20th Century Feminine - LOUISE CHISSON violin TAMARA ATSCHBA piano

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    20 Century Feminine
            th
      BOULANGER I BACEWICZ I USTWOLSKAJA I HIGDON

                                     LOUISE CHISSON violin
                                            TAMARA ATSCHBA piano
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                                               20th Century Feminine
              Die Aufnahme eines Albums ist immer ein         den erinnert, ohne zu wissen, was am
DEUTSCH

              erstaunliches Abenteuer, das diesmal etwas      nächsten Tag geschehen wird . Und schließ-
              Besonderes war, und wir sind sehr dankbar       lich, Higdon und ihr organisiertes Chaos,
              an alle, die diese Aufnahme ermöglicht          doch nicht hoffnungslos, ein wenig rebel-
              haben. Warum aber etwas Besonderes?             lisch, emotional, mit einem tiefen Blick auf
              Erstens durch die Wahl dieses Programms,        die Natur, die als Licht und Energiequelle
              selten und aufregend, und zweitens durch        für die Menschheit erscheint.
              die Tatsache, dass dieses Projekt von der
              Covid-19-Pandemie begleitet wurde. Und                 Louise Chisson und Tamara Atschba
              schließlich wegen der besonderen Bedeu-
              tung, die jedes dieser Werke genau unter
              den gegenwärtigen Umständen erlangt hat.        20th Century feminine –
              Es besteht kein Zweifel daran, dass die         Louise Chisson & Tamara Atschba
              chronologische Reihenfolge der Stücke eine
              Geschichte erzählt, die die Entwicklung der     Das 20. Jh. war in vielerlei Hinsicht ein
              Stile im Laufe des Jahrhunderts zeigt und       Jahrhundert der Frau: In keinem Zeitalter
              die Ereignisse bezeugt, deren Zeitgenossen      zuvor wurden die gesellschaftliche Emanzi-
              sie waren. Aber heute, nachdem wir diese        pierung und die Gleichberechtigung der
              Musik ab dem ersten Lockdown bis zum            Geschlechter stärker vorangetrieben –
              heutigen Tag erlebt haben, ist diese Musik      auch, wenn dieser Prozess hart erkämpft
              und diese Reihenfolge für uns äußerst           war und auch im 21. Jh. längst noch nicht
              relevant geworden.                              abgeschlossen ist. Im Bereich der Musik
              Von melancholischen, naiven und immer           zum Beispiel wirkt der Beruf der Kompo-
              noch etwas verträumten Klängen Boulangers       nistin auf viele auch heute noch seltsam
              über den Mut, die Zärtlichkeit und Komplexi-    unvertraut. Dabei gab es bedeutende
              tät von Bacewicz, bis hin zu Ustvolskajas       Musikschöpferinnen in allen Epochen – vom
              Niemandsland, wo die Abwesenheit struk-         Mittelalter bis in die Gegenwart!
              turierter Zeit uns an ziellose Tage und Stun-
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                          LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   Dieses Album stellt einige der größten         noch verschiedene Einflüsse ausmachen:
   Kompositionen für Violine und Klavier von      Debussy, Fauré, aber auch die in Paris sehr
   Komponistinnen des 20. Jh. in den Fokus,       populäre russische Musik der Zeit.
   und es beginnt in Frankreich: Lili Boulan-
   ger (1893-1918) stammte aus einer              D'un Matin de Printemps ist eigen-
   traditionsreichen Musikerfamilie. Während      ständiger und eines ihrer letzten Werke,
   ihre Schwester Nadia sich zur führenden        komponiert 1917 in einer Phase körper-
   Musikpädagogin ihrer Zeit entwickelte, galt    licher Erholung. Die hier zu hörende Ver-
   Lili als die begabtere Komponistin. Ihr wur-   sion für Violine und Klavier ist die Original-
   de als erster Frau der begehrte „Prix de       komposition des Stücks, das ein Jahr später
   Rome“ verliehen – der bedeutendste Kom-        auch als Orchesterwerk bekannt wurde.
   positionspreis ihrer Zeit, den 78 Jahre        Es beinhaltet Musik, die vordergründig
   zuvor bereits ihr Vater Ernest gewonnen hat-   betrachtet impressionistisch klingt, aber
   te. Die konservative Presse sah es gar nicht   über die Moden der 1910er-Jahre doch
   gern, dass sich eine Frau anschickte, in       deutlich hinaus in die Zukunft weist. Es ist
   eine „Männerdomäne“ vorzustoßen. Und           ein relativ kurzes, aber reichhaltiges Stück
   so wurde Lili Boulanger als „die rosa Ge-      mit einer Vielfalt von Charakteren, Tempi,
   fahr“ verspottet, was ihr im Umkehrschluss     Stimmungen und sehr ausdrucksvollen,
   einigen Ruhm in progressiven Kreisen ein-      bisweilen überraschend fortschrittlichen
   brachte. Leider litt Boulanger unter einer     Harmonien. Sowohl in Fragen der Phrasie-
   labilen Gesundheit: Zu einer angeborenen       rung als auch spieltechnisch stellt das Werk
   Bronchialerkrankung kamen eine Masernin-       hohe Anforderungen.
   fektion, eine schwere Lungenentzündung
   und eine chronische Darmerkrankung, wel-       Zu den Schülerinnen von Nadia Boulanger
   che schließlich zu ihrem frühen Tod führte.    gehörte
                                                        . auch die polnische Komponistin
                                                  Graz yna Bacewicz (1909-1969). Sie
   In Boulangers atemberaubend schönem            ist zweifellos eine der wirklich bedeutenden
   Nocturne aus dem Jahr 1911 kann man            Stimmen in der europäischen Musik des
                                                                                                   3
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       20. Jahrhunderts. Durch das zunehmende          Galina Ustwolskaja (1919-2006) gilt
       Interesse an ihren Kompositionen, das etwa      neben Sofia Gubaidulina als die wohl
       seit den 2000er-Jahren einsetzte, wurde         bedeutendste russische Komponistin des
       deutlich, dass sie mit ihrem qualitativ hoch-   20. Jh. Sie war eine Kompositionsschülerin
       stehenden Œuvre jederzeit auf Augenhöhe         Dmitri Schostakowitschs, der sie sehr
       mit ihren meist wesentlich prominenteren        schätzte. Schostakowitsch sagte ihr und
       männlichen Zeitgenossen komponierte.            ihrer Musik eine strahlende Zukunft voraus,
                                                       doch bereits in Ustwolskajas konsequenter
       Für die Instrumentalkombination aus Violine     Weigerung, Auftragswerke anzunehmen,
       und Klavier zeigte Bacewicz eine ganz be-       zeigte sich ihre generelle Abneigung gegen
       sondere Vorliebe und schuf ein vielgestalti-    jegliche Kompromisse. Für ein im Rahmen
       ges Œuvre, darunter auch fünf Sonaten. Ih-      der Möglichkeiten der UdSSR wohl weit-
       re 1949 komponierte, 1952 revidierte            gehend unbeeinflusstes Komponieren in
       Violinsonate Nr. 4 steht am Beginn ihrer        Genres, die nur sie selbst bestimmte, zahlte
       zweiten Schaffensphase. Bacewicz fand in        sie den Preis, dass sie von der Öffentlichkeit
       dieser Zeit zu ihrem Personalstil. Zwar sind    lange Zeit kaum beachtet wurde.
       noch Einflüsse des französischen Neoklas-
       sizismus (insbesondere der Violinsonate         Ihre einzige Violinsonate schrieb Ust-
       Poulencs) feststellbar, und auch ein Art        wolskaja 1952. Sie ist geprägt von der Zeit
       Nachklang der spätromantischen Musik            des stalinistischen Terrors. Die Pianistin die-
       Karol Szymanowskis, doch ist die Sonate         ser Aufnahme, Tamara Atschba, charak-
       handwerklich so perfekt gearbeitet und          terisiert das Stück mit folgenden Worten:
       geht mit einem solch verblüffenden Reich-       „Düster und hoffnungslos. Hier gibt es kei-
       tum an Klangfarben einher, dass man sich        nen Trost. Holzpulse und tickende, sozu-
       zuweilen wundert, wie die Kombination           sagen nicht pianistische Klänge beschwö-
       aus lediglich einer Violine und einem           ren das Bild von Zeit in einer Gefängnis-
       Klavier solche sinfonischen Dimensionen         zelle herauf. Die emotionale Geigenstimme
       heraufzubeschwören vermag.                      erscheint wie die Stimme des verletzlichen
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   Menschen, wie sie in einem erschöpften, er-     In der fünfteiligen Komposition String Poetic
   stickten Zustand aufschreit. Es entsteht eine   zeigt sich Higdons progressiver, und doch
   Atmosphäre vollständiger Apathie. Sibiri-       stets der musikalischen Konsistenz und
   scher Permafrost dringt in die Seele ein. Die   thematischen Entwicklung verpflichteter Stil.
   Struktur ist sehr streng, die Bewegung          Formell handelt es sich um eine Suite
   minimal, doch es gibt Momente emotiona-         moderner „Lieder ohne Worte“. Die Kom-
   len Drucks, der endlos und unwiderruflich       ponistin gibt uns kein eindeutiges Pro-
   zu sein scheint. Die Bandbreite der Texturen    gramm an die Hand, lässt lediglich durch-
   ist eher gering – von „tropfenden“ Pianis-      blicken, dass in ihrer Komposition das
   simo-Akkorden über grausame „Messer-            „Echo der Welt von heute“ zu hören sei.
   stiche“ der Geige im Espressivo bis hin zu      Durch die farbenreiche, ausdrucksstarke
   „leise kriechenden“ Dissonanzen im Klavier-     Musik kann sich jeder ein eigenes Pro-
   part in pp. Der letzte Abschnitt des Stücks     gramm zu dieser spannenden und facetten-
   erinnert an die Schritte eines Opfers, das      reichen Musik imaginieren, die zeigt, dass
   zur Hinrichtung geführt wird.“                  Emotion und Neue Musik keine sich gegen-
                                                   seitig ausschließenden Größen sein müssen.
   Die zweifach Grammy-prämierte sowie mit         Die Suite zeigt in der Inkorporation von
   dem hochangesehenen Pulitzer-Preis aus-         Skalen, die der westlichen klassischen
   gezeichnete Jennifer Higdon (*1962)             Musik fremd sind sowie Quintparallelen
   zählt etwa seit Mitte der 1990er-Jahre zu       viele individuelle und originelle komposito-
   den bekanntesten Komponistinnen der             rische Ideen.
   USA. Sie gehört zu der vom Dirigenten
   Robert Spano begründeten „Atlanta School                              Dr. Rainer Aschemeier
   of Composers“, die heute in den USA zu
   den einflussreichen Strömungen in der zeit-
   genössischen Musik zählt. Higdons Musik
   wird weltweit viel gespielt und erfreut sich
   immer größerer Beliebtheit.
                                                                                                   5
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                                                      de Toulouse, der Salzburger Kammer-
                                                      philharmonie und der Prager Philharmonie.
                                                      Sie ist zu zahlreichen Festivals eingeladen
                                                      worden und arbeitete mit Musikern wie
                                                      Isaac Stern, Maya Glesarova, Tedi Papav-
                                                      rami, Augustin Dumay, Wolfgang Mar-
                                                      schner und Ana Chumachenco.
                                                      Sie zeichnet sich durch mutige Programm-
                                                      wahl und große technische Präzision bei
                                                      der Wiedergabe aller 24 Capricen Paganinis,
                                                      der Sonaten Ysaÿes, Bachs und Prokofievs
                                                      sowie bei ihren Interpretationen der Violin-
                                                      konzerte von Mozart, Beethoven, Brahms,
                                                      Prokofiev und Bartók aus.
       Louise Chisson wurde in Bordeaux ge-           Louise Chisson ist seit 2013 Primarius des
       boren. Im Alter von vier Jahren begann sie     Streichquartetts Ensemble LUX, ein Streich-
       mit Professor Robert Papavrami Violine zu      quartett der ausschliesslich Musik des
       spielen. Sie studierte mit ihm bis 2005.       20. und 21. Jahrhunderts zur Aufführung
       Danach setzte sie ihr Studium mit der be-      bringt.
       rühmte Geigerin Dora Schwarzberg an der        Sie unterrichtet zwischen 2015 und 2020
       Universität für Musik und darstellende Kunst   am Prayner Konservatorium Wien und seit
       Wien fort, wo sie ihr Master-Degree mit ein-   Herbst 2020 weiter am Schubert Konser-
       stimmigen Auszeichnung der Jury bestand.       vatorium.
       Louise fühlt sich seit jungen Jahren auf der
       Bühne wohl. Sie konzertierte u. a. mit den
       Solistes Moscou-Montpellier, dem Ukraine
       National Symphony Orchestra, dem Orchestre
       d'Auvergne, dem Orchestre de Chambre
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                           LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   Von BBC Music Magazine wird die geor-
   gische Pianistin Tamara Atschba als
   „unvergleichbare, unglaublich inspirierte Pi-
   anistin“ gewürdigt. Ihre starke musikalische
   Persönlichkeit, die hohe Qualität ihres
   Spiels und die außergewöhnliche Farbe
   ihres Klangs wurden von international re-
   nommierten Musikern wie Zubin Metha,
   Vladimir Ashkenazy (“Auserlesenes Klavier-
   spiel”), Martha Argerich, Wolfgang Marschner
   („Homogenität und hoch geschulte Technik
   sind hier selbstverständliche Prädikate und
   nur Rahmen für ihr blutvolles Musikanten-
   tum, das bis ins Feinste sensibilisiert ist“),
   Ivry Gitlis, Yehudi Menuhin, Claudio Abbado      chen Tätigkeit. Sie tritt in zahlreichen inter-
   hoch gelobt. Sie war eine langjährige Kam-       nationalen Festivals auf. Tamara Atschba,
   mermusik Partnerin der renommierte Gei-          Mitglied der International Academy of
   gerin Dora Schwarzberg.                          Performing Arts and Sciences, wird häufig
   Zahlreiche CD-Einspielungen und Konzert-         zu Meisterkursen in Europa und Asien und
   auftritte u.a. im Wiener Konzerthaus, Wiener     als Jurorin zu internationalen Musikwettbe-
   Musikverein, ORF, Bösendorfer-Saal, Flagey       werben eingeladen. Seit 1995 unterrichtet
   in Brüssel, Liszt Konservatorium Budapest,       sie an der Universität für Musik und Darstel-
   Arturo Benedetti Michelangeli Hall, Jacques      lende Kunst Wien und zwischen 2012 und
   Thibaud Paris Konservatorium, Kaufman            2020 am Prayner Konservatorium Wien.
   Hall New York, Royal Academy London,             Sie ist ab Herbst 2020 am Schubert Kon-
   Oriental Art Center Shanghai, Rose Theater       servatorium tätig. Die Leistungen ihrer
   Hall Fuji Japan, Daejeon Art Center Korea        Studenten bei internationalen Wettbewer-
   sind Zeugen ihrer weitreichenden künstleri-      ben und Festivals sind zahlreich.
                                                                                                      7
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                                        20th Century Feminine
       Louise Chisson und Tamara Atschba              In 2015 das Duo erstellt das Scriabin
       spielen zusammen seit 2008. Ihre Zu-           Project, ein Musik & Licht Konzert, das
       sammenarbeit zielt darauf ab, die lange        beim 27. Festival l'Eté Musical en Bergerac
       Tradition der Violine - Klavierduos fortzu-    mit grossen Erfolg aufgeführt wurde.
       führen sowie das heutige Publikum dazu zu
       bewegen, ein seltener gespieltes Repertoire    Zusätzlich zu ihrem Zusammenspiel, Louise
       wiederzuentdecken.                             Chisson und Tamara Atschba arbeiten ge-
                                                      meinsam beim unterrichten sowie bei der
       Sie unterscheiden sich mit Aufführungen        Unterstützung jungen Künstlern. In 2016
       von Komponisten wie u.a. Beethoven,            gründen sie zusammen den Esperus Art
       Brahms, Schumann, Lutoslawski, Szyman-         Fund und die Esperus Music Academy
       owski, Shostakovich, Poulenc, Debussy,         durch welche sie Mitwirkungen mit renom-
       ...Sie haben in zahlreiche Festivals teilge-   mierten Musikern schaffen so wie Pianist J
       nommen und werden in Frankreich, Öster-        ean-Bernard Pommier und Cellist Gary
       reich, Deutschland, USA, Mexico, Italien,      Hoffman.
       engagiert.
                                                      2019-2020 schaffen sie eine Veranstaltung
       Ihre erste CD-Veröffentlichung (2013) beim     in Zusammenarbeit mit der Österreichische
       Label Gramola ist den Komponisten Janacek,     Schauspielerin Katharina Stemberger, über
       Prokofiev und Poulenc gewidmet. Die war        Brahms, Robert und Clara Schumann.
       von der Kritik hoch gelobt, hat 4 Diapasons    Dieses Projekt wird ebenfalls das Eröff-
       bekommen und zählte laut artistxite.com zu     nungskonzert ihrer neuen Wiener Konzert-
       den zehn besten Klassik-Alben des Jahres       reihe, “Musik durch den Jahreszeiten –
       2013. Folgt eine zweite Aufnahme "2014",       neue Konzertreihe im Ehrbarsaal”, wo sie
       mit Werken von Louis Vierne und Charles        ebenfalls mit grossem Erfolg zusammen mit
       Koechlin, die bekommt ***** von BBC            Cellistin Ophélie Gaillard aufgetretten sind.
       Music Magazine.

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                      LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA

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                                                  20th Century Feminine
               20th Century feminine                             absence of structured time reminds us of
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                                                                 aimless days and hours without knowing
               Recording an album is always an amazing           what might happen the next day. And
               adventure, this time even more so, and we         finally, Jennifer Higdon and her organised
               are very grateful to everyone who made            chaos that is nevertheless not hopeless, but
               this CD possible. But why was it so special?      a little rebellious, emotional,with deep
               Firstly, because of the choice of programme,      insight into nature that seems to be a light
               of little known, exciting works, and second-      and source of energy for humankind.
               ly due to the fact that this project was over-
               shadowed by the Covid-19 pandemic.                        Louise Chisson and Tamara Atschba
               Finally, there is the special significance that
               each of these works has attained precisely        20th-century feminine –
               under the current circumstances.                  Louise Chisson & Tamara Atschba

               There is no doubt that the chronological          The twentieth century was in many respects
               sequence of the pieces tells a story docu-        the century of women: in no era before
               menting the development of musical styles         were the causes of social emancipation
               over the course of the century in witness to      and gender equality so energetically driven
               contemporary events. But today, having            forward – even if that process had to be
               experienced this music from the first lock-       fought for vehemently and is, even in the
               down through to the present day, the music        twenty-first century, still not completed by a
               itself and the sequencing have taken on a         long way. In the field of music for example,
               very significant relevance for us.                the professional designation of composer
               From the melancholic, naïve and yet               for a woman seems strangely unfamiliar to
               somewhat dreamy sounds of Lili Boulanger          many people. Yet there have been impor-
               through the courage, tenderness and com-          tant female composers in all eras – from the
               plexity of Grazyna Bacewicz, to Galina            Middle Ages to the present day!
               Ustvolskaya’s no-man’s land, where the
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                           LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   This album focuses on some of the greatest      in Paris of that time can be discerned in
   compositions for violin and piano by fema-      Boulanger’s breathtakingly beautiful Noctur-
   le composers of the twentieth century,          ne from 1911. D’un Matin de Printemps
   beginning in France: Lili Boulanger             is more self-contained and is one of her last
   (1883-1918) came from a family steeped          works, composed in 1917 during a period
   in the musical tradition. While her sister      of recuperation. The version heard here for
   Nadia developed into the leading music          violin and piano is the original composition
   educator of her time, Lili was seen as the      that just one year later came to be known
   more talented composer of the two. She          as an orchestral work. It comprises music
   was the first woman to be awarded the Prix      that at first glance sounds Impressionistic,
   de Rome – the most prestigious composition      but which points clearly into the future
   prize of the day, which her father Ernest       beyond the fashion of the years before and
   had won 78 years earlier. The conservative      just after 1914. It is a relatively short but
   press was not at all impressed that a           comprehensive piece with a wealth of
   woman was determined to make inroads            characters, tempi, moods and highly ex-
   into what was seen as a “man’s world”.          pressive, at times surprisingly advanced
   Consequently, Lili Boulanger was derided        harmonies. The work makes considerable
   as “the pink peril”, a title that conversely    demands on the performer both in the
   brought her something of a reputation in        phrasing and in the playing technique.
   progressive circles. Sadly, Lili Boulanger
   suffered from poor health: a case of            One of Nadia Boulanger’s . pupils was the
   measles exacerbated a congenital bron-          Polish composer Graz yna Bacewicz
   chial complaint , on top of pneumonia and       (1909-1969). She is undoubtedly one of
   Crohn’s disease, all of which ultimately led    the most significant voices in European
   to her premature death.                         music of the twentieth century. Thanks to the
                                                   increasing interest in her works, which set
   Various influences from Debussy and Fauré       in at the beginning of the present century, it
   as well as the Russian music that was popular   has become clear that the superior quality
                                                                                                    11
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                                         20th Century Feminine
        of her body of work ranks on the same          predicted a brilliant future for her and her
        level with that of many of her more promi-     music, but Ustvolskaya’s consistent refusal
        nent male contemporaries.                      to accept commissions was a clear sign of
        Bacewicz had a predilection for the instru-    her determination not to make any com-
        mental combination of violin and piano and     promises in her life. Consequently she paid
        she composed a highly versatile oeuvre         the price of only composing in genres she
        for it, including five sonatas. Her Violin     favoured within the confines of the Soviet
        Sonata no. 4 composed in 1949 and              system irrespective of outside influence,
        revised in 1952 comes at the beginning of      which was that for a very long time she
        her second creative phase, when she found      was largely ignored by the public.
        her own personal style. There are, true
        enough, hints of French neo-Classicism (in     Ustvolskaya composed her only Violin
        particular Poulenc’s Violin Sonata), and       Sonata in 1952. It is defined by the era of
        even an echo of Karol Szymanowski’s late       Stalin’s Great Purge (1938). The pianist on
        Romantic piano music, but the sonata is        this recording, Tamara Atschba, describes
        technically so perfectly honed and is ac-      the work thus: “Dark and beyond hope.
        companied by such an astounding wealth         There is no comfort here. Wooden pulsing
        of timbres that the listener may sometimes     and ticking, non-pianistic sounds as it were
        wonder how such a combination of sound         evoke an image of time spent in a prison
        can be conjured up by just a violin and pia-   cell. The emotional violin part seems to be
        no to produce such symphonic dimensions.       the voice of the vulnerable human being,
                                                       crying out in exhausted, strangled tones.
        Galina Ustvolskaya (1919-2006) is              An atmosphere of complete apathy reigns.
        acknowledged, alongside Sofia Gubaidulina,     Siberian permafrost penetrates the soul. The
        as the best known Russian female composer      structure is very strict, movement is minimal,
        of the twentieth century. She was a com-       but there are moments of emotional tension
        position pupil of Dmitry Shostakovich, who     that seem to be endless and irreversible.
        thought very highly of her. Shostakovich       The spectrum of the textures is not wide –
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                            LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   from ‘dripping’ pianissimo chords through         “echo of today’s world” can be heard in
   ‘grisly stab wounds’ from the violin in the       her composition. Thanks to her colourful,
   espressivo to ‘softly crawling’ dissonances       expressive music, any listener can conjure
   in the piano in pp. The final section of the      up their own programme to fit this exciting,
   work is reminiscent of a victim’s steps on        multi-facetted work that provides proof that
   the way to their execution.”                      emotion and new music do not have to be
                                                     mutually exclusive. In its incorporation of
   Jennifer Higdon (b. 1962) has won                 scales that are alien to western classical
   two Grammys and the coveted Pulitzer              music and in its use of consecutive fifths, the
   Prize and since the mid-1990s has been            suite demonstrates many individual and
   acknowledged as one of the best known             original compositional ideas.
   female composers in the USA. She is a
   member of the Atlanta School of Com-                                     Dr. Rainer Aschemeier
   posers founded by the conductor Robert
   Spano, an institution which is one of America’s
   most influential movements in the field
   of contemporary music. Higdon’s music is
   played around the world and is becoming
   ever more popular.

   In her five-part composition String Poetic
   Higdon’s progressive style comes to the fo-
   re, which is committed at the same time to
   musical coherence and thematic develop-
   ment. In formal terms it is a suite of modern
   “songs without words”. The composer does
   not provide her listeners with a tangible
   programme; she simply implies that an
                                                                                                       13
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                                          20th Century Feminine
                                                         merphilharmonie and the Prague Phil-
                                                         harmonie. Furthermore, she has been in-
                                                         vited to take part in numerous festivals and
                                                         has worked with musicians such as Isaac
                                                         Stern, Maya Glesarova, Tedi Papavrami,
                                                         Augustin Dumay, Wolfgang Marschner and
                                                         Ana Chumachenco.

                                                         She stands out from the crowd with her
                                                         courageous choice of music and her skilled
                                                         technical precision in her performance of
                                                         all of Paganini’s 24 Caprices, the Sonatas
        Louise Chisson was born in Bordeaux.             by Ysaÿe, Bach and Prokofiev, as well as in
        She began learning to play the violin at the     her interpretations of the violin concertos by
        age of four with Professor Robert Papavrami,     Mozart, Beethoven, Brahms, Prokofiev and
        studying with him until 2005. She then           Bartók.
        continued her studies with the famous vio-
        linist Dora Schwarzberg at the University of     Louise Chisson has been first violin with the
        Music and Performing Arts in Vienna,             Ensemble LUX string quartet since 2013,
        where she attained her Master’s degree           an ensemble which concentrates exclusively
        with distinction, awarded unanimously by         on performing music of the twentieth and
        the entire jury. Louise has felt perfectly at    twenty-first centuries. She has been teaching
        home on stage from an early age. She             at the Prayner Conservatoire in Vienna from
        has given concerts with many musicians,          2015 and additionally since autumn 2020
        including the Solistes Moscou-Montpellier        at the Schubert Conservatoire.
        ensemble, the Ukraine National Symphony
        Orchestra, l’Orchestre d’Auvergne, l’Orchestre
        de Chambre de Toulouse, Salzburger Kam-
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                          LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   BBC Music Magazine praises the Georgian
   pianist Tamara Atschba as an “inimitable,
   unbelievably inspired pianist”. Her strong
   musical personality, the high quality of her
   playing and the exceptional timbre of her
   sound have been highly commended by
   internationally renowned musicians such as
   Zubin Mehta, Vladimir Ashkenazy (“ex-
   quisite piano playing”), Martha Argerich,
   Wolfgang Marschner (“homogeneity and
   well honed technique are her natural
   attributes and merely the framework for her
   full-blooded musicianship that is sensitized   and the Daejeon Art Center Korea attest to
   to the highest degree”), Ivry Gitlis, Yehudi   her wide-ranging artistic career. She takes
   Menuhin, Claudio Abbado. For many              part in numerous international festivals.
   years she was chamber music partner to         Tamara Atschba, member of the Interna-
   the renowned violinist Dora Schwarzberg.       tional Academy of Performing Arts and
                                                  Sciences, is frequently invited to hold
   Numerous CD recordings and concert             master classes in Europe and Asia and to
   performances at venues including Vienna’s      be a jury member at international music
   Konzerthaus and Musikverein, Austrian          competitions. Since 1995 she has been
   Radio (ORF) and the Bösendorfer Hall, the      teaching at the University of Music and Per-
   Flagey in Brussels, the Liszt Conservatoire    forming Arts in Vienna and from 2012 to
   Budapest, Arturo Benedetti Michelangeli        2020 she taught at the Prayner Conserva-
   Hall, Jacques Thibaud Conservatoire in         toire in Vienna. She has been teaching at
   Paris, Kaufman Hall New York, Royal            the Schubert Conservatoire since the autumn
   Academy London, Oriental Art Center            of 2020. Many of her students have excelled
   Shanghai, Rose Theater Hall in Fuji, Japan     at international competitions and festivals.
                                                                                                 15
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                                         20th Century Feminine
        Louise Chisson and Tamara Atschba               In 2015 the duo collaborated on the
        have been playing together since 2008.          Scriabin Project, a concert of music and
        Their collaboration is aimed at continuing      light performed to great acclaim at the 27th
        the long-held tradition of violin-piano duos,   L’Eté Musical en Bergerac Festival. In
        and to encourage the audiences of today to      addition to their artistic collaboration,
        rediscover seldom played repertoire for the     Louise Chisson and Tamara Atschba work
        formation.                                      together in teaching and supporting
                                                        young artists. In 2016 they founded the
        They have distinguished themselves in per-      Esperus Art Fund and the Esperus Music
        formances of works by composers including       Academy where they get to collaborate
        Beethoven, Brahms, Schumann, Lutosławski,       with renowned musicians, such as pianist
        Szymanowski, Shostakovich, Poulenc and          Jean-Bernard Pommier and cellist Gary
        Debussy. They have participated at numerous     Hoffman.
        festivals and are invited to perform in
        France, Austria, Germany, the USA,              From 2019 to 2020 they created an event
        Mexico and Italy. Their first CD release        together with the Austrian actress Katharina
        (in 2013) on the Gramola label was dedi-        Stemberger, about Brahms, Robert and
        cated to Janáček, Prokofiev and Poulenc;        Clara Schumann. This project was the
        highly acclaimed by the critics, it won 4       opening concert for their new Viennese
        Diapason awards and was, according to           series of concerts, “Music through the
        artistxite.com, one of the ten best classical   Seasons – a new concert series in the
        albums of 2013. This was followed in            Ehrbarsaal”, at which they gave an
        2014 by a second album, “1914”,                 acclaimed performance with the cellist
        featuring works by Louis Vierne and             Ophélie Gaillard.
        Charles Koechlin, which was rated *****
        by BBC Music Magazine.                                                         Translation:
                                                                   Janet & Michael Berridge, Berlin

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                          LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   L’enregistrement d’un album est toujours une   Le XXe siècle fut, à bien des égards et dès

                                                                                                    FRANÇAIS
   aventure marquante: nous sommes très           son début, le siècle de la femme: aucune
   reconnaissantes à tous ceux qui ont rendu      autre époque ne poussa aussi loin la tentative
   possible cette expérience passionnante,        de son émancipation sociale et d’égalité des
   passionnante de par le choix du programme,     sexes, même si ce processus est encore bien
   rare, et le contexte de confinement dans       inachevé en ce début de XXIe siècle. La pro-
   laquelle nous l'avons vécue. Ainsi, des so-    fession de compositrice ne semble-t-elle pas
   norités mélancoliques, naïves et rêveuses de   improbable pour beaucoup aujourd’hui encore?
   Boulanger, au regard profond de Higdon         Il y eut pourtant de tout temps d’admirables
   sur une nature chaotique, mais lumineuse       créatrices – du Moyen-Age jusqu’à nos jours!
   et source d’énergie pour l’humanité, en
   passant par le courage, la tendresse com-      Cet album fait ainsi place méritée à
   plexe de Bacewicz, et l’effrayant no man’s     quelques-unes des plus grandes compo-
   land d’Oustvolskaïa - où l’absence de temps    sitrices du XXe siècle, et commence en
   structuré nous renvoie à l’évocation presque   France: Lili Boulanger (1893-1918),
   charnelle de moments terribles de torture et   née dans une famille de musiciens (qui ne
   d’angoisse-, chacune des œuvres choisies       connaît sa sœur aînée Nadia, une des
   prit alors pour nous une résonance spéciale    grandes pianistes pédagogues de son
   au regard de notre propre actualité et         temps?), fut très jeune considérée comme la
   justifia notre choix d‘un ordre chrono-        plus douée pour la composition. Première
   logique, tant nous apparaissait évidente la    femme, en 1913, à se voir décerner le très
   pertinence du témoignage historique et de      convoité « Prix de Rome » – le prix de
   l'évolution stylistique proposée par ces       composition le plus important à l’époque, et
   quatre femmes dans leur siècle.                que son père Ernest avait déjà remporté 78
                                                  ans auparavant -, elle fut pourtant ridiculisée
                      Louise & Isabelle Chisson   en tant que „danger rose „ par la presse
                                                  conservatrice défendant un domaine ex-
                                                  clusivement masculin. Cela lui valut, à con-
                                                                                             17
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                                         20th Century Feminine
        trario, une certaine renommée dans les          1969), que l’on peut considérer comme
        milieux progressistes. Hélas, la jeune Lili,    l’une des voix les plus importantes de la mu-
        fragilisée par plusieurs maladies chroniques    sique européenne du XXe siècle, à égalité
        graves, ne donnera point la pleine mesure       avec ses contemporains masculins. Bacewicz,
        de son talent, jusqu’à sa mort prématurée à     violoniste émérite, montra un intérêt tout
        l’âge de vingt-cinq ans.                        particulier pour la formule violon-piano et
                                                        composa cinq sonates pour cette formation
        Dans son très beau Nocturne de 1911,            de chambre. La sonate pour violon n°
        sur un rythme de habanera, on constate          4, composée en 1949 et révisée en 1952,
        encore l’influence de Debussy, de Fauré,        marque le début d‘une deuxième phase
        mais aussi de la musique russe, popularisée     dans sa carrière de compositrice, durant
        à Paris par les tournées des Ballets Russes     laquelle elle personnalise son style. Si des
        de Diaghilev. D’un Matin de Printemps,          influences du néoclassicisme français (en
        l’une de ses dernières œuvres composée          particulier la sonate pour violon et piano de
        en 1917, affiche une personnalité plus          Poulenc) et de la musique romantique
        affirmée. Composée originellement pour          tardive de Karol Szymanowski s’y font encore
        violon et piano, elle sera plus connue, un an   sentir, l’oeuvre, telle qu’elle est ici interprétée,
        après, dans sa version orchestrale. Bien        est d’une telle richesse de forme et de
        qu’encore impressionniste dans la veine des     couleurs sonores que l’on s’étonne parfois
        années 1910, elle est aussi d’une grande        qu’il ne s’agisse que d’un simple duo violon-
        modernité. Sa richesse de contraste             piano, tant elle sonne de manière orchestrale.
        d’humeurs et de caractère, la variété des
        tempi et des harmonies la rend exigeante        Galina Oustvolskaïa (1919-2006),
        tant dans son interprétation que dans la        considérée comme la compositrice russe la
        technique de jeu.                               plus importante du XXe siècle, étudia dans
        Parmi les étudiantes de Nadia Boulanger à       les années quarante avec Dmitri Chosta-
        Paris, figura en .1932-1933 la compositrice     kovitch qui l’appréciait beaucoup et lui
        polonaise Graz yna Bacewicz (1909-              prédisait un avenir radieux : « Je suis con-
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                             LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   vaincu que la musique de Galina Ivanovna           nelle qui conduit à la glaçante résolution finale. »
   Oustvolskaïa atteindra une renommée
   mondiale et sera appréciée par tous ceux           Jennifer Higdon (*1962), double lauréate
   pour qui la vérité en musique est de pre-          des Grammy et Prix Pulitzer, est incontesta-
   mière importance ». Mais elle paya du prix         blement l’une des compositrices les plus
   fort de l’invisibilité son aversion pour tout      connues des États-Unis depuis le milieu
   compromis et ses refus systématiques des           des années 1990. Membre de l‘ « Atlanta
   commandes officielles. Sa seule sonate             School of Composers » fondée par le chef
   pour violon et piano, écrite en 1952,              d’orchestre Robert Spano, Higdon et son
   est ainsi marquée du sceau de l’époque de          oeuvre appartiennent à l’un des courants
   la terreur stalinienne. La pianiste Tamara         influents de la musique américaine con-
   Atschba caractérise la pièce en ces termes:        temporaine.
   « Sombre et désespérée, il n’y a dans cette        La composition en cinq parties de String
   œuvre aucune consolation, aucune issue.            Poetic est un bel exemple du style pro-
   Pulsations et sonorités caverneuses – ne           gressiste de Higdon, où l’innovation ménage
   correspondant presque plus aux instruments         cependant une place au développement thé-
   concernés – évoquent l’image du temps              matique et à une cohérence musicale plus tra-
   impitoyablement destructuré dans une               ditionnels. La forme en est une suite de «chansons
   cellule de détention. Les cris étouffés du         sans mots », où résonne « l’écho du monde
   violon sont ceux de l’homme vulnérable,            d’aujourd’hui ». Des phrases colorées, ex-
   épuisé d’angoisse. Un fatalisme comparable         pressives, aux multiples facettes, l’incorpora-
   au permafrost sibérien envahit l’âme. La           tion de modes étrangers à la musique clas-
   structure très stricte en un seul long mouve-      sique occidentale, l‘utilisation des quintes pa-
   ment, l’éventail parcimonieux des textures –       rallèles, créent un univers sonore captivant,
   accords pianissimo, dissonances rampantes          laissant libre notre imagination : dans le mon-
   et silencieuses du piano, auxquels se super-       de de Jennifer Higdon, émotion et musique
   posent les déchirements du violon -, rendent       nouvelle ne sont pas antinomiques.
   interminable et irrévocable la pression émotion-                     Texte : Dr. Rainer Aschemeier
                                                                                                             19
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                                                       Kammerphilharmonie de Salzbourg et
                                                       l’Orchestre Philharmonique de Prague.
                                                       Invitée dans de nombreux festivals, Louise
                                                       travaille avec des musiciens tels Isaac Stern,
                                                       Maya Glesarova, Tedi Papavrami, Augustin
                                                       Dumay, Wolfgang Marschner et Ana
                                                       Chumachenco. Elle se distingue par un
                                                       choix de programmes audacieux, notam-
                                                       ment lors de récitals en solo avec les 24
                                                       Caprices de Paganini, les sonates d’Ysaye,
                                                       de Bach et de Prokofiev, et par ses inter-
                                                       prétations des concertos de Mozart, Beet-
                                                       hoven, Brahms, Prokofiev, Paganini et
                                                       Bartók. En 2013, elle devient premier violon
        Louise Chisson, formée à Bordeaux dès          du quatuor à cordes Ensemble LUX. Pro-
        l’âge de quatre ans par le grand professeur    fesseur au Conservatoire Prayner de Vienne
        Robert Papavrami, poursuit ses études avec     depuis 2015, elle enseigne maintenant au
        la célèbre violoniste Dora Schwarzberg à       Conservatoire Schubert.
        l’Université de Musique et d’Arts de la
        Scène de Vienne, où elle reçoit son Master-
        Degree à l’unanimité avec les félicitations
        du jury, puis le grand Prix d’Honneur de
        l’Université. Habituée à la scène depuis son
        plus jeune âge, elle se produit en soliste
        avec, entre autres, les Solistes Moscou-
        Montpellier, l’Ukraine National Symphony
        Orchestra, l’Orchestre d’Auvergne, l’Or-
        chestre de Chambre de Toulouse, la
   20
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                           LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA
   La pianiste géorgienne Tamara Atschba
   est décrite par BBC Music Magazine comme
   une « pianiste incroyablement inspirée ».
   Sa forte personnalité musicale, son touché
   unique et la grande qualité de son jeu,
   furent appréciés par de grands musiciens
   tels que Zubin Metha, Vladimir Ashkenazy
   (« Un jeu exquis »), Martha Argerich,
   Wolfgang Marschner, Ivry Gitlis, Yehudi
   Menuhin et Claudio Abbado. Elle est pen-
   dant de nombreuses années pianiste attitrée
   de la grande violoniste Dora Schwarzberg
   ainsi que de Günter Pichler, primarius du
   quatuor Alban Berg. Concerts et enregistre-
   ments - entre autres au Wiener Konzerthaus,     enseigne à l’Université de Musique et d’Arts
   à la Wiener Musikverein, à la Bösendorfer-      de la Scène de Vienne, au Conservatoire
   saal, la salle Flagey à Bruxelles, au Conser-   Prayner de 2012 à 2020 et au Con-
   vatoire Liszt de Budapest, à l’Arturo Bene-     servatoire Schubert de Vienne depuis
   detti Michelangeli Hall, au Kaufman Hall        l’automne 2020.
   New York, à l’Oriental Art Center de Shang-
   hai, au Rose Theater Hall à Fuji au Japon -,
   sont les témoins de sa grande activité
   artistique. Tamara Atschba, membre de
   l’International Academy of Performing Arts
   and Sciences, est souvent l’invitée de
   festivals, donne des Masterclasses et parti-
   cipe en tant que membre du jury à des
   concours internationaux. Depuis 1995, elle
                                                                                                  21
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                                           20th Century Feminine
        Louise Chisson et Tamara Atschba                  Chisson et Tamara Atschba coopèrent aussi
        collaborent depuis 2008 pour perpétuer la         dans l’enseignement et le soutien aux jeunes
        longue tradition du duo violon-piano, mais        talents : 2016 voit la fondation de l’Esperus
        aussi inciter le public à redécouvrir un réper-   Art Fund et de l’Académie de Musique
        toire plus rare. Elles se distinguent par leur    Esperus, qui les amène à collaborer avec
        interprétation des œuvres de Beethoven,           des musiciens de renom comme le violoncel-
        Brahms, Schumann, Debussy, mais aussi de          liste Gary Hoffman et le pianiste Jean-
        Lutoslawski, Szymanowski, Chostakovitch,          Bernard Pommier. En 2019 et 2020, elles
        Poulenc, Janacek, ... Elles participent à de      invitent l’actrice autrichienne Katharina
        nombreux festivals en France, Autriche,           Stemberger pour une série de concerts-
        Italie, Allemagne, aux États-Unis, au             lecture autour de Brahms, Robert et Clara
        Mexique, ...                                      Schumann. Ce spectacle sera l’ouverture de
                                                          leur nouveau cycle de concerts viennois,
        Leur premier disque (2013), enregistré pour       «Musik durch die Jahreszeiten», à la salle
        le label autrichien Gramola, est dédié à          Ehrbar, où elles se produisent également
        Janacek, Prokofiev et Poulenc. Cet album,         avec la violoncelliste Ophélie Gaillard.
        très apprécié par la critique, reçoit 4
        Diapasons et figure parmi les dix meilleurs
        albums classiques de l’année 2013 sur
        Artistxite.com. Un deuxième enregistrement,
        « 2014 », avec des œuvres de Louis Vierne
        et de Charles Koechlin, se verra décerner
        **** par le BBC Music Magazine.

        En 2015, le duo crée au 27ème Festival
        l’Eté Musical en Bergerac le Scriabin
        Project, spectacle son et lumière au succès
        retentissant. En dehors de la scène, Louise
   22
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                      LOUISE CHISSON • TAMARA ATSCHBA

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                                     Aufnahmen / Recordings:
                        Wien, Ehrbar Saal, December 7, 9, 10, 16 & 18, 2020
                        Tonmeister/ Director of Recording: Akihiro Yamada
                    Einführungstext / Programme Notes: Dr. Rainer Aschemeier
                     Übersetzung / Translation: Janet & Michael Berridge, Berlin
                          Traduction en français: Louise & Isabelle Chisson
                                         Photo: Andrej Grilc
                                   Graphic Arts: Birgit Fauseweh

                       & 훿 2021 by Profil Medien GmbH / hänssler CLASSIC
               D – 73765 Neuhausen, info@haensslerprofil.de, www.haensslerprofil.de
                                             HC20044

                       With sincere thanks to the C. Bechstein Pianoforte AG
               for providing and tuning the C. Bechstein concert grand piano D282
                       Mit herzlichem Dank an die C. Bechstein Pianoforte AG
              für die Bereitstellung und Stimmung des C. Bechstein Konzertflügels D282
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