2020 DI Thomas W. Albrecht
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Kursinhalte Einleitung • Was ist das Problem bei Verhandlungen • Verhandlungspositionen • Die Gefahr für zukünftige Beziehungen • Wer will schon nett sein? © 2020 DI Thomas W. Albrecht 3
Kursinhalte So trennt man Menschen vom Problem • Grundinteressen von Menschen • Die Kraft der persönlichen Beziehung • Wie man Beziehung und Sachfrage voneinander trennt • Sich in die Lage der anderen versetzen • Emotionen erkennen • Gelingende Kommunikation • Strategisches Vorausdenken © 2020 DI Thomas W. Albrecht 4
Kursinhalte Konzentration auf Interessen • Wie man Interessen in Einklang bringt • So findet man die Interessen der Gegenseite heraus • Wie man über Interessen spricht © 2020 DI Thomas W. Albrecht 5
Kursinhalte Optionen zum beiderseitigen Vorteil entwickeln • Diagnose und falsche Annahmen • Rezepte und Brainstorming • Wahlmöglichkeiten erweitern • Vorteile für beide Seiten finden • Die Entscheidung erleichtern © 2020 DI Thomas W. Albrecht 6
Kursinhalte Die Anwendung neutraler Bewertungskriterien • Warum bloße Willensentscheidungen teuer kommen • Objektive Kriterien argumentieren • Objektive Kriterien entwickeln • Mit Hilfe objektiver Kriterien verhandeln © 2020 DI Thomas W. Albrecht 7
Kursinhalte Auf Einwände reagieren • Wenn die Gegenseite stärker zu sein scheint • Verhandlungs-Judo anwenden • Das Ein-Text-Verfahren • Zähmen zäher Verhandlungspartner • Verhandeln über die Spielregeln • Übliche Verhandlungstricks © 2020 DI Thomas W. Albrecht 8
Kursinhalte Einleitung • Was ist das Problem bei Verhandlungen • Verhandlungspositionen • Die Gefahr für zukünftige Beziehungen • Wer will schon nett sein? © 2020 DI Thomas W. Albrecht 10
Was ist das Problem bei Verhandlungen Verhandeln ist wechselseitige Kommunikation mit dem Ziel, eine Übereinkunft zu erreichen, wenn man mit der anderen Person sowohl gemeinsame Verhandeln ist als auch gegensätzliche Interessen hat. Kommunikation, um eine Übereinkunft zu In der Harvard-Methode geht es um sach- und erreichen. menschengerechtes Verhandeln. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 11
Verhandlungspositionen Menschen verfallen routinemäßig in ein Feilschen um Positionen. Jede Seite nimmt einen bestimmten Standpunkt ein, kämpft dafür, macht dann Zugeständnisse, damit ein Kompromiss zustande kommt. In einer gewissen Abfolge werden Positionen eingenommen und wieder aufgegeben. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 12
Verhandlungspositionen Das Feilschen zwischen Käufer und Verkäufer um den Preis einer Ware ist ein gutes Beispiel. Jede Seite macht Zugeständnisse, bis man sich einigt, oder auch nicht. Eine kluge, effiziente und gütliche Einigung bleibt oft aus. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 13
Verhandlungspositionen Verhandelnde, die um Positionen feilschen, neigen dazu, sich in ihrer Position selbst zu fangen. Je deutlicher man seine Position macht und verteidigt, desto stärker ist man daran gebunden. Schließlich will man sein Gesicht wahren. Je mehr man die Aufmerksamkeit den Positionen widmet, desto weniger dringt man zu den dahinter liegenden Problemen der Parteien vor. Das Ergebnis ist häufig eine Übereinkunft, die für beide Seiten weniger befriedigend ist, als es möglich gewesen wäre. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 14
Die Gefahr für zukünftige Beziehungen Das Feilschen um Positionen bringt Emotionen hervor, die eine Klärung hinauszögern. Man kommt nur durch Zugeständnisse weiter und ist dem Zwang ausgesetzt, auch künftig nachzugeben. Die Verhandlungspartner haben dadurch wenig Grund zur Eile. Verschleppung, Drohung mit Abbruch und andere Taktiken werden angewandt. Das Feilschen um Positionen wird zum Willenskampf und führt zur weiteren Verhärtung. Ärger und Verstimmung kommen auf. Dies führt zur Belastung der Beziehung, und kann sie sogar zerstören. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 15
Die Gefahr für zukünftige Beziehungen Je mehr Parteien an der Verhandlung beteiligt sind, desto schlechter ist das Feilschen um Positionen. Gegenseitige Konzessionen sind schwierig: wem gegenüber macht man sie denn? Die Bildung von Gruppen und Koalitionen sind die Folge, deren intern ausgehandelte Positionen noch starrer sind als jene von Einzelpersonen. Die Bildung von Blöcken, wie Ost gegen West, Nord gegen Süd, sind die Folge und führen zu jahrelangen Verhärtungen und Misstrauen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 16
Wer will schon nett sein Hartes Streiten um Verhandlungspositionen hat einen hohen Preis. Die Parteien erhoffen, die Konsequenzen harter Verhandlungen in Bezug auf die Beziehung zueinander, durch „weiches Verhandeln“ zu vermeiden. Die Gegenseite wird als „Freund“ betrachtet, die Notwendigkeit, Übereinkünfte zu erzielen, wird betont. Man macht schrittweise Angebote und Zugeständnisse, man traut der anderen Seite, ist nett und möchte Konfrontationen vermeiden. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 17
Wer will schon nett sein Weicher Stil Harter Stil • Die Teilnehmer betrachten einander als Freunde • Die Teilnehmer sehen sich als Gegner • Das Ziel ist die Übereinkunft mit der Gegenseite • Das Ziel ist der Sieg über die Gegenseite • Zur Verbesserung der Beziehung werden Konzessionen gemacht • Konzessionen werden zur Voraussetzung der Beziehung selbst • Gütliche Einstellung zu Menschen und Problemen • Harte Einstellung zu Menschen und Problemen • Vertrauen zu den anderen • Misstrauen gegenüber den anderen • Die eigene Position wird bereitwillig verändert. • Beharren auf der eigenen Position • Angebote werden unterbreitet • Es erfolgen Drohungen • Die Verhandlungslinie wird offen gelegt. • Die Verhandlungslinie bleibt verdeckt • Um der Übereinstimmung willen werden einseitige • Einseitige Gewinne werden als Preis für die Übereinkunft Zugeständnisse in Kauf genommen. gefordert • Suche nach der einzigen Antwort, die die anderen akzeptieren. • Suche nach einer einzigen Antwort, die ich akzeptiere • Bestehen auf einer Übereinkunft • Bestehen auf der eigenen Position • Willenskämpfe werden versucht zu vermeiden • Der Willenskampf muss gewonnen werden • Starkem Druck wird nachgegeben • Starker Druck wird ausgeübt © 2020 DI Thomas W. Albrecht 18
Die Alternative Durch weiches Verhandeln wird man leichte Beute für jene, die hart um ihre Positionen feilschen. Die Übereinkünfte werden zum Nachteil des weichen und zum Vorteil des harten Verhandlers sein. Wenn einem die Wahl zwischen harter und weicher Verhandlung nicht zusagt, so gibt es eine Alternative, die den ganzen Vorgang verändert. Es gibt zwei Verhandlungsebenen: • die Sachebene, den Verhandlungsgegenstand • die Art und Weise, wie die Sachebene behandelt wird, die Meta- Ebene © 2020 DI Thomas W. Albrecht 19
Die Alternative Die Alternative beruht auf sach- und menschenbezogenem Verhandeln. Sie beruht im Wesentlichen auf 4 Grundaspekten: • Menschen: Menschen und Probleme getrennt voneinander betrachten. • Interessen: Nicht die Positionen, sondern die Interessen in den Vordergrund stellen. • Möglichkeiten: Vor der Entscheidung verschiedene Wahlmöglichkeiten entwickeln. • Kriterien: Das Ergebnis auf objektiven Entscheidungsprinzipien aufbauen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 20
Die Alternative - Menschen Menschliche Wesen sind keine Roboter. Sie haben starke Emotionen, jedoch häufig unterschiedliche Vorstellungen. Klare Kommunikation ist schwierig. Emotionen werden mit der Sachlage des Problems vermischt. Das Einnehmen von Positionen verschlimmert das Problem, da sich Menschen mit ihrer Position identifizieren. Das „menschliche Problem“ und die Sachlage sollten getrennt voneinander behandelt werden. Die Partner sollten gemeinsam das Problem angehen, und nicht aufeinander losgehen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 21
Die Alternative - Interessen Verhandlungspositionen verdecken oft, was wirklich gewollt wird. Es sollen nicht die Positionen befriedigt werden, sondern die dahinter liegenden Interessen. Daher Konzentration auf Interessen, nicht auf Positionen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 22
Die Alternative - Möglichkeiten Es geht um die Möglichkeiten, optimale Lösungen selbst unter Druck zu finden. Grenzlinien und die Suche nach einer einzigen richtigen Lösung schmälern die Kreativität. Diesem Zwang entgeht man, indem man sich für eine bestimmte vereinbarte Zeit zurückzieht, und über mögliche Lösungen nachdenkt, die alle gemeinsamen Interessen berücksichtigen, und unterschiedliche Anliegen miteinander in Einklang bringen. Daher: vor dem Versuch, ein Übereinkommen abzuschließen, nach Möglichkeiten für gegenseitigen Nutzen suchen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 23
Die Alternative - Kriterien Falls ein Partner durch Sturheit versucht, ein für ihn günstiges Ergebnis zu bekommen, erklärt man ihm, dass eine Übereinstimmung fairen Maßstäben entsprechen müsse, die wiederum unabhängig vom bloßen Willen einer Seite sind. Faire Maßstäbe können Expertenmeinungen, Sitten, Normen u.ä. sein. Daher: auf Anwendung neutraler Bewertungskriterien bestehen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 24
Wer will schon nett sein Weich Hart Sachbezogen • Die Teilnehmer betrachten einander als Freunde • Die Teilnehmer sehen sich als Gegner • Teilnehmer sind Problemlöser • Das Ziel ist die Übereinkunft mit der Gegenseite • Das Ziel ist der Sieg über die Gegenseite • Ziel: vernünftiges, effizientes und gütlich • Zur Verbesserung der Beziehung werden • Konzessionen werden zur Voraussetzung der erreichtes Ergebnis erzielen Konzessionen gemacht Beziehung selbst • Weich zu den Menschen, hart in der Sache • Gütliche Einstellung zu Menschen und Problemen • Harte Einstellung zu Menschen und Problemen • Unabhängig von Vertrauen oder Misstrauen • Vertrauen zu den anderen • Misstrauen gegenüber den anderen vorgehen • Die eigene Position wird bereitwillig verändert. • Konzentration auf Interessen, nicht auf Positionen • Beharren auf der eigenen Position • Angebote werden unterbreitet • Interessen erkunden • Es erfolgen Drohungen • Die Verhandlungslinie wird offen gelegt. • Verhandlungslinie vermeiden • Die Verhandlungslinie bleibt verdeckt • Um der Übereinstimmung willen werden • Möglichkeiten für gegenseitigen Nutzen suchen • Einseitige Gewinne werden als Preis für die einseitige Zugeständnisse in Kauf genommen. • Unterschiedliche Wahlmöglichkeiten suchen, erst Übereinkunft gefordert • Suche nach der einzigen Antwort, die die anderen danach entscheiden • Suche nach einer einzigen Antwort, die ich akzeptieren. • Bestehen auf objektiven Kriterien akzeptiere • Bestehen auf einer Übereinkunft • Ein Ergebnis unabhängig vom jeweiligen Willen zu • Bestehen auf der eigenen Position erreichen suchen • Willenskämpfe werden versucht zu vermeiden • Starkem Druck wird nachgegeben • Der Willenskampf muss gewonnen werden • Vernunft anwenden und nur sachlichen • Starker Druck wird ausgeübt Argumenten nachgeben © 2020 DI Thomas W. Albrecht 25
© 2020 DI Thomas W. Albrecht
Kursinhalte So trennt man Menschen und Probleme • Grundinteressen von Menschen • Die Kraft der persönlichen Beziehung • Wie man Beziehung und Sachfrage voneinander trennt • Sich in die Lage der anderen versetzen • Emotionen erkennen • Gelingende Kommunikation • Strategisches Vorausdenken © 2020 DI Thomas W. Albrecht 27
Grundinteressen von Menschen Verhandlungspartner sind zuallererst Menschen. Sie werden von Gefühlen geleitet und haben tiefverwurzelte Werte, Überzeugungen, Einstellungen und Erfahrungen. Jeder Verhandlungspartner hat zwei Grundinteressen: • den Verhandlungsgegenstand • die persönliche Beziehung © 2020 DI Thomas W. Albrecht 28
Grundinteressen von Menschen Jeder Verhandlungspartner sucht nach Übereinkünften, die seine sachlichen Interessen befriedigen - deshalb verhandelt er ja. Darüber hinaus gibt es ein Interesse an seiner Beziehung zur Gegenseite. Die meisten Verhandlungen finden im Rahmen einer dauernden Beziehung statt. Jede Verhandlung sollte daher so geführt werden, dass künftige Beziehungen und künftige Verhandlungen gefördert werden. Die Aufrechterhaltung der Beziehung zu Kunden, Geschäftspartnern, Familienmitgliedern, Kollegen, etc. ist weit wichtiger, als das Ergebnis irgendeiner spezifischen Verhandlung. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 29
Die Kraft der persönlichen Beziehung Wir tendieren dazu, Menschen und Probleme in einen Topf zu werfen. Ein Sachproblem, wie z.B. „Unser Konto ist überzogen.“ kann leicht als persönlicher Angriff verstanden werden. Der Ärger über eine ungünstige Sachlage kann leicht in den Unmut einer anderen Person gegenüber umschlagen. Aus sachlichen Erklärungen wird gerne auf Absichten und Vorsätze anderer Personen geschlossen, die anschließend zum Vorwurf gemacht werden. Dieser unzulässige Schluss reflektiert mehr die eigene Einstellung zum Problem, und hat mit der anderen Person in den allermeisten Fällen nichts zu tun. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 30
Die Kraft der persönlichen Beziehung Bei der Behauptung von Positionen wird die sachliche Verhandlung zum Kampf über den stärkeren Willen. Das Feilschen um Positionen vermischt die Sachlage mit der Beziehungslage, und beides wird gegeneinander ausgespielt. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 31
Wie man Beziehung und Sachfrage voneinander trennt Die Ursache für Konflikte sind die unterschiedlichen Denkmuster zwischen den Parteien. Inhalt eines Konflikts ist jedoch meist ein Verhalten oder ein Gegenstand. Die Differenzen im Denken bestimmen den Unterschied in der Sachfrage. Wenn jemand Anspruch auf ein Erbstück erhebt, oder wenn Nationen um ein Gebiet streiten, so liegt die Ursache des Konflikts immer in den unterschiedlichen Gedanken der Parteien. Es macht somit Sinn, die Denkmuster und die Werte der Gegenseite zu erkunden, deren Sichtweisen zu ergründen. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 32
Sich in die Lage der anderen versetzen Wie man die Welt sieht, hängt davon ab, wo man steht. Menschen sehen die Welt immer ausschließlich aus ihrer eigenen Sichtweise, von ihrem eigenen Standpunkt, aus ihrer Position. Jeder glaubt, sein Standpunkt wäre der einzige und der richtige - er kennt ja auch nur seinen. Alle Erfahrungen, die Menschen machen, haben sie ausschließlich aus ihrer Perspektive gemacht, und so ihre eigenen persönlichen Erinnerungen konstruiert. Die eigene Wahrnehmung wir zusätzlich durch unsere Sinnesorgane verfälscht, und mit unseren Erinnerungen, Erfahrungen, Überzeugungen und Werten vermengt. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 33
Sich in die Lage der anderen versetzen Den Standpunkt der Gegenseite zu verstehen heißt nicht, auch damit einverstanden zu sein. Ein besseres Verständnis für das Denken anderer verändert auch die eigene Sicht auf die Dinge. Das räumliche Einnehmen des Standpunkts der Gegenseite (gedanklich und/oder physisch) eröffnet das Ergründen der Denkmuster des anderen. Einen Schritt zur Seite, zurück oder nach vorne zu machen, eröffnet neue Perspektiven, die neue und oft unerwartete Aspekte ans Tageslicht fördert. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 34
Sich in die Lage der anderen versetzen Menschen neigen dazu (da sie ja meist nur ihre eigene Perspektive kennen) aus eigenen Befürchtungen auf das Verhalten der Gegenseite zu schließen. Wir interpretieren allzu leicht das Schlimmste in die Aktionen der anderen hinein, ohne auch nur einen faktischen Anhaltspunkt dafür zu haben. Die eigene Kreativität wird dadurch massiv gehemmt, da uns unsere eigenen Vorstellungen in der Erweiterung unserer Gedanken behindern. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 35
Sich in die Lage der anderen versetzen Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre aktuelle Situation. Allzu leicht machen wir andere für unsere Probleme verantwortlich. Die Übernahme der Verantwortung gibt uns die Macht, Probleme anzugehen und zu lösen. Denn: Wer anderen die Schuld gibt, gibt ihnen auch die Macht. Geben wir uns selbst die Schuld, so haben wir selbst die Macht, es zu verändern. Trennen wir daher die Unzufriedenheit über eine Sache von der Person, mit der wir darüber reden. Das eröffnet Möglichkeit zur Lösung des Sachproblems. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 36
Sich in die Lage der anderen versetzen Die unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Verhandlungspartner sollten frei und offen ausgesprochen werden. So erfährt man mehr über die Interessen des anderen. Das Finden und Betonen gemeinsamer Interessen ist in den Mittelpunkt zu rücken. Es fördert die Beziehung und somit die Bereitschaft zur sachlichen Lösung des Problems. Vorstellungen der Gegenseite lassen sich auf, für die Gegenseite, unerwartete Art nutzen, indem man sich z.B. entgegen deren Erwartungen verhält. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 37
Sich in die Lage der anderen versetzen Beteiligen Sie die Gegenseite am Ergebnis und sorgen Sie dafür, dass sie sich an der Verhandlung beteiligt. Nur wer beteiligt ist, wird das Ergebnis gerne akzeptieren. Beziehen Sie daher von Anfang an alle ein, für die das Ergebnis von Relevanz ist. Ein Ausschluss aus dem Entscheidungsprozess schafft Misstrauen. Holen Sie Rat von der Gegenseite und allen Beteiligten ein. Menschen nach Rat zu fragen, ist sehr beziehungsfördernd. Stimmen Sie Ihre Vorschläge auf das Wertsystem der anderen ab. Sie sollen die Grundsätze der Verhandlungspartner berücksichtigen, sowie deren Image wahren. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 38
Emotionen erkennen Gefühle sind oft wichtiger als das Gespräch. Menschen können sich bedroht fühlen, Ängste verspüren und in großen Ärger geraten. Emotionen führen Verhandlungen schnell in eine Sackgasse. Wenn Sie Emotionen spüren, dann fragen Sie sich nach der Ursache. Was war der Auslöser? Sind es Erfahrungen von früher, die durchschlagen? Negative Emotionen verlangsamen die menschliche Denkleistung. Achten Sie darauf, bei sich und beim Verhandlungspartner positive Emotionen und Gefühle zu generieren. Am besten, Sie erinnern sich vor jeder Verhandlung intensiv daran, was in Ihrem Leben schon alles gut funktioniert hat, was Ihnen alles gut gelungen ist, und lassen Sie diese positive Emotion im ganzen Körper ausbreiten. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 39
Gelingende Kommunikation Verhandeln ist der Prozess mit dem Ziel, eine gemeinsame Entscheidung herbeizuführen. Kommunikation ist die Technik dafür. Die drei großen Probleme bei der Kommunikation sind: 1. Die Verhandlungspartner verstehen einander nicht. 2. Die Verhandlungspartner hören einander nicht zu. 3. Die Verhandlungspartner missverstehen einander. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 40
Gelingende Kommunikation ad 1) Die Verhandlungspartner verstehen einander nicht Verstanden wird man dann, wenn man in der Wortwahl und Ausdrucksweise des Gesprächspartners spricht. Verwenden Sie daher die Art der Formulierungen der Gegenseite, um Ihre Botschaft zu formulieren. Achten Sie auf die verwendeten Worte, und spiegeln Sie diese zurück. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 41
Gelingende Kommunikation ad 2) Die Verhandlungspartner hören einander nicht zu Achten Sie darauf, dass Sie wiederholen können, was Ihr Verhandlungspartner gesagt hat. Legen Sie Wert darauf, selbst alles wiederholen zu können, was Ihr Verhandlungspartner gesagt hat. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 42
Gelingende Kommunikation ad 3) Die Verhandlungspartner missverstehen einander Alles, was jemand sagt, kann missverstanden werden. Klären Sie die Bedeutung von Begriffen und fragen Sie nach. Nehmen Sie niemals an, dass Ihr Verhandlungspartner unter ein-und- demselben Wort dasselbe versteht, wie Sie. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 43
Gelingende Kommunikation Reden Sie über sich, nicht über die Gegenseite Formulieren Sie Ihre Absichten und Motive aus Ihrer Perspektive. Das trägt dazu bei, besser verstanden zu werden. Erklären Sie, welche Auswirkungen das Verhalten der Gegenseite auf Sie hat, anstatt der Gegenseite ihr Verhalten vorzuwerfen. Wenn Sie darüber sprechen, wie es Ihnen geht, kann niemand dabei etwas aussetzen. Z.B. ist „Wir fühlen uns im Stich gelassen.“ wesentlich besser als „Sie haben ihr Wort gebrochen.“ © 2020 DI Thomas W. Albrecht 44
Gelingende Kommunikation Sprechen Sie absichtsvoll Überlegen Sie stets, welchem Zweck die Informationen dienen, die Sie preisgeben. Bei Ärger und Unbehagen ist es besser, die eigenen Gedanken unausgesprochen zu lassen. Verpacken Sie in Ihre Aussagen den Grund für die Information, die Zahlen & Daten, wie damit umgegangen werden soll, und die Konsequenzen, wenn man Ihrer Empfehlung folgt, bzw. nicht folgt. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 45
Strategisches Vorausdenken • Trennen Sie die Sachfragen von den beteiligten Menschen. • Bauen Sie aktive Beziehungen auf. Entwickeln Sie diese am besten schon vor dem Beginn von Verhandlungen. • Gehen Sie das Problem an, nicht den Menschen. • Setzen Sie sich mit Ihrem Verhandlungspartner an eine gemeinsame Seite des Tisches und drücken Sie das Ziel eines Übereinkommens auch durch Ihre Körpersprache aus. © 2020 DI Thomas W. Albrecht 46
Literaturverzeichnis 1. Fisher (2004) Das Harvard-Konzept. Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2. Albrecht (2019) Die Rhetorik des Sebastian Kurz, Was steckt dahinter? Goldegg Verlag Wien 3. Albrecht (2020) Kampfrhetorik | So werden wir gegen unseren Willen beeinflusst – und was wir dagegen tun können. Goldegg Verlag Wien 4. Nasher (2019) Entlarvt! Wie Sie in jedem Gespräch an die ganze Wahrheit kommen - Mit den besten Tricks + Techniken der Geheimdienste. Goldmann Verlag, München 5. Nasher (2019) Überzeugt! Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen. Goldmann Verlag, München 6. Schwarz (2013) Konfliktmanagement: Konflikte erkennen, analysieren, lösen, Springer Verlag Wiesbaden 7. Glasl (2020) Konfliktmanagement: Ein Handbuch für Führungskräfte, Beraterinnen und Berater, Haupt-Verlag- AG Bern 8. Bandler (2010) Kommunikation und Veränderung. Die Struktur der Magie II. Junfermann Verlag, Paderborn 9. Dilts (2003) Strukturen subjektiver Erfahrung. Junfermannsche Verlagsbuchhandlung Paderborn 10. Nasher (2015) Deal! Du gibst mir, was ich will! Goldmann Verlag, München © 2020 DI Thomas W. Albrecht 47
Rechtliche Hinweise Version: 2 48
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