Berner Steuermonitor Medienkonferenz - Freitag, 12. Oktober 2018, Clé de Berne - beim Handels- und ...

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Berner Steuermonitor Medienkonferenz - Freitag, 12. Oktober 2018, Clé de Berne - beim Handels- und ...
Berner
Steuermonitor
Medienkonferenz
Freitag, 12. Oktober 2018, Clé de Berne
Berner Steuermonitor Medienkonferenz - Freitag, 12. Oktober 2018, Clé de Berne - beim Handels- und ...
Agenda
                                                                       Hans Jürg Steiner, Leiter Marktregion Bern-Mittelland,
Einführung
                                                                       KPMG
Individualbesteuerung inkl.
                                                                       Hans Jürg Steiner
Zwischenfazit
                                                                       Adrian Haas, Direktor, Handels- und Industrieverein des
Zwischenfazit HIV
                                                                       Kantons Bern (HIV)
Unternehmensbesteuerung &
                                                                       Hans Jürg Steiner
Steuerstrategie Kanton Bern

Zwischenfazit HIV                                                      Adrian Haas

Steuerreform und AHV-
                                                                       Hans Jürg Steiner
Finanzierung (STAF / SV17)
                                                                       Kurt Rohrbach, Präsident, Handels- und Industrieverein des
Gesamtfazit HIV
                                                                       Kantons Bern (HIV)

Frage- und Diskussionsrunde

          © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
          International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                2
Einführung

Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Allgemeine Feststellungen
STAF – Steuerreform und AHV-Finanzierung (ehem. Steuervorlage 17)
− Hauptgrund für die Reform: Abschaffung von Steuerprivilegien
− Aufgrund der sehr grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Statusgesellschaften sollen mit geeigneten, international
  kompatiblen Massnahmen folgende Hauptziele erreicht werden:
   Die Standortattraktivität der Schweiz sicherstellen und dessen Ergiebigkeit steigern
   Eine internationale Akzeptanz des Steuersystems erreichen

Steuerstrategie des Kantons Bern – Grundlagen und Ziele bis 2022
− Fokus liegt auf den Steuern der juristischen Personen
− Kanton Bern soll im interkantonalen Vergleich konkurrenzfähig bleiben
− Gestaffelte Senkung der maximalen Gewinnsteuerbelastung von 2019 bis 2022 von heute 21.6% auf 16.37%
− Steuergesetzrevision 2019: Referendum wurde ergriffen, Abstimmung erfolgt am 25. November 2018

Situation des Kantons Bern bei der Besteuerung von juristischen und natürlichen Personen
− Grundsätzlich hat sich bei den natürlichen Personen gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung ergeben. Der Regierungsrat
  plant erst per 2023, die natürlichen Personen zu entlasten. Bei den juristischen Personen sind eine gestaffelte Senkung der
  Gewinnsteuerbelastung und ein bevorstehender Wechsel vom Drei- zum Zweistufentarif vorgesehen. Weiter wird es im Jahr
  2021 voraussichtlich eine Anpassung des ordentlichen Kapitalsteuertarifs geben.

Kanton Bern und STAF
− Die gestaffelte Senkung der Gewinnsteuerbelastung und der Wechsel vom Drei- zum Zweistufentarif werden unabhängig vom
  Ausgang der STAF durchgeführt, wobei die Abstimmung vom 25. November 2018 noch matchentscheidend wird. Per 2021 wird
  der Regierungsrat die Situation neu beurteilen.

                © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                      4
Individual-
besteuerung
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Vergleich der
Kantone
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Einkommenssteuersätze Kantone 2018
             Kantone mit einem höheren                                                                                 SH
             Einkommenssteuersatz als der Kanton                                                                       31.7%
                                                                                       BS
             Bern (41.3%)
                                                                                       37.4%
             Kantone mit einem tieferen                                                                                                                TG
             Einkommenssteuersatz als der Kanton                                                                                                       32.5%
             Bern (41.3%)                                                                        BL               AG
                                                                                                                                     ZH                             AR
                                                                        JU                       42.2%            34.4%                                             30.7%
                                                                        40.2%                                                        39.8%
                                                                                                                                                                   AI
                                                                                       SO                                                                          24.9%
                                                                                       34.2%                                     ZG
                                                                                                                                                                    SG
                                                                                                                LU               22.7%
                                                                                                                                             SZ                     33.5%
                                                     NE                                                         31.2%
                                                                                                                               NW            28.03% GL
                                                     38.1%                                                                                          31.6%
                                                                                                                               25.6%
                                                                                                                     OW
                                                                                            BE                       24.3%           UR
                                                                                            41.3%                                    25.4%
                                                                  FR                                                                                                              GR
                                        VD                        36.0%                                                                                                           32.2%
                                        41.5%

                                                                                                                                               TI
                                                                                                                                               40.7%
                                                                                     VS
                                                                                     36.5%
                  GE
                  44.8%

Hinweis: Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz.

                              © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                              International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                    7
Einkommenssteuersätze in den Kantonen
Trend: 2007 bis 2018

  45%
                                                                                                                                                                                          Genf

                                                                                                                                                                                          Waadt

                                                                                                                                                                                          Bern
  40%
                                                                                                                                                                                          Zürich

                                                                                                                                                                                          Neuenburg

                                                                                                                                                                                          Basel-Stadt
  35%
                                                                                                                                                                                          Aargau

                                                                                                                                                                                          CH-Durchschnitt

                                                                                                                                                                                          St. Gallen
  30%
                                                                                                                                                                                          Thurgau

                                                                                                                                                                                          Schaffhausen

                                                                                                                                                                                          Luzern
  25%
                                                                                                                                                                                          Schwyz

                                                                                                                                                                                          Nidwalden

                                                                                                                                                                                          Obwalden
  20%                                                                                                                                                                                     Zug
             2006         2007         2008        2009         2010         2011        2012         2013         2014        2015       2016        2017         2018

  Der Grossteil der Spitzensteuersätze variierte marginal in den letzten Jahren. Abgesehen von grösseren Steuersatz-senkungen im
  Aargau, Thurgau und in St. Gallen waren Erhöhungen in Schaffhausen und Schwyz zu beobachten.
Hinweis: Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz.

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                            8
Einkommenssteuern
Beitrag an Steuereinnahmen durch Einkommenssteuer 2016

                                                                                        48.92%

                                                 40.09%

                                                                           35.48%

                                                                                                                      20.50%
                  17.06%                                    17.30%
                                                                                                                                                                                                  Anzahl
                                                                                                                                                                                                  Steuerpflichtige

                                                                                                                                               10.52%                                             Beiträge
                                                                                                                                                                                                  Kantonssteuer
                                                                                                          6.21%

                                                                                                                                     1.12%                                   2.76%
                                0%                                                                                                                              0.04%
                                                                                                                                                                                               Steuerbares
                            0                    100 - 40'000                40'100 - 100'000             100'100 - 200'000 200'100 - 1'000'000                       1'000'100+               Einkommen in CHF

  Ca. 1.1% der Steuerpflichtigen (Einkommen > CHF 200‘001) steuern 13% der Einnahmen durch die Einkommenssteuer bei.

Quelle: Steuerverwaltung des Kantons Bern https://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_einkommennp.html

                                © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                                International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                                     9
Vermögenssteuern
Maximale Vermögenssteuersätze in den Kantonshauptorten 2018

              Kantone mit einem höheren                                                                                        SH
              Vermögenssteuersatz als der Kanton                                                                               4.7‰
                                                                                              BS
              Bern (5.8‰)
                                                                                              8.0‰
              Kantone mit einem tieferen                                                                                                                          TG
              Vermögenssteuersatz als der Kanton                                                                                                                  2.9‰
              Bern (5.8‰)                                                                             BL                AG
                                                                            JU                                          4.4‰                  ZH                               AR
                                                                                                      7.6‰
                                                                            5.7‰                                                              5.9‰                             4.1‰
                                                                                           SO                                                                                     AI
                                                                                           2.1‰                                                                                   2.5‰
                                                                                                                    LU                     ZG
                                                                                                                                           2.8‰        SZ                       SG
                                                                                                                    2.6‰                               2.3‰                     4.4‰
                                                        NE                                                                                                         GL
                                                        6.8‰                                                                         NW                            3.5‰
                                                                                                                                     1.3‰
                                                                                                                           OW                 UR
                                                                                                 BE1)
                                                                                                                           1.4‰               2.0‰
                                                                                                 5.8‰
                                                                     FR                                                                                                                       GR
                                          VD                         6.0‰                                                                                                                     3.2‰
                                          7.9‰

                                                                                                                                                         TI
                                                                                                                                                         6.8‰
                                                                                          VS
                                                                                          6.3‰

                  GE
                  10.1‰

Hinweis: Vermögenssteuerbelastung in ‰ des Nettovermögens bei CHF 10 Mio., ledig keine Kinder, konfessionslos; 1) Kanton Bern: Vermögenssteuer nach Art. 66 StG („Vermögenssteuerbremse“): Ist die Vermögenssteuer höher als 25% des
Vermögensertrages, wird sie auf 25% des Vermögensertrages begrenzt, die Mindeststeuer beträgt hierbei jedoch 2.4 ‰ des steuerbaren Vermögens. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz .

                               © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                               International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                                                       10
Die Schweiz im
europäischen
Vergleich
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Kantone und europäische Länder im Vergleich
2017 und 2018
                       Bulgarien                                   10.00%

                          Ungarn                                                15.00%

                          Litauen                                                15.00%

                           Jersey                                                             20.00%

                          Estland                                                             20.00%

                    Tschechien                                                                      22.00%

                               Zug                                                                    22.86%

                      Obwalden                                                                            24.30%
                                                                                                                                                                                                    2018
                                                                                                                                                                                                     2018
               Appenzell I.(AI)                                                                            24.86%
                                                                                                                                                                                                     2017
                                                                                                                                                                                                    2017
                                Uri                                                                          25.35%

                      Nidwalden                                                                              25.55%

                         Schwyz                                                                                     28.21%

             Appenzell A.(AR)                                                                                             30.48%

                                                                                                                            31.17%
                           Luzern                                                                                           31.16%

                         Lettland                                                                                            31.40%
                                                                                                      23.00%
                           Glarus                                                                                            31.56%

                            Polen                                                                                              32.00%

Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort.
Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/individual-income-tax-rates-table.html

                              © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                              International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                            12
Kantone und europäische Länder im Vergleich
2017 und 2018
                 Graubünden                                                                                           32.18%
               Schaffhausen                                                                                            32.29%
                       Thurgau                                                                                         32.48%
                     St. Gallen                                                                                           33.52%
                        Aargau                                                                                             34.05%
                     Solothurn                                                                                             34.18%
                         Zypern                                                                                              35.00%
                          Türkei                                                                                             35.00%
                       Freiburg                                                                                                 36.02%                                                              2018
                                                                                                                                                                                                     2018

                          Wallis                                                                                                                                                                     2017
                                                                                                                                                                                                    2017
                                                                                                                                 36.50%
                  Basel-Stadt                                                                                                      37.43%
                   Neuenburg                                                                                                            39.33%
                          Zürich                                                                                                         39.76%
                            Jura                                                                                                           40.46%
                         Tessin                                                                                                            40.72%
                            Bern                                                                                                             41.27%
                         Waadt                                                                                                               41.50%
           Basel-Landschaft                                                                                                                    42.17%

Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort.
Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/individual-income-tax-rates-table.html

                              © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                              International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                            13
Kantone und europäische Länder im Vergleich
2017 und 2018
                        Italien                                                                                                                            43.00%
                          Genf                                                                                                                                 44.75%
                     Spanien                                                                                                                                    45.00%
           Grossbritannien                                                                                                                                      45.00%
              Griechenland                                                                                                                                      45.00%
               Deutschland                                                                                                                                      45.00%
                 Luxemburg                                                                                                                                       45.78%
                                                                                                                                                                       48.78%
                        Island                                                                                                                                     46.24%
                                                                                                                                                                    46.60%                                2018
                                                                                                                                                                                                           2018
                   Norwegen                                                                                                                                         46.72%
                                                                                                                                                                                                           2017
                                                                                                                                                                                                          2017
                     Portugal                                                                                                                                              48.00%
                         Irland                                                                                                                                            48.00%
                  Slowenien                                                                                                                                                   50.00%
                      Belgien                                                                                                                                                 50.00%
                                                                                                                                                                                  51.95%
                Niederlande                                                                                                                                                       52.00%
                                                                                                                                                                                     53.75%
                     Finnland                                                                                                                                                         54.00%
                  Österreich                                                                                                                                                           55.00%
                  Dänemark                                                                                                                                                              55.79%
                  Schweden                                                                                                                                                                  57.34%
                                                                                                                                                                                                     61.85%

Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort.
Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/individual-income-tax-rates-table.html

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                              International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
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Zwischenfazit natürliche Personen
 Bei der Besteuerung von natürlichen Personen rangiert der Kanton Bern weiterhin unter jenen mit hohen Spitzensteuersätzen.
 Die Anzahl gut verdienender Steuerzahler ist gering. Zudem fehlt der Mittelstand.

 Einzig und alleine bei der Vermögenssteuer kann der Kanton Bern punkten und platziert sich dabei im Mittelfeld der Kantone.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es auf Stufe der natürlichen Personen keine wesentlichen Änderungen und im Kanton Bern stehen
die natürlichen Personen auch nicht im Fokus der Steuergesetzrevision 2019.

Die Steuergesetzrevision 2019 sieht bei den natürlichen Personen keine Massnahmen vor. Gemäss Regierungsratsvorlage wird
die Individualbesteuerung erst mit der Steuergesetzrevision 2021bzw. 2023 im Fokus stehen. In diesem Zusammenhang soll
auch der Abzug für Drittbetreuungskosten neu beurteilt werden.

Im Zusammenhang mit der Steuergesetzrevision 2019 wurde das Referendum ergriffen. Die Abstimmung findet am
25. November 2018 statt.

 Die meisten Schweizer Kantone finden sich punkto Spitzeneinkommenssteuersätze im europäischen Mittelfeld wieder.

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Zwischenfazit
Individual-
besteuerung

Kurt Rohrbach
Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Adrian Haas
Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Individualbesteuerung

Zwischenfazit HIV
> Obwohl im Kanton Bern seit 2012 alle 2 Jahre eine Revision des Steuergesetzes stattfand,
  blieb die hohe Belastung der natürlichen Personen unangetastet.
> Entsprechende Senkungsanträge wurden im Grossen Rat jeweils knapp abgelehnt. Die
  Steuerpflichtigen aller Kategorien – mit Ausnahme der Familien mit Bruttoeinkommen bis CHF
  40‘000.- – stehen im interkantonalen Vergleich sehr schlecht da. Durch die Streichung der
  Berufskostenpauschale, die Begrenzung des Pendlerabzugs, die Erhöhung der
  Eigenmietwerte sowie ab 2020 der amtlichen Werte wurde und wird die dramatische Situation
  der natürlichen Personen weiter verschärft. Die Folgen sind Wirtschaftsschwäche, Verlust an
  Steuersubstrat und zusätzliche Pendlerbewegungen.
> Während 2016 (aktuellste Zahlen) 66‘556 Zugpendler im Kanton Bern arbeiteten, pendelten
  48‘217 Berner in andere Kantone. Bei den Auszubildenden betrug das Verhältnis 16‘337 zu
  14‘144.

                                                                                             17
Individualbesteuerung

Zwischenfazit HIV
> In der Nettobetrachtung «verliert» der Kanton Bern somit rund 20‘000 Steuerzahlende an
  andere Kantone. Würde die Anzahl Steuerfälle im Umfang des positiven Pendlersaldos im
  Kanton Bern erhöht, würden die Einkommens- und Vermögenssteuern gegen CHF 100 Mio.
  zunehmen (vgl. dazu die Interpellation Muntwyler, Bern, 315-2013 vom 20.11.2013).
> Leidige Tatsache ist, dass die Anpassung der amtlichen Werte per 2020 erneut zu einer
  Mehrbelastung der natürlichen Personen führen wird, nämlich mit Vermögens- und
  Liegenschaftssteuern von über CHF 115 Mio. (in der vom Grossen Rat beschlossenen und
  beim Bundesgericht von der Stadt Bern angefochtenen Variante mit Median 70%).
> Dass der Kanton Bern (wie alle Schweizer Kantone) im internationalen Vergleich bei der
  Besteuerung der natürlichen Personen relativ gut dasteht, hilft ihm kaum, da der Wettbewerb
  um «gute Steuerzahler» gleichzeitig auch im Inland stattfindet.

                                                                                                18
Unternehmens-
besteuerung
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Vergleich der
Kantone
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Gewinnsteuersätze in den Kantonen
Trend: 2007 bis 2018

                20.76%

                                 19.44%

                                                  18.96%
                                                                   18.70%                                                                                                                          -3.05 %
                                                                                     18.31%
                                                                                                      18.06%         18.01%
                                                                                                                                      17.90%            17.89%
                                                                                                                                                                         17.80%           17.74%   17.71%

                 2007              2008             2009             2010             2011                 2012        2013             2014             2015             2016             2017     2018

  Im Durchschnitt wurden die Gewinnsteuern weiterhin marginal gesenkt.

Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz.

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Gewinnsteuersätze in den Kantonen 2018
                                                                                                                           SH
             Kantone mit einem höheren                                                                                     15.8%
             Gewinnsteuersatz als der Kanton Bern
                                                                                       BS
             (21.6%)
                                                                                       22.2%
             Kantone mit einem tieferen                                                                                                               TG
             Gewinnsteuersatz als der Kanton Bern                                                                                                     16.4%
             (21.6%)                                                                             BL            AG
                                                                                                                                    ZH                                    AR
                                                                       JU                        20.7%         18.6%
                                                                                                                                    21.2%                                 13.0%
                                                                       20.5%                                                                                          AI
                                                                                                                                                                      14.2%
                                                                                      SO
                                                                                      21.4%                 LU                   ZG
                                                                                                                                 14.5% SZ                            SG
                                                                                                            12.3%                                                    17.4%
                                                    NE                                                                                    15.2%
                                                                                                                                                         GL
                                                    15.6%                                                                   NW
                                                                                                                                                         15.7%
                                                                                                                            12.7%
                                                                                                               OW
                                                                                           BE                  12.7%
                                                                                           21.6%                                   UR
                                                                 FR                                                                14.9%                                         GR
                                     VD                          19.9%                                                                                                           16.1%
                                     21.4%

                                                                                                                                              TI
                                                                                                                                              20.6%
                                                                                     VS
           GE                                                                        21.7%
           24.2%

Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz.

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                   22
Gewinnsteuersätze in den Kantonen
Trend: 2007 bis 2018

          30%                                                                                                                                                                                      Genf

                                                                                                                                                                                                   Basel-Stadt

                                                                                                                                                                                                   Bern

                                                                                                                                                                                                   Waadt
          25%
                                                                                                                                                                                                   Zürich

                                                                                                                                                                                                   Aargau

                                                                                                                                                                                                   CH-Durchschnitt

                                                                                                                                                                                                   St. Gallen
          20%
                                                                                                                                                                                                   Graubünden

                                                                                                                                                                                                   Schaffhausen

                                                                                                                                                                                                   Neuenburg

                                                                                                                                                                                                   Schwyz
          15%
                                                                                                                                                                                                   Zug

                                                                                                                                                                                                   Obwalden

                                                                                                                                                                                                   Nidwalden

          10%                                                                                                                                                                                      Luzern
                      2007          2008          2009         2010          2011          2012             2013    2014          2015         2016          2017         2018

 Der jüngste Trend zur Stagnation der Unternehmenssteuersätze setzt sich fort. Einzig Schwyz, Zug und Schaffhausen senkten
 leicht. Aufgrund der STAF (SV 17) hat sich momentan eine abwartende Haltung ergeben.
Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort.. Quelle: KPMG Schweiz.

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                                     23
Beitrag an Steuereinnahmen durch Gewinnsteuern
Unternehmensbesteuerung – Gewinnsteuern (Kanton Bern 2016)

                                                                                                                                                                    89.75%

                      70.92%

                                                                                                                                                                                             Anzahl Steuerpflichtige

                                                                                                                                                                                             Beiträge Kantonssteuer

                                                                      12.96%
                                                                                                                       10.28%    8.20%
                                                                                                                                                        5.84%
                                    0.21%
                                                                                    1.84%                                                                                                     Steuerbares
                                                                                                                                                                                              Kapital in CHF
                           0 - 10'000                                  10'100 - 50'000                                 50'100 - 250'000                     250'100 +

  5.8% der Unternehmen (steuerbarer Gewinn > CHF 250‘100) steuern ca. 90% der Einnahmen durch die Gewinnsteuer bei.

Quelle: http://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_Steuerstatistik_gewinnkapital_jp.html

                                © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                                International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                                       24
Steuerstrategie
Kanton Bern
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Kanton Bern: Steuerstrategie 2019 - 2022
                                                         1. Etappe                                                                             2. Etappe

                                             Steuergesetzrevision                                                                    Steuergesetzrevision
                                                    2019                                                                                    2021

                       −       Fokus liegt auf den Steuern der juristischen Personen

                       −       Kanton Bern soll im interkantonalen Vergleich konkurrenzfähig bleiben

                       −       Gestaffelte Senkung der maximalen Gewinnsteuerbelastung von 2019 bis 2022 von
                               heute 21.6% auf 16.37%

                       −       Anpassung des ordentlichen Kapitalsteuertarifs von heute 0.3‰ auf 0.1‰
                               (voraussichtlich erst per 1. Januar 2021)

                       −       Erhöhung des maximalen Abzugs für die Drittbetreuungskosten von CHF 8’000 auf CHF
                               10’100 (voraussichtlich im Jahr 2021)

Quelle: Finanzdirektion, Steuerverwaltung des Kantons Bern; Steuerstrategie des Kantons Bern, Bericht des Regierungsrates an den Grossen Rat

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Kanton Bern: StG-Revision 2019
Senkung der Gewinnsteuer (1. Etappe Steuerstrategie)

              24%

              22%                                  21.64%
                                               Tarifstufe III                                                    20.2%
              20%
                                                                                                                                                                                   18.71%

              18%                                  17.95%

                                               Tarifstufe II
              16%

              14%                                  13.74%

                                               Tarifstufe I
              12%

              10%
                                                  bisher
                                                  bisher                                                      2019
                                                                                                           2019                                                                  2020
                                                                                                                                                                                 2020

Quelle: Finanzdirektion, Steuerverwaltung des Kantons Bern

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                   27
Kanton Bern: Steuergesetzrevision 2019
Referendum ergriffen; Abstimmung am 25. November 2018

  Änderungen                                                                                                                                                               Betroffene Bestimmungen

  Korrektur eines gesetzgeberischen Versehens bei der Besteuerung nach dem Aufwand                                                                                         Art. 16 Abs. 3

  Besteuerung der Abgangsentschädigung des Arbeitgebers analog der direkten                                                                                                Art. 20 Abs. 4
  Bundessteuer                                                                                                                                                             Art. 44 Abs. 1

  Wechsel vom Teilsatzverfahren zum Teilbesteuerungsverfahren bei Dividendenerträgen                                                                                       Art. 21b
  analog der direkten Bundessteuer                                                                                                                                         Art. 24 Abs. 1 lit. c
                                                                                                                                                                           Art. 24 Abs. 1a
                                                                                                                                                                           Art. 42 Abs. 3

  Einheitliche Regelung der Freibeträge bei Entschädigung für Kost und Logis betreuter                                                                                     Art. 28 Abs. 1 lit. g
  Personen im gleichen Haushalt

  Anpassungen an die per 1. Januar 2013 erfolgte Revision des                                                                                                              Art. 33 Abs. 1
  Rechnungslegungsrechts                                                                                                                                                   Art. 91 Abs. 1
                                                                                                                                                                           Art. 167 Abs. 3
                                                                                                                                                                           Art. 171 Abs. 2

  Anpassung des Wortlautes (ergänzt durch «Angehöriger»)                                                                                                                   Art. 74 Abs. 1 lit. b

Quelle: Finanzdirektion, Steuergesetz (StG) (Änderung) Anträge des Regierungsrates und der Kommission

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                                                                                                                                                                                                   28
Kanton Bern: Steuergesetzrevision 2019
Referendum ergriffen; Abstimmung am 25. November 2018

  Änderungen                                                                                                                                                                Betroffene Bestimmungen

  Senkung des Gewinnsteuertarifes                                                                                                                                           Art. 95 Abs. 1

  Veranlagung mit Informationen aus dem Ausland und Angleichung an die Anpassung                                                                                            Art. 174 Abs. 1
  des Steuererlassgesetzes

  Analog der direkten Bundessteuer erfolgt eine Ergänzung der Ausschlussgründe bei                                                                                          Art. 240c Abs. 1 lit. e/g/h
  Gesuchen um Steuererlass

  Übergangsbestimmung zu Art. 95, welche im Steuerjahr 2019 gilt                                                                                                            Art. T7-1

Quelle: Finanzdirektion, Steuergesetz (StG) (Änderung) Anträge des Regierungsrates und der Kommission

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                          29
Kanton Bern: StG-Revision 2021
Senkung der Gewinnsteuer (2. Etappe Steuerstrategie + STAF)

            24%

            22%
                                                   18.71%

            20%                                 Tarifstufe III

                                                   17.95%
            18%
                                               Tarifstufe II                                                    17.16%
                                                                                                                                                                                 16.37%
            16%

                                                   13.74%
            14%
                                               Tarifstufe I

            12%

            10%
                                                   2020
                                                    2020                                                      2021
                                                                                                           2021                                                                   2022
                                                                                                                                                                                  2022

Quelle: Finanzdirektion, Steuerverwaltung des Kantons Bern

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                   30
Die Schweiz im
europäischen
Vergleich
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Kantone und europäische Länder im Vergleich
2017 und 2018
                       Guernsey          0.00%

                           Ungarn                                                  9.00%

                    Montenegro                                                     9.00%

                        Bulgarien                                                       10.00%

                           Luzern                                                                  12.32%

                           Zypern                                                                   12.50%

                   Liechtenstein                                                                    12.50%

                             Irland                                                                 12.50%

                      Nidwalden                                                                     12.66%                                                                                         2018
                                                                                                     12.74%                                                                                        2018
                       Obwalden                                                                       12.66%                                                                                       2017
                                                                                                                                                                                                   2017
             Appenzell A.(AR)                                                                         13.04%

                Appenzell I.(AI)                                                                           14.16%
                                                                                                            14.51%
                               Zug
                                                                                                            14.60%
                                 Uri                                                                         14.92%

                          Serbien                                                                              15.00%

                           Litauen                                                                             15.00%

                         Albanien                                                                              15.00%
                                                                                                                15.19%
                          Schwyz                                                                                15.27%
                     Neuenburg                                                                                    15.61%

Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort.
Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/corporate-tax-rates-table.html

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                          32
Kantone und europäische Länder im Vergleich
2017 und 2018
                         Glarus                                                                                  15.68%
                                                                                                                 15.70%
               Schaffhausen                                                                                      15.75%
                                                                                                                  15.97%
                    Rumänien                                                                                     16.00%

                 Graubünden                                                                                       16.12%

                      Thurgau                                                                                       16.43%

                    St. Gallen                                                                                          17.40%

                       Ukraine                                                                                             18.00%
                                                                                                                            18.00%
                      Kroatien                                                                                                    20.00%
                        Aargau                                                                                                 18.61%                                                              2018
                                                                                                                                                                                                   2018
            Grossbritannien                                                                                                      19.00%                                                            2017
                                                                                                                                                                                                   2017
                    Slowenien                                                                                                    19.00%

                          Polen                                                                                                  19.00%

                      Freiburg                                                                                                       19.86%

                       Estland                                                                                                       20.00%
                                                                                                                                       20.53%
                            Jura                                                                                                       20.66%
                         Tessin                                                                                                        20.55%
                                                                                                                                       20.67%
          Basel-Landschaft                                                                                                               20.70%

                     Slowakei                                                                                                             21.00%
                         Zürich                                                                                                            21.15%

Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort.
Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/corporate-tax-rates-table.html

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                          33
Kantone und europäische Länder im Vergleich
2017 und 2018
                       Waadt                                                                                                               21.37%
                                                                                                                                           21.38%
                   Solothurn                                                                                                               21.49%
                         Bern                                                                                                               21.64%
                       Wallis                                                                                                                21.74%
                 Schweden                                                                                                                     22.00%
                  Dänemark                                                                                                                    22.00%
                       Türkei                                                                                                             22.00%
                                                                                                                                    20.00%
                Basel-Stadt                                                                                                                    22.18%
                                                                                                                                                  23.00%
                  Norwegen                                                                                                                           24.00%                                                 2018
                                                                                                                                                                                                            2018
                       Italien                                                                                                                         24.00%                                               2017
                                                                                                                                                                                                            2017
                         Genf                                                                                                                           24.16%
                    Spanien                                                                                                                                 25.00%
                  Österreich                                                                                                                                25.00%
               Niederlande                                                                                                                                  25.00%
                Luxemburg                                                                                                                                      26.01%
                                                                                                                                                                   27.08%
              Griechenland                                                                                                                                                29.00%
                                                                                                                                                                              30.00%
               Deutschland                                                                                                                                                   29.79%
                                                                                                                                                                                             33.00%
                 Frankreich                                                                                                                                                                   33.33%
                        Malta                                                                                                                                                                      35.00%

Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort.
Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/corporate-tax-rates-table.html

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Zwischenfazit juristische Personen
 Fast keine Veränderung gab es bei den tieferen Steuersätzen im europäischen Vergleich. Hier sind vor allem die
 Zentralschweizer Kantone gut positioniert. Einzig die Kanalinseln sowie einige (süd-)osteuropäische Staaten wenden
 noch tiefere ordentliche Gewinnsteuersätze an. Die grösste Konkurrenz in Europa stellt nach wie vor Irland dar.

 Auch im europäischen Mittelfeld ergeben sich wenige Änderungen mit Ausnahme von Kroatien und wenigen
 Schweizer Kantonen, welche ihre Gewinnsteuersätze senkten.

 Das Schlusslicht in Sachen Attraktivität der ordentlichen Gewinnsteuersätze bilden verschiedene nord-, west- und
 südeuropäische Staaten. Norwegen und Luxemburg senkten 2018 ihre Sätze abermals. Frankreich plant sogar bis
 2022 eine sukzessive Reduktion bis auf 25%. Entgegen dem Trend erhöhten die Türkei und Deutschland ihre
 Steuersätze.

 Die USA haben zwar den Bundessteuersatz markant gesenkt, sind damit aber lediglich ins Mittelfeld vorgestossen. Zu
 den weltweit steuerlich attraktivsten Standorten zählen nach wie vor verschiedene Offshore-Domizile sowie Hongkong
 und Singapur. Die Schweiz rangiert im globalen Fiskalvergleich weiterhin im vorderen Drittel.

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Zwischenfazit
Unternehmens-
besteuerung

Kurt Rohrbach
Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Adrian Haas
Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Unternehmensbesteuerung

Zwischenfazit HIV
> Betreffend der Besteuerung von juristischen Personen besteht im Kanton Bern klar der
  dringendster Handlungsbedarf. Bei zunehmender Mobilität von Arbeit und Kapital ist die
  Steuerbelastung der Firmen ein gewichtiges Kriterium für deren Standortwahl. Einst war der
  Kanton Bern im interkantonalen Vergleich relativ gut positioniert (z.B. 2005: Rang 7). Er
  profitierte von der Tatsache, dass ihm wegen schwacher Wirtschaftskraft eine niedrige
  Steuerbelastung der juristischen Personen relativ wenig «kostete». Seit 2006 hat der Kanton
  Bern seine vorteilhafte Stellung infolge der Steuersenkungen in über 20 Kantonen verloren.
> Der Kanton hat es bisher verpasst, einen ersten Schritt in Richtung Mittelfeld der Rangliste zu
  machen. Es besteht ein klarer Standortnachteil, der unbedingt und unabhängig von der
  Umsetzung der «nationalen Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF)» korrigiert werden
  muss.
> Der aktuelle Steuermonitor zeigt auf, dass sich in jüngster Zeit verschiedene Kantone mit Blick
  auf die STAF bzw. den Verlust der Privilegierung der Statusgesellschaften fit trimmen. Die
  Konkurrenzsituation verschärft sich damit zu Lasten des Kantons Bern zusätzlich.
  Gegenwärtig sieht es danach aus, als würde in Zukunft nur noch der Kanton Zürich die
  Unternehmen ähnlich stark wie der Kanton Bern besteuern.

                                                                                                37
Unternehmensbesteuerung

Zwischenfazit HIV
    > Die kantonale «Steuergesetzrevision 2019», über die am 25. November 2018
      abgestimmt wird, sieht eine schrittweise Senkung des Gewinnsteuertarifs für
      juristische Personen vor: Gestaffelt über die nächsten zwei Jahre von heute max.
      21,64% auf 20,20% im Jahr 2019 und anschliessend auf 18,71% im Jahr 2020.
    > Weitere Schritte im Bereich der Gewinnsteuern (Ziel 16,37% im Jahr 2022), eine
      leichte Senkung der Kapitalsteuer sowie die Anwendung der Spezialinstrumente wie
      Patentbox und F+E-Abzug sollen mit einer erneuten Steuergesetzrevision 2021 folgen.
    > Das schrittweise und zögerliche Vorgehen bewirkt, dass sich der Kanton Bern im
      interkantonalen Vergleich zwar zunächst kurzfristig vom heutigen Rang 22 auf Rang
      15 im Jahr 2020 verbessern kann. Aber infolge der sich abzeichnenden Dynamik in
      anderen Kantonen, wird Bern 2022 auf Rang 23 zurückfallen.
    > Der HIV begrüsst grundsätzlich ein schrittweises Vorgehen und damit auch die
      «Steuergesetzrevision 2019». Eine Senkung des maximalen ordentlichen
      Unternehmenssteuersatzes auf 16,37% genügt nicht, um den Wirtschaftsstandort Bern
      ins Schweizer Mittelfeld zurückzuführen.
    > Dass der Kanton Bern im internationalen Vergleich bei der Besteuerung juristischer
      Personen relativ gut dasteht, hilft ihm nicht, da der Standortwettbewerb gleichzeitig im
      Inland stattfindet.

                                                                                                 38
Steuerreform und
AHV-Finanzierung
(STAF)
Hans Jürg Steiner
Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Steuerprivilegien und effektive Steuersätze
Hauptgrund für die Reform: Abschaffung von Steuerprivilegien

 1                                          2                        2
                                                                                                   3                                               3
                                                                                                                                                             41
                                                   Strong and seamless                                                                             Dominant player in the
 Holding-                                  Domizil presence
                                                   /             Prinzipal
                                                             in our clients over
                                                                                                                                                      Finanzbranche:
                                                                                                                                                   professional services space
 gesellschaft:                                     the long term Gesellschaft:
                                           gemischte                                                                                                  1-2% in ability to
                                                                                                                                                   confident
 7.83%                                     Gesellschaft:                                            5-9%                                           generate sustainable long
                                           8.3-12%                                                                                                 term growth

           © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
           International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                 40
Ziele der Reform (Steuerteil)

   Ergiebigkeit                                                         Attraktivität                                                               Internationale
                                                                                                                                                      Akzeptanz

       © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
       International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                             41
Zeitplan (ohne Volksabstimmung)
                  Juni 2017
                  Festlegung
                  Eckwerte

                     2017                                                                           2018                                                                2019                        2020

                        Vernehmlassungs-                                         Ständerat                  Nationalrat                 Referendums-
                            verfahren                                        29. Mai - 15. Juni            10.-28. Sept.               frist (100 Tage)

                                                                                                                     Aktueller Stand
                                                                                                                                                                 Januar 2019*:                     1. Januar 2020*:
                                                                                                                                                                 Übergangsmass-                    Frühstes Inkrafttretten
                                                                                                                                                                 nahme                             der Reform
                                                                          21. März 2018:                                                                         (Sondersatzlösung)
      12. Februar 2017:                                                   Publikation der                                                                        könnte sofort in Kraft
      Volksabstimmung:                                                    Botschaft des                                                                          treten
      Ablehnung USR III                                                   Bundesrates

Zeitplan (zukünftige Daten basierend auf Annahmen)
                                                                                                                                                                       *Annahme: Referendum wird nicht ergriffen

                             © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                                        42
Zeitplan (mit Volksabstimmung)
                 Juni 2017                                                                                                                                             Volksabstimmung
                 Festlegung                                                                                                                                            (19. Mai 2019)
                 Eckwerte

                    2017                                                                        2018                                                              2019                      2020    2021

                      Vernehmlassungs-                                      Ständerat                  Nationalrat                   Referendums-
                          verfahren                                     29. Mai - 15. Juni            10.-28. Sept.                 frist (100 Tage)

                                                                                                                  Aktueller Stand
                                                                                                                                                       Mai 2019*:
                                                                                                                                          Übergangsmassnahme
                                                                       21. März 2018:                                                        (Sondersatzlösung)      1. Januar 2020/21*:
       12. Februar 2017:                                               Publikation der                                                  könnte sofort nach einem Inkrafttretten der der Reform
       Volksabstimmung:                                                Botschaft des                                                      Volks-Ja in Kraft treten
       Ablehnung USR III                                               Bundesrates

Zeitplan (zukünftige Daten basierend auf Annahmen)
                                                                                                                                                                                *aktuelle Annahme

                            © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                            International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                           43
Übersicht der Massnahmen (ohne Fin.Ausgl.)
 Abschaffung der privilegierten Steuerregimes mit Übergangsmassnahmen

 Erhöhung des kantonalen Anteils am direkten Bundessteueraufkommen und angemessene Abgeltung der Städte und
 Gemeinden

 Step-up bei Zuzug

 Pauschale Steueranrechnung für Schweizer Betriebsstätten ausländischer Unternehmen

 Patentbox

 Zusätzlicher F&E Abzug

 Abzug für Eigenfinanzierung für „Hochsteuerkantone“ (faktisch nur Zürich)

 Entlastungsbegrenzung

 Ermässigung bei der Kapitalsteuer

 Anpassungen beim Kapitaleinlageprinzip (für an Schweizer Börsen kotierte Gesellschaften)

 Erhöhung der Dividendenbesteuerung für qualifizierte Beteiligungen von natürlichen Personen

 Zusätzliche Finanzierung der AHV

 Verschärfung der Regeln für die Transponierung für in der Schweiz ansässige natürliche Personen

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             International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                   44
Sozialer Ausgleich in der AHV
  Anstelle einer Erhöhung der Familienzulage sieht das STAF einen sozialen Ausgleich über
  die AHV vor.

  Jeder Steuerfranken, der durch die Steuerreform auf Ebene Bund, Kantone und Gemeinden
  entfällt, soll mit einem Franken an die Finanzierung der AHV gegenfinanziert werden.

  Die finanziellen Auswirkungen der STAF werden auf CHF 2.1 Mrd. geschätzt. Der AHV -
  Fonds soll über folgende Finanzierungsquellen um diesen Betrag alimentiert werden:

Betrag                    Finanzierungsquelle

CHF 1’200 Mrd.            je 0.15% höhere Lohnabgaben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

CHF      520 Mrd.         Zuweisung ganzes Demografieprozent der MWST an AHV – Fonds

CHF      385 Mrd.         Erhöhung Bundesbeitrag an AHV – Fonds

CHF 2’105 Mrd.            Total Steuerausfälle = Beitrag AHV - Fonds

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              International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                    45
Inhalt der neuen Vorlage
USR III                                                                                                          Steuervorlage 17 bzw. STAF
— Aufhebung der Regelung für kantonale Statusgesellschaften mit                                                  — Aufhebung der Regelung für kantonale Statusgesellschaften mit
  Übergangsregelung (Spezialsteuersätze)                                                                           Übergangsregelung (Spezialsteuersätze)

— Erhöhung des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer von 17% auf 21.2%                                     — Erhöhung des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer von 17% auf 21.2%

— Ausdehnung der pauschalen Steueranrechnung auf Schweizer Betriebsstätten                                       — Ausdehnung der pauschalen Steueranrechnung auf Schweizer Betriebsstätten von
  von ausländischen Gesellschaften                                                                                 ausländischen Gesellschaften

— Aufdeckung der stillen Reserven bei Zuzug in die Schweiz                                                       — Aufdeckung der stillen Reserven bei Zuzug in die Schweiz

— Patentbox (Output Förderung) – potenzieller Einschluss von Software                                            — Patentbox (Output Förderung) bis zu 90% – Ausschluss von Software

— Zusätzliche F&E Abzüge (max. 50%)                                                                              — Zusätzliche F&E Abzüge (max. 50% auf definierter Basis)

— Entlastungsbegrenzung von 80%                                                                                  — Entlastungsbegrenzung von 70%

— Ermässigung der Kapitalsteuer für Eigenkapital im Zusammenhang mit                                             — Ermässigung bei der Berechnung der Kapitalsteuer für Eigenkapital im
  Beteiligungen und Patenten sowie Konzerndarlehen                                                                 Zusammenhang mit Beteiligungen und Patenten sowie Konzerndarlehen

— Zinsbereinigte Gewinnsteuer bzw. kalkulatorischer Zinsabzug auf                                                — Abzug für Eigenfinanzierung für „Hochsteuerkantone“
  überdurchschnittlichem Eigenkapital (NID)

                                                                                                                 — Erhöhung der Dividendenbesteuerung für natürliche Personen
                                                                                                                   – Direkte Bundessteuer: 70%
                                                                                                                   – Kantons- und Gemeindesteuer: mind. 50%

                                                                                                                 — Berücksichtigung der Städte und Gemeinden in Bezug auf die finanzielle
                                                                                                                   Unterstützung durch den Bund (die Kantone bleiben autonom)

                                                                                                                 — Zusätzliche AHV-Finanzierung von rund CHF 2 Mrd.

                                                                                                                 — Anpassungen bei den Regelungen in Bezug auf die Transponierung von in der
                                                                                                                   Schweiz wohnhaften Privatpersonen.

                                                                                                                 — Anpassungen beim Kapitaleinlageprinzip (an CH-Börse kotierte Gesellschaften)
     Legende
Übernommene Massnahmen                                                      Angepasste Massnahmen                                        Nicht übernommene Massnahmen / neue Massnahmen

Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung mit Ergänzungen

                            © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG
                            International”), a Swiss legal entity. All rights reserved.
                                                                                                                                                                                                  46
Auswirkungen auf die Unternehmenstypen
                                                                                                                                                                Erleichterung
                                   Abschaffung                    Senkung                                                      Zusäztlicher
                                                                                                    Patentbox                                                   bei den                   Fazit
                                   Steuerstati                    Gewinnsteuer                                                 F&E Abzug
                                                                                                                                                                Kapitalsteuern
KMU

Holdinggesellschaft                                          1)
(reine)
Holdinggesellschaft                                                                                                   2)
(inkl. weitere Einkünfte)

Industriegesellschaft
(Produktion im Inland)
Forschungsunter-                 3)
nehmung
Finanzinstitut

Internat. Händler

Konzernfinanzierung                                                                                                                                                                          4)

Markenverwertung

Legende                                                                                                                            1)    Evtl. betreffend die Kapitalsteuer
       Steuermindernd, Kompensation                                            Neutral                                             2)    Falls Patente vorhanden sind
                                                                                                                                   3)    Ohne / mit Steuerstatus
                                                                                                                                   4)    Abzug für Eigenfinanzierung vss. nur in ZH
       steuererhöhend
                                                                                                                                         (nur teilw. Kompensation)

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Gesamtfazit

Kurt Rohrbach
Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Adrian Haas
Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Steuerliche Situation im Kanton Bern

Gesamtfazit HIV
> Der Kanton Bern hat nicht nur einen erheblichen fiskalischen Standortnachteil, die Lage hat
  sich in jüngster Vergangenheit für juristische wie auch natürliche Personen sogar noch weiter
  verschlechtert. Der fiskalische Nachteil wiegt für die Wirtschaft angesichts hoher Arbeitskosten
  und eines immer noch deutlich überbewerten Schweizerfrankens besonders schwer.
> Die Dynamik, die bei fast allen Kantonen im Bereich der Gewinnsteuern im Gange ist und sich
  im Rahmen der Umsetzung der STAF noch beschleunigen wird, fordert auch den Kanton Bern
  stark. Wenn er zu wenig entschlossen agiert, droht er noch deutlicher «abgehängt» zu
  werden.
> Die für Bern unangenehme Konstellation wird unabhängig von der Zukunft der STAF
  fortbestehen und sich weiter akzentuieren. Dies deshalb, weil verschiedene Kantone einem
  drohenden Wegzug von ansässigen Statusgesellschaften mit allgemeinen
  Gewinnsteuersenkungen begegnen dürften – anstatt die zur Verfügung stehenden
  Spezialinstrumente der STAF einzusetzen. Dies würde den interkantonalen Steuerwettbewerb
  deutlich verschärfen.

                                                                                                49
Steuerliche Situation im Kanton Bern

Gesamtfazit HIV
> Der HIV begrüsst im Sinne eines ersten Schrittes zur Gewinnsteuersenkung die kantonale
  «Steuergesetzrevision 2019». Diese ist unabhängig von der nationalen STAF dringend nötig.
> Eine Senkung auf 16,37% über vier Jahre ab 2022 genügt aber kaum, um den Kanton Bern
  ins Schweizer Mittelfeld zurückzuführen und keine Unternehmen im Steuerwettbewerb zu
  verlieren, geschweige denn, Neuzuzüger zu gewinnen.
> Die kantonale «Steuergesetzrevision 2021» böte die einmalige Gelegenheit eines beherzteren
  Vorgehens – nicht zuletzt dank der mit der STAF geplanten Erhöhung des Kantonsanteils an
  der direkten Bundesteuer, an welcher der Kanton Bern mit CHF 43 Mio. jährlich partizipieren
  wird.
> Der HIV begrüsst die nationale STAF als gangbaren Kompromiss. Die Unternehmen, die
  bisher von einem privilegierten Steuerstatus profitierten, benötigen möglichst rasch ein
  international anerkanntes Steuersystem und damit Rechtssicherheit, um weiterhin in den
  Standort Schweiz investieren zu können. Es geht um die Sicherung von tausenden von
  Arbeitsplätzen und Milliarden an Steuereinnahmen.

                                                                                              50
Steuerliche Situation im Kanton Bern

Gesamtfazit HIV
> Auch im Bereich der natürlichen Personen besteht dringender Handlungsbedarf, da sich der
  Kanton Bern im interkantonalen Vergleich auf den hintersten Rängen befindet.
> Durch die Streichung der Berufskostenpauschale, die Begrenzung des Pendlerabzugs, die
  Erhöhung der Eigenmietwerte sowie die Anpassung der amtlichen Werte der Grundstücke (mit
  Folgen für die Vermögens- und die Liegenschaftssteuern ab 2020) wurde und wird die
  Situation weiter verschärft.
> Gemäss Pendlerstatistik «verliert» der Kanton Bern netto rund 20‘000 Personen an andere
  Kantone, was einem Steuersubstrat von rund CHF 100 Mio. entspricht. Es kommt wohl nicht
  von ungefähr, dass die Region Oberaargau über den schweizweit höchsten
  Leerwohnungsbestand (2017: 4,38%) verfügt.
> Die Steuerstrategie des Kantons Bern müsste nach Ansicht des HIV danach fragen, welche
  Steuersituation zu erreichen ist, um die Standortattraktivität im Wettbewerb um «gute
  Steuerzahler» und Unternehmen zu verbessern. Bisher richtete sie sich leider fast
  ausschliesslich nach der Sparbereitschaft der Verwaltung und nach möglichen
  Mehreinnahmen des Staates, wobei unter «Sparen» jeweils die Reduktion von geplanten
  Mehrausgaben verstanden wird.

                                                                                             51
Berner
Steuermonitor
Medienkontakte
Can Arikan                                        Alain Hauert
Leiter Medienarbeit                               Leiter Kommunikation
KPMG Schweiz                                      Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
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