2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...

 
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2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
2020                                    STIFTU N G C H A N CE
                                           für das kritisch kranke Kind

Elia und Leon überleben auf der IPS
Bye-bye, Bernhard Frey
Fünf Fragen an Stargeiger Daniel Hope
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
SPENDEN

                                           W I R DA N K E N

                   Spenderinnen und Spendern, die uns im vergangenen Jahr mit
     namhaften Beträgen unterstützt haben, sind, neben einer Reihe ungenannt bleiben wollender,
                               folgende Spender und Institutionen:

                                         A L DI S U I S S E AG
                                  A L L I N ON E P E R S ON A L AG
                                        A & O K R E S T ON AG
                                 AU DAT E X ( S C H W E I Z ) GM BH
                       BAUGE NO S SE N S C H A F T Z E N T R A L S T R A S SE
                                         FA M I L I E B I S A N G
                           D A N I E L A B O S S H A R D T- H E N G A R T N E R
                                       ROGE R BU R K H A R D
                                E V I E H R E N S PE RGE R- S C H AU B
                              COR I N NE U ND E L IOS E L SENER
                            F R AU E N V E R E I N U E T I KON A M SE E
                                          HERZ & STERN
                 K U NDI N NEN U ND K U NDEN CONF ISER I E HONOL D
                                          M A R I N I T R I AG
                                 BE AT R ICE M A R SCH E L -L ION
                               M . S . I N S U R A NC E A DV I S OR S AG
                                      M A R I JA NA PROJA H N
                           RUS SI S C H E R C HOR «W E I S SE N ÄC H T E »
                                H AR R IET UND M A X SAESSELI
                      T H E O S C H AU B - H U NZ I K E R – I N M E MOR I A M
                                 SPI E L Z EUGBÖR SE Z U M I KON
                                        S T E R E O FA S H I O N
                                   DA N I E L A S ON JA S T I E R L I
                      ST I F T U NG ROBE RT U N D RU T H H EU BE RGE R
                                         V ENTA NA CLU B
                               V ER EIN SCHW EIZER A MEISEN
                               K A R I N U N D B E A T W Ü E S T- F R E I
                                    Z Z U R IC H FOU N DAT ION

                                     STIFTU N G C H A N CE
                                          für das kritisch kranke Kind

2   STIFTUNG CHANCE 2020
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
EDITORIAL

                                           PD Dr. med. Barbara Brotschi, Abteilungsleiterin ad interim Intensivmedizin und Neonatologie

Liebe Gönnerinnen und Gönner                                      «Advanced Practice Dietitian» in der Schweiz. Ernäh-
                                                                  rungsexpertin Larissa Bürki nimmt diese Funktion wahr
Am 24. Februar 2020 durften wir gemeinsam mit Ihnen,
                                                                  und ergänzt das interdisziplinäre Behandlungsteam der
Daniel Hope und dem Zürcher Kammerorchester unser
                                                                  Intensivstation und Neonatologie, wo sie mit ihrem Fach-
20-jähriges Jubiläum feiern. Es war ein unvergess-
                                                                  wissen in der Betreuung der schwerst kranken Patienten
licher Abend in feierlicher Stimmung, mit viel Humor
                                                                  eine wertvolle Unterstützung ist.
und bezaubernder Musik.
                                                                  Weiter finanziert die Stiftung Chance mit Ihrer Hilfe die
Dann folgte Corona und die Arbeit auf der Intensivstation
                                                                  Pflegeberatung für Patienten mit einer chronischen Atem-
wurde ganz besonders herausfordernd. Die unterschied-
                                                                  unterstützung. Chronische Atemunterstützung stellt
lichsten Aspekte der Pandemie spielten in unseren Alltag:
                                                                  für die Kinder, aber auch für die Familien eine grosse
Ängste von Patienten, Familien und Mitarbeiterinnen, zu-
                                                                  Herausforderung dar, da die Behandlung im häuslichen
sätzliche Planung, Lieferengpässe. Eine solche Situation
                                                                  Umfeld weitergeführt werden muss. Die Pflegeberaterin
habe er in seiner ganzen Tätigkeit nie erlebt, meinte Prof.
                                                                  ist für die Familien während des Spitalaufenthaltes und
Bernhard Frey, der Leiter der Intensivstation und Neona-
                                                                  insbesondere später zuhause eine wichtige Kontakt-
tologie. Lesen Sie in diesem Newsletter das Interview,
                                                                  person bei Fragen und Unsicherheiten.
das er kurz vor seiner Pensionierung gegeben hat.
                                                                  Um die Qualität unserer täglichen Arbeit in Akutsitua-
Dank Ihren Spenden ermöglicht die Stiftung Chance
                                                                  tionen zu verbessern, sind Simulationsübungen unab-
unverzichtbare Dienstleistungen spezifisch für die Inten-
                                                                  dingbar. Dank Ihrer Spenden konnten wir eine weitere
sivstation und die Neonatologie des Kinderspitals Zürich,
                                                                  computeranimierte Puppe für das Simulationszentrum
die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
                                                                  kaufen. Die neue Puppe entspricht einem Kind im Alter
Als Beispiele möchte ich an dieser Stelle das Care-Team
                                                                  von etwa zwei Jahren.
erwähnen, welches 365 Tage im Jahr mit hohem Einsatz
und grosser Professionalität Eltern in schwierigen und            An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen, liebe Gön-
belastenden Situationen zur Seite steht. Ebenso die               nerinnen und Gönner, ganz herzlich bedanken. Mit Ihren
mittlerweile etablierte Kunst-, Ausdrucks- und Musik-             Spenden helfen Sie uns, unsere Arbeit zu professionali-
therapie. Sie konnte dank Ihren Spenden in den letzten            sieren und den Kindern und ihren Familien den Aufent-
Jahren weiter ausgebaut werden und schafft für die                halt im Kispi zu erleichtern.
kleinen Patienten und ihre Familien Momente der Ruhe in
der Betriebsamkeit der technologisierten Intensivstation.         Viel Vergnügen beim Lesen unseres Newsletters 2020!

Auch in diesem Jahr durften wir dank Ihren Spenden neue           Herzliche Grüsse,
Projekte lancieren. Lesen Sie den Beitrag über die erste          Barbara Brotschi

                                                                                                            STIFTUNG CHANCE 2020          3
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
INTERVIEW

            Wenn der Alarm kommt...,
            ...erhöht sich der Puls von Prof. Dr. med. Bernhard Frey, Chefarzt Intensivmedizin am Kinderspital Zürich, auch
            noch nach 30 Jahren. Eine Woche vor seinem letzten Arbeitstag findet er Zeit für einen Rück- und Ausblick.

            Wie ist das, wenn Sie den Helikopter zum Kispi her-        Familien. Das ist das Schöne an diesem Beruf – auch
            anfliegen hören – machen Sie sich auf den Weg zum          nach 30 Jahren noch.
            Schockraum?
            Schon vorher! Wenn der Rega-Heli auf dem Dach landet,      Wie hat sich die Intensivmedizin verändert in den
            ist das interdisziplinäre Team aus Intensivmedizin,        letzten Jahrzehnten?
            Intensivpflege, Notfallmedizin, Anästhesie und Chirur-     Früher war es so, dass ein Kind mit einem «Ein-Organ-
            gie im Schockraum bereits eingetroffen. Dann haben         Problem» zu uns kam. Es litt beispielsweise an einer
            wir erste Informationen über den Patienten bekommen,       Lungenentzündung. Heute, da kritisch kranke Neuge-
            kennen sein Alter, die Art des medizinischen Zustandes,    borene und grössere Kinder auch mit schwierigen
            haben sichergestellt, dass alle Geräte einsatzbereit       Erkrankungen überleben, sind sie oft grundsätzlich
            sind. Im letzten Jahr betreuten wir im Schockraum 136      weniger gesund. Rund 70 % der Kinder, die auf die IPS
            Patientinnen und Patienten, das sind zwei bis drei         kommen, bringen schon eine chronische Krankheit mit.
            Einsätze pro Woche. Wir sind ein grosses Team aus          Das akute Problem kommt dann zusätzlich hinzu. Im
            rund 150 Expertinnen Intensivpflege und 40 Ärztinnen       Neubau des Kinderspitals in Zürich Lengg werden wir
            und Ärzten.                                                dafür noch besser aufgestellt sein. Ich konnte bei der
                                                                       Planung mitarbeiten. Die dortige IPS wird wegweisend:
            Wie muss man sich den Ablauf vorstellen?                   mehr Platz, mehr Plätze, mehr Privatsphäre, aber auch
            Als Intensivmediziner habe ich im Schockraum den           ein sehr hohes technisches Niveau bezüglich der ganzen
            Lead. Dabei hilft mir meine lange Erfahrung. Ich sehe      Infrastruktur.
            rasch, wo das Problem liegt. Und natürlich geht es dort
            ziemlich militärisch zu. Wenn alle unter Druck sind,       Dann gehen Sie also beruhigt in den Ruhestand?
            braucht es jemanden, der den Überblick behält und          Bis mein Nachfolger eintrifft, übernimmt die Stiftungs-
            die Anweisungen geben kann. Kritisch kranke Patien-        ratspräsidentin der Chance, meine geschätzte Kollegin
            ten können frühgeborene Babys sein oder junge              Barbara Brotschi, als Chefärztin Intensivmedizin und Neo-
            Erwachsene – von 0 bis 18 Jahren, von 500 Gramm bis        natologie. Was mir Sorgen macht, ist die Personalfrage
            100 Kilogramm.                                             bei den Expertinnen Intensivpflege. Denn was nützt das
                                                                       bestausgerüstete Spital, wenn die Fachfrauen fehlen,
            Was genau macht ein Intensivmediziner?                     welche die Geräte bedienen und überwachen können?
            Intensivmediziner sind Generalisten und gleichzeitig
            Spezialisten. Wir behandeln kritisch kranke Kinder und     Fehlt es an der Wertschätzung?
            nicht ein einzelnes Organ. Ich habe mich bewusst für       Wir arbeiten in der Intensivpflege und -medizin inter-
            Kinderintensivmedizin entschieden, weil mich die Viel-     professionell sehr teamorientiert, kollegial und ohne
            falt des medizinischen Spektrums angesprochen hat          Hierarchien. Die Schweizerische Gesellschaft für Inten-
            und auch die Herausforderung. Mich faszinierte dieses      sivmedizin ist bezeichnenderweise die einzige medi-
            Fokussieren auf die akute Notsituation, wo mit schnel-     zinische Vereinigung, bei der Mediziner und Pflegende in
            lem, gezieltem Handeln geholfen werden kann. Eine gut      einer gemeinsamen Organisation zusammengeschlos-
            funktionierende Intensivstation zeichnet sich durch        sen sind. Die Arbeit auf unseren zwei Intensivpflege-
            Ruhe aus, weil gut überwacht wird und deshalb früh-        stationen und der Neonatologie ist aber nicht nur phy-
            zeitig interveniert werden kann. Trotzdem gibt es auch     sisch, sondern auch psychisch belastend. Sicher ein
            immer wieder traurige Situationen. Von den rund 1400       Thema sind die Nacht- und Wochenenddienste. Und
            Kindern, die das Kispi pro Jahr auf den Intensivpfle-      dann ist da natürlich die Frage der Anerkennung und
            gestationen betreut, sterben etwa 40. Jedoch erleben       Bezahlung der Expertinnen Intensivpflege. Ich denke,
            wir Tag für Tag glückliche, dankbare Patienten und         da müsste man ansetzen.

        4   STIFTUNG CHANCE 2020
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
Am Ort des Geschehens: Bernhard Frey, bis April 2020
Chefarzt Intensivmedizin am Kinderspital Zürich,
im Schockraum, wo er als Leiter interdisziplinärer Teams
um das Leben kritisch kranker und schwerverletzter
Kinder kämpfte.
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
INTERVIEW

            Nach vielen Jahren in der Intensivmedizin, unter dem       privilegierten Land tätig zu sein. Ein Einsatz für die
            ständigen Druck Leben zu retten, folgt jetzt die           Médecins Sans Frontières könnte ich mir vorstellen.
            Pensionierung. Sind Sie vorbereitet?
            Ich habe keine Pläne, lasse es auf mich zukommen. Meine      Die Stiftung Chance dankt Bernhard Frey herzlich
            Frau fand, ich könnte den Haushalt führen und kochen.        für die jahrelange, ausgezeichnete Zusammenarbeit
                                                                         und wünscht ihm einen erfüllenden Ruhestand.
            Sie gehen im Alter von 62 Jahren.
            Unter meinen Kolleginnen und Kollegen gibt es nieman-        Wie der Name sagt: Die Stiftung Chance für das
            den, der als Intensivmediziner bis 65 Jahre an der Front     kritisch kranke Kind engagiert sich spezifisch
            gearbeitet hätte. Ausserdem wollte ich gehen, solange        für die Intensivmedizin am Kinderspital Zürich. Mit
            ich mich noch fit fühle und auch noch etwas Neues im         Ihren Spenden unterstützen wir die Expertinnen
            medizinischen Bereich angehen kann.                          aus Pflege und Medizin bei deren anspruchsvoller
                                                                         Arbeit im Kampf ums Überleben und die Gesundheit
            Interessant! – Was wäre das?                                 ihrer Patienten. Danke für Ihre Unterstützung!
            Mein Traum war es immer, eine Zeit in einem weniger

        6   STIFTUNG CHANCE 2020
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
BERICHT

Es ist so herausgekommen, wie man es
sich erträumt, aber kaum zu hoffen gewagt hat
Zwillinge, die, extrem früh geboren, je nur 730, bzw. 790 Gramm
wiegen und deren Leben auf der IPS des Univer sitätsspitals und des
Kinderuniversitätsspitals Zürich gerettet werden: Die Geschichte
von Elia und Leon.

Bis zur 22. Woche verläuft die Schwangerschaft von         schiedene Typen unterteilt. Elia leidet unter Typ IIIb,
Janine problemlos. Die Eltern freuen sich auf ihre         der häufigsten Form, bei welcher der obere Teil der
Zwillingsbuben. Dann wird festgestellt, dass sich bei      Speiseröhre in einem Stumpf endet und der untere Teil
Janine der Muttermund geöffnet hat. Mittels Cerclage       über eine Fistel mit der Lunge verbunden ist.
wird er verschlossen. Janine stellt sich darauf ein, es
die nächsten drei Monate etwas ruhiger angehen zu          Bevor Elia ins Kispi verlegt wird, sieht ihn Janine auf
lassen.                                                    der IPS des USZ zum ersten Mal.

In der 24. Schwangerschaftswoche wird die Lungen-          Die Fistel muss als erstes verschlossen werden, damit
reife der beiden Buben mit Kortison vorangebracht.         keine Luft in den Magen gelangt. Weil das Kinderspital
Eine Woche später, am 5. August, dem Geburtstag von        auf Frühgeborene mit angebore nen Missbildungen
Janine, setzen Blutungen und Wehen ein. Mit ihrem          spezialisiert ist, wird Elia noch am gleichen Nachmit-
Mann fährt sie nachts ins Kantonsspital Aarau und
bekommt Wehenhemmer. Aufgrund von Platzmangel
wird die Schwangere ins Universitätsspital Zürich ver-
legt. Zum Glück!

Als Janine dort morgens um 3 Uhr eintrifft, wird ein In-
fekt in der Gebärmutter diagnostiziert. Und plötzlich
geht alles sehr schnell. Die Eltern erfahren, dass man
ihre beiden Zwillingsbuben sofort holen muss. Sie sind
gerade einmal 25 Wochen und fünf Tage alt.

Vor der 24. Schwangerschaftswoche haben Extremfrüh-
geborene kaum Überlebenschancen.

Elia kommt um 08:16 Uhr zur Welt, Leon eine Minute
später. Es ist der 6. August. Die Zwillinge sind drei
                                                           Elia, geboren in der 25. Schwangerschaftswoche, gilt als Extremfrühgeburt. Er leidet an Ösophagusatresie,
Monate zu früh geboren. Beide werden in den Inkuba-
                                                           einer Fehlbildung der Speiseröhre.
tor (Brutkasten) gelegt, intubiert (künstlich beatmet)
und sollen über eine Magensonde ernährt werden.            tag ins Kispi verlegt. Dort über nehmen PD Dr. med.
Allerdings scheitert der Versuch, bei Elia eine Magen-     Barbara Brotschi und der Chirurg PD Dr. med. Ueli
sonde einzulegen. Es stellt sich heraus, dass seine        Möhrlen den kleinen Patienten. 72 Stunden nach seiner
Speiseröhre in einem Stumpf endet. «Ösophagusatre-         Geburt wird Elia zum ersten Mal von Ueli Möhrlen ope-
sie» bezeichnet Fehlbildungen der Speiseröhre, wie         riert. Der Eingriff ist durch die Extremfrühgeburtlichkeit
sie bei einem von 2500 bis 4000 Neugebo renen vor-         mit hohen Risiken verbunden. Er gelingt. Nun bangen
kommen. Buben sind etwas häufiger betroffen als            Eltern und Ärzteteam, dass die Werte des Kleinen
Mädchen. Speiseröhrenfehlbildungen werden in ver-          stabil bleiben.

                                                                                                       STIFTUNG CHANCE 2020             7
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
BERICHT

                          Larissa Bürki
                          Advanced Practice Dietitian (APD)

      Elia strahlt auf der Neonatologie des Kispi,
                        DieSelina
   als ihm Musiktherapeutin Abteilung
                                  Kehl für Intensivmedizin und Neonatologie des
                                       vorsummt.                                                dem Verhältnis von Gewicht und Grösse in Bezug aufs
       Musiktherapie, vonKinderspitals  Zürich hat in der Schweiz die erste Stelle
                          der Stiftung Chance                                                   Alter werden auch neuartige Messwerte eingesetzt. Die
                           einer
finanziert, wirkt sich positiv aufFachexpertin Advanced
                                   die ganze Familie aus. Practice Dietitian geschaf-           Messung des Oberarmumfangs vermittelt beispielsweise
                         fen. ihren
      Für Janine Zürcher und  DieseMann
                                    wird seit
                                         warenMärz 2020 von Larissa Bürki bekleidet             bei Herzpatienten, die zu Wassereinlagerungen neigen,
                       undZuflucht
 die Therapiestunden eine  von der im
                                   Stiftung Chance finanziert.
                                      hektischen                                                ein klareres Bild über das Gedeihen.
   Spitalumfeld. Sie bleiben in schöner Erinnerung.
                          Chronisch kritisch kranke Kinder leiden oft an Über- oder             Optimale Ernährung soll Ernährungsdefizite vermeiden,
                          Unterernährung, Störungen des Verdauungssystems,                      den Heilungsprozess begünstigen und die Aufenthalts-
                          Muskelverlust sowie unzureichendem Gedeihen. Dies                     dauer auf der Intensivstation bestenfalls verkürzen. Je
                          kann zu schlechteren Ergebnissen und erhöhter Mortali-                nach Alter und Erkrankung ist die Ernährungstherapie
                          tät führen. Studien zeigen, dass eine auf Intensivmedizin             unterschiedlich fokussiert. Advanced Practice Dietitian
                          spezialisierte Ernährungsberaterin die Ernährungssitua-               Larissa Bürki nimmt zweimal pro Woche an den Visiten
                          tion im interdisziplinären Setting verbessern kann.                   auf den beiden Intensivpflegestationen mit je neun

                          Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master of Science (MSC)

                          Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master                    Betten teil. Bei Bedarf ist sie auch auf der Neonatolo gie
                          of Science (MSC) in Ernährungsmedizin abgeschlossen                   des Kinderspitals im Einsatz. Bei den Visiten werden
                          und sich auf die Ernährungsbedürfnisse kritisch kranker               die Ernährungsbedürfnisse und -ziele überprüft und in
                          Kinder spezialisiert, einer noch eher jungen Wis-                     enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen ggf. ange-
                          senschaft im Bereich der Pädiatrie. Die Bezeichnung                   passt – bezüglich Menge, Verabreichungsgeschwindig-
                          «Advanced Practice» bedeutet, dass sie aufgrund ihrer                 keit und -art, Nährstoffzusätzen und Verträglichkeit.
                          Kenntnisse und praktischen Erfahrungen im Spezialge-                  Larissa Bürki schätzt die konzentrierte Stimmung auf
                          biet in der Lage ist, Aufgaben wahrzunehmen, welche                   der IPS des Kinderspitals Zürich, ebenso die Komplexität,
                          über den üblichen Verantwortungsbereich einer Ernäh-                  Interprofessionalität und die grosse Fürsorglichkeit zum
                          rungsberaterin hinausgehen.                                           Wohl der Patientinnen und Patienten.

                          Kritisch kranke Kinder werden meist künstlich ernährt,                  Die Stiftung Chance finanziert die schweizweit erste
                          enteral mit Magen- oder Dünndarmsonde oder paren-                       Stelle einer Advanced Practice Dietitian (APD) auf
                          teral direkt ins Blut. Für ihre optimale Versorgung mit                 den Intensivstationen des Kinderspitals.
                          Nährstoffen gibt es eine Reihe von Parametern. Neben

                     8    STIFTUNG CHANCE 2020
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
BERICHT

Elias Überlebenschance auf 50% geschätzt.                     Ende Februar steht die vierte Operation für Elia an. Der
                                                              enge Durchgang der Speiseröhre wird erweitert und
An seinem 16. Lebenstag wird Elia zum zweiten Mal ope-
riert. Dieses Mal wird ein Katheter für die Ernährung         Glückliche Baby-Momente: Die Musiktherapeutin der
direkt durch die Bauchwand in den Magen gesetzt. Bis          Stiftung Chance summt für Elia.
jetzt wurde Elia parenteral, also mit Nährstoffen direkt
ins Blut, versorgt. Der Speiseröhrenstumpf soll in einer      gleichzeitig eine Leistenhernie operiert. Auch diese Ope-
späteren Operation mit dem Magen verbunden werden.            ration übersteht Elia ohne Zwischenfälle. Zwei Wochen
Dies würde bei einem termingeborenen Kind üblicher-           später darf er – endlich – nach Hause.
weise in den ersten Lebenstagen gemacht. Chirurg Ueli
Möhrlen will warten, bis Elia etwa drei Kilogramm schwer
ist. Elia muss «nachreifen». Das Team geht davon aus,
dass dieser Entwicklungsschritt rund zwei Monate
dauern wird. Für diese Zeit kehrt Elia zurück ins Universi-
tätsspital, wo er mit seinem Bruder Leon zusammentrifft.
Leon hat sich inzwischen gut entwickelt.

Im Alter von 14 Tagen wurde bei Leon eine Verbindung
vom Lungen- zum Körperkreislauf in einer Operation
ver schlossen. Diese Verbindung wird intrauterin (in der
Gebärmutter) gebraucht, nach der Geburt sollte sie sich
verschliessen. Besteht die Verbindung weiter, schadet
sie der Herzfunktion. Diese Operation ging fast unter bei
den Sorgen, die sich die Eltern um Elia machten. Leon
wird am 2. November aus der Neonatologie des Univer-
sitätsspitals Zürich entlassen, bzw. wechselt zu den
                                                              Familie Zürcher mit ihren Zwillingen Elia und Leon. Sieben Monate und
Eltern, die inzwischen in der Nähe des Kispi ein Eltern-
                                                              zehn Tage vergingen, bis sie Elia endlich nach Hause holen durften.
studio gemietet haben.
                                                              Die Eltern von Elia und Leon haben schwierige Monate
Die Eltern leben im Elternzimmer, pendeln zwischen            hinter sich. Sie sind überglücklich, dass alles, wie sie
Unispital und Kispi, tauschen jeden halben Tag den            kaum zu hoffen wagten, gut gegangen ist. Natürlich ist
Platz am Bett ihrer Söhne.                                    der Alltag zu Hause anstrengend. Doch die beiden
                                                              Buben entwickeln sich sehr gut. Und Elia holt auf, was
Elias dritte Operation findet am 19. November statt. Der      er durch die Operationen, das lange Liegen, verpasst
Speiseröhrenstumpf wird operativ gedehnt und mit dem          hat. Die Eltern sind inzwischen Experten auf dem Gebiet
Magen verbunden. Weil die beiden Enden stark gezogen          der Speiseröhrenfehlbildungen. Trotzdem sind sie froh,
werden müssen, dauert es länger, bis sich die Naht ver-       dass sie einen Rat von Anfang an beherzigt haben.
schliesst. Geduld ist gefragt, denn Elia muss in dieser       Barbara Brotschi hatte ihnen gleich am ersten Tag
Zeit flach liegen, darf nicht aus dem Bettchen genommen       empfohlen: «Auf keinen Fall zum Thema googlen!»
werden. Eine harte Zeit für die ganze Familie, auch für
Zwillingsbruder Leon, der nach den sieben gemeinsamen            Die Stiftung Chance finanziert die Musiktherapie im
Wochen im USZ seinen Bruder vemisst. Die Eltern legen            Kinderspital Zürich, die sonst nicht angeboten wer-
Leon häufig zu Elia ins Bettchen. Die Brüder geben sich          den könnte. Musiktherapie orientiert sich am Alter
gegenseitig Halt. Mitte Januar ist die Speiseröhre bei Elia      und den Bedürfnissen der kritisch kranken Kinder,
vernarbt. Eine Drainage saugt überschüssigen Speichel            wirkt beruhigend, fokussierend und erleichtert den
ab. Elia soll schlucken lernen, damit später die Ernährung       kleinen Patienten und ihren Eltern den oft belasten-
über die Speiseröhre klappt. Die Ernährung ist durch eine        den Alltag auf der IPS.
Sonde durch die Bauchwand in den Magen gewährleistet.

                                                                                                        STIFTUNG CHANCE 2020          9
2020 STIFTUNG CHANCE - Stiftung Chance für das kritisch ...
INTERVIEW

            Rebecca Pfaffen, neue Stiftungsrätin
            Das Interview führte Stiftungsratspräsidentin Barbara Brotschi

                                                                                Was möchtest du innerhalb der Stiftung erreichen ?
                                                                                Die Bedürfnisse der Patienten und ihrer Familien sollen
                                                                                ins Zentrum gestellt werden. Dabei haben wir Mitarbei-
                                                                                tende und die Familien teilweise unterschiedliche
                                                                                Ansichten. Dinge, die für uns nicht im Vordergrund
                                                                                stehen, sind für die Eltern wichtig. Als Beispiel nenne
                                                                                ich das Neugeborenen-Tagebuch, welches den Eltern
                                                                                ermöglicht, Erlebnisse zu verarbeiten, Erinnerungen
                                                                                festzuhalten. Für uns Pflegefachleute liegt der Fokus
                                                                                auf dem Überleben. Wir wollen den Kindern die bestmög-
                                                                                liche Behandlung zukommen lassen und Folgeschäden
                                                                                vermeiden. Für die Patienten und ihre Familien ist es
                                                                                aber auch wichtig, das Erlebte in ihren Alltag zu inte-
                                                                                grieren. Der Stiftung denkt da sehr umfassend und ist
                                                                                für alle diese Bedürfnisse da. Es geht nicht «nur» ums
                                                                                Medizinische, es geht zusätzlich darum, die belastende
                                                                                Zeit möglichst gut zu überstehen.

            Möchte das Engagement und vielfältige Wirken der Stiftung Chance
            am Kinderspital bekannter machen: Stiftungsrätin Rebecca Pfaffen.   Inwieweit fliesst dein Engagement für die Stiftung in
                                                                                deinen Arbeitsalltag ein ?
            Wie bist du zur Stiftung Chance für das kritisch kranke             Ich bin den Spenderinnen und Spendern sehr dankbar.
            Kind gekommen?                                                      Sie vertrauen dem Stiftungsrat, dass das Geld sinnvoll
            Die ehemalige Leiterin des Pflegedienstes der Intensiv-             eingesetzt wird. Vielleicht wurde vielen Menschen an-
            station und der Neonatologie, Christine Maguire, suchte             gesichts der Corona-Pandemie wieder einmal klar, wie
            vor ihrer Pensionierung eine Nachfolgerin. Es war ihr ein           fragil das Gut «Gesundheit» ist und wie stark wir in die-
            Anliegen, eine Pflegefachfrau für diese Aufgabe zu                  sen Momenten von einem funktionierenden Gesund-
            finden, da wir aufgrund unserer Tätigkeit einen engen               heitswesen abhängig sind. Den Spendern scheint dies
            Kontakt mit den Familien haben. Wir erleben die Eltern              bewusst zu sein. In meiner täglichen Arbeit kann ich die
            mit ihren kritisch kranken Kindern und erkennen die Be-             betroffenen Eltern darauf aufmerksam machen, dass es
            dürfnisse. Durch die Pflegebeziehung ergeben sich ver-              Menschen gibt, die ihre Sorgen kennen und grosszügig
            traute Gespräche, die es Eltern und grösseren Kindern               helfen. Ich weise die Betroffen auf die «Extraleistungen»
            ermöglichen, ihre Wünsche oder Anliegen zu äussern. Da              hin, die nur dank der Stiftung Chance möglich sind, wie
            ich mich gerne engagiere und neue Ideen einbringe, hat              beispielsweise die Kunst- und Musiktherapie. Eltern
            mich diese Aufgabe gereizt. Ich habe sofort zugesagt.               empfinden diese Angebote als Geschenk. Es ist mir wich-
                                                                                tig, aktiv zu vermitteln, was die Stiftung Chance auf der
            Wie hast du die Stiftung vor deiner Tätigkeit als                   Intensivstation und der Neonatologie alles möglich
            Stiftungs rätin wahrgenommen ?                                      macht.
            Als eher diskret. Seit ich im Stiftungsrat bin, vertrete
            ich die Meinung, dass das Engagement der Stiftung im
            Kinderspital sichtbarer gemacht werden soll. Es ist                   Rebecca Pfaffen arbeitet seit zwölf Jahren auf der
            wichtig, dass die Mitarbeitenden, aber auch die Eltern                IPS des Kinderspitals Zürich. Sie ist dipl. Expertin
            realisieren, welche Leistungen in unserem Klinikalltag                NDS Intensivpflege und stellvertretende Leiterin
            nur dank den Spenderinnen und Spendern der Stiftung                   Pflege auf der interdisziplinären Intensivstation A.
            Chance möglich sind.

       10   STIFTUNG CHANCE 2020
BERICHT

Larissa Bürki
Advanced Practice Dietitian (APD)

Die Abteilung für Intensivmedizin und Neonatologie des                       dem Verhältnis von Gewicht und Grösse in Bezug aufs
Kinderspitals Zürich hat in der Schweiz die erste Stelle                     Alter werden auch neuartige Messwerte eingesetzt. Die
einer Fachexpertin Advanced Practice Dietitian geschaf-                      Messung des Oberarmumfangs vermittelt beispielsweise
fen. Diese wird seit März 2020 von Larissa Bürki bekleidet                   bei Herzpatienten, die zu Wassereinlagerungen neigen,
und von der Stiftung Chance finanziert.                                      ein klareres Bild über das Gedeihen.

Chronisch kritisch kranke Kinder leiden oft an Über- oder                    Optimale Ernährung soll Ernährungsdefizite vermeiden,
Unterernährung, Störungen des Verdauungssystems,                             den Heilungsprozess begünstigen und die Aufenthalts-
Muskelverlust sowie unzureichendem Gedeihen. Dies                            dauer auf der Intensivstation bestenfalls verkürzen. Je
kann zu schlechteren Ergebnissen und erhöhter Mortali-                       nach Alter und Erkrankung ist die Ernährungstherapie
tät führen. Studien zeigen, dass eine auf Intensivmedizin                    unterschiedlich fokussiert. Advanced Practice Dietitian
spezialisierte Ernährungsberaterin die Ernährungssitua-                      Larissa Bürki nimmt zweimal pro Woche an den Visiten
tion im interdisziplinären Setting verbessern kann.                          auf den beiden Intensivpflegestationen mit je neun

Ernährungsexpertin Larissa Bürki, Master of Science (MSC), bespricht sich mit Dr. med. Eva Kühlwein, Oberärztin Intensivmedizin.

Larissa Bürki hat ihre Ausbildung mit einem Master                           Betten teil. Bei Bedarf ist sie auch auf der Neonatolo gie
of Science (MSC) in Ernährungsmedizin abgeschlossen                          des Kinderspitals im Einsatz. Bei den Visiten werden
und sich auf die Ernährungsbedürfnisse kritisch kranker                      die Ernährungsbedürfnisse und -ziele überprüft und in
Kinder spezialisiert, einer noch eher jungen Wis-                            enger Zusammenarbeit mit den Ärztinnen ggf. ange-
senschaft im Bereich der Pädiatrie. Die Bezeichnung                          passt – bezüglich Menge, Verabreichungsgeschwindig-
«Advanced Practice» bedeutet, dass sie aufgrund ihrer                        keit und -art, Nährstoffzusätzen und Verträglichkeit.
Kenntnisse und praktischen Erfahrungen im Spezialge-                         Larissa Bürki schätzt die konzentrierte Stimmung auf
biet in der Lage ist, Aufgaben wahrzunehmen, welche                          der IPS des Kinderspitals Zürich, ebenso die Komplexität,
über den üblichen Verantwortungsbereich einer Ernäh-                         Interprofessionalität und die grosse Fürsorglichkeit zum
rungsberaterin hinausgehen.                                                  Wohl der Patientinnen und Patienten.

Kritisch kranke Kinder werden meist künstlich ernährt,                          Die Stiftung Chance finanziert die schweizweit erste
enteral mit Magen- oder Dünndarmsonde oder paren-                               Stelle einer Advanced Practice Dietitian (APD) auf
teral direkt ins Blut. Für ihre optimale Versorgung mit                         den Intensivstationen des Kinderspitals.
Nährstoffen gibt es eine Reihe von Parametern. Neben

                                                                                                                          STIFTUNG CHANCE 2020   11
Kind sein dürfen, auch wenn man krank
                                         und im Kinderspital ist.
                                 Jedes Jahr entstehen in der Kunst- und
                                  Ausdruckstherapie, finanziert durch
                            die Stiftung Chance, wunderbare Zeichnungen.
                                     Danke für Ihre Unterstützung!

12   STIFTUNG CHANCE 2020
JUBILÄUM

«Sie haben die Holberg Suite von Grieg gespielt,
es war einfach gewaltig. ..»
Was schenkt sich eine Stiftung zum Geburtstag? Eine Konzertprobe vom Feinsten,
mit einem internationalen Star. So geschehen am 24. Februar 2020.
Eva Lindemann, Geschäftsführerin der Stiftung Chance,        Kinder sind in jeder Hinsicht unsere Zukunft. Das sage
gerät ins Schwärmen, wenn sie den Jubiläumsanlass            ich nicht nur, da ich stolzer Vater bin. Sie verdienen
der Stiftung Revue passieren lässt. Und mit ihr viele        unsere Hochachtung und unsere Unterstützung.
unserer Spenderinnen und Spender, welche den Kon-
zertprobenanlass mit dem Zürcher Kammerorchester
und das Meet & Greet mit Stargeiger Daniel Hope erlebt
haben. Der Künstler beeindruckte durch sein Können,
mischte sich nach der Probe fröhlich unter die Jubi-
läumsgäste, verteilte Autogramme und strahlte für
Fotos. Ausserdem hat er unsere Fragen beantwortet.

Daniel Hope, während der Probe haben Sie hier und da
unterbrochen und sogar Passagen vorgespielt. Sind Sie
ein strenger Chef?
Nur, wenn es sein muss.

Wie hat es Sie an die Limmat zum ZKO verschlagen?
Das ZKO habe ich zum ersten Mal als kleines Kind erle-
ben dürfen und mich sofort in dessen Klang verliebt. Ich
hätte nie gedacht, dass ich vierzig Jahre später die
künstlerische Leitung von diesem wunderbaren Ensem-
ble übernehmen dürfte.

Das Zürcher Kammerorchester gehört zu den meist-
gereisten Berufsorchestern der Welt. Wie viel sind Sie
unterwegs und wohin geht es als nächstes?
Wir sind auf allen Kontinenten der Welt unterwegs.
Natürlich dürfen wir im Moment wegen der Corona-
                                                             Violinist Daniel Hope ist seit 2016 Music Director des Zürcher Kammer-
Situation nicht reisen oder uns sehen, aber die ersten       orchesters, welches zu den führenden Klangkörpern seiner Art zählt und
Lockerungen sind in Sicht, und ich freue mich sehr darauf.   weltweites Renommee geniesst. Die Stiftung Chance ist stolz darauf,
                                                             dass sie ihr 20 Jahre Jubiläum mit einer Benefizveranstaltung, gespon-
                                                             sort vom Zürcher Kammerorchester, feiern durfte.
Sie haben als Vierjähriger mit dem Geigenspiel be-
gonnen? Haben Sie es vermisst, wie andere Kinder in den
                                                                Die Stiftung Chance bedankt sich sehr herzlich bei
Tag hineinzuleben?
                                                                Beatrice Marschel, welche diesen wunderbaren An-
Nein, da meine Eltern immer darauf Wert gelegt haben,
                                                                lass ermöglichte. Danke an Stiftungsratspräsidentin
dass Musik nur Teil einer kindlichen Erziehung ist und
                                                                Barbara Brotschi für die bewegende Ansprache, an
die anderen Facetten nie zu kurz kamen.
                                                                Stiftungsrätin Evi Ehrensperger-Schaub für ihre Sicht
                                                                einer betroffenen Mutter, an Stiftungsrätin Daniela
Mit dem Konzertanlass des Zürcher Kammerorchesters
                                                                Bosshardt-Hengartner für den grosszügigen Apéro
unterstützen Sie die Stiftung Chance für das kritisch
                                                                und an die Confiserie Honold für die Pralinés.
kranke Kind. Warum sind Ihnen Kinder ein Anliegen?

                                                                                                        STIFTUNG CHANCE 2020          13
BERICHT

          Das neue Sim-Baby ist da!

          Nachwuchs im Simulations-
          und Trainingszentrum am Kispi:
          Die Stiftung Chance für das
          kritische Kind finanziert erneut
          eine Simulationspuppe.
          Simulationstrainings sind ein wichtiger Bestandteil der
          Aus- und Weiterbildung im medizinischen und pflegeri-
          schen Bereich. So wird das Simulations- und Trai-
          ningszentrum des Kispi, 2016 erbaut, rege genutzt.
          Mitarbeitende der Intensivstationen, der Neonatologie,
          Anästhesie und des Notfalls führen in den Räumlich-
          keiten regelmässig fachspezifische Simulationen und
          Trainings zum Erlernen und Aufrechterhalten ihrer
          Fähigkeiten und Fertigkeiten durch. Seit 2018 werden
          zudem halbjährlich grössere interdisziplinäre Schock-
          raumsimulationen veranstaltet, bei denen zusätzlich
          auch die Chirurgie, die Radiologie, das Labor sowie
          Schutz und Rettung Zürich mit einbezogen sind.

          Für diese Simulationstrainings wurde nun ein neues
          Sim-Baby angeschafft. Die neue Generation der Simu-
          lationspuppen kann ohne störende Kabel betrieben
          werden, was die Einsatzmöglichkeiten weiter verbes-
          sert. So lassen sich jetzt realitätsgetreu auch Über-
          gabesituationen von prä-klinisch zu klinisch zu inner-
          klinisch simulieren.

          Weiter verfügt das neue Sim-Baby über zusätzliche
          «Fähigkeiten», die bisher gefehlt hatten, wie spontanes
          Augenöffnen, Pupillenreaktionen auf Licht und Lid-
          schlag, dessen Frequenz sich sogar einstellen lässt.
          Weiter ist nun die Überprüfung der Rekapillarisations-
          zeit (zur Überprüfung der Durchblutung) direkt an der
          Puppe möglich.

             Das Simulations- und Trainingszentrum am Kinder spital Zürich konnte dank grosszügiger Unter stützung durch
             die Stiftung Chance gebaut und ausgestattet werden; neben vielem anderem auch mit Simulationspuppen. Das
             neue Sim-Baby kostete rund 45’000 Franken.

     14   STIFTUNG CHANCE 2020
SPENDENAKTIONEN

Mitarbeitende der Zurich unterstützen
die Stiftung Chance
Die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG (Zurich)                        Karin Amacher, bei der Zurich am Konzernhauptsitz in
engagiert sich als Unternehmen im sozialen Bereich.                      der Finanzabteilung tätig, ist Kontaktperson für die
Aber auch die Mitarbeitenden sammeln Spenden und                         Stiftung Chance. «Die Mitarbeitenden sollen lokal, in
investieren Zeit; unter anderem für die Stiftung                         ihrer Umgebung, Hilfsprojekte und sozial tätige Orga-
Chance.                                                                  nisationen unterstützen. Wir möchten auf diese Art
                                                                         etwas an die Gemeinschaft zurückgeben.» Wie dieses
Die «Community Week» ist ein jährlich durchgeführ-                       soziale Engagement das Bewusstsein der Mitar-
ter Anlass, bei dem sich die Mitarbeitenden der Zurich                   beitenden prägt, zeigen auch spontane Hilfsaktionen,
Insurance Group weltweit für soziale Anliegen enga-                      so wurden beispielsweise für Flüchtlinge Kleider und
gieren. Am Konzernhauptsitz in Zürich werden im Rah-                     Spielsachen gesammelt.
men der Community Week fünf Organisationen im In-
und sogar im Ausland unterstützt. Die Stiftung
Chance ist seit vielen Jahren eine dieser Organisatio-
nen, welche vom Engagement der Mitarbeitenden des
Konzernhauptsitzes profitieren darf. Waren es wäh-
rend mehrerer Jahre Konzerte, welche zugunsten der
Stiftung Chance durchgeführt wurden, werden die
Mitarbeitenden der Zurich jetzt in vielfältigen Projek-
ten aktiv. Die Palette reicht vom Kuchenverkauf bis
zum Marathonlauf. Jeder gesammelte Spendenfran-
ken von Mitarbeitenden wird zudem aus den Mitteln
der Z Zurich Foundation, der von verschiedenen Mit-
gliedern der Zurich Insurance Group finanzierten,
global tätigen gemeinnützigen Stiftung, grosszügig
verdoppelt.

Anliegen der Community Week ist es, dass die Mitar-
beitenden ihre Schreibtische verlassen und selbst,
wo immer möglich, aktiv werden und Hand anlegen.
Diese Abwechslung zum Berufsalltag bietet Einblicke                      Während der Community Week engagieren sich die Mitarbeitenden der Zurich für soziale Anliegen.
in ganz andere Lebenswelten. So auch beim Engage-                        Am Konzernhauptsitz in Zürich tun sie dies für die Stiftung Chance.

ment für die Stiftung Chance, welche explizit Projekte
fördert, die den Intensivstationen und der Neonato-                         Die Stiftung Chance für das kritische kranke Kind
logie des Kinderspitals Zürich zu Gute kommen. Bei                          dankt der Zurich und der Z Zurich Foundation für die
der Übergabe des Spendenchecks konnte sich eine                             jahrelange gute Zusammenarbeit und die sehr ge-
Gruppe Mitarbeitender der Zurich einen Einblick in die                      schätzte regelmässige Berücksichtigung mit Spenden.
Arbeit einer Intensivstation verschaffen.

Impressum                                                                                             Stiftungsrat der
                                                                                                      Stiftung Chance für das kritisch kranke Kind
Titelbild: Janine Zürcher-Kuhnen
                                                                                                      PD Dr. Barbara Brotschi, Präsidentin
Redaktion: Eva Lindemann      Fotos: Valérie Jaquet, Barbora Prekopová, Verein Herzensbilder          Daniela Bosshardt-Hengartner
                                                                                                      Evi Ehrensperger-Schaub
Zu Sonderkonditionen für die Stiftung Chance gearbeitet haben:
                                                                                                      Dr. Claudia Furrer-Kübler
Koordination und Gestaltung: Tina & Adriano Ackermann       Illustration Bär: Babette Maeder          Rebecca Pfaffen
Texte: Tina Ackermann    Druck: Elmar Ming, Küchler Druck, Giswil   Couverts: H. GOESSLER AG          Eva Lindemann, Geschäftsführerin

                                                                                                                     STIFTUNG CHANCE 2020            15
Herzlichen Dank!
                       Die Stiftung Chance unterstützt seit 1999 kritisch kranke Kinder auf der
                Intensivstation und Neonatologie des Kinderspitals Zürich und erleichtert ihnen und
                    ihren Familien den Aufenthalt; mit zusätzlicher Betreuung, mit Infrastruktur,
                   mit Kunst- und Ausdruckstherapie, mit Musiktherapie, mit einem Care-Team.
                            Das ist dringend nötig und wird durch die Stiftung ermöglicht.

                          Finanziert wird die Stiftung Chance durch Gönnerinnen und Gönner.

Bild gezeichnet im Rahmen der Kunst- und Ausdruckstherapie

Stiftung Chance für das kritisch kranke Kind im Kinderspital Zürich
Steinwiesstrasse 75 CH-8032 Zürich Telefon 044 266 71 11 www.stiftung-chance.ch   STIFTU N G C H A N CE
Spenden PC 87-409152-4 IBAN CH36 0900 0000 8740 9152 4                                 für das kritisch kranke Kind
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