2021 Domicil Seniorenresidenzen
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AUSGABE 4 Oktober/November/Dezember 2021 © Kelly Lacy, Pexels Domicil – Seniorenpflegeheim Kirchhofallee GmbH Domicil – Fachzentrum für dementielle Erkrankungen Kirchhofallee 55 | 24114 Kiel domicil-seniorenresidenzen.de Tel.: 04 31 / 2 37 59 - 0 | Fax: 04 31 / 2 37 59 - 10 99 info@domicil-kirchhofallee.de
Unsere wöchentlichen Angebote für Sie Wellness Beauty und Wellness für die Hände Donnerstags Termine unter Tel. - 70 64 Wohlfühlbad Entspannung für die Seele Termine unter Tel. - 70 21 Bewegung und Entspannung Sitzgymnastik Bewegungsübungen, Koordinations- training und Ausdauereinheiten Montag um 10:30 Uhr im Festsaal Haus 1 Donnerstag um 10:30 Uhr im Festsaal Haus 2 Spaziergänge individuell Für´s leibliche Wohl und die Seele Wochenmarktbesuch Monatlich am Mittwoch ab 10:00 Uhr Unser Kioskwagen geht über die Wohnbereiche Hier können Sie Zeitschriften und Süßigkeiten kaufen Dienstag ab 14:00 Uhr im Haus 2 Donnerstag ab 13:30 Uhr im Haus 1 Seite 4 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
Musik liegt in der Luft Mit unseren zahlreichen Musikangeboten haben Sie die Möglichkeit altbekannte Lieder mitzusingen oder sich einfach ganz entspannt zurück zu lehnen und der Musik zu lauschen. Freitag 15:30 Uhr im Festsaal Haus 1 und häufig an den Wochenenden Gedächtnis, Literatur und Spiele Gedächtnistraining / Erinnerungstraining Dienstag 09:30 Uhr/10:45 Uhr im Therapieraum Haus 1 Bingo Montag 15:30 Uhr im Festsaal Haus 1 Literaturzirkel Am 2. Mittwoch im Monat um 15:30 Uhr im Therapieraum Haus 1 Und sonst noch Mal- und Kreativkreis, Ausflüge, Männerstammtisch, Damen-Kaffeekränzchen und vieles mehr … Auf den Wohnbereichen finden regelmäßig Einzelbetreuungen und Gruppenangebote wie z.B. Leserunden, Spielenachmittage und Quizrunden statt. Die aktuellen Angebote finden Sie auf den Aushängen auf Ihrem Wohnbereich! Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 5
Ambulante Ethikberatung Manchmal werden letzte Fragen sehr schwer medizinische, pflegerische und psychosoziale und konfliktreich und stellen für die Beglei- Vorgehen unklar sind. Ziel ist eine gemein- tenden ein ethisches Dilemma dar. Die hos- same Befassung mit der medizinischen und piz-initiative hat mit externen Fachleuten aus sozialen Lebenssituation des Patienten/der den Bereichen Medizin, Pflege, Theologie, Patientin und eine Empfehlung an die verant- Psychologie, Soziale Arbeit und Rechtswis- wortlichen Ärzt*innen sowie die gesetzliche senschaften das Angebot der Ambulanten Betreuung. Auch Einzelne aus einem indivi- Ethikberatung entwickelt. Es richtet sich an duellen Hilfesystem können das Gespräch zu Patient*innen, deren An- und Zugehörige, ihrer persönlichen Fragestellung suchen. gesetzliche Betreuungen, Ärzt*innen sowie das Pflegepersonal, die sich über das weitere Seite 6 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
RÜCKBLICK AUF UNSERE AUSFLÜGE Endlich war es soweit und wir konnten unseren Bewohnern seit dem Juni dieses Jahres wieder Ausflüge anbieten. Viele Monate und Wochen waren unsere Bewohner aufgrund der Coro- na-Situation eingeschränkt und konnten keine großen Sprünge machen. Nachdem die Locke- rungen auch bei uns eintraten und fast alle Be- wohner und Mitarbeiter geimpft waren, konnten wir ihnen endlich wieder Ausflüge in der nähe- ren Umgebung anbieten. Zu Beginn eines Mo- nats wird ein Aushang für jeden Wohnbereich fertig gestellt, auf dem verschiedene Ausflugs- ziele stehen. Jeder Bewohner kann sich bei der Sozialen Betreuung im Haus für einen Ausflug anmelden. Ein hauseigener Bus für acht Plätze (darunter zwei Rollstuhlplätze) steht uns dafür zur Verfügung. Die Freude bei vielen Bewoh- nern war riesig, als sie sich anmelden konnten. Die Vorfreude auf ein schönes Erlebnis, auf ein Essengehen stand ihnen bevor. Unsere ersten Ausfahrten gingen zum Gasthof Westensee und in die Forstbaumschule. Alle Plätze waren inner- halb kurzer Zeit belegt. Vor allem der Besuch in der Forstbaumschule löst bei vielen Bewohnern Erinnerungen an früher aus. Viele von ihnen kennen diese Lokalität und schwelgen während der Ausfahrten in Erinnerungen. Weitere Aus- flugsziele sind „Brauers Aalkate“ in Rade, unsere „Fahrt ins Blaue“, das „Margaretental“ in Suchs- dorf und das „El Möwenschiss“ in Schilksee. In den Restaurants reservieren wir einen gemütli- chen Tisch für die Gruppe und jeder wählt aus Seite 10 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
der Speisekarte ein Menü seiner Wahl. Bei einem gemeinsamen Essen entstehen oft nette Unter- haltungen und es wird viel gelacht. Die letzte „Fahrt ins Blaue“ ging nach Schilksee. Hier ge- noss die Gruppe bei einem leckeren Picknick mit Erdbeeren und Getränken den direkten Blick auf die Ostsee und den Hafen mit den vielen Schif- fen und Booten. Vor der Rückfahrt gab es noch ein leckeres Fischbrötchen auf die Hand, was un- seren Damen und Herren ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Man kann wirklich sagen, dass unsere Ausflüge ein Highlight für viele Bewohner sind. Viele Tage und Wochen danach ist es bei einigen Bewohnern noch in den Köpfen. In den Winter- monaten pausieren wir häufig. Nicht nur Fahrten mit unserem hauseigenen Bus stehen auf unserem Programm. Regelmäßig geht es für eine kleine Gruppe auf den Wochen- markt oder in den Sophienhof, wo geschaut, ge- stöbert und/ oder gekauft werden kann. Dies ge- schieht auch im Winter, zumindest wenn es für die Bewohner nicht all zu kalt ist. Aber schauen Sie gern regelmäßig auf unsere Ausflugspläne an den Veranstaltungstafeln, die sich auf jedem Wohnbereich befinden. Melden Sie sich bei In- teresse direkt oder unter der Durchwahl -7021 oder -7022 an. Auch wenn Sie Wünsche haben, wo es mal hingehen sollte, lassen Sie es uns gern wissen. Ihr Team der Sozialen Betreuung Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 11
Die ihm stand, um ihn zu holen. Jack bot ihm sei- ne Seele an für einen letzten Drink. Der Teufel hatte nichts dagegen, ihm einen letzten Drink Legende zu spendieren, stellte aber fest, dass er keine Münze zur Hand hatte. So verwandelte er sich von Jack selbst in eine Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack aber steckte die Münze schnell in seinen O’Lantern Geldbeutel und verschloss ihn fest. Und weil er im Geldbeutel ein silbernes Kreuz bei sich trug, konnte der Teufel sich nicht zurückver- wandeln. Jack handelte mit dem Teufel: Er ließ Vor langer Zeit lebte in Irland ein Hufschmied ihn frei und der Teufel versprach, dass Jacks namens Jack Oldfield, der auch auf die Na- Seele noch zehn Jahre frei sein solle. men Stingy Jack (deutsch: geiziger Jack) oder Drunk Jack (deutsch: trunksüchtiger Jack) hörte. Am Abend vor Allerheiligen saß der Als die zehn Jahre um waren, kam der Teufel geizige und trunksüchtige Jack in seinem Dorf abermals in der Nacht vor Allerheiligen zu- in einer Kneipe, als plötzlich der Teufel neben rück, um Jack zu holen. Dieser bat ihn erneut Seite 12 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
um einen letzten Gefallen: Seine Henkers- Das haben wir schon mahlzeit solle ein Apfel sein, den der Teufel ihm pflücken solle. Der Teufel tat ihm den Ge- immer so gemacht fallen und kletterte auf einen Apfelbaum. Jack Es gibt manchmal Bräuche und Rituale, de- zog blitzschnell sein Messer und schnitzte ein ren Erscheinung und Dasein im Alltag so Kreuz in die Rinde des Baumes; der Teufel war selbstverständlich ist, dass man sie vollstän- auf dem Baum gefangen. Jack handelte aber- dig akzeptiert und in sein Weltbild mit aufge- mals mit dem Teufel: Er entfernte das Kreuz, nommen hat – ohne Herkunft und Berechti- und der Teufel versprach, Jacks Seele bis in gung zu hinterfragen. Wie schade! Denn so alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen. manche spannende Geschichte verbirgt sich in der Entstehung unserer Brauchtümer. Wir vom Fördeblick haben uns in dieser Herbst/ Nachdem Jack viele Jahre später starb, bat er Winterausgabe einmal die Tradition des Later- im Himmel um Einlass. Da er in seinem Le- ne Laufens und des Kürbis schnitzen genau- ben nicht gerade ein braver Mann gewesen er angeschaut und erzählen Ihnen, welchem war, wurde er abgewiesen. Er wurde zu den Ursprung und Geschichten, unsere jahreszeit- Höllentoren geschickt. Aber auch dort wur- lichen Bräuche auf den verschiedenen Konti- de ihm der Eintritt verwehrt, weil der Teufel nenten entspringen. ja sein Versprechen gegeben hatte, niemals Jacks Seele zu holen. Der Teufel schickte ihn zurück, woher er gekommen war – und weil Wer hat’s erfunden? es so dunkel, kalt und windig und der Weg Der Brauch, Kürbisse zum Halloweenfest auf- so weit war, bekam der Teufel Mitleid und zustellen, stammt also ursprünglich aus dem schenkte Jack eine glühende Kohle direkt aus katholischen Irland und wurde um 1830 von dem Höllenfeuer. Jack steckte die Kohle in eine irischen Einwanderern in den USA mitgebracht. ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mit- Die Einwanderer wollten ihre Bräuche in Erin- genommen hatte. Seitdem wandelt seine ver- nerung an die Heimat erhalten. Das Wort Hal- dammte Seele mit der Laterne am Vorabend loween benennt diese Volksbräuche am Abend von Allerheiligen durch die Dunkelheit. Aus und in der Nacht vor dem Allerheiligen, vom dieser Legende wurde abgeleitet, dass an Hal- 31. Oktober auf den 1. November. Das Wort loween ein brennendes Stück Kohle in einer Halloween ist passender Weise eine Zusam- Rübe bzw. Kürbis den Teufel und alle anderen menziehung der Wörter von „All Hallows’ Eve“ Geister abhalten könne. (deutsch: Aller Heiligen Abend) und benennt den Abend vor Allerheiligen – den 31. Oktober. Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 13
Das Halloweenbrauchtum stellt eine Mischung aus Herbst-, und Verkleidungsbräuchen dar. In diesem Sinne ist es vergleichbar mit Bräuchen zu Kirchweih (Kilbesingen), zu Erntedank (Rä- benlicht), zu Martini (Martinssingen), zu Al- lerheiligen (Flenntippln, Riabagoaschtern) so- wie in der Vorweihnachtszeit (Bochselnacht, Rauhnacht, Anklöpfeln, Glowesabend) und zu Silvester (Rummelpottlaufen). Eine gewisse Ähnlichkeit besteht in den USA zum mexika- nischen Brauchtum am Tag der Toten. Da steht ein Toter vor der Tür Der bekannteste Brauch in Nordamerika be- steht darin, dass Kinder von Haus zu Haus gehen und mit „Süßes, sonst gibt’s Saures“ Ein typisches Halloweenbild: (verkürzt: „Süßes oder Saures“, englisch: trick Zwei Kinder laufen in Gespens or treat – „Streich oder Leckerbissen“) die terverkleidung mit Sammel Bewohner auffordern, ihnen Süßigkeiten zu eimern durch die Straßen geben, weil sie ihnen sonst Streiche spielen. Verkleidungen sind zu Halloween sehr beliebt. als Gedenktag an den Reformator Martin Lu- Kinder wie Erwachsene verkleiden sich als ther und seinen Geburtstag am 10. Novem- Feen, Fledermäuse, Geister, Hexen, Kürbisse, ber ziehen Kindern mit Lichtern und Laternen Skelette, Zombies, Tote, Vampire und Ähnli- durch Straßen. Ein paar Beispiele ches. Typische Halloweenfarben sind schwarz, orange, grau, weiß, gelb und rot. Rübengeistern Rübengeistern ist ein Herbstbrauch von Kin- In Deutschland stehen die Brauchtümer um dern in verschiedenen Regionen Deutsch- Laternen und Lichterumzüge meist in direk- lands, Österreichs und der Schweiz. Dabei tem Zusammenhang mit religiösen Bräuchen. wird in eine Angelehnt an das (kirchliche) Erntedankfest als Wertschätzung gegenüber der Natur. Oder Seite 14 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
Ablauf stark dem irisch-amerikanischen Hal- loween mit aus Kürbissen gefertigten Jack O’Lanterns, allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, dass keine Verkleidungen zum Einsatz kommen. Eine Abgrenzung beider Bräuche ist trotz der vielfach gehörten Be- hauptung, das Rübengeistschnitzen habe mit Halloween wenig zu tun, kaum noch möglich. Verstärkt wird diese Tendenz durch die Tat- sache, dass in jüngster Zeit aufgrund des zu- rückgegangenen Anbaus von Futterrüben, der wesentlich leichteren Bearbeitbarkeit und der massiven Bewerbung und Kommerzialisierung des Halloweenfests immer häufiger Kürbisse Verschiedene Sorten Futter- statt der Rüben zum Einsatz kommen. rüben in Sammelkisten ausgehöhlte Rübe (meist Futterrübe, selten Aufwändige Schnitzereien auch Herbstrübe) ein Gesicht oder Motiv ge- schnitzt und von innen durch eine Kerze be- und Verzierungen leuchtet. Je nach Brauch ziehen die Kinder in Im Allgemeinen werden frisch geerntete Fut- einem Umzug durch die Orte oder stellen die ter- oder Zuckerrüben mit einem Löffel aus- Rüben ins Fenster, neben die Haustür oder in gehöhlt und mit einem Messer zu grotesken den Vorgarten von Nachbarn und Bekannten, wobei oft Gaben erheischt werden. Anders als bei Halloween verkleiden sich die Kinder nicht. Die Rübengeister reihen sich ein in die ver- schiedenen regionalen Licht-, Wärme- und Erntedank-Traditionen. Die Ursprünge des Brauches sind nicht eindeutig geklärt. Jedoch ähnelt das Rübengeistern in seinem heutigen Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 15
AUS DEM LEBEN Plätzchen sollte es sein, deswegen wurde viel inspiziert und auch wieder verworfen. EINES PLÜSCHMORS Hummeln überwintern an der Schattensei- te von Hügeln in Erdhöhlen. Dies hat für sie den Vorteil, dass die Sonne vorerst an der ihren Nestern abgelegenen Seite den Schnee zum Schmelzen bringt. So wachsen erste Frühblüher, die den Hummeln Nah- rung bieten, wenn diese aus ihrer Winter- ruhe erwachen. Als sie schließlich einen geeigneten Platz gefunden hatte, baute sie eine Kuppel aus Wachs um diesen. Die Kuppel half dabei, die produzierte Wärme im Nest zu halten. Denn nun ging es daran, Eier zu legen und auszu- Harte Arbeit war es gewesen! Das Gewicht der brüten. Um die für das Ausbrüten benötigte massiven schweren Brocken spürte sie noch Wärme zu produzieren, kann unsere Hummel immer. Jede kleinste Bewegung des Massivs praktischerweise ihre Flügelmuskulatur „aus- war ein Erfolgserlebnis. Mehrfach glaubte sie, koppeln“, sie sozusagen im Leerlauf laufen aufgeben zu müssen und jämmerlich zugrunde lassen. Das findet sie sehr praktisch, denn so zu gehen. Sie erinnerte sich aber ebenso an den kann sie auch ihre Körpertemperatur nach Moment, in dem sie die ersten Lichtstrahlen oben regulieren und so bereits bei niedrigen sehen konnte. Es hatte etwas Magisches aber Temperaturen fliegen. dieses Licht brachte damals noch keine Wärme. Ca. 20 Tage sammelt die Königin Nektar Sie hatte ihr Winterquartier gut gewählt, denn und Pollen und bebrütet die ersten Eier. es waren schon genügend Blüten zur Nah- Danach überlässt die Königin den Arbeite- rungsaufnahme vorhanden. So konnte sie sich rinnen die Aufzucht und beschäftigt sich auf die Suche nach Pollen und Nektar ma- hauptsächlich mit der Eiablage. chen, um erst einmal Kraft zu tanken für ihre erste Aufgabe als Königin – einen geeigneten Der kleine Plüschmors hatte nun die Aufga- Nistplatz für ihr Volk zu finden. Ein sicheres be, Eier zu legen, aus denen die Hummellar- Seite 18 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
ven schlüpfen sollten. Unter ihr arbeiteten die Königin und fangen selbst an, Eier zu Sammlerinnen, Hofdamen und Stockhum- legen aus denen später Männchen (Droh- meln, die jeweils ihre ganz eigenen Aufga- nen) schlüpfen. Zur gleichen Zeit schlüpfen ben hatten. Nektar und Pollentöpfe wurden aus den noch von der Altkönigin gelegten von den Sammlerinnen stets gefüllt gehal- Eiern die Jungköniginnen. Auf dem „Hum- ten. Die Stockhummeln kümmerten sich um melflug“ werden die Jungköniginnen von die Waben- und Larvenpflege. Und die Hof- den Drohnen begattet. Die Drohnen haben damen kümmerten sich um sie, die kleine damit ihre Lebensaufgabe erfüllt und ster- Plüschmors-Königin. ben bald darauf. Die Jungköniginnen su- chen sich einen Platz für den Winterschlaf Die erste Woche leben Hummellarven in und werden im nächsten Frühjahr ein neu- Gemeinschaftszellen. Danach ziehen sie um es Hummelvolk gründen. in Einzelwaben. Nach einer weiteren Wo- che verpuppen sie sich und die Metamor- Es war warm genug, so dass die kleine Hummel- phose beginnt. Eine Woche weiter schlüpft königin sich Nektar besorgen konnte und noch die fertige Hummel. Nach zwei weiteren ein Zeit lang von Blüte zu Blüte flog. Sie über- Tagen ist sie flugfähig und beginnt nach nachtete dort wo sie müde wurde und sammel- einem Orientierungsflug vor dem Nestein- te nach dem Erwachen weiter Nektar. Jedoch gang die Sammeltour. fehlte ihr ihre Aufgabe und so wurden die Flüge immer kürzer und die Kraft zum Nektarsammeln Fleißiger als Bienen sammeln Hummeln Nek- nahm immer weiter ab. Als der Plüschmors zum tar. Sie schaffen die 12-fache Menge an Nek- letzten Mal einschlief, kam eine Maus über die tar zu sammeln und somit auch ein Vielfaches Wiese und verspeiste den kleinen „Teddy der mehr an Blüten zu bestäuben. Lüfte“. So verging ein arbeitsreiches Hummel- leben. Im nächsten Frühjahr werden dann die Als der Sommer sich dem Ende neigte, wur- nächsten königlichen Teddys auf die Suche nach den ihre Hofdamen zunehmend aufsässig einem geeigneten Nistplatz gehen. und versorgten die kleine Königin nicht mehr so fürsorglich. Schließlich schmissen sie sie Tiere wie Hornissen, Maulwürfe, Igel oder sogar aus ihrem eigenen Nest. Mäuse vertilgen Hummeln. Aufgrund der Vielzahl an natürlichen Feinden und der Im Sommer werden die Hofdamen im Hum- Verminderung des Lebensraums ist der melreich rebellisch und hindern die Altkö- Hummelschutz in den letzten Jahren umso nigin daran, Eier zu legen. Sie vertreiben wichtiger geworden. Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 19
Partnersuche früher und heute Die Partnersuche hat sich in den letzten Jahr- eine entscheidende Rolle. Da die Frauen heut hunderten sehr verändert. Früher bestimmten zu Tage arbeiten und somit auch unabhän- Eltern und die Gesellschaft, welche Menschen gig von einem Mann leben können, fällt die zusammen kommen und heiraten mussten. Es Entscheidung für eine Trennung leichter als war eher eine Vernunftsehe. Eine Heirat aus früher. Persönlich gefällt mir die Partnerwahl Liebe war oft unvorstellbar. Zum Glück hat aus Liebe besser, da hier die Gefühle und die sich dies bis heute verändert. Bei der Partner- Selbstbestimmung im Vordergrund stehen. suche steht nun eher das persönliche Glück Wir haben zwei Bewohnerinnen unseres Hau- und die Liebe im Vordergrund. Früher sind die ses zu dem Thema Partnersuche früher und Paare zusammen geblieben, egal was passiert heute befragt. war. Oft spielte die finanzielle Abhängigkeit Seite 20 Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel
Wo und wann haben sie früher ihren Ehemann nen über das Internet. Man sieht dort nur Fotos und kennen gelernt? nicht die Mimik und Gestik beim Sprechen der Män- „Ich lernte meinen Mann über ein Treffen mit Freun- ner. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass man den kennen. Im Jugendalter traf ich mich regelmä- darüber Glück haben kann und einen Partner fin- ßig mit Freunden am Teplitzer Platz in Elmschenha- det.“ gen. Dies war ein richtiger Stammplatz für meine Clique Wo und wann haben sie frü- und mich. Mein Mann kam her ihren Ehemann kennen auch hin und wieder hinzu, gelernt? den ich jedoch nicht groß „Mit ca. 20 Jahren lernte wahr nahm. Als eines Tages ich meinen Ehemann bei ei- mein Fahrrad einen platten ner Tanzveranstaltung in der Reifen hatte, bat mir mein Forstbaumschule kennen. Ich jetziger Mann Hilfe an und war an diesem Tag alleine dort. reparierte es, so dass ich da- Nach kurzer Zeit forderte er mit wieder nach Hause fah- mich zum Tanzen auf. So tanz- Frau Stagars ren konnte. Zwei Tage spä- ten wir den ganzen Abend Frau Hoffmann Wohnbereich 8 ter lud er mich ins Kino ein. zusammen oder unterhielten Wohnbereich 2 Von da an unternahmen wir öfter mal etwas und uns bei einem Glas Wein.“ Am Ende brachte Herr wurden dann ein Paar. Wenig später verlobten wir Hoffmann seine zukünftige Frau nach Hause und uns dann an dem Geburtstag meines Vaters. Unsere sie verabredeten sich für ein weiteres Treffen. Liebe wurde für 3 Jahre unterbrochen, wo ich auch Was vermuten Sie: Wo lernen sich heutzutage viele einen anderen Mann kennen lernte. Aber als diese Paare kennen? lange Zeit vergangen war, fanden wir beide wieder „Ich vermute, dass man sich heut zu Tage beim Ein- den Weg zueinander und heirateten schließlich.“ kaufen z.B. bei Karstadt kennen lernt.“ Was vermuten Sie: Wo lernen sich heutzutage viele War es früher einfacher, einen Mann/ eine Frau Paare kennen? kennen zu lernen? „Ich vermute bei Tanzveranstaltungen.“ „Ich glaube früher war es einfacher jemanden ken- nen zu lernen. Wie in meinem Fall wurden beim War es früher einfacher, einen Mann/ eine Frau Tanzen die Frauen von den Männern aufgefordert. kennen zu lernen? Heute wird beim Tanzen leider keiner mehr aufge- „In der heutigen Zeit haben die Frauen mehr Rück- fordert. Jeder tanzt für sich.“ spracherecht bei der Männersuche.“ Wie stehen Sie zur Partnersuche im Internet? Wie stehen Sie zur Partnersuche im Internet? „Man kann bei der Partnersuche über das Internet „Ich habe kein großes Vertrauen in das Kennenler- Glück haben. Ich bin aus dem Alter raus.“ Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 21
Rückblick PLATTDEUTSCH MIT HERRN ROHWEDDER „Gönn di wat, ok wenn du in noot büst, wat hest vun`t Leven, wenn du doot büst!“ In diesem Artikel möchten wir Sie einladen, Herrn Rohwedder in seiner Leidenschaft zur plattdeutschen Sprache ein Stück weit zu be- gleiten. Vermutlich ist vielen von Ihnen die Mundart des Plattdeutschen vertraut? Dann freuen Sie sich auf eine Kurzgeschichte zum Schmunzeln am Ende dieses Artikels. Zu Be- ginn möchten wir Ihnen noch etwas Wis- senswertes mit auf den Weg geben. Wussten Sie zum Beispiel, dass die plattdeutschen Di- alekte Ähnlichkeiten mit dem Englischen und dem Friesischen aufweisen? Dieses liegt an ihrer gemeinsamen Herkunft aus der Grup- gestern, heute und in Zukunft zu berichten pe der nordseegermanischen Sprachen. Die und möchte seine Eindrücke schildern. Herr Bezeichnung Niederdeutsch beziehungswei- Rohwedder hat die niederdeutsche Sprache se Plattdeutsch kommt übrigens daher, da selber in seinem Heimatdorf Gikau von den es hauptsächlich in Norddeutschland und Kindern der Tageslöhner, die seine Spielkame- in den angrenzenden Regionen gesprochen raden waren, gelernt. Nach seiner Verrentung wird. Bedeutend war die plattdeutsche Spra- begann Herr Rohwedder Kurzgeschichten auf che vor allem in Handel und Diplomatie als Plattdeutsch zu schreiben. Zu diesem Zweck Verkehrssprache (Hanse-sprache). Als Lite- hat er sich in plattdeutschen Seminaren des ratur-sprache wird sie auch heute noch ge- schleswig – holsteinischen Heimatbundes braucht. stetig weitergebildet. Insgesamt schrieb Herr WER IST NUN EIGENTLICH Rohwedder über 70 Kurzgeschichten. Als HERR ROHWEDDER? Vorstandsmitglied des plattdeutschen Krei- Herr Rohwedder lebt seit knapp einem Jahr ses Mettenhof und als Vorstand der platt- zusammen mit seiner Ehefrau hier im Do- deutschen Gilde Eutin betätigte sich Herr micil. Er hat sich freundlicherweise bereiter- Rohwedder gerne. In dieser Funktion hat Herr klärt, uns über die plattdeutsche Sprache von Rohwedder schon frühzeitig vor der Wende Seite Seite2222 Domicil DOMICIL-Seniorenpflegeheim – Seniorenpflegeheim Kiel
Rückblick zu den plattdeutschen Kreisen in Mecklen- „Meiner Ansicht nach gibt es im Plattdeut- burg – Vorpommern Kontakte geknüpft. Da- schen keine Grammatik. Es gibt aber Autoren, raus folgten dann gemeinsame Leseabende. die darüber Bücher geschrieben haben.“ Zusätzlich unterrichtete Herr Rohwedder vier Was fasziniert Sie an der Sprache? Jahre Plattdeutsch an einer Grundschule. „Die plattdeutsche Sprache gibt einem das Gefühl von Zugehörigkeit, von Herzlichkeit INTERVIEW MIT HERRN ROHWEDDER und Freundlichkeit, die dann sofort über- Wie lange gibt es schon die plattdeutsche springt. In meiner beruflichen Laufbahn als Sprache und wo wurde sie gesprochen? Vermessungsingenieur hatte ich Vorteile, da „Die plattdeutsche Sprache kommt aus dem ich Plattdeutsch mit den Grundeigentümern skandinavischen Raum und gab es schon vor sprechen konnte. So konnte ich rechtliche der Reformation und vor Luther´s Zeiten, sie Dinge besser besprechen. Die Vertraulichkeit wurde vorwiegend im ländlichen Raum unter bemerkte ich auch, als ich als Dozent tätig der arbeitenden Bevölkerung gesprochen.“ war, die Sachverhalte habe ich auf Platt- deutsch erklärt.“ Wo haben Sie die Sprache gelernt? „Ich habe mit meinen Eltern in Gikau gelebt Woher haben Sie die Einfälle für Ihre platt und habe die Sprache von den Kindern dort deutschen Geschichten bekommen? gelernt, die in meiner Klasse waren.“ „Durch berufliche und private Lebensereig- nisse. Nach meiner Verrentung habe ich Wo wird die Sprache überall gesprochen? mich an diese Zeiten zurückerinnert. Meine „In Schleswig – Holstein südlich von der Freunde haben mich dann dazu motiviert, Königsau. Sowie von Vorpommern über die die Geschichten auf Papier zu bringen. Durch Küstenregion bis zur holländischen Grenze. In Seminare beim schleswig – holsteinischen der Hansezeit (Lübeck im Zentrum) wurden Heimatbund habe ich begonnen, die Ge- Verträge in der plattdeutschen Sprache ge- schichten in eine literarische Form zu brin- schrieben“ gen.“ Gibt es verschiedene Dialekte im Plattdeut Wo sehen Sie die plattdeutsche Sprache in schen? der Zukunft? „Ich spreche lieber von „Sounds“. Es ist ein „Ich denke, dass die Sprache in Zukunft im- Gemisch aus dänisch und holsteinisch. In mer weniger gesprochen wird. Es ist be- dem Landesteil Angeln und den üblichen dauerlicherweise eine Rückläufigkeit in den Landeskreises werden verschiedene Dialekte jüngeren Generationen unverkennbar. Diese gesprochen.“ Entwicklung findet in verschiedenen Vereini- Ist die Grammatik die gleiche wie im Hoch gungen und trotz der Bemühungen von en- deutschen? gagierten Lehrkräften in Schulen statt.“ DOMICIL-Seniorenpflegeheim Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Kiel Seite Seite2323
Rückblick PORREN Hannes Jensen, de Kröger von Grönlandkroog, Grönlandkroog begröte uns Hannes heel ver- bie de Stöpe an den Butendiek hett nich blots gnöögt, as wi in de Kroogstuuv rinkeemen un een komodige Gaststuuv, he is ok een snuuti-wieste uns een Disch an't Finster, wo wi man gen Minschen, de op sien swiensplietsche Ortsitten gahn schullen. In den Kroog weeren um jümmers för een Spijöök to hebben is. disse Tiet all veele Middagsgäste, de noch op ehr bestellte Mahltiet luerten, se all vertehr- As dat fröhmorrns, an een Maidag bie Sün- ten orrer noch de Spieskort op un dal lesen nopgang nah een von de ersten Sommerda- dähn un wull noch nich klor weeren wonah se ge utsehn däh, keem uns dat in'n Kopp, mal de Smacht stünn. op den Diek von Hattersbüll nah Rentoft to lopen. To Middagstiet kunnen wi denn ja bie Jüst so güng dat woll ok dat junge Poor an Hannes Jensen inkieken un uns een goode den Disch blangenbie uns. So wie Hannes, aff Mahltiet Suden günnen. Smacht schull de un an mal nah dat Poor röverplierte, harrn Tuur lang den Seediek uns woll bringen. In wi de beiden ok in't Oog, denn se dreihten de Seite Seite2424 Domicil DOMICIL-Seniorenpflegeheim – Seniorenpflegeheim Kiel
Rückblick Spieskort hin un her un studeerten se von ba- nömt de Dithmarschers se Kraut. Bi de Oost- ben nah neern un wedder torüch. Uns düchte, freesen heten de Deerten Granat. In Kiel, dor se keemen nich togang. Wenn de junge Fruu hebbt de Fischhökers, de dortomalen mit ehr inverstahn weer un nickköpp, denn schütt- schottsche Koren dörch de Straaten trocken kopp de Jungkerl sind, de Deerten un wull dorvon luuthalsig as Hoar- nix weeten.. Na un krabb utropen un wenn em dat to- an de Fruunslüüd pass weer, so weer verköfft. Na, un för dat wedder nix för Knigge, west du, se. Hannes, achter dat is de Minsch, den Tresen, keek sik de sien Dag nich dat Spilllwark een de Fisch mit een tietlang mit an un Mess to Liev gahn güng denn an den is, weeren dat Mi- Disch nah de bei- nilangusten. Aver den jungen Lüüd. hier in Eiderstedt, leeve Mann, sind dat Porren. - Nu weetst du "Na?" frög he, "hebbt jüm all wat utsöcht or- Bescheed! - So un wat schall ik jüm nu to eten rer is dor nix bie?" bringen?" Dorbie hölt Hannes jümmers noch Doch, avers seggen se mal;" anter de junge sien Wiesfinger op den Spieskort. Mann, "wi wulln gern mal Krabben eten; man "Bi mi gifft dat hüt Porren mit Bodder un dor is hier in de Spieskort nix von opschree- Wittbrot, Porren in Röhrei, Halligbrot mit Por- ven." ren, Ossenogen un Porrensupp. Dat steiht hier "Wiss steiht dat op de Spieskort!" gnurrt op den Spieskort alles fein op Plattdüütsch de Kröger. "Bi uns kriggst du alles wat dor inschreven. Un wenn jüm dor nix na de Mütz opschreeven is. Man hier an den Diek snackt is, künnt jüm ok noch rökerten Swiensmors wi nich blots plattdüütsch, wi schrievt dat ok. mit Swartbrot un Bodder kriegen!" Kiel mal hier!" Un dorbie nimmt he den Gast De beiden jungen Lüüd keeken sik een beten de Spieskort ut de Hand. verbaast an un de lüttje Fru frogte denn to- "To dien hochdütschen Krabben seggt de rüchhollern: "Kann ich nicht doch lieber eine Lüüd norden von de Grenz un ok annerwe- O-Suppe bekommen?" gens Schrimps. Op de anner Siet von de Eider DOMICIL-Seniorenpflegeheim Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Kiel Seite Seite2525
aufgreifen. Der Bewohnerbeirat wirkt mit sei- tages hier im Haus einzubringen. Nur durch ner Arbeit stets in beiden Häusern und wohn- die Mitwirkung aller Bewohner kann ein gro- bereichsübergreifend mit. Bei Anregungen ßes Meinungsbild entstehen und die Wichtig- und Ideen möchten wir Sie ermutigen sich keit ihrer Anliegen erkannt werden. Sprechen mit ihrer Meinung in die Gestaltung des All- Sie die Mitglieder des Beirates gerne an. Wir beglückwünschen alle neu gewählten Mitglieder des Beirates nun noch einmal ganz herzlich und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Arbeit. Domicil – Seniorenpflegeheim Kiel Seite 27
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