernährungsmedizin abgeschlossen des Kinderspitals im Einsatz. Bei den Visiten werden und sich auf die Ernährungsbedürfnisse kritisch kranker die Ernährungsbedürfnisse und -ziele überprüft und in Kinder spezialisiert, einer noch eher jungen Wis- enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen ggf. ange- senschaft im Bereich der Pädiatrie. Die Bezeichnung passt – bezüglich Menge, Verabreichungsgeschwindig- «Advanced Practice» bedeutet, dass sie aufgrund ihrer keit und -art, Nährstoffzusätzen und Verträglichkeit. Kenntnisse und praktischen Erfahrungen im Spezialge- Larissa Bürki schätzt die konzentrierte Stimmung auf biet in der Lage ist, Aufgaben wahrzunehmen, welche der IPS des Kinderspitals Zürich, ebenso die Komplexität, über den üblichen Verantwortungsbereich einer Ernäh- Interprofessionalität und die grosse Fürsorglichkeit zum rungsberaterin hinausgehen. Wohl der Patientinnen und Patienten. Kritisch kranke Kinder werden meist künstlich ernährt, Die Stiftung Chance finanziert die schweizweit erste enteral mit Magen- oder Dünndarmsonde oder paren- Stelle einer Advanced Practice Dietitian (APD) auf teral direkt ins Blut. Für ihre optimale Versorgung mit den Intensivstationen des Kinderspitals. Nährstoffen gibt es eine Reihe von Parametern. Neben 8 STIFTUNG CHANCE 2020
BERICHT Elias Überlebenschance auf 50% geschätzt. Ende Februar steht die vierte Operation für Elia an. Der enge Durchgang der Speiseröhre wird erweitert und An seinem 16. Lebenstag wird Elia zum zweiten Mal ope- riert. Dieses Mal wird ein Katheter für die Ernährung Glückliche Baby-Momente: Die Musiktherapeutin der direkt durch die Bauchwand in den Magen gesetzt. Bis Stiftung Chance summt für Elia. jetzt wurde Elia parenteral, also mit Nährstoffen direkt ins Blut, versorgt. Der Speiseröhrenstumpf soll in einer gleichzeitig eine Leistenhernie operiert. Auch diese Ope- späteren Operation mit dem Magen verbunden werden. ration übersteht Elia ohne Zwischenfälle. Zwei Wochen Dies würde bei einem termingeborenen Kind üblicher- später darf er – endlich – nach Hause. weise in den ersten Lebenstagen gemacht. Chirurg Ueli Möhrlen will warten, bis Elia etwa drei Kilogramm schwer ist. Elia muss «nachreifen». Das Team geht davon aus, dass dieser Entwicklungsschritt rund zwei Monate dauern wird. Für diese Zeit kehrt Elia zurück ins Universi- tätsspital, wo er mit seinem Bruder Leon zusammentrifft. Leon hat sich inzwischen gut entwickelt. Im Alter von 14 Tagen wurde bei Leon eine Verbindung vom Lungen- zum Körperkreislauf in einer Operation ver schlossen. Diese Verbindung wird intrauterin (in der Gebärmutter) gebraucht, nach der Geburt sollte sie sich verschliessen. Besteht die Verbindung weiter, schadet sie der Herzfunktion. Diese Operation ging fast unter bei den Sorgen, die sich die Eltern um Elia machten. Leon wird am 2. November aus der Neonatologie des Univer- sitätsspitals Zürich entlassen, bzw. wechselt zu den Familie Zürcher mit ihren Zwillingen Elia und Leon. Sieben Monate und Eltern, die inzwischen in der Nähe des Kispi ein Eltern- zehn Tage vergingen, bis sie Elia endlich nach Hause holen durften. studio gemietet haben. Die Eltern von Elia und Leon haben schwierige Monate Die Eltern leben im Elternzimmer, pendeln zwischen hinter sich. Sie sind überglücklich, dass alles, wie sie Unispital und Kispi, tauschen jeden halben Tag den kaum zu hoffen wagten, gut gegangen ist. Natürlich ist Platz am Bett ihrer Söhne. der Alltag zu Hause anstrengend. Doch die beiden Buben entwickeln sich sehr gut. Und Elia holt auf, was Elias dritte Operation findet am 19. November statt. Der er durch die Operationen, das lange Liegen, verpasst Speiseröhrenstumpf wird operativ gedehnt und mit dem hat. Die Eltern sind inzwischen Experten auf dem Gebiet Magen verbunden. Weil die beiden Enden stark gezogen der Speiseröhrenfehlbildungen. Trotzdem sind sie froh, werden müssen, dauert es länger, bis sich die Naht ver- dass sie einen Rat von Anfang an beherzigt haben. schliesst. Geduld ist gefragt, denn Elia muss in dieser Barbara Brotschi hatte ihnen gleich am ersten Tag Zeit flach liegen, darf nicht aus dem Bettchen genommen empfohlen: «Auf keinen Fall zum Thema googlen!» werden. Eine harte Zeit für die ganze Familie, auch für Zwillingsbruder Leon, der nach den sieben gemeinsamen Die Stiftung Chance finanziert die Musiktherapie im Wochen im USZ seinen Bruder vemisst. Die Eltern legen Kinderspital Zürich, die sonst nicht angeboten wer- Leon häufig zu Elia ins Bettchen. Die Brüder geben sich den könnte. Musiktherapie orientiert sich am Alter gegenseitig Halt. Mitte Januar ist die Speiseröhre bei Elia und den Bedürfnissen der kritisch kranken Kinder, vernarbt. Eine Drainage saugt überschüssigen Speichel wirkt beruhigend, fokussierend und erleichtert den ab. Elia soll schlucken lernen, damit später die Ernährung kleinen Patienten und ihren Eltern den oft belasten- über die Speiseröhre klappt. Die Ernährung ist durch eine den Alltag auf der IPS. Sonde durch die Bauchwand in den Magen gewährleistet. STIFTUNG CHANCE 2020 9
INTERVIEW Rebecca Pfaffen, neue Stiftungsrätin Das Interview führte Stiftungsratspräsidentin Barbara Brotschi Was möchtest du innerhalb der Stiftung erreichen ? Die Bedürfnisse der Patienten und ihrer Familien sollen ins Zentrum gestellt werden. Dabei haben wir Mitarbei- tende und die Familien teilweise unterschiedliche Ansichten. Dinge, die für uns nicht im Vordergrund stehen, sind für die Eltern wichtig. Als Beispiel nenne ich das Neugeborenen-Tagebuch, welches den Eltern ermöglicht, Erlebnisse zu verarbeiten, Erinnerungen festzuhalten. Für uns Pflegefachleute liegt der Fokus auf dem Überleben. Wir wollen den Kindern die bestmög- liche Behandlung zukommen lassen und Folgeschäden vermeiden. Für die Patienten und ihre Familien ist es aber auch wichtig, das Erlebte in ihren Alltag zu inte- grieren. Der Stiftung denkt da sehr umfassend und ist für alle diese Bedürfnisse da. Es geht nicht «nur» ums Medizinische, es geht zusätzlich darum, die belastende Zeit möglichst gut zu überstehen. Möchte das Engagement und vielfältige Wirken der Stiftung Chance am Kinderspital bekannter machen: Stiftungsrätin Rebecca Pfaffen. Inwieweit fliesst dein Engagement für die Stiftung in deinen Arbeitsalltag ein ? Wie bist du zur Stiftung Chance für das kritisch kranke Ich bin den Spenderinnen und Spendern sehr dankbar. Kind gekommen? Sie vertrauen dem Stiftungsrat, dass das Geld sinnvoll Die ehemalige Leiterin des Pflegedienstes der Intensiv- eingesetzt wird. Vielleicht wurde vielen Menschen an- station und der Neonatologie, Christine Maguire, suchte gesichts der Corona-Pandemie wieder einmal klar, wie vor ihrer Pensionierung eine Nachfolgerin. Es war ihr ein fragil das Gut «Gesundheit» ist und wie stark wir in die- Anliegen, eine Pflegefachfrau für diese Aufgabe zu sen Momenten von einem funktionierenden Gesund- finden, da wir aufgrund unserer Tätigkeit einen engen heitswesen abhängig sind. Den Spendern scheint dies Kontakt mit den Familien haben. Wir erleben die Eltern bewusst zu sein. In meiner täglichen Arbeit kann ich die mit ihren kritisch kranken Kindern und erkennen die Be- betroffenen Eltern darauf aufmerksam machen, dass es dürfnisse. Durch die Pflegebeziehung ergeben sich ver- Menschen gibt, die ihre Sorgen kennen und grosszügig traute Gespräche, die es Eltern und grösseren Kindern helfen. Ich weise die Betroffen auf die «Extraleistungen» ermöglichen, ihre Wünsche oder Anliegen zu äussern. Da hin, die nur dank der Stiftung Chance möglich sind, wie ich mich gerne engagiere und neue Ideen einbringe, hat beispielsweise die Kunst- und Musiktherapie. Eltern mich diese Aufgabe gereizt. Ich habe sofort zugesagt. empfinden diese Angebote als Geschenk. Es ist mir wich- tig, aktiv zu vermitteln, was die Stiftung Chance auf der Wie hast du die Stiftung vor deiner Tätigkeit als Intensivstation und der Neonatologie alles möglich Stiftungs rätin wahrgenommen ? macht. Als eher diskret. Seit ich im Stiftungsrat bin, vertrete ich die Meinung, dass das Engagement der Stiftung im Kinderspital sichtbarer gemacht werden soll. Es ist Rebecca Pfaffen arbeitet seit zwölf Jahren auf der wichtig, dass die Mitarbeitenden, aber auch die Eltern IPS des Kinderspitals Zürich. Sie ist dipl. Expertin realisieren, welche Leistungen in unserem Klinikalltag NDS Intensivpflege und stellvertretende Leiterin nur dank den Spenderinnen und Spendern der Stiftung Pflege auf der interdisziplinären Intensivstation A. Chance möglich sind. 10 STIFTUNG CHANCE 2020
BERICHT Larissa Bürki Advanced Practice Dietitian (APD) Die Abteilung für Intensivmedizin und Neonatologie des dem Verhältnis von Gewicht und Grösse in Bezug aufs Kinderspitals Zürich hat in der Schweiz die erste Stelle Alter werden auch neuartige Messwerte eingesetzt. Die einer Fachexpertin Advanced Practice Dietitian geschaf- Messung des Oberarmumfangs vermittelt beispielsweise fen. Diese wird seit März 2020 von Larissa Bürki bekleidet bei Herzpatienten, die zu Wassereinlagerungen neigen, und von der Stiftung Chance finanziert. ein klareres Bild über das Gedeihen. Chronisch kritisch kranke Kinder leiden oft an Über- oder Optimale Ernährung soll Ernährungsdefizite vermeiden, Unterernährung, Störungen des Verdauungssystems, den Heilungsprozess begünstigen und die Aufenthalts- Muskelverlust sowie unzureichendem Gedeihen. Dies dauer auf der Intensivstation bestenfalls verkürzen. Je kann zu schlechteren Ergebnissen und erhöhter Mortali- nach Alter und Erkrankung ist die Ernährungstherapie tät führen. Studien zeigen, dass eine auf Intensivmedizin unterschiedlich fokussiert. Advanced Practice Dietitian spezialisierte Ernährungsberaterin die Ernährungssitua- Larissa Bürki nimmt zweimal pro Woche an den Visiten tion im interdisziplinären Setting verbessern kann. auf den beiden Intensivpflegestationen mit je neun Ernährungsexpertin Larissa Bürki, Master of Science (MSC), bespricht sich mit Dr. med. Eva Kühlwein, Oberärztin Intensivmedizin. Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master Betten teil. Bei Bedarf ist sie auch auf der Neonatolo gie of Science (MSC) in Ernährungsmedizin abgeschlossen des Kinderspitals im Einsatz. Bei den Visiten werden und sich auf die Ernährungsbedürfnisse kritisch kranker die Ernährungsbedürfnisse und -ziele überprüft und in Kinder spezialisiert, einer noch eher jungen Wis- enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen ggf. ange- senschaft im Bereich der Pädiatrie. Die Bezeichnung passt – bezüglich Menge, Verabreichungsgeschwindig- «Advanced Practice» bedeutet, dass sie aufgrund ihrer keit und -art, Nährstoffzusätzen und Verträglichkeit. Kenntnisse und praktischen Erfahrungen im Spezialge- Larissa Bürki schätzt die konzentrierte Stimmung auf biet in der Lage ist, Aufgaben wahrzunehmen, welche der IPS des Kinderspitals Zürich, ebenso die Komplexität, über den üblichen Verantwortungsbereich einer Ernäh- Interprofessionalität und die grosse Fürsorglichkeit zum rungsberaterin hinausgehen. Wohl der Patientinnen und Patienten. Kritisch kranke Kinder werden meist künstlich ernährt, Die Stiftung Chance finanziert die schweizweit erste enteral mit Magen- oder Dünndarmsonde oder paren- Stelle einer Advanced Practice Dietitian (APD) auf teral direkt ins Blut. Für ihre optimale Versorgung mit den Intensivstationen des Kinderspitals. Nährstoffen gibt es eine Reihe von Parametern. Neben STIFTUNG CHANCE 2020 11
Kind sein dürfen, auch wenn man krank und im Kinderspital ist. Jedes Jahr entstehen in der Kunst- und Ausdruckstherapie, finanziert durch die Stiftung Chance, wunderbare Zeichnungen. Danke für Ihre Unterstützung! 12 STIFTUNG CHANCE 2020
JUBILÄUM «Sie haben die Holberg Suite von Grieg gespielt, es war einfach gewaltig. ..» Was schenkt sich eine Stiftung zum Geburtstag? Eine Konzertprobe vom Feinsten, mit einem internationalen Star. So geschehen am 24. Februar 2020. Eva Lindemann, Geschäftsführerin der Stiftung Chance, Kinder sind in jeder Hinsicht unsere Zukunft. Das sage gerät ins Schwärmen, wenn sie den Jubiläumsanlass ich nicht nur, da ich stolzer Vater bin. Sie verdienen der Stiftung Revue passieren lässt. Und mit ihr viele unsere Hochachtung und unsere Unterstützung. unserer Spenderinnen und Spender, welche den Kon- zertprobenanlass mit dem Zürcher Kammerorchester und das Meet & Greet mit Stargeiger Daniel Hope erlebt haben. Der Künstler beeindruckte durch sein Können, mischte sich nach der Probe fröhlich unter die Jubi- läumsgäste, verteilte Autogramme und strahlte für Fotos. Ausserdem hat er unsere Fragen beantwortet. Daniel Hope, während der Probe haben Sie hier und da unterbrochen und sogar Passagen vorgespielt. Sind Sie ein strenger Chef? Nur, wenn es sein muss. Wie hat es Sie an die Limmat zum ZKO verschlagen? Das ZKO habe ich zum ersten Mal als kleines Kind erle- ben dürfen und mich sofort in dessen Klang verliebt. Ich hätte nie gedacht, dass ich vierzig Jahre später die künstlerische Leitung von diesem wunderbaren Ensem- ble übernehmen dürfte. Das Zürcher Kammerorchester gehört zu den meist- gereisten Berufsorchestern der Welt. Wie viel sind Sie unterwegs und wohin geht es als nächstes? Wir sind auf allen Kontinenten der Welt unterwegs. Natürlich dürfen wir im Moment wegen der Corona- Violinist Daniel Hope ist seit 2016 Music Director des Zürcher Kammer- Situation nicht reisen oder uns sehen, aber die ersten orchesters, welches zu den führenden Klangkörpern seiner Art zählt und Lockerungen sind in Sicht, und ich freue mich sehr darauf. weltweites Renommee geniesst. Die Stiftung Chance ist stolz darauf, dass sie ihr 20 Jahre Jubiläum mit einer Benefizveranstaltung, gespon- sort vom Zürcher Kammerorchester, feiern durfte. Sie haben als Vierjähriger mit dem Geigenspiel be- gonnen? Haben Sie es vermisst, wie andere Kinder in den Die Stiftung Chance bedankt sich sehr herzlich bei Tag hineinzuleben? Beatrice Marschel, welche diesen wunderbaren An- Nein, da meine Eltern immer darauf Wert gelegt haben, lass ermöglichte. Danke an Stiftungsratspräsidentin dass Musik nur Teil einer kindlichen Erziehung ist und Barbara Brotschi für die bewegende Ansprache, an die anderen Facetten nie zu kurz kamen. Stiftungsrätin Evi Ehrensperger-Schaub für ihre Sicht einer betroffenen Mutter, an Stiftungsrätin Daniela Mit dem Konzertanlass des Zürcher Kammerorchesters Bosshardt-Hengartner für den grosszügigen Apéro unterstützen Sie die Stiftung Chance für das kritisch und an die Confiserie Honold für die Pralinés. kranke Kind. Warum sind Ihnen Kinder ein Anliegen? STIFTUNG CHANCE 2020 13
BERICHT Das neue Sim-Baby ist da! Nachwuchs im Simulations- und Trainingszentrum am Kispi: Die Stiftung Chance für das kritische Kind finanziert erneut eine Simulationspuppe. Simulationstrainings sind ein wichtiger Bestandteil der Aus- und Weiterbildung im medizinischen und pflegeri- schen Bereich. So wird das Simulations- und Trai- ningszentrum des Kispi, 2016 erbaut, rege genutzt. Mitarbeitende der Intensivstationen, der Neonatologie, Anästhesie und des Notfalls führen in den Räumlich- keiten regelmässig fachspezifische Simulationen und Trainings zum Erlernen und Aufrechterhalten ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten durch. Seit 2018 werden zudem halbjährlich grössere interdisziplinäre Schock- raumsimulationen veranstaltet, bei denen zusätzlich auch die Chirurgie, die Radiologie, das Labor sowie Schutz und Rettung Zürich mit einbezogen sind. Für diese Simulationstrainings wurde nun ein neues Sim-Baby angeschafft. Die neue Generation der Simu- lationspuppen kann ohne störende Kabel betrieben werden, was die Einsatzmöglichkeiten weiter verbes- sert. So lassen sich jetzt realitätsgetreu auch Über- gabesituationen von prä-klinisch zu klinisch zu inner- klinisch simulieren. Weiter verfügt das neue Sim-Baby über zusätzliche «Fähigkeiten», die bisher gefehlt hatten, wie spontanes Augenöffnen, Pupillenreaktionen auf Licht und Lid- schlag, dessen Frequenz sich sogar einstellen lässt. Weiter ist nun die Überprüfung der Rekapillarisations- zeit (zur Überprüfung der Durchblutung) direkt an der Puppe möglich. Das Simulations- und Trainingszentrum am Kinder spital Zürich konnte dank grosszügiger Unter stützung durch die Stiftung Chance gebaut und ausgestattet werden; neben vielem anderem auch mit Simulationspuppen. Das neue Sim-Baby kostete rund 45’000 Franken. 14 STIFTUNG CHANCE 2020
SPENDENAKTIONEN Mitarbeitende der Zurich unterstützen die Stiftung Chance Die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG (Zurich) Karin Amacher, bei der Zurich am Konzernhauptsitz in engagiert sich als Unternehmen im sozialen Bereich. der Finanzabteilung tätig, ist Kontaktperson für die Aber auch die Mitarbeitenden sammeln Spenden und Stiftung Chance. «Die Mitarbeitenden sollen lokal, in investieren Zeit; unter anderem für die Stiftung ihrer Umgebung, Hilfsprojekte und sozial tätige Orga- Chance. nisationen unterstützen. Wir möchten auf diese Art etwas an die Gemeinschaft zurückgeben.» Wie dieses Die «Community Week» ist ein jährlich durchgeführ- soziale Engagement das Bewusstsein der Mitar- ter Anlass, bei dem sich die Mitarbeitenden der Zurich beitenden prägt, zeigen auch spontane Hilfsaktionen, Insurance Group weltweit für soziale Anliegen enga- so wurden beispielsweise für Flüchtlinge Kleider und gieren. Am Konzernhauptsitz in Zürich werden im Rah- Spielsachen gesammelt. men der Community Week fünf Organisationen im In- und sogar im Ausland unterstützt. Die Stiftung Chance ist seit vielen Jahren eine dieser Organisatio- nen, welche vom Engagement der Mitarbeitenden des Konzernhauptsitzes profitieren darf. Waren es wäh- rend mehrerer Jahre Konzerte, welche zugunsten der Stiftung Chance durchgeführt wurden, werden die Mitarbeitenden der Zurich jetzt in vielfältigen Projek- ten aktiv. Die Palette reicht vom Kuchenverkauf bis zum Marathonlauf. Jeder gesammelte Spendenfran- ken von Mitarbeitenden wird zudem aus den Mitteln der Z Zurich Foundation, der von verschiedenen Mit- gliedern der Zurich Insurance Group finanzierten, global tätigen gemeinnützigen Stiftung, grosszügig verdoppelt. Anliegen der Community Week ist es, dass die Mitar- beitenden ihre Schreibtische verlassen und selbst, wo immer möglich, aktiv werden und Hand anlegen. Diese Abwechslung zum Berufsalltag bietet Einblicke Während der Community Week engagieren sich die Mitarbeitenden der Zurich für soziale Anliegen. in ganz andere Lebenswelten. So auch beim Engage- Am Konzernhauptsitz in Zürich tun sie dies für die Stiftung Chance. ment für die Stiftung Chance, welche explizit Projekte fördert, die den Intensivstationen und der Neonato- Die Stiftung Chance für das kritische kranke Kind logie des Kinderspitals Zürich zu Gute kommen. Bei dankt der Zurich und der Z Zurich Foundation für die der Übergabe des Spendenchecks konnte sich eine jahrelange gute Zusammenarbeit und die sehr ge- Gruppe Mitarbeitender der Zurich einen Einblick in die schätzte regelmässige Berücksichtigung mit Spenden. Arbeit einer Intensivstation verschaffen. Impressum Stiftungsrat der Stiftung Chance für das kritisch kranke Kind Titelbild: Janine Zürcher-Kuhnen PD Dr. Barbara Brotschi, Präsidentin Redaktion: Eva Lindemann Fotos: Valérie Jaquet, Barbora Prekopová, Verein Herzensbilder Daniela Bosshardt-Hengartner Evi Ehrensperger-Schaub Zu Sonderkonditionen für die Stiftung Chance gearbeitet haben: Dr. Claudia Furrer-Kübler Koordination und Gestaltung: Tina & Adriano Ackermann Illustration Bär: Babette Maeder Rebecca Pfaffen Texte: Tina Ackermann Druck: Elmar Ming, Küchler Druck, Giswil Couverts: H. GOESSLER AG Eva Lindemann, Geschäftsführerin STIFTUNG CHANCE 2020 15
Herzlichen Dank! Die Stiftung Chance unterstützt seit 1999 kritisch kranke Kinder auf der Intensivstation und Neonatologie des Kinderspitals Zürich und erleichtert ihnen und ihren Familien den Aufenthalt; mit zusätzlicher Betreuung, mit Infrastruktur, mit Kunst- und Ausdruckstherapie, mit Musiktherapie, mit einem Care-Team. Das ist dringend nötig und wird durch die Stiftung ermöglicht. Finanziert wird die Stiftung Chance durch Gönnerinnen und Gönner. Bild gezeichnet im Rahmen der Kunst- und Ausdruckstherapie Stiftung Chance für das kritisch kranke Kind im Kinderspital Zürich Steinwiesstrasse 75 CH-8032 Zürich Telefon 044 266 71 11 www.stiftung-chance.ch STIFTU N G C H A N CE Spenden PC 87-409152-4 IBAN CH36 0900 0000 8740 9152 4 für das kritisch kranke Kind
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