November - Dezember 2020 - SRF
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November – Dezember 2020 Wir bieten ausgewählte Hörspiele und Schreckmümpfeli zum Download und als Podcast an: srf.ch/hoerspiel srf.ch/schreckmuempfeli
2 November – Dezember 2020 Mo, 02.11.2020, 14.00 Uhr Grauen: Folge 1 – Geistergeschichten Produktion: SRF 2020 Seite 4 Radio SRF 1 von Sibylle Burkart und Päivi Stalder 20' Fr, 06.11.2020, 20.00 Uhr Frost Produktion: DLR 2018 Seite 5 Radio SRF 1 von John Rector 51' Sa, 07.11.2020, 20.00 Uhr Die dritte Arbeitskraft, mein Geld Produktion: SRF 2019 Seite 16 Radio SRF 2 Kultur von Michael Stauffer 56' Mo, 09.11.2020, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere | SRF-Radiokrimi Produktion: SRF 2020 Seite 6 Radio SRF 1 Schattenschnitt 1/4 30' nach einem Roman von Sunil Mann Fr, 13.11.2020, 20.00 Uhr Haller und Helen Produktion: SRF 2012 Seite 7 Radio SRF 1 von Jürg Schubiger 43' Sa, 14.11.2020, 20.00 Uhr Äthersachen. Das Hörspielmagazin: Best of PiNball Produktion: SRF 2020 Seite 17 Radio SRF 2 Kultur Kurzhörspiele aus dem ARD Hörspielwettbewerb 2020 58' Mo, 16.11.2020, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere | SRF-Radiokrimi Produktion: SRF 2020 Seite 6 Radio SRF 1 Schattenschnitt 2/4 30' nach einem Roman von Sunil Mann Fr, 20.11.2020, 20.00 Uhr Das Jahr magischen Denkens Produktion: MDR 2019 Seite 8 Radio SRF 1 von Joan Didion 50' Sa, 21.11.2020, 20.00 Uhr Wir sind schön, für hässliche Leute Produktion: SRF 2018 Seite 18 Radio SRF 2 Kultur von Dany Boudreault 52' Mo, 23.11.2020, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere | SRF-Radiokrimi Produktion: SRF 2020 Seite 6 Radio SRF 1 Schattenschnitt 3/4 30' nach einem Roman von Sunil Mann Fr, 27.11.2020, 20.00 Uhr Mein Ein und Alles Produktion: SWR 2015 Seite 9 Radio SRF 1 von Dawn King 48' Sa, 28.11.2020, 20.00 Uhr Überfluss Wüste Produktion: WDR 2019 Seite 19 Radio SRF 2 Kultur von Robert Woelfl 55' Mo, 30.11.2020, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere | SRF-Radiokrimi Produktion: SRF 2020 Seite 6 Radio SRF 1 Schattenschnitt 4/4 30' nach einem Roman von Sunil Mann Fr, 04.12.2020, 20.00 Uhr ARD Radio Tatort Produktion: WDR 2020 Seite 10 Radio SRF 1 Wie, weiss keiner 50' von Dirk Schmidt Sa, 05.12.2020, 20.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2020 Seite 20 Radio SRF 2 Kultur Der mechanische Türke ca. 50' von Petr Šourek Mo, 07.12.2020, 14.00 Uhr Roll Over Beethoven. Eine Sitcom aus dem alten Wien Produktion: SRF/BR 2020 Seite 11 Radio SRF 1 in neun Aufzügen 1/2 25' von Johannes Mayr und Ulrich Bassenge Fr, 11.12.2020, 20.00 Uhr Astoria Produktion: SRF 1979 Seite 12 Radio SRF 1 von Jura Soyfer 50' Sa, 12.12.2020, 20.00 Uhr Zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt Produktion: SRF 1968 Seite 21 Radio SRF 2 Kultur Das Unternehmen der Wega 62' von Friedrich Dürrenmatt
3 November – Dezember 2020 Mo, 14.12.2020, 14.00 Uhr Roll Over Beethoven. Eine Sitcom aus dem alten Wien Produktion: SRF/BR 2020 Seite 11 Radio SRF 1 in neun Aufzügen 2/2 30'' von Johannes Mayr und Ulrich Bassenge Fr, 18.12.2020, 20.00 Uhr Zum 70. Geburtstag von Thomas Hürlimann Produktion: SRF 2004 Seite 13 Radio SRF 1 Mein liebstes Krokodil 50' von Thomas Hürlimann nach Anton Tschechow Sa, 19.12.2020, 20.00 Uhr Die weite weite Sofalandschaft Produktion: DLF 2019 Seite 22 Radio SRF 2 Kultur von Malte Abraham 56' Mo, 21.12.2020, 14.00 Uhr Zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt Produktion: SRF 1986 Seite 14 Radio SRF 1 Der Richter und sein Henker 1/4 48' von Friedrich Dürrenmatt Fr, 25.12.2020, 20.00 Uhr Em Godi Muurer si Geischt Produktion: SRF 2006 Seite 15 Radio SRF 1 von Heinz Stalder 48' Sa, 26.12.2020, 20.00 Uhr Koslik ist krank Produktion: NDR/ORF 2020 Seite 23 Radio SRF 2 Kultur von Julia Rothenburg 58' Mo, 28.12.2020, 14.00 Uhr Zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt Produktion: SRF 1986 Seite 14 Radio SRF 1 Der Richter und sein Henker 2/4 50' von Friedrich Dürrenmatt
4 November – Dezember 2020 Hörspiel SRF 1 Montag, 02.11.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Grauen: Folge 1 – Geistergeschichten von Sibylle Burkart und Päivi Stalder In jeder Vollmondnacht versammeln sich vier Freunde um ein Lagerfeuer – und erzählen Gruselgeschichten. Vom Spuk im Haus des Grossvaters, von verstörenden Anrufen beim Babysitten, vom wahnsinnig netten, vor allem aber wahnsinnig wahnsinnigen Nachbarn. Der neue Hörspiel-Podcast «Grauen» bietet ein schauriges Vergnügen für die Ohren, produziert mit allen Mitteln der Hörspielkunst: Zoey, Phil, Steffi und Besim sind Mitte dreissig und ehemalige Schulfreunde. Einmal im Monat, immer zu Vollmond, treffen sich die vier am Lagerfeuer in Waldnähe irgendwo in Zürich. Sie erzählen unheimliche Geschichten, von seltsamen Vorfällen, die ihnen widerfahren sind, oder berichten von angsteinflössenden Erlebnissen, die einem Freund eines Bekannten passiert sind. In der ersten Folge von «Grauen» erzählt Phil die Geschichte einer Bekannten namens Anja. Diese beobachtet abends beim Blick aus dem Küchenfenster, wie im Nachbarhaus ein seltsames Licht blinkt, dabei ist das Haus seit längerem unbewohnt. Sie beschliesst herauszufinden, was es mit dem Licht auf sich hat … Mit: Lucy Wirth (Zoey), Vera Bommer (Steffi), Aaron Hitz (Phil), Dashmir Ristemi (Besim), Kaija Ledergerber (Anja), Ueli Jäggi (Herr Hufschmied) Intro-Musik: Lukas Fretz Dramaturgie: Wolfram Höll Showrunner Grusel-Podcast: Wolfram Höll und Simone Karpf Tontechnik: Lukas Fretz und Basil Kneubühler Regie: Wolfram Höll Produktion: SRF 2020 Dauer: 20'
5 November – Dezember 2020 Freitag, 06.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Frost von John Rector Der ehemalige Häftling Nate und seine schwangere Freundin Sara wollen die Vergangenheit hinter sich lassen: Mit ihrem Hab und Gut im Kofferraum machen sie sich auf in eine bessere Zukunft, doch der Weg dahin ist voller Tücken. An einer Tankstelle laden Nate und Sara einen sterbenskranken Typen in ihr Auto. Er nennt sich Syl und will die Fahrt mit 300 Dollar bezahlen. Nate und die schwangere Sara haben kein Geld. Ihre bescheidene Habe ist im Wagen verstaut, denn sie wollen irgendwo neu anfangen. An einem Ort, wo es gut ist und die Vergangenheit sie nicht mehr verfolgt. Aber sie kommen nicht weit. Ein Schneesturm bricht herein. Als sie ein Motel ansteuern, atmet Syl nicht mehr. In seinem Bauch steckt eine Kugel und in seinem Koffer jede Menge Geld. Mit: Nico Holonics (Nate), Laura Maire (Sara), Wolfgang Pregler (Syl), Martin Rentzsch (Butch), Cristin König (Megan), Swetlana Schönfeld (Carol), Gerd Wameling (Marcus), Pit Bukowski (Aiden), Katja Hirsch (Kellnerin) Bearbeitung und Regie: Irene Schuck Produktion: DLR 2018 Dauer: 51'
6 November – Dezember 2020 Montag, 09.11.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/4 Montag, 16.11.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/4 Montag, 23.11.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 3/4 Montag, 30.11.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 4/4 Hörspiel-Premiere | SRF-Radiokrimi Schattenschnitt nach einem Roman von Sunil Mann Vijay Kumar, der «beste und einzige indische Privatdetektiv» der Schweiz, wird Zeuge einer brutalen Messerattacke. Auf der Suche nach den Hintergründen der Tat kommt er – unterstützt von der Transsexuellen Miranda und seinem besten Freund José – illegalen Medikamententests in Mumbai auf die Spur. An der Zürcher Langstrasse wird der indischstämmige Privatdetektiv Vijay Kumar Zeuge einer brutalen Messerattacke auf die Filmemacherin Pina Ghilardi. Gemeinsam mit der Transsexuellen Miranda und seinem Freund José macht sich Vijay auf die Suche nach dem Täter. Zur Freude von Vijays Mutter, die ihren Sohn gerne verheiratet sähe, führt die Spur nach Indien. Nicht nur zu Vijays Familie, die ihn samt zukünftiger Braut am Flughafen erwartet, sondern auch in den Slum von Mumbai. Dort trifft er bei seinen Ermittlungen sogenannte «Hijras», Menschen mit dem dritten Geschlecht, an denen in einer ominösen Klinik illegale Medikamententests durchgeführt werden. Der Fall scheint kurz vor der Auflösung, doch dann schlägt der Täter erneut zu, und Vijays Freundin Manju wird entführt. Mit: Leonardo Nigro (Vijay Kumar), Mona Petri (Manju), Barbara Falter (Mama Kumar), Kaspar Weiss (Papa Kumar), Dimitri Stapfer (Miranda), Fabian Müller (José), Agota Dimen (Fiona), Kaspar Weiss (Dr. Shah), Anouk Petri (Jasvinder), Franziska von Fischer (Pina Ghilardi), Dominique Müller (Priya/Salma/Auftragskiller/Polizist 1), Michael von Burg (Kiran/Polizist 3), Peter Hottinger (Clemens Lüscher), Dani Mangisch (Polizist 2), Dashmir Ristemi (Mann/Taxifahrer), Nicole Knuth (Amita), Sunil Mann (Maître de Cabine) Musik: Martin Bezzola, Christian Riesen und Bijayashree Samal Hörspielfassung: Sunil Mann und Karin Berri Tontechnik: Roland Fatzer Regie: Karin Berri Dramaturgie: Simone Karpf, Wolfram Höll Produktion: SRF 2020 Dauer: je 30' Sunil Mann wurde als Sohn indischer Einwanderer im Berner Oberland geboren und schreibt Kriminalromane, Kinderbücher, Kolumnen, Jugendromane und Mundarttexte. Er wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Friedrich-Glauser-Preis 2020 und dem Literaturpreis des Kantons Bern. Nach fünfundzwanzig Jahren in Zürich lebt er nun in Aarau.
7 November – Dezember 2020 Freitag, 13.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Haller und Helen von Jürg Schubiger Eine Liebesgeschichte aus dem späten Lebensalter: Jürg Schubiger erzählt vom melancholischen Alltag der Menschen im Alters- und Pflegeheim «Sandhalde». Er lässt sein Protagonistenpaar über das Leben sinnieren und über das Sterben, über das Vergessen und das Vergessenwerden. Red nur, sagt Helen. Ich mag es, wenn geredet wird. Und Hans Haller erzählt. Bilder einer Kindheit stellen sich ein, brüchige Erinnerungen an entlegene Zeiten. Das alles breitet er vor Helen aus, die für ihn mehr ist als eine Mitbewohnerin. Eine leise Liebesgeschichte nimmt ihren Anfang. Sie verleiht dem Leben von Haller und Helen einen späten Glanz. So durchzieht nicht Resignation diese Erzählung am Rande der Dunkelheit, sondern Humor und Wärme. Mit Ueli Jäggi (Erzähler), Hansrudolf Twerenbold (Haller), Janet Haufler (Helen) Musik: Patricia Draeger (Akkordeon), Tobias Preisig (Geige) Hörspielfassung: Dani Bodmer Tontechnik: Ueli Karlen Regie: Geri Dillier Produktion: SRF 2012 Dauer: 43' Jürg Schubiger studierte nach verschiedenen beruflichen Anläufen und Abbrüchen Germanistik, Psychologie und Philosophie. Er arbeitete als Psychologe in einer eigenen Praxis, bis er sich das Schreiben zum Beruf machte. Er wurde für sein literarisches Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Schweizer Jugendbuchpreis und dem Hans Christian Andersen Preis. Mit Franz Hohler zusammen veröffentlichte er «Hin- und Hergeschichten» und «Aller Anfang».
8 November – Dezember 2020 Freitag, 20.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Das Jahr magischen Denkens von Joan Didion Ein autobiografischer Bericht über Tod, Krankheit, Verlust und Trauer. Die 85-jährige Joan Didion gilt als eine Ikone des amerikanischen New Journalism. Im Jahr 2004 – ein Jahr nach dem plötzlichen Herztod ihres Mannes – beschreibt sie erschütternd präzise, wie diese Erfahrung sie fast in den Wahnsinn treibt. Vierzig Jahre lang war das Schriftstellerpaar Joan Didion und John Gregory Dunne verheiratet, als Dunne eines Abends im gemeinsamen Zuhause einen Herzinfarkt erlitt und starb. «Das Jahr magischen Denkens» erzählt von dieser Ehe, von der eigenen Welt zweier kreativer Menschen, die einander im Leben und in der Arbeit alles waren. Und es erzählt von der schweren Krankheit der einzigen Tochter Quintana, die zu dem Zeitpunkt, als ihr Vater starb, auf der Intensivstation eines New Yorker Krankenhauses um ihr Leben kämpfte. Indem sie darüber schreibt, versucht Joan Didion, dem Geschehen einen Sinn abzugewinnen, es einzuordnen in Zusammenhänge von Ursache und Wirkung, von Ordnung und Zweck. Als sie an sich feststellt, dass sie sich von der insgeheimen Hoffnung auf die Rückkehr ihres Mannes nicht zu lösen vermag, stellt sie ihre Regression zum «magischen Denken» unter Beobachtung. Satz für Satz arbeitet sie an der Rückgewinnung der Kontrolle. So lotet ihr Bericht auf klügste Weise die Grenzen der Klugheit aus, er ist ein Aufbegehren des Verstandes gegen die existentielle Unvernunft des Todes und eine brillante und bewegende Studie der Trauer. «Das Leben ändert sich schnell. Das Leben ändert sich in einem Augenblick. Man setzt sich zum Abendessen, und das Leben, das man kennt, hört auf. Die Frage des Selbstmitleids.» Mit: Heidi Ecks Aus dem Amerikanischen von Antje Rávic-Strubel Musik: Ole Schmidt Hörspielbearbeitung und Regie: Thomas Fritz Produktion: MDR 2019 Dauer: 50' Joan Didion, geboren 1934 in Sacramento, studierte Literatur in Berkeley und arbeitete als freie Journalistin für zahlreiche grosse amerikanische Zeitungen. Sie hat vier Romane sowie zahlreiche Essaybände veröffentlicht. «The Year of Magical Thinking» wurde in den USA zum Bestseller und 2005 mit dem «National Book Award» ausgezeichnet.
9 November – Dezember 2020 Freitag, 27.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Mein Ein und Alles von Dawn King Nur einmal ist Layla mit Noah ausgegangen. Und das auch nur, um ihren Freund, den verheirateten Ben, eifersüchtig zu machen. Doch ihre unverbindliche Nacht mit der Internetbekanntschaft Noah entpuppt sich schon am nächsten Morgen als Fehler. Layla findet sich bald in ihrem schlimmsten Albtraum wieder: Denn ihr Trostpflaster ist offenkundig ein obsessiver Charakter, ein Stalker, der ihr seit dieser einen Nacht ununterbrochen nachstellt. Mehrmals am Tag ruft er Layla an, schickt ihr Blumen ins Büro, observiert ihre Wohnung. Layla ist zunächst freundlich, dann irritiert, genervt, wütend, verängstigt und schliesslich panisch. Doch seit Ben ihr den Laufpass gegeben hat, ist sie nicht nur Opfer, sondern auch Täterin. «Mein Ein und Alles» ist eine doppelbödige Studie über obsessive Liebe, ausschliesslich über Telefonanrufe erzählt. Mit: Katrin Wichmann (Layla), Thomas Wodianka (Noah), Holger Stockhaus (Ben), Nathalie Thiede (Amy), Maja Beckmann (Katy), Hanna Plass (Mhairi), Astrid Meyerfeld (Floristin), Matti Krause (Jeroen), Johann Jürgens (Billy/Polizist 2), Joachim Jung (Polizist 1) Aus dem Englischen von Anne Rabe Regie: Heike Tauch Produktion: SWR 2015 Dauer: 48'
10 November – Dezember 2020 Freitag, 04.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 ARD Radio Tatort Wie, weiss keiner von Dirk Schmidt Hamm ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen – und Heimatort des schrägsten Ermittlerteams aller Radio Tatorte: Der Task Force Hamm. Und die wird im neuesten Fall echt gefordert. Denn eine Serie von Anschlägen hält Hamm in Atem. Und das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei schwindet stündlich. Zum Glück gibt es einen Hoffnungsschimmer, als – wie aus dem Nichts – ein neuer Kollege auftaucht. Auch wenn seine Herangehensweise unorthodox ist und die ersten Ergebnisse höchst fragwürdig sind – langsam, aber sicher sehen Lenz, Latotzke und Ditters Licht am Ende eines sehr dunklen Tunnels. Mit: Matthias Leja (Lenz), Sönke Möhring (Latotzke), Christine Prayon (Ditters), Bernhard Schütz (Wienau), Uwe Ochsenknecht (Scholz), Paul Herwig (Müller), Hans-Martin Stier (Tresen), Angelika Richter (Dora), Rosa Enskat (Frau Willenweber) u.v.a. Musik: Rainer Quade Regie: Claudia Johanna Leist Produktion: WDR 2020 Dauer: 50'
11 November – Dezember 2020 Montag, 07.12.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Montag, 14.12.2020, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Roll Over Beethoven. Eine Sitcom aus dem alten Wien in neun Aufzügen von Johannes Mayr und Ulrich Bassenge Ludwig van Beethoven ist von Bonn nach Wien gezogen. Umgehend gerät der demokratisch gesinnte Rheinländer in Konflikt mit der k. u. k. Wirklichkeit und den Vorstellungen seiner Mitmenschen. Mit Händen und Füssen stemmt sich Ludwig gegen die Begleiterscheinungen des Star-Daseins. Im Mittelpunkt dieser Dramedy steht Beethoven, der Mensch. Als erster freischaffender Künstler der Geschichte hat er seine liebe Not mit adligen Mäzenen, lästigen gesellschaftlichen Verpflichtungen und dem Ansturm vorwiegend männlicher Groupies. Ein wiederkehrender Störfaktor ist ein hartnäckiger Schweizer Dilettant auf der Suche nach einem Kompositionslehrer. Und so gestaltet es sich für den skrupulösen Tonsetzer äusserst schwierig, eine vernünftige Note zu Papier zu bringen, während er vom Trubel der multinationalen Kaiserstadt überrollt wird. Nur sein Willen, etwas Bleibendes zu schaffen, seine Liebe zur Welt und sein Freiheitsdrang retten Ludwig den Tag. Dabei wäre es so einfach: Alles, was der arme Mann will, ist seine Ruhe. Ein letztes Wort noch über das Personal: Es ist verheerend. Mit: Christoph Maria Herbst (Ludwig van Beethoven), Sandra Kreisler (Erzählerin), Anikó Donáth (Frau Schnaps), Jürg Kienberger (Schnyder), Helmut Berger (Rainer/Polizist), Gottfried Breitfuss (Schuppanzigh/Kaiser Franz), Mona Petri (Marie Bigot/Johanna van Beethoven/Verehrerin), Martin Ostermeier (Grillparzer), Stefan Merki (Goethe/Vermieter), Barbara Falter (Kaspar), Raphael Clamer (Rossini/Bigot) und Barbara Horvath Komposition: Christian Ludwig Mayer und Ulrich Bassenge, Klavier: Christian Ludwig Mayer Tontechnik: Helge Schwarz und Basil Kneubühler Regie: Johannes Mayr und Ulrich Bassenge Produktion: SRF/BR 2020 Dauer Teil 1: 25', Teil 2: 30' Johannes Mayr, geb. 1974 in Kempten. Arbeitet als Regisseur, Dramaturg und Autor für SRF und freie Produktionen. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. bei den New York Festivals Radio Awards. Ulrich Bassenge, geb. 1956. Audiokünstler, Autor, Komponist. Hörspiele u.a. «shashlyk for paik» (BR 2007), «Walk of Fame» (WDR 2007), «So fern vom Leben» (SRF 2014, u.a. Prix Nova), «Rauschunterdrückung. Ein Aufnahmezustand» (WDR/SRF 2019), (Prix Nova, Audio Drama Award der BBC).
12 November – Dezember 2020 Freitag, 11.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Astoria von Jura Soyfer Marxist, Dramatiker, Satiriker, Nazi-Opfer – Jura Soyfer ist eine wichtige, aber noch immer wenig bekannte Stimme der österreichischen Literatur. In den 1930er-Jahren verfasste er politische Lieder und Theaterstücke. 1938 wurde er beim Versuch, in die Schweiz zu flüchten, in Vorarlberg festgenommen. Das Stück «Astoria», 1937 in der unterhaltsamen Tradition des Wiener Volkstheaters entstanden, zeigt, wie schlicht und effizient faschistische Propaganda ihre heilsversprechende Wirkung entfaltet. Zwei Obdachlose suchen für die kalte Winterzeit ein warmes Quartier: Hupka möchte im Gefängnis überwintern, der alte Pistoletti zieht das Spital vor. Doch dann kommt alles ganz anders. Wie im Märchen wird Hupka von einer feinen Dame von der Strasse weg beauftragt, einen Staat zu gründen, den sie ihrem Mann zum Geburtstag schenken möchte. Der listige Hupka macht gute Arbeit, er erfindet den Staat Astoria und rekrutiert dafür Geldgeber, Aktionäre, Lakaien und ein Volk. Schliesslich landet er mit seinem Kumpel Pistoletti wieder auf der Strasse. Mit: Peter Simonischek (Hupka), Alfons Hoffmann (Pistoletti), Alexander Duda (Paul), Alf Breithen (Gendarm), Jenny Rausnitz (Hortensia), Renate Müller (Rosa), Adolf Raschendorfer (Jacob), Margret Neuhaus (Gräfin Gwendolyn Buckelburg-Marasquino), Joachim Ernst (Graf Luitpold Buckelburg- Marasquino), Dieter Stürmer (James, Butler), Franz Dehler (Lord R.), Angela Matusch (Lady P.), Siegfried Meisner (George Bernard Shaw), Rainer Zur Linde (Journalist), Charlotte Acklin (Sekretärin), Klaus Degenhardt (Lautsprecher), Wolfgang Hiller (Lichtkassierer), Friedrich Giese (Mann mit Sammelbüchse), Günter Gube (Partei Nr. 23687) Musik: Klaus Sonnenburg Hörspielfassung und Regie: Amido Hoffmann Produktion: SRF 1979 Dauer: 50' Der Wiener Autor Jura Soyfer (geboren 1912 in Charkow in der Ukraine, gestorben 1939 im KZ Buchenwald) schrieb zahlreiche Kurzdramen, Lieder und Revuetexte. Das Theaterstück «Astoria», uraufgeführt 1937 in Wien, ist eine Mischung aus Komödie, Politsatire, Märchenspiel und Volkstheater.
13 November – Dezember 2020 Freitag, 18.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Zum 70. Geburtstag von Thomas Hürlimann Mein liebstes Krokodil von Thomas Hürlimann nach Anton Tschechow Thomas Hürlimann spiegelt sich in Anton Tschechow. Der Schweizer Dramatiker und Romancier, der im Dezember seinen 70. Geburtstag feiert, erweist seinem russischen Vorfahren und Vorbild die Referenz. Er porträtiert den sterbenskranken Dichter als Darsteller und Beobachter des eigenen Liebesdramas. Der berühmte Schriftsteller und Arzt Anton Tschechow (1860–1904) und die begnadete Schauspielerin Olga Knipper (1868–1959) liebten sich. Doch ihre Liebe lebten sie hauptsächlich in leidenschaftlichen Briefen aus. Sie stand in Moskau auf der Bühne, spielte in seinen Stücken. Er musste sich immer wieder auf die Krim nach Jalta zurückziehen, um seine Krankheit zu kurieren. Ihr eindrücklicher Briefverkehr steht im Zentrum des Hörspiels von Thomas Hürlimann, in das er, szenisch geschickt, auch Tschechows Erzählung «Die Dame mit dem Hündchen» eingebaut hat. Liebe, Sehnsucht, Melancholie, aber auch Humor und nüchterner Realismus prägen diese letzten Lebensjahre des grossen russischen Schriftstellers. Das Hörspiel ist eine Radiofassung des gleichnamigen Bühnenstücks von Thomas Hürlimann. Mit: André Jung (Tschechow), Désirée Meiser (Olga Knipper), Hanspeter Müller-Drossaart (Herr Gurov), Ulrike Knospe (Die Dame mit dem Hündchen) Musik: John Wolf Brennan, Arkady Shilkloper Tontechnik: Martin Weidmann, Fabian Lehmann Regie: Geri Dillier Produktion: SRF 2004 Dauer: 50' Thomas Hürlimann wurde am 21.12.1950 in Zug geboren. Ein Studium der Philosophie brach er ab, um als freier Schriftsteller zu leben. Hürlimann ist für seine Prosa (beispielsweise «Fräulein Stark», «Der grosse Kater» und zuletzt «Heimkehr») ebenso bekannt wie für seine Theaterstücke («Das Einsiedler Welttheater» u.v.a.). Anton Tschechow wurde 1860 im russischen Taganrog geboren. Er wuchs in einem armen Elternhaus auf, brachte es aber mit dem Medizinstudium und alsbald seinem Schreiben zu einem gewissen Wohlstand. Mit Stücken wie «Iwanow, «Drei Schwestern» oder «Der Kirschgarten» wurde er zum Klassiker der Theaterliteratur, der bis heute gespielt wird. Tschechow starb 1904 an den Folgen einer Lungentuberkulose, die ihn seit 1884 begleitet hatte.
14 November – Dezember 2020 Montag, 21.12.2020, 14.00 Uhr, SRF 1, 1/4 Montag, 28.12.2020, 14.00 Uhr, SRF 1, 2/4 Montag, 04.01.2021, 14.00 Uhr, SRF 1, 3/4 Montag, 11.01.2021, 14.00 Uhr, SFR 1, 4/4 Zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt 1950/51 als Experiment des Autors gewagt, gilt «Der Richter und sein Henker» heute als Dürrenmatts erfolgreichster und wichtigster Kriminalroman. Über fünf Millionen Mal verkaufte sich der Roman in allen Weltsprachen. Er wurde mehrfach verfilmt und gehört seit Generationen zur Pflichtlektüre in der Schule. Sprachlich kurz und sachlich gehalten, führt der Autor seine Leser mehrmals in die Irre und erzählt eine originelle und spannende Kriminal- geschichte, ohne simple Schwarz-Weiss- oder Gut-Böse-Muster. Der moralisch ambivalente Inspektor Bärlach und der raffinierte Verbrecher Gastmann liefern sich seit Jahren einen Kampf. Dem todkranken Bärlach bleibt aber nicht mehr viel Zeit, seinen ewigen Gegen- spieler zu überführen. Da bietet ihm ein Mord, den Gastmann nicht begangen hat, die Möglichkeit, sein Ziel zu erreichen: Bärlach setzt einen kleinen Verbrecher auf einen grossen an, schwingt sich selbst zum Richter auf und missbraucht einen ahnungslosen Mörder als Henker. Mit: Hans Gerd Kübel (Erzähler), Ingold Wildenauer (Kommissär Bärlach), Michael Gempart (Polizist Tschanz), René Scheibli (Untersuchungsrichter Lutz), Inigo Gallo (Nationalrat von Schwendi), Walter Hess (Gastmann), Heinz Bühlmann (Schriftsteller), Alice Brüngger (Frau Schönler), Mario Hindermann (Polizist Clenin), Walter Baumgartner (Polizist Charnel), Günther Ziessler (Dr. Samuel Hungertobel) Musik: Robert Weber, Fernando Fantini Regie: Franziskus Abgottspon Produktion: SRF 1986 Dauer Teil 1: 48', Teil 2: 50', Teil 3: 48', Teil 4: 45' Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) zählt zu den bedeutendsten Schweizer Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Weltruhm erlangte er 1956 mit seiner pechschwarzen Komödie «Der Besuch der alten Dame» und festigte ihn 1962 mit «Die Physiker».
15 November – Dezember 2020 Freitag, 25.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Em Godi Muurer si Geischt von Heinz Stalder Im Dorf Allenwolken lebt der Bauer und Geschäftsmann Karl Maurer. Er ist ein griesgrämiger alter Mann, der keine Sympathie und Liebe kennt und seine Mitmenschen nur ausnutzt. Auch an Weihnachten. An Feiertagen kennt Karl Maurer ebenso keine Freude und Milde wie an ganz gewöhnlichen Arbeitstagen. Da erscheint ihm sein Bruder, der gute Godi Maurer, der viel zu früh verstorben ist. Godi war ein guter Mensch, und ihn haben die Leute in Allenwolken geliebt. Trotzdem findet Godi als Geist keine Ruhe. Er kommt nun, um seinen übellaunigen Bruder zu warnen. Er zeigt seinem Bruder Karl drei Weihnachtsabende: einen alten, den jetzigen und einen künftigen. Es ist die wohl bekannteste Weihnachtsgeschichte der Welt: Der geizige alte Geschäftsmann, der eines Nachts von drei Geistern besucht wird, die sein Leben komplett verändern. In Heinz Stalders Version von Charles Dickens' «A Christmas Carol» heisst Ebenezer Scrooge Karl Maurer, und auch er blickt in einen Spiegel, der ihm ein schauriges Schauspiel vorführt. Mit: Silvia Jost (Erzählerin), Dieter Stoll (Karl Maurer), Daniel Ludwig (Godi Maurer, Geist), Marlies Fischer (Rosy Gerber/Gast im Wirtshaus Bären), Liliana Heimberg (Judith Châtelain, Wirtin), Ernst C. Sigrist (der junge Karl/Gast im Bären), Stefano Wenk (der junge Godi/Gast im Bären), Sonja Gertsch (Ruth Baumgartner), Frank Demenga (Gast im Bären), Florian Amacher (Peter Gerber), Janine Amacher (Susi Gerber), Franziska Willi (Lucy Châtelain), Kevin Graber (Robert Châtelain) Musik: Martin Bezzola Tontechnik: Norbert Elser Regie: Päivi Stalder Produktion: SRF 2006 Dauer: 48'
16 November – Dezember 2020 Hörspiel SRF 2 Kultur Samstag, 07.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Die dritte Arbeitskraft, mein Geld von Michael Stauffer Eine Anleitung zum Geldvermehren? – Nicht unbedingt. Zumindest ein spielerisches Plädoyer zum angstfreien Jonglieren mit Aktien und anderen verpönten Börseninstrumenten. Eine Art Lehrstück gegen die selbstverschuldete Unmündigkeit in Finanzfragen. Stauffers kategorischer Imperativ. Michael Stauffer und ein illustres Team aus Experten, Laien und Betroffenen gehen der Frage nach, warum die Geldanlage in Aktien nicht des Teufels und warum auch die Börse per se nicht böse ist. Nirgends in der Welt ist das Pro-Kopf-Vermögen so hoch wie in der Schweiz. Gemäss der Eidgenössischen Steuerverwaltung liegt es bei 323 700 Franken pro Person! Da wäre es doch wichtig zu wissen, was mit solchen Summen alles angestellt wird. «Wieso verwalten viele ihr Vermögen nicht selbst?», fragt sich ein Protagonist in Stauffers Hörspiel. Ein anderer schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, wenn er nur schon online ein Broker-Konto zu eröffnen sucht. Und eine Dritte erfindet ein Smiley-Terminal, wie man es in Flughafentoiletten findet, um zu dokumentieren, wie sie sich beim Geldeinnehmen, -ausgeben, beim Geldverlieren und -gewinnen fühlt. Die Schar Menschen in Stauffers Hörspiel begibt sich auf eine Reise nach einem bewussteren, angstfreien Umgang mit Geld und dessen Wertschöpfung. Sie lösen sich allmählich von klischierten Vorstellungen und werden aktiv, lassen ihr – wie auch immer erworbenes Vermögen – für sich arbeiten. Sogar Stauffers Steuerkommissar hört auf, die Bürger zu drangsalieren, und beginnt ein neues, freies Leben. Stauffers Lehrstück ist entstanden aus Interviewtranskriptionen, Tagebucheinträgen und einem Briefwechsel mit der Steuerbehörde. Natürlich dürfen «echte» O-Töne von Experten aus der Finanzwelt nicht fehlen. Mit: Mona Petri, Lutz Wengorz, Nils Althaus, Michael Stauffer, Anne Sauvageot, Mark Ginzler, Susanne Janson; sowie im O-Ton: Peter Schwendner (Professor for Banking and Finance), Tobias Heitkötter (Trader, Speaker, Coach), Dr. Florian Koschat (Investment Banker, Andreas Müller (Trading Coach) Musik: Michael Stauffer, Hanspeter Pfammatter, André Pfammatter, Kevin Chesham, Julian Sartorius Aufnahme Musik: Benoît Piccand, Edit Musik: Michael Stauffer Tontechnik: Basil Kneubühler Dramaturgie und Regie: Mark Ginzler und Michael Stauffer Produktion: SRF 2019 Dauer: 56'
17 November – Dezember 2020 Samstag, 14.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Äthersachen. Das Hörspielmagazin: Best of PiNball Kurzhörspiele aus dem ARD Hörspielwettbewerb 2020 Das Magazin mit Kurzhörspielen. Es ist wieder so weit! Die freie Hörspielszene zeigt, was sie kann – und im November wird der Sieger bei den ARD Hörspieltagen in Karlsruhe gekürt. Hörspiele werden nicht nur von den offiziellen Sendeanstalten oder kommerziellen Produktionsfirmen gemacht, sondern auch von unabhängig arbeitenden Künstlern, Studenten und Schülern oder passionierten Hörspielfans. Es bleibt zu vermuten, dass der «Corona-Lockdown» der freien Hörspielszene eher Auftrieb verschafft als geschadet hat. Denn diese Künstler, Hörspielmacher, Freaks und Tüftler arbeiten schon immer vorrangig daheim: in kleinen, oft improvisierten Studios. Am Küchentisch und im Kleiderschrank entstehen ihre Kunstwerke, die jedes Jahr mit ihrer Farbe, ihrem Witz und ihrem Mut die Hörspielwelt bereichern. Alljährlich haben alle Interessierten Gelegenheit, ihre frei produzierten Arbeiten in einem Wettbewerb der freien Szene zu präsentieren: beim ARD PiNball. Er findet immer im Herbst in Karlsruhe, im Rahmen der ARD Hörspieltage, statt. Eingereicht werden kann jedes frei produzierte Hörspiel, das nicht länger als 15 Minuten und bis dato ungesendet ist. Bewertet und gekürt werden die Produktionen von Hörspielverantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie von Mitarbeitern des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) und der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG). SRF-Hörspiel-Redaktorin Susanne Janson ist seit einigen Jahren eines dieser Jurymitglieder. Und auch dieses Jahr wird sie aus den rund 100 Einreichungen wieder ihre ganz persönlichen Favoriten auswählen und präsentieren – nebst dem offiziellen Gewinnerstück des «ARD PiNball 2020». Redaktion: Susanne Janson Produktion: SRF 2020 Dauer: 58'
18 November – Dezember 2020 Samstag, 21.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Wir sind schön, für hässliche Leute von Dany Boudreault Eine Jugend in der Provinz. Es gibt die Schule, das Rumhängen und das Bowling am Samstagabend. Es gibt Jungs, und es gibt Mädchen, und dazwischen: Da gibt es nichts. Doch dann geht eine Tür auf – eine Autotür. Also einsteigen und hoffen, dass der Fahrer einen bedrängt … Für die Hauptfigur von «Wir sind schön, für hässliche Leute» beginnt mit der Autofahrt eine wahre Odyssee. Auf der Suche nach einer eigenen Identität, nach einem Platz in der Gesellschaft, aber auch nach dem Mann, der hinterm Steuer sass. Und «Odyssee» ist das richtige Wort, denn das Stück ist voll von Referenzen an die griechische Antike. Aber auch an Nana Mouskouri, die mit ihren Schlagern der Leitstern für die Suche ist. «Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen …» Mit: Hanna Plass und Julian Greis (Ich), Lina Hoppe (Anna), Dinah Hinz (Mutter), Martin Butzke (Fuchs) Aus dem Französischen von Wolfram Höll Musik: Ulrich Bassenge Hörspielfassung: Susanne Janson und Wolfram Höll Tontechnik: Tom Willen Regie: Susanne Janson Produktion: SRF 2018 Dauer: 52' Dany Boudreault (*1983) verbrachte seine Jugend im ländlichen Quebec, in Métabetchouan am Lac-St- Jean. Er studierte an der École nationale de théâtre du Canada in Montréal. Boudreault ist ein vielbeschäftigter Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler, schreibt aber auch Gedichtbände und Theaterstücke. Die Übersetzung von «Wir sind schön, für hässliche Leute» wurde gefördert vom Centre des auteurs dramatiques (CEAD) in Montréal.
19 November – Dezember 2020 Samstag, 28.11.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Überfluss Wüste von Robert Woelfl Ein unterhaltsames Hörspiel über die Esoterik der Digitalisierungsgläubigen und den absurden Wahn der puren Datensammler. Wie es aussieht, siegt am Ende doch das Menschliche über das Genie. Vier Informatiker treffen sich in der Wüste von Nevada. Ort und Augenblick sollen sie inspirieren. Sebastian und Finn, IT-Spezialisten aus Stuttgart, und Zoe und Josh aus San Francisco stossen mitten im Nichts aufeinander – an einer Stelle mit dem Namen «Die Quellen der Unsterblichkeit». Angeblich wird jeder, der dorthin kommt, mit einer fantastischen Idee belohnt. Alle grossen Computerpioniere und Internetunternehmer sollen schon da gewesen sein. Während Finn und Sebastian die deutsche Autoindustrie retten wollen, testen Zoe und Josh ihre selbstgeschriebenen Programme – das eine sagt den Zeitpunkt des Weltuntergangs voraus, das andere, ob man Gefühle füreinander hegt. Und so wartet man mehr gegen- als miteinander darauf, dass etwas Besonderes geschieht. Robert Woelfl: «Die Messias-Ersatzfiguren aus dem Silicon Valley werden die Welt nicht retten. Vielleicht hatten sie das einmal vor, aber es scheint ihnen etwas dazwischengekommen zu sein. Wir sollten unsere Heilserwartungen an sie nehmen, in die Wüste fahren und diese Heilserwartungen dort in einem Loch vergraben. Lieber allein und desillusioniert durch die Wüste laufen, als noch länger an die grosse Lüge von der Demokratisierung durch das Netz zu glauben. Das Werkzeug, das die Macht hätte blossstellen sollen, ist längst zu einem Instrument der Macht geworden. Unternehmer sind keine Politiker und keine Revolutionäre, sie wollen bloss ihre Äpfel und Birnen verkaufen.» Mit: Niklas Draeger (Finn), Patrick Mölleken (Sebastian), Nagmeh Alaei (Zoe), Jonas Baeck (Josh) Musik: Steffen Jahn und Sebastian Nohl Tontechnik: Jürgen Glosemeyer und Jeanette Wirtz-Fabian Regie: Jörg Schlüter Produktion: WDR 2019 Dauer: 55'
20 November – Dezember 2020 Samstag, 05.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Hörspiel-Premiere Der mechanische Türke von Petr Šourek Ein modernes Märchen von einem, der auszog, ein Tech-Start-up zu gründen. Und eine kluge Satire auf die Zumutungen des digitalen Kapitalismus. Kevin Knecht träumt davon, ein ganz Grosser zu sein, mindestens der nächste Steve Jobs. In Wahrheit betreibt er eine marode Astrologie- und Sex-Hotline. Die Türen sind klapprig, die Mitarbeiter mürrisch. Sein Coach rät ihm, die Firma zu verkaufen und ins Silicon Valley zu gehen. Gesagt, getan. Doch während Kevin in den Mülltonnen der Tech-Firmen nach neuen Ideen sucht, sucht sich seine Freundin zuhause einen neuen Partner. Der mechanische Türke war ein lebensgrosser Schachroboter, der 1770 erfunden wurde. Der Clou: Im Inneren des Schachroboters versteckte sich ein Mensch. Etwa zur gleichen Zeit fingen Textilfabrikanten in Nordengland an, ihre Arbeiter durch Maschinen zu ersetzen – die Geburtsstunde des Kapitalismus. Heutzutage gibt es den «Mechanical Turk» von Amazon: eine Crowdworking-Website, auf der Unternehmen Arbeiter aus der Ferne einstellen können, um für wenig Geld Arbeiten auszuführen, die Maschinen noch nicht erledigen können. Mit: Susanna Clasen (Türe), Oliver Wnuk (Kevin), Mona Petri (Ella), Barbara Falter (Emma) und Erich Räuker (Coach) Musik: Karl Atteln Tontechnik: Basil Kneubühler Regie: Johannes Mayr Produktion: SRF 2020 Dauer: ca. 50' Petr Šourek wurde 1974 in Prag geboren. Er ist Autor, Regisseur, Übersetzer, Kunst- und Theaterkritiker. Šourek ist Gründer von «Corrupt Tours». Das Reisebüro bietet seit 2012 Stadtführungen auf den Spuren der Korruption in Prag an.
21 November – Dezember 2020 Samstag, 12.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt Das Unternehmen der Wega von Friedrich Dürrenmatt Dürrenmatts düstere Zukunftsvision: Im Jahr 2068 konzentriert sich das weltpolitische Machtgefüge auf eine östliche und eine westliche Weltregierung. Beide Weltmächte benutzen den Planeten Venus als Internierungsort für Verbrecher und politische Häftlinge. Eine Delegation der westlichen Weltregierung reist in einem Raumschiff zur Venus, um die Kolonie für ihre Machtinteressen einzuspannen. Die Venusbewohner aber erweisen sich als resistent gegen militante Phrasen und totalitäre Vorstellungen von Volksbeglückung. Auch die Drohung mit einer Wasserstoffbombe, die sich an Bord des Raumschiffes befindet, lässt die Strafkolonisten kalt. Die Furcht vor der Erde, dem «Paradies, das eine Hölle ist», ist stärker als die Furcht vor der eigenen Auslöschung. Mit: Matthias Habich (Mannerheim), Walter Kiesler (Sir Horace Wood), Maximilian Wolters (Kapitän Lee), Horst Christian Beckmann (Oberst Camille Roi), Walter Richter (Kriegsminister), Peter Matic (Minister für ausserirdische Gebiete), Adolph Spalinger (Staatssekretär), Wolfgang Reinbacher (John Smith), Klaus Henner Russius (Petersen), Katharina Tüschen (Irene), Joachim Ernst (Bonstetten), Kurt Fischer-Fehling (Präsident), Rudolf Hofmann (John), Urs Bihler (eine Stimme) u.a. Regie: Hans Hausmann Tontechnik: Ernst Neukomm Produktion: SRF 1968 Dauer: 62'
22 November – Dezember 2020 Samstag, 19.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Die weite weite Sofalandschaft von Malte Abraham Homeoffice und Urlaub daheim: Das sind zwei Stichworte, die das Corona-Jahr 2020 auf den Punkt bringen. Das Hörspiel «Die weite weite Sofalandschaft» wurde zwar vor dem Lockdown produziert, spielt aber genau mit diesen Themen. Dem Reisebüro TROPICK droht die Insolvenz, als dessen Chef Thomas Tropick verzweifelt versucht, sich selbst zu entlassen. Während seine Angestellten darum kämpfen, nicht in der Konkursmasse mit unterzugehen, versucht Arno Zilla sich zu Hause in seiner Badewanne über Wasser zu halten. Seit zwei Wochen liegt er darin, weil hinter der Badezimmertür das Homeoffice lauert. Eine groteske Geschichte über entgrenzte Arbeit und grenzenlosen Urlaub. Über Naherholung und Fernweh. Mit: Esther Hilsemer (Etta Zilla), Lea Ostrovskiy (Irene Kubikel), Felix Goeser (Thomas Tropick), Michael Hanemann (Arnold Zilla), Nicolas Lehni (Arno Zilla) und Aram Tafreshian (Tom Tropick) Musik: Sebastian Jurchen Tontechnik: Alexander Brennecke, Christoph Richter Regie: Malte Abraham Produktion: DLF 2019 Dauer: 56' Malte Abraham, geboren 1988 in Hamburg, studierte Sprachkunst in Wien und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin. Sein Kurzhörspiel «Die Vollkommenheit der Fugen» war 2018 für den ARD PiNball nominiert und gewann den Track 5' Preis von Ö1. Zuletzt erhielt er das österreichische DramatikerInnenstipendium und für die Hörspielserie «Das Licht der Öffentlichkeit (AT)» das Arbeitsstipendium der Film- und Medienstiftung NRW. In der Spielzeit 2019/2020 ist er Hausautor am Theater Koblenz. «Die weite weite Sofalandschaft» wurde im Februar 2020 als Hörspiel des Monats ausgezeichnet.
23 November – Dezember 2020 Samstag, 26.12.2020, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Koslik ist krank von Julia Rothenburg Verstörendes Kammerspiel auf Linoleumboden. René Koslik ist ein Durchschnittsmann, der sein Leben genauso wenig hinterfragt wie die meisten von uns, sondern es einfach lebt. Doch dann gerät alles aus den Fugen: Koslik kommt – ins Krankenhaus. Und darf nicht mehr hinaus … Alles war in bester Ordnung, bis René Koslik, ein Mann Anfang vierzig mit geregeltem Alltag, plötzlich mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Ab sofort befindet er sich in einer klaustrophobischen Situation: Er darf – aus versicherungsrechtlichen Gründen – nicht nach draussen, ist quasi gefangen. Und so bleibt ihm nichts übrig, als zu warten. Auf was? Auf die nächste Untersuchung? Auf das nächste Testergebnis? Auf den Urteilsspruch? Seine Exekution? Seinen Freispruch? Von einem Augenblick zum nächsten hat er die Entscheidungshoheit über sein Leben verloren. Mit ihren labyrinthartigen Gängen und ihrer undurchschaubaren Choreografie von Ärzten und Pflegern erscheint ihm die Klinik wie eine Parallelwelt. Die übrigen Patienten gleichen Schauspielern in einem absurden Theaterstück: Kosliks duldsamer Bettnachbar Friese, der redselige Rheinländer Bude, die esoterische Maltherapeutin Klemm. Die angekündigten Untersuchungen verzögern sich, und eine diffuse Unruhe ergreift von ihm Besitz; er fühlt sich wie ein Angeklagter, der vergeblich auf sein Urteil wartet. Als dann auch noch seine Exfreundin Marlies auftaucht, droht alles aus den Fugen zu geraten … Doch dann läuft ihm im Bademantel ein ehemaliger Kommilitone über den Weg und ein Kapitel im Buch seines Lebens wird aufgeschlagen, das er lange verdrängt hatte. «Koslik ist krank» ist der Debütroman der 1990 geborenen Julia Rothenburg. Mit: Jens Harzer (Koslik), Gloria Endres de Oliveira (Sprecherin), Bernd Gajkowski (Pfleger 1/Friese), Philipp Kronenberg (Pfleger 2), Philippe Graber (Arzt), Theresa Berlage (Charlotte), Ulrich Bähnk (Frank), Annelore Sarbach (Marlies), Josefine Israel (Schwester Nadine), Till Butterbach (Bude), Christoph Hagen Dittmann (Pfleger Mark), Cornelia Schirmer (die Rothaarige), Marie Löcker (Melinda Krause), Monika Barth (Marina Koslik), Ingrid Dohse (Frau Klemm), Anne Moll (Ärztin) Hörspielfassung und Regie: Elisabeth Weilenmann Tontechnik: Angelika Körber, Christian Alpen und Martin Leitner Produktion: NDR/ORF 2020 Dauer: 58'
24 November – Dezember 2020 Kontakt Schweizer Radio und Fernsehen Kultur Hörspiel und Satire Postfach CH-8042 Zürich www.srf1.ch / www.srf.ch/hoerspiel hoerspiel@srf.ch Schweizer Radio und Fernsehen Kultur Hörspiel und Satire Postfach CH-4002 Basel www.srf2kultur.ch / www.srf.ch/hoerspiel hoerspiel@srf.ch
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