20th Century Feminine - LOUISE CHISSON violin TAMARA ATSCHBA piano
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HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 1 20 Century Feminine th BOULANGER I BACEWICZ I USTWOLSKAJA I HIGDON LOUISE CHISSON violin TAMARA ATSCHBA piano
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 2 20th Century Feminine Die Aufnahme eines Albums ist immer ein den erinnert, ohne zu wissen, was am DEUTSCH erstaunliches Abenteuer, das diesmal etwas nächsten Tag geschehen wird . Und schließ- Besonderes war, und wir sind sehr dankbar lich, Higdon und ihr organisiertes Chaos, an alle, die diese Aufnahme ermöglicht doch nicht hoffnungslos, ein wenig rebel- haben. Warum aber etwas Besonderes? lisch, emotional, mit einem tiefen Blick auf Erstens durch die Wahl dieses Programms, die Natur, die als Licht und Energiequelle selten und aufregend, und zweitens durch für die Menschheit erscheint. die Tatsache, dass dieses Projekt von der Covid-19-Pandemie begleitet wurde. Und Louise Chisson und Tamara Atschba schließlich wegen der besonderen Bedeu- tung, die jedes dieser Werke genau unter den gegenwärtigen Umständen erlangt hat. 20th Century feminine – Es besteht kein Zweifel daran, dass die Louise Chisson & Tamara Atschba chronologische Reihenfolge der Stücke eine Geschichte erzählt, die die Entwicklung der Das 20. Jh. war in vielerlei Hinsicht ein Stile im Laufe des Jahrhunderts zeigt und Jahrhundert der Frau: In keinem Zeitalter die Ereignisse bezeugt, deren Zeitgenossen zuvor wurden die gesellschaftliche Emanzi- sie waren. Aber heute, nachdem wir diese pierung und die Gleichberechtigung der Musik ab dem ersten Lockdown bis zum Geschlechter stärker vorangetrieben – heutigen Tag erlebt haben, ist diese Musik auch, wenn dieser Prozess hart erkämpft und diese Reihenfolge für uns äußerst war und auch im 21. Jh. längst noch nicht relevant geworden. abgeschlossen ist. Im Bereich der Musik Von melancholischen, naiven und immer zum Beispiel wirkt der Beruf der Kompo- noch etwas verträumten Klängen Boulangers nistin auf viele auch heute noch seltsam über den Mut, die Zärtlichkeit und Komplexi- unvertraut. Dabei gab es bedeutende tät von Bacewicz, bis hin zu Ustvolskajas Musikschöpferinnen in allen Epochen – vom Niemandsland, wo die Abwesenheit struk- Mittelalter bis in die Gegenwart! turierter Zeit uns an ziellose Tage und Stun- 2
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 3 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA Dieses Album stellt einige der größten noch verschiedene Einflüsse ausmachen: Kompositionen für Violine und Klavier von Debussy, Fauré, aber auch die in Paris sehr Komponistinnen des 20. Jh. in den Fokus, populäre russische Musik der Zeit. und es beginnt in Frankreich: Lili Boulan- ger (1893-1918) stammte aus einer D'un Matin de Printemps ist eigen- traditionsreichen Musikerfamilie. Während ständiger und eines ihrer letzten Werke, ihre Schwester Nadia sich zur führenden komponiert 1917 in einer Phase körper- Musikpädagogin ihrer Zeit entwickelte, galt licher Erholung. Die hier zu hörende Ver- Lili als die begabtere Komponistin. Ihr wur- sion für Violine und Klavier ist die Original- de als erster Frau der begehrte „Prix de komposition des Stücks, das ein Jahr später Rome“ verliehen – der bedeutendste Kom- auch als Orchesterwerk bekannt wurde. positionspreis ihrer Zeit, den 78 Jahre Es beinhaltet Musik, die vordergründig zuvor bereits ihr Vater Ernest gewonnen hat- betrachtet impressionistisch klingt, aber te. Die konservative Presse sah es gar nicht über die Moden der 1910er-Jahre doch gern, dass sich eine Frau anschickte, in deutlich hinaus in die Zukunft weist. Es ist eine „Männerdomäne“ vorzustoßen. Und ein relativ kurzes, aber reichhaltiges Stück so wurde Lili Boulanger als „die rosa Ge- mit einer Vielfalt von Charakteren, Tempi, fahr“ verspottet, was ihr im Umkehrschluss Stimmungen und sehr ausdrucksvollen, einigen Ruhm in progressiven Kreisen ein- bisweilen überraschend fortschrittlichen brachte. Leider litt Boulanger unter einer Harmonien. Sowohl in Fragen der Phrasie- labilen Gesundheit: Zu einer angeborenen rung als auch spieltechnisch stellt das Werk Bronchialerkrankung kamen eine Masernin- hohe Anforderungen. fektion, eine schwere Lungenentzündung und eine chronische Darmerkrankung, wel- Zu den Schülerinnen von Nadia Boulanger che schließlich zu ihrem frühen Tod führte. gehörte . auch die polnische Komponistin Graz yna Bacewicz (1909-1969). Sie In Boulangers atemberaubend schönem ist zweifellos eine der wirklich bedeutenden Nocturne aus dem Jahr 1911 kann man Stimmen in der europäischen Musik des 3
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 4 20th Century Feminine 20. Jahrhunderts. Durch das zunehmende Galina Ustwolskaja (1919-2006) gilt Interesse an ihren Kompositionen, das etwa neben Sofia Gubaidulina als die wohl seit den 2000er-Jahren einsetzte, wurde bedeutendste russische Komponistin des deutlich, dass sie mit ihrem qualitativ hoch- 20. Jh. Sie war eine Kompositionsschülerin stehenden Œuvre jederzeit auf Augenhöhe Dmitri Schostakowitschs, der sie sehr mit ihren meist wesentlich prominenteren schätzte. Schostakowitsch sagte ihr und männlichen Zeitgenossen komponierte. ihrer Musik eine strahlende Zukunft voraus, doch bereits in Ustwolskajas konsequenter Für die Instrumentalkombination aus Violine Weigerung, Auftragswerke anzunehmen, und Klavier zeigte Bacewicz eine ganz be- zeigte sich ihre generelle Abneigung gegen sondere Vorliebe und schuf ein vielgestalti- jegliche Kompromisse. Für ein im Rahmen ges Œuvre, darunter auch fünf Sonaten. Ih- der Möglichkeiten der UdSSR wohl weit- re 1949 komponierte, 1952 revidierte gehend unbeeinflusstes Komponieren in Violinsonate Nr. 4 steht am Beginn ihrer Genres, die nur sie selbst bestimmte, zahlte zweiten Schaffensphase. Bacewicz fand in sie den Preis, dass sie von der Öffentlichkeit dieser Zeit zu ihrem Personalstil. Zwar sind lange Zeit kaum beachtet wurde. noch Einflüsse des französischen Neoklas- sizismus (insbesondere der Violinsonate Ihre einzige Violinsonate schrieb Ust- Poulencs) feststellbar, und auch ein Art wolskaja 1952. Sie ist geprägt von der Zeit Nachklang der spätromantischen Musik des stalinistischen Terrors. Die Pianistin die- Karol Szymanowskis, doch ist die Sonate ser Aufnahme, Tamara Atschba, charak- handwerklich so perfekt gearbeitet und terisiert das Stück mit folgenden Worten: geht mit einem solch verblüffenden Reich- „Düster und hoffnungslos. Hier gibt es kei- tum an Klangfarben einher, dass man sich nen Trost. Holzpulse und tickende, sozu- zuweilen wundert, wie die Kombination sagen nicht pianistische Klänge beschwö- aus lediglich einer Violine und einem ren das Bild von Zeit in einer Gefängnis- Klavier solche sinfonischen Dimensionen zelle herauf. Die emotionale Geigenstimme heraufzubeschwören vermag. erscheint wie die Stimme des verletzlichen 4
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 5 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA Menschen, wie sie in einem erschöpften, er- In der fünfteiligen Komposition String Poetic stickten Zustand aufschreit. Es entsteht eine zeigt sich Higdons progressiver, und doch Atmosphäre vollständiger Apathie. Sibiri- stets der musikalischen Konsistenz und scher Permafrost dringt in die Seele ein. Die thematischen Entwicklung verpflichteter Stil. Struktur ist sehr streng, die Bewegung Formell handelt es sich um eine Suite minimal, doch es gibt Momente emotiona- moderner „Lieder ohne Worte“. Die Kom- len Drucks, der endlos und unwiderruflich ponistin gibt uns kein eindeutiges Pro- zu sein scheint. Die Bandbreite der Texturen gramm an die Hand, lässt lediglich durch- ist eher gering – von „tropfenden“ Pianis- blicken, dass in ihrer Komposition das simo-Akkorden über grausame „Messer- „Echo der Welt von heute“ zu hören sei. stiche“ der Geige im Espressivo bis hin zu Durch die farbenreiche, ausdrucksstarke „leise kriechenden“ Dissonanzen im Klavier- Musik kann sich jeder ein eigenes Pro- part in pp. Der letzte Abschnitt des Stücks gramm zu dieser spannenden und facetten- erinnert an die Schritte eines Opfers, das reichen Musik imaginieren, die zeigt, dass zur Hinrichtung geführt wird.“ Emotion und Neue Musik keine sich gegen- seitig ausschließenden Größen sein müssen. Die zweifach Grammy-prämierte sowie mit Die Suite zeigt in der Inkorporation von dem hochangesehenen Pulitzer-Preis aus- Skalen, die der westlichen klassischen gezeichnete Jennifer Higdon (*1962) Musik fremd sind sowie Quintparallelen zählt etwa seit Mitte der 1990er-Jahre zu viele individuelle und originelle komposito- den bekanntesten Komponistinnen der rische Ideen. USA. Sie gehört zu der vom Dirigenten Robert Spano begründeten „Atlanta School Dr. Rainer Aschemeier of Composers“, die heute in den USA zu den einflussreichen Strömungen in der zeit- genössischen Musik zählt. Higdons Musik wird weltweit viel gespielt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. 5
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 6 20th Century Feminine de Toulouse, der Salzburger Kammer- philharmonie und der Prager Philharmonie. Sie ist zu zahlreichen Festivals eingeladen worden und arbeitete mit Musikern wie Isaac Stern, Maya Glesarova, Tedi Papav- rami, Augustin Dumay, Wolfgang Mar- schner und Ana Chumachenco. Sie zeichnet sich durch mutige Programm- wahl und große technische Präzision bei der Wiedergabe aller 24 Capricen Paganinis, der Sonaten Ysaÿes, Bachs und Prokofievs sowie bei ihren Interpretationen der Violin- konzerte von Mozart, Beethoven, Brahms, Prokofiev und Bartók aus. Louise Chisson wurde in Bordeaux ge- Louise Chisson ist seit 2013 Primarius des boren. Im Alter von vier Jahren begann sie Streichquartetts Ensemble LUX, ein Streich- mit Professor Robert Papavrami Violine zu quartett der ausschliesslich Musik des spielen. Sie studierte mit ihm bis 2005. 20. und 21. Jahrhunderts zur Aufführung Danach setzte sie ihr Studium mit der be- bringt. rühmte Geigerin Dora Schwarzberg an der Sie unterrichtet zwischen 2015 und 2020 Universität für Musik und darstellende Kunst am Prayner Konservatorium Wien und seit Wien fort, wo sie ihr Master-Degree mit ein- Herbst 2020 weiter am Schubert Konser- stimmigen Auszeichnung der Jury bestand. vatorium. Louise fühlt sich seit jungen Jahren auf der Bühne wohl. Sie konzertierte u. a. mit den Solistes Moscou-Montpellier, dem Ukraine National Symphony Orchestra, dem Orchestre d'Auvergne, dem Orchestre de Chambre 6
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 7 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA Von BBC Music Magazine wird die geor- gische Pianistin Tamara Atschba als „unvergleichbare, unglaublich inspirierte Pi- anistin“ gewürdigt. Ihre starke musikalische Persönlichkeit, die hohe Qualität ihres Spiels und die außergewöhnliche Farbe ihres Klangs wurden von international re- nommierten Musikern wie Zubin Metha, Vladimir Ashkenazy (“Auserlesenes Klavier- spiel”), Martha Argerich, Wolfgang Marschner („Homogenität und hoch geschulte Technik sind hier selbstverständliche Prädikate und nur Rahmen für ihr blutvolles Musikanten- tum, das bis ins Feinste sensibilisiert ist“), Ivry Gitlis, Yehudi Menuhin, Claudio Abbado chen Tätigkeit. Sie tritt in zahlreichen inter- hoch gelobt. Sie war eine langjährige Kam- nationalen Festivals auf. Tamara Atschba, mermusik Partnerin der renommierte Gei- Mitglied der International Academy of gerin Dora Schwarzberg. Performing Arts and Sciences, wird häufig Zahlreiche CD-Einspielungen und Konzert- zu Meisterkursen in Europa und Asien und auftritte u.a. im Wiener Konzerthaus, Wiener als Jurorin zu internationalen Musikwettbe- Musikverein, ORF, Bösendorfer-Saal, Flagey werben eingeladen. Seit 1995 unterrichtet in Brüssel, Liszt Konservatorium Budapest, sie an der Universität für Musik und Darstel- Arturo Benedetti Michelangeli Hall, Jacques lende Kunst Wien und zwischen 2012 und Thibaud Paris Konservatorium, Kaufman 2020 am Prayner Konservatorium Wien. Hall New York, Royal Academy London, Sie ist ab Herbst 2020 am Schubert Kon- Oriental Art Center Shanghai, Rose Theater servatorium tätig. Die Leistungen ihrer Hall Fuji Japan, Daejeon Art Center Korea Studenten bei internationalen Wettbewer- sind Zeugen ihrer weitreichenden künstleri- ben und Festivals sind zahlreich. 7
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 8 20th Century Feminine Louise Chisson und Tamara Atschba In 2015 das Duo erstellt das Scriabin spielen zusammen seit 2008. Ihre Zu- Project, ein Musik & Licht Konzert, das sammenarbeit zielt darauf ab, die lange beim 27. Festival l'Eté Musical en Bergerac Tradition der Violine - Klavierduos fortzu- mit grossen Erfolg aufgeführt wurde. führen sowie das heutige Publikum dazu zu bewegen, ein seltener gespieltes Repertoire Zusätzlich zu ihrem Zusammenspiel, Louise wiederzuentdecken. Chisson und Tamara Atschba arbeiten ge- meinsam beim unterrichten sowie bei der Sie unterscheiden sich mit Aufführungen Unterstützung jungen Künstlern. In 2016 von Komponisten wie u.a. Beethoven, gründen sie zusammen den Esperus Art Brahms, Schumann, Lutoslawski, Szyman- Fund und die Esperus Music Academy owski, Shostakovich, Poulenc, Debussy, durch welche sie Mitwirkungen mit renom- ...Sie haben in zahlreiche Festivals teilge- mierten Musikern schaffen so wie Pianist J nommen und werden in Frankreich, Öster- ean-Bernard Pommier und Cellist Gary reich, Deutschland, USA, Mexico, Italien, Hoffman. engagiert. 2019-2020 schaffen sie eine Veranstaltung Ihre erste CD-Veröffentlichung (2013) beim in Zusammenarbeit mit der Österreichische Label Gramola ist den Komponisten Janacek, Schauspielerin Katharina Stemberger, über Prokofiev und Poulenc gewidmet. Die war Brahms, Robert und Clara Schumann. von der Kritik hoch gelobt, hat 4 Diapasons Dieses Projekt wird ebenfalls das Eröff- bekommen und zählte laut artistxite.com zu nungskonzert ihrer neuen Wiener Konzert- den zehn besten Klassik-Alben des Jahres reihe, “Musik durch den Jahreszeiten – 2013. Folgt eine zweite Aufnahme "2014", neue Konzertreihe im Ehrbarsaal”, wo sie mit Werken von Louis Vierne und Charles ebenfalls mit grossem Erfolg zusammen mit Koechlin, die bekommt ***** von BBC Cellistin Ophélie Gaillard aufgetretten sind. Music Magazine. 8
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 10 20th Century Feminine 20th Century feminine absence of structured time reminds us of ENGLISH aimless days and hours without knowing Recording an album is always an amazing what might happen the next day. And adventure, this time even more so, and we finally, Jennifer Higdon and her organised are very grateful to everyone who made chaos that is nevertheless not hopeless, but this CD possible. But why was it so special? a little rebellious, emotional,with deep Firstly, because of the choice of programme, insight into nature that seems to be a light of little known, exciting works, and second- and source of energy for humankind. ly due to the fact that this project was over- shadowed by the Covid-19 pandemic. Louise Chisson and Tamara Atschba Finally, there is the special significance that each of these works has attained precisely 20th-century feminine – under the current circumstances. Louise Chisson & Tamara Atschba There is no doubt that the chronological The twentieth century was in many respects sequence of the pieces tells a story docu- the century of women: in no era before menting the development of musical styles were the causes of social emancipation over the course of the century in witness to and gender equality so energetically driven contemporary events. But today, having forward – even if that process had to be experienced this music from the first lock- fought for vehemently and is, even in the down through to the present day, the music twenty-first century, still not completed by a itself and the sequencing have taken on a long way. In the field of music for example, very significant relevance for us. the professional designation of composer From the melancholic, naïve and yet for a woman seems strangely unfamiliar to somewhat dreamy sounds of Lili Boulanger many people. Yet there have been impor- through the courage, tenderness and com- tant female composers in all eras – from the plexity of Grazyna Bacewicz, to Galina Middle Ages to the present day! Ustvolskaya’s no-man’s land, where the 10
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 11 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA This album focuses on some of the greatest in Paris of that time can be discerned in compositions for violin and piano by fema- Boulanger’s breathtakingly beautiful Noctur- le composers of the twentieth century, ne from 1911. D’un Matin de Printemps beginning in France: Lili Boulanger is more self-contained and is one of her last (1883-1918) came from a family steeped works, composed in 1917 during a period in the musical tradition. While her sister of recuperation. The version heard here for Nadia developed into the leading music violin and piano is the original composition educator of her time, Lili was seen as the that just one year later came to be known more talented composer of the two. She as an orchestral work. It comprises music was the first woman to be awarded the Prix that at first glance sounds Impressionistic, de Rome – the most prestigious composition but which points clearly into the future prize of the day, which her father Ernest beyond the fashion of the years before and had won 78 years earlier. The conservative just after 1914. It is a relatively short but press was not at all impressed that a comprehensive piece with a wealth of woman was determined to make inroads characters, tempi, moods and highly ex- into what was seen as a “man’s world”. pressive, at times surprisingly advanced Consequently, Lili Boulanger was derided harmonies. The work makes considerable as “the pink peril”, a title that conversely demands on the performer both in the brought her something of a reputation in phrasing and in the playing technique. progressive circles. Sadly, Lili Boulanger suffered from poor health: a case of One of Nadia Boulanger’s . pupils was the measles exacerbated a congenital bron- Polish composer Graz yna Bacewicz chial complaint , on top of pneumonia and (1909-1969). She is undoubtedly one of Crohn’s disease, all of which ultimately led the most significant voices in European to her premature death. music of the twentieth century. Thanks to the increasing interest in her works, which set Various influences from Debussy and Fauré in at the beginning of the present century, it as well as the Russian music that was popular has become clear that the superior quality 11
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 12 20th Century Feminine of her body of work ranks on the same predicted a brilliant future for her and her level with that of many of her more promi- music, but Ustvolskaya’s consistent refusal nent male contemporaries. to accept commissions was a clear sign of Bacewicz had a predilection for the instru- her determination not to make any com- mental combination of violin and piano and promises in her life. Consequently she paid she composed a highly versatile oeuvre the price of only composing in genres she for it, including five sonatas. Her Violin favoured within the confines of the Soviet Sonata no. 4 composed in 1949 and system irrespective of outside influence, revised in 1952 comes at the beginning of which was that for a very long time she her second creative phase, when she found was largely ignored by the public. her own personal style. There are, true enough, hints of French neo-Classicism (in Ustvolskaya composed her only Violin particular Poulenc’s Violin Sonata), and Sonata in 1952. It is defined by the era of even an echo of Karol Szymanowski’s late Stalin’s Great Purge (1938). The pianist on Romantic piano music, but the sonata is this recording, Tamara Atschba, describes technically so perfectly honed and is ac- the work thus: “Dark and beyond hope. companied by such an astounding wealth There is no comfort here. Wooden pulsing of timbres that the listener may sometimes and ticking, non-pianistic sounds as it were wonder how such a combination of sound evoke an image of time spent in a prison can be conjured up by just a violin and pia- cell. The emotional violin part seems to be no to produce such symphonic dimensions. the voice of the vulnerable human being, crying out in exhausted, strangled tones. Galina Ustvolskaya (1919-2006) is An atmosphere of complete apathy reigns. acknowledged, alongside Sofia Gubaidulina, Siberian permafrost penetrates the soul. The as the best known Russian female composer structure is very strict, movement is minimal, of the twentieth century. She was a com- but there are moments of emotional tension position pupil of Dmitry Shostakovich, who that seem to be endless and irreversible. thought very highly of her. Shostakovich The spectrum of the textures is not wide – 12
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 13 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA from ‘dripping’ pianissimo chords through “echo of today’s world” can be heard in ‘grisly stab wounds’ from the violin in the her composition. Thanks to her colourful, espressivo to ‘softly crawling’ dissonances expressive music, any listener can conjure in the piano in pp. The final section of the up their own programme to fit this exciting, work is reminiscent of a victim’s steps on multi-facetted work that provides proof that the way to their execution.” emotion and new music do not have to be mutually exclusive. In its incorporation of Jennifer Higdon (b. 1962) has won scales that are alien to western classical two Grammys and the coveted Pulitzer music and in its use of consecutive fifths, the Prize and since the mid-1990s has been suite demonstrates many individual and acknowledged as one of the best known original compositional ideas. female composers in the USA. She is a member of the Atlanta School of Com- Dr. Rainer Aschemeier posers founded by the conductor Robert Spano, an institution which is one of America’s most influential movements in the field of contemporary music. Higdon’s music is played around the world and is becoming ever more popular. In her five-part composition String Poetic Higdon’s progressive style comes to the fo- re, which is committed at the same time to musical coherence and thematic develop- ment. In formal terms it is a suite of modern “songs without words”. The composer does not provide her listeners with a tangible programme; she simply implies that an 13
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 14 20th Century Feminine merphilharmonie and the Prague Phil- harmonie. Furthermore, she has been in- vited to take part in numerous festivals and has worked with musicians such as Isaac Stern, Maya Glesarova, Tedi Papavrami, Augustin Dumay, Wolfgang Marschner and Ana Chumachenco. She stands out from the crowd with her courageous choice of music and her skilled technical precision in her performance of all of Paganini’s 24 Caprices, the Sonatas Louise Chisson was born in Bordeaux. by Ysaÿe, Bach and Prokofiev, as well as in She began learning to play the violin at the her interpretations of the violin concertos by age of four with Professor Robert Papavrami, Mozart, Beethoven, Brahms, Prokofiev and studying with him until 2005. She then Bartók. continued her studies with the famous vio- linist Dora Schwarzberg at the University of Louise Chisson has been first violin with the Music and Performing Arts in Vienna, Ensemble LUX string quartet since 2013, where she attained her Master’s degree an ensemble which concentrates exclusively with distinction, awarded unanimously by on performing music of the twentieth and the entire jury. Louise has felt perfectly at twenty-first centuries. She has been teaching home on stage from an early age. She at the Prayner Conservatoire in Vienna from has given concerts with many musicians, 2015 and additionally since autumn 2020 including the Solistes Moscou-Montpellier at the Schubert Conservatoire. ensemble, the Ukraine National Symphony Orchestra, l’Orchestre d’Auvergne, l’Orchestre de Chambre de Toulouse, Salzburger Kam- 14
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 15 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA BBC Music Magazine praises the Georgian pianist Tamara Atschba as an “inimitable, unbelievably inspired pianist”. Her strong musical personality, the high quality of her playing and the exceptional timbre of her sound have been highly commended by internationally renowned musicians such as Zubin Mehta, Vladimir Ashkenazy (“ex- quisite piano playing”), Martha Argerich, Wolfgang Marschner (“homogeneity and well honed technique are her natural attributes and merely the framework for her full-blooded musicianship that is sensitized and the Daejeon Art Center Korea attest to to the highest degree”), Ivry Gitlis, Yehudi her wide-ranging artistic career. She takes Menuhin, Claudio Abbado. For many part in numerous international festivals. years she was chamber music partner to Tamara Atschba, member of the Interna- the renowned violinist Dora Schwarzberg. tional Academy of Performing Arts and Sciences, is frequently invited to hold Numerous CD recordings and concert master classes in Europe and Asia and to performances at venues including Vienna’s be a jury member at international music Konzerthaus and Musikverein, Austrian competitions. Since 1995 she has been Radio (ORF) and the Bösendorfer Hall, the teaching at the University of Music and Per- Flagey in Brussels, the Liszt Conservatoire forming Arts in Vienna and from 2012 to Budapest, Arturo Benedetti Michelangeli 2020 she taught at the Prayner Conserva- Hall, Jacques Thibaud Conservatoire in toire in Vienna. She has been teaching at Paris, Kaufman Hall New York, Royal the Schubert Conservatoire since the autumn Academy London, Oriental Art Center of 2020. Many of her students have excelled Shanghai, Rose Theater Hall in Fuji, Japan at international competitions and festivals. 15
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 16 20th Century Feminine Louise Chisson and Tamara Atschba In 2015 the duo collaborated on the have been playing together since 2008. Scriabin Project, a concert of music and Their collaboration is aimed at continuing light performed to great acclaim at the 27th the long-held tradition of violin-piano duos, L’Eté Musical en Bergerac Festival. In and to encourage the audiences of today to addition to their artistic collaboration, rediscover seldom played repertoire for the Louise Chisson and Tamara Atschba work formation. together in teaching and supporting young artists. In 2016 they founded the They have distinguished themselves in per- Esperus Art Fund and the Esperus Music formances of works by composers including Academy where they get to collaborate Beethoven, Brahms, Schumann, Lutosławski, with renowned musicians, such as pianist Szymanowski, Shostakovich, Poulenc and Jean-Bernard Pommier and cellist Gary Debussy. They have participated at numerous Hoffman. festivals and are invited to perform in France, Austria, Germany, the USA, From 2019 to 2020 they created an event Mexico and Italy. Their first CD release together with the Austrian actress Katharina (in 2013) on the Gramola label was dedi- Stemberger, about Brahms, Robert and cated to Janáček, Prokofiev and Poulenc; Clara Schumann. This project was the highly acclaimed by the critics, it won 4 opening concert for their new Viennese Diapason awards and was, according to series of concerts, “Music through the artistxite.com, one of the ten best classical Seasons – a new concert series in the albums of 2013. This was followed in Ehrbarsaal”, at which they gave an 2014 by a second album, “1914”, acclaimed performance with the cellist featuring works by Louis Vierne and Ophélie Gaillard. Charles Koechlin, which was rated ***** by BBC Music Magazine. Translation: Janet & Michael Berridge, Berlin 16
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 17 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA L’enregistrement d’un album est toujours une Le XXe siècle fut, à bien des égards et dès FRANÇAIS aventure marquante: nous sommes très son début, le siècle de la femme: aucune reconnaissantes à tous ceux qui ont rendu autre époque ne poussa aussi loin la tentative possible cette expérience passionnante, de son émancipation sociale et d’égalité des passionnante de par le choix du programme, sexes, même si ce processus est encore bien rare, et le contexte de confinement dans inachevé en ce début de XXIe siècle. La pro- laquelle nous l'avons vécue. Ainsi, des so- fession de compositrice ne semble-t-elle pas norités mélancoliques, naïves et rêveuses de improbable pour beaucoup aujourd’hui encore? Boulanger, au regard profond de Higdon Il y eut pourtant de tout temps d’admirables sur une nature chaotique, mais lumineuse créatrices – du Moyen-Age jusqu’à nos jours! et source d’énergie pour l’humanité, en passant par le courage, la tendresse com- Cet album fait ainsi place méritée à plexe de Bacewicz, et l’effrayant no man’s quelques-unes des plus grandes compo- land d’Oustvolskaïa - où l’absence de temps sitrices du XXe siècle, et commence en structuré nous renvoie à l’évocation presque France: Lili Boulanger (1893-1918), charnelle de moments terribles de torture et née dans une famille de musiciens (qui ne d’angoisse-, chacune des œuvres choisies connaît sa sœur aînée Nadia, une des prit alors pour nous une résonance spéciale grandes pianistes pédagogues de son au regard de notre propre actualité et temps?), fut très jeune considérée comme la justifia notre choix d‘un ordre chrono- plus douée pour la composition. Première logique, tant nous apparaissait évidente la femme, en 1913, à se voir décerner le très pertinence du témoignage historique et de convoité « Prix de Rome » – le prix de l'évolution stylistique proposée par ces composition le plus important à l’époque, et quatre femmes dans leur siècle. que son père Ernest avait déjà remporté 78 ans auparavant -, elle fut pourtant ridiculisée Louise & Isabelle Chisson en tant que „danger rose „ par la presse conservatrice défendant un domaine ex- clusivement masculin. Cela lui valut, à con- 17
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 18 20th Century Feminine trario, une certaine renommée dans les 1969), que l’on peut considérer comme milieux progressistes. Hélas, la jeune Lili, l’une des voix les plus importantes de la mu- fragilisée par plusieurs maladies chroniques sique européenne du XXe siècle, à égalité graves, ne donnera point la pleine mesure avec ses contemporains masculins. Bacewicz, de son talent, jusqu’à sa mort prématurée à violoniste émérite, montra un intérêt tout l’âge de vingt-cinq ans. particulier pour la formule violon-piano et composa cinq sonates pour cette formation Dans son très beau Nocturne de 1911, de chambre. La sonate pour violon n° sur un rythme de habanera, on constate 4, composée en 1949 et révisée en 1952, encore l’influence de Debussy, de Fauré, marque le début d‘une deuxième phase mais aussi de la musique russe, popularisée dans sa carrière de compositrice, durant à Paris par les tournées des Ballets Russes laquelle elle personnalise son style. Si des de Diaghilev. D’un Matin de Printemps, influences du néoclassicisme français (en l’une de ses dernières œuvres composée particulier la sonate pour violon et piano de en 1917, affiche une personnalité plus Poulenc) et de la musique romantique affirmée. Composée originellement pour tardive de Karol Szymanowski s’y font encore violon et piano, elle sera plus connue, un an sentir, l’oeuvre, telle qu’elle est ici interprétée, après, dans sa version orchestrale. Bien est d’une telle richesse de forme et de qu’encore impressionniste dans la veine des couleurs sonores que l’on s’étonne parfois années 1910, elle est aussi d’une grande qu’il ne s’agisse que d’un simple duo violon- modernité. Sa richesse de contraste piano, tant elle sonne de manière orchestrale. d’humeurs et de caractère, la variété des tempi et des harmonies la rend exigeante Galina Oustvolskaïa (1919-2006), tant dans son interprétation que dans la considérée comme la compositrice russe la technique de jeu. plus importante du XXe siècle, étudia dans Parmi les étudiantes de Nadia Boulanger à les années quarante avec Dmitri Chosta- Paris, figura en .1932-1933 la compositrice kovitch qui l’appréciait beaucoup et lui polonaise Graz yna Bacewicz (1909- prédisait un avenir radieux : « Je suis con- 18
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 19 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA vaincu que la musique de Galina Ivanovna nelle qui conduit à la glaçante résolution finale. » Oustvolskaïa atteindra une renommée mondiale et sera appréciée par tous ceux Jennifer Higdon (*1962), double lauréate pour qui la vérité en musique est de pre- des Grammy et Prix Pulitzer, est incontesta- mière importance ». Mais elle paya du prix blement l’une des compositrices les plus fort de l’invisibilité son aversion pour tout connues des États-Unis depuis le milieu compromis et ses refus systématiques des des années 1990. Membre de l‘ « Atlanta commandes officielles. Sa seule sonate School of Composers » fondée par le chef pour violon et piano, écrite en 1952, d’orchestre Robert Spano, Higdon et son est ainsi marquée du sceau de l’époque de oeuvre appartiennent à l’un des courants la terreur stalinienne. La pianiste Tamara influents de la musique américaine con- Atschba caractérise la pièce en ces termes: temporaine. « Sombre et désespérée, il n’y a dans cette La composition en cinq parties de String œuvre aucune consolation, aucune issue. Poetic est un bel exemple du style pro- Pulsations et sonorités caverneuses – ne gressiste de Higdon, où l’innovation ménage correspondant presque plus aux instruments cependant une place au développement thé- concernés – évoquent l’image du temps matique et à une cohérence musicale plus tra- impitoyablement destructuré dans une ditionnels. La forme en est une suite de «chansons cellule de détention. Les cris étouffés du sans mots », où résonne « l’écho du monde violon sont ceux de l’homme vulnérable, d’aujourd’hui ». Des phrases colorées, ex- épuisé d’angoisse. Un fatalisme comparable pressives, aux multiples facettes, l’incorpora- au permafrost sibérien envahit l’âme. La tion de modes étrangers à la musique clas- structure très stricte en un seul long mouve- sique occidentale, l‘utilisation des quintes pa- ment, l’éventail parcimonieux des textures – rallèles, créent un univers sonore captivant, accords pianissimo, dissonances rampantes laissant libre notre imagination : dans le mon- et silencieuses du piano, auxquels se super- de de Jennifer Higdon, émotion et musique posent les déchirements du violon -, rendent nouvelle ne sont pas antinomiques. interminable et irrévocable la pression émotion- Texte : Dr. Rainer Aschemeier 19
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 20 20th Century Feminine Kammerphilharmonie de Salzbourg et l’Orchestre Philharmonique de Prague. Invitée dans de nombreux festivals, Louise travaille avec des musiciens tels Isaac Stern, Maya Glesarova, Tedi Papavrami, Augustin Dumay, Wolfgang Marschner et Ana Chumachenco. Elle se distingue par un choix de programmes audacieux, notam- ment lors de récitals en solo avec les 24 Caprices de Paganini, les sonates d’Ysaye, de Bach et de Prokofiev, et par ses inter- prétations des concertos de Mozart, Beet- hoven, Brahms, Prokofiev, Paganini et Bartók. En 2013, elle devient premier violon Louise Chisson, formée à Bordeaux dès du quatuor à cordes Ensemble LUX. Pro- l’âge de quatre ans par le grand professeur fesseur au Conservatoire Prayner de Vienne Robert Papavrami, poursuit ses études avec depuis 2015, elle enseigne maintenant au la célèbre violoniste Dora Schwarzberg à Conservatoire Schubert. l’Université de Musique et d’Arts de la Scène de Vienne, où elle reçoit son Master- Degree à l’unanimité avec les félicitations du jury, puis le grand Prix d’Honneur de l’Université. Habituée à la scène depuis son plus jeune âge, elle se produit en soliste avec, entre autres, les Solistes Moscou- Montpellier, l’Ukraine National Symphony Orchestra, l’Orchestre d’Auvergne, l’Or- chestre de Chambre de Toulouse, la 20
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 21 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA La pianiste géorgienne Tamara Atschba est décrite par BBC Music Magazine comme une « pianiste incroyablement inspirée ». Sa forte personnalité musicale, son touché unique et la grande qualité de son jeu, furent appréciés par de grands musiciens tels que Zubin Metha, Vladimir Ashkenazy (« Un jeu exquis »), Martha Argerich, Wolfgang Marschner, Ivry Gitlis, Yehudi Menuhin et Claudio Abbado. Elle est pen- dant de nombreuses années pianiste attitrée de la grande violoniste Dora Schwarzberg ainsi que de Günter Pichler, primarius du quatuor Alban Berg. Concerts et enregistre- ments - entre autres au Wiener Konzerthaus, enseigne à l’Université de Musique et d’Arts à la Wiener Musikverein, à la Bösendorfer- de la Scène de Vienne, au Conservatoire saal, la salle Flagey à Bruxelles, au Conser- Prayner de 2012 à 2020 et au Con- vatoire Liszt de Budapest, à l’Arturo Bene- servatoire Schubert de Vienne depuis detti Michelangeli Hall, au Kaufman Hall l’automne 2020. New York, à l’Oriental Art Center de Shang- hai, au Rose Theater Hall à Fuji au Japon -, sont les témoins de sa grande activité artistique. Tamara Atschba, membre de l’International Academy of Performing Arts and Sciences, est souvent l’invitée de festivals, donne des Masterclasses et parti- cipe en tant que membre du jury à des concours internationaux. Depuis 1995, elle 21
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 22 20th Century Feminine Louise Chisson et Tamara Atschba Chisson et Tamara Atschba coopèrent aussi collaborent depuis 2008 pour perpétuer la dans l’enseignement et le soutien aux jeunes longue tradition du duo violon-piano, mais talents : 2016 voit la fondation de l’Esperus aussi inciter le public à redécouvrir un réper- Art Fund et de l’Académie de Musique toire plus rare. Elles se distinguent par leur Esperus, qui les amène à collaborer avec interprétation des œuvres de Beethoven, des musiciens de renom comme le violoncel- Brahms, Schumann, Debussy, mais aussi de liste Gary Hoffman et le pianiste Jean- Lutoslawski, Szymanowski, Chostakovitch, Bernard Pommier. En 2019 et 2020, elles Poulenc, Janacek, ... Elles participent à de invitent l’actrice autrichienne Katharina nombreux festivals en France, Autriche, Stemberger pour une série de concerts- Italie, Allemagne, aux États-Unis, au lecture autour de Brahms, Robert et Clara Mexique, ... Schumann. Ce spectacle sera l’ouverture de leur nouveau cycle de concerts viennois, Leur premier disque (2013), enregistré pour «Musik durch die Jahreszeiten», à la salle le label autrichien Gramola, est dédié à Ehrbar, où elles se produisent également Janacek, Prokofiev et Poulenc. Cet album, avec la violoncelliste Ophélie Gaillard. très apprécié par la critique, reçoit 4 Diapasons et figure parmi les dix meilleurs albums classiques de l’année 2013 sur Artistxite.com. Un deuxième enregistrement, « 2014 », avec des œuvres de Louis Vierne et de Charles Koechlin, se verra décerner **** par le BBC Music Magazine. En 2015, le duo crée au 27ème Festival l’Eté Musical en Bergerac le Scriabin Project, spectacle son et lumière au succès retentissant. En dehors de la scène, Louise 22
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 23 LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA 23
HC20044.Booklet.20thCentury.qxp Seite 24 Aufnahmen / Recordings: Wien, Ehrbar Saal, December 7, 9, 10, 16 & 18, 2020 Tonmeister/ Director of Recording: Akihiro Yamada Einführungstext / Programme Notes: Dr. Rainer Aschemeier Übersetzung / Translation: Janet & Michael Berridge, Berlin Traduction en français: Louise & Isabelle Chisson Photo: Andrej Grilc Graphic Arts: Birgit Fauseweh & 훿 2021 by Profil Medien GmbH / hänssler CLASSIC D – 73765 Neuhausen, info@haensslerprofil.de, www.haensslerprofil.de HC20044 With sincere thanks to the C. Bechstein Pianoforte AG for providing and tuning the C. Bechstein concert grand piano D282 Mit herzlichem Dank an die C. Bechstein Pianoforte AG für die Bereitstellung und Stimmung des C. Bechstein Konzertflügels D282
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