Berner Steuermonitor Medienkonferenz - Freitag, 12. Oktober 2018, Clé de Berne - beim Handels- und ...
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Agenda Hans Jürg Steiner, Leiter Marktregion Bern-Mittelland, Einführung KPMG Individualbesteuerung inkl. Hans Jürg Steiner Zwischenfazit Adrian Haas, Direktor, Handels- und Industrieverein des Zwischenfazit HIV Kantons Bern (HIV) Unternehmensbesteuerung & Hans Jürg Steiner Steuerstrategie Kanton Bern Zwischenfazit HIV Adrian Haas Steuerreform und AHV- Hans Jürg Steiner Finanzierung (STAF / SV17) Kurt Rohrbach, Präsident, Handels- und Industrieverein des Gesamtfazit HIV Kantons Bern (HIV) Frage- und Diskussionsrunde © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 2
Einführung Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Allgemeine Feststellungen STAF – Steuerreform und AHV-Finanzierung (ehem. Steuervorlage 17) − Hauptgrund für die Reform: Abschaffung von Steuerprivilegien − Aufgrund der sehr grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Statusgesellschaften sollen mit geeigneten, international kompatiblen Massnahmen folgende Hauptziele erreicht werden: Die Standortattraktivität der Schweiz sicherstellen und dessen Ergiebigkeit steigern Eine internationale Akzeptanz des Steuersystems erreichen Steuerstrategie des Kantons Bern – Grundlagen und Ziele bis 2022 − Fokus liegt auf den Steuern der juristischen Personen − Kanton Bern soll im interkantonalen Vergleich konkurrenzfähig bleiben − Gestaffelte Senkung der maximalen Gewinnsteuerbelastung von 2019 bis 2022 von heute 21.6% auf 16.37% − Steuergesetzrevision 2019: Referendum wurde ergriffen, Abstimmung erfolgt am 25. November 2018 Situation des Kantons Bern bei der Besteuerung von juristischen und natürlichen Personen − Grundsätzlich hat sich bei den natürlichen Personen gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung ergeben. Der Regierungsrat plant erst per 2023, die natürlichen Personen zu entlasten. Bei den juristischen Personen sind eine gestaffelte Senkung der Gewinnsteuerbelastung und ein bevorstehender Wechsel vom Drei- zum Zweistufentarif vorgesehen. Weiter wird es im Jahr 2021 voraussichtlich eine Anpassung des ordentlichen Kapitalsteuertarifs geben. Kanton Bern und STAF − Die gestaffelte Senkung der Gewinnsteuerbelastung und der Wechsel vom Drei- zum Zweistufentarif werden unabhängig vom Ausgang der STAF durchgeführt, wobei die Abstimmung vom 25. November 2018 noch matchentscheidend wird. Per 2021 wird der Regierungsrat die Situation neu beurteilen. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 4
Individual- besteuerung Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Vergleich der Kantone Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Einkommenssteuersätze Kantone 2018 Kantone mit einem höheren SH Einkommenssteuersatz als der Kanton 31.7% BS Bern (41.3%) 37.4% Kantone mit einem tieferen TG Einkommenssteuersatz als der Kanton 32.5% Bern (41.3%) BL AG ZH AR JU 42.2% 34.4% 30.7% 40.2% 39.8% AI SO 24.9% 34.2% ZG SG LU 22.7% SZ 33.5% NE 31.2% NW 28.03% GL 38.1% 31.6% 25.6% OW BE 24.3% UR 41.3% 25.4% FR GR VD 36.0% 32.2% 41.5% TI 40.7% VS 36.5% GE 44.8% Hinweis: Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 7
Einkommenssteuersätze in den Kantonen Trend: 2007 bis 2018 45% Genf Waadt Bern 40% Zürich Neuenburg Basel-Stadt 35% Aargau CH-Durchschnitt St. Gallen 30% Thurgau Schaffhausen Luzern 25% Schwyz Nidwalden Obwalden 20% Zug 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Der Grossteil der Spitzensteuersätze variierte marginal in den letzten Jahren. Abgesehen von grösseren Steuersatz-senkungen im Aargau, Thurgau und in St. Gallen waren Erhöhungen in Schaffhausen und Schwyz zu beobachten. Hinweis: Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 8
Einkommenssteuern Beitrag an Steuereinnahmen durch Einkommenssteuer 2016 48.92% 40.09% 35.48% 20.50% 17.06% 17.30% Anzahl Steuerpflichtige 10.52% Beiträge Kantonssteuer 6.21% 1.12% 2.76% 0% 0.04% Steuerbares 0 100 - 40'000 40'100 - 100'000 100'100 - 200'000 200'100 - 1'000'000 1'000'100+ Einkommen in CHF Ca. 1.1% der Steuerpflichtigen (Einkommen > CHF 200‘001) steuern 13% der Einnahmen durch die Einkommenssteuer bei. Quelle: Steuerverwaltung des Kantons Bern https://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_einkommennp.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 9
Vermögenssteuern Maximale Vermögenssteuersätze in den Kantonshauptorten 2018 Kantone mit einem höheren SH Vermögenssteuersatz als der Kanton 4.7‰ BS Bern (5.8‰) 8.0‰ Kantone mit einem tieferen TG Vermögenssteuersatz als der Kanton 2.9‰ Bern (5.8‰) BL AG JU 4.4‰ ZH AR 7.6‰ 5.7‰ 5.9‰ 4.1‰ SO AI 2.1‰ 2.5‰ LU ZG 2.8‰ SZ SG 2.6‰ 2.3‰ 4.4‰ NE GL 6.8‰ NW 3.5‰ 1.3‰ OW UR BE1) 1.4‰ 2.0‰ 5.8‰ FR GR VD 6.0‰ 3.2‰ 7.9‰ TI 6.8‰ VS 6.3‰ GE 10.1‰ Hinweis: Vermögenssteuerbelastung in ‰ des Nettovermögens bei CHF 10 Mio., ledig keine Kinder, konfessionslos; 1) Kanton Bern: Vermögenssteuer nach Art. 66 StG („Vermögenssteuerbremse“): Ist die Vermögenssteuer höher als 25% des Vermögensertrages, wird sie auf 25% des Vermögensertrages begrenzt, die Mindeststeuer beträgt hierbei jedoch 2.4 ‰ des steuerbaren Vermögens. Quellen: TaxWare, KPMG Schweiz . © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 10
Die Schweiz im europäischen Vergleich Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Kantone und europäische Länder im Vergleich 2017 und 2018 Bulgarien 10.00% Ungarn 15.00% Litauen 15.00% Jersey 20.00% Estland 20.00% Tschechien 22.00% Zug 22.86% Obwalden 24.30% 2018 2018 Appenzell I.(AI) 24.86% 2017 2017 Uri 25.35% Nidwalden 25.55% Schwyz 28.21% Appenzell A.(AR) 30.48% 31.17% Luzern 31.16% Lettland 31.40% 23.00% Glarus 31.56% Polen 32.00% Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/individual-income-tax-rates-table.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 12
Kantone und europäische Länder im Vergleich 2017 und 2018 Graubünden 32.18% Schaffhausen 32.29% Thurgau 32.48% St. Gallen 33.52% Aargau 34.05% Solothurn 34.18% Zypern 35.00% Türkei 35.00% Freiburg 36.02% 2018 2018 Wallis 2017 2017 36.50% Basel-Stadt 37.43% Neuenburg 39.33% Zürich 39.76% Jura 40.46% Tessin 40.72% Bern 41.27% Waadt 41.50% Basel-Landschaft 42.17% Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/individual-income-tax-rates-table.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 13
Kantone und europäische Länder im Vergleich 2017 und 2018 Italien 43.00% Genf 44.75% Spanien 45.00% Grossbritannien 45.00% Griechenland 45.00% Deutschland 45.00% Luxemburg 45.78% 48.78% Island 46.24% 46.60% 2018 2018 Norwegen 46.72% 2017 2017 Portugal 48.00% Irland 48.00% Slowenien 50.00% Belgien 50.00% 51.95% Niederlande 52.00% 53.75% Finnland 54.00% Österreich 55.00% Dänemark 55.79% Schweden 57.34% 61.85% Max. Einkommenssteuersätze ledig, keine Kinder, keine Konfession für den jeweiligen Hauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/individual-income-tax-rates-table.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 14
Zwischenfazit natürliche Personen Bei der Besteuerung von natürlichen Personen rangiert der Kanton Bern weiterhin unter jenen mit hohen Spitzensteuersätzen. Die Anzahl gut verdienender Steuerzahler ist gering. Zudem fehlt der Mittelstand. Einzig und alleine bei der Vermögenssteuer kann der Kanton Bern punkten und platziert sich dabei im Mittelfeld der Kantone. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es auf Stufe der natürlichen Personen keine wesentlichen Änderungen und im Kanton Bern stehen die natürlichen Personen auch nicht im Fokus der Steuergesetzrevision 2019. Die Steuergesetzrevision 2019 sieht bei den natürlichen Personen keine Massnahmen vor. Gemäss Regierungsratsvorlage wird die Individualbesteuerung erst mit der Steuergesetzrevision 2021bzw. 2023 im Fokus stehen. In diesem Zusammenhang soll auch der Abzug für Drittbetreuungskosten neu beurteilt werden. Im Zusammenhang mit der Steuergesetzrevision 2019 wurde das Referendum ergriffen. Die Abstimmung findet am 25. November 2018 statt. Die meisten Schweizer Kantone finden sich punkto Spitzeneinkommenssteuersätze im europäischen Mittelfeld wieder. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 15
Zwischenfazit Individual- besteuerung Kurt Rohrbach Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) Adrian Haas Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Individualbesteuerung Zwischenfazit HIV > Obwohl im Kanton Bern seit 2012 alle 2 Jahre eine Revision des Steuergesetzes stattfand, blieb die hohe Belastung der natürlichen Personen unangetastet. > Entsprechende Senkungsanträge wurden im Grossen Rat jeweils knapp abgelehnt. Die Steuerpflichtigen aller Kategorien – mit Ausnahme der Familien mit Bruttoeinkommen bis CHF 40‘000.- – stehen im interkantonalen Vergleich sehr schlecht da. Durch die Streichung der Berufskostenpauschale, die Begrenzung des Pendlerabzugs, die Erhöhung der Eigenmietwerte sowie ab 2020 der amtlichen Werte wurde und wird die dramatische Situation der natürlichen Personen weiter verschärft. Die Folgen sind Wirtschaftsschwäche, Verlust an Steuersubstrat und zusätzliche Pendlerbewegungen. > Während 2016 (aktuellste Zahlen) 66‘556 Zugpendler im Kanton Bern arbeiteten, pendelten 48‘217 Berner in andere Kantone. Bei den Auszubildenden betrug das Verhältnis 16‘337 zu 14‘144. 17
Individualbesteuerung Zwischenfazit HIV > In der Nettobetrachtung «verliert» der Kanton Bern somit rund 20‘000 Steuerzahlende an andere Kantone. Würde die Anzahl Steuerfälle im Umfang des positiven Pendlersaldos im Kanton Bern erhöht, würden die Einkommens- und Vermögenssteuern gegen CHF 100 Mio. zunehmen (vgl. dazu die Interpellation Muntwyler, Bern, 315-2013 vom 20.11.2013). > Leidige Tatsache ist, dass die Anpassung der amtlichen Werte per 2020 erneut zu einer Mehrbelastung der natürlichen Personen führen wird, nämlich mit Vermögens- und Liegenschaftssteuern von über CHF 115 Mio. (in der vom Grossen Rat beschlossenen und beim Bundesgericht von der Stadt Bern angefochtenen Variante mit Median 70%). > Dass der Kanton Bern (wie alle Schweizer Kantone) im internationalen Vergleich bei der Besteuerung der natürlichen Personen relativ gut dasteht, hilft ihm kaum, da der Wettbewerb um «gute Steuerzahler» gleichzeitig auch im Inland stattfindet. 18
Unternehmens- besteuerung Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Vergleich der Kantone Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Gewinnsteuersätze in den Kantonen Trend: 2007 bis 2018 20.76% 19.44% 18.96% 18.70% -3.05 % 18.31% 18.06% 18.01% 17.90% 17.89% 17.80% 17.74% 17.71% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Im Durchschnitt wurden die Gewinnsteuern weiterhin marginal gesenkt. Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 21
Gewinnsteuersätze in den Kantonen 2018 SH Kantone mit einem höheren 15.8% Gewinnsteuersatz als der Kanton Bern BS (21.6%) 22.2% Kantone mit einem tieferen TG Gewinnsteuersatz als der Kanton Bern 16.4% (21.6%) BL AG ZH AR JU 20.7% 18.6% 21.2% 13.0% 20.5% AI 14.2% SO 21.4% LU ZG 14.5% SZ SG 12.3% 17.4% NE 15.2% GL 15.6% NW 15.7% 12.7% OW BE 12.7% 21.6% UR FR 14.9% GR VD 19.9% 16.1% 21.4% TI 20.6% VS GE 21.7% 24.2% Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Quelle: KPMG Schweiz. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 22
Gewinnsteuersätze in den Kantonen Trend: 2007 bis 2018 30% Genf Basel-Stadt Bern Waadt 25% Zürich Aargau CH-Durchschnitt St. Gallen 20% Graubünden Schaffhausen Neuenburg Schwyz 15% Zug Obwalden Nidwalden 10% Luzern 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Der jüngste Trend zur Stagnation der Unternehmenssteuersätze setzt sich fort. Einzig Schwyz, Zug und Schaffhausen senkten leicht. Aufgrund der STAF (SV 17) hat sich momentan eine abwartende Haltung ergeben. Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort.. Quelle: KPMG Schweiz. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 23
Beitrag an Steuereinnahmen durch Gewinnsteuern Unternehmensbesteuerung – Gewinnsteuern (Kanton Bern 2016) 89.75% 70.92% Anzahl Steuerpflichtige Beiträge Kantonssteuer 12.96% 10.28% 8.20% 5.84% 0.21% 1.84% Steuerbares Kapital in CHF 0 - 10'000 10'100 - 50'000 50'100 - 250'000 250'100 + 5.8% der Unternehmen (steuerbarer Gewinn > CHF 250‘100) steuern ca. 90% der Einnahmen durch die Gewinnsteuer bei. Quelle: http://www.fin.be.ch/fin/de/index/steuern/ratgeber/statistik/statistik_Steuerstatistik_gewinnkapital_jp.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 24
Steuerstrategie Kanton Bern Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Kanton Bern: Steuerstrategie 2019 - 2022 1. Etappe 2. Etappe Steuergesetzrevision Steuergesetzrevision 2019 2021 − Fokus liegt auf den Steuern der juristischen Personen − Kanton Bern soll im interkantonalen Vergleich konkurrenzfähig bleiben − Gestaffelte Senkung der maximalen Gewinnsteuerbelastung von 2019 bis 2022 von heute 21.6% auf 16.37% − Anpassung des ordentlichen Kapitalsteuertarifs von heute 0.3‰ auf 0.1‰ (voraussichtlich erst per 1. Januar 2021) − Erhöhung des maximalen Abzugs für die Drittbetreuungskosten von CHF 8’000 auf CHF 10’100 (voraussichtlich im Jahr 2021) Quelle: Finanzdirektion, Steuerverwaltung des Kantons Bern; Steuerstrategie des Kantons Bern, Bericht des Regierungsrates an den Grossen Rat © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 26
Kanton Bern: StG-Revision 2019 Senkung der Gewinnsteuer (1. Etappe Steuerstrategie) 24% 22% 21.64% Tarifstufe III 20.2% 20% 18.71% 18% 17.95% Tarifstufe II 16% 14% 13.74% Tarifstufe I 12% 10% bisher bisher 2019 2019 2020 2020 Quelle: Finanzdirektion, Steuerverwaltung des Kantons Bern © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 27
Kanton Bern: Steuergesetzrevision 2019 Referendum ergriffen; Abstimmung am 25. November 2018 Änderungen Betroffene Bestimmungen Korrektur eines gesetzgeberischen Versehens bei der Besteuerung nach dem Aufwand Art. 16 Abs. 3 Besteuerung der Abgangsentschädigung des Arbeitgebers analog der direkten Art. 20 Abs. 4 Bundessteuer Art. 44 Abs. 1 Wechsel vom Teilsatzverfahren zum Teilbesteuerungsverfahren bei Dividendenerträgen Art. 21b analog der direkten Bundessteuer Art. 24 Abs. 1 lit. c Art. 24 Abs. 1a Art. 42 Abs. 3 Einheitliche Regelung der Freibeträge bei Entschädigung für Kost und Logis betreuter Art. 28 Abs. 1 lit. g Personen im gleichen Haushalt Anpassungen an die per 1. Januar 2013 erfolgte Revision des Art. 33 Abs. 1 Rechnungslegungsrechts Art. 91 Abs. 1 Art. 167 Abs. 3 Art. 171 Abs. 2 Anpassung des Wortlautes (ergänzt durch «Angehöriger») Art. 74 Abs. 1 lit. b Quelle: Finanzdirektion, Steuergesetz (StG) (Änderung) Anträge des Regierungsrates und der Kommission © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 28
Kanton Bern: Steuergesetzrevision 2019 Referendum ergriffen; Abstimmung am 25. November 2018 Änderungen Betroffene Bestimmungen Senkung des Gewinnsteuertarifes Art. 95 Abs. 1 Veranlagung mit Informationen aus dem Ausland und Angleichung an die Anpassung Art. 174 Abs. 1 des Steuererlassgesetzes Analog der direkten Bundessteuer erfolgt eine Ergänzung der Ausschlussgründe bei Art. 240c Abs. 1 lit. e/g/h Gesuchen um Steuererlass Übergangsbestimmung zu Art. 95, welche im Steuerjahr 2019 gilt Art. T7-1 Quelle: Finanzdirektion, Steuergesetz (StG) (Änderung) Anträge des Regierungsrates und der Kommission © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 29
Kanton Bern: StG-Revision 2021 Senkung der Gewinnsteuer (2. Etappe Steuerstrategie + STAF) 24% 22% 18.71% 20% Tarifstufe III 17.95% 18% Tarifstufe II 17.16% 16.37% 16% 13.74% 14% Tarifstufe I 12% 10% 2020 2020 2021 2021 2022 2022 Quelle: Finanzdirektion, Steuerverwaltung des Kantons Bern © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 30
Die Schweiz im europäischen Vergleich Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Kantone und europäische Länder im Vergleich 2017 und 2018 Guernsey 0.00% Ungarn 9.00% Montenegro 9.00% Bulgarien 10.00% Luzern 12.32% Zypern 12.50% Liechtenstein 12.50% Irland 12.50% Nidwalden 12.66% 2018 12.74% 2018 Obwalden 12.66% 2017 2017 Appenzell A.(AR) 13.04% Appenzell I.(AI) 14.16% 14.51% Zug 14.60% Uri 14.92% Serbien 15.00% Litauen 15.00% Albanien 15.00% 15.19% Schwyz 15.27% Neuenburg 15.61% Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/corporate-tax-rates-table.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 32
Kantone und europäische Länder im Vergleich 2017 und 2018 Glarus 15.68% 15.70% Schaffhausen 15.75% 15.97% Rumänien 16.00% Graubünden 16.12% Thurgau 16.43% St. Gallen 17.40% Ukraine 18.00% 18.00% Kroatien 20.00% Aargau 18.61% 2018 2018 Grossbritannien 19.00% 2017 2017 Slowenien 19.00% Polen 19.00% Freiburg 19.86% Estland 20.00% 20.53% Jura 20.66% Tessin 20.55% 20.67% Basel-Landschaft 20.70% Slowakei 21.00% Zürich 21.15% Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/corporate-tax-rates-table.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 33
Kantone und europäische Länder im Vergleich 2017 und 2018 Waadt 21.37% 21.38% Solothurn 21.49% Bern 21.64% Wallis 21.74% Schweden 22.00% Dänemark 22.00% Türkei 22.00% 20.00% Basel-Stadt 22.18% 23.00% Norwegen 24.00% 2018 2018 Italien 24.00% 2017 2017 Genf 24.16% Spanien 25.00% Österreich 25.00% Niederlande 25.00% Luxemburg 26.01% 27.08% Griechenland 29.00% 30.00% Deutschland 29.79% 33.00% Frankreich 33.33% Malta 35.00% Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: https://home.kpmg.com/xx/en/home/services/tax/tax-tools-and-resources/tax-rates-online/corporate-tax-rates-table.html © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 34
Zwischenfazit juristische Personen Fast keine Veränderung gab es bei den tieferen Steuersätzen im europäischen Vergleich. Hier sind vor allem die Zentralschweizer Kantone gut positioniert. Einzig die Kanalinseln sowie einige (süd-)osteuropäische Staaten wenden noch tiefere ordentliche Gewinnsteuersätze an. Die grösste Konkurrenz in Europa stellt nach wie vor Irland dar. Auch im europäischen Mittelfeld ergeben sich wenige Änderungen mit Ausnahme von Kroatien und wenigen Schweizer Kantonen, welche ihre Gewinnsteuersätze senkten. Das Schlusslicht in Sachen Attraktivität der ordentlichen Gewinnsteuersätze bilden verschiedene nord-, west- und südeuropäische Staaten. Norwegen und Luxemburg senkten 2018 ihre Sätze abermals. Frankreich plant sogar bis 2022 eine sukzessive Reduktion bis auf 25%. Entgegen dem Trend erhöhten die Türkei und Deutschland ihre Steuersätze. Die USA haben zwar den Bundessteuersatz markant gesenkt, sind damit aber lediglich ins Mittelfeld vorgestossen. Zu den weltweit steuerlich attraktivsten Standorten zählen nach wie vor verschiedene Offshore-Domizile sowie Hongkong und Singapur. Die Schweiz rangiert im globalen Fiskalvergleich weiterhin im vorderen Drittel. © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 35
Zwischenfazit Unternehmens- besteuerung Kurt Rohrbach Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) Adrian Haas Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Unternehmensbesteuerung Zwischenfazit HIV > Betreffend der Besteuerung von juristischen Personen besteht im Kanton Bern klar der dringendster Handlungsbedarf. Bei zunehmender Mobilität von Arbeit und Kapital ist die Steuerbelastung der Firmen ein gewichtiges Kriterium für deren Standortwahl. Einst war der Kanton Bern im interkantonalen Vergleich relativ gut positioniert (z.B. 2005: Rang 7). Er profitierte von der Tatsache, dass ihm wegen schwacher Wirtschaftskraft eine niedrige Steuerbelastung der juristischen Personen relativ wenig «kostete». Seit 2006 hat der Kanton Bern seine vorteilhafte Stellung infolge der Steuersenkungen in über 20 Kantonen verloren. > Der Kanton hat es bisher verpasst, einen ersten Schritt in Richtung Mittelfeld der Rangliste zu machen. Es besteht ein klarer Standortnachteil, der unbedingt und unabhängig von der Umsetzung der «nationalen Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF)» korrigiert werden muss. > Der aktuelle Steuermonitor zeigt auf, dass sich in jüngster Zeit verschiedene Kantone mit Blick auf die STAF bzw. den Verlust der Privilegierung der Statusgesellschaften fit trimmen. Die Konkurrenzsituation verschärft sich damit zu Lasten des Kantons Bern zusätzlich. Gegenwärtig sieht es danach aus, als würde in Zukunft nur noch der Kanton Zürich die Unternehmen ähnlich stark wie der Kanton Bern besteuern. 37
Unternehmensbesteuerung Zwischenfazit HIV > Die kantonale «Steuergesetzrevision 2019», über die am 25. November 2018 abgestimmt wird, sieht eine schrittweise Senkung des Gewinnsteuertarifs für juristische Personen vor: Gestaffelt über die nächsten zwei Jahre von heute max. 21,64% auf 20,20% im Jahr 2019 und anschliessend auf 18,71% im Jahr 2020. > Weitere Schritte im Bereich der Gewinnsteuern (Ziel 16,37% im Jahr 2022), eine leichte Senkung der Kapitalsteuer sowie die Anwendung der Spezialinstrumente wie Patentbox und F+E-Abzug sollen mit einer erneuten Steuergesetzrevision 2021 folgen. > Das schrittweise und zögerliche Vorgehen bewirkt, dass sich der Kanton Bern im interkantonalen Vergleich zwar zunächst kurzfristig vom heutigen Rang 22 auf Rang 15 im Jahr 2020 verbessern kann. Aber infolge der sich abzeichnenden Dynamik in anderen Kantonen, wird Bern 2022 auf Rang 23 zurückfallen. > Der HIV begrüsst grundsätzlich ein schrittweises Vorgehen und damit auch die «Steuergesetzrevision 2019». Eine Senkung des maximalen ordentlichen Unternehmenssteuersatzes auf 16,37% genügt nicht, um den Wirtschaftsstandort Bern ins Schweizer Mittelfeld zurückzuführen. > Dass der Kanton Bern im internationalen Vergleich bei der Besteuerung juristischer Personen relativ gut dasteht, hilft ihm nicht, da der Standortwettbewerb gleichzeitig im Inland stattfindet. 38
Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) Hans Jürg Steiner Leiter Marktregion Bern-Mittelland, KPMG
Steuerprivilegien und effektive Steuersätze Hauptgrund für die Reform: Abschaffung von Steuerprivilegien 1 2 2 3 3 41 Strong and seamless Dominant player in the Holding- Domizil presence / Prinzipal in our clients over Finanzbranche: professional services space gesellschaft: the long term Gesellschaft: gemischte 1-2% in ability to confident 7.83% Gesellschaft: 5-9% generate sustainable long 8.3-12% term growth © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 40
Ziele der Reform (Steuerteil) Ergiebigkeit Attraktivität Internationale Akzeptanz © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 41
Zeitplan (ohne Volksabstimmung) Juni 2017 Festlegung Eckwerte 2017 2018 2019 2020 Vernehmlassungs- Ständerat Nationalrat Referendums- verfahren 29. Mai - 15. Juni 10.-28. Sept. frist (100 Tage) Aktueller Stand Januar 2019*: 1. Januar 2020*: Übergangsmass- Frühstes Inkrafttretten nahme der Reform 21. März 2018: (Sondersatzlösung) 12. Februar 2017: Publikation der könnte sofort in Kraft Volksabstimmung: Botschaft des treten Ablehnung USR III Bundesrates Zeitplan (zukünftige Daten basierend auf Annahmen) *Annahme: Referendum wird nicht ergriffen © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 42
Zeitplan (mit Volksabstimmung) Juni 2017 Volksabstimmung Festlegung (19. Mai 2019) Eckwerte 2017 2018 2019 2020 2021 Vernehmlassungs- Ständerat Nationalrat Referendums- verfahren 29. Mai - 15. Juni 10.-28. Sept. frist (100 Tage) Aktueller Stand Mai 2019*: Übergangsmassnahme 21. März 2018: (Sondersatzlösung) 1. Januar 2020/21*: 12. Februar 2017: Publikation der könnte sofort nach einem Inkrafttretten der der Reform Volksabstimmung: Botschaft des Volks-Ja in Kraft treten Ablehnung USR III Bundesrates Zeitplan (zukünftige Daten basierend auf Annahmen) *aktuelle Annahme © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 43
Übersicht der Massnahmen (ohne Fin.Ausgl.) Abschaffung der privilegierten Steuerregimes mit Übergangsmassnahmen Erhöhung des kantonalen Anteils am direkten Bundessteueraufkommen und angemessene Abgeltung der Städte und Gemeinden Step-up bei Zuzug Pauschale Steueranrechnung für Schweizer Betriebsstätten ausländischer Unternehmen Patentbox Zusätzlicher F&E Abzug Abzug für Eigenfinanzierung für „Hochsteuerkantone“ (faktisch nur Zürich) Entlastungsbegrenzung Ermässigung bei der Kapitalsteuer Anpassungen beim Kapitaleinlageprinzip (für an Schweizer Börsen kotierte Gesellschaften) Erhöhung der Dividendenbesteuerung für qualifizierte Beteiligungen von natürlichen Personen Zusätzliche Finanzierung der AHV Verschärfung der Regeln für die Transponierung für in der Schweiz ansässige natürliche Personen © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 44
Sozialer Ausgleich in der AHV Anstelle einer Erhöhung der Familienzulage sieht das STAF einen sozialen Ausgleich über die AHV vor. Jeder Steuerfranken, der durch die Steuerreform auf Ebene Bund, Kantone und Gemeinden entfällt, soll mit einem Franken an die Finanzierung der AHV gegenfinanziert werden. Die finanziellen Auswirkungen der STAF werden auf CHF 2.1 Mrd. geschätzt. Der AHV - Fonds soll über folgende Finanzierungsquellen um diesen Betrag alimentiert werden: Betrag Finanzierungsquelle CHF 1’200 Mrd. je 0.15% höhere Lohnabgaben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer CHF 520 Mrd. Zuweisung ganzes Demografieprozent der MWST an AHV – Fonds CHF 385 Mrd. Erhöhung Bundesbeitrag an AHV – Fonds CHF 2’105 Mrd. Total Steuerausfälle = Beitrag AHV - Fonds © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 45
Inhalt der neuen Vorlage USR III Steuervorlage 17 bzw. STAF — Aufhebung der Regelung für kantonale Statusgesellschaften mit — Aufhebung der Regelung für kantonale Statusgesellschaften mit Übergangsregelung (Spezialsteuersätze) Übergangsregelung (Spezialsteuersätze) — Erhöhung des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer von 17% auf 21.2% — Erhöhung des Kantonsanteils an der direkten Bundessteuer von 17% auf 21.2% — Ausdehnung der pauschalen Steueranrechnung auf Schweizer Betriebsstätten — Ausdehnung der pauschalen Steueranrechnung auf Schweizer Betriebsstätten von von ausländischen Gesellschaften ausländischen Gesellschaften — Aufdeckung der stillen Reserven bei Zuzug in die Schweiz — Aufdeckung der stillen Reserven bei Zuzug in die Schweiz — Patentbox (Output Förderung) – potenzieller Einschluss von Software — Patentbox (Output Förderung) bis zu 90% – Ausschluss von Software — Zusätzliche F&E Abzüge (max. 50%) — Zusätzliche F&E Abzüge (max. 50% auf definierter Basis) — Entlastungsbegrenzung von 80% — Entlastungsbegrenzung von 70% — Ermässigung der Kapitalsteuer für Eigenkapital im Zusammenhang mit — Ermässigung bei der Berechnung der Kapitalsteuer für Eigenkapital im Beteiligungen und Patenten sowie Konzerndarlehen Zusammenhang mit Beteiligungen und Patenten sowie Konzerndarlehen — Zinsbereinigte Gewinnsteuer bzw. kalkulatorischer Zinsabzug auf — Abzug für Eigenfinanzierung für „Hochsteuerkantone“ überdurchschnittlichem Eigenkapital (NID) — Erhöhung der Dividendenbesteuerung für natürliche Personen – Direkte Bundessteuer: 70% – Kantons- und Gemeindesteuer: mind. 50% — Berücksichtigung der Städte und Gemeinden in Bezug auf die finanzielle Unterstützung durch den Bund (die Kantone bleiben autonom) — Zusätzliche AHV-Finanzierung von rund CHF 2 Mrd. — Anpassungen bei den Regelungen in Bezug auf die Transponierung von in der Schweiz wohnhaften Privatpersonen. — Anpassungen beim Kapitaleinlageprinzip (an CH-Börse kotierte Gesellschaften) Legende Übernommene Massnahmen Angepasste Massnahmen Nicht übernommene Massnahmen / neue Massnahmen Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung mit Ergänzungen © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 46
Auswirkungen auf die Unternehmenstypen Erleichterung Abschaffung Senkung Zusäztlicher Patentbox bei den Fazit Steuerstati Gewinnsteuer F&E Abzug Kapitalsteuern KMU Holdinggesellschaft 1) (reine) Holdinggesellschaft 2) (inkl. weitere Einkünfte) Industriegesellschaft (Produktion im Inland) Forschungsunter- 3) nehmung Finanzinstitut Internat. Händler Konzernfinanzierung 4) Markenverwertung Legende 1) Evtl. betreffend die Kapitalsteuer Steuermindernd, Kompensation Neutral 2) Falls Patente vorhanden sind 3) Ohne / mit Steuerstatus 4) Abzug für Eigenfinanzierung vss. nur in ZH steuererhöhend (nur teilw. Kompensation) © 2018 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 47
Gesamtfazit Kurt Rohrbach Präsident, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) Adrian Haas Direktor, Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV)
Steuerliche Situation im Kanton Bern Gesamtfazit HIV > Der Kanton Bern hat nicht nur einen erheblichen fiskalischen Standortnachteil, die Lage hat sich in jüngster Vergangenheit für juristische wie auch natürliche Personen sogar noch weiter verschlechtert. Der fiskalische Nachteil wiegt für die Wirtschaft angesichts hoher Arbeitskosten und eines immer noch deutlich überbewerten Schweizerfrankens besonders schwer. > Die Dynamik, die bei fast allen Kantonen im Bereich der Gewinnsteuern im Gange ist und sich im Rahmen der Umsetzung der STAF noch beschleunigen wird, fordert auch den Kanton Bern stark. Wenn er zu wenig entschlossen agiert, droht er noch deutlicher «abgehängt» zu werden. > Die für Bern unangenehme Konstellation wird unabhängig von der Zukunft der STAF fortbestehen und sich weiter akzentuieren. Dies deshalb, weil verschiedene Kantone einem drohenden Wegzug von ansässigen Statusgesellschaften mit allgemeinen Gewinnsteuersenkungen begegnen dürften – anstatt die zur Verfügung stehenden Spezialinstrumente der STAF einzusetzen. Dies würde den interkantonalen Steuerwettbewerb deutlich verschärfen. 49
Steuerliche Situation im Kanton Bern Gesamtfazit HIV > Der HIV begrüsst im Sinne eines ersten Schrittes zur Gewinnsteuersenkung die kantonale «Steuergesetzrevision 2019». Diese ist unabhängig von der nationalen STAF dringend nötig. > Eine Senkung auf 16,37% über vier Jahre ab 2022 genügt aber kaum, um den Kanton Bern ins Schweizer Mittelfeld zurückzuführen und keine Unternehmen im Steuerwettbewerb zu verlieren, geschweige denn, Neuzuzüger zu gewinnen. > Die kantonale «Steuergesetzrevision 2021» böte die einmalige Gelegenheit eines beherzteren Vorgehens – nicht zuletzt dank der mit der STAF geplanten Erhöhung des Kantonsanteils an der direkten Bundesteuer, an welcher der Kanton Bern mit CHF 43 Mio. jährlich partizipieren wird. > Der HIV begrüsst die nationale STAF als gangbaren Kompromiss. Die Unternehmen, die bisher von einem privilegierten Steuerstatus profitierten, benötigen möglichst rasch ein international anerkanntes Steuersystem und damit Rechtssicherheit, um weiterhin in den Standort Schweiz investieren zu können. Es geht um die Sicherung von tausenden von Arbeitsplätzen und Milliarden an Steuereinnahmen. 50
Steuerliche Situation im Kanton Bern Gesamtfazit HIV > Auch im Bereich der natürlichen Personen besteht dringender Handlungsbedarf, da sich der Kanton Bern im interkantonalen Vergleich auf den hintersten Rängen befindet. > Durch die Streichung der Berufskostenpauschale, die Begrenzung des Pendlerabzugs, die Erhöhung der Eigenmietwerte sowie die Anpassung der amtlichen Werte der Grundstücke (mit Folgen für die Vermögens- und die Liegenschaftssteuern ab 2020) wurde und wird die Situation weiter verschärft. > Gemäss Pendlerstatistik «verliert» der Kanton Bern netto rund 20‘000 Personen an andere Kantone, was einem Steuersubstrat von rund CHF 100 Mio. entspricht. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass die Region Oberaargau über den schweizweit höchsten Leerwohnungsbestand (2017: 4,38%) verfügt. > Die Steuerstrategie des Kantons Bern müsste nach Ansicht des HIV danach fragen, welche Steuersituation zu erreichen ist, um die Standortattraktivität im Wettbewerb um «gute Steuerzahler» und Unternehmen zu verbessern. Bisher richtete sie sich leider fast ausschliesslich nach der Sparbereitschaft der Verwaltung und nach möglichen Mehreinnahmen des Staates, wobei unter «Sparen» jeweils die Reduktion von geplanten Mehrausgaben verstanden wird. 51
Berner Steuermonitor
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