Konjunkturmonitor Baden-Württemberg - Baden-Württembergs Wirtschaft kühlt sich ab - Die LBBW
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06.11.2018 Dr. Guido Zimmermann, Senior Economist Konjunkturmonitor Baden-Württemberg Baden-Württembergs Wirtschaft kühlt sich ab.
Baden-Württembergs Wirtschaft kühlt sich ab. LBBW BIP-Wachstumsprognosen (in %) für Baden-Württemberg und Deutschland. • Die Hochkonjunktur in Baden-Württemberg kühlt gerade ab. Die Gründe sind vielfältig: die 5,0% Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China 4,5% sowie der EU, die Unsicherheit über die Ausgestaltung des Brexits, und die Unsicherheiten im Euroraum in 4,0% Bezug auf Italien, sowie der für die baden- württembergische Automobilindustrie so schädliche 3,5% Dieselskandal. 3,0% • Für 2018 erwarten wir daher eine Wachstumsrate für 2,5% das reale BIP von durchschnittlich 2,2% (Deutschland: 1,9%), für 2019 von 2,1% (1,8%). 2,0% • Angesichts der derzeitigen immensen Unsicherheiten 1,5% bei der Prognose ist unser Risikoszenario, dass es schlechter laufen könnte, mit 30% angesetzt. 1,0% • Ungeachtet dieser konjunkturellen Entwicklung sehen 0,5% sich die baden-württembergischen Unternehmen derzeit vor der großen Aufgabe, die Digitalisierung in ihren 0,0% Unternehmen voranzutreiben. Wir sind angesichts der 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 (F)2018 (F)2019 (F)2020 (F)2021 (F)2022 (F) Vielzahl an konzertierten Anstrengungen und Projekten BIP (Y/Y) Baden-Württemberg BIP (Y/Y) Deutschland optimistisch, dass Baden-Württemberg weiter eine digitale Vorreiterregion bleiben wird. • Allerdings muss Baden-Württemberg in Sachen Breitbandausbau und Bildungspolitik noch nachlegen, damit langfristig die digitale Vorreiterrolle bestehen bleibt. Quelle: Refinitiv, LBBW Research 06.11.2018 2
Wachstumsranking 2019 der Bundesländer. LBBW BIP-Wachstumsprognosen (in %) für ausgewählte Bundesländer. Bayern 2,2 BW 2,1 Thüringen 2,0 Deutschland 1,8 Sachsen 1,7 Hamburg 1,6 Ostdeutschland (exkl. Berlin) 1,6 RP 1,6 Niedersachsen 1,5 NRW 1,4 Sachsen-Anhalt 1,2 0 0,5 1 1,5 2 2,5 Quelle: Refinitiv, LBBW Research 06.11.2018 3
BaWü im 1. Halbjahr nur im Mittelfeld beim Wachstum. Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr 2018 RP Bayern Brandenburg Berlin Sachsen Deutschland Hamburg Bremen Baden-Württemberg Thüringen NRW Hessen Schleswig-Holstein Niedersachsen Sachsen-Anhalt MVP Saarland 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 Quelle: Stat. Landesamt Baden-Württemberg, LBBW Research. 06.11.2018 5
Deutliche Konjunkturabschwächung in 2. Jahreshälfte. Konjunkturindikator des Stat. Landesamts Baden-Württemberg. • Die Südwestwirtschaft wächst nun seit über 20 Quartalen. • Allerdings hat die baden-württembergische Wirtschaft im Jahresverlauf deutlich an Dynamik verloren. Zwar lag das reale BIP ersten Berechnungen zufolge im 2. Quartal noch um 2,4 % über dem Vorjahresquartal, wuchs gegenüber dem Vorquartal allerdings kaum noch. • Frühindikatoren wie der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe signalisieren, dass die nachlassende Dynamik mindestens bis Jahresende andauern dürfte. • Im Verarbeitenden Gewerbe nahm im Vorjahresvergleich die Dynamik der Inlandsumsätze deutlich ab und im Vorquartalsvergleich ist sogar ein Rückgang zu verzeichnen. • Das Auslandsgeschäft war im 2. Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr deutlich im Plus, gegenüber dem Vorquartal trübt sich dieses positive Bild jedoch etwas ein. Die konjunkturellen Impulse weisen damit Ähnlichkeiten mit der Binnennachfrage auf • Der Arbeitsmarkt ist derweil in bester Verfassung. De facto herrscht mit 3,1% der Arbeitslosenquote im September Vollbeschäftigung. Der Fachkräftemangel ist akut. Quelle: Stat. Landesamt Baden-Württemberg, LBBW Research. 06.11.2018 6
Baden-Württembergs Wirtschaft noch im Aufschwung. L-Bank/ifo-Konjunkturuhr für Baden-Württemberg, September 2018 • Baden-Württemberg befindet sich noch (!) in einer historisch ausgeprägten Boomphase (dies zeigt die L-Bank/ifo-Konjunkturuhr in der Abbildung). Auf der Abszisse der Konjunkturuhr werden die Meldungen der befragten Unternehmen zur Geschäftslage (Salden aus den „Gut“- bzw. „Schlecht“- Meldungen) aufgetragen, auf der Ordinate die Geschäftserwartungen (Salden aus den „Günstiger“- bzw. „Ungünstiger“-Meldungen). Durch das Fadenkreuz der beiden Nulllinien wird das Diagramm in vier Quadranten geteilt, die vier Phasen der Konjunktur markieren. Sind die Urteile der im ifo-Konjunkturtest befragten Unternehmen zur Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen per saldo schlecht, d. h. im Minus, so befindet sich die Konjunktur in der Rezession (Quadrant links unten). Gelangen die Geschäftserwartungen ins Plus (bei noch schlechter Geschäftslage), so gerät man in die Aufschwungphase (Quadrant links oben). Sind Geschäftslage und Geschäftserwartungen gut, d. h. im Plus, so herrscht Boom (Quadrant rechts oben). Drehen die Geschäftserwartungen ins Minus (bei noch guter Geschäftslage), so ist die Abschwungphase erreicht (Quadrant rechts unten). Quelle: L-Bank. 06.11.2018 7
Die konjunkturelle Abkühlung wird noch nicht in allen Daten gezeigt. L-Bank ifo-Konjunkturindex für Baden-Württemberg, September 2018 Quelle: L-Bank. 06.11.2018 8
BaWü nach Hamburg das exportorientierteste Bundesland. Handelsstreit mit USA und Brexit belasten tendenziell. Anteil auslandsaktive KMU nach Bundesländern und Regionen Unternehmensanteile in Prozent. • Hamburg hat aufgrund seines SA 9 Hafens eine Sonderrolle. Man kann daher sagen, dass BaWü SH 15 das exportorientierteste aller Sachsen 17 Bundesländer ist. Thüringen 17 • Die Exportquote der Industrie lag im Jahr 2017 bei knapp 60 Brandenburg 18 Prozent. Dadurch wird noch RP 19 einmal deutlich, dass baden- württembergische Betriebe fast Niedersachsen 19 60 Cent eines jeden Euros im MVP 19 Ausland verdienen. Hessen 20 • Die wichtigsten Exportländer für BaWü (Ende 2017) sind: Deutschland 21 − USA NRW 23 − Frankreich Berlin 23 − Schweiz Bayern 24 − China. BW 25 • Das Auslandsengagement der Unternehmen nimmt laut Hamburg 38 Umfragen trotz verstärkter 0 5 10 15 20 25 30 35 40 protektionistischer Tendenzen zu. Quelle: KfW, IHK Stuttgart. • Motivation hierzu ist Kosten zu sparen und die Kundenbindung 06.11.2018 9 zu erhöhen.
Handelsstreit: Deal mit Mexiko/Kanada. Wann folgen EU & China? Mögliche weitere Eskalationsschritte zwischen China und den Vereinigten Staaten 25.07.: Eskalationsspirale nach Treffen • Der Waffenstillstand mit der EU Trump/Juncker zunächst gestoppt u. die Einigung mit Mexiko und 30.08.: EU schlägt Komplettverzicht auf Kanada bestätigen uns in unse- Industriezölle vor (inkl. Autos) rer Einschätzung, dass Trump USA vs. EU 30.08.: Trump lehnt EU-Vorschlag als Risiko-Szenario: Abbruch der kein Interesse an einem Han- nicht ausreichend ab und verschärft Verhandlungen; Ausweitung von Zöllen delskrieg hat. Er droht massiv, Rhetorik ggü. der EU erneut gegenüber der EU; Vielzahl von will aber schlussendlich den Branchen betroffen; weitere Deal. Allerdings wird China u.E. Vergeltungsmaßnahmen der EU nicht kleinbeigeben, d.h. die Lösung muss zumindest gesichtswahrend für beide Seiten sein. Szenario 1) Szenario 2 Szenario 3) Einigung in den nächsten Wochen Einigung erst nach weiterer Eskalation Handelskrieg • Entscheidend: Deeskalation im Konflikt der USA mit China? Kann die nächste Eskalations- stufe mit einer Erhöhung der Zölle über Drohung: weitere Zölle Zollsätze für 200 Mrd. USD USA vs. Importvolumen von 50 bis zu 500 Mrd. USD Importe auf 25 % vermieden China Mrd. USD bereits Importvolumen werden? eingeführt • Wir gehen weiter davon aus, 24. September: USA dass noch vor dem Jahres- führen zusätzliche Zölle wechsel (aber mutmaßlich nicht gegen China (200 Mrd. mehr vor den Mid-Term- USD Importvolumen) ein Elections in den USA) eine (zunächst 10 %, ab deeskalierende Vereinbarung Anfang 2019 25 %) auch mit China getroffen wird. Quelle: Thomson Reuters, LBBW Research 06.11.2018 10
Wahrscheinlichkeitseinstufung „Hard Brexit“ angehoben Hauptszenario (55%) Szenario „Hard Brexit“ (35%) Szenario „Soft-Brexit“ (10%) 3,5 3,5 3,5 3,0 3,0 3,0 2,5 2,5 2,5 2,0 2,0 2,0 2,0 1,8 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,0 1,0 1,0 0,5 0,5 0,5 0,2 0,0 0,0 0,0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 (P) 2019 (P) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 (P) 2019 (P) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 (P) 2019 (P) • In unserem Hauptszenario (55 % Eintrittswahrscheinlichkeit) unterstellen wir, dass sich EU und UK für die Zeit nach dem EU-Austritt im März 2019 auf eine knapp 2 Jahre laufende Übergangsperiode, an welche sich der Abschluss eines Freihandelsabkommens anschließt, verständigen werden. Aber auch ein Freihandelsabkommen wäre kein gleichwertiger Ersatz für einen uneingeschränkten Zugang zum EU-Binnenmarkt. • In unserem „Worst-Case“-Szenario (35 % Eintrittswahrscheinlichkeit) unterstellen wir, dass das Vereinigte Königreich Ende März 2019 ohne Austrittsabkommen aus der EU ausscheiden wird. In diesem Fall würden für den Handel zwischen UK und der EU die Regeln der Welthandelsorganisation WTO Anwendung finden (Modell Jedermann). • In unserem Szenario „Soft Brexit“ (10 % Eintrittswahrscheinlichkeit) wird UK nach dem Ende einer Übergangsphase Mitglied in der Europäischen Zollunion werden. Dies hätte zur Folge, dass der Warenhandel zwischen UK und den EU-Mitgliedsstaaten weiterhin nicht durch Zölle oder gleichwirkende Abgaben behindert wird. Die negativen Auswirkungen des Brexit auf die britische Wirtschaft wären in diesem Szenario am geringsten. Quelle: Thomson Reuters. LBBW Research 06.11.2018 11
„Hard Brexit“ dürfte deutsche Industrie einiges kosten 37 Mrd. € 32 Mrd. € • Die direkten Kosten des Brexits belaufen sich nach Berechnungen der Strategieberatung Oliver Wyman für Unternehmen in der EU27 auf 37 Mrd. Euro. • Für Unternehmen in Großbritannien belaufen sich die Kosten auf 32 Mrd. Euro. 9 Mrd. € • 9 Mrd. Euro entfallen davon auf deutsche Unternehmen. Am stärksten sind die Branchen Automobil, Chemie, Industrie, Lebensmittel und Getränke sowie Konsumgüter betroffen, auf die zusammen 80% der Kosten fallen. • Aufgrund der regionalen Wirtschaftsstruktur € € hierzulande würden die Auswirkungen besonders in Bayern, Baden-Württemberg, NRW und Direkte Kosten Direkte Kosten davon deutsche Niedersachsen spürbar sein. UK EU27 Unternehmen Annahme: Handelsbeziehung nach Regeln der WTO; Direkte Kosten = Zälle und regulatorische Barrieren; Quelle: Oliver Wyman, Clifford Chance, LBBW Research 06.11.2018 12
06.11.2018 Herkulesaufgabe Digitalisierung.
Sehr viele im Hochtechnologiesektor beschäftigt. Anteil der Beschäftigten in Hochtechnologiesektoren an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (2017, Prozent) MVP Brandenburg SA SH Thüringen Sachsen Niedersachsen RP NRW Berlin Saarland Hessen Bremen Hamburg Bayern BaWü 0 5 10 15 20 25 30 Quelle: Sächsischer Technologiebericht 2018. 06.11.2018 14
Arbeitsplätze in BaWü relativ stark von Digitalisierung betroffen. Auswirkungen der Digitalisierung im Wirtschaft-4.0-Szenario des Jahres 2035 im Vergleich zur Basisprojektion – nach Regionen. Gewinne und Verluste an Arbeitsplätzen in Tausend, Saldo in Tausend und in Prozent, Anteil aller betroffenen Arbeitsplätze in Prozent. Quelle: IAB. 06.11.2018 15
Baden-Württemberg relativ stark von Digitalisierung betroffen. Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen mit hohem Substituierbarkeitspotenzial, nach Bundesländern 2016, in Prozent. • Damit Digitalisierung der Prozesse nicht nur Stellen vernichtet, sondern auch neue schafft, müssen paradoxerweise Staat, Unternehmen und Arbeitnehmer gemeinsam verstärkte Anstrengungen unternehmen, die Digitalisierung voranzutreiben. • Baden-Württemberg hat glänzende Forschungsinstitutionen im öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich. Auch die Politik zeigt sich hier sehr kreativ (z. B.Cyber Valley-, Cyberwehr-Initiativen). Quelle: IAB. 06.11.2018 16
Energiewende bereitet zudem Sorgen. IHK-Energiewende-Barometer 2018, regionale Bewertung der Energiewende, Indexwert. Quelle: DIHK. 06.11.2018 17
Lohnkosten sind relativ hoch. BaWü muss daher innovativ bleiben. Lohnkosten 2017. Arbeitnehmerentgelt (Inland) je Arbeitnehmer in Tsd. EUR. MVP Sachsen-Anhalt Thüringen Sachsen Brandenburg SH Niedersachsen Saarland RP NRW Deutschland Bremen Berlin Bayern BW Hessen Hamburg 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Quelle: Statistische Ämter der Länder. 06.11.2018 18
Baden-Württemberg gehört zu den Innovationsführern Europas. EU Regional Innovation Scoreboard 2018 (links), je dunkler, desto innovativer. Quelle: EU, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 1/2017. 06.11.2018 19
Stuttgart eine der wenigen globalen Patentzentren in Europa. Patentanmeldungen, per 01.06.2018 (auf Grundlage von OECD-Daten, keine weiteren Angaben der dänischen Notenbank); Blasen wurden nach Anzahl der Patentanmeldungen skaliert. Quelle: Danmarks Nationalbank. 06.11.2018 20
Stuttgart, Tübingen, Freiburg als Patentzentren in Europa. Patentanmeldungen, per 01.06.2018 (auf Grundlage von OECD-Daten, keine weiteren Angaben der dänischen Notenbank); Blasen wurden nach Anzahl der Patentanmeldungen skaliert. Quelle: Danmarks Nationalbank. 06.11.2018 21
Stuttgart besonders stark bei Forschung und Entwicklung. Performanceeigenschaften als Innovationsführer relativ zum Bundesdurchschnitt und zur EU, Scoreboard 2017. Quelle: EU 06.11.2018 22
Karlsruhe breiter aufgestellt als Stuttgart. Performanceeigenschaften als Innovationsführer relativ zum Bundesdurchschnitt und zur EU. EU, Scoreboard 2017. Quelle: EU. 06.11.2018 23
Freiburg stark im Marketing und bei Patenten. Performanceeigenschaften als Innovationsführer relativ zum Bundesdurchschnitt und zur EU. EU, Scoreboard 2017. Quelle: EU. 06.11.2018 24
Allein Tübingen konnte Innovationseigenschaften verbessern! Performanceeigenschaften als Innovationsführer relativ zum Bundesdurchschnitt und zur EU. EU, Scoreboard 2017. Quelle: EU. 06.11.2018 25
Zahlreiche universitäre Exzellenzcluster in Baden- Württemberg als intellektuelle Hubs. Förderung der neuen Exzellenzcluster (EXC) ab 1. Januar 2019. • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau: CIBSS Zentrum für Integrative Biologische Signalstudien – Signalvorgänge über Skalengrenzen: Vom mechanistischen Verständnis zur Kontrolle der Funktion. • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau: Lebende, adaptive und energieautonome Materialsysteme (livMatS) • Universität Konstanz: Die politische Dimension der Ungleichheit: Wahrnehmungen, Partizipation und Policies. • Universität Konstanz: Forschungskolleg Kollektives Verhalten. • Universität Stuttgart: Daten-integrierte Simulationswissenschaft (SimTech). • Universität Stuttgart: Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur. • Eberhard-Karls-Universität Tübingen: Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft. • Eberhard-Karls-Universität Tübingen: Kontrolle von Mikroorganismen zur Bekämpfung von Infektionen. • Eberhard-Karls-Universität Tübingen: Individualisierung von Tumortherapien durch molekulare Bildgebung und funktionelle Identifizierung therapeutischer Zielstrukturen. • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg / Karlsruher Institut für Technologie (KIT): 3D Designer Materialien • Karlsruher Institut für Technologie (KIT) / Universität Ulm: Quelle: Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Energiespeicherung jenseits von Lithium. 06.11.2018 26
BaWü zudem als Kompetenzzentrum in Sachen KI. Kompetenzlandkarte Künstliche Intelligenz (Maschinelles Lernen) auf Basis wissenschaftlicher Publikationen 2006-2016. Quelle: Fraunhofer. 06.11.2018 27
BaWü als Kompetenzzentrum für Blockchaintechnologie. Blockchain in Baden-Württemberg. Quelle: Blocklab Stuttgart. 06.11.2018 28
Fachkräftemangel wird durch Digitalisierung eher noch zunehmen. Konjunkturrisiken – Nennungen der Stuttgarter Unternehmen in Prozent, Mehrfachnennungen möglich, Oktober 2018. • Schon in diesem Jahr ist der Mangel an Fachkräften beträchtlich: Es fehlen 40.000 Akademiker, 169.000 ausgebildete Fachkräfte („Gesellen“) sowie 100.000 betrieblich weitergebildete Fachleute (Meister, Techniker, Fachkaufleute). • Zwar wird die Fachkräftenachfrage auch künftig mit dem konjunkturellen auf und ab schwanken. Jedoch wird es künftig selbst in Schwächephasen nicht mehr zu Fachkräfteüberschüssen kommen. Zwischen 2018 und 2030 werden der Wirtschaft durchschnittlich pro Jahr 310.000 Fachkräfte fehlen. • Gemäß dem IHK Fachkräftemonitor 2018 liegt eine aktualisierte Prognose für Fachkräfteangebot und -nachfrage von heute bis 2030 vor, die die Arbeitsmarkteffekte der Digitalisierung berücksichtigt. Beruflich Hochqualifizierte und Akademiker sind in der Wirtschaft 4.0 noch stärker gefragt, als sie es ohne Digitalisierung wären. Durch die Digitalisierung steigt die Nachfrage nach entsprechend Qualifizierten in diesem Jahr um rund 13.000 Personen. Anders sieht die Situation für An- und Ungelernte aus: Von ihnen fragen die Unternehmen aktuell 67.000 Personen weniger nach als auf dem Arbeitsmarkt vorhanden. Ohne Digitalisierung würde der Überschuss nur 20.000 Personen betragen, die Nachfrage verschiebt sich also Richtung gut qualifizierter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Quelle: IHK Stuttgart 06.11.2018 29
Fachkräftemangel flächendeckend ein Problem, außer in Heidelberg. Fachkräftemangel nach Regionen, 2017. • Fachkräfteengpässe sind ein großes Problem in Baden- Württemberg. Im Jahr 2017 waren etwa 87 Prozent aller Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben. Betroffen waren Berufe über alle Anforderungsniveaus hinweg. Ganz besonders dringend wurden Fachkräfte mit Berufsausbildung und Spezialisten gesucht. Damit waren Fachkräfte 2017 in keinem anderen Bundesland so schwer zu finden wie im wirtschaftsstarken Südwesten Deutschlands. Dabei ist keine Entspannung in Sicht, im Gegenteil: Die Lage hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar noch einmal verschärft. • Besonders angespannt war die Situation dabei im Arbeitsagenturbezirk Rottweil, wo über 95 Prozent aller Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben wurden. Quelle: KOFA. 06.11.2018 30
Baden-Württemberg zwar hochattraktiv für kreative Tech-Klasse. Kreativitätsindex für das gesamte Bundesgebiet, 2011, je dunkler, desto kreativer. • Das Erfolgsrezept für das gegenwärtige und zukünftige wirtschaftliche Wachstum sowie für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von regionalen Wirtschaftsstandorten liegt in der Kreativität und der Innovation. Dabei spielen die „3 Ts“ eine ganz entscheidende Rolle: − Technologie: Der intensive Umgang mit Technologien ist stets Voraussetzung und Begleiterscheinung für ein kreatives Milieu. − Talente: Die Anzahl an gut ausgebildeten Menschen und die Investitionen in den Bildungssektor. − Toleranz: Ein Milieu der Offenheit und Vielfalt, das von verschiedenen kulturellen Impulsen und dem Aufeinandertreffen von interessanten Minderheiten geprägt ist, erhöht die Anziehungskraft von Regionen. • Bei dem Konzept ist entscheidend, dass nur Regionen, in denen Technologien, Talente und Toleranz in einem positiven Verhältnis zueinander stehen, mit wirtschaftlichem Erfolg rechnen können; einer der Faktoren allein reicht nicht aus, sondern der Mix ist ausschlaggebend. • Zwar ist München für „Kreative“ der attraktivste Standort, Baden- Württemberg ist aber hier für die kreative Klasse in fast allen Regionen Spitze. Quelle: Statistische Monatshefte Niedersachsen 9/2011. 06.11.2018 31
Stuttgart liegt bei Attraktivität für ausländische Fachkräfte aber hinter Berlin, Frankfurt und München. Jobsuchen aus dem Ausland auf indeed.com zwischen August 2016 und September 2017. Quelle: indeed. 06.11.2018 32
Wohnungsmarkt als Hürde für Fachkräftebindung. Hohe Beschäftigungschancen gehen mit hohen Mieten einher, Datenstand 2017 • Um die Attraktivität der Regionen zu messen, wurde vom IW Köln ein einfaches Scoring-Modell genutzt. Die Bezirke wurden jeweils hinsichtlich der Arbeitsmarktlage und der Wohnkosten in Dezile unterteilt. Gehört der Bezirk zu den zehn Prozent der teuersten Wohnungsmärkte, gab es nur einen Punkt, gehört er dagegen zu den 10 Prozent der günstigsten Bezirke, beträgt der Punktwert 10. • Ebenso wurden bei der Arbeitsmarktlage zwischen 1 und 10 Punkten verteilt: Je günstiger die Situation aus Arbeitnehmersicht, desto höher die Punktzahl. Zur Ermittlung der Wohnkosten wurden Daten zu Nettokaltmieten für Wohnungen im Bestand verwendet, die vom Forschungsinstitut F+B stammen. Die Arbeitsmarktlage wurde auf Basis von Sonderauswertungen der Bundesagentur für Arbeit zu Arbeitslosenzahlen sowie zu gemeldeten offenen Stellen im Durchschnitt des Jahres 2017 bewertet. Quelle: IW Köln: https://www.iwkoeln.de/studien/iw-kurzberichte/beitrag/paula-risius-michael-voigtlaender-wohnen-und-arbeiten-in-deutschland-399276.html. 06.11.2018 33
Breitbandverfügbarkeit lässt zudem oft zu wünschen übrig. Breitbandverfügbarkeit Kreise & kreisfreie Städte Deutschlands. ≥ 50 Mbit/s alle Technologien, Stand Ende 2017. Quelle: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2018 06.11.2018 34
Förderung digitaler Regionen in der Fläche durch besseres Breitband dringend notwendig. Regionales Niveauranking, 2018. • Es zeigt sich, dass die digitale Affinität von Unternehmen die wirtschaftliche Dynamik der Regionen beeinflusst. Die digital affinsten Regionen Deutschlands erzielen auch die besten Plätze im IW-Regionalranking 2018. • Neben der Breitbandversorgung fungiert als zweiter Schlüssel für eine hohe digitale Affinität, wie professionell die Internetaktivitäten der Unternehmen umgesetzt werden. • Vor allem Unternehmen in gering verdichteten Kreisen wie Hildburghausen in Südthüringen, Wittenberg in Sachsen-Anhalt oder Kusel in Rheinland- Pfalz, die in Deutschlands Peripherie verortet sind, haben schon heute einen großen Nachholbedarf. Es besteht das Risiko, dass der Digital Divide weitergeht und ländliche Räume den Anschluss verlieren. • Die Analyse zeigt: Je schlechter die Breitbandversorgung ausfällt, desto weniger digital affin sind auch die Unternehmen. • Es ist aber nicht nur so, dass die digitale Affinität mit zunehmender peripherer Lage sinkt, sondern die Unternehmen wirtschaften desto dynamischer, je digital affiner sie sind. Quelle: IW Köln. 06.11.2018 35
E-Government könnte ebenfalls noch besser sein. Index Digitale Kommune nach Bundesländern. RP SA MVP SH Thüringen Niedersachsen Saarland Hessen Brandenburg Sachsen BaWü Bayern NRW Bremen Hamburg Berlin 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Die Werte beziehen sich auf das Jahr 2016 und der Index setzt sich zusammen aus den Indikatoren Zugang (10 %), Benutzbarkeit (15 %), Nutzen (35 %), Statusabfragen (5 %), Zusammen-arbeit von Verwaltungen (10 %), elektronische Bezahlung/Bürgerkonto (5 %) und Offenheit (20%). Quelle: ZEW. 06.11.2018 36
Baden-Württemberg kann bei Bildung und Web-Dienstzugang noch nachlegen. Relativer Performance-Index von Regionen im Vergleich zu Bundesländern und OECD- Ländern, April 2018. Quelle: OECD. 06.11.2018 37
Baden-Württemberg in Sachen Bildung lediglich auf Platz 4. Bestandsranking in Bezug auf verschiedene Bildungskriterien, in absoluten Größen. Bremen NRW Brandenburg Berlin Sachsen-Anhalt SH Hessen RP Niedersachsen MVP Saarland Hamburg BW Bayern Thüringen Sachsen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Der INSM-Bildungsmonitor zeigt, inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslandes zum Wachstum und Wohlstand der Wirtschaft beiträgt. Die Zahlen kommen von verschiedenen statistischen Einrichtungen wie beispielsweise den Statistischen Landesämtern und werden in Punkte umgerechnet. Die Daten stammen zumeist aus dem Jahr 2015 und 2016. Quelle: https://www.insm-bildungsmonitor.de/. 06.11.2018 38
BaWü hat auch bei digitaler Medienbildung in Schulen Nachholbedarf. Länderindikator 2017 – Gesamtübersicht des Bundesländervergleichs, auf Grundlage von 29 Subindikatoren zur digitalen Medienbildung.. Quelle: Schule digital – der Länderindikator2017 06.11.2018 39
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