Statistik aktuell 63 - Öffentliche Statistik Kanton St.Gallen

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Statistik aktuell 63 - Öffentliche Statistik Kanton St.Gallen
Kanton St.Gallen
Statistik

Statistik  aktuell 63
März 2018

Sozialhilfe und weitere bedarfsabhängige
Sozialleistungen im Kanton St.Gallen
Kennzahlen 2005 bis 2016

Inhalt
Herausgepickt3

Einleitung4

Wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde     6

Sozialhilfe im Flüchtlings- und Asylbereich 46

Weitere bedarfsabhängige
Sozialleistungen50

Spezialthema:
Eineltern-Familien in der Sozialhilfe       56

Anhang61
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                                       Inhaltsverzeichnis

                                       Herausgepickt                                                           3

                                       Einleitung                                                              4

                                       Wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde                                6
                                          Kennzahl zum Sozialhilfebezug der Gesamtbevölkerung                  6
                                          Kennzahlen zum Sozialhilfebezug verschiedener Altersgruppen          9
                                          Kennzahlen zum Sozialhilfebezug der privaten Haushalte              12
                                          Kennzahlen zum Ausbildungshintergrund der Sozialhilfe Beziehenden   18
                                          Kennzahlen zur Erwerbstätigkeit der Sozialhilfe Beziehenden         22
                                          Kennzahlen zur Bezugsdauer von Sozialhilfeleistungen                30
                                          Kennzahlen zur Beendigung des Sozialhilfebezugs                     36
Herausgeberin
                                          Kennzahlen zur Einkommenssituation der Sozialhilfe Beziehenden      40
Kanton St.Gallen
Fachstelle für Statistik                  Kennzahlen zur Höhe der Sozialhilfeleistung                        42
www.statistik.sg.ch

Autorin
                                       Sozialhilfe im Flüchtlings- und Asylbereich                            46
Esther Gerber,                            Kennzahl zur Sozialhilfe im Flüchtlingsbereich                      46
Fachstelle für Statistik
                                          Kennzahl zur Sozialhilfe im Asylbereich                             48
Fachinhaltliche Beratung
Elisabeth Frölich Edelmann,            Weitere bedarfsabhängige Sozialleistungen                              50
Amt für Soziales
                                          Kennzahl zur Alimentenbevorschussung                                50
Auskunft
Für fachlich-inhaltliche                  Kennzahl zu den Mutterschaftsbeiträgen                              52
Fragen:                                   Kennzahl zu den ausserordentlichen Ergänzungsleistungen (AEL)       54
Elisabeth Frölich Edelmann,
Amt für Soziales
+41 (0)58 229 43 52                    Spezialthema                                                           56
elisabeth.froelich@sg.ch
                                          Eineltern-Familien in der Sozialhilfe                               56
Für statistisch-methodische
Fragen:
Esther Gerber,                         Anhang                                                                 61
Fachstelle für Statistik
                                          Steckbrief Sozialhilfestatistik                                     61
+41 (0)58 229 21 90
statistik@sg.ch                           Hinweise zur Datenqualität                                          64

Bezug                                     Methodische Details zum Beschäftigungsgrad                          64
Exemplare im                              Angebotsmerkmale der wirtschaftlichen Sozialhilfe der Gemeinde,
pdf-Format unter:                         Sozialhilfe im Asylbereich, Sozialhilfe im Flüchtlingsbereich       65
www.statistik.sg.ch
> Publikationen                           Angebotsmerkmale der weiteren bedarfsabhängigen Sozialleistungen    65
> Statistik aktuell
                                          Kennzahlentabelle von Kanton und Gemeinden zur Sozialhilfe          67
Gedruckte Exemplare à Fr. 15.–,
telefonische Bestellung unter:
+41 (0)58 229 34 86

Grafik/Layout
Kanton St.Gallen
Amt für Raumentwicklung
und Geoinformation

Copyright
Abdruck – ausser für kommerzielle
Nutzung – mit Quellenangabe
gestattet

Foto Titelseite
Kanton St.Gallen
Fachstelle für Statistik

                                                                            2
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Herausgepickt

    Sozialhilfequote unverändert                            Aufgrund dieser Erwerbsbeteiligung sowie Einkünften
    Im Jahr 2016 bezogen 2,2 Prozent der Kantonsbe- aus Alimentenbevorschussung und Unterhaltsbei-
    völkerung Sozialhilfeleistungen der Gemeinden und trägen kommt bei 80 Prozent der Eineltern-Familien
    damit ist die Sozialhilfequote das vierte Jahr in Fol- die Sozialhilfe nur ergänzend zum Tragen. Nur jede
    ge unverändert. Insgesamt wurden 2016 im Kanton fünfte unterstützte Einelternfamilie deckte 2016 ihren
    St.Gallen 11 119 Personen mit Sozialhilfe unterstützt. gesamten Lebensbedarf ausschliesslich über die So-
    Im Kanton St.Gallen sind die Sozialhilfequoten der Ge- zialhilfe.
    meinden mit wachsender Besiedlungsdichte tenden-
    ziell höher. Überdurchschnittliche Sozialhilfequoten Sozialhilfequote im Flüchtlingsbereich hat
    sind insbesondere bei Gemeinden mit Zentrumsfunk- zugenommen
    tion festzustellen.                                     Im Jahr 2016 wurden im Kanton St.Gallen 1450
                                                            Personen des Flüchtlingsbereichs mit finanzieller So-
    2,9 Prozent aller privaten Haushalte bezogen            zialhilfe unterstützt, dies sind 82,8 Prozent der ent-
    finanzielle Sozialhilfe der Gemeinde                    sprechenden Bevölkerungsgruppe. Gegenüber 2013
    Insgesamt 6239 Privathaushalte beanspruchten 2016 ist die Sozialhilfequote im Flüchtlingsbereich um gut
    mindestens einmal Leistungen der finanziellen Sozi- 16 Prozentpunkte gestiegen. Dies bedeutet dass es
    alhilfe der Gemeinde, was 2,9 Prozent aller privaten vielen der in den Jahren 2015 und 2016 neu in die
    Haushalte des Kantons entspricht. Je nach Haus- Schweiz gekommenen Asylsuchenden in der Kürze
    haltstyp bestehen deutliche Unterschiede. Eineltern- der verstrichenen Zeit seit dem positivem Asylent-
    Haushalte tragen mit 17,5 Prozent ein sechsfach scheid, beziehungsweise der Zubilligung einer vorläu-
    höheres Sozialhilferisiko. Haushalte mit Verheirateten figen Aufnahme, noch nicht möglich gewesen ist, eine
    oder 3 und mehr Erwachsenen haben ein klar unter- wirtschaftliche Existenzgrundlage aufzubauen.
    durchschnittliches Sozialhilferisiko was auch damit zu-
    sammenhängt dass mehrere erwachsene Personen Im Asylbereich werden 9 von 10 Personen mit
    zur Erzielung eines Einkommens beitragen können.        Sozialhilfe unterstützt
                                                            2016 liefert die Schweizerische Sozialhilfestatistik
    Einelternfamilien sind meist nur ergänzend auf          erstmals Resultate zur Sozialhilfe im Asylbereich. Ins-
    Sozialhilfe angewiesen                                  gesamt 3309 Personen des Asylbereichs erhielten
    1112 Eineltern-Familien erhielten 2016 wirtschaft- 2016 finanzielle Unterstützung durch Sozialhilfe, dies
    liche Sozialhilfe der Gemeinde, davon waren 1789 entspricht 88,3 Prozent der Bevölkerungsgruppe im
    unterstützte Kinder betroffen. Gut jede/jeder dritte Kanton St.Gallen mit Aufenthaltsstatus N oder einer
    Sozialhilfe beziehende Alleinerziehende ist zumindest vorläufigen Aufnahme mit weniger als 7 Jahren Auf-
    teilweise erwerbstätig, und verglichen mit allen übri- enthalt.
    gen unterstützten Fällen ist dies überdurchschnittlich.

                                                        3
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

             Einleitung

                          Das System der sozialen Sicherung der Schweiz zielt                  Bedarfsleistungen in Ergänzung mangelnder privater
                          darauf ab, den Bewohnerinnen und Bewohnern des                       Sicherung
                          Landes eine ausreichende Grundlage für die Schaf-                    Kommt ein Elternteil nach einer Trennung seiner Un-
                          fung und Erhaltung ihres Lebensunterhaltes zu bieten.                terhaltspflicht für die Kinder nicht nach, so kann der
                          Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Bewohne-               Kanton im Interesse der Anspruchsberechtigten
                          rinnen und Bewohner selbst, die auf der Basis einer                  ausbleibende finanzielle Unterstützungsbeiträge be-
                          vom Staat bereitgestellten Grundversorgung auf dem                   vorschussen. Der Kanton St.Gallen kennt hier die
                          Gebiete des Rechts, der Bildung und der öffentlichen                 Bevorschussung von Kinderalimenten. Eine weite-
                          Sicherheit für ihren Lebensunterhalt selbst besorgt                  re Bedarfsleistung des Kantons St.Gallen sind die
                          sind (vgl. G_1). Ist ihnen dies wegen Krankheit, Alter,              bei der Geburt eines Kindes ausgerichteten Mutter-
                          Invalidität und Arbeitslosigkeit nicht in ausreichendem              schaftsbeiträge. Sie werden in Fällen gewährt, wo der
                          Masse möglich,kommen Sozialversicherungsleistun-                     Lebensbedarf der Familie das anrechenbare Einkom-
                          gen zum Zug, um den Bedarf zu decken. Jedoch                         men übersteigt.
                          ist es möglich, trotz dieser Versicherungsleistungen,
                          oder weil keine Ansprüche auf Versicherungsleistun-                  Das System der Sozialen Sicherung
                          gen bestehen, in eine Notlage zu geraten. Mit dem                                                                          G_1
                          Ziel, in solchen Fällen eine Unterstützung anzubieten
                          wird von den Kantonen und Gemeinden eine Reihe
                          von bedarfsabhängigen Sozialleistungen bereitge-
                          stellt.1 Diese werden nach einer Überprüfung der An-                               Grundversorgung und individuelle
                                                                                                             Sicherung des Lebensunterhalts
                          spruchssituation gewährt und lassen sich wiederum in
                          mehrere Kategorien unterteilen, wobei die letzte Stufe
                          dieser Bedarfsleistungen die kommunale Sozialhilfe
                          darstellt:2

                          Bedarfsleistungen zur Sicherstellung der allgemeinen                                     Sozialversicherungen
                          Grund­versorgung
                          Sie umfassen Ausbildungsbeihilfen, die Übernahme
                          oder Verbilligung der Prämien für die obligatorische
                          Krankenversicherung, Opferhilfe, Rechtshilfe sowie
                          Zuschüsse für Sozialversicherungsbeiträge zu AHV/
                          IV/EO. Auf einer Bundesgesetzgebung basierend                                              Bedarfsleistungen
                          sind diese Leistungen, wenn auch in unterschiedli-
                          cher Ausgestaltung, in allen Kantonen vorhanden und
                          sollen allen Personen einen Zugang zur Grundversor-
                          gung ermöglichen.
                                                                                                                          Sozialhilfe

                          Bedarfsleistung in Ergänzung ungenügender oder                       Quelle: Bundesamt für Statistik, Soziale Sicherheit
                          erschöpfter Sozialversicherungsleistungen                            © Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen
                          Wenn Sozialversicherungsleistungen den Lebensbe-
                          darf nicht decken können, besteht für die Kantone
                          die Möglichkeit, dieses Defizit durch die Bereitstellung
                          ergänzender Leistungen auszugleichen. Der Kanton
                          St.Gallen gewährt hier ordentliche und ausserordent-
                          liche Ergänzungsleistungen zu AHV/IV-Beträgen. Seit
                          1.1.2016 werden im Kanton St.Gallen keine neuen
                          Gesuche für ausserordentliche Ergänzungsleistungen
                          (AEL) mehr aufgenommen. Vorher bestehende An-
                          sprüche werden während einer Übergangsfrist weiter-
                          hin anerkannt.

             1            Bundesamt für Statistik (2014): Inventar der bedarfsabhängigen Sozialleistungen www.sozialhilfeiws.bfs.admin.ch
             2            Wyss, Kurt (1999): Sozialhilfe – eine tragende Säule der sozialen Sicherheit? Ein Überblick über die in der Schweiz ausgerichteten
                          bedarfsabhängigen Sozialleistungen. Info: Social Nr.1, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel.

                                                                                          4
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Sozialhilfe                                                   In einem ersten Berichtsteil (ab Seite 6) wenden wir
Die Sozialhilfe fängt in jedem Kanton als letztes Netz    uns den Sozialhilfe beziehenden Personen und Haus-
alle monetären Defizite und Risiken der Bevölkerung       halten im Kanton St.Gallen zu. Ihre Situation wird an-
auf, die durch Eigenleistungen, Sozialversicherungen,     hand verschiedener Themenfelder wie beispielsweise
Bedarfsleistungen und private Unterstützung nicht         dem Alter, dem Ausbildungshintergrund, der Erwerbs-
gedeckt sind. Sie gliedert sich – je nach Aufenthalts-    situation oder der Dauer des Sozialhilfebezugs be-
status der Betroffenen – in verschiedene Teilbereiche:    leuchtet. Jedes dieser Themenfelder wird durch eine
die wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde, die So-     oder mehrere Kennzahlen erschlossen. Diese Kenn-
zialhilfe im Flüchtlingsbereich und die Sozialhilfe im    zahlen sollen zum Einen den Grad der Betroffenheit
Asylbereich. Die Leistungen in allen Teilbereichen wer-   einzelner Bevölkerungsgruppen sichtbar machen und
den den Betroffenen in der Regel von den Gemein-          im zeitlichen Verlauf nachzeichnen. Zum andern neh-
den ausgerichtet. Eine Ausnahme stellen Betroffene        men sie Bezug auf sozialpolitische Ziele und Konzep-
dar, welche in kantonalen Zentren für Asylsuchende        te, so dass anhand der Kennzahlen einschätzbar sein
untergebracht sind.                                       soll, inwiefern die für die Sozialhilfe formulierten Ziele
    Die wirtschaftliche Sozialhilfe ist nach kantona-     erreicht werden. Die in diesem Bericht dargestellten
lem Recht geregelt und wird von den Gemeinden             Kennzahlen beziehen sich grundsätzlich auf die Erhe-
ausgerichtet. Das Ausmass der von der Sozialhilfe         bungen 2005 bis 2016, wobei aus Qualitätsgründen
abzudeckenden finanziellen Beiträge ist – neben           nicht alle Indikatoren für jedes Jahr ausgewiesen wer-
der materiellen Lage der Bevölkerung – auch von           den können. Vor 2005 liegen keine Daten vor, welche
der Ausgestaltung der vorgelagerten kantonalen            eine Kennzahlenberechnung erlauben würden.
Bedarfsleistungen und den Sozialversicherungsleis-            Die Darstellung der Kennzahlen ist so aufgebaut,
tungen abhängig.                                          das zuerst die zugrundeliegenden Zähleinheiten be-
    Die Sozialhilfe im Flüchtlings- und im Asylbereich    nannt werden. Eine Erläuterung der dabei auftretenden
wird finanziert durch Pauschalen, die der Bund ge-        elementaren Unterscheidung zwischen Sozialhilfe be-
mäss Art. 88 des Asylgesetzes an die Kantone aus-         ziehenden Personen und Fällen findet sich im Anhang
richtet, welche diese an die Gemeinden weitergeben.       (Seite 63). Nach der Zähleinheit wird die Berechnung
    Von den dargestellten Bedarfsleistungen wer-          der Kennzahl erklärt. Anschliessend folgen Hinweise
den in diesem Bericht die Sozialhilfe, die Alimen-        zum Aussagegehalt der Kennzahl, verbunden mit In-
tenbevorschussung, Mutterschaftsbeiträge und die          terpretationshilfen, und zuletzt die Ergebnisse in Form
ausserordentlichen Ergänzungsleistungen berück-           von Text sowie grafischer Darstellung.
sichtigt. Die statistischen Daten werden im Rahmen            In einem zweiten Berichtsteil werden, der gleichen
der Schweizerischen Sozialhilfestatistik vom Bun-         Logik folgend, Kennzahlen zur Bevorschussung von
desamt für Statistik produziert (vgl. Seite 61). De-      Kinderalimenten, zu den Mutterschaftsbeiträgen und
taillierte Angaben zum Leistungsumfang und den            den ausserordentlichen Ergänzungsleistungen prä-
Zugangsvoraussetzungen zu den drei Bedarfsleis-           sentiert.
tungen können dem tabellarischen Anhang entnom-               Ein Spezialteil beleuchtet die Situation der Einel-
men werden (Seite 65).                                    tern-Familien.

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Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

             Wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde

                           Die in diesem Kapitel präsentierten Kennzahlen be-        –   Flüchtlinge mit Ausweis B ab fünf Jahren nach Ein-
                          ziehen sich auf die von den Gemeinden finanzierten             reichung des Asylgesuchs (B5+)
                           Sozialhilfeleistungen. Dossiers der mithilfe von Glo-     –   vorläufig aufgenommene Flüchtlinge und Perso-
                           balpauschalen des Bundes finanzierten Sozialhilfe             nen ab sieben Jahren nach Ankunft in der Schweiz
                           für Flüchtlinge beziehungsweise Sozialhilfe für Asyl-         (F7+; F VA7+)
                           suchende bleiben in diesem Kapitel unberücksichtigt
                           (vgl. dazu das gesonderte Kapitel ab Seite 46). Hat die   Im Jahr 2016 hatten 110 Personen, die als weitere un-
                           antragstellende Person eines Unterstützungsdossiers       terstützte Mitglieder in einem Dossier der wirtschaftli-
                           im Stichmonat einen der folgenden Status zählen alle      chen Sozialhilfe erfasst waren, einen anderen als oben
                           im Dossier enthaltenen unterstützten Personen (auch       genannten Aufenthaltsstatus. Das sind lediglich 2,1
                           wenn diese einen anderen Status haben) zu den Be-         Prozent aller Personen.
                          ziehenden der wirtschaftlichen Sozialhilfe:                    Weitere Hinweise zur Untergliederung in die drei
                          – Schweizer Staatsangehörige                               Teilstatistiken Wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemein-
                          – Niederlassungsbewilligung C                              de, Sozialhilfe im Flüchtlingsbereich und Sozialhilfe
                          – Jahresaufenthaltsbewilligung B                           im Asylbereich sind dem Steckbrief auf Seite 61 zu
                          – Kurzaufenthaltsbewilligung L                             entnehmen.

                          Kennzahl zum Sozialhilfebezug der Gesamtbevölkerung

                          Sozialhilfequote der Gesamtbevölkerung

                          Berechnung                                                 fig aufgenommene Flüchtlinge mit mehr als 7 Jahren
                          Die Sozialhilfequote beziffert den Anteil der Personen,    Aufenthalt in der Schweiz (F7+) wurden erst 2009 in
                          die finanzielle Sozialhilfe der politischen Wohngemein-    die Sozialhilfestatistik integriert und bis einschliesslich
                          de beziehen, an der Wohnbevölkerung (gemäss De-            2008 nicht mitgezählt. Hinweise zum Leistungsan-
                          finition Zähleinheiten) eines ausgewählten Gebietes        spruch auf Sozialhilfe finden sich auf Seite 65.
                          (Kanton, Wahlkreis, Gemeinde).
                                                                                          Hinweise zum Aussagegehalt
                                   Sozialhilfequote der Gesamtbevölkerung in %            Die Sozialhilfequote ist ein Indikator für das Ausmass
                                                                                          der bekämpften Armut in einer Gesellschaft. Als be-
                                    Anzahl wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde       kämpfte Armut werden Lebensverhältnisse bezeich-
                                         beziehende Personen im Kalenderjahr
                             =                                                     x 100 net, deren materielle Ressourcenausstattung sowohl
                                 Anzahl Personen der ständigen Wohnbevölkerung (BFS
                                             STATPOP) am Vorjahresende                    aus  Sicht des politischen Gemeinwesens wie der
                                                                                          Betroffenen erklärtermassen unter dem Existenzmini-
                          Lesebeispiel: Eine Sozialhilfequote von 2 Prozent mum liegt. Dem gegenüber steht die sogenannte ver-
                          bedeutet, dass im entsprechenden Gebiet von 100 deckte Armut, von welcher jene Menschen betroffen
                          Einwohnerinnen und Einwohnern zwei mit Sozialhilfe sind, die keinen Sozialhilfeanspruch geltend machen,
                          unterstützt worden sind.                                        obwohl deren wirtschaftlichen Verhältnisse dies erlau-
                             Die Quoten der wirtschaftlichen Soziallhilfe (G_2) ben würden. Sie wird durch die Sozialhilfequote nicht
                          einerseits und die der Sozialhilfe im Flüchtlingsbereich abgebildet.
                          (G_24) und Asylbereich (G_25) andererseits werden                  Die Sozialhilfequote eines Gebietes wird wesentlich
                          unterschiedlich berechnet und sind daher nicht direkt beeinflusst durch die Bevölkerungszusammensetzung
                          vergleichbar. Zu den Details siehe die jeweiligen Hin- und deren Ressourcenpotential sowie durch die für
                          weise im Abschnitt «Berechnung».                                die Bevölkerung zugänglichen Erwerbsmöglichkeiten,
                                                                                          wobei die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen durch die
                          Zähleinheiten                                                   Konjunkturlage beeinflusst wird. Auch soziale Kom-
                          Sozialhilfe beziehende Personen im Kalenderjahr ponenten können die Inanspruchnahme von Sozialhil-
                          (vgl. dazu die einleitenden Bemerkungen zum Kapitel feleistungen beeinflussen, da in bevölkerungsmässig
                          «Wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde») und alle grösseren Gemeinden die Anonymität zumeist ausge-
                          Personen der ständigen Wohnbevölkerung am Vor- prägter und daher die Hemmschwelle gegenüber den
                          jahresende. Vorläufig Aufgenommene mit mehr als 7 Behörden tendenziell kleiner ist als in Dorfgemeinden.
                          Jahren Aufenthalt in der Schweiz (VA7+) sowie vorläu- Ein weiterer wesentlicher Zusammenhang besteht zur

                                                                                 6
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Ausgestaltung der Sozialleistungen, die der kommu-                 Sozialhilfequote unverändert bei 2,2 Prozent liegt. Auf
nalen Sozialhilfe vorgelagert sind und diese entlasten             Ebene der Schweiz nimmt die Anzahl Bezügerinnen
können (z.B. ausserordentliche kantonale Ergän-                    und Bezüger in etwas stärkerem Ausmass zu (+2,9
zungsleistungen). Dies ist insbesondere bei einem                  Prozent), was zu einem Anstieg der Sozialhilfequote
interkantonalen Vergleich von Sozialhilfequoten zu                 auf 3,3 Prozent führt. Insgesamt liegt das schweizeri-
berücksichtigen, da solche bedarfsabhängigen So-                   sche Sozialhilferisiko im Jahr 2016 nach wie vor deut-
zialleistungen von Kanton zu Kanton in Umfang und                  lich höher als im Kanton St.Gallen.
Ausgestaltung verschieden sein können                                  Im Kanton St.Gallen nehmen die Sozialhilfequoten
                                                                   der Gemeinde mit wachsender Besiedlungsdichte
Ergebnisse                                                         des Gemeindegebietes tendenziell zu. Erhöhte Sozi-
Im Jahr 2016 haben im Kanton St.Gallen insgesamt                   alhilfequoten sind insbesondere bei Gemeinden mit
11 119 Personen finanzielle Leistungen der Sozialhilfe             Zentrumsfunktion festzustellen. Die Sozialhilfequoten
bezogen, das sind 187 Personen mehr als im Vorjahr                 der einzelnen Gemeinden des Kantons sind im tabel-
und entspricht einer Zunahme um 1,7 Prozent. Die                   larischen Anhang aufgeführt (T_3, Seite 67).
Bevölkerung hat ebenfalls zugenommen so dass die

           Sozialhilfequote der Gesamtbevölkerung
           Kanton St. Gallen und Schweiz – 2005 bis 2016                                                                 G_2

                           Prozent
                            3,5

                            3,0

                            2,5

                   SG       2,0

                   CH
                            1,5

                            1,0

                            0,5

                            0,0
                                   2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

           Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik           © Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen

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Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Sozialhilfequoten der Gesamtbevölkerung
                          Wahlkreise und Gemeinden Kanton St.Gallen 2016                                                                                                                                                     K_1

                                                                                                                                                         Wahlkreis Wahlkreis
                                                                                                                                                                 Rorschach (2,0%)
                                                                                                                                                      Rorschach (2,0%)
                                                             Wahlkreis Wahlkreis                                                             Sth                  Sth
                                                             Wil (2 ,5%) Wil (2 ,5%)                                  Muo                     Muo            Tüb Roa                 Tüb     Roa
                                                                                                                                       Brg                    Brg
                                                                                                                                                              Gla                     Gla
                                                                                                                             äg                       äg                                    Rhe                 Rhe
                          Für eine Zuordnung der                                                                                                                               Tha                   Tha
                                                                                         Nhe                  Nhe
                          Gemeindekürzel zu den Wil                    Zuz             Wil      Zuz
                                                                                                                     Wak
                                                                                                                                            Mör
                                                                                                                                       WtbWak                 Wtb
                                                                                                                                                                         Mör
                                                                                                 Nbü                  Nbü                                                               SaM                      SaM
                          Gemeindenamen vgl. die                                                                                                      Unt                      Unt
                                                                                                                                                                                Rob gg        Rob
                                                                            Uzw                                                                              Egg                   E
                          Übersichtstabelle auf den                                       Obü Uzw              Obü
                                                                                                               And                     And
                                                                                                                           Gai                      Gai
                                                                     Jon                   Jon                                                                                 Reb     Brn AuReb                Brn Au
                          Seiten 67 und 68                                                                Gos                    GosSaG                      SaG
                                                                                  Ouz                   Ouz                                                                  Mar                   Mar

                                                                                                                                                                                                  Wid

                                                                                                                                                                                                                      Wid
                                                         Kir                     Kir           Fla                  Fla                                                                     Bal                 Bal
                                                                           Lüt           Deg     Lüt          Deg
                                                                                                                                                                                                    Die                Die
                                                                                                                        Wahlkreis Wahlkreis Als                                                    Als
                                                                 BüGa                      BüGa                      St.Gallen (3,4%)
                                                                                                                                  St.Gallen (3,4%)
                                                       Mos                 Mos                                                                                         Eic                   Eic
                                                                           Ohe           Nec      Ohe         Nec                                                                   Ori                   Ori
                                                                                                                                                                                              Wahlkreis Wahlkreis
                                                                                                                                                                                                         Rheintal
                                                                                                                                                                                            Rheintal (1,6% )      (1,6% )
                                                                                 Lic                   Lic
                                                                     Wat                   Hem
                                                                                           Wat                  HemWahlkreis Wahlkreis    Rüt                                                      Rüt
                       Wahlkreis Wahlkreis                                                                     ToggenburgToggenburg
                                                                                                                          (2,3%)    (2,3%)
                    See-Gaster See-Gaster
                               (1,6%) Esc (1,6%)                 Esc

                                                                                  Ebn                   Ebn                                                      Sen                  Sen
                                                               Gom                  Gom
                             RaJ             RaJ Uzn                 Uzn                           Na                     Na
                                                    Kal                      Kal                                                                    Gam                   Gam
                                       Scm           Scm                                                             WiAJ                     WiAJ                        Wahlkreis Wahlkreis
                                                  Ben                  Ben                                                                                             WerdenbergWerdenberg
                                                                                                                                                                                  (1,5%)    (1,5%)
                                                                 Scä                      Scä                                                Gra                    Gra
                                                                                                                                                                 Buc                  Buc
                                                                                          Amd                  Amd

                                                                                                                                                            Sev                     Sev
                                                                                                                           Wal                      Wal
                                                                     Wee                   Wee
                                                                                                                                                           War                      War
                                       Sozialhilfequoten
                          Sozialhilfequoten   (Anzahl    (Anzahl
                                       KantonGemeinden)
                          Kanton St.Gallen     St.Gallen Gemeinden)                                    Qua                 Qua
                                                                                                                     Flu                      Flu          Sar                      Sar
                              0% bis 0,9%0% bis
                                            (21)0,9%                   (21)
                              1% bis1,9%1% bis1,9%
                                           (32)                        (32)
                                                                                                                                                     Vil           Bad        Vil          Bad
                              2% bis 2,9%2% bis
                                            (14)2,9%                   (14)                                                      Mel                       Mel

                              3% und mehr
                                       3% (10)
                                          und mehr (10)

                                                                    Wahlkreis Wahlkreis                                                         Pfä                      Pfä
                                                               Sarganserland (1,4%)
                                                                          Sarganserland (1,4%)

                          Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik                                                                                © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                                                                                      8
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

    Kennzahlen zum Sozialhilfebezug verschiedener Altersgruppen

    Sozialhilfequote nach Altersgruppen

    Berechnung                                                           Ergebnisse
    Die altersspezifischen Sozialhilfequoten geben für                   Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 – 17 Jah-
    jede Altersgruppe der Gesamtbevölkerung an, wel-                     ren weisen mit 3,4 Prozent die höchste Sozialhilfequo-
    cher Anteil mit Sozialhilfe unterstützt wurde.                       te auf. Insgesamt waren im Jahr 2016 28 Prozent aller
                                                                         mit Sozialhilfe unterstützten Personen jünger als 18
                 Sozialhilfequote der Altersgruppe X in %                Jahre alt.
                                                                             Mit zunehmendem Alter sinken die Sozialhilfequo-
         Anzahl wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde beziehende
                Personen der Altersgruppe X im Kalenderjahr              ten  tendenziell. Personen im Rentenalter benötigen
        =                                                         x 100 aufgrund   der gut ausgebauten Sozialversicherungsleis-
             Anzahl Personen der ständigen Wohnbevölkerung
           (BFS STATPOP) der Altersgruppe X am Vorjahresende             tungen, ergänzt um die ordentlichen und ausserordent-
                                       
                                                                         lichen Ergänzungsleistungen, nur selten Unterstützung
    Hinweise zum Aussagegehalt 3                                         durch die Sozialhilfe. Im Jahr 2016 erhielten insgesamt
    Die altersspezifische Sozialhilfequote zeigt die Betrof- 99 Personen im Alter über 64 Jahre Sozialhilfe. Zur Un-
    fenheit der einzelnen Altersgruppen bezüglich der be- terstützung der Personen im Rentenalter mit ausseror-
    kämpften Armut.                                                      dentlichen Ergänzungsleistungen siehe die gesonderte
                                                                         Darstellung auf Seite 54.
    Zähleinheiten
    Sozialhilfe beziehende Personen im Kalenderjahr und
    alle Personen der ständigen Wohnbevölkerung, am
    Vorjahresende. Zu Veränderungen bei den Zähleinhei-
    ten siehe die methodischen Hinweise zu den Zählein-
    heiten auf Seite 6.

                 Anzahl Sozialhilfe beziehender Personen und altersspezifische
                 Sozialhilfequoten
                 Kanton St.Gallen 2016                                                                                         G_3

                 Anzahl Personen (linke Skala)

                  3500                                                                                                             4,0

                  3000                                                                                                             3,5

                                                                                                                                   3,0
                  2500
                                                                                           Sozialhilfequote
                                                                                           (rechte Skala)                          2,5
                  2000
                                                                                                                                   2,0
                  1500
                                                                                                                                   1,5

                  1000
                                                                                                                                   1,0

                   500                                                                                                             0,5

                      0                                                                                                            0,0
                              0-17         18-25        26-35           36-45      46-55    56-64        65-79          80+

                 Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik            © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

3   Für ergänzende Informationen siehe Hinweise zum Aussagegehalt Seite 6

                                                                    9
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Sozialhilfequote der Kinder und Jugendlichen

                          Berechnung
                          Die Sozialhilfequote der Kinder und Jugendlichen gibt                  Ergebnisse
                          an, wie viel Prozent der gesamten Wohnbevölkerung                      Im Jahr 2016 erhielten 3,4 Prozent der 0-17-jährigen
                          im Alter unter 18 Jahren mit Sozialhilfe unterstützt                   Bevölkerung des Kantons St.Gallen Sozialhilfeleis-
                          wurden.                                                                tungen, was 3153 Personen entspricht. Kinder und
                                                                                                 Jugendliche von Eineltern-Familien und kinderreichen
                               Sozialhilfequote der Bevölkerung unter 18 Jahren in %             Familien sind dabei besonders betroffen. Mehr als
                                                                                                 jede zweite Sozialhilfe beziehende Person im Alter un-
                               Anzahl wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde beziehende        ter 18 Jahren (54 Prozent) lebt mit nur einem Elternteil
                                  Personen im Alter von 0–17 Jahren im Kalenderjahr
                              =                                                         x 100   zusammen.
                                 Anzahl Personen der ständigen Wohnbevölkerung (BFS
                                 STATPOP) am Vorjahresende im Alter von 0 – 17 Jahren                Die bekämpfte Armut unter den Kindern und Ju-
                                                                                                 gendlichen hat gegenüber dem Höchststand von
                                                                                                 2006 zunächst merklich abgenommen aufgrund der
                          Zähleinheiten                                                          mehrheitlich guten Arbeitsmarktlage bis 2008, die
                          Sozialhilfe beziehende Personen im Kalenderjahr und                    zahlreichen Familien und Eineltern-Familien eine Ablö-
                          Personen der ständigen Wohnbevölkerung unter 18                        sung aus der Sozialhilfe ermöglichte. Zwischen 2008
                          Jahren am Vorjahresende. Zu Veränderungen bei den                      und 2011 schwankt die Sozialhilfequote der 0-17Jäh-
                          Zähleinheiten seit 2009 siehe methodische Vorbemer-                    rigen jährlich zwischen 3,1 und 3,2 Prozent. 2012
                          kungen zu den Zähleinheiten auf Seite 6.                               und 2013 nimmt die Sozialhilfequote der 0-17 Jäh-
                                                                                                 rigen wieder zu, da die Anzahl Unterstützter jährlich
                          Hinweise zum Aussagegehalt 4                                           steigt bei gleichzeitiger Abnahme der Minderjährigen
                          Diese Kennzahl ist ein Indikator für das Ausmass von                   in der Gesamtbevölkerung. Die Quote verharrt an-
                          bekämpfter Armut unter den Kindern und Jugendli-                       schliessend 2 Jahre auf diesem Niveau und sinkt 2016
                          chen im Alter unter 18 Jahren.                                         um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Minderjährige
                              Armutslagen können Auswirkungen auf die Bil-                       tragen im gesamten Beobachtungszeitraum seit 2005
                          dungschancen von betroffenen Kindern und Jugend-                       unverändert ein sichtbar höheres Sozialhilferisiko als
                          lichen haben und dadurch auch ihre späteren Berufs-                    die Gesamtbevölkerung (vgl. G_4). Die Tendenz der
                          aussichten beeinträchtigen. Bei langfristigen prekären                 Sozialhilfequote von Kindern und Jugendlichen folgt
                          finanziellen Verhältnissen ist auch ein Einfluss auf die               in diesem Zehnjahreszeitraum allerdings weitgehend
                          sozialen und emotionalen Entwicklungsmöglichkeiten                     der Entwicklung des gesamtgesellschaftlichen Sozial-
                          der Heranwachsenden möglich.                                           hilferisikos.

             4            Für ergänzende Informationen siehe Hinweise zum Aussagegehalt Seite 6

                                                                                           10
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Sozialhilfequoten der Kinder und Jugendlichen (unter 18-Jährige) und der
Gesamtbevölkerung
Kanton St.Gallen 2005 bis 2016                                                                                 G_4

                             Prozent

                              4,0

                              3,5

                              3,0

        0-17 Jahre            2,5

                              2,0
       Gesamt-
       bevölkerung
                              1,5

                              1,0

                              0,5

                              0,0
                                      2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik (ab 2011)   © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
        FfS-SG_STATPOP (2005–2010)

                                                               11
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Kennzahlen zum Sozialhilfebezug der privaten Haushalte

                          Haushaltsquote aller Privathaushalte

                          Berechnung                                                          senden Haushaltsbegriff basieren. Den übrigen Aus-
                          Die Haushaltsquote beziffert den Anteil der Privat-                 wertungen des Berichtes liegen sogenannte Unter-
                          haushalte, die finanzielle Sozialhilfe der politischen              stützungseinheiten zugrunde, die nicht in jedem Falle
                          Wohngemeinde beziehen, an allen Privathaushalten                    identisch sein müssen mit dem Haushalt. Zur Definiti-
                          (gemäss Definition Zähleinheiten) eines ausgewählten                on der Unterstützungseinheit und die Abgrenzung von
                          Gebietes (Kanton, Wahlkreis, Gemeinde).                             der Haushaltsdefinition siehe Ausführungen im Steck-
                                                                                              brief auf Seite 63.
                                        Haushaltsquote aller Privathaushalte in %
                                                                                            Hinweise zum Aussagegehalt
                                       Anzahl wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde      Die Haushaltsquote ist ein Indikator für das Ausmass
                                        beziehende Privathaushalte im Kalenderjahr
                             =                                                       x 100 der bekämpften Armut in einer Gesellschaft. Als be-
                                 Anzahl Privathaushalte der ständigen Wohnbevölkerung
                                            (BFS STATPOP) am Vorjahresende                  kämpfte Armut werden Lebensverhältnisse bezeich-
                                                                                            net, deren materielle Ressourcenausstattung sowohl
                          Lesebeispiel: Eine Haushaltsquote von 2 Prozent aus Sicht des politischen Gemeinwesens wie der
                          bedeutet, dass im entsprechenden Gebiet von 100 Betroffenen erklärtermassen unter dem Existenzmini-
                          Privathaushalten zwei mit wirtschaftlicher Sozialhilfe mum liegt. Dem gegenüber steht die sogenannte ver-
                          unterstützt worden sind.                                          deckte Armut, von welcher jene Menschen betroffen
                                                                                            sind, die keinen Sozialhilfeanspruch geltend machen,
                          Zähleinheiten                                                     obwohl deren wirtschaftlichen Verhältnisse dies erlau-
                          Privathaushalte, die mindestens einmal im Kalender- ben würden. Sie wird durch die Haushaltsquote nicht
                          jahr mit finanzieller Sozialhilfe unterstützt wurden (Hin- abgebildet.
                          weise zum Leistungsanspruch auf Sozialhilfe finden
                          sich auf Seite 65) sowie sämtliche Privathaushalte der Ergebnisse
                          ständigen Wohnbevölkerung. Damit ein Referenzieren Im Jahr 2016 wurden im Kanton St.Gallen 2,9 Pro-
                          der unterstützten Haushalte auf die Gesamtheit aller zent aller privaten Haushalte mindestens einmal mit
                          Haushalte der Bevölkerung möglich ist, werden bei Leistungen der finanziellen Sozialhilfe unterstützt wo-
                          der Zuordnung eines unterstützten Privathaushalts zu mit die Quote gegenüber dem Vorjahr unverändert ist.
                          einem Haushalttyp nicht nur die unterstützten Perso- Auf Ebene der Schweiz liegt der Anteil mit Sozialhilfe
                          nen berücksichtigt sondern auch die im selben Haus- unterstützter Privathaushalte 2016 bei 4,1 und damit
                          halt lebenden nicht unterstützten Personen, welche in höher als im Kanton, wobei die Differenz zwischen
                          der Sozialhilfestatistik ebenfalls mit erhoben werden.            Kanton und Schweiz ähnlich hoch ausfällt wie bei der
                             Die Auswertungen in Grafik G_5 und G_6 sind die Sozialhilfequote (vgl. Grafik G_2).
                          einzigen im gesamten Bericht die auf diesem umfas-

                                                                                         12
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Haushaltsquote aller Privathaushalte
Kanton St.Gallen und Schweiz 2015 bis 2016                                                                      G_5

                  Prozent

                   4,5

                   4,0

                   3,5

                   3,0

                   2,5
         SG
                   2,0
         CH

                   1,5

                   1,0

                   0,5

                   0,0
                           2005* 2006* 2007* 2008* 2009* 2010* 2011* 2012* 2013* 2014* 2015 2016

                            * Vor 2015 ist keine Berechnung der Kennzahl möglich
Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik           © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                                  13
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Haushaltsquote nach Haushaltstyp

                          Berechnung                                                          gen im gesamten Bericht die auf diesem umfassenden
                          Die Haushaltsquote beziffert den Anteil der Privat-                 Haushaltsbegriff basieren. Den übrigen Auswertungen
                          haushalte, die finanzielle Sozialhilfe der politischen              des Berichtes liegen sogenannte Unterstützungsein-
                          Wohngemeinde beziehen, an allen Privathaushalten                    heiten zugrunde, die nicht in jedem Falle identisch sein
                          (gemäss Definition Zähleinheiten) eines ausgewählten                müssen mit dem Haushalt. Zur Definition der Unter-
                          Gebietes (Kanton, Wahlkreis, Gemeinde).                             stützungseinheit und die Abgrenzung von der Haus-
                                                                                              haltsdefinition siehe Ausführungen im Steckbrief auf
                                        Haushaltsquote aller Privathaushalte in %             Seite 63.

                                       Anzahl wirtschaftliche Sozialhilfe der Gemeinde      Hinweise zum Aussagegehalt
                                        beziehende Privathaushalte im Kalenderjahr
                             =                                                       x 100 Die Haushaltsquote ist ein Indikator für das Ausmass
                                 Anzahl Privathaushalte der ständigen Wohnbevölkerung
                                            (BFS STATPOP) am Vorjahresende                  der bekämpften Armut in einer Gesellschaft. Als be-
                                                                                            kämpfte Armut werden Lebensverhältnisse bezeich-
                          Lesebeispiel: Eine Haushaltsquote von 2 Prozent net, deren materielle Ressourcenausstattung sowohl
                          bedeutet, dass im entsprechenden Gebiet von 100 aus Sicht des politischen Gemeinwesens wie der
                          Privathaushalten zwei mit wirtschaftlicher Sozialhilfe Betroffenen erklärtermassen unter dem Existenzmini-
                          unterstützt worden sind.                                          mum liegt. Dem gegenüber steht die sogenannte ver-
                                                                                            deckte Armut, von welcher jene Menschen betroffen
                          Zähleinheiten                                                     sind, die keinen Sozialhilfeanspruch geltend machen,
                          Privathaushalte, die mindestens einmal im Kalender- obwohl deren wirtschaftlichen Verhältnisse dies erlau-
                          jahr mit finanzieller Sozialhilfe unterstützt wurden (Hin- ben würden. Sie wird durch die Haushaltsquote nicht
                          weise zum Leistungsanspruch auf Sozialhilfe finden abgebildet.
                          sich auf Seite 65) sowie sämtliche Privathaushalte der
                          ständigen Wohnbevölkerung. Damit ein Referenzieren Ergebnisse
                          der unterstützten Haushalte auf die Gesamtheit aller Im Jahr 2016 wurden 2,9 Prozent aller privaten Haus-
                          Haushalte der Bevölkerung möglich ist, werden bei der halte mindestens einmal mit Leistungen der finanziellen
                          Zuordnung eines unterstützten Privathaushalts zu ei- Sozialhilfe unterstützt, dies entspricht 6239 Haushal-
                          nem Haushalttyp nicht nur die unterstützten Personen ten. Betrachtet man die Haushaltsquote verschiede-
                          berücksichtigt sondern auch die im selben Haushalt ner Haushaltstypen zeigen sich deutliche Unterschie-
                          lebenden nicht unterstützten Personen, welche in der de. Ein überdurchschnittliches Sozialhilferisiko tragen
                          Sozialhilfestatistik ebenfalls mit erhoben werden. Eine mit 17,5 Prozent die Eineltern-Haushalte, die in der
                          Mutter mit minderjährigem Kind, die Sozialhilfe bezieht hellblauen Säule «1 erwachsene Person mit minder-
                          und mit einem Partner zusammen lebt, welcher nicht jährigen Personen» abgebildet sind. Im Haushaltstyp
                          unterstützt wird, gehört zum Haushaltstyp «2 Erwach- «2 Erwachsene, nicht verheiratet» liegt die Quote bei
                          sene, nicht verheiratet mit minderjährigen Personen». den Haushalten mit Kindern (hellblaue Säule) deutlich
                          Da in den zur Berechnung der Quote erforderlichen höher als bei den Haushalten ohne Kinder. Hier ist zu
                          Bevölkerungsdaten keine Verwandtschaftsbeziehun- beachten, dass ein Haushalt mit zwei Erwachsenen
                          gen vorliegen, können die möglichen Haushalttypen und Kindern auch aus einer erwachsenen Person be-
                          lediglich über Alter, Geschlecht, Zivilstand und die An- stehen kann, welche ein volljähriges und mindestens
                          zahl Personen definiert werden.                                   ein minderjähriges Kind hat. Haushalte mit Verheirate-
                             Die für die Berechnung der Haushaltsquote gebil- ten oder 3 und mehr Erwachsenen tragen ein klar un-
                          dete Typisierung bildet die effektive Haushaltszusam- terdurchschnittliches Sozialhilferisiko was auch damit
                          mensetzung mit sämtlichen Personen ab (inkl. der zusammenhängt dass mehrere erwachsene Personen
                          nicht unterstützten Personen im selben Haushalt). Die zur Erzielung eines Einkommens beitragen können.
                          Auswertungen in Grafik G_5 und G_6 sind die einzi-

                                                                                         14
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Haushaltsquote nach Haushaltstyp
Kanton St.Gallen 2016                                                                                                      G_6

                                 Prozent
                                        20

                                        18
       Haushalte ohne                   16
       minderjährige Personen
                                        14
       Haushalte mit
       minderjährigen Personen          12

       Total Privathaushalte            10

                                         8

                                         6

                                         4

                                         2

                                         0
                                                                  1 erwachsene   2 Erwachsene    2 Erwachsene        3 oder mehr
                                              Total
                                                                  Person         verheiratet     nicht verheiratet   Erwachsene

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik                         © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                                  15
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Entwicklung der Anzahl Sozialhilfe beziehender Eineltern-Familien

                          Berechnung                                                          Ergebnisse
                          Die Entwicklung der Anzahl Sozialhilfe beziehender                  Insgesamt erhielten im Jahr 2016 im Kanton St.Gallen
                          Eineltern-Familien wird ermittelt, indem jährlich die An-           1112 Eineltern-Familien finanzielle Leistungen der So-
                          zahl im Kalenderjahr unterstützter Eineltern-Familien               zialhilfe. Damit ist ihre Anzahl das dritte Jahr in Folge
                          ins Verhältnis gesetzt wird zur Anzahl unterstützter                leicht gesunken. Die Anzahl sämtlicher Unterstüt-
                          Eineltern-Familien im Jahr 2005.                                    zungseinheiten in Privathaushalten steigt hingegen
                                                                                              seit 2009 jährlich und übertrifft 2016 den Ausgangs-
                                   Veränderung der Anzahl Sozialhife beziehender              wert des Jahres 2005 bereits um 22 Prozent. Im We-
                                      Eineltern-Familien in % gegenüber 2005                  sentlichen ist diese Zunahme sämtlicher Unterstüt-
                                                                                              zungseinheiten in Privathaushalten zurückzuführen
                                   Anzahl Unterstützungseinheiten Eineltern-Familien          auf Fälle, die nur aus einer einzigen Person bestehen.
                                   im Kalenderjahr – Anzahl Unterstützungseinheiten
                                                Eineltern-Familien 2005                       Diese Alleinlebenden haben zwischen 2005 und 2016
                              =                                                        x 100 um rund 500 Fälle zugenommen. Bei den unterstütz-
                                 Anzahl Unterstützungseinheiten Eineltern-Familien 2005
                                                                                              ten Eineltern-Familien reduziert sich die Zahl vergli-
                          Zähleinheiten                                                       chen mit dem Jahr 2005 bis 2008 zunächst deutlich,
                          Im Kalenderjahr Sozialhilfe beziehende Unterstüt- steigt dann kontinuierlich an und erreicht im Jahr 2013
                          zungseinheiten (Fälle, Dossiers). In ca. 15 Prozent die- wieder das Ausgangsniveau von 2005. In den Folge-
                          ser Fälle leben noch weitere Personen zusammen mit jahren sinkt die Anzahl unterstützter Eineltern-Familien
                          der Eineltern-Familie im gleichen Haushalt.                         wieder und ist, verglichen mit dem Jahr 2005, um 62
                                                                                              Fälle niedriger.
                          Hinweise zum Aussagegehalt
                          Die Entwicklung der Anzahl unterstützter Eineltern-Fa-
                          milien gibt Aufschluss über Schwankungen im Zeitver-
                          lauf. Eine vergleichende Gegenüberstellung mit allen
                          Unterstützungseinheiten aus Privathaushalten ermög-
                          licht eine Einschätzung inwiefern sich die Fallzahlen
                          der Eineltern-Familien über- oder unterdurchschnitt-
                          lich entwickeln.

                                                                                   16
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Veränderung der Anzahl Sozialhilfe beziehender Eineltern-Familien und sämtlicher
Unterstützungseinheiten in Privathaushalten gegenüber 2005
Kanton St.Gallen 2005 bis 2016                                                                                G_7

                                   Veränderung in Prozent
                                   gegenüber 2005
                                     25

                                     20

                                     15
        Eineltern-Familien
                                     10

        Alle Unterstützungs-           5
        einheiten in
        Privathaushalten               0

                                      -5

                                    -10

                                    -15
                                            2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik            © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                                  17
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Kennzahlen zum Ausbildungshintergrund der Sozialhilfe Beziehenden

                          Anteile einzelner Ausbildungsniveaus am Total der der 20–64-jährigen Sozialhilfe Beziehenden

                          Berechnung                                                               Ergebnisse
                          Diese Kennzahl gibt an, welcher Anteil der Sozialhil-                    Durchschnittlich 44 Prozent aller Sozialhilfe beziehen-
                          fe Beziehenden im erwerbsaktiven Alter zwischen 20                       den Personen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren
                          und 64 Jahren jeweils über eine bestimmte Art von                        verfügen nicht über eine abgeschlossene nachobliga-
                          abgeschlossener Ausbildung (X) verfügt.                                  torische Ausbildung. Sie bilden damit die anteilsmä-
                                                                                                   ssig grösste Gruppe. 39 Prozent der erwachsenen
                                   Anteil der 20–64-jährigen Sozialhilfe Beziehenden mit           Sozialhilfe Beziehenden hat eine Berufsausbildung
                                            abgeschlossener Ausbildung X in %                      oder Maturitätsschule absolviert und eine kleine Min-
                                                                                                   derheit von knapp 3 Prozent besitzt eine tertiäre oder
                                       Anzahl 20–64-jährige Sozialhilfe Beziehende mit             höhere Fachausbildung (G_8, Säulen «Total»).
                                               abgeschlossener Ausbildung X
                              =                                                           x 100       Zwischen einzelnen Staatengruppen bestehen
                                    Anzahl Sozialhilfe Beziehende zwischen 20–64 Jahren
                                                                                                   hinsichtlich der Ausbildungssituation deutliche Unter-
                                                                                                   schiede. Schweizerinnen und Schweizer sowie Perso-
                          Zähleinheiten                                                            nen aus EU/EFTA-Staaten können im Vergleich zum
                          Sozialhilfe beziehende Personen im Kalenderjahr im                       Total häufiger eine Berufsausbildung vorweisen (52
                          Alter zwischen 20 und 64 Jahren.                                         bzw. 43 Prozent). Staatsangehörige aus dem übrigen
                                                                                                   Europa und aussereuropäischen Staaten verfügen
                          Hinweise zum Aussagegehalt                                               mehrheitlich über keine nachobligatorische Ausbil-
                          Die Kennzahl gibt einen Einblick in das Bildungskapi-                    dung (56 Prozent; 55 Prozent). Die Ursache für diesen
                          tal der von Sozialhilfe Unterstützten. Eine diesbezüg-                   erhöhten Anteil im übrigen Europa dürfte auch darin
                          lich schwache Ressourcenausstattung verringert die                       liegen, dass weiterführende Ausbildungen in diesen
                          Chancen der betroffenen Personen auf dem Arbeits-                        Herkunftsländern nicht flächendeckend vorhanden,
                          markt und damit auch die Aussicht auf ein existenz­                      beziehungsweise nicht allgemein zugänglich sind oder
                          sicherndes Erwerbseinkommen.                                             einen hohen materiellen Ressourceneinsatz erfordern.
                                                                                                   Den insgesamt grössten Anteil an Hochqualifizierten
                                                                                                   besitzen die Angehörigen der EU/EFTA-Staaten mit 5
                                                                                                   Prozent.

                                                                                             18
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

            Anteile 20–64-jähriger Sozialhilfe Beziehender nach höchster abgeschlossener
            Ausbildung und Staatsangehörigkeit
            Kanton St.Gallen 2016                                                                                                    G_8

                                             Prozent

                                             100

                                              90

                                              80

                                              70
keine berufliche Ausbildung
                                              60
Berufsausbildung, Maturitätsschule
                                              50
Universität, höhere Fachausbildung
unbekannt                                     40

                                              30

                                              20

                                              10

                                                0
                                                    Total                          CH   EU/EFTA            übriges          aussereuro-
                                                                                                           Europa         päische Staaten

            Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik                       © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                                              19
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Anteil erwerbsfähiger Sozialhilfe Beziehender mit abgeschlossener Ausbildung

                          Berechnung                                                                 liche Selbständigkeit ermöglichen. Der Anteil erwerbs-
                          Diese Kennzahl gibt an, welcher Anteil aller erwerbs-                      fähiger Sozialhilfe Beziehender mit abgeschlossener
                          fähigen Sozialhilfe beziehenden Personen eine Aus-                         Ausbildung ist ein grober Gradmesser dafür, inwiefern
                          bildung abgeschlossen hat. Als Ausbildung zählen                           diese gesellschaftspolitische Zielvorgabe erreicht wird.
                          folgende Abschlüsse: berufliche Grundbildung mit                           Je höher ihr Anteil, umso weniger ist dies der Fall. Stei-
                          Eidgenössischem Attest, Berufslehre, Maturitäts-                           gende Anteilswerte können in Zusammenhang stehen
                          schule, Diplommittelschule, Berufsmaturität, Höhere                        mit der Entwertung absolvierter Ausbildungen und/
                          Fach- oder Berufsausbildung, Fachhochschule und                            oder der konjunkturellen Lage, welche die Beschäf-
                          Universität.                                                               tigungsmöglichkeiten generell einschränkt. Daneben
                                                                                                     spielen Aspekte eine Rolle, welche die volle Teilnahme
                                   Anteil erwerbsfähiger Sozialhilfe Beziehender mit                 am Arbeitsmarkt erschweren (beispielsweise Kinder-
                                           abgeschlossener Ausbildung in %                           betreuungspflichten) und deshalb eine Ergänzung des
                                                                                                     Einkommens durch Sozialhilfeleistungen erforderlich
                                       Anzahl erwerbsfähige Sozialhilfe Beziehende mit
                                                abgeschlossener Ausbildung                           machen.
                              =                                                             x 100
                                       Anzahl erwerbsfähige Sozialhilfe Beziehende       
                                                                                 Ergebnisse
                          Zähleinheiten                                          45 Prozent der erwerbsfähigen Personen, die im Jahr
                          Erwerbsfähige Sozialhilfe beziehende Personen im       2016 Sozialhilfeleistungen bezogen haben, verfügen
                          Kalenderjahr. Erwerbsfähig ist, wer zwischen 20 und    über eine abgeschlossene Ausbildung, womit der
                          64 Jahre alt ist und sich entweder auf Stellensuche    Wert gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen ist
                          befindet, in ein Beschäftigungsprogramm integriert ist (+1,0 Prozentpunkte). In absoluten Zahlen entspricht
                          oder einer Erwerbstätigkeit nachgeht.                  dies im Jahr 2016 1842 Personen, dies sind 136 mehr
                                                                                 als im Vorjahr und ein Zuwachs von 267 Personen ge-
                          Hinweise zum Aussagegehalt                             genüber 2010. Der Anteil erwerbsfähiger Sozialhilfe
                          Gesellschaftspolitisch wird erwartet, dass Bildungsab- Beziehender mit abgeschlossener Ausbildung sinkt
                          schlüsse die Grundlage dafür bieten, auf dem Arbeits- zwischen 2006 und 2010, ab 2011 ist eine kontinuier-
                          markt Positionen zu erwerben, welche die wirtschaft- liche Zunahme zu beobachten.

                                                                                               20
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Anteil erwerbsfähiger Sozialhilfe Beziehender mit abgeschlossener
Ausbildung
Kanton St.Gallen 2006 bis 2016                                                                       G_9

Prozent

100

 90

 80

 70

 60

 50

 40

 30

 20

 10

   0
        2005* 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

       * Aufgrund der Datenqualität ist keine Berechnung der Kennzahl möglich

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik   © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                  21
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Kennzahlen zur Erwerbstätigkeit der Sozialhilfe Beziehenden

                          Anteil Erwerbstätiger am Total der Sozialhilfe Beziehenden im Alter von 20 – 64 Jahren

                          Berechnung                                                        teil erwerbstätiger Personen darauf hin, dass Faktoren
                          Diese Kennzahl gibt an, wieviel Prozent aller Sozialhilfe         wie Arbeitslosigkeit, dauerhafte oder vorübergehende
                          beziehenden Personen im Alter zwischen 20 und 64                  Arbeitsunfähigkeit und die Chancenlosigkeit auf dem
                          Jahren erwerbstätig sind. Als erwerbstätig gelten Per-            Arbeitsmarkt oftmals in Zusammenhang stehen mit
                          sonen, die mindestens eine Stunde pro Woche eine                  dem Auslösen eines Sozialhilfeanspruchs und die Si-
                          Erwerbstätigkeit ausüben (als Selbstständige, rege-               tuation auf dem ersten Arbeitsmarkt es Sozialhilfebe-
                          mässig Angestellte, mitarbeitende Familienmitglieder,             ziehenden nicht ermöglicht, wenigstens teilweise oder
                          Lehrlinge oder unregelmässig Beschäftigte).                       befristet ein Einkommen zu erzielen.

                                       Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender       Ergebnisse
                                                bei den 20–64-Jährigen in %                Der Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe beziehender Per-
                                                                                           sonen ist 2016 unverändert. Mit 21,9 Prozent ging et-
                                     Anzahl erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender
                                                zwischen 20–64 Jahren                      was mehr als ein Fünftel aller Sozialhilfe Beziehenden
                              =                                                     x 100 im Alter zwischen 20 und 64 Jahren einer Erwerbstä-
                                 Anzahl Sozialhilfe Beziehende zwischen 20–64 Jahren
                                                                                          tigkeit nach. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass
                          Zähleinheiten                                                    nahezu vier von fünf Personen im erwerbsfähigen Alter
                          Sozialhilfe beziehende Personen im Kalenderjahr im nicht erwerbstätig sind (Differenz der Säule in G_10
                          Alter zwischen 20 und 64 Jahren.                                 zu 100 Prozent). Seit 2007 weist der Anteil erwerbs-
                                                                                           tätiger Sozialhilfe Beziehender eher eine rückläufige
                          Hinweise zum Aussagegehalt                                       Tendenz auf und liegt 2016 um 5,1 Prozentpunkte tief-
                          Die Erwerbstätigkeit der Sozialhilfe Beziehenden lie- er als 2007. Dies weil die Anzahl der erwerbstätigen
                          fert Hinweise auf mögliche Hintergründe des Sozial- Personen 2016 mit 1644 praktisch gleich hoch ist wie
                          hilfebezugs. Ein steigender Anteil von erwerbstätigen 2007 (1631), jedoch die Anzahl der insgesamt Unter-
                          Personen signalisiert, dass eine zunehmende Zahl von stützten im Alter zwischen 20-64 im gleichen Zeitraum
                          Erwerbstätigen mit der ausgeübten Beschäftigung deutlich zunahm (+1476 Personen), insbesondere im
                          bzw. dem aktuellen Beschäftigungsumfang kein exis- Alterssegment zwischen 46 und 64 Jahren (+1077
                          tenzsicherndes Einkommen erzielen kann (vgl. dazu Personen).
                          auch die beiden Kennzahlen zu den Vollzeit-Working-
                          Poor ab Seite 26). Umgekehrt deutet ein niedriger An-

                                                                                       22
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender zwischen 20–64 Jahren
Kanton St. Gallen 2007 bis 2016                                                                    G_10

Prozent

100

  90

  80

  70

  60

  50

  40

  30

  20

  10

    0
         2005* 2006* 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

        * Aufgrund der Datenqualität ist keine Berechnung der Kennzahl möglich

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik   © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                  23
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender zwischen 20–64 Jahren nach Falltyp

                          Berechnung 5                                                           Hinweise zum Aussagegehalt 6
                          Der Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe beziehender Per-                 Die Anteile erwerbstätiger Personen in den einzelnen
                          sonen zwischen 20 und 64 Jahren wird berechnet, in-                    Falltypen liefern Hinweise auf den Grad der Einbin-
                          dem die Anzahl der Erwerbstätigen zwischen 20 und                      dung in den Arbeitsmarkt, der je nach Situation im
                          64 Jahren mit Falltyp X, ins Verhältnis gesetzt wird                   jeweiligen Haushalt unterschiedlich sein kann.
                          zu allen Sozialhilfe Beziehenden zwischen 20 und 64
                          Jahren im Falltyp X.                                                   Ergebnisse
                                                                                                 Personen mit Kindern (Eineltern-Familien/Paare mit
                                       Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender             Kindern) weisen eine höhere Erwerbsbeteiligung auf
                                        zwischen 20–64 Jahren nach Falltyp in %                  als Unterstützungseinheiten ohne Kinder. Der Anteil
                                                                                                 erwerbstätiger Personen ist unter den Eineltern-Fami-
                                        Anzahl erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender
                                            zwischen 20–64 Jahren in Falltyp X                   lien mit 35 Prozent am grössten. Trotz dieser hohen
                              =                                                         x 100   Erwerbsbeteiligung gelingt es ihnen jedoch seltener
                                   Anzahl Sozialhilfe Beziehende zwischen 20–64 Jahren
                                                         in Falltyp X                            als anderen Falltypen, den Sozialhilfebezug durch eine
                                                                                                 verbesserte Erwerbssituation zu beenden (G_19 auf
                          Zähleinheiten                                                          Seite 39). Bei Paaren ohne Kinder ist die Erwerbsakti-
                          Sozialhilfe beziehende Personen im Kalenderjahr im                     vität mit einem Anteil von 17 Prozent nur halb so gross
                          Alter zwischen 20 und 64 Jahren.                                       wie unter den Eineltern-Familien. Von den Personen,
                                                                                                 die nicht in Privathaushalten leben, sind 12 Prozent
                                                                                                 erwerbstätig.

             5            Ergänzende Informationen siehe Berechnung Seite 22
             6            Ergänzende Informationen siehe Hinweise zum Aussagegehalt Seite 22

                                                                                           24
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Anteil erwerbstätiger Sozialhilfe Beziehender zwischen 20–64 Jahren
nach Falltyp
Kanton St.Gallen 2016                                                                                       G_11

                                                              Durchschnittlicher Anteil aller Personen

            Eineltern-Familien

            Paare mit Kindern

        Einpersonenhaushalt

           Paare ohne Kinder

Übrige (in Privathaushalten)

       Nicht-Privathaushalte

                                     0      10         20    30    40     50     60      70      80       90     100

                                                                                                           Prozent

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik            © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                  25
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Anteil Sozialhilfe beziehende Vollzeit Working-Poor

                          Berechnung                                                    Armutsbetroffenheit von Vollzeiterwerbstätigen, die
                          Der Anteil der Sozialhilfe beziehenden Vollzeit Wor-          keine Sozialhilfeleistungen beziehen, obwohl deren
                          king-Poor entspricht dem Anteil Vollzeit Working-Poor         finanzielle Verhältnisse dies erlauben würden, wird da-
                          an allen Sozialhilfe beziehenden Unterstützungsein-           durch nicht abgebildet.7
                          heiten in Privathaushalten.                                       Da die Sozialhilfe als letztes Glied im System der
                                                                                        sozialen Sicherung mit ihrem Leistungsauftrag in ers-
                                       Anteil Sozialhilfe beziehende Vollzeit           ter Linie darauf ausgerichtet ist, den Erwerbslosen
                                                Working-Poor in %                       und Nichterwerbspersonen eine vorübergehende
                                                                                        Existenzsicherung zu bieten, weist eine zunehmen-
                                      Anzahl Sozialhilfefälle in Privathaushalten
                                                 mit Vollzeiterwerb                     de Unterstützung von Vollzeiterwerbstätigen auf eine
                              =                                                  x 100 Ausweitung des Aufgabenbereiches der Sozialhilfe hin.
                                      Anzahl Sozialhilfefälle in Privathaushalten
                                                                                            Das Ausmass der Vollzeit Working-Poor-Quote
                                                                                        steht einerseits in Zusammenhang mit dem Lohnni-
                          Zähleinheiten                                                 veau, insbesondere in den Tieflohnbranchen. Ein wei-
                          Im Kalenderjahr Sozialhilfe beziehende Vollzeit-Wor- terer Faktor ist die Haushaltsgrösse. Je grösser die
                          king-Poor-Fälle und alle Unterstützungseinheiten Zahl der Haushaltmitglieder, desto grösser wird das
                          (Fälle, Dossiers) in Privathaushalten. Eine Unterstüt- Risiko, dass ein Vollzeitpensum für die wirtschaftliche
                          zungseinheit gilt als Vollzeit-Working-Poor, wenn de- Existenzsicherung nicht ausreicht.
                          ren Mitglieder zusammen genommen ein Beschäfti-
                          gungspensum von mindestens 100 Prozent erzielen
                          (Lehrlinge ausgenommen). Methodische Details zur
                          Berechnung des Beschäftigungspensums sowie zum Ergebnisse
                          Umgang mit fehlenden Angaben sind dem methodi- Im Jahr 2016 bezogen schätzungsweise 3,7 Prozent
                          schen Anhang (Seite 64) zu entnehmen.                         der unterstützten Fälle in Privathaushalten Leistungen
                                                                                        der Sozialhilfe, obwohl sie im Umfang von mindestens
                          Hinweise zum Aussagegehalt                                    einer Vollzeitstelle erwerbstätig waren (zum Umgang
                          Mit der Ausübung einer Vollzeiterwerbstätigkeit ist die mit fehlenden Angaben zum Beschäftigungsumfang
                          Erwartung verbunden, dass diese ein existenzsichern- siehe Seite 64). Dies entspricht 231 Fällen. Der Anteil
                          des Einkommen bietet. Anhand der Vollzeit Working- der Vollzeit Working-Poor unter den Privathaushalten
                          Poor-Quote lässt sich einschätzen, in welchem Aus- hat sich im Vergleich zu 2008 (7,4 Prozent) halbiert.
                          mass Haushalte trotz Ausübung einer Vollzeiterwerbs- Der Rückgang ist bei den Paaren mit Kindern und Ein-
                          tätigkeit in bekämpfter Armut leben. Von bekämpfter personenhaushalten am deutlichsten.
                          Armut betroffen sind Haushalte, die aufgrund ihrer
                          wirtschaftlichen Situation Anspruch auf Sozialhilfe-
                          leistungen haben und diesen auch verwirklichen. Die

             7            Aus diesem Grund ist die hier berechnete Vollzeit-Working-Poor-Quote nicht vergleichbar mit den vom Bundesamt für Statistik publizierten
                          Armutsquoten, welche sich auf die gesamte erwerbstätige Bevölkerung beziehen.

                                                                                         26
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

Anteil Sozialhilfe beziehende Vollzeit Working-Poor
Kanton St. Gallen 2008 bis 2016                                                                    G_12

Prozent

 100

   90

   80

   70

   60

   50

   40

   30

   20

   10

     0
          2005* 2006* 2007* 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

         * Aufgrund der Datenqualität ist keine Berechnung der Kennzahl möglich

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweiz. Sozialhilfestatistik   © Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                                 27
Statistik aktuell Nr. 63 · März 2018

                          Anteil Sozialhilfe beziehende Vollzeit Working-Poor nach Falltyp

                          Berechnung                                                            Hinweise zum Aussagegehalt 9
                          Für die Unterstützungseinheiten in Privathaushalten                   Die Kennzahl zeigt für verschiedene Haushalts- und
                          wird berechnet, wie gross der Vollzeit-Working-Poor-                  Familienformen das Risiko an, trotz der Erwerbstätig-
                          Anteil in den verschiedenen Falltypen jeweils ist. Dazu               keit im Umfang von mindestens einer Vollzeitstelle auf
                          wird pro Falltyp die Anzahl der Vollzeit-Working-Poor                 Sozialhilfe angewiesen zu sein.
                          ins Verhältnis gesetzt zur Gesamtzahl der unterstütz-
                          ten Fälle.                                                            Ergebnisse
                                                                                                Im Jahr 2016 wiesen von den mit Sozialhilfe unter-
                                   Anteil Sozialhilfe beziehene Vollzeit Working-Poor           stützten Fällen schätzungsweise insgesamt 4 Prozent
                                                    nach Falltyp X in %                         ein summiertes Erwerbspensum von mindestens
                                                                                                einer Vollzeitstelle auf. Paare mit Kindern sind dabei
                                           Anzahl Sozialhilfefälle des Falltyp X
                                                   mit Vollzeiterwerb                           besonders betroffen. 17 Prozent der unterstützten
                              =                                                        x 100   Paare mit Kindern zählt zu den Vollzeit-Working-Poor.
                                        Anzahl Sozialhilfefälle des Falltyp X
                                                                                                Alleinlebende weisen einen unterdurchschnittlichen
                                                                                                Vollzeit-Working-Poor-Anteil auf, was auch damit zu-
                          Zähleinheiten 8                                                       sammenhängen dürfte, dass sie aufgrund des gerin-
                          Im Kalenderjahr Sozialhilfe beziehende Vollzeit-Wor-                  geren Grundbedarfs mit einem Vollzeitpensum eher
                          king-Poor-Fälle und alle Unterstützungseinheiten                      die Schwelle eines existenzsichernden Einkommens
                          (Fälle, Dossiers) in Privathaushalten. Eine Unterstüt-                erreichen als (kinderreiche) Familienhaushalte. Ein-
                          zungseinheit gilt als Vollzeit-Working-Poor, wenn de-                 eltern-Familien zählen unterdurchschnittlich zu den
                          ren Mitglieder zusammen genommen ein Beschäfti-                       Vollzeit-Working-Poor da sie zwar häufig erwerbstätig
                          gungspensum von mindestens 100 Prozent erzielen                       sind, jedoch aufgrund von Kinderbetreuungspflichten
                          (Lehrlinge ausgenommen).                                              seltener einem Vollzeiterwerbspensum nachgehen.

             8            Ergänzende Informationen siehe Zähleinheiten Seite 26
             9            Ergänzende Informationen siehe Hinweise zum Aussagegehalt Seite 26

                                                                                          28
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