2020 Münchner Statistik - Quartalsheft, Jahrgang - muenchen.de
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Landeshauptstadt München Direktorium Statistisches Amt Münchner Statistik 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020
Zahlen Daten des Statistischen Amtes Informationsservice Fakten Statistisches Jahrbuch Auf Zahlen und Indikatoren basierende Übersichten und Tabellen über die wirtschaftli- chen, sozialen, demografischen, kulturellen, politischen und geografischen Verhältnisse der Landeshauptstadt München Schutzgebühr: € 18,- Statistisches Taschenbuch München und seine Stadtbezirke Bevölkerungspyramide, wichtige statistische Eckwerte und Kurzbeschreibung der Münchner Stadtbezirke im handlichen Taschenbuchformat Schutzgebühr: € 7,50 München in Zahlen Die Faltkarte erscheint in deutscher und englischer Sprache. Sie wird kostenfrei abgegeben und enthält neben statistischen Kurzinformationen übersichtliche Grafiken aus den Topografische Karte verschiedenen Bereichen der Münchens Stadtverwaltung. im Maßstab 1 : 40 000 mit den Verwaltungsgrenzen Schutzgebühr: € 11,50 Weitere Veröffentlichungen zum Bestellen Online-Bestellformular: www.muenchen.de/statamt Service
Münchner Statistik 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Herausgegeben vom Statistischen Amt der Landeshauptstadt München
Zeichenerklärung - = nichts vorhanden 0 = mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der kleinsten Einheit, die in der Tabelle zur Darstellung gebracht werden kann . = kein Nachweis möglich darunter = teilweise Aufgliederung einer Summe davon = vollständige Aufgliederung einer Summe Hinweis: Geringfügige Abweichungen bei den Summen können sich durch Auf- und Abrundungen ergeben. Hinweis zum Copyright des Statistischen Amtes München: Alle Veröffentlichungen oder Daten sind Werke im Sinne des § 2 Urheberrechtsgesetz. Die Verwendung, Vervielfältigung und/oder Verbreitung von Veröffentlichungen oder Daten gleich welchen Mediums (Print, Datenträger, Datei etc.) – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sie bedarf der vorherigen Genehmigung bei Nutzung für gewerbliche Zwecke, bei entgeltlicher Verbreitung oder bei Weitergabe an Dritte sowie bei Weiterverbreitung über elektronische Systeme und/oder Datenträger. Sofern in den Produkten auf das Vorhandensein von Copyrightrechten Dritter hingewiesen wird, sind die in deren Produkten ausgewiesenen Copyrightbestimmungen zu wahren. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten. Herausgegeben vom Statistischen Amt der Landeshauptstadt München, Schwanthalerstr. 68, 80336 München, Telefon (089) 233 82 733, Telefax (089) 233 82 760 Internet: http://www.muenchen.de/statamt E-mail: stat.amt@muenchen.de Redaktionelle Bearbeitung: Juliane Riedl, Andreas Rappert Layout: Sarah Lenk Verantwortlich für Redaktion und Anzeigen: Uta Thien-Seitz Bezugsquellen: Statistisches Amt der Landeshauptstadt München (siehe oben) Stadtinformation im Rathaus Preis: € 5,- Druck: Stadtkanzlei, Rathaus, Marienplatz 8, 80313 München Gedruckt auf Papier aus zertifiziertem Holz, aus kontrollierten Quellen und auf Recyclingmaterial. Titelbild: Tourismusamt München, C. L. Schmitt Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Quellenangabe ISSN 1612–9091
Inhaltsübersicht Verkehr PKW-Unfälle in München Analyse der Verkehrsunfälle nach beteiligten Verkehrsmitteln 6 Kultur und Freizeit Hundehaltung in München 2019 20 Bevölkerung Vornamen der Münchner Bevölkerung 30
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 PKW-Unfälle in München Analyse der Verkehrsunfälle nach beteiligten Verkehrsmitteln Text, Tabellen, Grafiken, Karten: Christoph Scharf Mobilitätswende in Städten Zu laut, zu schnell, zu dreckig. Nicht erst seit dem Diesel-Skandal ist eine Debatte über das Auto in den Städten entbrannt. So forderten Initiativen wie der Radentscheid im Jahr 2019 einen Ausbau des Radverkehrs zu Lasten der PKWs. Parkplätze sollen Radwegen weichen und einzelne Fahrbahnen nur noch für Radfahrende freigegeben werden. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes führen in deutschen Großstädten 40 bis 50 Prozent der Autofahrten über eine Strecke von weniger als fünf Kilometer Länge. Diese Fahrten könnten meist problemlos durch andere Ver- kehrsmittel, die – wie das Fahrrad – sogar schneller sind, ersetzt werden.1) Dennoch bietet das Automobil auch in großen Städten Vorteile wie eine Klimaanlage, Platz für Transporte sowie eine metallische Hülle zum Schutz vor Unfällen. Folgender Artikel soll aufzeigen, wie sich das Unfallgeschehen der Personen- kraftwagen auf Münchens Straßen in den letzten 11 Jahren entwickelt hat und welche Unfallursachen dabei ausschlaggebend waren. Entwicklung der PKW-Zahlen in München PKW-Bestand in München wächst Wie in Tabelle 1 erkennbar, ist in den letzten 11 Jahren der PKW-Bestand unter und wächst privater Nutzung stetig gestiegen. Im Jahr 2009 gab es in der bayerischen Hauptstadt 474 672 privat zugelassene Personenkraftwagen. 2019 waren es bereits 525 216. Dies bedeutet eine Zunahme von 10,6 Prozent. Im Jahr 2019 kann mit 0,3 Prozent (1 744 PKWs) die niedrigste Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden. Der höchste prozentuale Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr wurde mit 1,4 Prozent im Jahr 2016 registriert. Dies entspricht 7 216 zugelassenen PKWs. Trotz der gestiegenen absoluten Zahl der zugelassenen Personenkraftwagen ist die PKW-Dichte jedoch von 405,8 im Jahr 2009 auf 397,0 PKWs pro 1 000 volljährige Einwohner*innen gesunken. Bestand an SUVs und Geländewagen Insbesondere bei den SUVs und den Geländewagen gab es ein starkes verdreifacht Wachstum. Waren im Jahr 2009 noch 20 866 Fahrzeuge gemeldet, so waren es 67 661 im Jahr 2019. Dies entspricht einer Steigerung von 224,3 Prozent. Die SUV-Dichte stieg von 17,8 im Jahr 2009 auf 57,8 SUVs pro 1 000 volljährige Einwohner*innen im Jahr 2019. Es wurden jedoch auch mehr Klein- und Kleinstwagen angemeldet. Im Vergleich zum Jahr 2009 besaß die Münchner Bevölkerung im Jahr 2019 16,7 Prozent mehr Fahrzeuge dieses Segments. Auf 1 000 volljährige Einwohner*innen kamen 86,7 Klein- und Kleinstwagen im Jahr 2009 und 101,1 im Jahr 2019. Dagegen ist der Bestand der Kompakt- und Mittelklasse von 213 787 im Jahr ¹) https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/nachhaltige-mobilitaet/radverkehr#vortei- le-des-fahrradfahrens 6 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr Entwicklung des privaten PKW-Bestands 2009 - 2019 nach Segment Tabelle 1 darunter Segment Monat Obere insgesamt Klein- Kompakt- Gelände- Sonstige und Jahr Mittelklasse Utilities/ und Kleinst- und Mittel- wagen und Sportwagen Vans (inkl. nicht und Ober- Wohnmobile wagen klasse SUVs zuzuordnen) klasse Dezember 474 672 101 353 213 787 41 467 20 866 15 221 36 955 11 890 33 133 2009 Dezember 480 833 104 778 213 230 41 045 23 546 15 292 38 707 12 621 31 614 2010 Dezember 487 481 107 966 211 830 40 694 26 376 15 452 40 889 13 444 30 828 2011 Dezember 492 752 110 374 209 256 40 271 30 197 15 804 42 809 14 234 29 805 2012 Dezember 497 332 111 929 207 209 39 621 34 227 16 005 44 315 15 094 28 929 2013 Dezember 502 834 113 179 205 570 39 307 38 688 16 207 45 479 15 923 28 477 2014 Dezember 507 434 114 180 203 796 38 548 43 538 16 389 46 159 16 729 28 091 2015 Dezember 514 650 115 508 203 442 37 822 49 084 16 499 46 812 17 662 27 817 2016 Dezember 519 069 116 964 201 153 37 126 54 407 16 631 46 757 18 512 27 516 2017 Dezember 523 472 118 150 198 756 36 398 60 687 16 726 46 028 19 487 27 237 2018 Dezember 525 216 118 263 194 537 35 589 67 661 16 764 45 101 20 354 26 944 2019 © Statistisches Amt München 2009 auf 194 537 im Jahr 2019 um 9,0 Prozent zurückgegangen. Die Dichte der Kompakt- und Mittelklasse ist von 182,8 auf 166,3 PKWs pro 1 000 volljährige Einwohner*innen gesunken. Auch die PKWs der oberen Mittelklasse und der Oberklasse waren im Jahr 2019 weniger gefragt als im Jahr 2009. Ihr Bestand sank von 41 467 auf 35 589 um 14,2 Prozent. Die PKW-Dichte sank von 35,5 auf 30,4 PKWs je 1 000 voll- jährige Einwohner*innen. Trotz des höheren PKW-Bestands ist der PKW-Verkehr laut der vom Bundes- Modal Split Anteil der PKWs verkehrsministerium durchgeführten Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) in München rückläufig. Befragt wurden dabei im Jahr 2008 und 2017 zufällig ausgewählte Haushalte zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten. Der dabei ermittelte Modal Split drückt die prozentualen Anteile der Verkehrsmittel am Verkehrsaufkommen (zurückgelegte Wege) oder an der Verkehrsleistung aus. Wurden 2008 noch 37 Prozent der täglichen Wege mit dem PKW zurückgelegt, waren es 2017 nur noch 34 Prozent. Auch der Anteil der Wege, die zu Fuß zurück- gelegt wurden, ist von 28 auf 24 Prozent zurückgegangen. Vor allem jedoch der Radverkehr ist laut der Studie von 14 auf 18 Prozent gestiegen. Der Anteil der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs wuchs laut den Studien von 21 auf 24 Prozent.2) ) https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/ 2 Verkehrsplanung/Verkehrsmodell-VisMuc.html Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 7
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Entwicklung der schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Beteiligung mindestens eines PKW Schwerwiegende Verkehrsunfälle: Verkehrsunfälle, zu denen die Polizei herangezogen wurde und bei denen ein Personenschaden oder ein schwerwiegender Sachschaden vorliegt. In diesem Artikel werden ausschließlich schwerwiegende Verkehrsunfälle betrachtet. Definition In Tabelle 2 ist die Entwicklung der Unfälle mit Beteiligung mindestens eines 2019 als Jahr mit den wenigsten PKW dargestellt. In den letzten elf Jahren ist ein schwankender Verlauf zu Unfällen mit Beteiligung mindestens erkennen. Die PKW-Unfälle sind nach einem starken Rückgang im Jahr 2017 im eines PKW Jahr 2018 wieder um 330 auf 5 041 Unfälle gestiegen. Im Jahr 2019 kann mit 4 684 Unfällen dagegen der geringste Wert der Zeitreihe beobachtet werden. In diesem Jahr war auch der Anteil der Beteiligung mindestens eines PKW an den Unfällen insgesamt mit 75,1 Prozent am geringsten. Den höchsten Anteil weist das Jahr 2010 mit 81,2 Prozent auf. Bei den Unfällen mit PKWs ereigneten sich zum größten Teil Unfälle mit Unfälle mit Schwerverletzten im Personenschaden. Diese gliedern sich in Unfälle mit Getöteten, Schwer- sowie Jahr 2019 im Elf-Jahresvergleich am Leichtverletzten. geringsten Unfall mit Getöteten: Unfall mit mindestens einer*m getöteten Verkehrsteilnehmenden. Unfall mit Schwerverletzten: Unfall mit mindestens einer*m schwerverletzten Verkehrsteilnehmenden, aber keiner*m Getöteten. Als schwerverletzt gelten dabei Personen, die unmittelbar zur stationären Behandlung (mindestens 24 Stunden) in einem Krankenhaus aufgenom men wurden. Unfall mit Leichtverletzten: Unfall mit mindestens einer*m leicht verletzten Verkehrsteilnehmenden, aber keiner*m Getöteten und keiner*m Schwerverletzten. Definition Schwerwiegende Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines PKW Tabelle 2 Mittel- Unfallkategorie 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 wert schwerwiegende Unfälle 6 337 5 935 6 622 6 572 6 626 6 607 6 601 6 399 6 040 6 471 6 233 6 404 darunter schwerwiegende Unfälle mit Beteiligung eines 5 012 4 818 5 178 5 202 5 237 5 153 5 218 5 062 4 711 5 041 4 684 5 029 PKW Anteil (in Prozent) 79,1 81,2 78,2 79,2 79,0 78,0 79,0 79,1 78,0 77,9 75,1 78,5 darunter mit 3 988 3 792 4 116 4 169 4 211 4 247 4 271 4 188 3 980 4 291 3 985 4 113 Personenschaden Anteil (in Prozent) 79,6 78,7 79,5 80,1 80,4 82,4 81,9 82,7 84,5 85,1 85,1 81,8 davon mit Getöteten 9 12 14 7 14 12 12 8 10 7 9 10 Schwerverletzten 379 334 406 389 390 378 378 323 364 417 328 371 Leichtverletzten 3 600 3 446 3 696 3 773 3 807 3 857 3 881 3 857 3 606 3 867 3 648 3 731 © Statistisches Amt München Wie in Tabelle 2 zu sehen, ist der Anteil der Unfälle mit Personenschaden unter Beteiligung mindestens eines PKW an allen Unfällen unter Beteiligung mindestens eines PKW in den letzten Jahren angestiegen. Lag der Anteil im Jahr 2009 noch bei 79,6 war er im Jahr 2019 bei 85,1 Prozent. Trotz des erhöhten Anteils der Unfälle mit Personenschaden war die absolute Zahl mit 3 985 Unfällen im Jahr 2019 unter dem 11-jährigem Mittel. Nur in den Jahren 2009, 2010 und 2017 wurden weniger Unfälle mit Personenschaden unter 8 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr Beteiligung mindestens eines PKW registriert. Von einem abnehmenden Trend in den letzten Jahren kann jedoch nicht gesprochen werden. Im Jahr 2018 ereigneten sich 4 291 Unfälle mit Personenschaden, was den höchsten Wert in den letzten 11 Jahren darstellt. Auch in den einzelnen Unfallkategorien kann man von keinem sinkenden Trend sprechen. Das Jahr 2019 liegt jedoch in allen drei Kategorien unter dem jeweiligen 11-jährigem Mittel. 2018 hatte mit einem Wert von 417 im betrachteten Zeitraum die meisten Unfälle mit Schwerverletzten. Auch die Unfälle mit Leichtverletzten lagen mit 3 867 über dem 11-jährigen Durchschnitt von 3 731 Unfällen. Mit sieben Unfäl- len mit Getöteten trugen sich in diesem Jahr sowie im Jahr 2012 die wenigsten Unfälle dieser Kategorie zu. Die meisten Unfälle mit Getöteten geschahen im Jahr 2011 und 2013 mit jeweils 14 Unfällen. Analyse der Unfallbeteiligten und der dazugehörigen Unfallverursachenden bei den PKW-Unfällen mit Personenschaden Der folgende Abschnitt analysiert die Unfallgegner*innen der PKWs, den Anteil der Unfallverursachenden und die personenbezogenen Unfallursachen. Betrachtet werden dabei die Unfälle mit Personenschaden unter Beteiligung mindestens eines PKW. Unfallursache: Unfallursachen werden von der aufnehmenden Polizei entsprechend ihrer Einschätzung in das Erhebungspapier eingetragen. Es wird nach allgemeinen Ursachen (unter anderem Straßenverhält nisse, Witterungseinflüsse, Hindernisse), die dem Unfall und nicht einzelnen Beteiligten zugeordnet werden, sowie personenbezogenem Fehlverhalten, das den Beteiligten zugeschrieben wird, unterschieden. Es können dabei neben zwei allgemeinen Unfallursachen bis zu drei personenbezogene Unfallursachen protokolliert werden. Wenn also mehr als eine Unfallursache vorliegt, werden Unfälle mehrfach gezählt. Die Summe der Unfallursachen ergibt somit nicht die Anzahl der Unfälle. Definition Zudem wird für die Unfalldaten des Jahres 2019 jeweils eine Karte je Unfall- Unfallatlas des Statistischen Beteiligungsart mit den zugehörigen Unfallkategorien ausgewiesen. Bundesamts Datenquelle ist hierbei der Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, in welchem die schwerwiegenden Unfälle mit Personenschaden abgebildet sind.3) Aufgrund fehlender bzw. fehlerhafter Georeferenzierung sind einige Unfälle dort nicht enthalten. Es können PKW-Unfälle mehrfach gezählt werden, wenn mehr als zwei Beteiligungsformen vorliegen, beispielsweise ein PKW-Unfall mit Fahrrädern und Personen zu Fuß. Dabei umfasst der rot markierte Bereich im Zentrum folgende Stadtbezirke: 1 - Altstadt-Lehel 2 - Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt 3 - Maxvorstadt 5 - Au-Haidhausen 8 - Schwanthalerhöhe Sie umfassen insgesamt eine Fläche von 18,1 km², was 5,8 Prozent der Fläche Münchens entspricht. Grafik 1, auf Seite 10, stellt die Unfälle gegliedert nach Beteiligungsform für 13 718 PKW-Unfälle mit Personen- den Zeitraum 2009 bis 2019 dar. Insgesamt ereigneten sich in diesem Zeitraum schaden mit Fahrrad-Beteiligung in 16 233 Unfälle mit einem oder mehreren PKWs ohne weitere Beteiligungsart. den letzten elf Jahren 13 718-mal kam es zwischen PKWs und Fahrrädern zu einem Unfall und 5 567- mal zwischen einem PKW und mindestens einem Kraftrad. ) https://unfallatlas.statistikportal.de/ 3 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 9
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Die Zahl der PKW-Unfälle mit mindestens einer Person zu Fuß als Unfallgegner beträgt 5 747, die der PKW-Unfälle mit mindestens einem Güterkraftfahrzeug als Unfallgegner 2 684. Es sei nochmal darauf hingewiesen, dass nur Unfälle mit Personenschaden betrachtet werden. PKW-Unfälle 2009 bis 2019 nach Beteiligungsart Grafik 1 mindestens ein Güterkraft- 2 684 fahrzeug mit einem oder 16 233 mehreren PKWs mindestens 5 567 ein Kraftrad mindestens 13 718 ein Fahrrad mindestens eine 5 747 Person zu Fuß 0 3 000 6 000 9 000 12 000 15 000 18 000 © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit Beteiligung mindestens eines Güterkraftfahrzeugs Anteil der PKWs als Im Jahr 2019 gab es im 11-jährigen Betrachtungszeitraum mit 191 Unfällen die Unfallverursachende bei 78,8 Prozent geringste Anzahl an schwerwiegenden Unfällen mit Beteiligung mindestens eines PKW und mindestens einem Güterkraftfahrzeug mit Personenschaden, siehe Tabelle 3. In den letzten sechs Jahren lagen die Unfallzahlen unter dem arithmetischen Mittel von 244 Unfällen. Mit 293 ereigneten sich die meisten dieser Unfälle im Jahr 2011. Der Anteil der PKWs als Unfallverursachende bei dieser Konstellation an Beteilig- ten lag im Jahr 2019 mit 40,3 Prozent über dem Durchschnitt von 35,4 Prozent. Nur im Jahr 2013 war der Wert im Betrachtungszeitraum mit 40,9 Prozent höher. Ungenügender Sicherheitsabstand als In Grafik 2 ist die Verteilung der häufigsten Unfallursachen der PKWs als Unfall häufigste Unfallursache der PKWs verursachende bei PKW-Unfällen unter Beteiligung mindestens eines Güterkraft- fahrzeugs in den Jahren 2009 bis 2019 dargestellt. Am häufigsten kollidierten PKWs mit Güterkraftfahrzeugen durch ungenügenden Sicherheitsabstand. Im Zeitraum 2009-2019 kam es dadurch zu 229 Unfällen. „Andere Fehler“ sind Fehler im Straßenverkehr, die vom „Faktor Mensch“ verursacht werden oder von der Polizei als unklare Unfallursache betrachtet werden. 166 Unfälle dieser Art wurden von PKWs im betrachteten Zeitraum verursacht. Fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder das Nichtbeachten des Reißver- schlussverfahrens führten in den letzten 11 Jahren zu 132 Unfällen. Ungenügender Sicherheitsabstand Wie in Grafik 3 auf Seite 12 zu sehen, kollidierten auch die Güterkraftfahrzeu- auch bei den Güterkraftfahrzeugen ge am häufigsten mit PKWs durch zu geringen Sicherheitsabstand. 623-mal häufigste Unfallursache ereigneten sich durch dieses Fehlverhalten Unfälle mit PKWs. Am zweit- bzw. dritthäufigsten kam es durch Nichtbeachten des Reißverschlussverfahrens bzw. durch andere Fehler zu 343 bzw. 277 Unfällen durch ein Güterkraftfahrzeug. Unfallgeschehen spielt sich vor allem In Karte 1 auf Seite 12 sind die PKW-Unfälle des Jahres 2019 mit mindes- außerhalb der Innenstadt ab tens einem Güterkraftfahrzeug differenziert nach Unfallkategorien dargestellt. 94,5 Prozent dieser Unfälle waren dabei mit Leichtverletzten, 5,5 Prozent mit Schwerverletzten. Zu 92,7 Prozent ereigneten sich die Unfälle außerhalb des Innenstadtbereichs. 10 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr Schwerwiegende Verkehrsunfälle mit PKW-Beteiligung mit Personenschaden nach Beteiligungsart Tabelle 3 Mittel- Beteiligungsart 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 wert schwerwiegende Unfälle mit Beteiligung eines 3 988 3 792 4 116 4 169 4 211 4 247 4 271 4 188 3 980 4 291 3 985 4 113 PKW mit Personenschaden darunter 254 251 293 277 286 219 237 225 233 218 191 244 mit mindestens einem Güterkraftfahrzeug darunter Anteil (in Prozent) mit PKW als 30,3 37,8 38,6 30,3 40,9 31,1 39,2 33,8 29,2 38,1 40,3 35,4 Unfallverursacher mit einem oder mehreren PKWs 1 505 1 391 1 467 1 470 1 571 1 531 1 567 1 523 1 435 1 464 1 309 1 476 mit mindestens einem Kraftrad 439 477 528 516 527 542 529 505 487 550 467 506 darunter Anteil (in Prozent) mit PKW als 73,3 76,5 75,4 73,3 75,1 75,5 71,5 73,5 74,5 72,9 75,2 74,2 Unfallverursacher mit mindestens einem Fahrrad 1 180 1 065 1 187 1 252 1 153 1 268 1 285 1 260 1 234 1 412 1 422 1 247 darunter Anteil (in Prozent) mit PKW als 76,5 78,6 79,9 79,2 78,1 77,1 79,9 80,1 80,9 77,1 79,2 78,8 Unfallverursacher mit mindestens eines zu Fuß gehenden 509 493 551 520 555 563 547 561 469 511 468 522 darunter Anteil (in Prozent) mit PKW als 64,6 61,1 62,8 60,2 60,5 61,5 62,2 60,8 60,8 61,6 63,2 61,7 Unfallverursacher © Statistisches Amt München Die häufigsten Unfallursachen der PKWs bei Kollision mit Güterkraftfahrzeugen 2009-2019 Grafik 2 nicht angepasste Geschwindigkeit in 67 anderen Fällen gesamt 1 106 Fehler beim Abbiegen 89 Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden 93 Verkehrszeichen fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder Nichtbeachten des 132 Reißverschlussverfahrens andere Fehler 166 ungenügender Sicherheitsabstand 229 sonstige Unfallursachen 330 0 50 100 150 200 250 300 350 © Statistisches Amt München Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 11
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Die häufigsten Unfallursachen der Güterkraftfahrzeuge bei Kollision mit einem oder mehreren PKWs 2009-2019 Grafik 3 Fehler beim Abbiegen 92 gesamt 1 805 Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden 97 Verkehrszeichen andere Fehler 227 fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder Nichtbeachten des 343 Reißverschlussverfahrens sonstige Unfallursachen 373 ungenügender Sicherheitsabstand 623 0 100 200 300 400 500 600 700 © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit Güterkraftfahrzeug-Beteiligung im Jahr 2019 Karte 1 Unfall mit Leichtverletzten Unfall mit Schwerverletzten © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit einem oder mehreren PKWs als einzige Beteiligungsart 2019 als Jahr mit den wenigsten Im Jahr 2019 ereigneten sich mit 1 309 Unfällen mit einem oder mehreren Unfällen in den letzten 11 Jahren PKWs als einzige Beteiligungsart die wenigsten Unfälle in den letzten 11 Jah- ren, siehe Tabelle 3 auf Seite 11. In den letzten drei Jahren kann ein abnehmen- der Trend der Unfälle zwischen Personenkraftwagen beobachtet werden. Die Anzahl der Unfälle bewegten sich in diesen drei Jahren unter dem 11-jährigen Mittel von 1 476 Unfällen. Ungenügender Sicherheitsabstand als Wie bei den Unfällen mit den Güterkraftfahrzeugen ist ungenügender häufigste Unfallursache Sicherheitsabstand zu 27,5 Prozent (5 014 Unfälle in den letzten 11 Jahren) die Hauptunfallursache bei kollidierenden Personenkraftfahrzeugen, siehe Grafik 4. 12 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr Auf Platz 2 stehen die anderen Fehler mit 2 935 Unfällen sowie auf Platz 3 Fehler beim Abbiegen mit 1 990 Unfällen. In Karte 2 sind die PKW-Unfälle mit einem oder mehreren PKWs aus dem Jahr 15,9 Prozent der Unfälle in der 2019 dargestellt. 95,7 Prozent waren Unfälle mit Leichtverletzten, 4,2 Prozent Innenstadt mit Schwerverletzten. Zwei Unfälle führten zu getöteten Verkehrsteilnehmern. Dabei ereigneten sich 15,9 Prozent der Unfälle im Zentrum. Die häufigsten Unfallursachen bei PKW-Unfällen mit einem oder mehreren PKWs 2009-2019 Grafik 4 nicht angepasste Geschwindigkeit 1 025 gesamt 18 249 in anderen Fällen Nichtbeachten der Verkehrsregelung durch 1 272 Polizeibeamte oder Lichtzeichen Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden 1 517 Verkehrszeichen Fehler beim Abbiegen 1 990 andere Fehler beim Fahrzeugführer 2 935 sonstige Unfallursachen 4 496 ungenügender Sicherheitsabstand 5 014 0 1 000 2 000 3 000 4 000 5 000 6 000 © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit PKWs als einzige Beteiligungsart im Jahr 2019 Karte 2 Unfall mit Leichtverletzten Unfall mit Schwerverletzten Unfall mit Getöteten © Statistisches Amt München Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 13
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 PKW-Unfälle mit Beteiligung mindestens eines Kraftrads Circa 500 Unfälle zwischen PKWs Wie in Tabelle 3 auf Seite 11 dargestellt, ereigneten sich im Mittel der letzten und Krafträdern im Jahr 11 Jahre 506 PKW-Unfälle unter Beteiligung mindestens eines Kraftrads. Nach dem höchsten Wert im Jahr 2018 mit 550 Unfällen sind sie im Jahr 2019 mit 467 Unfällen auf den zweitniedrigsten Wert im betrachteten Zeitraum gesunken. Nur im Jahr 2009 gab es mit 439 noch weniger Unfälle. Der Anteil der PKWs an den Unfallverursachenden lag zwischen 71,5 Prozent im Jahr 2015 und 76,5 Prozent im Jahr 2010. Fehler beim Abbiegen häufigste In Grafik 5 sind die häufigsten Unfallursachen der PKWs bei Kollisionen mit Unfallursache der PKWs mindestens einem Kraftrad dargestellt. In 22,2 Prozent der Unfälle führte fehlerhaftes Abbiegen des PKWs zu einem Unfall zwischen PKWs und min- destens einem Kraftrad. In 601 Fällen kam es zu einem Unfall durch fehler- haftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder durch das Nichtbeachten des Reißverschlussverfahrens. 574-mal kam es zu einem Unfall beim Wenden oder Rückwärtsfahren des PKWs. Ungenügender Sicherheitsabstand Durch ungenügenden Sicherheitsabstand der Krafträder ereigneten sich in den häufigste Unfallursache bei letzten 11 Jahren 442 Unfälle zwischen PKWs und Krafträdern, siehe Grafik 6. Krafträdern Durch andere Fehler bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit kollidierten 300 bzw. 110 Krafträder mit PKWs. 24,5 Prozent der Unfälle im Zentrum In Karte 3 sind die PKW-Unfälle des Jahres 2019 mit mindestens einem Kraftrad dargestellt. 85,9 Prozent der Unfälle hatten Leichtverletzte, 13,8 Prozent Schwer- verletzte zur Folge. Einmal kam es zu Getöteten. 24,5 Prozent der Unfälle geschahen im Zentrum. Die häufigsten Unfallursachen der PKWs bei Kollision mit mindestens einem Kraftrad 2009-2019 Grafik 5 ungenügender Sicherheitsabstand 222 andere Fehler beim Fahrzeugführer 342 gesamt 4 381 Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden 508 Verkehrszeichen Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr 572 Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren 574 sonstige Unfallursachen 588 fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder Nichtbeachten des 601 Reißverschlussverfahrens Fehler beim Abbiegen 974 0 200 400 600 800 1 000 © Statistisches Amt München Die häufigsten Unfallursachen der Krafträder bei PKW-Unfällen mit mindestens einem Kraftrad 2009-2019 Grafik 6 fehlerhaftes Wechseln des Fahrstreifens beim Nebeneinanderfahren oder Nichtbe- 95 gesamt 1 561 achten des Reißverschlussverfahrens Überholen trotz unklarer Verkehrslage 107 nicht angepasste Geschwindigkeit 110 in anderen Fällen andere Fehler 300 ungenügender Sicherheitsabstand 442 sonstige Unfallursachen 507 0 100 200 300 400 500 600 © Statistisches Amt München 14 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr PKW-Unfälle mit Kraftrad-Beteiligung im Jahr 2019 Karte 3 Unfall mit Leichtverletzten Unfall mit Schwerverletzten Unfall mit Getöteten © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit Beteiligung mindestens eines Fahrrads Wie in Tabelle 3 deutlich wird, gab es 2018 einen starken Anstieg der Unfälle Starker Anstieg der Unfälle zwischen zwischen Personenkraftwagen und mindestens einem Fahrrad. Im Vergleich PKWs und Fahrrädern in den letzten zum Jahr 2017 stieg die Zahl der Unfälle von 1 234 auf 1 412 um 14,4 Prozent. beiden Jahren 2019 gab es den höchsten Wert mit 1 422 Unfällen. Die wenigsten dieser Un- fälle hat das Jahr 2010 (1 065 Unfälle) zu verzeichnen. In den letzten 11 Jahren kam es im Durchschnitt zu 1 247 Unfällen, wobei zu 78,8 Prozent PKWs die Unfallverursachenden waren. Dieser Anteil schwankte zwischen 76,5 Prozent im Jahr 2009 und 80,9 Prozent im Jahr 2017. In Grafik 7 auf Seite 16 sind die häufigsten Unfallursachen der PKWs bei Un- 39,0 Prozent der Unfälle durch Fehler fällen zwischen PKWs und mindestens einem Fahrrad in den Jahren 2009 bis beim Abbiegen der PKWs 2019 dargestellt. In 4 366 Fällen führten Fehler beim Abbiegen der PKWs zu einem Unfall mit einem Radfahrenden. 1 612-mal wurden die Vorfahrt regelnde Verkehrszeichen nicht beachtet, 1 418-mal kam es durch verkehrswidriges Ver- halten beim Ein- und Aussteigen oder beim Be- und Entladen zu einem Unfall. Die häufigsten Unfallursachen der Fahrradfahrenden bei Unfällen zwischen Andere Fehler als häufigste PKWs und mindestens einem Fahrrad sind in Grafik 8 auf Seite 16 abgebildet. Unfallursache der Fahrradfahrenden Häufigste Unfallursache waren in 778 Fällen andere Fehler. 451-mal führe die verbotswidrige Benutzung der Fahrbahn oder anderer Straßenteile zu einem Unfall. Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr waren in 368 Fällen der Grund für einen Unfall zwischen Fahrrad und Auto. In Karte 4 auf Seite 16 sind die PKW-Unfälle des Jahres 2019 mit mindestens 29,8 Prozent der Unfälle ereigneten einem Fahrrad dargestellt. 92,0 Prozent der Unfälle hatten Leichtverletzte, sich in der Innenstadt 7,9 Prozent Schwerverletzte zur Folge. In zwei Fällen führten die Unfälle zu Getöteten. 29,8 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich im Zentrum. Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 15
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Die häufigsten Unfallursachen der PKWs bei Kollision mit mindestens einem Fahrrad 2009-2019 Grafik 7 Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr 989 andere Fehler 1 069 gesamt 11 186 verkehrswidriges Verhalten beim Ein- oder Aussteigen, Be- oder Entladen 1 418 Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden 1 612 Verkehrszeichen sonstige Unfallursachen 1 732 Fehler beim Abbiegen 4 366 0 1 000 2 000 3 000 4 000 5 000 © Statistisches Amt München Die häufigsten Unfallursachen der Fahrräder bei PKW-Unfällen mit mindestens einem Fahrrad 2009-2019 Grafik 8 Nichtbeachten der die Vorfahrt regelnden gesamt 3 399 Verkehrszeichen 200 Alkoholeinfluss 241 Nichtbeachten der Regel rechts vor links 303 Nichtbeachten der Verkehrsregelung durch 331 Polizeibeamte oder Lichtzeichen Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr 368 verbotswidrige Benutzung der Fahrbahn oder 451 anderer Straßenteile sonstige Unfallursachen 727 andere Fehler 778 0 100 200 300 400 500 600 700 800 © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit Fahrrad-Beteiligung im Jahr 2019 Karte 4 Unfall mit Leichtverletzten Unfall mit Schwerverletzten Unfall mit Getöteten © Statistisches Amt München 16 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr PKW-Unfälle mit Beteiligung mindestens einer Person zu Fuß Wie in Tabelle 3 zu sehen, gab es in den letzten elf Jahren im Durchschnitt PKWs zu 61,7 Prozent die 522 registrierte Unfälle zwischen PKWs und zu Fuß Gehenden pro Jahr. Unfallverursachenden Dabei waren die Personenkraftwagen zu 61,7 Prozent die Unfallverursacher. Die wenigsten Unfälle ereigneten sich im Jahr 2019 (468 Unfälle), die meis- ten im Jahr 2014 (563 Unfälle). Der Anteil der PKWs als Unfallverursachende war im Jahr 2009 am höchsten (64,6 Prozent) und im Jahr 2012 am niedrigsten (60,2 Prozent). In den Jahren 2009 bis 2019 wurden – wie in Grafik 9 zu sehen – 926 Unfälle Abbiegeunfälle häufigste beim Abbiegen durch PKWs verursacht. 681-mal kam es zu Unfällen durch an- Unfallursache auch gegenüber dere Fehler, in 643 Fällen war falsches Verhalten gegenüber zu Fuß Gehenden zu Fuß Gehenden an anderen Stellen der Grund für einen Unfall. Grafik 10 auf Seite 18 zeigt die häufigsten Unfallursachen der Personen zu Überschreiten der Fahrbahn häufigste Fuß. Die häufigste Unfallursache war zu 47,9 Prozent falsches Verhalten beim Unfallursache der zu Fuß Gehenden Überschreiten der Fahrbahn durch Nichtbeachten des Verkehrs (1 499 Unfälle). Durch plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen bzw. an Stellen, an denen der Verkehr durch Polizeibeamte oder Lichtzeichen geregelt war, kam es zu 585 bzw. 450 Unfällen. In Karte 5 auf Seite 18 sind die PKW-Unfälle unter Beteiligung mindestens einer 28,6 Prozent der Unfälle entfallen auf Person zu Fuß des Jahres 2019 dargestellt. 81,4 Prozent der Unfälle waren dabei das Zentrum mit Leichtverletzten, 17,5 Prozent mit Schwerverletzten. Vier Unfälle wiesen Getötete auf. 28,6 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich in der Stadtmitte. Die häufigsten Unfallursachen der PKWs bei Kollision mit zu Fuß Gehenden 2009-2019 Grafik 9 falsches Verhalten gegenüber zu Fuß 413 gesamt 4 157 Gehenden an Fußgängerfurten Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren 563 falsches Verhalten gegenüber zu Fuß 643 Gehenden an anderen Stellen andere Fehler 681 falsches Verhalten gegenüber zu Fuß Gehenden 926 beim Abbiegen sonstige Unfallursachen 931 0 200 400 600 800 1 000 © Statistisches Amt München Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 17
Verkehr Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Die häufigsten Unfallursachen zu Fuß Gehender bei PKW-Unfällen mit zu Fuß Gehenden 2009-2019 Grafik 10 andere Fehler 163 gesamt 3 131 falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn in der Nähe von Kreuzungen, Einmündungen, Lichtzeichenanlagen oder 188 Fußgängerüberwegen im dichten Verkehr sonstige Unfallursachen 246 falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn an Stellen, an denen der 450 Fußgängerverkehr durch Polizeibeamt*innen oder Lichtzeichen geregelt war falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn durch plötzliches Hervortreten hinter 585 Sichthindernissen falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn ohne auf den Fahrzeugverkehr zu 1 499 achten 0 300 600 900 1 200 1 500 © Statistisches Amt München PKW-Unfälle mit Beteiligung zu Fuß Gehender im Jahr 2019 Karte 5 Unfall mit Leichtverletzten Unfall mit Schwerverletzten Unfall mit Getöteten © Statistisches Amt München 18 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Verkehr Fazit: Trotz gestiegenem Bestand an Personenkraftfahrzeugen hat sich die Anzahl der Unfälle mit PKW-Beteiligung nicht signifikant erhöht. Im Gegenteil: Das Jahr 2019 hatte im betrachteten Zeitraum die wenigsten PKW-Unfälle insgesamt. Jedoch darf die gestiegene Anzahl an PKW-Unfällen mit mindestens einem Fahrrad nicht unerwähnt bleiben. Dies kann auch mit der erhöhten Menge der zurückgelegten Wege auf dem Fahrrad im Stadt gebiet zusammenhängen. Vorausschauendes, rücksichtsvolles Fahren könnte Unfälle verhindern. Unfälle durch ungenügenden Sicherheitsabstand bzw. Fehler beim Abbiegen sprechen für eine Überlastung des Verkehrs mit resultierender Ungeduld bzw. Unachtsamkeit. Wenn die eingangs erwähnten 40-50 Prozent der Autofahrten mit einem Weg unter fünf Kilometern auf alternative Verkehrsmittel verlagert würden, könnte der Verkehr entlastet und Unfälle mit anderen Kraftfahrzeugen, Radfahrenden und Personen zu Fuß verringert werden. Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 19
Kultur und Freizeit Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Hundehaltung in München 2019 Text und Tabellen: Sylvia Kizlauskas, Karte: Angelika Kleinz „Wo Bello, Lumpi und Waldi wohnen“ so lautete der Titel des letzten Beitrags zu diesem Thema (2015, Heft 3). Diese Namen waren schon damals nicht mehr unter den beliebtesten Hundenamen. Seit geraumer Zeit tragen Hunde nämlich menschliche Vornamen. Wie heißen Hunde heute Die Tierschutzorganisation Tasso e.V. hat uns liebenswürdiger Weise die Top Ten der Hundenamen in München zur Verfügung gestellt. Ausgewertet wurden dort die Namen aller in den Jahren 2019 und 2020 (hier nur 01.01. bis 08.09.) neu registrierten Hunde. Leider liegen keine Angaben zur Anzahl der erfassten Hunde vor. Daher ist es selbstverständlich, dass es sich nur um eine kleine, aber hoffentlich repräsentative, Auswahl der Münchner Hundenamen handelt. Hunde tragen menschliche Vornamen Der Trend zu menschlichen Vornamen lässt sich klar erkennen. Tatsächlich finden sich zu nahezu jedem der in Tabelle 1 aufgeführten Hundenamen entsprechende Einträge in der Liste der Vornamen der Münchner Bevölkerung. Nur Buddy fällt aus dem Rahmen; es gibt keinen Münchner (und auch keine Münchnerin) mit diesem Vornamen. Auch bei den Namen der Katzen taucht Buddy nicht auf. Beliebteste Hundenamen in München 2019 und 2020 (Stand 08.09.2020) Tabelle 1 Hundenamen männlich Hundenamen weiblich Rang 2019 2020 2019 2020 1 Charlie/Charly Balu/Balou Luna Luna 2 Balu/Balou Sammy/Samy Lilly/Lilli Nala 3 Lucky Charlie/Charly Bella Maya/Maja 4 Leo Lucky Emma Bella 5 Jack Milo/Mailo Mia Lilly 6 Buddy Rocky Nala Lola 7 Bruno Buddy Kira Kira 8 Teddy Leo Bonnie/Bonny Coco 9 Paul Bruno Maya/Maja Mia Lotte, Emmi/Emmy 10 Sammy Hugo Coco Bonnie/Bonny 20 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Kultur und Freizeit Beliebteste Hundenamen in Deutschland 2019 Hundenamen männlich Hundenamen weiblich noch Tabelle 1 Rang 2019 2019 1 Balu/Balou Luna 2 Buddy Bella 3 Charly/Charlie Emma 4 Milow/Mailo/Milo Nala 5 Rocky Amy 6 Bruno Lilly/Lilli 7 Sammy Maja/Maya 8 Max Kira 9 Lucky Lucy 10 Sam Lotte Quelle: Tasso e.V.. © Statistisches Amt München Im deutschlandweiten Vergleich liegen die Münchner Hundenamen voll im Trend. Spitzenreiter 2019 waren Charlie/ Bei den männlichen Namen sind lediglich Leo, Jack, Teddy und Hugo Münchner Charly und Luna, gefolgt von Balu/ Vorlieben. Und Paul ist seit 2014 nicht mehr in den deutschen Top Ten. Balou und Lilly/Lilli Im langjährigen Vergleich (2009 - 2019) der männlichen Hundenamen in Deutschland von Tasso liegt Balu/Balou seit 2015 auf Platz eins und ist seit elf Jahren in den Top Ten vertreten. Weitere Dauerbrenner sind Lucky, Rocky, Charlie/Charly und Sammy. Wie in München, liegt Luna bei den weiblichen Hundenamen auch deutsch- landweit seit 2009 an der Spitze, Den zweiten und dritten gesamtdeutschen Platz teilen sich Bella (Platz zwei seit 2017) und Emma (Platz zwei bis 2016). Auch Lilly/Lilli, und Kira befinden sich seit 2009 unter den zehn beliebtesten weiblichen deutschen Hundenamen. Im deutschen Vergleich sind bei den Hündinnen die in München beliebten Namen Mia, Bonnie/Bonny, Coco, Emmy/ Emmi und Lola nicht unter den Top Ten. Im Übrigen sind die häufigsten Katzennamen denen der Hunde sehr ähnlich. Auch hier gehören Charlie/Charly, Balu/Balou, Leo und Sammy zu den zehn beliebtesten Namen in München. Unter den Top Ten sind dort aber auch Simba, Felix, Findus, Max und Tiger aufgelistet. Bei den weiblichen Katzennamen gehören Luna, Lilly/Lilli und Bella ebenfalls zu den Top Ten des Jahres 2019, während Emma, Kira, Bonnie/Bonny und Coco fehlen. Dafür wird die Liste durch Mimi und Molly ergänzt. Wie viele Hunde gibt es in München? Im Gegensatz zu anderen Haustieren ist dank der Erhebung der Hundesteuer 37 623 Hunde gab es am 31.12.2019 genau bekannt, wie viele Hunde in München gehalten werden. Das Statistische in München Amt erhält die Daten hierzu immer zum Jahreswechsel direkt aus der Datenbank der Hauptabteilung Steuer der Stadtkämmerei. Danach waren am 31.12.2019 in München 37 623 Hunde steuerlich erfasst. Das waren 303 Hunde mehr als am Jahresende 2018. Die Zunahme betrug etwa 0,8 % und war deutlich geringer als in den Vorjahren mit einem Plus von jeweils 2 bis 3 %. Obwohl auch die Bevölkerung in München ständig wächst, weisen die Hunde eine höhere Wachstumsrate auf. So sank die Zahl der Einwohner*innen je Hund seit 2015 von 44 auf 41. Die Hundesteuer wird jährlich je Hund erhoben. Der normale Steuersatz Für 97 % der Hunde wurde der nor- in Höhe von 100,00 Euro wurde für 36 616 Hunde entrichtet, 366 Hunde male Steuersatz erhoben Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 21
Kultur und Freizeit Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 waren steuerfrei. Diese Steuerbefreiung ist unter anderem möglich für Hunde, deren Halter*innen aufgrund ihrer Behinderung auf die Hilfe eines Hundes angewiesen sind oder für Hunde, deren Haltung aus beruflichen, gewerb lichen oder gemeinnützigen Zwecken erforderlich ist. Ferner ist eine befristete Steuerbefreiung möglich für Hunde aus dem Tierheim oder nach Ablegen des Hundeführerscheins. Für 401 Hunde, die einer Rasse angehören bei der Kampf- hundeigenschaften vermutet werden, war ein erhöhter Steuersatz von 800,00 Euro zu zahlen. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Haltung von diesen Hunden in München nur erlaubt ist, wenn deren Halter oder Halterinnen ein Sachver- ständigengutachten vorlegen in dem nachgewiesen wird, dass der Hund keine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Menschen oder Tieren aufweist (= Negativzeugnis). Von dieser Maßnahme sind bestimmte Hunderassen betroffen, denen generell eine gesteigerte Aggressivität und Gefährlichkeit unterstellt wird. Die Haltung dieser Hunde, einschließlich deren Mischlinge, ist nur mit Einschränkungen erlaubt. Fast 3,5 Millionen Euro Einnahmen Die Hundesteuer ist eine kommunale Steuer, deren Höhe von den Gemeinden aus der Hundesteuer festgelegt wird. Die Einnahmen dienen der Finanzierung aller kommunaler Aufgaben und steigen von Jahr zu Jahr. Da sich die Höhe der Hundesteuer in diesem Zeitraum nicht geändert hat, ist das erhöhte Aufkommen dieser Steuer in erster Linie der Zunahme der gehaltenen Hunde zu verdanken. Die Einnahmen aus der Hundesteuer lagen im Jahr 2015 bei etwa 3 168 000 Euro, 2019 dagegen bei 3 451 000 Euro. Das ist ein Zuwachs von nicht ganz 300 000 Euro, oder 8,2 %. Weitere Angaben hierzu für die Jahre 2015 bis 2019 sind der Tabelle 2 zu entnehmen. Die Hundehaltung in München 2015 – 2019 (Stand: jeweils 31.12.) Tabelle 2 Hundebestand 2015 2016 2017 2018 2019 Anzahl der gemeldeten Hunde 34 346 35 242 36 347 37 320 37 623 davon versteuert 33 871 34 740 35 948 36 932 37 257 davon voller Steuersatz 32 968 33 829 35 298 36 328 36 616 ermäßigter Steuersatz 584 573 282 219 240 erhöhter Steuersatz 319 338 368 385 401 steuerfrei 475 502 399 388 366 auf ... Einwohner*innen ein Hund 44 44 42 41 41 Einnahmen aus der Hundesteuer 3,2 3,2 3,3 3,4 3,5 in Millionen Euro durchschnittliche Steuer je Hund 92,24 91,99 91,48 91,93 91,73 in Euro Quelle: Stadtkämmerei München. © Statistisches Amt München „Wie viele Hunde haben Sie eigentlich?“ 93 % der Hunde sind Einzelhunde Die Verteilungsstatistik nach Hundehaltern gibt Auskunft darüber, wie viele Hunde ein Hundehalter oder eine Hundehalterin besitzt. Da die hier genannte Zahl der Hunde (34 582) zum 31.12.2019 deutlich niedriger ist als in anderen Datenlieferungen, werden die Angaben aus dieser Statistik nur als Prozent werte wiedergegeben. 92,7 % der Herrchen und Frauchen halten jeweils einen einzigen Hund. Weitere 6,6 % der Hunde leben mit einem, 0,55 % mit zwei Artgenossen zusammen. Nur 0,14 % der Hundebesitzer*innen halten vier und mehr Hunde. 22 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Kultur und Freizeit „Was für eine Rasse ist er/sie denn?“ Neben dem Namen sind auch die Hunderassen von Bedeutung. Auch hierzu stellt die Hauptabteilung 4 Steuern der Stadtkämmerei regelmäßig die ent sprechenden Daten zur Verfügung. Für 37 443 Hunde lagen zum 31.12.2019 (Stand: 04.02.2020) Angaben zur Hunderasse vor. Ist München auch die heimliche Hauptstadt der Mischlingshunde? Die meisten Mehr als die Hälfte der Hunde sind Hunde gehören einer Rasse an, die es gar nicht gibt. 20 409 Hunde wurden Mischlinge von ihren Frauchen und Herrchen als Mischlinge bezeichnet. Das sind 54,5 % aller Münchner Hunde. 6 529 Halter*innen gaben als Rasse „Mischling“ an. Weitere 13 880 Hunde sind Mischlinge, bei denen zumindest die Rasse eines Elternteils angegeben wurde. Spitzenreiter sind hier die Labrador-Mischlinge mit 894 Nennungen, auf Platz zwei folgten Schäferhund-Mischlinge (680) und an dritter Stelle standen die 637 Dackel- Mischlinge. Im Vergleich zum Jahr 2015 hat die Anzahl der Mischlingshunde leicht zuge- nommen, um 629 oder 4,5 %. Wobei die Bezeichnung Schäferhund-Mischling 72-mal weniger gewählt wurde. Auch der Jagdhund-Mischling ist mit nur noch 117 Nennungen um 37,6 % seltener auf Münchens Straßen zu finden als noch 2015. Zugelegt haben dagegen die Malteser-Mischlinge von 142 auf 215 und die Podenco-Mischlinge um 53 auf nunmehr 144. Auch die Zahl der American Bulldog-Mischlinge hat sich deutlich erhöht, von 16 auf 49, das ist eine Zunah- me um 67,4 %. Die Anzahl der Mischlinge der Rassen Bichon, Münsterländer, Cane Corso hat sich jeweils mehr als verdoppelt. Eine besonder Stellung nehmen die sogenannten Hybrid- oder Designerhunde 538 Hybridhunde gab es 2019 in ein. Hier sind die Rassen beider Elternteile bekannt, die Kreuzung erfolgt meist München, 2,5-mal so viel wie 2015. beabsichtigt und die Ergebnisse tragen einen eigenen Rassenamen. Die Zahl dieser Hunde ist vom Jahr 2015 auf 2019 um das Zweieinhalbfache gestiegen. So gab es 2015 nur 205 Hunde dieser Kreuzungen, 2019 waren es schon 538. Besonders beliebt sind Züchtungen mit Pudel oder Mops. Angeführt wird die Liste der Münchner Hybridhunde vom Labradoodle (Labrador und Pudel). 206- mal wurde diese Bezeichnung als Rasse für den Hund von Hundehalter*innen angegeben. An Platz zwei steht der Golden Doodle (Golden Retriever und Pudel) mit 137 Nennungen. Als Nächstes folgen 57 Cockapoos (Cocker Spaniel und Pudel) und 32 Puggles (Beagle und Mops). Ein Problem der Rassenerfassung ist, dass bei der Hundesteueranmeldung eines Hundes zwar nach der Rasse gefragt wird, aber eine ungefähre Rassen- bezeichnung ausreicht. Bei dem Versuch, die Angaben der Hundebesitzer*in- nen zur Hunderasse ihres Lieblings zu sortieren, wurde die Systematik der FCI zugrunde gelegt. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) legt Zucht- und Rassestandards fest und unterteilt die Hunderassen in Gruppen und Sek- tionen. Bei dieser Einteilung werden Hunderassen gleichen Typs oder gleicher geografischer Herkunft zu einer Gruppe zusammengefasst. Sehr häufig erfolgt diese Einteilung nach der ursprünglichen Aufgabe des Hundes. So enthält die Gruppe 1 Hüte- und Treibehunde. In Sektion 1, zu der 40 Hunderassen gehören, sind die Hütehunde erfasst. Und hierzu zählt neben verschiedenen Hirten- und Hütehunden auch der Schäferhund. So wird es sich bei einem der 308 Hunde mit der Rassenangabe „Schäfer- hund“ ziemlich sicher um einen der vielen Vertreter aus der Gruppe der Hüte- hunde handeln, aber ob hinter dieser Bezeichnung ein Deutscher oder Belgischer Schäferhund, ein Sheltie, Corgie, Bobtail oder eine der vielen Colliearten steckt, erschließt sich aus dieser Angabe nicht. Möglicherweise ist der genannte Schäferhund aber auch der Sektion 2 (Treibehund) der Gruppe 1 zuzuordnen. Ähnlich verhält es sich mit Bezeichnungen wie Terrier, Pinscher, Setter, Vorsteh- hund. Das sind alles keine Rassenbezeichnungen, sondern Hundetypen und meist Bezeichnungen einer Gruppe oder Sektion der FCI. Ganz schwierig wird es bei der Zuordnung der 27 Hunde mit der Bezeich- nung Jagdhund, denn das könnten unter anderen Pinscher, Schnauzer, Lauf-, Schweiß-, Apportier-, Stöber-, oder Vorstehhunde sein. Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 23
Kultur und Freizeit Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Häufig sind in der Hunderassenliste der Stadtkämmerei auch unterschiedliche Bezeichnungen für dieselbe Hunderasse zu finden. Dies gilt beispielsweise für den Deutschen Spitz. Für die hier verwendeten Daten wurden die Bezeichnun- gen Deutscher Großspitz, Deutscher Kleinspitz, Kleinspitz, Wolfspitz und ande- re zu einer Gruppe mit der Bezeichnung „Deutscher Spitz“ zusammengefasst, sodass unter dieser Bezeichnung jetzt 454 Hunde aufgelistet sind und der Deutsche Spitz damit zu den 20 häufigsten Hunderassen zählt. Das Gleiche geschah mit den Bezeichnungen für die 729 Pudel. Groß-, Klein- und Zwerg pudel bilden nun unter der Bezeichnung Pudel eine Rasse. Auch die 988 Dackel wurden zu einer Gruppe zusammengelegt, da sie, egal ob sie als rau- kurz- oder langhaarig, Zwergdackel, Dachshund oder Teckel bezeich- net werden, nach der FCI Einteilung die Gruppe Dachshunde mit der einzigen Rasse Dackel bilden. Alle anderen Bezeichnungen gelten als Varietäten. Ähnlich verhält es sich mit den 58 Rehpinschern; dies ist nur ein anderer Name für Zwergpinscher, der 249-mal als Bezeichnung der Hunderasse genannt wurde. Auch die 28 genannten Bichon-Havaneser wurden den Havanesern, die damit auf 443 Vertreter angestiegen sind, zugeschlagen. Ewas anders verhält es sich mit dem ungarischen Vorstehhund oder Magyar Vizla. Diese Hunde wer- den in der Liste der Hunderassen der Stadtkämmerei mit den Bezeichnungen Vizsla mit 95 Nennungen und Magyar Viszla, Ung. Jagdhund (313 Nennungen) geführt. Für diese Auswertung wurden beide Bezeichnungen unter dem Begriff (Magyar) Vizsla zusammengefasst. Aufgrund dieser vorgenommenen Änderun- gen reduzierte sich die Anzahl der Rassenbezeichnungen der Stadtkämmerei von 428 auf 370 und die in diesem Beitrag genannten Zahlen der jeweils zu einer Rasse gehörenden Hunde entspricht nur bedingt anderen Veröffentlichun- gen zu diesem Thema. Es folgt trotzdem ein Versuch die häufigsten Hunderassen aufzulisten. Die am häufigsten gehaltenen Hunde nach der Rasse 2015 und 2019 Tabelle 3 2015 2019 Hunderasse Anzahl in Prozent Anzahl in Prozent Hunde insgesamt 34 439 100,00 37 443 100,00 darunter Mischlinge1) 6 282 18,24 6 529 17,44 Labrador Retriever 1 607 4,67 1 944 5,19 Chihuahua 1 214 3,53 1 519 4,06 Französische Bulldogge 648 1,88 1 032 2,76 Dackel 916 2,66 988 2,64 Labrador-Mischling 898 2,61 894 2,39 Golden Retriever 895 2,60 886 2,37 Yorkshire Terrier 793 2,30 861 2,30 Jack-Russel-Terrier 955 2,77 849 2,27 Pudel 670 1,95 729 1,95 Malteser 514 1,49 702 1,87 Schäferhund-Mischling 752 2,18 680 1,82 Mops 635 1,84 650 1,74 Dackel-Mischling 596 1,73 637 1,70 Australian Shepherd 402 1,17 511 1,36 Terrier-Mischling 480 1,39 495 1,32 Deutscher Spitz 234 0,68 454 1,21 Havaneser 329 0,96 443 1,18 Jack-Russel-Terrier-Mischling 393 1,14 425 1,14 (Magyar) Vizsla 341 0,99 408 1,09 Beagle 399 1,16 406 1,08 Quelle: Stadtkämmerei München, eigene Berechnungen. ¹) Ohne weitere Rassenbezeichnung. © Statistisches Amt München 24 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Münchner Statistik, 3. Quartalsheft, Jahrgang 2020 Kultur und Freizeit Die beliebteste Hunderasse in München ist mit 1 944 Vertretern der Labrador Labrador-Retriever sind mit Abstand Retriever. Sein Anteil an allen Hunden liegt bei 5,2 %. Zählt man noch die 894 die beliebteste Hunderasse. Labrador-Mischlinge und 231 Labrador-Retriever-Mischlinge hinzu, beträgt der Anteil dieser Hunde sogar 8,2 %. Den nächsten Platz in der Beliebtheitsskala nehmen die Chihuahuas ein, die einschließlich Mischlingen mit 1 869 Vertretern 5,0 % der Münchner Hunde stellen. Dann folgen die 1 032 Französischen Bulldoggen, von denen es allem Anschein nach in München keine Mischlinge gibt. Sie machen nur noch 2,8% aller Hunde aus. Und endlich auf Platz fünf sind die 988 Dackel zu finden. Die Hunderasse, 4,3 % der Hunde sind Dackel oder die wohl am ehesten mit München verbunden wird. Zusammen mit den 637 Dackelmischlinge Dackel-Mischlingen steigt ihre Zahl auf 1 625. Damit sind in mindestens 4,3 % aller Münchner Hunde immerhin Anteile eines Dackels zu finden. Insgesamt stellen die fünfzehn häufigsten Hunderassen ohne deren jeweilige Mischlinge knapp ein Drittel aller steuerlich erfassten Hunde in München. Wie bereits erwähnt, entfallen 54,5 % aller Hunde auf Mischlinge mit oder ohne Angabe einer Rasse, so dass der Anteil der Hunde mit den restlichen 288 Rassenbezeichnungen nur noch bei 12,4 % liegt. Im Vergleich zum Jahr 2015 hat unter den häufigsten Rassen vor allem der Deutsche Spitz deutlich zugelegt. Die Anzahl dieser Hunde betrug 2019 mit 454 Nennungen um 48,5 % mehr als 2015 mit damals 234 Hunden dieser Rasse. Auch die Französische Bulldogge konnte ihre Zahl 2019 um 32,2 % (+384) aufstocken. Damals lag sie nur auf Platz elf der häufigsten Rassen. Nicht mehr in der „Bestenliste“ sind die Terrier mit damals 540 Nennungen. 2019 trugen nur noch 198 Hunde diese Bezeichnung. Ebenso erging es den Schäferhunden. Ihre Zahl sank von 428 auf 308. Auch die 45 Hunde mit der Bezeichnung Apportierhunde entsprechen nur noch zwei Fünftel des Bestandes von 2015 mit 159 Nennungen. Einen gewaltigen Aufwärtstrend können dagegen die Shiba-Inu verzeichnen. Ihre Zahl hat sich von 59 auf 114 fast verdoppelt. Auch die Zahl der Miniatur- Bullterrier stieg von 41 auf 78. Deutliche Zunahmen gab es dagegen bei den sogenannten gefährlichen Hunden, 401 Hunde zählen zu den besser bekannt unter dem Begriff „Kampfhunde“. Am 31.12.2019 waren 401 gefährlichen Hunderassen Vertreter dieser Hunderassen und deren Mischlinge erfasst. Das heißt, etwa 1 % aller Münchner Hunde gehören einer Rasse an, die als aggressiv und gefährlich eingestuft wird. Im Vergleich zu 2015 sind es 66 Hunde mehr, die dieser Kategorie angehören. Mit Abstand die beliebteste Rasse unter den Kampfhunden ist der Rottweiler mit 98 Nennungen. Als Nächstes folgen 49 American Bulldog Mischlinge. Deren Anzahl hat sich im Vergleich zu 2015 verdreifacht. Deutlich an Beliebtheit gewonnen haben auch die Cane Corso und deren Mischlinge. 68 gab es davon 2019 in München, im Gegensatz zu 23 im Jahr 2015. Auch hier etwa dreimal so viel wie im Vergleichsjahr 2015. Bleiben noch 39 Bullterrier, 29 American Bulldogs, und 28 Rottweiler-Mischlinge als nennenswerte Vertreter dieser Kategorie. Die übrigen 90 Kampfhunde verteilen sich auf 16 weitere Rassen und deren Mischlinge. Wie verteilen sich die Hunde im Stadtgebiet? Hier wird wieder auf die Angaben der Hundestatistik aus der Datenbank der Stadtkämmerei mit dem Stichtag 31.12.2019 zurückgegriffen, da mit dieser Auswertung auch eine räumliche Zuordnung der Adressen der Hundebesit- zerinnen und -besitzer möglich ist. Von den 37 623 Hunden lassen sich allerdings nur 37 352 räumlich zuord- nen. Diese Differenz liegt einerseits daran, dass Hundehalter*innen im Laufe des Jahres aus München wegziehen, ohne ihren Hund abzumelden. Andererseits kommt es vor, dass die Adresse unvollständig oder fehlerhaft erfasst oder keine Adresse angegeben wurde. Eine detaillierte Aufgliede- rung der Verteilung der Hunde auf die einzelnen Stadtbezirke ist in Tabelle 4 auf Seite 26 enthalten. Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 25
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