15 Fakten, die Chefs überzeugen - Geschlechterausgewogenheit in Führungspositionen - Mythen und Realität - Initiative Chefsache
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15 Fakten, die Chefs überzeugen Geschlechterausgewogenheit in Führungspositionen – Mythen und Realität
Zusammenfassung Das Thema Geschlechterausgewogenheit in Führungspositionen erhält wachsende Aufmerksamkeit in der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft. Immer mehr Organisationen denken aktiv darüber nach, wie sie den Anteil an Frauen grundsätzlich und insbesondere in Führungspositionen erhöhen können. Aber worin liegen die Vorteile für Unternehmen? Wie stellt sich die derzeitige Unausgewogen- heit eigentlich dar? Und was kann man effektiv dagegen tun? Diese Faktensammlung richtet sich an Führungskräfte aus Wirtschaft, Sozialwirt- schaft, Wissenschaft und Medien. Sie greift die häufigsten Mythen zu Geschlechter- ausgewogenheit auf und unterzieht diese einer datenbasierten Prüfung. Dieser Faktencheck schafft somit die Grundlage für eine objektive Betrachtung des Status quo und des aktuellen Handlungsbedarfs. | 3
Ein Realitätscheck: Die 5 größten Mythen zum Thema Geschlechterausgewogenheit in Führungspositionen Überblick: Status quo in Deutschland Die 5 größten Mythen zum Thema Geschlechterausgewogenheit in Führungspositionen – und 15 Fakten, die sie widerlegen I „Die Unterschiede erledigen sich von allein“ II „Frauen streben seltener nach Führungspositionen“ III „Geschlechterausgewogenheit ist ein reines Imagethema“ IV „Es werden nur noch Frauen bevorzugt“ V „Es ändert sich trotz der vielen Maßnahmen nichts“ Was tun? Kurzvorstellung: Initiative Chefsache Quellenverzeichnis | 5
Status quo 6 |
Frauen sind in Führungspositionen großer Unternehmen nach wie vor unterrepräsentiert Top-200-Unternehmen in Deutschland in Prozent Aufsichtsratspositionen Vorstands-/Topmanagementpositionen 100% 100% 5,4 6,3 18,4 19,7 434 57 Frauen Frauen 94,6 93,7 81,6 80,3 1.769 848 Männer Männer 2014 2015 2014 2015 Bei gleichbleibendem Fortschritt werden Frauen erst nach 2040 in Aufsichts- räten und nach 2100 in Vorständen in gleicher Zahl vertreten sein wie Männer Anmerkung: Nur Unternehmen, die Angaben zur Zusammensetzung der jeweiligen Spitzengremien machen; ohne Finanzsektor QUELLE: Managerinnen-Barometer 2016, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Januar 2016 | 7
Auch in Führungspositionen der Wissenschaft ist der Frauenanteil gering Außeruniversitäre Hochschulen Forschungseinrichtungen1 Anteil von Professorinnen, in Prozent Frauenanteil 2014, in Prozent W3/W4 12,0 Wissenschaft W2/W3 24,8 1. Ebene 11,1 Verwaltung 2. Ebene 17,3 20 21 22 14 15 16 17 18 19 20 2005 06 07 08 09 10 11 12 13 2014 1 Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft QUELLE: Pakt für Forschung und Innovation, Monitoring-Bericht 2015; Statistisches Bundesamt 8 |
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Die 5 größten Mythen zum Thema Geschlechterausgewogenheit in Führungspositionen 10 |
Faktencheck zu Mythos 1 Realität Trotz des steigenden Frauenanteils bei Universitätsabsolventen und Berufseinsteigern verändert sich die Relation in Führungs- positionen nur minimal – denn der Frauenanteil sinkt mit jeder höheren Karrierestufe „Die Unter- schiede erledigen sich von allein“ 2 Es gibt nicht nur die eine "gläserne Decke" – Aktuelle Entwicklun- der Frauenanteil sinkt mit jeder Hierarchiestufe gen werden mit der Frauenanteil Anzahl der Unternehmen = 1301 Aufstiegswahrscheinlichkeit von Männern gegenüber Frauen Zeit von allein zu 3 Auch auf der wissenschaftlichen Karriereleiter sinkt der Frauenanteil kontinuierlich Geschlechteraus- CEO 2% 5x Vorstand 9% Frauenanteil 2014 2x in Prozent Obere Führungsebene gewogenheit 12% I und Vice President 2x Professoren 22 Mittlere Führungsebene 22% 3x führen 52% Dozenten und Assistenten 38 Einstiegsniveau Hochschulen Wissenschaftliche Mitarbeiter 41 Lehrkräfte für besondere Aufgaben 52 1 Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten und/oder über 1 Mrd. EUR Umsatz, die Angaben gemacht haben (EMEA) Professuräquivalente Stellen 17 QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 Außer- universitäre Post-Docs 37 Forschungs- einrichtungen1 Promovierende 44 1 Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft QUELLE: Pakt für Forschung und Innovation, Monitoring-Bericht 2015; Statistisches Bundesamt MYTHOS | 11
1 Der steigende Frauenanteil unter Absolventen spiegelt sich in Führungspositionen nicht wider Universitätsabsolventinnen1 Weibliche Führungskräfte2 Frauenanteil an Universitätsabsolventen und Frauenanteil 30 Jahre später in Führungspositionen in Prozent, lineare Prognose für 2035 Land 1970er 2000er 1978 61 2005 64 Schweden 2006 24 20353 25 1976 32 2005 61 Spanien 2006 4 20353 8 Deutsch- 1975 32 2005 49 land 2006 11 20353 17 1975 41 2005 58 Frankreich 2006 8 20353 11 1 Weibliche Absolventen mit einem Abschluss äquivalent zum Master-Abschluss 2 Statistik der Europäischen Kommission zu den 50 führenden börsennotierten Unternehmen pro Land 3 Hochrechnung basierend auf Trends, 1975 - 2005 QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2007 12 |
2 Es gibt nicht nur die eine „gläserne Decke“ – der Frauenanteil sinkt mit jeder Hierarchiestufe Frauenanteil Aufstiegswahrscheinlichkeit Anzahl der Unternehmen = 1301 von Männern gegenüber Frauen CEO 2% 5x Vorstand 9% 2x Obere Führungsebene 12% und Vice President 2x Mittlere Führungsebene 22% 3x Einstiegsniveau 52% 1 Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten und/oder über 1 Mrd. EUR Umsatz, die Angaben gemacht haben (EMEA) QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 | 13
3 Auch auf der wissenschaftlichen Karriereleiter sinkt der Frauenanteil kontinuierlich Frauenanteil 2014 in Prozent Professoren 22 Dozenten und Assistenten 38 Hochschulen Wissenschaftliche Mitarbeiter 41 Lehrkräfte für besondere Aufgaben 52 Professuräquivalente Stellen 17 Außer- universitäre Post-Docs 37 Forschungs- einrichtungen1 Promovierende 44 1 Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft QUELLE: Pakt für Forschung und Innovation, Monitoring-Bericht 2015; Statistisches Bundesamt 14 |
Faktencheck zu Mythos 2 Realität Frauen haben ebenso ambitionierte Karrierepläne wie Männer und sind bereit, viel Zeit und Energie in ihre Karriere zu investieren „Frauen streben seltener nach Führungsposi- 4 Frauen stecken sich selbst hohe Ziele tionen“ "Ich habe den Wunsch, in meiner beruflichen Laufbahn in eine Topführungsposition aufzusteigen" in Prozent1 5 Frauen sind ebenso bereit wie Männer, für eine Führungsposition weniger Zeit für das Privat- Frauen haben generell Antworten aus oberer und 81 79 leben zu akzeptieren weniger Interesse an mittlerer Führungsebene "Ich bin bereit, einen Teil meines Privatlebens zurück- zustellen, um in eine Topmanagementposition aufzusteigen" in Prozent1 Führungspositionen 64 61 als Männer II Männer Frauen 1 Anzahl der Befragten = 819 (539 obere und 280 mittlere Führungsebene); Anteil der Befragten, auf die diese Aussage zutrifft QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 Männer Frauen 1 Anzahl der Befragten = 1.421; Anteil der Befragten, die dieser Aussage zustimmen QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 MYTHOS | 15
4 Frauen stecken sich selbst hohe Ziele „Ich habe den Wunsch, in meiner beruflichen Laufbahn in eine Topführungsposition aufzusteigen“ in Prozent1 81 79 Antworten aus oberer und mittlerer Führungsebene Männer Frauen 1 Anzahl der Befragten = 819 (539 obere und 280 mittlere Führungsebene); Anteil der Befragten, auf die diese Aussage zutrifft QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 16 |
5 Frauen sind ebenso bereit wie Männer, für eine Führungsposition weniger Zeit für das Privat- leben zu akzeptieren „Ich bin bereit, einen Teil meines Privatlebens zurück- zustellen, um in eine Topmanagementposition aufzusteigen“ in Prozent1 64 61 Männer Frauen 1 Anzahl der Befragten = 1.421; Anteil der Befragten, die dieser Aussage zustimmen QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 | 17
Faktencheck zu Mythos 3 Realität Unternehmen mit Frauenanteil in Führungs- gremien sind gesünder und finanziell erfolgreicher – denn der Frauenanteil ist relevant für strategische Entscheidungen und „Geschlechter- kollektive Intelligenz ausgewogenheit ist ein reines 6 Unternehmen mit mehr Frauen im Vorstand sind in vielen Dimensionen erfolgreicher (1/2) Imagethema“ Unternehmen ohne Frauen im Vorstand Eigenkapitalrendite1 in Prozent Unternehmen unter den besten 25% bez. Frauenanteil im Vorstand EBIT-Marge2 in Prozent 6 22 Unternehmen 17 mit mehr Frauen im Vorstand sind in vielen Dimensionen erfolgreicher (2/2) +47% +55% Geschlechtergerech- Keine Frau im Vorstand 15 Mind. 3 Frauen im Vorstand 11 In welcher Dimension zeigt Ihr Unternehmen gute Leistungen? Anteil der befragten Beschäftigten, in Prozent1 tigkeit ist wichtig für 7 Arbeitsumfeld 48 63 +7 Pkt. +3 Pkt. Bestimmte Verhaltensweisen Motivation von strategischer und Werte 55 66 Relevanz werden von Frauen häufiger ange- wandt als von Männern 51 70 den Ruf eines Unter- Ausrichtung +6 Pkt. Fähigkeiten Bei Frauen häufiger1 +1 Bei Pkt.etwas häufiger2 Frauen Bei Frauen und Männern gleich häufig Bei Männern häufiger1 57 71 Wichtigste Verhaltensweisen3 in Prozent, absteigend nach strategischer Relevanz Koordination 56 Zuständig- 64 +5 Pkt. +1 Pkt. nehmens, aber Anmerkung: Durchführung in 6 europäischen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden, Norwegen) und den BRIC-Staaten keiten 8 (Brasilien, Russland, Indien, China), 2007 - 2009 1 Durchschnitt, Anzahl der Unternehmen = 279 und Kontrolle 61 65 2 Durchschnitt, Anzahl der Unternehmen = 231; Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister wurden ausgenommen Intellektuelle Anregung Die kollektive Intelligenz steigt, 62wenn mehr QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2010 Frauen Teil des Teams sind Führungs- 68 Inspiration 52 61 +4 Pkt. Innovation +1 Pkt. team nicht für seine 72Erwartungen und Anerkennung 53 57 Bandbreite der kollektiven Intelligenz im Team III Partizipative Entscheidungsfindung 57 Externe 64 Kollektive Intelligenz im Verhältnis zum Frauenanteil +3 Pkt. Mitarbeiterentwicklung 38 Orientierung 67 Leistung Vorbildfunktion 34 1 Anzahl = 45 Unternehmen ohne weiblichen Vorstand, 13 Unternehmen mit mind. 3 weiblichen Vorständen Effiziente Kommunikation QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 23 Hoch Kontrolle und Korrekturmaßnahmen 18 Individuelle Entscheidungsfindung 12 Kollektive Intelligenz 1 Häufigkeitsdifferenz ≥ 4%, statistisch signifikant (t-Test: p < 0,05) 2 Häufigkeitsdifferenz von 1%, statistisch signifikant (t-Test: p < 0,05) 3 Die Befragten konnten bis zu 4 Verhaltensweisen auswählen QUELLE: Eagly, Johannesen-Schmidt und van Engen: "Transformational, Transactional and Laissez-faire Leadership Styles", 2003; Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 Niedrig 0 50 100 Frauenanteil, in Prozent Anmerkung: Kollektive Intelligenz wird definiert als Intelligenz einer Gruppe, die aus Zusammenarbeit und Konkurrenz von Individuen entsteht QUELLE: „What makes teams smarter?“, Harvard Business Review, Juni 2011 MYTHOS 18 |
6 Unternehmen mit mehr Frauen im Vorstand sind in vielen Dimensionen erfolgreicher (1/2) Unternehmen ohne Frauen im Vorstand Unternehmen unter den besten 25% bez. Frauenanteil im Vorstand Eigenkapitalrendite1 EBIT-Marge2 in Prozent in Prozent 22 17 +47% +55% 15 11 Anmerkung: Durchführung in 6 europäischen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden, Norwegen) und den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China), 2007 - 2009 1 Durchschnitt, Anzahl der Unternehmen = 279 2 Durchschnitt, Anzahl der Unternehmen = 231; Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister wurden ausgenommen QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2010 | 19
6 Unternehmen mit mehr Frauen im Vorstand sind in vielen Dimensionen erfolgreicher (2/2) Keine Frau im Vorstand Mind. 3 Frauen im Vorstand In welcher Dimension zeigt Ihr Unternehmen gute Leistungen? Anteil der befragten Beschäftigten, in Prozent1 Arbeitsumfeld 48 63 +7 Pkt. Motivation +3 Pkt. und Werte 55 66 51 70 Ausrichtung +6 Pkt. Fähigkeiten +1 Pkt. 57 71 Koordination 56 Zuständig- 64 +5 Pkt. +1 Pkt. und Kontrolle 61 keiten 65 Führungs- 68 52 +4 Pkt. Innovation +1 Pkt. team 72 53 Externe 64 +3 Pkt. Orientierung 67 1 Anzahl = 45 Unternehmen ohne weiblichen Vorstand, 13 Unternehmen mit mind. 3 weiblichen Vorständen QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 20 |
7 Bestimmte Verhaltensweisen von strategischer Relevanz werden von Frauen häufiger ange- wandt als von Männern Bei Frauen häufiger1 Bei Frauen etwas häufiger2 Bei Frauen und Männern gleich häufig Bei Männern häufiger1 Wichtigste Verhaltensweisen3 in Prozent, absteigend nach strategischer Relevanz Intellektuelle Anregung 62 Inspiration 61 Erwartungen und Anerkennung 57 Partizipative Entscheidungsfindung 57 Mitarbeiterentwicklung 38 Vorbildfunktion 34 Effiziente Kommunikation 23 Kontrolle und Korrekturmaßnahmen 18 Individuelle Entscheidungsfindung 12 1 Häufigkeitsdifferenz ≥ 4%, statistisch signifikant (t-Test: p < 0,05) 2 Häufigkeitsdifferenz von 1%, statistisch signifikant (t-Test: p < 0,05) 3 Die Befragten konnten bis zu 4 Verhaltensweisen auswählen QUELLE: Eagly, Johannesen-Schmidt und van Engen: „Transformational, Transactional and Laissez-faire Leadership Styles“, 2003; Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 | 21
8 Die kollektive Intelligenz steigt, wenn mehr Frauen Teil des Teams sind Bandbreite der kollektiven Intelligenz im Team Kollektive Intelligenz im Verhältnis zum Frauenanteil Hoch Kollektive Intelligenz Niedrig 0 50 100 Frauenanteil, in Prozent Anmerkung: Kollektive Intelligenz wird definiert als Intelligenz einer Gruppe, die aus Zusammenarbeit und Konkurrenz von Individuen entsteht QUELLE: „What makes teams smarter?“, Harvard Business Review, Juni 2011 22 |
Faktencheck zu Mythos 4 Realität Die Leistung von Männern und Frauen wird teilweise sehr unterschiedlich bewertet – vor allem Männer sind sich dessen jedoch oft nicht bewusst „Es werden nur noch Frauen 9 Geschlecht und Attraktivität von Jung- unternehmern sind entscheidend für die bevorzugt“ Gewinnung von Investoren Attraktivität Niedrig Hoch Erfolgswahrscheinlichkeit bei Pitch- Wettbewerben1 in Prozent 10 Wissenschaftliche Förderquoten 2fallen Wahrscheinlichkeit von Investitionen bei Frauen niedriger aus, vor allem in 1 = sehr unwahrscheinlich; 7 = sehr traditionell männlichen Bereichen wahrscheinlich 0,39 5,21 Frauenförderung 11 Förderquoten nach Geschlecht Förderquoten von Frauen im Vergleich zu in Prozent; Angabe der Prozentpunkt- 4,35 Frauen Männernhaben nach wie vor geringere 4,59 1 differenzen Aufstiegschancen 4,14 in Prozentpunkten als Männer 0,29 benachteiligt männ- Anträge von Männern Anträge von Frauen -0,5 12 0,21 50 -1,0 -4,7 Viele Männer sind sich der fort- 0,18 Männeranteil Aufstiegswahrscheinlichkeit bestehenden Herausforderungen für liche Kollegen und -2,2 Anzahl der Unternehmen = 130 1 von Männern gegenüber Frauen -1,2 -2,7 Frauen nicht bewusst 45 -1,3 -6,3 Stimme zu2 Stimme nicht zu Keine Angaben widerspricht dem CEO 98% 40 5x -2,1 Vorstand "Frauen tun sich trotz gleicher Fähigkeiten und Qualifikationen immer 91% Leistungsprinzip Männlich Weiblich 35 Männlich Weiblich noch schwerer, in Topmanagementpositionen aufzusteigen" IV 2x in Prozent1 Obere Führungsebene -8,188% 1 N = 96; Effekt von Attraktivität bei Männern p = 0,42, bei Frauen nicht signifikant und Vice President 30Frauen nicht signifikant 2 N = 520; Effekt von Attraktivität bei Männern p = 0,24, bei Gesamt Geistes-/ Lebens- Natur- Ingenieur- 2x 05 06 07 Sozial- wissen- wissen- Quelle: Brooks et al., "Investors prefer entrepreneurial ventures pitched by attractive men", PNAS, 2014 2004 2008 Stimmewissen- wissen- schaften78% Mittlere Führungsebene schaften schaften Stimme Jahr der Förderentscheidung nicht zu zu schaften 3x 28 Einstiegsniveau 48% 1 Schätzung unter Berücksichtigung des Lebensalters, des Jahres der Förderentscheidung und der Antragssumme 93 Männer 5 Frauen 58 QUELLE: Auspurg und Hinz, "Antragsaktivitäten und Förderchancen von Wissenschaftlerinnen", 2010 1 Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten und/oder über 1 Mrd. EUR Umsatz, die Angaben gemacht haben (EMEA) QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 1 Anzahl der Befragten = 1.421 2 Anteil der Befragten, die zustimmten oder voll und ganz zustimmten QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2013 MYTHOS | 23
9 Geschlecht und Attraktivität von Jung- unternehmern sind entscheidend für die Gewinnung von Investoren Attraktivität Niedrig Hoch Erfolgswahrscheinlichkeit bei Pitch- Wahrscheinlichkeit von Investitionen2 Wettbewerben1 1 = sehr unwahrscheinlich; 7 = sehr in Prozent wahrscheinlich 0,39 5,21 4,59 4,35 4,14 0,29 0,21 0,18 Männlich Weiblich Männlich Weiblich 1 N = 96; Effekt von Attraktivität bei Männern p = 0,42, bei Frauen nicht signifikant 2 N = 520; Effekt von Attraktivität bei Männern p = 0,24, bei Frauen nicht signifikant Quelle: Brooks et al., „Investors prefer entrepreneurial ventures pitched by attractive men“, PNAS, 2014 24 |
10 Wissenschaftliche Förderquoten fallen bei Frauen niedriger aus, vor allem in traditionell männlichen Bereichen Förderquoten nach Geschlecht Förderquoten von Frauen im Vergleich zu in Prozent; Angabe der Prozentpunkt- Männern1 differenzen in Prozentpunkten Anträge von Männern Anträge von Frauen -0,5 50 -1,0 -4,7 -2,2 -1,2 -2,7 45 -1,3 -6,3 40 -2,1 35 -8,1 30 Gesamt Geistes-/ Lebens- Natur- Ingenieur- 2004 05 06 07 2008 Sozial- wissen- wissen- wissen- wissen- schaften schaften schaften Jahr der Förderentscheidung schaften 1 Schätzung unter Berücksichtigung des Lebensalters, des Jahres der Förderentscheidung und der Antragssumme QUELLE: Auspurg und Hinz, „Antragsaktivitäten und Förderchancen von Wissenschaftlerinnen“, 2010 | 25
11 Frauen haben nach wie vor geringere Aufstiegschancen als Männer Männeranteil Aufstiegswahrscheinlichkeit Anzahl der Unternehmen = 1301 von Männern gegenüber Frauen CEO 98% 5x Vorstand 91% 2x Obere Führungsebene 88% und Vice President 2x Mittlere Führungsebene 78% 3x Einstiegsniveau 48% 1 Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten und/oder über 1 Mrd. EUR Umsatz, die Angaben gemacht haben (EMEA) QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 26 |
12 Viele Männer sind sich der fort- bestehenden Herausforderungen für Frauen nicht bewusst Stimme zu2 Stimme nicht zu Keine Angaben „Frauen tun sich trotz gleicher Fähigkeiten und Qualifikationen immer noch schwerer, in Topmanagementpositionen aufzusteigen“ in Prozent1 Stimme Stimme nicht zu zu 28 93 Männer 5 Frauen 58 1 Anzahl der Befragten = 1.421 2 Anteil der Befragten, die zustimmten oder voll und ganz zustimmten QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2013 | 27
Faktencheck zu Mythos 5 Realität Maßnahme ist nicht gleich Maßnahme: Um sichtbare Ergebnisse mit Diversitätsmaßnahmen zu erzielen, sind ein klares Engagement der Führungsebene und eine zielgerichtete „Es ändert sich Umsetzung essenziell trotz der vielen Maßnahmen 13 Die Investition in eine Vielzahl an Maßnahmen allein führt nicht zum Erfolg nichts“ Frauenanteil auf Vorstands- und oberer Führungsebene1 in Prozent 45 14 Nur ein Teil der formal eingeführten Maß- nahmen wird angemessen implementiert 40 Trotz der Bandbreite Gut implementiert Relativ gut implementiert Formal eingeführt 35 5% 16% 15 30 Status der Implementierung verschiedener Maßnahmen1 in Prozent, Anzahl Unternehmen = 235 Ein hohes Engagement des CEO spiegelt an eingeführten Maß- 25 sich nicht automatisch auf den anderen Engagement des CEO 41 Führungsebenen 92wider 20 Engagement Investitionen Ziele in für die Repräsentation von Frauen des Manage- 24 51 Gut Relativ gut Vorhanden Nicht vorhanden inMaßnahmen Führungspositionen 15 nahmen sind keine ments zur Förderung Ausrichtung der Unternehmenskultur 66% 22 88 13% 10 anvon Diversität, Diversity-Zielen Bewertung des Engagements verschiedener Führungsebenen aber noch 5 in Prozent, Anzahl Unternehmen = 235 ohne Erfolg wesentlichen Er- Networking-Programme/-Veranstaltungen 15 58 0 Entwicklungs- 100% Programme zur Entwicklung von 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 programme 13 47 Führungsfähigkeiten für Frauen Anzahl der Maßnahmen Mentoring-Programme/-Veranstaltungen 16 69 folge zu verbuchen V CEOs 41 29 22 8 Kennzahlen 1 Anzahl = 200 Unternehmen (europäische Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern und/oder einem Umsatz über 1 Mrd. EUR, die Daten zur 18 56 Verfügung gestellt haben) Kollektive Personalprozesse und -richtlinien 25 60 Hebel QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2012 Infrastruktur, z.B. Krippen und Kitas Obere Führungskräfte 14 43 25 32 32 11 und Vice Presidents 1 Die Maßnahmen wurden auf einer Skala von 1 - 5 bewertet, mit Ausnahme der Maßnahmen hinsichtlich des Engagements des Managements, die auf einer Skala von 1 - 4 beurteilt wurden QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2012 Mittlere Manager 13 28 39 20 QUELLE: Studie "Women Matter", McKinsey & Company, 2012 MYTHOS 28 |
13 Die Investition in eine Vielzahl an Maßnahmen allein führt nicht zum Erfolg Frauenanteil auf Vorstands- und oberer Führungsebene1 in Prozent 45 40 35 5% 16% 30 25 20 Investitionen in 15 Maßnahmen zur Förderung 13% 66% 10 von Diversität, aber noch 5 ohne Erfolg 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Anzahl der Maßnahmen 1 Anzahl = 200 Unternehmen (europäische Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern und/oder einem Umsatz über 1 Mrd. EUR, die Daten zur Verfügung gestellt haben) QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2012 | 29
14 Nur ein Teil der formal eingeführten Maß- nahmen wird angemessen implementiert Gut implementiert Relativ gut implementiert Formal eingeführt Status der Implementierung verschiedener Maßnahmen1 in Prozent, Anzahl Unternehmen = 235 Engagement des CEO 41 92 Engagement Ziele für die Repräsentation von Frauen des Manage- 24 51 in Führungspositionen ments Ausrichtung der Unternehmenskultur 22 88 an Diversity-Zielen Networking-Programme/-Veranstaltungen 15 58 Entwicklungs- Programme zur Entwicklung von programme 13 47 Führungsfähigkeiten für Frauen Mentoring-Programme/-Veranstaltungen 16 69 Kennzahlen 18 56 Kollektive Personalprozesse und -richtlinien 25 60 Hebel Infrastruktur, z.B. Krippen und Kitas 14 43 1 Die Maßnahmen wurden auf einer Skala von 1 - 5 bewertet, mit Ausnahme der Maßnahmen hinsichtlich des Engagements des Managements, die auf einer Skala von 1 - 4 beurteilt wurden QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2012 30 |
15 Ein hohes Engagement des CEO spiegelt sich nicht automatisch auf den anderen Führungsebenen wider Gut Relativ gut Vorhanden Nicht vorhanden Bewertung des Engagements verschiedener Führungsebenen in Prozent, Anzahl Unternehmen = 235 100% CEOs 41 29 22 8 Obere Führungskräfte 25 32 32 11 und Vice Presidents Mittlere Manager 13 28 39 20 QUELLE: Studie „Women Matter“, McKinsey & Company, 2012 | 31
Was ist zu tun? 32 |
Was sind die Erfolgsfaktoren? Sichtbares Engagement des oberen Managements Entwicklung und Umsetzung maßgeschneiderter Initiativen Einbindung des mittleren Managements Wandel in den Köpfen QUELLE: Initiative Chefsache, 2015 | 33
Sichtbares Engagement der Führungsspitze ▪ Die Vorteile von gemischten Führungsteams für den jeweiligen Unternehmenskontext identifizieren und festhalten ▪ Offen und häufig die Relevanz des Themas betonen (intern und extern) ▪ Dem Vorstand eine tragende Rolle im Diversitätsteam zuweisen ▪ Sicherstellen, dass ausreichend Frauen für eine Beförderung in wichtige Führungsrollen zur Verfügung stehen und nachrücken können ▪ Weibliche Toptalente persönlich coachen und als Mentor fungieren ▪ Führungskräfte aller Organisationsebenen persönlich in die Pflicht nehmen ▪ Kennzahlenkatalog zum Thema Diversität einführen und Fortschritte regelmäßig überprüfen Entwicklung und Umsetzung maßgeschneiderter Initiativen ▪ Gründliche Diagnose, um die speziellen Herausforderungen im eigenen Unternehmen zu verstehen: Fakten statt „Bauchgefühl“ ▪ Regelmäßige Gespräche mit weiblichen Talenten führen: Was benötigen sie? ▪ Eindeutige Prioritäten bei den Maßnahmen setzen ▪ Gleichermaßen auf „strategische Maßnahmen“ und auf ein generelles Umdenken in der Unternehmenskultur konzentrieren ▪ Effektivität der bestehenden Maßnahmen regelmäßig beurteilen: Programme, die nicht funktionieren, einstellen oder anpassen QUELLE: Initiative Chefsache, 2015 34 |
Einbindung des mittleren Managements ▪ Managern praktische Tipps und Tricks an die Hand geben, wie sie effektiver mit ihren Mitarbeiterinnen kommunizieren und Talente früh entdecken können ▪ Persönliche Zuständigkeiten festlegen und Transparenz hinsichtlich Fortschritten schaffen ▪ Trainingsformate konzipieren, die sowohl Männer als auch Frauen ansprechen ▪ Programme zum Thema Diversität nach Möglichkeit in bestehende Schulungsangebote integrieren Wandel in den Köpfen ▪ Allen Mitarbeitern klar machen: Diversität bedeutet, Toptalente zu fördern, und ist eine Notwendigkeit für den Unternehmens- erfolg ▪ Mitarbeiter aller Organisationsebenen in die Pflicht nehmen, um die Herausforderungen gemeinsam zu meistern ▪ Gemeinsam entsprechende Maßnahmen ins Leben rufen; Ergebnisse veröffentlichen ▪ Netzwerke aus Verfechtern der jeweiligen Initiative bilden ▪ Erfolge bekannt machen und gemeinsam feiern QUELLE: Initiative Chefsache, 2015 | 35
Erfolgsbeispiele inklusive eines Leitfadens für die Umsetzung finden Sie unter… www.initiative-chefsache.de/erfolgsbeispiele 36 |
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Kurzvorstellung: Initiative Chefsache 38 |
Die Initiative Chefsache will mit neuen Ideen ein Umdenken in der Arbeitswelt herbeiführen „Chefsache. Wandel gestalten – für Frauen und Männer“ ist ein Netzwerk zur Förderung eines ausgewogenen Verhältnisses von Frauen und Männern in Führungspositionen. Treibende Kräfte der Initiative sind Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen sowie Leitungen wissenschaftlicher, sozialwirtschaftlicher und öffentlicher Einrichtungen. Mit neuen Ideen und Konzepten will die 2015 gegründete Initiative ein Umdenken in der Arbeitswelt herbeiführen. Denn noch sind in Deutschland zu wenige Frauen in den Chef- etagen anzutreffen. Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis und zeitgemäße Rollen- bilder nützen allen gleichermaßen – Frauen, Männern und der Gesellschaft insgesamt. Schirmherrin der Initiative Chefsache ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Seit einigen Wochen haben wir eine gesetzliche Frauenquote. Aber auch das beste Gesetz wird Foto: Bundesregierung/Kugler seine Wirkung nur voll entfalten können, wenn auch der gesellschaftliche Wille dahintersteht. „Chefsache. Wandel gestalten – für Frauen und Männer“ steht für den notwendigen gesellschaft- lichen Willen. Deshalb übernehme ich gerne die Schirmherrschaft. | 39
Die treibenden Kräfte der Initiative sind die obersten Führungskräfte unserer Mitglieder (1/4) Eine bessere Balance von Frauen und Männern im Management ist Wir sind überzeugt: Vielfalt einfach gut fürs Geschäft: Damit macht uns stark! Ein Aus- halten wir unseren Innovations- Dr. Hartmut Klusik tausch ohne Scheuklappen Personalvorstand vorsprung und bilden die Verände- wird alle Beteiligten noch rungen der Talentpools und Dr. Werner Zedelius weiter bringen. Kundenerwartungen ab. Mitglied des Vorstands Wie für die gesamte Gesell- Deutschland braucht mehr schaft gilt auch für die Chefinnen. Deshalb engagiert sich Bundeswehr: Vielfältige Bosch bei „Chefsache“ für einen Herausforderungen gesellschaftlichen Wandel. Christoph Kübel verlangen vielfältige Geschäftsführer Fähigkeiten und diverse und Arbeitsdirektor kluge Köpfe, die auf allen Dr. Ursula von der Leyen Klaviaturen spielen können. Bundesministerin der Deswegen kommt es auch Verteidigung auf jede Frau und jeden Veränderung beginnt im Kopf – Mann an. Wenn wir 100% erst dann kann auch gehandelt gestalten wollen, dürfen wir werden! Talentmanagement und nicht 50% unserer Talente Diversity im Sinne von Vielfalt aus den Augen verlieren. Martina Koederitz sind grundlegende Werte, die in Vorsitzende der unserer Unternehmensstrategie Geschäftsführung fest verankert sind. 40 |
Die treibenden Kräfte der Initiative sind die obersten Führungskräfte unserer Mitglieder (2/4) Rund 80% der Mitarbeitenden in Vielfalt in unserer Belegschaft der Caritas sind weiblich; aber zu integrieren, das Miteinander nur knapp ein Viertel der zu fördern und zu verbessern obersten Führungskräfte sind ist schon seit langem Thema Frauen. Das wollen wir ändern. bei uns in der EnBW. Und wir Es gilt, die Talente von Frauen Dr. Bernhard Beck wollen erreichen, dass es noch Dr. Peter Neher zur Geltung zu bringen. Dafür Personalvorstand mehr zur Normalität für uns Präsident engagieren wir uns in der alle wird. Caritas. Und machen mit bei der Initiative Chefsache: Geschlechtergerechtigkeit ist wichtig – für Frauen und Männer. In den letzten 50 Jahren wurde die Wir übersetzen Diversity mit digitale Welt zur Selbstver- Vielseitigkeit, Ideenreichtum, ständlichkeit. Über Frauen in Internationalität und Durch- Führungspositionen diskutieren wir mischung von Perspektiven. gut 200 Jahre nach der ersten Wir brauchen Mixed Teams Frauenbewegung der Moderne Dr. Bettina Volkens über alle Ebenen und damit Prof. Dr. Reimund immer noch. Um die Innovations- Neugebauer Vorstandsmitglied auch Frauen auf allen kraft in der Wissenschaft langfristig und Arbeitsdirektorin Ebenen. Präsident Ressort Personal zu erhalten, können wir uns eine und Recht solche Trägheit in der Veränderung nicht länger leisten. | 41
Die treibenden Kräfte der Initiative sind die obersten Führungskräfte unserer Mitglieder (3/4) Mehr Frauen in unserer Firma „Chefsache“ ist Chefsache, bedeuten mehr Erfolg! Weder weil die Entwicklung, als Unternehmen noch als Förderung und Führung von Gesellschaft können wir auf sie Mitarbeiterinnen und Mitarbei- verzichten. tern nicht delegierbar ist. Dr. Cornelius Baur Joe Kaeser Managing Partner Vorstandsvorsitzender Deutschland Ich bin davon überzeugt, dass es Wir setzen auf eine vielfältige einen ganzheitlichen Ansatz Unternehmenskultur und gemischte braucht, um Frauen in Unter- Teams. Karriereperspektiven für nehmen konsequent nach vorne Frauen in unserem Unternehmen zu bringen. Dabei haben wir sollen weiter verbessert und gezielt noch einen weiten und vermut- gefördert werden, denn der lich auch keinen einfachen Weg Thomas Frauenanteil in Führungspositionen Angelique Biedermann Renkhoff-Mücke vor uns, bis alle Beteiligten die Vorstand Personal ist noch nicht da, wo er sein soll. Vorstandsvorsitzende dazu notwendige Akzeptanz und Chancengleichheit verstehen wir als und Arbeitsdirektor Bereitschaft aufweisen. Chefsache, daher engagieren wir uns in dieser Initiative. 42 |
Die treibenden Kräfte der Initiative sind die obersten Führungskräfte unserer Mitglieder (4/4) Talentierte und zufriedene Mitarbeiter Niemals zuvor gab es so viele sind das Herz eines erfolgreichen gut ausgebildete und beruflich Unternehmens. Daher muss Personal engagierte Frauen wie heute. Chefsache sein. Bei der ZEIT haben Darum fördern wir Vielfalt auf wir inzwischen eine vielfältige allen Ebenen und darum Dr. Rainer Esser Mannschaft aus Frauen und Männern unterstützen wir die Initiative Geschäftsführer beisammen. Wir arbeiten Hand in Chefsache. Margret Suckale Hand und leben eine Mitglied des familienfreundliche Unternehmens- Vorstands der kultur. Damit sind wir erfolgreich und BASF SE die Arbeit macht großen Spaß. Mehr denn je werden wir zukünftig darauf angewiesen sein, dass Teams möglichst heterogen sind: Wo unterschiedliche Ideen, Sichtweisen und Herangehensweisen aufeinander- treffen, kommen wir zu besseren Dr. Christian P. Ergebnissen. Wir müssen offen sein für Illek Neues, da permanenter Wandel unser Vorstandsmitglied Arbeitsleben bestimmt. Mit der Initiative Personal Chefsache wollen wir dieses neue Denken und Handeln fördern. | 43
Unser Name ist Programm Die obersten Führungskräfte unserer Gründungsmitglieder haben das Thema Chancen- gleichheit ganz oben auf ihre persönliche Agenda gesetzt. Die Initiative will das Bewusst- sein dafür schärfen, wie tief verankerte Rollenbilder das Kommunikations- und Ent- scheidungsverhalten in Wirt- Chefsache. Wandel gestalten – für Frauen und Männer schaft und Gesellschaft bestimmen und Frauen von Wir fühlen uns Wir sehen Chefsache Wir sind über- Spitzenpositionen fernhalten. der Chancen- als Initiative mit Vor- zeugt: Ein aus- Dabei waren Frauen noch nie so gleichheit von bildcharakter und geglichenes gut ausgebildet wie heute. Der Frauen und möchten den notwen- Geschlechter- Begriff „Chefsache“ ist aber Männern digen gesellschaftlichen verhältnis dient auch als Aufforderung zu persönlich Wandel mit neuen der Zukunft verstehen, denn Männer sind verpflichtet. Konzepten und Ansät- unserer Gesell- als Chefs in Deutschland immer zen unterstützen. schaft. noch in der Mehrzahl. Männer sind daher ebenso wie Frauen Adressaten der Initiative. Ein ausgeglichenes Geschlechter- verhältnis in Führungspositionen ist ein Gewinn für alle. Ob Chef oder Chefin, wird dann bedeu- tungslos. 44 |
Unser Anspruch ist es, grundlegenden Wandel in der Arbeitswelt anzustoßen Wir setzen uns für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Führungspositionen ein. Denn Deutschland kann es sich nicht leisten, gut ausgebildete Talente vom Erfolg auszuschließen. Nur wenn jede Person – egal ob Mann oder Frau – die Chance hat, entsprechend ihrer Stärken Verantwortung zu übernehmen, nutzen wir als Gesellschaft unsere Ressourcen und unser Potenzial an neuen Ideen. Eine für alle offene Leistungs- kultur ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit – sie zahlt sich unmittelbar ökonomisch aus. Wir wollen daher einen grundlegenden Wandel in der Arbeitswelt anstoßen: Unser Ziel ist es, in Unternehmen und Institutionen eine neue Kultur der Wertschätzung zu etablieren – die unterschiedliche Berufsbiografien anerkennt und überkommene Mentalitätsmuster bei Besetzungsentscheidungen hinter sich lässt. Dazu möchten wir insbesondere auf diejenigen einwirken, die in unserer Gesellschaft Führungs- und Multiplikatorfunktionen haben. 18 : 1 Statistiken belegen: In Deutschland gibt es besonders wenig Frauen in Führungspositionen. In den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen z.B. beträgt das Verhältnis Männer zu Frauen 18 zu 1. QUELLE: DIW, 2016 | 45
Aus Zielsetzung und Selbstverständnis ergeben sich 3 Handlungsansätze für die Initiative Chefsache Öffentlichkeitswirksames Vorantreiben des Themas auf oberster Führungsebene, Enga- um dem notwendigen gesellschaftlichen gement Wandel Priorität zu verleihen der Chefs Entwicklung neuer und innovativer Inhaltliche Ansätze, breit nutzbarer Tools und Schwerpunkte Konzepte, um den Wandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Breite der Gesellschaft zu unterstützen Interner und externer, medial begleiteter Best-Practice-Austausch/ Best-Practice- und Erfahrungs- Erfolgsbeispiele austausch zu erfolgreichen Maßnahmen zur Förderung der Geschlechter- ausgewogenheit 46 |
Zielgerichtete Maßnahmen treiben den Wandel voran – Fokus 2016 auf Unconscious Bias und flexiblen Arbeits- und Karrieremodellen Inhaltliche Schwerpunkte ▪ Unconscious Bias – Onlinetraining schafft Bewusstsein und vermittelt Vermeidungsstrategien Engagement der Chefs – Fachforum zeigt ▪ „15 Fakten, die Chefs Unconscious-Bias-Arbeit überzeugen“ zeigen von Chefsache bei die Notwendigkeit des Konferenz im Kanzleramt Wandels – Chefsache-Award zeichnet ▪ Chefsache-Roadshow herausragende Projekte präsentiert Chefsache aus auf bestehenden ▪ Flexible Arbeits- und Karriere- Veranstaltungen modelle ▪ Chefsache-Jahres- – Onlinemagazin stellt Rollen- treffen: Präsentation vorbilder und Implementie- der Resultate und rungshinweise für Organisa- Ausblick zur Jahres- tionen vor planung Erfolgsbeispiele/Best-Practice-Austausch ▪ Erfolgsbeispiele auf Chefsache-Webseite werden laufend ergänzt ▪ Sonderausgabe „Zeit Spezial“ illustriert die Chefsache-Arbeit | 47
Quellenverzeichnis 48 |
Quellenverzeichnis ▪ Auspurg, Katrin und Thomas Hinz, Antragsaktivitäten und Förderchancen von Wissenschaftlerinnen bei Einzelanträgen auf DFG-Einzelförderung im Zeitraum 2005-2008, Universität Konstanz, 2010. ▪ Brooks, Alison Wood et al., Investors prefer entrepreneurial ventures pitched by attractive men, PNAS Current Issue, Vol. 111 Nr. 12, 2014. ▪ Eagly, Alice H. und Mary C. Johannesen-Schmidt, Marloes L. van Engen, Transformational, Transactional and Laissez-faire Leadership Styles – A Meta Analysis Comparing Women and Men, Psychological Bulletin, Nr. 129(4), Juli 2003, 569-591. ▪ Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK, Pakt für Forschung und Innovation. Monitoring- Bericht 2015, Heft 42, 2015. ▪ Holst, Elke und Anja Kirsch, Spitzengremien großer Unternehmen: Mehr Schubkraft für eine ausgewogene Repräsentation von Frauen und Männern nötig, Managerinnen-Barometer 2016, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Januar 2016, 31-44. ▪ Initiative Chefsache, Erfolgsbeispiele, 2015. ▪ Desvaux, Georges und Sandrine Devillard-Hoellinger, Pascal Baumgarten, Women Matter – Gender diversity, a corporate performance driver, McKinsey & Company, 2007. ▪ Desvaux, Georges und Sandrine Devillard-Hoellinger, Sandra Sancier-Sultan, Women Matter – Women at the top of corporations: Making it happen, 2010. ▪ Devillard-Hoellinger, Sandrine et al., Women Matter – Making the breakthrough, McKinsey & Company, 2012. ▪ Devillard-Hoellinger, Sandrine et al., Women Matter – Gender diversity in top management: Moving corporate culture, moving boundaries, McKinsey & Company, 2013. ▪ DIW, Anteil der Frauen in den Vorständen der 100 bzw. 200 größten deutschen Unternehmen von 2006 bis 2015, 2016. ▪ ProSiebenSat. 1 Media AG, Innovation growth markets, Geschäftsbericht 2014. ▪ Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 4.4, 2014. ▪ The Linde Group, Stärken ausbauen, Geschäftsbericht 2014. ▪ Tutt, Cordula, Dax-Konzerne ohne Ehrgeiz, WirtschaftsWoche, Nr. 42, 9. Oktober 2015, 48. ▪ Woolley, Anita und Thomas W. Malone, What makes teams smarter? More Women, Harvard Business Review, Juni 2011. | 49
Wissenschaft Öffentliche Institutionen Medien Wirtschaft Sozialwirtschaft
www.initiative-chefsache.de Stand: November 2016
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