AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
AK-BILDUNGSMONITOR 2018
                 Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht
                 Abschluss – Abbruch – Zweite Chance

               Stand: April 2018

               ooe.arbeiterkammer.at

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
VORWORT

                                           Dr. Josef Moser, MBA    Dr. Johann Kalliauer
                                           AK-DIREKTOR             AK-PRÄSIDENT

                AUSBILDUNGSKARRIEREN
                NACH DER SCHULPFLICHT
                                           Sehr geehrte Damen,
                                           sehr geehrte Herren,

                                           wir freuen uns, Ihnen den neuen AK-Bildungsmonitor 2018 präsentieren zu können. Wie
                                           bereits beim AK-Bildungsmonitor 2016 ist auch diesmal der frühe Ausbildungsabbruch ein
                                           zentrales Thema. Leider lassen die aktuellen Daten wenig Entspannung auf diesem Gebiet
                                           erkennen – nach wie vor fallen allein in Oberösterreich mehrere tausend Jugendliche ohne
                                           Abschluss aus dem Ausbildungssystem heraus.

                                           Eine zweite wichtige Fragestellung im Rahmen dieser Publikation ist den Karriereverläufen
                                           nach erfolgreich abgeschlossenen weiterführenden Ausbildungen und dem ersten Eintritt ins
                                           Erwerbsleben gewidmet. Auch hier verhelfen aktuelle Datenauswertungen zu differenzierten
                                           Einsichten und Erkenntnissen über die weiteren Wege der Absolventen/-innen – und zwar
                                           unter Betrachtung des zuvor absolvierten Ausbildungstyps.

                                           Abschließend wird noch ein illustrativer Überblick zur Inanspruchnahme von Möglichkeiten
                                           im Rahmen des zweiten Bildungswegs geboten.

                                           Wir hoffen, dass der AK-Bildungsmonitor einen Informationsbeitrag sowohl für individuelle
                                           Bildungswegentscheidungen als auch eine Grundlage für grundsätzliche Zukunftsfragen zur
                                           Gestaltung der beruflichen Erstausbildung liefert.

                                           Dr. Josef Moser, MBA               Dr. Johann Kalliauer
                                           AK-Direktor                        AK-Präsident

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
INHALT
                                           Definitionen und Legende                                  4

                                           Frühe Ausbildungsabbrüche: Bildungsaus ohne Ausbildung?   5

                                           Zusammenhänge zwischen Bildungs- und Erwerbsarmut         11

                                           Karrierewege nach Abschluss weiterführender Schulen       15

                                           Ausbildungen der zweiten Chance                           23

                                           Fazit                                                     25

                                           Impressum                                                 28

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
DEFINITIONEN UND LEGENDE

                           DEFINITIONEN UND LEGENDE
                          Der international gebräuchliche Fachbegriff für frühen Schulabgang lautet „Early School Leavers“ (ESL). ESL umfasst die
                          aktuell in keiner Ausbildung stehenden 18- bis 24-Jährigen mit maximal Pflichtschulabschluss und beruht zwecks europa-
                          weiter Vergleichbarkeit auf den Mikrozensen der Laborforce-Survey. Mittlerweile verfügt die Statistik Austria über detailierte
                          Daten zu Bildungsständen und Bildungskarrieren (Bildungsstandregister = BSR, Bildungsbezogenes Erwerbskarrieren-
                          monitoring = BibEr) und kann frühe Ausbildungsabbrüche nun genauer beschreiben als nach dem internationalen ESL-
                          Konzept. Dazu kommen Daten aus der Schul- und Lehrlingsstatistik, die u.a. nachvollziehbar machen, wann Personen
                          bestimmte Bildungsgänge beenden. Zu beachten ist aber, dass jedes Maß früher Schul- bzw. Ausbildungsabbrüche auf
                          unterschiedlichen Datenquellen und Erhebungsmethoden beruht. Je nach konkreter Definition (z.B. ob non-formale Kurse
                          als Ausbildung gelten), Messmethode und -zeitpunkt, Ausgangs- und Bezugsbasis (z.B. Altersjahrgang, Schulstufe,
                          Lehrjahre…) können sich sehr unterschiedliche Befunde ergeben. In der vorliegenden Broschüre sollen verschiedene Zu-
                          gänge zur Beschreibung früher Schul- und Ausbildungsabgänge nachgezeichnet werden. Um Verwechslungen mit be-
                          reits bestehenden Fachbegriffen zu vermeiden, werden eigenständig eingeführte Bezeichnungen vorab definiert:

                               Früher Schulausstieg = Abbruch spätestens nach der 9. Schulstufe bzw. unmittelbar nach Erfüllung
                               der Schulpflicht (quasi Nicht-Einsteiger/-innen in Ausbildungen über die 9. Schulstufe hinaus)

                               Ausstieg aus weiterführenden Ausbildungen nach der 9. Schulstufe (Schule, Lehre)
                               Ausstiege sind nur eine Form des Abbruchs bzw. nur ein Teil des Drop-Out:
                               UMSTIEG: Wechsel von einer in eine andere Ausbildung (z.B. von Schule in Lehre)
                               AUSSTIEG: gänzlicher Ausstieg aus Ausbildungen (keine Schule, keine Lehre)
                               DROP-OUT: Laufbahnverluste, die neben vorzeitigem Um- und Ausstieg auch Klassen-
                               wiederholung umfassen

                               Früher Ausbildungsausstieg = frühe Schul- und Ausbildungsausstiege zusammen

                          LEGENDE

                            Sek I          Sekundarstufe I = Mittelstufe = 5. – 8. Schulstufe
                            APS            Allgemeinbildende Pflichtschule
                            Sek II         Sekundarstufe II = Oberstufe = 9. – 12./13. Schulstufe weiterführender Schulen + Lehrlingsausbildung
                            HS             Hauptschule
                            NMS            Neue Mittelschule
                            AHS-U/-O       Allgemeinbildende höhere Schule-Unterstufe/-Oberstufe
                            SoS            Sonderschule
                            PTS            Polytechnische Schule
                            BMS            Berufsbildende mittlere Schulen (Fachschulen)
                            BS             Berufsschulen
                            BHS            Berufsbildende höhere Schulen
                            LHS            Lehrerbildende höhere Schulen wie z.B. Kindergartenpädagogik (KiPäd) = auch als Bildungsanstalt für
                                           Kindergartenpädgogik (BaKip) bezeichnet, nunmehr Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BafEp)
                            AMS            Arbeitsmarktservice
                            BAG            Berufsausbildungsgesetz
                            BibEr          Bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring
                            BiZ            Bildung in Zahlen
                            BSR            Bildungsstandregister
                            BRP            Berufsreifeprüfung
                            DKW            „Du kannst was!“
                            FABA           Frühe Ausbildungsabbrecher/-innen
                            LAP            Lehrabschlussprüfung
                            N.E.E.T.       Not in Employment, Education or Training
                            QML            Qualitätsmanagement Lehre
                            RZ             Registerzählung
                            ISCED          International Standard Classification of Education, klassifiziert/charakterisiert Schultypen/-systeme

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FRÜHE AUSBILDUNGSABBRÜCHE

                FRÜHE AUSBILDUNGSABBRÜCHE:
                BILDUNGSAUS OHNE AUSBILDUNG?
               Jahr für Jahr fallen in Oberösterreich tausende
               Jugendliche ohne Abschluss aus dem Ausbil-
               dungssystem. Die individuellen Ausbildungs-
               verläufe jugendlicher „Drop-Outs“ können
               recht unterschiedlich sein: Einige verlassen
               das Bildungssystem bereits nach Erfüllung
               der Schulpflicht, manche haben nach dem
               neunten Schuljahr nicht einmal die achte
               Schulstufe positiv absolviert. Andere begin-
               nen zwar eine weiterführende Schule (HAK,
               HTL etc.) oder Lehre, die sie aber im Verlauf
               der Ausbildung vorzeitig abbrechen bzw.
               ohne positiven Abschluss beenden.

               Bandbreite des frühen Schulausstiegs
               in Oberösterreich

               Frühe Schulaussteiger/-innen beenden ihren
               Bildungsweg unmittelbar nach Erfüllung der
               Schulpflicht zumindest vorläufig. Je nach Be-
               zugsbasis sind dies in Oberösterreich ca. 760
               bis 1210 Jugendliche pro Jahr. Nachstehende
               Belege zeigen dies im Detail.

               Bezugspunkt Alter bzw. Altersjahrgang

               764 Schüler/-innen (150 davon ohne erfolg-
               reichen Abschluss der achten Schulstufe) bzw.
               5,1 Prozent ihres Altersjahrgangs fielen im
               Schuljahr 2013/14 in Oberösterreich nach
               neun Jahren Schulpflicht aus dem Ausbil-
               dungssystem heraus und begannen (zunächst)
               keine weiterführende Ausbildung in der Se-
               kundarstufe II. Ältere Schüler/-innen ohne
               weitere Ausbildung bleiben hier unberück-
               sichtigt.

                SCHÜLER/-INNEN OHNE WEITERE AUSBILDUNG NACH ENDE DER SCHULPFLICHT* (IN PROZENT)

                Gebietsbezug                                                                                    Sekundarstufe I …
                		                                       … abgeschlossen                                     … nicht abgeschlossen          ergibt zusammen
                Oberösterreich                                       4,1                                                     1,0                  5,1
                Bundesschnitt                                       4,9                                                      1,3                  6,2
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, Bildung in Zahlen (BiZ), Schuljahr 2015/16, Tabellenband, Wien 2017, S. 191
                          *
                            Basis: 14-jährige Schüler/-innen des Schuljahres 2013/14 ohne weitere Ausbildung 2014/15

                                                                                                                                                              5

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FRÜHE AUSBILDUNGSABBRÜCHE

                                                        Bezugspunkt Schulstufen                                                          den Einstiegsklassen der BMS, BHS und
                                                                                                                                         AHS-O) unmittelbar nach der neunten Schul-
                                                        Im Schuljahr 2014/15 beendeten 471 Schüler/                                      stufe zumindest vorläufig ihre Ausbildungs-
                                                        -innen (236 HS, 210 NMS, 25 AHS-U) unmit-                                        laufbahn. In Summe sind das 1230 frühe
                                                        telbar nach der achten Schulstufe, 759 Schüler/                                  Schulaussteiger/-innen.
                                                        -innen (421 PTS, 338 Aussteiger/-innen aus

                   AUSSTIEG AUS DEM BILDUNGSSYSTEM UNMITTELBAR NACH DER ACHTEN SCHULSTUFE (OBERÖSTERREICH)*

                           Gesamtzahl der		                                                                         Zuletzt besuchter Schultyp
                         Aussteiger/-innen                                            HS                                               NMS                                     AHS-U
                                     471                                              236                                               210                                      25
                   AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Wien 2017, S. 200, 203, 206
                             *
                               Basis: Schuljahr 2014/15 – Ausstieg = im Folgejahr keine Schule, keine Lehre, inkl. Wegzüge und weiterer Schulbesuch im Ausland

                   AUSSTIEG AUS DEM BILDUNGSSYSTEM UNMITTELBAR NACH DER NEUNTEN SCHULSTUFE (OBERÖSTERREICH)*

                           Gesamtzahl der		                                                                         Zuletzt besuchter Schultyp
                         Aussteiger/-innen                          BMS (3- und 4-jährig)                   BHS (inkl. LHS)                         AHS-O                              PTS
                                     759                                        176                                  101                                61                             421
                   AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Wien 2017, S. 209 sowie Sonderauswertung
                             *
                               Ausstieg = im Folgejahr keine Schule, keine Lehre, inkl. Wegzüge und weiterer Schulbesuch im Ausland

                   PTS-ABSOLVENTEN/-INNEN OHNE ÜBERTRITT IN EINE WEITERFÜHRENDE AUSBILDUNG 2015/16* (IN PROZENT)

                   Gebietsbezug                        Klassenwiederholung                                      ohne Ausbildung**                                          insgesamt
                   Oberösterreich                                     3,7                                                     14,0                                             17,7
                   Bundesschnitt                                      3,7                                                     20,5                                             24,2
                   AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ Schuljahr 2015/16, Tabellenband, Wien 2017, S. 209
                             *
                               Basis: PTS-Abgänger/-innen des Vorjahres ** inkl. Wegzüge ins Ausland und weiterer Schulbesuch im Ausland

                   UM- UND AUSSTIEGE AN WEITERFÜHRENDEN SCHULEN IN OBERÖSTERREICH
                   NACH DER NEUNTEN SCHULSTUFE BZW. INSGESAMT* (IN PROZENT)

                   Schultyp                                   Umstieg = U                                            Ausstieg = A                                     U + A zusammen
                   		                             gleich nach                                           gleich nach                                              gleich nach
                                                              insgesamt*                                            insgesamt*                                                        insgesamt*
                                                9. Schulstufe		                                       9. Schulstufe		                                        9. Schulstufe
                   AHS-O                                8,5                        16,6                        1,8                         5,4                      10,3                22,0
                   BMS                                28,0                         37,3                       5,4                          11,6                     33,4                48,9
                   BHS                                 17,5                        32,2                        1,7                         4,5                      19,2                36,7
                   KiPäd                                6,5                        12,3                       0,5                          3,3                       7,0                 15,6
                   Zusammen                            17,4                        28,7                        2,7                         6,4                      20,1                 35,1
                   AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Sonderauswertung, Wien 2017
                             Tabellenwerte in Prozent; Basis = Einstiegsjahrgänge Schuljahr 2010/11 = 100 Prozent    *
                                                                                                                         bei Ausbildungsende

               6

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 6                                                                                                                                                           29.03.18 12:31
AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
FRÜHE AUSBILDUNGSABBRÜCHE

              Abbruch einer weiterführenden Schule                                          815 junge Menschen sind in Oberösterreich
              in Oberösterreich                                                             komplett aus dem Bildungssystem ausgestie-
                                                                                            gen (= ersatzloser Abbruch des Bildungswegs
              In Oberösterreich bricht jede dritte Einsteige-                               = keine Schule, keine Lehre) – das sind 6,4 Pro-
              rin/jeder dritte Einsteiger die begonnene wei-                                zent der Schüler/-innen der Einstiegsklassen der
              terführende Schulausbildung (BMHS, AHS-O)                                     beschriebenen Schultypen. 338 stiegen unmit-
              vorzeitig ab, mehr als die Hälfte davon bereits                               telbar nach dem ersten Ausbildungsjahr und
              nach dem ersten Ausbildungsjahr. Das Gros                                     weitere 477 Schüler/-innen zwischen der zehn-
              der Abbrüche machen Umstiege aus, wenn                                        ten und letzten Schulstufe aus, ohne vorerst eine
              Auszubildende von einer in eine andere Aus-                                   andere Ausbildung zu beginnen. Besonders
              bildung wechseln (z.B. von einer höheren                                      hoch sind die Ausstiegsraten übrigens nicht an
              Schule in eine Fachschule oder Lehre).                                        den höheren, sondern an den (berufsbilden-
                                                                                            den) mittleren Schulen (BMS = Fachschulen).

                AUSSTIEG AUS DEM BILDUNGSSYSTEM 10. BIS 13. SCHULSTUFE (OBERÖSTERREICH)*

                        Gesamtzahl der		                                                                        Zuletzt besuchter Schultyp
                      Aussteiger/-innen                               BMS (3 + 4-jährig)                                   BHS (inkl. LHS)                                       AHS-O
                                  477                                             177                                              180                                              120
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Wien 2017, Sonderauswertung   *
                                                                                                               abgeleitet vom Referenzjahrgang (= Eintrittsstufen in o.a. Schultypen), Schuljahr 2010/11

                AUSSTIEG AUS DEM BILDUNGSSYSTEM 9. BIS 13. SCHULSTUFE (OBERÖSTERREICH)*

                        Gesamtzahl der		                                                                        Zuletzt besuchter Schultyp
                      Aussteiger/-innen                               BMS (3 + 4-jährig)                                   BHS (inkl. LHS)                                       AHS-O
                                  815                                             353                                               281                                             181
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Wien 2017, Sonderauswertung   *
                                                                                                               abgeleitet vom Referenzjahrgang (= Eintrittsstufen in o.a. Schultypen) Schuljahr 2010/11

                UM- UND AUSSTIEGE AN WEITERFÜHRENDEN SCHULEN BIS ZUM ENDE DER AUSBILDUNG
                (OBERÖSTERREICH, IN PROZENT)

                Schultyp                                                                                                        Umstieg in …                                                   Ausstieg
                                                                                           BHS/AHS                 BMS                 Lehre              Sonst.             gesamt
                AHS Oberstufe                                                                   5,9                  1,2                 9,0                0,5                 16,6                5,4
                Berufsbildende mittlere Schulen                                                 3,5                  1,8                30,7                 1,3                37,3               11,6
                                                 technisch-gewerblich                           4,4                  1,6                34,9                0,9                 41,8               10,5
                Ausgewählte
                                                 kaufmännisch                                   6,6                  2,0                27,2                0,9                 36,7               27,9
                Schultypen
                                                 wirtschaftsberuflich                           2,5                  3,5                29,2                 3,0                38,2               10,8
                Berufsbildende höhere Schulen                                                   3,4                  6,9                21,3                0,6                 32,2               4,5
                                                 technisch-gewerblich                           3,2                  4,6                24,3                 0,7                32,8               4,0
                Ausgewählte
                                                 kaufmännisch                                   4,4                 10,1                22,3                0,3                  37,1               6,2
                Schultypen
                                                 wirtschaftsberuflich                           3,0                  7,4                16,1                 0,7                27,2                3,7
                Lehrerbildende höhere Schulen                                                   3,0                  1,1                  7,1                1,1                12,3                3,3
                Alle Schultypen zusammen                                                        4,1                  4,0                19,9                 0,7                28,7               6,4
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Sonderauswertung, Wien 2017   Basis = Einstiegsjahrgänge Schuljahr 2010/11 = 100 Prozent

               Abbrüche in weiterführenden Schulen können                                   diese Wechsel bereits unmittelbar nach den
               oft durch den Umstieg in eine Lehrlingsaus-                                  Einstiegsjahrgängen, z.B. wenn dort nur das
               bildung aufgefangen werden. Zum Teil erfolgen                                letzte Jahr der Schulpflicht absolviert wurde.

                                                                                                                                                                                                           7

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
FRÜHE AUSBILDUNGSABBRÜCHE

                                                          Ausbildungsende ohne erfolgreichen                                          sieben Prozent schlossen die Lehrabschluss-
                                                          Lehrabschluss im Dualen System in                                           prüfung negativ ab bzw. traten gar nicht an.
                                                          Oberösterreich
                                                                                                                                      Die Drop-Out-Raten streuen branchen- bzw.
                                                          Rund 1210 Lehrlinge beendeten 2015 ihre                                     berufsmäßig sehr stark (siehe Auswahltabelle
                                                          Ausbildung ohne erfolgreichen Lehrabschluss                                 unten), was auch mit den Ausbildungs- und
                                                          (Daten ohne überbetriebliche Ausbildung).                                   Arbeitsbedingungen in bestimmten Branchen
                                                          Fast zehn Prozent brachen vorzeitig ab, knapp                               bzw. Betrieben zu tun hat.

                   ZAHL DER LEHRLINGE OHNE ERFOLGREICHEN LEHRABSCHLUSS IN OBERÖSTERREICH

                                Drop-Out		                                                               Untergliederung nach Art des Drop-Out
                               insgesamt                                vorzeitiger Abbruch                                  negative LAP                      nicht zur LAP angetreten
                       1208 (= 16,3 Prozent )         *
                                                                        712 (= 9,6 Prozent )        *
                                                                                                                                     295                                 201
                   AK Grafik Quelle: WKO, Daten zum QML, Österreich Gesamt 2015, Wien 03/2017
                             *
                               Ausgangsbasis: 7420 Lehrlinge (= 100 Prozent), die 2015 die Lehre beendeten (ohne überbetriebliche Lehrausbildung)

                   LEHRLINGE OHNE ERFOLGREICHEN LEHRABSCHLUSS (ÖSTERREICH) IN PROZENT – AUSGEWÄHLTE LEHRBERUFE
                                                                                                                            Untergliederung nach Art des Drop-Out
                                                                               Drop-Out-                    vorzeitiger                             negative           nicht zur LAP
                   Lehrberuf                                                     Rate                        Abbruch                                  LAP               angetreten
                   Bürokaufmann/-frau                                                 12,3                          9,4                                1,4                     1,5
                   Einzelhandel, allgemein                                           22,5                          17,4                                2,3                     2,8
                   Einzelhandel, Lebensmittel                                        25,0                           17,7                               3,8                     3,5
                   Friseur/-in, Perückenmacher/-in                                   34,5                          24,4                                5,6                     4,5

                   Gastronomiefachmann/-frau                                         29,7                           19,1                               5,2                     5,4

                   Großhandelskaufmann/-frau                                          11,8                          8,7                                1,9                     1,2
                   Hotel-/Gastgewerbeassistent/-in                                   27,8                          21,7                                3,5                     2,6
                   Informationstechnologie/Technik                                   16,4                           11,1                               2,8                     2,5
                   Karosseriebautechnik                                              16,2                           9,0                                4,4                     2,8
                   Koch/Köchin                                                       32,3                          23,3                                5,2                     3,8
                   Konditor/-in                                                      22,5                          14,4                                4,2                     3,9
                   Maler/-in, Anstreicher/-in                                        29,4                             7,1                             10,6                     11,7
                   Maschinenbautechnik                                                 3,0                          0,5                                1,5                     1,0
                   Maurer/-in                                                         17,0                         10,7                                2,5                     3,8
                   Mechatronik                                                         9,0                          4,2                                3,6                     1,2
                   Metallbearbeitungstechnik                                           9,5                           1,8                               5,8                     1,9
                   Pharmazeutisch-kaufm. Assistenz                                    13,9                          11,1                               1,8                     1,0
                   Restaurantfachmann/-frau                                          42,4                           31,1                               5,2                     6,1
                   Tischlerei                                                        26,9                          12,2                                6,2                     8,5
                   Versicherungskaufmann/-frau                                          7,7                         5,7                                1,0                     1,0
                   Zimmerei                                                          12,4                           5,7                                3,9                     2,8

                   AK Grafik Quelle: WKO, Daten zum QML, Österreich Gesamt 2015, Wien 03/2017
                             Basis: Lehrlinge, die 2015 die Lehre beendeten (ohne überbetriebliche Lehrausbildung), Rundungsdifferenzen

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
FRÜHE AUSBILDUNGSABBRÜCHE

                  Frühe Ausbildungsausstiege in Oberösterreich – verschiedene Schätzkonzepte
                          Früher Schulausstieg (= unmittelbar nach Erfüllung der Schulpflicht bzw. nach der 8. bzw. 9. Schulstufe
                          • Bandbreite ca. 760- 1230 Jugendliche (gerundet)
                          Ausstieg aus weiterführenden Schulen (AHS-O, BHS, 3-/4-jährige BMS) 10. – 13. Schulstufe
                          • ca. 480 Schüler/-innen (gerundet)
                          Ausstieg aus der Lehrlingsausbildung bzw. kein erfolgreicher Lehrabschluss
                          • ca. 1210 Jugendliche (gerundet)
                          Gerundete Gesamtsumme der frühen Ausbildungsausstiege pro Jahr* – Schätzung für Oberösterreich
                          • Untergrenze:    760 + 480 + 1210 = 2450  Jugendliche
                          • Obergrenze:    1230 + 480 + 1210 = 2920  Jugendliche
                  *
                      Die Drop-Out-Daten ermitteln sich häufig aus Längsschnittanalysen, wie z.B. der Analyse der Schulkarriereverläufe konkreter Einstiegsjahrgänge weiterführender Schulen. Diese Längsschnitte
                      können durchaus auch als erste Annäherungswerte für Querschnitte (jährliche Drop-Out-Mengen) verwendet werden, wenn in jedem Schuljahr in den jeweiligen Schulstufen ähnlich viele
                      Ausstiege anzunehmen sind wie für die Betrachtungsjahrgänge. Ein Altersjahrgang der 15- bis 19-jährigen Wohnbevölkerung in Oberösterreich umfasst ca. 16.300 Personen (Quelle: Statistik
                      Austria, BSR 2015, Wien 2017).

              18 Prozent der 20- bis 24-jährigen oberöster-                                        Ausbildungsabbrecher/-innen 7,3 Prozent der
              reichischen Wohnbevölkerung verfügen maxi-                                           15- bis 19-jährigen bzw. 14,3 Prozent der 20- bis
              mal über einen Pflichtschulabschluss. Ein Teil                                       24-jährigen oberösterreichischen Wohnbevöl-
              davon befindet sich aber noch/wieder in (Aus-)                                       kerung (Stichtag 31.10.2014, BibEr-Register-
              Bildung bzw. in einer Schulungsmaßnahme                                              zählung, Statistik Austria).
              des AMS. Damit beträgt die Quote der frühen

                20- BIS 24-JÄHRIGE MIT MAXIMAL PFLICHTSCHULABSCHLUSS* (IN PROZENT)

                Jahr                                                                           Ö                                               OÖ
                2015                                                                         18,4                                              18,0
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BSR 2015, Wien 2017         *
                                                                                     in Prozent der gleichaltrigen Wohnbevölkerung

                QUOTE DER FRÜHEN AUSBILDUNGSABBRECHER/-INNEN*
                                                                                 OÖ                                                          Ö
                Altersgruppe                                  m                      w               ges.                 m                  w                 ges.
                15- bis 19-Jährige                           7,7                 6,9                  7,3               10,0                8,5                 9,3
                20- bis 24-Jährige                          15,8                12,8                 14,3               15,9                13,1               14,5
                25- bis 29-Jährige                          17,4                16,0                 16,7               17,5               16,0                16,8
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr, RZ 2014
                          *
                            in Prozent der gleichaltrigen Wohnbevölkerung per 31.10.2014: maximal APS-Abschluss, nicht in Ausbildung/AMS-Schulung

                                                                                                                                                                                                                    9

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AK-BILDUNGSMONITOR 2018 - Ausbildungskarrieren nach der Schulpflicht Abschluss - Abbruch - Zweite Chance - Arbeiterkammer
VERERBUNG VON ZEUGNISARMUT

                    Ausbildungsabbruch und Ungleichheitsfaktoren – Vererbung von Zeugnisarmut?

                    Zugang, Verlauf und Erfolg von Bildung sind von Ungleichheitsfaktoren geprägt. Ausbildungskarrieren können z.B.
                    je nach Geschlecht, Migrationshintergrund, familiärer bzw. sozialer Herkunft u.a.m. stark voneinander abweichen.
                    Damit werden zunächst oft mehr faktische Unterschiede beschrieben als Begründungen geliefert. Solche können
                    z.B. in systematischer Ungleichbehandlung von Personen(gruppen) mit Handycaps, in ungleich verteilten Angeboten
                    bzw. unterschiedlichen Ausbildungsqualitäten sowie auch in mangelnder Übergangsgestaltung der Bildungsein-
                    richtungen an den Schnittstellen (z.B. von Volksschule in die Mittelstufe, von der Mittel- in die Oberstufe) liegen.

                    Früher Schulabgang steht meist – was klar belegt ist – am Ende eines langen Entwicklungsprozesses, der bereits
                    in frühen Lernphasen, oft bereits vor Schuleintritt, einsetzt. Im einem komplexen Bündel von Ursachen und Risiko-
                    faktoren, die einen Ausbildungsabbruch auslösen können, finden sich unter anderem

                      nicht rechtzeitig erkannte Lernschwächen
                      kumulierte negative Lern- und Selektionserfahrungen wie etwa schlechte Noten, oft einhergehend mit Schul-
                      angst, Klassenwiederholung oder Schul- bzw. Umgebungswechsel
                      Mobbingerfahrungen, eine schlechte Beziehungskultur im Schulleben (z.B. zwischen Schülern/-innen und
                      Lehrern/-innen), sowie Probleme innerhalb der Familie bzw. ein ungünstiger Einfluss im Freundeskreis (z.B.
                      schulschwänzende Freunde/-innen).

                          Exemplarischer Tipp für facheinschlägige Studien zum Thema: Nairz-Wirth E. et al: Quo Vadis Bildung?
                          Eine qualitative Längsschnittstudie zum Habitus von Early School Leavers, Studie im Auftrag von AK Wien
                          und Stadt Wien. Wien 2014

               10

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BILDUNGS- UND ERWERBSARMUT

               ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN
               BILDUNGS- UND ERWERBSARMUT
               Personen mit frühen Ausbildungsabbrüchen                                    trachtung gilt: Je niedriger das formale (Be-
               bzw. mit geringen Grundfähigkeiten haben                                    rufs-)Bildungsniveau, umso höher das Risiko,
               häufig ein erhöhtes Arbeitsmarktrisiko (Stich-                              arbeitslos zu werden.
               wort Risikogruppen). In vereinfachter Be-

                ARBEITSLOSIGKEITSRISIKO UND HÖHE DES FORMALEN BILDUNGSABSCHLUSSES IN
                OBERÖSTERREICH 2016
                                                    maximal                                 Fach-                                                   Hoch-
                Basis                                APS                 Lehre              schule              BHS                AHS              schule
                Arbeitskräfte-
                potenzial*                            18,0                 4,7                2,9                2,6                3,2                2,2
                AK Grafik Quelle: BMASK, ELIS-Web     *
                                                          vorgemerkte Arbeitslose + unselbständig Beschäftigte, Jahresdurchschnitt 2016, Angaben in Prozent

               Die Zusammenhänge zwischen Bildungs- und                                    Arbeitsmarkt- bzw. Berufskarrieren. Umge-
               Erwerbsarmut verlaufen nicht immer gerad-                                   kehrt können kompetenz- bzw. zeugnisarme
               linig: Selbst hohe formale Bildungsabschlüsse                               Jugendliche manchmal durchaus Aufnahme
               schützen nicht zwangsläufig vor negativen                                   auf dem Arbeitsmarkt finden.

                  Bildungsbezogenes Erwerbskarrierenmonitoring (BibEr) der Statistik Austria
                  im Auftrag von BMASK und AMS

                  Monitoring, wie sich Erwerbskarrieren 18 Monate nach Abschluss/Abbruch einer bestimmten
                  formalen Ausbildung entwickeln. Methode: Die Daten werden aus strukturiert aufbereiteten
                  Verwaltungsdaten von der Statistik Austria zu Bildung und Arbeitsmarkt gewonnen und stel-
                  len eine Vollerhebung dar. Bei der Bildung des überschneidungsfreien Arbeitsmarktstatus
                  dominiert eine laufende Ausbildung (inkl. Lehre/Berufsschulbesuch) eine Erwerbstätigkeit
                  bzw. eine AMS-Meldung. Geringfügige Beschäftigung sowie temporäre Abwesenheiten
                  (wie z.B. Elternkarenz) zählen in diesem Projekt nicht zur Erwerbstätigkeit.

                  Erklärungen zu den Kategorien des Arbeitsmarktstatus

                  in Ausbildung                     umfasst formale Ausbildungen (Schule, Lehre, Uni/Hochschule)
                  		                                sowie Trainingsmaßnahmen (AMS-Schulung)
                  erwerbstätig                      mehr als geringfügig beschäftigt
                  AMS-Vormerkung                    vorgemerkt, aber nicht in einer Schulungsmaßnahme
                  sonstig                           nicht aktiv, Präsenz- bzw. Zivildienst, Karenz, geringf. erwerbstätig

                  Wenn bei Personen, die gleichzeitig in Ausbildung und erwerbstätig sind, nicht bekannt ist,
                  welches dieser Merkmale überwiegt, gilt der Grundsatz „Ausbildung VOR Beschäftigung“
                  (z.B. sind berufstätige Studierende in Ausbildung).

                                                                                                                                                              11

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BILDUNGS- UND ERWERBSARMUT

                                             ERWERBSTÄTIGE FABA* (ANTEILE AN DEN GLEICHALTRIGEN ERWERBSTÄTIGEN IN PROZENT)
                                                                                                                OÖ                                                     Ö
                                             Altersgruppe                                 m                      w               ges.                m                 w          ges.
                                             15- bis 19-Jährige                           5,9                   7,1               6,4               6,8               8,0         7,3
                                             20- bis 24-Jährige                           13,7                  9,3              11,6              13,5               9,4         11,5
                                             25- bis 29-Jährige                           15,6                 11,4              13,6              15,2               11,2        13,3
                                             AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr        *
                                                                                                   FABA per 31.10.2014: maximal APS-Abschluss, nicht in Ausbildung/AMS-Schulung

                                            6,4 Prozent der 15- bis 19-jährigen bzw. knapp                                    Ausbildung. Um zwei Prozentpunkte höher
                                            zwölf Prozent der 20- bis 24-jährigen Beschäf-                                    lag dieser Anteil bei den 25- bis 29-Jährigen.
                                            tigten in Oberösterreich verfügten 1,5 Jahre                                      Frühe Schulabbrecher/-innen sind hier beson-
                                            nach Stichtag maximal über einen Pflicht-                                         ders benachteiligt.
                                            schulabschluss und befanden sich in keiner

                                             ARBEITSMARKTSTATUS FABA 18 MONATE NACH STICHTAG* IN PROZENT (OBERÖSTERREICH)

                                                                                                     15- bis 19-Jährige                                    20- bis 24-Jährige
                                             Arbeitsmarktstatus                           m                      w               ges.                m                 w          ges.
                                             in Ausbildung                                15                    17                 16                3                  2          3
                                             erwerbstätig                                 32                    30                 31               60                 38         51
                                             AMS-vorgemerkt                               16                    13                 15                16                15         15
                                             sonstig                                      37                    39                38                 21                45         31
                                             AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr, Prozentwerte mit Rundungsdifferenzen
                                                       *
                                                         FABA per 31.10.2014: maximal APS-Abschluss, nicht in Ausbildung/AMS-Schulung, Hauptwohnsitz in Oberösterreich

                                            Rund jede/-r siebte 15- bis 19-jährige FABA                                       geringfügig Beschäftigte. Von den 20- bis
                                            befand sich 1,5 Jahre nach Stichtag wieder in                                     24-jährigen FABA war jede/-r Zweite erwerbs-
                                            Ausbildung, rund ein Drittel in Beschäftigung.                                    tätig, nur ein kleiner Teil stand wieder in Aus-
                                            Gut die Hälfte war weder in Ausbildung noch                                       bildung. 46 Prozent waren weder beschäftigt
                                            beschäftigt. Hierunter fallen aber u.a. auch                                      noch in Ausbildung.
                                            Präsenz-/Zivildiener/-innen, Karenzierte sowie

               12

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BILDUNGS- UND ERWERBSARMUT

                  N.E.E.T. (Not in Employment, Education & Training) beziffert die Anzahl bzw. Anteile junger
                  Menschen, die aktuell weder in Beschäftigung, Ausbildung oder in Schulung sind. Leider
                  schmälert es die Messschärfe von N.E.E.T., dass alle Jugendlichen, die mehr als eine Stunde
                  pro Woche beschäftigt sind (Laborforce-Konzept), aus diesem Indikator herausfallen.

                  Nur ein Teil der N.E.E.T.-Jugendlichen ist tatsächlich – in unterschiedlichem Ausmaß – bil-
                  dungsarm im Sinne fehlender Schul- und Berufsabschlüsse bzw. mangelnder Grundfähig-
                  keiten. Auch Personen mit (höheren) Abschlüssen und Kompetenzen können sich aktuell
                  im N.E.E.T.-Status befinden, wenn sie nicht beschäftigt bzw. in Ausbildung/Training sind.
                  Darunter fallen z.B. auch Karenzierte oder Maturanten/-innen, die sich vor Beginn eines
                  Studiums eine Auszeit gönnen. Umgekehrt scheint ein Teil bildungsarmer Jugendlicher gar
                  nicht unter N.E.E.T. auf, wie etwa FABA, die vorübergehend – wie kurz oder schlecht auch
                  immer – beschäftigt bzw. kursmäßig trainiert werden.

               Laut OECD (Education At a Glance 2017,                        Quote von 16 Prozent (Oberösterreich: 13,2
               S. 313) belief sich 2016 die N.E.E.T.-Quote bei               Prozent). Bei den 25- bis 29-Jährigen trägt der
               den 20- bis 24-Jährigen bundesweit auf 13,2                   Anstieg der N.E.E.T-Quote ein stark weib-
               Prozent. Die Statistik Austria kommt in die-                  liches Antlitz (wahrscheinlich bedingt durch
               ser Altersgruppe im Bundesschnitt auf eine                    Elternkarenzen).

                N.E.E.T.-JUGENDLICHE NACH GESCHLECHT IN OBERÖSTERREICH UND ÖSTERREICH
                (IN PROZENT DER GLEICHALTRIGEN)

                                                                      OÖ                                Ö
                Altersgruppe                               m           w      ges.          m           w          ges.
                15- bis 19-Jährige                        6,4         7,1      6,7         9,4         9,2          9,3
                20- bis 24-Jährige                        11,7        14,7    13,2         15,4        16,5        16,0
                25- bis 29-Jährige                       10,0         17,4    13,6         14,2        19,4        16,8
                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr, RZ 2014

               1,5 Jahre nach Ausbildungsabbruch sind fast                   der älteren N.E.E.T.-Jugendlichen. Weder be-
               25 Prozent der 15- bis 19-jährigen N.E.E.T.-                  schäftigt noch in Ausbildung/Schulung waren
               Jugendlichen, aber nur sieben Prozent der                     56 Prozent der 15- bis 19-jährigen bzw. knapp
               20- bis 24-Jährigen wieder in Ausbildung.                     zwei Drittel der 20- bis 24-jährigen N.E.E.T.-
               Mehr als geringfügig erwerbstätig ist gut ein                 Jugendlichen.
               Fünftel der jüngeren bzw. knapp ein Drittel

                                                                                                                               13

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BILDUNGS- UND ERWERBSARMUT

                                             ARBEITSMARKTSTATUS N.E.E.T.-JUGENDLICHE 18 MONATE NACH STICHTAG IN PROZENT
                                             (OBERÖSTERREICH)

                                                                                              15- bis 19-Jährige                                   20- bis 24-Jährige
                                             Arbeitsmarktstatus                        m                  w                ges.              m                 w        ges.
                                             in Ausbildung                            22                 26                 24               7                  7        7
                                             erwerbstätig                              18                23                 21              34                 28        31
                                             AMS-vorgemerkt                            16                 11                14              20                 13        16
                                             sonstig                                  43                 41                 42              40                 52        47
                                             AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Prozentwerte mit Rundungsdifferenzen

                                             20- BIS 24-JÄHRIGE N.E.E.T.-JUGENDLICHE
                                             NACH HÖCHSTER ABGESCHLOSSENER VORBILDUNG*

                                                                     20- bis 24-jährige N.E.E.T.-Jugendliche verteilt nach Vorbildung
                                             Region                                  APS               Lehre               BMS             BHS                AHS**     Uni**
                                             OÖ                                      43,4               28,1                8,8             9,7                0,0       0,0
                                             Ö                                       43,0               26,4                9,3             9,4                8,6       3,1
                                             AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Prozentwerte mit Rundungsdifferenzen
                                                       *
                                                          höchste abgeschlossene Ausbildung; APS = maximal Pflichtschulabschluss, Uni = Hochschule, Akademie
                                                       **
                                                          keine OÖ-Daten aufgrund geringer „Fallgrößen“

                                            Beinahe die Hälfte der 20- bis 24-jährigen                                  N.E.E.T.-Jugendliche mit geringen bzw. mitt-
                                            N.E.E.T.-Jugendlichen hat maximal die Pflicht-                              leren Bildungsabschlüssen sind 1,5 Jahre nach
                                            schule abgeschlossen, mehr als ein Viertel                                  dem Stichtag seltener in Ausbildung und ver-
                                            verfügt über einen Lehrabschluss, je ein                                    stärkt in AMS-Vormerkung. Höher gebildete
                                            schwaches Zehntel über einen BMS- bzw.                                      N.E.E.T.-Jugendliche sind hingegen selten
                                            BHS-Abschluss. Bundesweit besitzen knapp                                    beim AMS vorgemerkt. Erwerbstätig sind
                                            neun Prozent der N.E.E.T.-Jugendlichen die-                                 neben N.E.E.T-Akademikern/-innen gehäuft
                                            ser Altersgruppe die AHS-Matura, ca. drei                                   jene N.E.E.T.-Jugendlichen, die zuvor eine be-
                                            Prozent sind Akademiker/-innen (für beide                                   rufliche Erstausbildung (Lehre, Fachschule,
                                            Vorbildungsgruppen gibt es keine validen                                    BHS) absolviert hatten. Währenddessen fin-
                                            Oberösterreich-Daten).                                                      den sich N.E.E.T.-Jugendliche mit maximal
                                                                                                                        AHS-Abschluss bzw. Unausgebildete seltener
                                                                                                                        im Erwerbsleben.

                                             ARBEITSMARKTSTATUS N.E.E.T.-JUGENDLICHE NACH VORBILDUNG
                                             18 MONATE NACH STICHTAG* IN PROZENT (OBERÖSTERREICH)

                                                                    20- bis 24-jährige N.E.E.T.-Jugendliche mit abgeschlossener … *
                                             Arbeitsmarktstatus                      APS               Lehre              BMS              BHS                 AHS      Uni*
                                             in Ausbildung                             3                  6                     8           19                 15        6
                                             erwerbstätig                             22                 40                 39              37                 15        49
                                             AMS-vorgemerkt                           20                 18                 13               6                  6        2
                                             sonstig                                  54                 37                 40              39                 65        42
                                             AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr, RZ 2014; Prozentwerte mit Rundungsdifferenzen
                                                       *
                                                         höchste abgeschlossene Ausbildung; APS = maximal Pflichtschulabschluss, Uni = Hochschule, Akademie

               14

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 14                                                                                                                                       29.03.18 12:32
KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS
                WEITERFÜHRENDER SCHULEN
               Ausgewählte Kennzahlen für Oberösterreich

                WAS MACHEN ABSOLVENTEN/-INNEN NACH ABSCHLUSS IHRER AUSBILDUNG?* (OÖ)
                Arbeitsmarktstatus                       Geschlecht                Lehre                   BMS                    AHS                    BHS
                                                                                  (+ bei m)                                     (+ bei m)             (+ bei m)
                                                                m                      5                    29                     82                     45
                in Ausbildung
                                                                w                      5                    43                     88                     50
                                                                m                     79                    53                      5                     45
                erwerbstätig
                                                                w                     78                    42                      3                     42
                                                                m                     8                      6                      1                      2
                beim AMS vorgemerkt
                                                                w                     8                      5                      4                      2
                                                                m                      9                    12                     10                      7
                Sonstiges
                                                                w                      9                    10                      8                      6
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr   * 1,5 Jahre nach Abschluss – Angaben in Prozent, Spaltensummen = 100 Prozent (+ Rundungsdifferenzen)

                WAS MACHEN ABSOLVENTEN/-INNEN NACH ABSCHLUSS IHRER FACHSCHULE?* (OÖ)
                Arbeitsmarktstatus                       Geschlecht               TG           HAS             WB              SB              LF            So
                                                                m                 19             34             68              6              37             3
                in Ausbildung
                                                                w                 34             30             74             11              52             3
                                                                m                 55             36             12             84              49             91
                erwerbstätig
                                                                w                 45             50             16             76              31             87
                                                                m                  7             12              5              5               3             2
                beim AMS vorgemerkt
                                                                w                  5              9             4               3              6               1
                                                                m                 18             18             15             4               9              3
                Sonstiges
                                                                w                 15             11              7              9              12             8
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr    *1,5 Jahre nach Abschluss – Angaben in Prozent, Spaltensummen = 100 Prozent (Rundungsdifferenzen)
                            Legende: TG = technisch-gewerblich, WB = wirtschaftsberuflich, SB = sozialberuflich, LF = land-/forstwirtschaftlich, So = Sonstige Ausbil-
                            dungen in der Sekundarstufe II und im nichttertiären postsekundaren Bereich inkl. Meisterprüfung
                            Achtung: Die Spalte „sonstige Ausbildungen“ kann nicht ohne Weiteres mit den anderen Schultypen querverglichen werden, weil es sich um
                            andere Ausbildungen mit höherem Zutrittsalter (zumeist berufstätige Bildungsteilnehmer/-innen) und anderen Zugangsbedingungen (z.B.
                            Werkmeisterschulen als berufliche Weiterbildung) handelt.

                WAS MACHEN ABSOLVENTEN/-INNEN NACH ABSCHLUSS IHRER BHS?* (OÖ)
                Arbeitsmarktstatus                       Geschlecht                TG               HAK                WB                 LF              KiPäd
                                                                m                  41                 57                62                33                25
                in Ausbildung
                                                                w                  45                 53                60                57                30
                                                                m                  49                 32                25                57                64
                erwerbstätig
                                                                w                  42                 41                34                37                63
                                                                m                   2                 3                  3                 1                 3
                beim AMS vorgemerkt
                                                                w                   3                 2                  2                2                  1
                                                                m                   7                  7                 9                9                 8
                Sonstiges
                                                                w                  9                  5                  5                3                  6
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr   * 1,5 Jahre nach Abschluss – Angaben in Prozent, Spaltensummen = 100 Prozent (Rundungsdifferenzen)
                            Legende: TG = technisch-gewerblich (HTL …), WB = wirtschaftsberuflich (HBLA, HWL …), LF = land-/forstwirtschaftlich, KiPäd = Kinder-
                            gartenpädagogik

                                                                                                                                                                         15

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KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                                                                                              Bei den BMS fallen z.B. die überaus hohen
                                                                                              Ausbildungs- und gleichsam enorm niedrigen
                                                                                              Beschäftigungsquoten im Bereich der wirt-
                                                                                              schaftsberuflichen Fachschulen auf. Umge-
                                                                                              kehrt verhält es sich etwa bei den Absolventen/
                                                                                              -innen im sozialberuflichen Bereich, jedoch bei
                                                                                              vergleichsweise eher geringer Zahl von Absol-
                                                                                              venten/-innen. Während jede zweite HAS-Ab-
                                                                                              solventin ins Erwerbsleben einstieg, war dies
                                                                                              nur bei 36 Prozent der HAS-Absolventen der
                                                                                              Fall. Rund jede dritte HAS-Absolventin/jeder
                                                                                              dritte HAS-Absolvent befand sich wieder in
                                                                                              Ausbildung. Relativ hohe Erwerbsquoten wie-
                                                                                              sen Jugendliche mit abgeschlossenen tech-
                                                                                              nisch-gewerblichen Fachschulen auf, insbeson-
                                                                                              dere bei den Burschen, wobei hier zugleich
                                                                                              eine relativ niedrige Ausbildungsquote auffällt.
                                                                                              Auch bei den land- und forstwirtschaftlichen
                                                                                              Fachschulen zeigte sich dieser geschlechts-
                                                                                              spezifische Unterschied deutlich: Männliche
                                                                                              Abgänger waren tendenziell „erwerbsnäher“,
                                                                                              weibliche hingegen „ausbildungsnäher“.

                                                                                              Ähnliche Schultypspezifika gelten auch bei
                                                                                              den höheren Sektoren schulischer Berufsaus-
                                                                                              bildungen: Hier ist der Status „in Ausbildung“
                                            Vier von fünf Lehrabsolventen/-innen waren        am stärksten bei den Absolventen/-innen des
                                            1,5 Jahre nach Erstabschluss erwerbstätig, fünf   wirtschaftsberuflichen Bereichs ausgeprägt,
                                            Prozent befanden sich wieder in einer Ausbil-     gefolgt vom kaufmännischen. Häufig in wei-
                                            dung. Mehr als die Hälfte der männlichen          teren Ausbildungen sind zudem die Absol-
                                            bzw. gut 40 Prozent der weiblichen Jugend-        ventinnen land- und forstwirtschaftlicher BHS
                                            lichen mit Fachschulabschluss standen im Er-      anzutreffen. Die geringste Ausprägung in
                                            werbsleben, 29 Prozent der BMS-Absolventen        diesem Status verzeichneten der technisch-
                                            bzw. 43 Prozent der BMS-Absolventinnen in         gewerbliche sowie – allerdings nur bei den
                                            einer nachgelagerten Ausbildung. Fünf bis         männlichen Absolventen – der land- und
                                            sechs Prozent ließen sich beim AMS vormer-        forstwirtschaftliche Sektor. Spiegelverkehrt
                                            ken. Rund jeder achte Fachschulabsolvent          hielten die technisch-gewerblichen sowie ins-
                                            bzw. jede zehnte -absolventin verweilte in        besondere die land- und forstwirtschaftlichen
                                            der Rubrik „Sonstiges“ (z.B. in Elternkarenz,     (jedoch nur bei den Männern) bzw. die
                                            Militär- oder Zivildienst, Status unbekannt).     kindergartenpädagogische BHS eher hohe Er-
                                            Erwartungsgemäß war die Beschäftigungs-           werbsquoten. Relativ niedrige Erwerbsquoten
                                            quote (bzw. AMS-Vormerkungen) bei AHS-            verbuchten die männlichen HAK-Absolven-
                                            Maturanten/-innen sehr niedrig, denn der          ten sowie vor allem Maturanten/-innen des
                                            Großteil stand noch bzw. wieder in weiterfüh-     wirtschaftsberuflichen Sektors.
                                            renden Bildungsprozessen. Letzteres war auch
                                            bei jeder zweiten Maturantin bzw. auch fast bei   Auf Basis der BibEr-Daten sind auch noch de-
                                            jedem zweiten Maturanten aus dem berufs-          tailliertere Betrachtungen auf Fachrichtungs-
                                            bildenden Sektor der Fall, die Erwerbsquote       ebene möglich, wobei dies vor allem im
                                            bewegte sich je nach Geschlecht zwischen          Bereich der hochdifferenzierten technisch-
                                            42 und 45 Prozent.                                gewerblichen Schulen aufschlussreich ist. Dies
                                                                                              veranschaulicht nachstehende Tabelle exem-
                                            Bei den berufsbildenden Schultypen variiert       plarisch: Es wurden – mit Ausnahme der
                                            der Arbeitsmarktstatus 1,5 Jahre nach Ab-         hochspezialisierten Fachrichtung Optometrie
                                            schluss jedoch stark mit dem Geschlecht und       – technisch-gewerbliche BHS ausgewählt, die
                                            insbesondere mit der jeweiligen Fachrichtung.     viele Absolventen/-innen betreffen.

               16

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KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                ARBEITSMARKTSTATUS AUSGEWÄHLTER TECHNISCH-GEWERBLICHER BHS 1,5 JAHRE NACH DER MATURA (IN %)

                100
                         6       6               6                6               6                5        6      6                                3
                                          9               8                7               7                                8                7
                                                                                  4                         3                                                      13          13         13
                                                          3                                3                                3                3                            18
                 80
                                                                                                                                                             26                      26
                                                                                                                                                                   4            5         3
                                                                                                                                                   28
                 70                                                                                                                                                       8
                                                                 35                               39
                                         34                                                                                                                                               25
                                                45                                        39                                                                 6                       6
                                49                       40                                                                                 43
                 60                                                                                               50                                               35
                        53                                                55                               56
                                                                                 55
                                                                                                                                                                               42
                 50                                                                                                                                                       37         23
                                                                                                                                   95                        31
                                                                                                                           83
                 40

                 30                                                                                                                                68
                                         56                      58                               55                                                                                      58
                                                         49                               51                                                                       48
                 20                             47                                                                                          47                                       44
                                43                                                                                42
                        38                                                36                                                                                 38           37   39
                                                                                 35                        35
                  10

                                                                                                                            6      3
                  0
                         M       F       M       F        M       F       M       F        M       F       M       F        M       F       M       F        M      F     M     F    M    F
                           Bau-           Chemie         Elektronik        Elektro-       Informatik      Maschinen-      Optometrie       Werkstoff-         Beklei-     Fremden-    Kunst-
                          technik                                          technik                        Ingenieur-                       Ingenieur-         dung/        verkehr   gewerbe
                                                                                                            wesen                            wesen            Mode

                                                       Sonstige                 AMS-Vormerkung                       Erwerbstätigkeit                     in Ausbildung

                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr, Schuljahre 2008/09 bis 2013/14; Grafik: Statistik Austria; Prozente mit Rundungsdifferenzen
                          Sonstiges: Präsenz-/Zivildienst, Elternkarenz, geringfügige Beschäftigung, Wegzug ins Ausland etc.

               Aus Gründen statistischer Verlässlichkeit wer-                                  kungsbreiten der Erwerbstätigenanteile je
               den Bundesdaten betrachtet. Es zeigen sich                                      nach Fachrichtung zwischen 23 und 56 Pro-
               stark fachrichtungs- und/oder geschlechtsspe-                                   zent (Optometrie ausgenommen). Eine ge-
               zifische Unterschiede im Arbeitsmarktstatus                                     sonderte, differenzierte Erklärung dafür würde
               1,5 Jahre nach Abschluss der beruflichen Erst-                                  den Rahmen dieser Broschüre sprengen.
               ausbildung. Z.B. bewegen sich die Schwan-

                                                                                                                                                                                               17

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 17                                                                                                                                                           29.03.18 12:32
KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                                                       Welche Bildungswege schlagen Absolventen/-innen nach Abschluss ihrer Aus-
                                                       bildung ein?

                                                       Ausgewählte Auswertungen für Oberösterreich aus dem Bildungsbezogenen Erwerbskarrieren-
                                                       monitoring

                VERTEILUNG DER ABSOLVENTEN/-INNEN EINER LEHRE AUF VERSCHIEDENE AUSBILDUNGEN

                    5 Prozent der Lehrabsolventen                                        Lehre                 5 Prozent der Lehrabsolventinnen                      Lehre
                    verteilen sich auf folgende Ausbildungen:                            Sonstige BMS          verteilen sich auf folgende Ausbildungen:             BMS
                                                                                         BHS                                                                         Sonstige BMS
                                                                                                                                                                     Studium
                             2                     2                1                                                 2            1          1          1

                0%                         50 %                         100 %                                  0%   20 %    40 %       60 %       80 %       100 %

                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach Lehrabschlussprüfung

                                                       Lehrabsolventen/-innen bleiben in hohem                              nachgelagerten Ausbildungen zu finden. Auf
                                                       Maß unmittelbar nach Ausbildungsabschluss                            welche Ausbildungstypen sich Lehrabsolven-
                                                       erwerbstätig und sind deshalb im Vergleich                           ten/-innen dabei konzentrieren, zeigen die
                                                       zu BMHS-Absolventen/-innen seltener in                               beiden Grafiken oben.

                VERTEILUNG DER BMS-ABSOLVENTEN/-INNEN AUF VERSCHIEDENE AUSBILDUNGEN

                    29 Prozent der BMS-Absolventen                                       Lehre                 43 Prozent der BMS-Absolventinnen                     Lehre
                    verteilen sich auf folgende Ausbildungen:                            BHS                   verteilen sich auf folgende Ausbildungen:             BHS
                                                                                         BMS                                                                         BMS
                                                                                         Sonstige BMS                                                                Sonstige BMS
                                  18                       7       11 2                  Studium                      17           9          6          9     11    Studium
                                                                                                                                                                     Sonst. Ausbild.

                0%        20 %         40 %     60 %        80 %        100 %                                  0%   20 %    40 %       60 %       80 %       100 %

                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach BMS-Abschluss

                                                       Ein Einstieg nach Abschluss der Fachschule                           Lehre bzw. das Nachholen einer höheren
                                                       in eine nachgelagerte Ausbildung ist bei den                         Ausbildung. Die weiblichen Absolventen be-
                                                       Absolventinnen wahrscheinlicher als bei ih-                          ginnen oft auch eine „sonstige BMS“ (hier-
                                                       ren männlichen Kollegen. Bei beiden Ge-                              unter fallen z.B. gesundheitsberufliche Aus-
                                                       schlechtern dominieren der Einstieg in eine                          bildungen).

               18

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 18                                                                                                                                              29.03.18 12:32
VERTEILUNG DER AHS-ABSOLVENTEN/-INNEN AUF VERSCHIEDENE AUSBILDUNGEN

                  82 Prozent der AHS-Absolventen                                         Lehre          88 Prozent der AHS-Absolventinnen                       Lehre
                  verteilen sich auf folgende Ausbildungen:                              Studium        verteilen sich auf folgende Ausbildungen:               BHS
                                                                                                                                                                Studium
                                                                                                                                                                Sonstige BMS
                  1                              81                                                     22                    82                           2

                 0%         20 %        40 %           60 %      80 %       100 %                      0%     20 %     40 %        60 %     80 %        100 %

                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach AHS-Matura

                                                       Erwartungsgemäß tritt der überwiegende Teil                   Nachholen einer BHS-Matura oder der Über-
                                                       der AHS-Maturanten/-innen im Anschluss in                     tritt in eine Lehrlingsausbildung bzw. in eine
                                                       ein Studium über. Nur selten fällt die Wahl                   „sonstige BMS“.
                                                       auf andere Ausbildungstypen, wie z.B. das

                VERTEILUNG DER BHS-ABSOLVENTEN/-INNEN AUF VERSCHIEDENE AUSBILDUNGEN

                  45 Prozent der BHS-Absolventen                                         Studium        50 Prozent der BHS-Absolventinnen                       Lehre
                  verteilen sich auf folgende Ausbildungen:                                             verteilen sich auf folgende Ausbildungen:               BHS
                                                                                                                                                                Studium
                                                                                                                                                                Sonstige BMS
                                           45                                                           12                  45                      2

                 0%      20 %       40 %        60 %     80 %    100 %                                 0%     20 %   40 %        60 %     80 %     100 %

                AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach BHS-Matura

               Während alle BHS-Absolventen, die im An-                                     Hinsichtlich des Bildungswahlverhaltens für
               schluss an die Matura ihre Bildungskarriere                                  den Fall, dass unmittelbar nach einem BMHS-
               fortsetzen, ein Studium wählen, entscheiden                                  Abschluss eine weitere Ausbildung nachgela-
               sich ihre Kolleginnen in seltenen Fällen auch                                gert wird (bzw. werden muss), bestehen starke
               für andere Ausbildungstypen (sonstige BMS,                                   Unterschiede (je nach BMHS-Typus bzw. Ge-
               zusätzliche BHS, Lehre).                                                     schlecht). Nachstehende Grafiken bezeugen
                                                                                            dies exemplarisch:

                                                                                                                                                                           19

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 19                                                                                                                                       29.03.18 12:32
KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                WELCHE AUSBILDUNG WIRD NACH ABSCHLUSS EINER FACHSCHULE BESUCHT? (OBERÖSTERREICH)

                 Nachgelagerter                                                             Welcher Fachschultyp wurde zuvor abgeschlossen?                                                    BMS
                 Ausbildungstyp                               Geschlecht                   TG                 HAS                  WB                    SB                  LF             Mittelwert
                                                                  m                         3                  18                  39                     0                  32                 18
                 Lehrlingsausbildung
                                                                  w                         8                  10                  31                     1                  24                 17
                                                                  m                        12                  13                  17                     0                   3                  7
                 BHS
                                                                  w                        20                  15                  17                     0                   7                  9
                                                                  m                         1                   1                   6                     4                   1                  1
                 weitere BMS
                                                                  w                         2                   1                   8                     6                   6                  6
                                                                  m                         0                   1                   3                     1                  0                   1
                 sonstige BMS
                                                                  w                         1                   3                  16                     3                  12                  9
                                                                  m                         3                   1                   1                     1                   1                  2
                 Studium
                                                                  w                         3                   1                   0                     1                   1                  1
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach Abschluss; Angaben in Prozent der Absolventen/-innen des jeweiligen Schultyps (Rundungsdifferenzen)
                           Legende: TG = technisch-gewerblich, WB = wirtschaftsberuflich, SB = sozialberuflich, LF = land-/forstwirtschaftlich, Sonstige BMS = Sonstige Ausbildungen in der Sekundarstufe II
                           und im nichttertiären postsekundaren Bereich inkl. Meisterprüfung

                WELCHE AUSBILDUNG WIRD NACH ABSCHLUSS EINER BHS BESUCHT? (OBERÖSTERREICH)

                 Nachgelagerter                                                                 Welcher BHS-Typ wurde zuvor abgeschlossen?                                                     BHS
                 Ausbildungstyp                               Geschlecht                   TG                 HAK                  WB                 KiPäd                  LF             Mittelwert
                                                                  m                        41                  56                  60                  25                    31                 45
                 Studium
                                                                  w                        41                  50                  51                   27                   51                 45
                                                                  m                         0                  0                    0                   0                    0                  0
                 weitere BHS
                                                                  w                         2                   1                   2                    1                    1                  2
                                                                  m                         0                   1                   1                   0                     2                 0
                 Lehrlingsausbildung
                                                                  w                         1                   1                   2                   0                     3                  1
                                                                  m                         0                  0                    0                   0                    0                  0
                 sonstige BMS
                                                                  w                         1                   1                   4                    1                    1                 2
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach Abschluss; Angaben in Prozent der Absolventen/-innen des jeweiligen Schultyps (Rundungsdifferenzen)
                           Legende: TG = technisch-gewerblich, WB = wirtschaftsberuflich, KiPäd = Kindergartenpädagogik, LF = land-/forstwirtschaftlich, Sonstige BMS = Sonstige Ausbildungen in
                           der Sekundarstufe II und im nichttertiären postsekundaren Bereich inkl. Meisterprüfung

               20

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 20                                                                                                                                                                         29.03.18 12:32
KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                HÄUFIG GEWÄHLTE AUSBILDUNGSFELDER VON JUGENDLICHEN, DIE NACH BMHS-ABSCHLUSS
                IN EINE LEHRAUSBILDUNG EINTRETEN (ÖSTERREICH)

                                                                                                                                                                                       HLW,
                Ausbildungsfelder* („Berufsgruppen“)                               BMS           TG          HAS              WB         LF        BHS              TG     HAK         HBLA          LFHS
                Handel                                                               18           16          24              26         12          11              8      18            11            4
                Kredit-, Versicherungswesen                                           3            5           15             3           1          12              5      19            14            6
                Sekretariats-, Büroarbeit                                            12           11          20              16          7          6               3       6            8             5
                Maschinenbau, Metallverarbeitung                                      8            8           3              2          12          2               6       3            0             3
                Elektrizität, Energie                                                 3            5           2              1           4          2               5       2             1            2
                KFZ, Flugzeuge, Schiffe                                              10            5           3              2          16          5               8       5             1            8
                Baugewerbe, Hoch- und Tiefbau                                        10            7           4              3          16          4               9       3             1            7
                Gesundheits- und Sozialwesen                                          4            3           5              6           2          12              5       8           20            17
                Gastgewerbe und Catering                                              9            4           4              15          8          4               3       3            3             8
                Friseurgewerbe, Schönheitspflege                                      6            3           4              10          3          4               4       3            5             1
                Chemie, Verfahrenstechnik, Ernährung                                  4            7           2              4           5          9              10       4            10           17
                Übrige Dienstleistungen                                               1            3           2              1           0          6               3       5            11            0
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; Bezugspunkt: 1,5 Jahre nach Abschluss, Angaben in Prozent (gerundet) der Absolventen/-innen des jeweiligen Schultyps, die anschließend in eine
                           Lehre einsteigen; * Klassifikation nach ISCED = sämtliche Lehrberufe werden in sogenannte Ausbildungsfelder gruppiert (quasi als Berufsgruppen)

               Von jenen Fachschulabsolventen/-innen, die                                      Energie sowie KFZ/Flugzeuge/Schiffe befin-
               im Anschluss in eine Lehrlingsausbildung                                        det sich in Summe gut ein Fünftel der Fach-
               einsteigen, landet quer über alle Schultypen                                    schulabsolventen/-innen.
               knapp jede/-r Fünfte in einem Handelsberuf.
               15 Prozent finden sich in Lehrberufen im                                        Beinahe jede/-r dritte Lehreinsteiger/-in mit
               Kredit-/Versicherungswesen bzw. in der                                          BHS-Abschluss steigt in die Bereiche Handel,
               Sekretariats-/Büroarbeit. Ca. jede/-r Zehnte                                    Kredit/Versicherung, Sekretariat/Büro ein.
               steigt in eine Lehrausbildung im Gastgewerbe/                                   Stark vertreten sind auch die Ausbildungsfel-
               Catering ein, ebenfalls jede/-r Zehnte im                                       der Gesundheits- und Sozialwesen (zwölf Pro-
               Baugewerbe/Hoch-/Tiefbau. In technischen                                        zent) bzw. Chemie/Verfahrenstechnik/Ernäh-
               Lehrberufen in den Ausbildungsfeldern Ma-                                       rung (zehn Prozent).
               schinenbau/Metallverarbeitung, Elektrizität/

                DAUER BIS ZUR ERSTEN ERWERBSTÄTIGKEIT NACH AUSBILDUNGSENDE NACH TYP
                DER ERSTAUSBILDUNG
                                            0%                     20 %                   40 %                  60 %                     80 %                      100 %

                 Pflichtschule (PTS)                                  42                               12                18                     28

                                     Lehre                                  54                                      12                   23                   11

                                      BMS                                  49                                  15                   18                18

                                      AHS                     29                          20                        21                          30

                                      BHS                           40                                 18                          26                    16

                                                   Bis 3 Monate                 3 bis 6 Monate              6 Monate bis 1 Jahr               Mehr als 1 Jahr
                 AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr, ibw-Berechnungen; Grafik: Dornmayr, H., Novak, S., ibw-Forschungsbericht Nr. 190, Wien 2017
                           Anmerkungen zur Legende: Pflichtschule/PTS enthält APS, PTS sowie AHS-U; BMS ohne sonstige BMS; BHS inklusive LHS;
                           Prozentwerte nur auf Basis jener Personen, die nicht weiter in Ausbildung sind und bereits definitiv eine erste Erwerbstätigkeit
                           (Mindestdauer drei Monate, muss zum Stichtag sechs Monate nach dem Abschluss noch aufrecht gewesen sein) aufweisen.

                                                                                                                                                                                                            21

AK_RZ_Folder_Bildungsmonitor_2018.indd 21                                                                                                                                                                        29.03.18 12:32
KARRIEREWEGE NACH ABSCHLUSS

                                            Erwartungsgemäß verzeichnen Absolventen/                                      verbleiben zwei Jahre nach Lehrabschluss im
                                            -innen der Dualen Ausbildung im Durch-                                        Ausbildungsbetrieb und 56,5 Prozent immer-
                                            schnitt besonders häufig die kürzeste Zeit-                                   hin in der jeweiligen Branche.
                                            spanne bis zur ersten Erwerbstätigkeit nach
                                            Erstausbildungsabschluss, dicht gefolgt von                                   (Quelle: Frick, Georg; Gregoritsch, Petra; Holl, Jürgen; Kern-
                                            den BMS-Absolventen/-innen. Längere Warte-                                    beiß, Günter (2015, i. A. AMS): Lehrlingsausbildung: Angebot
                                            zeiten müssen BHS- und insbesondere AHS-                                      und Nachfrage. Entwicklung und Prognosen 2014 bis 2019
                                            Absolventen/-innen sowie Jugendliche ohne                                     [Synthesis-Mikroprognose anhand von Hauptverbandsdaten der
                                            berufliche Erstausbildung in Kauf nehmen.                                     österreichischen Sozialversicherungsträger]; ibw-Berechnungen –
                                            Übrigens: 37 Prozent der Lehranfänger/-innen                                  in Dornmayr et al 2017, S. 186)

                                            Einkommenserwartungen beim                                                    kommenschancen bei Berufseinstieg unmit-
                                            beruflichen Ersteinstieg                                                      telbar nach der Sekundarstufe II haben Ab-
                                                                                                                          solventen/-innen einer BHS bzw. einer Lehre.
                                            Die BibEr-Daten erfassen auch die Einkom-                                     Jedoch hängt dies stark vom gewählten BHS-
                                            men junger Berufseinsteiger/-innen 1,5 Jahre                                  Typ bzw. Lehrberuf ab. Generell muss aber
                                            nach dem Stichtag, geordnet nach der Art                                      festgehalten werden, dass diese Daten natür-
                                            ihrer höchsten formalen Bildungsabschlüsse                                    lich kein Indiz für die spätere Entwicklung
                                            im Rahmen der Sekundarstufe II. Gute Ein-                                     der Lebenseinkommen sind.

                                             BRUTTO-MEDIANEINKOMMEN1) 18 MONATE NACH AUSBILDUNGSABSCHLUSS
                                             IN EURO (ÖSTERREICH)

                                                                                                                                              Gesamt             Männer              Frauen
                                             Lehre                                                                                              2000               2200                1600
                                             BMS                                                                                                1800               2000                1600
                                             Gewerbliche und technische Fachschulen                                                             1900               2000                1500
                                             Kaufmännische mittlere Schulen                                                                     1500                1600               1500
                                             Wirtschaftsberufliche mittlere Schulen (HAS)                                                       1400                1500               1400
                                             Sozialberufliche mittlere Schulen                                                                  2000                2200               2000
                                             Land- und forstwirtschaftliche mittlere Schulen                                                    1800                2200               1500
                                             Sonstige BMS2)                                                                                     2700               2800                2700
                                             AHS                                                                                                1500                1600               1500
                                             BHS                                                                                                1900                2100               1800
                                             Höhere technische und gewerbliche Lehranstalten (HTL…)                                             2100                2200               1800
                                             Kaufmännische höhere Schulen (HAK)                                                                 1800                1800               1700
                                             Wirtschaftsberufliche höhere Schulen (HLW, HBLA…)                                                  1700                1700               1700
                                             Land- und forstwirtschaftliche höhere Schulen                                                      1800                1900               1700
                                             Lehrerbildende höhere Schulen (Kindergartenpädagogik)                                              2000                2200               2000
                                             AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BibEr; (1) Das Einkommen unselbständiger Erwerbstätigkeit errechnet sich aus dem Bruttoverdienst, reduziert um
                                                       Sonderzahlungen. Aus dem daraus berechneten Tageseinkommen wird ein Monatseinkommen durch Multiplikation mit 365/12 bestimmt.
                                                       Zur Vergleichbarkeit des Einkommens zwischen den Jahren wird per VPI (Basis 2015) gewichtet: Personen, die innerhalb der ersten zwei Jahre
                                                       nach Abschluss keine weitere Ausbildung besucht haben und die 18 Monate nach dem Abschluss einer unselbständigen Erwerbstätigkeit
                                                       nachgegangen sind. (2) Sonstige Ausbildungen in der Sekundarstufe II und im nichttertiären postsekundaren Bereich inkl. Meisterprüfung.

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AUSBILDUNGEN DER 2. CHANCE

                AUSBILDUNGEN DER ZWEITEN CHANCE

               Basisbildung – Nachholen des
               Pflichtschulabschlusses:

                  Im Rahmen der „Initiative Erwachsenen-
                  bildung“ haben in Oberösterreich seit 2013
                  ca. 1500 Personen ihren Pflichtschulab-
                  schluss nachgeholt.

               Nachholen von Lehrabschlüssen
               im Zweiten Bildungsweg:

                  Im Jahr 2016 traten in Oberösterreich ins-
                  gesamt 2308 Personen zur außerordentli-
                  chen Lehrabschlussprüfung (gem. § 23 (5) a
                  BAG) an. Die Erfolgsquote lag bei ca. 80 Pro-
                  zent (Österreich: 10.384 Personen, Erfolgs-
                  quote: 76,7 Prozent). Bundesweit findet jede
                  fünfte Lehrabschlussprüfung im Zweiten
                  Bildungsweg statt (Quelle: Dornmayr, H., Novak, S.,
                  a.a.O., S. 93, 179 sowie Lehrlingsstelle der WKOÖ).

               Nachholen von formalen Bildungs-
               abschlüssen aufgrund einschlägiger
                                                                        NACHHOLEN VON FORMALEN SCHULBILDUNGSABSCHLÜSSEN
               Berufserfahrung:                                         IM ZWEITEN BILDUNGSWEG (OBERÖSTERREICH) – AUSWAHL:

                  Das Projekt „Du kannst was!“ richtet sich                                                                                                        Schülerzahl
                  an Personen, die aufgrund einschlägiger               Schultyp                                                                                 Schuljahr 2015/16

                  Berufserfahrung einen formellen Lehrab-               Gymnasium für Berufstätige                                                                     520
                  schluss erwerben wollen. Seit 2011 wurden
                                                                        Handelsakademien für Berufstätige                                                              533
                  in Oberösterreich 1636 Teilnehmer/-innen
                  registriert, bei einem Frauenanteil von 42            Höhere Lehranstalt für Berufstätige an technisch-
                  Prozent (was gegenüber der 33-prozentigen             gewerblichen Schulen (im engeren Sinn)                                                         761
                  Frauenquote im Schnitt der Dualen Aus-                Sozialberufliche mittlere Schulen (mit Organisations-
                  bildung beachtlich ist). 755 Teilnehmer/              statut: z.B. Schulen für Sozialbetreuungsberufe wie z.B. Alten-,
                  -innen traten zum „Quali-Check II“ (ent-              Behinderten-, Familienbetreuung)                                                               1380
                  spricht der Lehrabschlussprüfung) an, 621             Schulen im Gesundheitswesen (z.B. Gesundheits-
                  davon mit Erfolg. Aktuell bereiten sich               Krankenpflegeberufe, Pflegeassistenz, medizinische
                  wieder 424 Teilnehmer/-innen auf einen                Assistenzberufe)                                                                               3650
                  Abschluss vor.                                        Werkmeisterschulen bzw. -lehrgänge                                                             1047
                                                                        Bauhandwerkerschulen                                                                           174
               Zugang zum Studium ohne Matura                           AK Grafik Quelle: Statistik Austria, BiZ, Schuljahr 2015/16, Tabellenband, Wien 2017, S. 110
               per Berufsreifeprüfung:

                  Österreichweit 20.098 BRP-Zeugnisse (2008/
                  2009 bis 2013/2014), davon 3681 in Ober-
                  österreich (Quelle: ÖIBF 2015, Schätzmodell)

                                                                                                                                                                                 23

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FAZIT

                FAZIT
               Die in dieser Broschüre zusammengestellte        Nachholen von formalen Bildungsab-
               Datenauswahl dokumentiert wiederholt, dass       schlüssen in Oberösterreich belegt. Natür-
               der frühe Ausbildungsabbruch auch in             lich sind Anreize und barrierefreie Zugänge
               Oberösterreich ein akutes Problem darstellt.     zu Angeboten des Zweiten Bildungswegs
               Jahr für Jahr steigen zahlreiche Jugendliche     (z.B. durch einen Rechtsanspruch auf Qualifi-
               vorzeitig aus ihrer schulischen/beruflichen      zierungsgeld zur Existenzsicherung bei mehr-
               Erstausbildung aus bzw. kommen erst gar          jährigen Aus- und Weiterbildungen sowie
               nicht in eine solche hinein. Fehlende Erstaus-   generell durch einen Ausbau der öffentlichen
               bildungsabschlüsse erschweren meist den Ein-     Förderungen für Aus- und Weiterbildung für
               stieg in die Berufswelt und verursachen oft      Arbeitnehmer/-innen; durch gebührenfreies
               nachhaltig negative Karriereverläufe, sofern     Nachholen aller Abschlüsse von der Lehre
               die Abschlüsse oder der Kompetenzerwerb          bis zur Matura) sicherzustellen. Zudem sind
               nicht in weiteren Bildungsprozessen nachge-      Anerkennungsverfahren für informell er-
               holt werden.                                     worbene Kompetenzen mit dem Ziel eines
                                                                Berufsabschlusses zu reglementieren (Einfüh-
               Der AK-Bildungsmonitor 2016 fasste eine          rung eines bundesweiten Modells von „Du
               Reihe von Lösungsansätzen zusammen, die          kannst was!“ mit Rechtsanspruch auf An-
               sowohl die Prävention (z.B. qualitativer und     erkennung von Berufserfahrung).
               quantitativer Ausbau der Elementarbildung,
               maßgeschneiderte Individualförderung für         Der AK-Bildungsmonitor enthält diesmal
               alle und eine spätere Selektion im Rahmen        nicht nur Daten zu frühen Ausbildungsab-
               einer gemeinsamen Schule für die 6- bis          brüchen, sondern auch zu Karriereverläufen
               15-Jährigen, bedarfsgerechte Mittelzuweisung     im Übergang zum Eintritt ins Erwerbs-
               für Schulen – „Chancenindex“, mehr Koope-        leben in Abhängigkeit auf den Typ zur zuvor
               ration und Koordination zwischen den ver-        absolvierten beruflichen Erstausbildung. Hier
               schiedenen Institutionen der beruflichen         zeigen sich je nach Ausbildungstyp gra-
               Erstausbildung, Qualitätssicherung in der be-    vierende Unterschiede im Hinblick auf den
               trieblichen Ausbildung…) als auch innovative     sogenannten Arbeitsmarktstatus der Absol-
               Wege für einen erfolgreichen „Drop-In“           venten/-innen 1,5 Jahre nach dem Stichtag.
               (Gestaltung der Oberstufe im Bausteinprin-       Auch die Zeitspanne zwischen Erstausbil-
               zip mit verbesserten Um- und Wiederein-          dungsabschluss und anschließendem erstma-
               stiegsmöglichkeiten, verstärkte Drop-Out-        ligen Berufseintritt sowie die ausbildungsspe-
               Verantwortung seitens der weiterführenden        zifischen Einstiegseinkommen wurden dies-
               Schulen, neue Strukturen für Auffang- und        bezüglich betrachtet.
               Rückkehrschleifen für junge Ausbildungs-
               abbrecher/-innen …) beinhalten.

               Mit der im Vorjahr angelaufenen Ausbil-
               dungspflicht („Ausbildung bis 18“) sollte
               zumindest mehr Übersicht über Umfang
               und Art des Drop-Out geschaffen werden,
               mit der Zielsetzung, dass keine Jugendlichen
               unter 18 Jahren ohne Ausbildung vorzeitig aus
               dem Bildungssystem ausscheiden sollen. Lei-
               der standen bei Redaktionsschluss noch keine
               aktuellen Evaluationsdaten zur Verfügung.

               Quasi als Zugabe erfolgte in dieser Broschüre
               eine illustrative Zusammenschau zur In-
               anspruchnahme verschiedener „Zweiter Bil-
               dungswege“, die eine rege Beteiligung am

                                                                                                                    25

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