2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT

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2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
2x Rheinfelden
    Das Kultur- und Stadtmagazin beider Rheinfelden

                             54 | September/Oktober 2017 | gratis erhältlich

SCHWERPUNKT
SCHREIBEN
SAMANTHA BRÖCHIN LIEBT VAMPIRE
EIN RHEINFELDER AUTOR UND REGISSEUR
IM GESPRÄCH MIT VALENTIN ZUMSTEG
EIN KRIMIAUTOR BERICHTET
AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
…

MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN
IM SEPTEMBER UND OKTOBER
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
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                                                           Silvester im Schiff
                                                           Mit voller Fahrt ins neue Jahr!
                                                           Lassen Sie das Jahr bei einem Gala-Dinner mit Tanz
                                                           und Live-Musik genussvoll ausklingen.
                                                           Garantiert mit bestem Blick auf die Rheinbrücke
                                                           und das grosse Feuerwerk!
                                                           6-Gang-Menü CHF 148.–
                                                           (inkl. 1 Glas Champagner zum Apéro und Mitternachts-Snack)
                                                           Sonntag, 31. Dezember 2017, ab 18.30 Uhr

                                                           Hotel Schiff am Rhein***
                                                           Marktgasse 60, CH-4310 Rheinfelden
                                                           Reservation: T +41 61 836 22 22 oder hotelschiff.ch

    AUSSTELLUNG
    JOHANNITERKAPELLE                                    offene
                                                         ateliers
     26. August -17. September 2017

     Freddy Allemann  Handschrift                        44 Kulturschaffende zeigen
     Harr y Hermes Mischtechnik                          ihre Werke in Rheinfelden und
     Laurent Charles Fotografie
                                                         der Region.
     Dora Freiermuth Objekte
     Florina Huber Keramik
     Rolf Meyer Fotografie                               16.– 17. September 2017
     Lisa Greber Malerei

                                      VERNISSAGE
                                                         Sa. 14–18 Uhr, So. 11–18 Uhr
                                      Sa, 26.8. 14 Uhr

                              ÖFFNUNGSZEITEN             Ein Kulturengagement der Stadt Rheinfelden
                                   26.8.- 17.9. 2017
                                                              kultur-rheinfelden.ch
                                Sa/So 14 bis 18 Uhr
     KONZERTE
                                                         Mit Unterstützung von
     Sa, 2.9. 19 Uhr   Gopfredstutz, Maederneffruffing
     Fr, 8.9. 19 Uhr   Mo Vene                                zaraz.ch
     Sa,16.9. 19 Uhr   Gino Suter, Andrei Ichtchenko

    Johannitergasse , 4310 Rheinfelden

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2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
m
                                                            Liebe Leserin, lieber Leser,

                    Rheinfelden                                          it dem Federkiel
                    Lebenswert. Liebenswert.                             schreibt man
                                                                         heute nicht mehr,
                                                            selbst der Füllhalter ist nur
IMPRESSUM                                                   noch selten in Gebrauch. Wir
Herausgeber                                                 widmen uns in dieser Ausga-
Stadt Rheinfelden (Schweiz), Stadt Rheinfelden (Baden)      be dem Schreiben. Sie werden
                                                            einwerfen, dass das doch nichts besonderes ist, schliess-
Redaktion Heft 54
Claudius Beck, Stephanie Braun, Brigitte Brügger,
                                                            lich muss auch der Inhalt dieses Magazins einmal aufge-
Sina Gubser, Peter Löwe                                     schrieben werden. Doch wir haben professionelle Autoren
Fotos: Autoren, wenn nicht anders vermerkt.                 in beiden Rheinfelden im Auge, wie auch Menschen, die
Titelfoto Hans Christof Wagner
                                                            »nebenher« Bücher schreiben oder ihre Ergüsse in Blogs
                                                            und Webseiten in die Welt hinausposaunen. Auch treffen
Realisation Peter Löwe, www.Loewe-Werbeagentur.com          sich Autoren in Gruppen, was unter dem Begriff Literatur-
                                                            werkstatt bekannt ist und es gibt eine Trainerin für bes-
Auflage 6.000 Exemplare
ISSN 1664-4778                                              seres Schreiben. Erstaunlich, was sich alles innerhalb der
Verteilung                                                  Mauern dieser beiden Rheinfelden ereignet und sichtbar
Auslage in Gemeindeverwaltungen, Geschäften,
                                                            wird, wenn man einmal den Fokus darauf legt.
Bibliotheken, Schulen und Kultureinrichtungen
Bezug im Abo möglich: Infos auf der vorletzten Seite
Rheinfelden (Schweiz): Verteilung an Abonnenten             Ich lade Sie ein, die Autoren näher kennenzulernen:
der Neuen Fricktaler Zeitung
                                                            Vom Krimi, Science Fiction, Reisebuch und Biografie,
Kontakt für Redaktion und Inserate in Rheinfelden/D
                                                            Lebensgeschichte und Ratgeber. Vieles kommt aus Rhein-
Kulturamt der Stadt, Claudius Beck,                         felden in den Buchhandel, das vielfältige Verlagsleben
Rathaus, Kirchplatz 2, D-79618 Rheinfelden                  des OZ-Verlags gar nicht miteingeschlossen. Journalisten
c.beck@rheinfelden-baden.de, Tel.: +49 7623 95-237
Kontakt Kalender Rheinfelden/D:
                                                            sind Vielschreiber schlechthin, wir haben in eine Zeitungs­
s.braun@rheinfelden-baden.de                                redaktion und in die PR-Abteilung einer Behörde ge-
                                                            schaut.
Kontakt für Redaktion, Kalender in Rheinfelden/CH
Stadtbüro/Kulturbüro, Brigitte Brügger
Rathaus, Marktgasse 16, CH-4310 Rheinfelden                 Lassen Sie sich verführen von unserem Kulturmagazin
2xrheinfelden@rheinfelden.ch, Tel.: +41 61 835 51 11        und geniessen Sie das vielfältige Herbstangebot der
                                                            Rheinfelder Kultur.
Kontakt für Inserate in Rheinfelden/CH
Fricktaler Medien AG, Herr Roberto Pombar,
Baslerstrasse 10, 4310 Rheinfelden
roberto.pombar@fricktalermedien.ch, Tel. +41 61 835 00 52

                                                            Ihr Claudius Beck
Inserate- und Redaktionsschluss für die Ausgabe
November/Dezember: 30. September 2017                       Leiter des Kulturamts Rheinfelden (Baden)

Schwerpunkt: Schreiben                                                                                     EDITORIAL 3
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
«ICH BIN EIN WAHNSINNIGER
VAMPIR-FAN»
Samantha Bröchin hat bisher zwei Bücher veröffentlicht

Das Schreiben gehört zu den gros-
sen Leidenschaften der 38-jährigen
Rheinfelderin. Derzeit ist Samantha
Bröchin daran, ihr drittes Buch zu
schreiben.

B
        ereits in der vierten Klasse begann
        Samantha Bröchin Geschichten zu
        schreiben. «Damals waren es noch
Liebesgeschichten», lacht sie. Später, in der
Oberstufe, widmete sie sich Fantasy The-
men. Das ist eine Welt, die sie, die ur-
sprünglich tiermedizinische Praxisassis-
tentin lernte und heute das Restaurant
Gambrinus in Rheinfelden führt, interes-
siert. «Ich bin ein wahnsinniger Vampir-
Fan. Vampire sind schnell, stark und schön.
Zudem fasziniert mich das ewige Leben
und die mystische Welt», verrät sie.            Samantha Bröchin führt das Restaurant Gambrinus in Rheinfelden und arbeitet an ihrem dritten Buch.
   So liegt es auf der Hand, dass in ihrem
ersten Roman «Wächter der Finsternis», der
2010 erschienen ist, Dämonen vorkommen.         Samantha Bröchin hat schon einige Schick-                  Dankbar ist Samantha Bröchin für die
Im 2. Roman «Vergessene Kriegerin» erzählt      salsschläge erlitten. Der frühe Tod ihrer                  schöne Beziehung zu ihrem Vater und ih-
sie von Vampiren. «Mein drittes Buch han-       Mutter sowie den Verlust ihres Bruders prä-                rem jüngeren Bruder Samuel. Auch wenn
delt weder von Dämonen noch von Vampi-          gen ihr Leben. 2012, zwei Jahre nachdem sie                ihr Vater mit seiner Frau und Samanthas
ren, aber Magie kommt trotzdem vor»,            ihre Mutter verlor, starb ihr Bruder Marius                Stiefbruder schon viele Jahre auf einer
schmunzelt sie.                                 32-jährig überraschend an einem Aorta-                     Farm in Texas lebt, versucht Samantha die
                                                Riss. «Ich bin ein sehr gläubiger Mensch.                  Familie so oft wie möglich zu besuchen.
Flucht vor der Wirklichkeit                     Aber damals, nachdem ich die beiden Men-
Während zwei Jahren war ihre Mutter, wel-       schen, die mir am nächsten standen, in so                  Schicksalschläge im aktuellen Werk
cher sie sehr nahe stand, schwer krank. Sie     kurzer Zeit verloren hatte, wendete ich mich               verarbeitet
starb 2010, im gleichen Jahr, als Samantha      für gewisse Zeit von allem ab, was mir gut                 In ihrem aktuellen Werk, das sie plant bis
Bröchin ihr erstes Werk veröffentlichte. In     tat.»                                                      Ende Jahr abzuschliessen, verarbeitet sie
dieser schwierigen Zeit nutzte sie das Schrei-                                                             die Verluste ihrer Mutter und ihres Bruders
ben, um abzutauchen und Abstand zum re-        Samantha Bröchin glaubt fest daran, dass                    Marius. Oftmals schreibt sie nachts oder in
alen Leben zu gewinnen. Ursprünglich woll-     die Energie von Menschen, auch nach ih-                     ihrer Freizeit. Auch in den Ferien zieht sie
te sie das Werk nicht                                                  rem Tod, nicht verlo-               sich gerne zurück an ihren Schreibtisch
veröffentlichen, bis «Schon in der Schule liebte ich es, ren geht. «Das spüre                              und taucht ein in die Welt, in welcher sich
eine Freundin das Ge- Aufsätze zu schreiben. Meine Auf- ich», sagt sie und ist                             die Figuren ihrer Geschichten bewegen.
schriebene las und sätze waren immer am längsten.» froh, sich in beson-                                    «Schon in der Schule liebte ich es, Aufsätze
ihr empfahl, ein Buch                                                  ders traurigen Mo-                  zu schreiben. Meine Aufsätze waren im-
herauszugeben. Glücklich ist sie, dass sie     ment daran orientieren zu können. «Ich                      mer am längsten.» Seit ihrer Kindheit ist
kurz vor dem Tod ihrer Mutter noch Gele-       glaube, dass Geister sehr wohl existieren.»                 das Schreiben ihre ganz grosse Leiden-
genheit hatte, ihr ein Probeexemplar ihres     Sie erinnert sich, wie ihre Mutter ihr früher               schaft. Es bedeutet für sie ein wunderbarer
ersten Werkes zu zeigen.                       Geistergeschichten erzählte und sie ge-                     Ausgleich zum Alltag und gibt ihr Gelegen-
                                               meinsam mitten in der Nacht den Friedhof                    heit, sich für eine gewisse Zeit in ihre eige-
                                               besuchten und über Geister sprachen.                        ne Fantasie-Welt zurückzuziehen.

                                                                                                                                               Janine Tschopp

4    TITELTHEMA
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
DIE SCHILLERNDE
                                                     LEBENS­GESCHICHTE
                                                     EINES RHEINFELDERS
                                                     René Portmann hat ein autobiografisches Buch über seine bewegte
                                                     Kindheit, Jugend und seine sieben Jahre in Thailand geschrieben.

                                                     Palmen, Strand, Meer und eine einfache Hütte: Dieses Bild ziert das Cover des autobiografischen Buches
                                                     „Ich habe dich nie vergessen“ von René Portmann. Auf 141 Seiten schildert der Autor seine abenteuerliche
                                                     Lebensgeschichte. Was der aus Rheinfelden stammende 54-jährige Familienvater in jungen Jahren auf
                                                     verschlungenen Lebenswegen erlebt hat, ist filmreif.
                                                     René Portmann: „Ich habe dich nie vergessen“, Edition Wortschatz; ISBN 978-3-943362-38-1, 14,90 Euro, 17,08 CHF

E
      ntspannt sitzt René Portmann bei        und Abenteuerlust getrieben, unternahm                       unter dem Baum seiner Kindheit und hör-
      unserem Gespräch in einem Café,         Portmann nach einer Lehre als Zimmer-                        te die Stimme.
      im roten T-Shirt, Tätowierungen an      mann 1988 eine Reise durch Südostasien,
beiden Unterarmen, ein Band mit einem         machte Motorradtouren durch den                              Das alles führte zu dem Buchprojekt, an
Kreuz um den Hals: ein Mann, der nach         Dschungel, verliebte sich in die Insel                       dem er dreieinhalb Jahre gearbeitet hat.
vielen Irrungen und Wirrungen mit sich        Phuket, hegte Auswanderer-Gedanken.                          Darin beschreibt er seine Kindheit, Ju-
im Reinen ist.                                Wieder zurück, geriet er an die Auto-Ma-                     gend, die Flucht nach Thailand, die Erleb-
                                              fia, die illegal Autos verschob. Doch Port-                  nisse in der Donaumetropole, die Sinnsu-
René Portmann ist in Degerfelden aufge-       mann wollte raus aus den kriminellen                         che im Strandhaus auf Phuket, die
wachsen. Er war erst fünf, als seine Mutter   Machenschaften. „Das ist kein ehrliches                      Rückkehr nach Deutschland. Das Schrei-
den Vater verließ und die Familie ausein-     Leben gewesen.“ Durch Zusammenarbeit                         ben empfand er als „harte Arbeit“. Ging es
ander gerissen wurde. Als Junge sei er ein    mit den Behörden bekam er Immunität                          doch darum, die Fülle von prägenden Er-
„Lausbub“ gewesen, in der Art eines Huck-     zugesichert und flog nach Thailand.                          eignissen und Geschichten auf das We-
leberry Finn. Einer, der die Schule                                                                        sentliche zu komprimieren. Für den Neu-
schwänzte, lieber am Rhein als im Unter-                                                                   Autor bedeutet das Buch auch einen
                                              »Ich gründete eine Jugendgang,
richt saß, und abends „Aktenzeichen XY“                                                                    schonungslos ehrlichen Blick nach innen,
                                              klaute, machte Einbrüche in
und Gangsterfilme anguckte. Die Revolver-                                                                  ein Aufarbeiten seiner Vergangenheit mit
                                              Läden und Kaufhäusern, rief das
helden und Ganoven faszinierten ihn: „Ich                                                                  ihren unrühmlichen Kapiteln, ihren
                                              Jugendamt auf den Plan.«
wollte auch einer von ihnen sein.“ Er grün-                                                                Schatten- und Sonnenseiten. Flüssig und
dete eine Jugendgang, klaute, machte Ein-                                                                  lebendig lesbar sollte es auch sein, „Aben-
brüche in Läden und Kaufhäusern, rief das     Sieben Jahre blieb Portmann auf der Insel                    teuer, Krimi und Autobiografie zugleich“.
Jugendamt auf den Plan. Eine problemati-      Phuket, baute sich eine neue Existenz auf,                   Portmann vergleicht das Feilen an den
sche Kindheit, die aber auch geprägt war      machte eine Fischfarm und eine Brezelbä-                     Sätzen mit einem „Klotz Stein, an dem
von der intensiven Liebe zur Natur, beson-    ckerei auf, die richtig florierten. Als „Reise-              man meißelt“.
ders zu einem Baum in seinem Heimat-          Vogel“ pendelte er zwischen Thailand und
dorf. Unter diesem Baum hat er als Junge      Wien. In der Donaumetropole hatte er ei-                     Im Nachwort schildert er sein aktuelles Le-
oft gebetet, in den Himmel geschaut und       nen Top-Job in einem Edelclub, verkehrte                     ben: Mit Frau Tanja, Sohn, Tochter und
Fragen an Gott gestellt. Die Stille der Na-   in der schillernden Szene mit Prominenz                      Pflegekind wohnt er in Liestal und arbei-
tur, die Schöpfung hat ihm Kraft gegeben,     wie Popstar Falco. Doch dann zog sich er                     tet seit zehn Jahren als mobiler Streetwor-
und eines Tages hörte er eine Stimme, die     zurück auf die Insel, lebte wie Robinson                     ker für das Jugendsozialwerk Sissach. Als
auf seine Fragen antwortete - ein Erlebnis,   Crusoe in einer schlichten Strandhütte                       Streetworker kümmert er sich um Jugend-
das ihn zutiefst bewegte.                     und hatte dort ein übernatürliches Erleb-                    liche auf der Straße, die aus sozial schwie-
                                              nis: Er sah ein Licht, „das nicht von dieser                 rigen Verhältnissen kommen, hält auch
Mit 14 zog ihn die erste Discothek am Ort     Welt war“. Diese spirituelle Erfahrung                       Vorträge. Und hat endlich sein Glück und
magisch in Bann. Er durfte Platten aufle-     brachte eine gravierende Änderung in                         seine Bestimmung gefunden.
gen, an der Bar mithelfen und schlitterte     sein Leben. Nach der Rückkehr stellte er
immer tiefer in das Szene-Milieu der Dis-     sich der Justiz, arbeitete auf Kreuzfahrt-                                                           Roswitha Frey
cos, Clubs und Bars hinein. Von Fernweh       schiffen. Und stand nach 30 Jahren wieder

                                                                                                                                          TITELTHEMA                   5
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
Der schreibende Globetrotter und Theatermann Thomas Blubacher

Ein vielseitiger Rheinfelder
Autor und Regisseur

                                                          A
                                                                          uf dem Buchmarkt hat er       Doppelbiografie der Geschwister Eleonora
                                                                          sich mit vielbeachteten       und Francesco von Mendelssohn, die zu
                                                                          Künstlerbiografien und        den glamourösesten und extravagantes-
                                                                          Büchern über Emigranten-      ten Künstlern der Weimarer Republik ge-
                                                                          schicksale einen Namen        hörten, in der Nazizeit emigrieren muss-
                                                          gemacht. Blubacher gilt als Spezialist für    ten und elend zugrunde gingen. Ebenso
                                                          gefährdete Existenzen, biografische Brü-      spannend liest sich die Biografie „Die vie-
                                                          che und Abstürze, für Lebensgeschichten       len Leben der Ruth Landshoff-Yorck“, in
                                                          vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund       der Blubacher den Weg der jüdischen
                                                          der 1920er- und 1930er-Jahre, der Kriegs-     Schriftstellerin vom It-Girl im Berlin der
                                                          und Nachkriegszeit.                           Goldenen Zwanziger zur „Grand Old Lady“
                                                             Anfangs verfasste der promovierte          der alternativen Kulturszene New Yorks in
                                                          Theaterwissenschaftler, der an den Uni-       den 1960er-Jahren schildert. Solche Künst-
                                                          versitäten Bern, Wien und Long Beach un-      lerbiografien verlangen enormen Recher-
                                                          terrichtete, ausschließlich wissenschaftli-   che-Aufwand, Geduld und einen langen
                                                          che Texte, doch dann wuchs in ihm der         Atem. Die Arbeit an dem Buch über die
                                                          Wunsch, ein breiteres Publikum zu errei-      Mendelssohns zum Beispiel zog sich acht
                                                          chen. Parallel zu seiner praktischen Thea-    Jahre hin.
                                                          terarbeit an Bühnen im ganzen deutsch-           „Irgendwann wird es zur Detektivar-
Der Autor und Theaterwissenschaftler Thomas
                                                          sprachigen Raum entwickelte sich das          beit“, schildert der Autor die sensible An-
Blubacher hat sich mit Künstlerbiografien und Büchern     Schreiben sukzessive zu einem zweiten         näherung an historische Persönlichkeiten,
über Emigrantenschicksale einen Namen gemacht. Als
                                                          Beruf, und in den vergangenen Jahren hat      an Leben voller Brüche und Umbrüche, die
Theater-Regisseur inszeniert er am liebsten Gegenwarts-
stücke.                                                   Blubacher sogar mehr geschrieben als in-      er Stück für Stück wie ein Mosaik zusam-
                                                          szeniert.                                     mensetzt. Und manchmal hilft auch ein
                                                                                                        wenig Glück: Auf einem Speicher in New
Den Notizblock und das Laptop hat                         Mittlerweile hat der Autor ein gutes Dut-     York entdeckte er unvermutet in verstaub-
Thomas Blubacher immer dabei,                             zend Bücher über Künstler, Dichter, Thea-     ten Kisten Hunderte unbekannter Doku-
                                                          ter- und Filmgrößen in namhaften Verla-       mente von Ruth Landshoff-Yorck, die heu-
wenn er unterwegs ist. In über 60
                                                          gen veröffentlicht. Darunter eine Biografie   te im Deutschen Literaturarchiv Marbach
Länder haben die Recherchen für sei-
                                                          über den Schauspieler, Regisseur und In-      aufbewahrt werden. „Wenn man immer
ne Buchprojekte den in Rheinfelden                        tendanten Gustaf Gründgens, dessen am-        wieder die Briefe liest, die ein Mensch ge-
aufgewachsenen Autor und Thea-                            bivalente Rolle im Dritten Reich Blubacher
terregisseur schon geführt. Ob er                         differenziert beleuchtet. Internationale
auf einem Dachboden in New York                           Resonanz erfuhr auch „Gibt es etwas Schö-
unbekannte Dokumente aus einem                            neres als Sehnsucht?“, seine hoch gelobte

Nachlass aufstöbert, in Wien, Los
Angeles oder Amsterdam mit Zeit-
zeugen spricht, sich in Berlin in his-
torisches Quellenmaterial vergräbt,
in Indonesien oder auf Schiffstouren
in der Karibik, dem Indischen Oze-
an und den norwegischen Fjorden
Eindrücke sammelt: Im Zuge seiner
Arbeit als Buchautor kommt der
49-Jährige in der ganzen Welt her-
um.

6     TITELTHEMA
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
schrieben hat, seine Notizen und viel-          Studios, wo der Regisseur von Oscar-Ge-          auch dieser leichtfüßige Stil für den Autor
leicht sogar Tagebücher, bekommt man            winnern wie Ellen Burstyn und Martin             Schwerarbeit, er hat lange an den Sätzen
ein Gespür dafür, wie er gedacht hat, wie       Landau lernen durfte.                            gefeilt. Der Lohn: Sein Buch über Kreuz-
er gefühlt hat.“ Hilfreich sind nicht zuletzt      Längst hat Blubacher sein literarisches       fahrten wurde im Frühjahr mit dem
die oft zeitintensiven Gespräche mit            Spektrum über sein Spezialgebiet hinaus          BuchAward der Internationalen Touris-
Freunden, Kollegen und Verwandten.              erweitert. Er hat im Insel Verlag ein unter-     mus Börse Berlin ausgezeichnet.
„Man muss diese Geschichten jetzt schrei-       haltsames Buch über Alltägliches und Ku-
ben, solange man die letzten Zeitzeugen         rioses aus Großmutters Zeiten herausge-          Obgleich zuletzt das Schreiben dominier-
noch befragen kann“, sagt Blubacher.            bracht und zuletzt zwei Bände für die            te, hat Blubacher sein eigentliches Metier,
Besonders gerne holt er vergessene Leben        erfolgreiche Reise-Reihe des Piper Verlags       das Theater, nie aus dem Blick verloren.
wieder ans Licht, so wie in seinem neues-       verfasst: „Gebrauchsanweisung für Bali“          Wie er seinen Regiestil beschreiben wür-
ten, im Frühjahr 2018 erscheinenden Buch        und „Gebrauchsanweisung für Kreuzfahr-           de? „Ich habe keinen Stil, sondern versu-
über die Schauspielerin Ruth Hellberg. Sie      ten“. Literarische Führer der etwas ande-        che, für jedes Werk die geeignete Form zu
verkehrte als UFA-Star mit den Größen           ren Art, in denen er aus subjektiver Sicht       finden.“ Die Liste von Dramen, die er an
des Dritten Reichs und musste zugleich          über Land, Leute, Alltag und Kultur der          Theatern zwischen Basel und Bremerha-
ihren „halbjüdischen“ Sohn schützen, des-       Insel Bali, die er vielfach bereist hat, sowie   ven, Tübingen und Wien inszeniert hat, ist
sen emigrierter Vater ein den Nazis beson-      über die besondere Art des Urlaubs auf           beeindruckend. Es sind Klassiker darunter,
ders verhasster Verleger war. Zurzeit ar-                                                        Boulevardkomödien und Psychothriller,
beitet Blubacher außerdem an einem              »Nach vielen Jahren in staubigen                 doch am liebsten führt er Regie bei Gegen-
Buchprojekt über zwei hoch betagte              Archiven hat mich das Schicksal                  wartsstücken, in denen es um existenziel-
Schwestern aus Berlin, die mit ihren El-        in die weite Welt und an die fri-                le Themen geht, wie Sarah Kanes „Zer-
tern das Naziregime nur dank der Hilfe          sche Meeresluft geschickt.«                      bombt“ oder Thomas Vinterbergs „Fest“.
des NS-Geheimdienstchefs Wilhelm Cana-                                                           Am Schauspielhaus Zürich zeigte er die
ris überlebten.                                 schwimmenden Ozeanriesen schreibt.               Schweizer Erstaufführung von „Jimmy,
    „In den Biografien steht kein noch so       „Nach vielen Jahren in staubigen, neonbe-        Traumgeschöpf“ der Kanadierin Marie
belanglos scheinendes Detail, das ich           leuchteten Archiven hat es das Schicksal         Brassard, in Los Angeles setzte er die ame-
nicht überprüft habe.“ Auch die Orte, über      gut mit mir gemeint und mich in die wei-         rikanische Erstaufführung von Helmut
die er schreibt, kennt er aus eigener An-       te Welt und an die frische Meeresluft ge-        Kraussers „Leatherface“ in Szene. Seine
schauung, etwa Pacific Palisades, jenen         schickt“, kommentiert Blubacher die Ar-          jüngste Regiearbeit führte ihn im Sommer
Stadtteil von Los Angeles, in dem etliche       beit an diesen Reisebüchern. Auf                 zum dritten Mal zu den Tiroler Volks-
von den Nazis vertriebene Literaten, Mu-        Luxuslinern und Großseglern über die             schauspielen, wo er nach zwei opulenten
siker, Film- und Theaterschaffende Zu-          Weltmeere zu schippern, in Schiffsberei-         Freilichtspektakeln diesmal ein konzent-
flucht fanden – packend nachzulesen in          che zu gelangen, zu denen Passagiere nor-        riertes Kammerspiel auf die Bühne brach-
Blubachers Buch „Paradies in schwerer           malerweise keinen Zugang haben, und              te: „Lampedusa“, ein brandaktuelles Thea-
Zeit“. Dort lebte er 2002 als „Writer in Re-    das bunte Leben an Bord zu beschreiben,          terstück zur Flüchtlingskrise, geschrieben
sidence“ in der Villa Aurora, dem einsti-       hat Blubachers Horizont nicht nur geogra-        vom englischen Shooting-Star Anders
gen Haus Lion Feuchtwangers: „Dieser            fisch erweitert. Diese „Gebrauchsanwei-          Lustgarten, hochkarätig besetzt.
Aufenthalt hat mir viele Türen geöffnet.“       sungen“ unterscheiden sich deutlich von
Unter anderem die des legendären Actors         den Künstlerbiografien. Gleichwohl ist           Nicht nur als Regisseur arbeitet Blubacher
                                                                                                 immer wieder mit bekannten Darstellern
                                                                                                 von Katharina Thalbach bis August Diehl
                                                                                                 zusammen, auch aus seinen Büchern liest
                                                                                                 er oft gemeinsam mit Schauspiel-Promi-
                                                                                                 nenz wie Senta Berger, Michael Heltau
                                                                                                 oder Charles Brauer: „Das hilft natürlich,
                                                                                                 ein großes Publikum zu erreichen.“ Über-
                                                                                                 haupt liebt er es, auf Lesereise zu gehen –
                                                                                                 und das nicht nur in Deutschland. Jüngst
                                                                                                 hat er auf einer Literaturkreuzfahrt über
                                                                                                 den Atlantik aus seinen Künstlerbiografi-
                                                                                                 en gelesen und damit die Passagiere un-
                                                                                                 terhalten, gemeinsam mit Guido Knopp
                                                                                                 und Wladimir Kaminer. In diesem Winter
                                                                                                 ist er für Lesungen auf einer Amazonas-
                                                                                                 Schiffsreise und 2019 auf einer Kreuzfahrt
                                                                                                 in Südostasien gebucht. Darauf freut sich
                                                                                                 der schreibende Globetrotter schon sehr.

                                                                                                                              Roswitha Frey

                                                                                                                       TITELTHEMA         7
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
Valentin Zumsteg, stellvertretender Chefredaktor der Neuen Fricktaler Zeitung:

«Ich schreibe gerne über Menschen»
                                                                                                   Valentin Zumsteg an seinem Arbeitsplatz

V
         alentin Zumsteg ist stellver-   Herr Zumsteg, wie sind Sie Journalist ge-     in Luzern besucht. 1996 wurde ich Redak-
         tretender Chefredaktor der      worden, jemand, der mit dem Schreiben         tor der Basler Zeitung und habe in dieser
                                         seinen Lebensunterhalt verdient?              Zeit vor allem aus dem Fricktal berichtet.
         Neuen Fricktaler Zeitung mit
                                                                                       2004 wechselte ich dann zur NFZ, die da-
Sitz in Rheinfelden. Der 44-Jährige
                                         Zumsteg: Nach der Volksschule und einem       mals noch, vor der Fusion mit dem Frick-
über seinen Werdegang, seine Moti-       Jahr an einem Collège im Schweizer Jura       taler Boten, Fricktaler Zeitung hiess.
vation zu schreiben und über einen       habe ich eine Banklehre gemacht und an-
Beruf, der für ihn auch nach mehr        schliessend auch hauptberuflich bei einer     Sie sind also schon seit mehr als 20 Jahren
als 20 Jahren nichts an Lebendigkeit,    Bank gearbeitet. Gleichzeitig begann ich      Profi-Schreiber. Wie hat sich das Schreiben
                                         nach Feierabend und an Wochenenden als        in dieser Zeit verändert, durchs Internet, die
Vielfalt und Reiz verloren hat.
                                         freier Mitarbeiter bei der Basler Zeitung     digitale Revolution?
                                         zu schreiben. Zeitungen haben mich im-
                                         mer interessiert, ich las viel, schon früh    Eigentlich gar nicht so stark, nur dass ich
                                         und mit grossem Vergnügen das deutsche        jetzt eben für ganz viele verschiedene Ka-
                                         Magazin Der Spiegel. Der Journalismus         näle schreibe, für die gedruckte Zeitung,
                                         hat mich schnell gepackt. Klar war, dass er   für die Online-Ausgabe, für soziale Netz-
                                         mein Beruf werden sollte. Als sich die        werke und für unsere Smartphone-App.
                                         Chance bot, habe ich ein Volontariat beim     Das macht den Job schnelllebiger, aber
                                         damaligen Badener Tagblatt absolviert         auch vielfältiger und interessanter. Da wir
                                         und das Medienausbildungszentrum MAZ          Layouter im Hause haben, kann ich mich

8   TITELTHEMA
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
Hilfsmittel eines Zeitungsredaktors

immer noch weitgehend aufs Schreiben
eigener Texte und aufs Redigieren von
Beiträgen von Kollegen, freien Mitarbei-
tern und aus externen Quellen konzent-
rieren. Natürlich kommen die Fotos hinzu,
die ich selbst mache.

Was macht für Sie eine gute Geschichte
aus?

Sie muss die Menschen berühren, zum
Nachdenken anregen, vielleicht zum La-
chen bringen. Eine gute Geschichte hat
mit den Menschen, die sie lesen, etwas zu
tun, sie spricht diese an. Die besten Ge-
schichten und Ideen erhält man oft, wenn
man mit Leuten über etwas ganz anderes
redet.

Professionelles Schreiben in einer Tageszei-    nen Einblick bekommen hätte. Am liebs-         men zu können. Die Demokratie ist darauf
tung. Wie viel davon ist Ausbildung, wie viel   ten schreibe ich über Brisantes aus Politik,   angewiesen, dass es eine breite offene
learning by doing?                              Gesellschaft und Wirtschaft. Weniger liegt     Diskussion gibt. Den Medien kommt dabei
                                                mir der Sport, den überlasse ich lieber den    eine wichtige Rolle zu. Das geht heute teil-
In meinem Volontariat und in den Kursen         Kollegen.                                      weise vergessen. Als Journalist habe ich
des MAZ habe ich viel Theorie gelernt, er-                                                     das Privileg, dass ich alles und jeden fra-
fahren, was das Medienrecht ausmacht            Sind Sie selbst immer zufrieden mit Ihren      gen kann, das gefällt mir.
und worauf es bei den diversen journalis-       Texten?
tischen Genres ankommt, also Nachricht,                                                        Die Nähe zu den Leuten, die Lokalmedien
Bericht, Reportage, Kommentar, Feature          Oft feile ich schon lange daran herum, ge-     pflegen – ist das für Sie Fluch oder Segen?
oder Interview. Aber ich denke, dass der        rade an Porträts. Und oft ergibt sich, steht
praktische Einstieg in den Beruf noch im-       der Einstieg erst einmal, der Rest irgend-     Im Lokaljournalismus ist es sicher wichtig,
mer viel learning by doing ist, als freier      wie von ganz allein.                           dass man Leute kennt. Genauso wichtig
Mitarbeiter, oft ein Stück weit reingewor-                                                     ist aber, dass man sich nicht vereinnah-
fen ins kalte Wasser nach dem Motto: Jetzt      Sie schreiben für eine Regionalzeitung. Wie    men lässt. Man muss auch mal jemanden
mach da mal eine Geschichte draus.              motivieren Sie sich? Woher holen Sie sich      auf den Schlips treten und die Reaktionen
                                                Inspiration?                                   aushalten. Auf der anderen Seite be-
Was geht Ihnen schnell von der Hand und                                                        kommt man aber, gerade aufgrund der
was liegt Ihnen weniger?                    Eigentlich vor allem aus der Bedeutung,            Nähe zum Leser, auch sehr viele positive
                                            die meines Erachtens Regionalzeitungen             Rückmeldungen.
Ich schreibe gerne über Menschen, was       in der Schweiz haben. Gerade in der direk-
aber oft auch eine besondere Herausforde-   ten Demokratie ist es wichtig, dass die                                  Hans Christof Wagner
rung ist. Ich will                                                 Menschen unab-
ihnen ja gerecht       «Die besten Geschichten und Ideen           hängige Informa-
werden. Wenn erhält man oft, wenn man mit Leuten tionen erhalten,
man sich mit ei-        über etwas ganz anderes redet.»            um auf nationa-
nem Menschen                                                       ler, kantonaler
für ein Portrait unterhält, öffnet sich im- und  lokaler Ebene nicht nur bei Wahlen,
mer eine neue Welt, in die man sonst kei-   sondern auch bei Sachfragen mitbestim-

                                                                                                                     TITELTHEMA          9
2x Rheinfelden - MIT ALLEN VERANSTALTUNGEN AUS DER LITERARISCHEN WERKSTATT
Im Gespräch mit Mediensprecherin Chantal Hommes-Olaf

Die Stadt informiert ihre Bürger online
Wir befinden uns im 5. Stock des Rathauses am Kirchplatz. Im Zimmer 512
treffen wir Chantal Hommes-Olaf. Seit März 2016 leitet sie die Stabsstelle
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Rheinfelden/Baden. Wer auf die-
sem Stuhl sitzt, sollte bestens informiert sein, muss wissen wie die Verwal-
tung tickt, wie sie plant und wie sie handelt. Nur so kann die Kommunikati-
onsstelle zwischen Rathaus und Bürger über das aktuelle Geschehen, über
Entwicklungen und Planungsabläufe gut nach außen kommunizieren.

D
        ie studierte Volkswirtin Chantal       „Bürgerinformationssystem“ können die
        Hommes-Olaf hat eben die The-          Bürger zu öffentlichen Sitzungen von Ge-
        men der letzten Gemeinderatssit-       meinderat und Ausschüssen die Vorlagen
zung vor den Sommerferien für die städti-      abrufen. Im Vergleich zu früher eine kom-
sche Homepage aufgearbeitet und in den         fortable Dienstleistung! Die Digitalisie-
Schirm getippt. Kurz und bündig infor-         rung kommt der Absicht, Bürger an der
miert sie über die zweieinhalbstündige         Meinungsbildung zu wichtigen Projekten
Diskussion zur A 98,5 Karsau-Schwörstadt       teilhaben zu lassen, entgegen.
(ökologische Ausgleichsmaßnahmen). Auf
die Diskussionsbeiträge von Ratsmitglie-       Seit etwa zehn Jahren ist die Stadt Rhein-
dern und Bürgern selbst geht sie nicht ein.    felden online im Internet. Im Rathaus
Das überlässt sie den Lokalzeitungen. Auf      wird überlegt, die Homepage zu überar-
der Homepage geht es mehr um eine              beiten und auf den neuesten Stand zu
kommunalpolitische Gesamtschau.                bringen. „Denn wir wissen, dass sich das
   Das Internet nutzt die Stadt intensiv       Leseverhalten und die Nutzung der Medi-
                                                                                             Chantal Hommes-Olaf informiert die Bürger über das Internet.
zur Information ihrer Bürgerinnen und          en in den letzten Jahren rasant verändert
Bürger. Chantal Hommes-Olaf wird bei           hat“, so die Pressesprecherin. Für sie ist
ihrer Arbeit von ihrer Stellvertreterin Sil-   Kommunikation nie zu Ende und ein fort-
via Waßmer und der Grafikerin Susanne          laufender Prozess. „Wir müssen immer          Für grafisch gestaltete Produkte sind
Lais unterstützt. Nicht nur die großen The-    noch besser werden“, unterstreicht sie,       eben­falls die Mitarbeiterinnen der Presse-
men der Kommunalpolitik haben die drei         wie sehr die Anforderungen der Öffent-        und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sie
Frauen im Blick. Sie bieten auch einen         lichkeit gegenüber der Stadt und ihren        bereiten die von den Ämtern und Fachab-
umfangreichen Service. Ankündigungen           Ämtern gewachsen sind.                        teilungen gelieferten Inhalte auf und for-
für Konzerte oder auch das Schachturnier                                                     mulieren die Texte. Vor uns liegen die at-
im Bürgertreffpunkt „Gambrinus“ müssen         Längst greifen nicht nur jüngere, sondern     traktiven Broschüren zur Sanierung des
getextet und auf die Website gestellt wer-     auch ältere Menschen von PC, Tablet oder      Rathauses und die zweimal jährlich er-
den. Ebenso erhalten die örtlichen Medien      Smartphone auf Informationen im Inter-        scheinende Rheinfelder Energiezeitung.
diese Meldungen.                               net zu. Die sozialen Netzwerke Facebook,         „Wir verstehen unsere Arbeit nicht im
                                               Twitter oder der                                                      Sinne von Marke-
Auf eine gute Zusammenarbeit mit den           Video-Kanal You-            »Bei  uns steht die Information           ting“, sagt Chantal
Spitzen der Stadt, aber auch den Ämtern        Tube sind für die          über   Fakten, Zahlen   und   Daten        Hommes-Olaf. Dies
und Abteilungen ist die Öffentlichkeitsar-     Medienabteilung                     im Vordergrund.«                  ist mehr eine Auf-
beit angewiesen. „Wir sind für sie die An-     noch außen vor.                                                       gabe von Touris-
laufstelle“, sagt Hommes-Olaf. Bleiben wir     „Sie mit Neuigkeiten zu füttern, muss auch    mus,  Kultur   und  Wirtschaftsförderung.
noch auf der Homepage. Die Stadt bemüht        personell zu leisten sein“, spricht Hommes-   „Bei uns steht die Information über Fak-
sich, ihre Arbeit nach außen transparent       Olaf die Rahmenbedingungen an. Das Ju-        ten, Zahlen und Daten im Vordergrund.“
zu gestalten. Links führen beispielsweise      gendreferat und die Kulturabteilung sind
zum „Rheinsteg“ mit umfangreichen In-          hingegen seit Jahren in Facebook aktiv, um    Intensiv gepflegt wird der direkte Draht
formationen und Fotos. Über den Link           zusätzlich Kontakte aufzubauen.               zu den drei Lokalredaktionen – Badische

10    TITELTHEMA
»Wir wollen keine Haus- und Hofbericht­
              erstattung, sondern eine kritisch-konstruktive
                      Begleitung durch die Medien.«

                                                  Zur Person

                                                  Chantal Hommes-Olaf, 1969 in Re-
                                                  gensburg geboren, absolvierte
                                                  nach dem Abitur beim Fremden-
                                                  verkehrsverband Ostbayern eine
                                                  Ausbildung im Tourismus, studier-
                                                  te Volkswirtschaft in Bordeaux und
                                                  Freiburg und war bei der Grün 99
                                                  in Weil am Rhein zuständig für die
                                                  Pressearbeit und das Marketing.
                                                  Mehrere Jahre arbeitete die Mutter
                                                  von zwei Kindern freiberuflich für
                                                  die Redaktion der Weiler Zeitung.
                                                  2011 übernahm sie die Pressearbeit
                                                  bei der Internationalen Bauausstel-
                                                  lung Basel (IBA 2020). Seit März
                                                  2016 ist sie für die Presse- und Öf-
                                                  fentlichkeitsarbeit bei der Stadt
                                                  Rheinfelden (Baden) verantwort-
                                                  lich und sieht in dieser Aufgabe
                                                  eine neue berufliche Herausforde-
                                                  rung.

Zeitung, Die Oberbadische und Südkurier;      beim Spatenstich zur Erweiterung der Klär-
bei Themen von überregionaler Bedeu-          anlage Schwörstadt, „sind wir dabei“. Mit
tung auch zum Rundfunk und Fernsehen.         einem Bild illustrierte man den Text für die       Für grafisch gestaltete Produkte sind ebenfalls die
Wie stehen Sie zu einer kritischen Bericht-   Homepage. Im Vorfeld dazu wurden Fak-          Mitarbeiterinnen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                             zuständig.
erstattung? „Wir wollen keine Haus- und       ten und Informationen aufbereitet.
Hofberichterstattung, sondern eine kri-                                                        Eine gute Zusammenarbeit mit den lokalen
                                                                                             Tageszeitung ist in diesem Bereich sehr wichtig.
tisch-konstruktive Begleitung durch die       Unverzichtbar ist für Chantal Hommes-
Medien“, zeigt sich Hommes-Olaf offen         Olaf die Teilnahme an den Sitzungen des
für unterschiedliche Meinungen. „Ich per-     Gemeinderates. „Ich muss Dinge verstan-
sönlich schätze den kritischen Kommen-        den haben, um darüber auch schreiben zu
tar in der Zeitung“, fügt sie hinzu. Ihre     können.“ Trockene Vorlagen reichten nicht.
Stabsstelle sieht sich bei Recherchen von     Sie verstehe es als Auftrag, Kommunalpoli-     sie in Rheinfelden als offen, kritisch, aber
Journalisten nicht als Bremsklotz. Die Me-    tik für alle verständlich darzustellen.        auch als „sehr sympathisch“ ein. Der Brü-
dien haben jederzeit Zugang zu den Fach-         Zu den spannenden Themen zählen ge-         ckenschlag in die Schweizer Nachbarstadt
leuten. „Gerne öffnen wir ihnen die Türen     genwärtig der Rheinsteg, die Autobahn          eröffnet zudem noch ganz neue Perspekti-
im Rathaus.“                                  und die Stadtplanung mit einigen neuen         ven in der Medienarbeit. „Unsere Arbeit
                                              Projekten. Das mache auch die Arbeit für       lichtet das gesamte Spektrum städtischen
Öffentlichkeitsarbeit hat bei Bürgermeis-     die Presse und Öffentlichkeitsarbeit inter-    Lebens ab“, so die engagierte Medienfrau
ter Klaus Eberhardt einen hohen Stellen-      essant. „Bei uns ist kein Tag wie der ande-    am Ende unseres Gespräches.
wert. Mit ihm spricht die Pressechefin Ter-   re.“ Hommes-Olaf sucht gerne den Kon-
minpläne ab. Bei manchen Terminen, so         takt zu den Menschen. Und diese schätzt                                               Horst Donner

                                                                                                                          TITELTHEMA               11
…UND PLÖTZLICH SIEHST DU

                                                                                             Ralf H. Dorweiler hat
                                                                                           bereits sieben regionale
                                                                                             Krimis veröffentlicht.
                                                                                           Sein erster historischer
                                                                                            Roman ist seit Februar
                                                                                                auf dem Markt.

Selbst ist Ralf H. Dorweiler kein großer Leser von Kriminalromanen – er schreibt lieber Krimis. Und das mit Leiden-
schaft und Akribie. Der 44-Jährige, geboren im rheinland-pfälzischen Nastätten (Taunus), der nach dem Studium
von Theater-, Film- und Fernseh-Wissenschaften in Köln an den Hochrhein kam, in Hägelberg wohnt und seit
zehn Jahren als Redakteur bei der Badischen Zeitung in Rheinfelden arbeitet, blickt inzwischen voller Stolz auf

S
eine ganze Krimi-Reihe.

           einen Erstlingsroman „Mord auf     über den Schwarzwald „111 Orte im            derfloßes. Ungezähmte Naturgewalten
           Alemannisch“ publizierte er im     Schwarzwald, die man gesehen haben           und skrupellose Widersacher machen die
           Emons-Verlag aus Köln im Jahr      muss“.                                       Fahrt zu einem gefährlichen Abenteuer.
           2006. Damit begann die sieben-                                                  Doch auf Jacob wartet noch eine andere
           teilige Badische Krimireihe um
Testdieb Rainer-Maria Schlaicher und sei-
nen Basset Dr. Watson, die ein bemerkens-
                                              I  m Februar dieses Jahres erschien als
                                                 jüngstes Werk sein neuer Roman, „Der
                                              Pakt der Flößer“, und zwar dies im renom-
                                                                                           Herausforderung: die Liebe zur schönen
                                                                                           Kaufmannstochter Isabella, die einem
                                                                                           Händler aus Amsterdam versprochen ist ...
werter Publikumserfolg wurde. Während         mierten Verlag Bastei Lübbe. In diesem
er in der Folge praktisch jährlich einen
Roman veröffentlichte (2007 „Ein Teufel
zu viel“, 2008 „Schwarzwälder Schinken“,
                                              packenden historischen Abenteuerroman
                                              kommt dem Rhein eine entscheidende
                                              Rolle zu, indem sich 700 Personen auf eine
                                                                                           A    ktuell arbeitet Dorweiler an einem
                                                                                                weiteren Buch mit historischem Hin-
                                                                                           tergrund, nämlich „Das Geheimnis des
2009 „Badische Blutsbrüder“, 2010             spannende Floßreise aus der Wolfacher        Glasbläsers“. Das Werk um einen Glasma-
„Sauschwobe!“, 2011 „Zum Kuckuck“ und         Gegend in Richtung Amsterdam im Jahr         cher aus Hauenstein soll im Januar 2018
schließlich (2013 „Salamitaktik“), erschie-   1698 begeben. Der Flößersohn Jacob           erscheinen. Und damit soll natürlich noch
nen in mehreren Anthologien Kurzge-           brennt darauf, die Welt zu entdecken. Als    lange nicht Schluss sein. „Ich hab’ noch un-
schichten und ein zusammen mit seiner         die Wolfacher mit einer gewaltigen Holz-     glaublich viele Ideen“, sagt Dorweiler. Man
Frau, der Opernsängerin Daniela Bianca        lieferung nach Amsterdam aufbrechen, ist     darf also gespannt sein.
Gierok, ein ungewöhnlicher Reiseführer        auch er mit an Bord des riesigen Hollän-

12   TITELTHEMA
ÜBERALL LEICHEN

                                                „Und als es mich einmal gepackt hatte
                                                und der erste Krimi auf dem Markt war,
                                                fängst Du plötzlich an, überall Leichen
                                                zu sehen“, plaudert er aus dem Näh-
                                                kästchen und davon, dass ihm stets viel
                                                durch den Kopf geht. Gleichwohl sind
                                                seine Krimis nicht bluttriefende und
                                                düstere Geschichten. „Die Bücher ha-
                                                ben stets viele lustige und unterhal-
                                                tende Elemente“, erklärt er. Dabei
                                                liebt er es, ein wenig ein Spielchen
                                                mit dem Leser zu treiben und nicht

 G    erade mal elf Jahre alt war der kleine
      Ralf, als ihn die das Schreiben ge-
 packt und in den Bann gezogen hat. „Da-
                                                allzu früh zu verraten, wer denn
                                                letztlich der Mörder ist. „Damit,
                                                dass ich’s meinen Lesern nicht zu
 mals hab ich viel Karl May gelesen2, erin-     leicht mache, habe ich, glaube ich,
 nert er sich. Die 36 Bände habe er             immer gut gelegen“, ist er sich si-
 regelrecht verschlungen. Doch damit            cher.
 nicht genug. Schnell keimte der Wunsch,
 etwas Eigenes zu schreiben. Er griff zu Pa-
 pier und Stift, brachte rund 70 Seiten zu-
 sammen über eine Reise von Deutschland
                                                V    iele illustre Figuren hat der Autor in
                                                     seinen Taschenbüchern entwickelt.
                                                Seine Lieblingsfigur in seinen Kriminalro-
                                                                                            bei dem immer mal wieder Personen aus
                                                                                            den Zuhörerreihen zu Akteuren werden.
 nach Amerika. „Fertig wurde das Buch           manen ist aber                                                     „Vor allem dann,
 leider nicht“, bedauert er. In der Folgezeit   ganz eindeutig ein       »Und als es mich einmal gepackt           wenn es gilt, Passa-
 brachte er dann immer mal wieder etwas         gewisser Erwin           hatte und der erste Krimi auf dem gen auf Aleman-
 zu Papier, jedoch ohne, dass dies zur Veröf-   Trefzer aus Maul-        Markt war, fängst Du plötzlich an, nisch vorzulesen“,
 fentlichung kam. Im Jahr 2005 war’s dann,      burg, der Nachbar           überall Leichen zu sehen“.«            lacht der 44-Jähri-
 inzwischen 32-jährig, hieß für ihn die De-     des Ermittlers.                                                    ge. Das hatte er an-
 vise: Wenn nicht jetzt, dann nie mehr. Und        „Der Erwin ist                                                  fangs selbst auch
 so kam es dann 2006 tatsächlich zur Rea-       auch der Liebling der meisten meiner Le-    mal gemacht. Doch als ihm eine ältere
 lisierung des ersten Badischen Krimis.         ser“, weiß Dorweiler. Das hat er nämlich    Dame versicherte, dass sich das Dorwei-
                                                immer wieder bei seinen zahlreichen Le-     ler-Alemannisch absolut nicht authen-

 W      ie kommt der Autor nun zu seinem
        Stoff? „Ich hab’ und hatte immer
 schon viele Ideen im Kopf“, sagt er lapi-
                                                sungen zu hören bekommen. Und a pro-
                                                pos Lesungen: Die sind bei Dorweiler ein
                                                ganz besonderes Programm. „Es gefällt
                                                                                            tisch anhöre, kam flugs die Einsicht, dies
                                                                                            künftig zu lassen. „Und das bleibt auch
                                                                                            so“, betont der gebürtige Rheinland-Pfäl-
 dar. Immer halte er zudem Augen und Oh-        mir, daraus eine Show zu machen“, um-       zer.
 ren offen, spreche viel mit den Menschen.      schreibt er sein unterhaltsames Konzept,                                    Gerd Lustig

                                                                                                                  TITELTHEMA        13
von links: Cornel Mülhardt, Julia Mestriner-Phillipp, Hella Lopez-Eberhard und Paul Seitz schreiben gerne zusammen.

Literarische Werkstatt im Gambrinus

SCHREIBEN –
OHNE DRUCK, NUR MIT SPASS!
Um einen Ecktisch im Bürgertreff-         raschelt. Die Schreiber sind konzen-                          „Aber Opa soll doch an uns
punkt Gambrinus herum sitzen              triert und die niedergeschriebenen                            denken, wenn er fort ist, sonst
still ein vier Frauen und Männer.         Texte werden länger. Zweimal im                               fühlt er sich so alleine.“ – „Er ist
                                                                                                        ja nicht alleine, da hat es ja noch
Manchmal kommen auch mehr. Lei-           Monat trifft sich die Gruppe zur lite-
                                                                                                        viele andere Leute.“ – „Aber die
se schrei­ben sie in Blöcke oder Notiz-   rarischen Werkstatt im Gambrinus,                             kennt er doch gar nicht und du
bücher. Ein Mann schreibt in einen        um gemeinsam zu schreiben und                                 weißt, dass er keine Leute mag,
Laptop, seine Finger klackern leise       sich über die kleinen Werke auszu-                            die er nicht kennt. Die wissen auch
auf der Tastatur. Ein Räuspern durch-     tauschen.                                                     gar nicht, dass er auch nett sein
bricht die angenehme Ruhe. Papier                                                                       kann. Manchmal.“ Ich schwieg.

14   TITELTHEMA
S
      o endet der Dialog. Cornel Mülhardt                                     Mit Schreibwerkstätten beschäftigt sich die    Lopez-Eberhard hat zusammen mit ande-
      klappt seinen Laptop zu. Lobende                                        frühere Fremdsprachenkorrespondentin           ren Schreibern einer Internet-Gruppe
      und anerkennende Sätze der Zuhö-                                        schon länger und hat auch schon Einiges an     schon drei Bücher mit Kurzgeschichten
rer fallen zu dem vom ihn verfassten Text.                                    Übungsmaterial zusammen getragen. Sch-         veröffentlicht und Mülhardt hat ein Fach-
Das war die Aufgabe, einen Dialog zu sch-                                     reiben ist seit der Kindheit ihr Hobby und     buch über Molekularbiologie geschrieben.
reiben. Hella Lopez-Eberhard hatte dafür                                      seit 25 Jahren beschäftigt sie sich intensiv   Julia Mestriner-Phillipp hat auf Portugie-
einleitende Sätze vorbereitet, von denen                                      damit. „Ich bin immer bei Kurzgeschichten      sisch ihre Familienbiografie veröffentlicht
aus jeder seinen Gedanken freien Lauf las-                                    geblieben, weil ich das Gefühl hatte für ei-   und ein Kinderbuch, welches auch in klei-
sen konnte. „Das sind Schreibübungen“,                                        nen Roman reicht es nicht“, meint Lopez-       ner Auflage auf Deutsch erschienen ist.
erklärt Mülhardt. „Wir lassen uns von ei-                                     Eberhard.                                      Das Kindermärchen handelt von der Biene
nem Thema inspirieren und haben dann                                                                                         Melita, die im Wald verloren geht. „Das
20 Minuten Zeit zu schreiben.“ Dem Gan-                                       „Jetzt fängt es an zu regnen.“                 habe ich aber schon fast alles auf einem
zen einen Titel zu geben, ist da meistens                                     – „Was schlägst du vor?“ – „Ich                Literaturfest in der Schweiz verkauft“, er-
nicht möglich, aber der Austausch mit den                                     schlage gar nichts vor. Ich wollte             zählt Mestriner-Phillipp, die vor 23 Jahren
anderen Hobbyschreibern steht auch klar                                       nur sagen, dass es deine Idee war,             aus Brasilien nach Rheinfelden gekom-
im Vordergrund.                                                               diesen Umweg zu fahren. Wenn wir               men ist. Außer dem Schreiben liegt ihr
                                                                              da sind, müssen wir patschnass auf             auch die Malerei, womit sie als Lehrerin
Die Gruppe ins Leben gerufen, hat Hella                                       die Bühne.“                                    an verschiedenen Schulen und als Kurslei-
Lopez-Eberhard und auch organisatorisch                                                                                      terin ihr Geld verdient. „Wir haben Zeit
leitet sie die literarische Werkstatt. Sie                                    So beginnt der Text von Paul Seitz. „Hella     zum Schreiben. Es gibt kein Druck. Wenn
möchte aber nicht als Kursleiterin be-                                        hat uns den Anfangssatz ‚Es fängt an zu reg-   alle fertig sind, lesen wir uns vor, nur mit
trachtet werden. „Wenn ich nicht da bin,                                      nen‘ vorgegeben, und da ist mir ein Konflikt   Spaß“, schätzt sie an der literarischen
bekommt auch ein anderer den Schlüssel“,                                      gekommen“, erklärt Seitz seinen Dialog um      Werkstatt.
sagt Lopez-Eberhard. „Es ist nicht so, dass                                   zwei Theaterschauspieler, die auf dem Weg
ich lehre. Wir wollen uns nur gegenseitig                                     zu ihrem Auftritt sind. Sein Text füllt zwei   Viele in der Gruppe kennen sich schon
anregen und lernen viel voneinander.“                                         sauber beschriebene A4-Blätter. „Mich hatte    länger, haben sich privat getroffen oder
                                                                              es eben auch völlig erwischt, das konnte ich   waren zusammen im früheren Literatur-
                                                                              da gleich verwenden.“ Seitz ist Lehrer im      treff im Familienzentrum, wo Texte auch
                                       Foto: Karl W. Moos , www.moosfoto.de

                                                                              Ruhestand und hat das Schreiben aus Spaß       öffentlich vorgetragen wurden. Lopez-
                                                                              angefangen. „Ich koche jeden Tag und höre      Eberhard hatte vor Jahren, als sie nach
                                                                              dann moderne Literatur im Radio“, erzählt      Rheinfelden kam, auch an der damaligen
                                                                              er. „Wenn ich das höre, mich damit beschäf-    Schreibwerkstatt der Volkshochschule
                                                                              tige, merke ich manchmal, wie das hand-        teilgenommen, und schon in ihrer frühe-
                                                                              werklich gemacht ist.“ Außer dem Spaß ist      ren Heimat in Calw ähnliche Angebote
                                                                              für Seitz beim Schreiben auch die Selbster-    besucht. Als sich die Möglichkeit auftat im
                                                                              kenntnis wichtig. „Es macht mir Spaß, weil     Bürgertreffpunkt Gambrinus den Raum
                                                                              ich meine Grenzen erkenne.“                    zu nutzen, hat sie die Chance ergriffen,
                                                                                                                             um wieder eine öffentliche Schreibwerk-
  INFOBOX                                                                                                                    statt zu gründen. „Wir sind aber keine
                                                                                                                             Schule, sondern ein loses Treffen von Leu-
  Die literarische Werkstatt trifft sich regelmäßig immer am zweiten und vierten                                             ten, die gerne schreiben“, sagt Lopez-Eber-
  Montag eines Monats um 18 Uhr im Bürgertreffpunkt Gambrinus, Friedrichstraße 6.                                            hard. „Es kann jeder kommen, der einfach
                                                                                                                             gerne schreibt.“
  Weitere Informationen gibt es bei Hella Lopez-Eberhard unter                                                                                             Horatio Gollin
  Telefon 07623 62203

                                                                                                                                                   TITELTHEMA         15
Türöffnerin
                                                                                                             ZUR WELT DES
                                                                                                             SCHREIBENS

Christine Mafli liebt das Schreiben und will in Workshops auch andere davon begeistern.

Bücher sind ihr Metier. Doch Chris-                          aufzustossen, die Hemmschwelle zu besei-        zeigt sie Bilder oder sie bringt Musik mit:
tine Mafli möchte nicht nur die                              tigen, die mitunter schon im Schulalter         Dann sollen die angehenden Kreativ-
                                                             gelegt worden ist. Weil der Lehrer sagte:       Schreiber aufschreiben, was sie beim Be-
Menschen zum Lesen bringen, son-
                                                             Dein Stil ist nicht gut, du hast kein Talent.   trachten oder Zuhören empfunden haben.
dern auch zum Schreiben – in Work-                                                                           Wenn es plötzlich zu regnen beginnt, wird
                                                             Bei vielen habe das zu Blockaden geführt,
shops in Rheinfelden vermittelt sie                          das Selbstvertrauen erschüttert, berichtet      das zum Thema: Wie hört sich das Fallen
den Zugang dazu.                                             sie. Dann kommen sie, oft erst im reiferen      der Tropfen an? Wie riecht es? Welche Er-

J
                                                             Alter, zu ihr und besuchen ihre Work-           innerungen werden wach? Ihr Grundan-
     ahrelang kannten die Leute die in Ba-                   shops, in denen es fast alles gibt, eines       liegen: Die Wahrnehmung entwickeln
     sel arbeitende und in Stein lebende                     aber niemals: Kritik an den Kreationen          und mit allen Sinnen schreiben.
     Bibliothekarin als Geschichten- und                     der Anderen. Es geht weder um Recht-
Märchenerzählerin. Und warum will sie                        schreibung, noch Grammatik, noch um             Block und Stift sind die Werkzeuge. Obwohl
jetzt, dass Menschen nicht nur fremden                       die Anforderungen der Literaturwissen-          – bei Christine Mafli dürfen diese durch-
Texten lauschen, sondern die eigenen auf-                    schaft an die verschiedenen Genres. Was         aus auch mal edlerer Natur sein: ein hand-
schreiben? Auf diese Frage antwortet sie                     zählt, ist allein das eigene persönliche        geschöpftes Papier mit Struktur, ein hoch-
mit einem Zitat der französischen Schrift-                   Empfinden schriftlich auszudrücken, erst        wertiger Füllfederhalter, welcher der
stellerin Anaïs Nin: «Ich hielt immer Aus-                   einmal den Mut dazu zu finden. «In mei-         Hand schmeichelt. Viele malen, um sich
schau nach der Möglichkeit einer Bega-                       nen Workshops sollen die Teilnehmer             ein Ventil zu verschaffen. Christine Maflis
bung, denn die Kreativität des anderen                       spontan sein, einmal das Gedankenkarus-         Klientel sind Menschen, die das schrei-
nährt auch die eigene.»                                      sell im Kopf abstellen und mit Zuversicht       bend tun – und das oft nicht minder far-
                                                             auf Bauch und Herz hören», sagt Christine       benreich.
Sie will den Menschen also sagen: Zu lesen,                  Mafli.
was andere aufgeschrieben haben, kann                                                                                             Hans Christof Wagner
auch Inspiration dafür sein, selbst zur Fe-                  Bei Übungen kommt die Wortbox zum Ein-
der zu greifen. Das ist wohl die zentrale                    satz: Workshop-Besucher ziehen daraus
                                                             kleine Zettel, auf denen einzelne Worte           Nächster Workshop:
Botschaft ihrer Workshops, die sie seit Ja-
                                                             oder ganze Sätze stehen. Daraus sollen sie        ab 9. Oktober; 18–20.30 Uhr
nuar 2017 anbietet: Jeder kann schreiben,
                                                             dann eine Geschichte stricken. Manchmal           Pro Senectute, Bahnhofstrasse 26
es geht nur darum, die innere Türe dazu

                                                                                                               ➜ Telefon: 079 2304167
                     «Ich hielt immer Ausschau nach der Möglich-                                                 kreativgeschichten@hispeed.ch
                     keit einer Begabung, denn die Kreativität des
                             anderen nährt auch die eigene

16     TITELTHEMA
Nicht Bloggerin, sondern Administratorin

Stadtgärtle ist online
                                                           »Auf der Webseite gibt es einfach mehr Möglichkeiten
                                                         in der Gestaltung und man kann es viel detaillierter und
                                                            zusammenhängender darstellen als bei Facebook.«
Seit der Teilnahme der beiden
Rheinfelden an dem europäischen
Grünwettbewerb Entente Florale
ist eine Urban-Gardening-Gruppe
in der Metzgergrube aktiv. Blu-
men und Gemüsebeete wurden
angelegt, Weidenhüttchen erstellt,
ein lebendiger Treffpunkt für ver-
schiedene Gruppe hat sich um die
Hobbygärtner herum entwickelt.
Stephanie Bewernick von der Gärt-
nergruppe hat es in die Hand ge-
nommen, das bunte Treiben in der
ehemaligen Kiesgrube zu doku-
mentieren. Einen Facebook-Auftritt
und eine Website hat sie für das
Stadtgärtle, wie die Gärtnergruppe            Stephanie Bewernick bearbeitet die Website daheim an ihrem Schreibtisch.
die Fläche in der Metzgergrube seit
Anfang des Jahres nennt, eingerich-                                                                      „Da Facebook schon beschränkt ist, habe
tet.                                                                                                     ich dann auch die Website aufgebaut“, er-

D
                                                                                                         zählt Bewernick. „Da gibt es einfach mehr
         ie 36jährige Rheinfelderin kommt                                                                Möglichkeiten in der Gestaltung und man
         regelmäßig in das Stadtgärtle, wo                                                               kann es viel detaillierter und zusammen-
         auch ihr fünfjähriger Sohn voll                                                                 hängender darstellen als bei Facebook, wo
auf seine Kosten kommt und sich immer                                                                    einfach nur ein Post auf den anderen
richtig austoben kann. Aufgewachsen ist                                                                  folgt.“ Die Seite bordet aber nicht vor In-
Bewernick im Ortsteil Eichsel, sie lebte                                                                 formationen über, sondern beschränkt
zwischenzeitlich in Freiburg und Berlin,      weitergehen könnte. Nicht nur für die                      sich auf ein gutes Dutzend Unterseiten,
und wohnt seit einigen Jahren wieder in       Gruppe, sondern auch für Außenstehende,                    die textlich kurz und bündig mit anspre-
der Kernstadt. Sie war nicht von Anfang       damit sie den Hintergrund und die Ent-                     chenden Bildern untermalt die Entwick-
an bei den Hobbygärtnern, sondern stieß       wicklung sehen können.“ Auf Facebook                       lung, die Gärtnergruppe oder einzelne
erst ein halbes Jahr später zu der Gruppe,    finden sich verschiedene Fotoalben und                     Projekte und Aktionen vorstellt. Die Web-
wo eine Freundin schon aktiv war und nur      regelmäßig ein- bis zweimal in der Woche                   site hat auch eine Blog-Funktion, aller-
Gutes zu berichten wusste. Daheim auf         postet Bewernick Neuigkeiten und Bilder                    dings hat Bewernick erst einen Beitrag
ihren Balkon beschränkt, nutzte sie die       einer Aktion, etwa wenn die Kleinen des                    eingestellt. Sie sieht sich auch nicht als
Gelegenheit ihrer Leidenschaft, dem Gärt-     St.-Michael-Kindergartens im Kindergar-                    Bloggerin, sondern eher als Administrato-
nern, nachzukommen und geht längst            ten-Beet werkeln oder Schüler der Karl-                    rin. Jetzt wo die Website im Großen und
fast täglich ins Stadtgärtle, wenigstens      Rolfus-Schule die Bienenstöcke von Imker                   Ganzen fertig ist, wird aber auch der Blog
um zu gießen, wenn hohe Temperaturen          Martial Châteauvieux besuchen, Organi-                     eine größere Rolle spielen.
den Pflanzen zu setzen.                       satorisches oder Neuigkeiten aus den wö-
                                              chentlichen Treffen mit Joachim Schlage-                                                Horatio Gollin
„Vor ungefähr drei Monaten habe ich mit       ter, der die Gruppe leitet.
Facebook angefangen, damit wir als Mit-
glieder eine Plattform haben, wo wir Fotos
                                                Das Stadtgärtle ist im Internet unter der Adresse www.stadtgaertle.jimdo.com
anschauen können, von dem was im Gar-
                                                zu finden und hat auch unter dem Namen Stadtgärtle einen Auftritt bei Facebook
ten passiert“, erklärt Bewernick ihre Moti-
                                                bzw. ist über die Googlesuche mit ‚Stadtgärtle Rheinfelden‘ leicht zu finden.
vation. „Dann dachte ich, dass es auch

                                                                                                                              TITELTHEMA         17
Zämme läbe – zämme schaffe – zämme fiire – uf em Dinkelberg

                       Nordschwaben feiert
                       seinen 750. Geburtstag
                                                                                                       gern. Der Abend wird vom Gesangsverein
                                                                                                       mit Liedeinlagen und Vorführungen des
                                                                                                       Turnvereins umrahmt. Zum Ausklang sind
                                                                                                       alle zur Musik von Mario Stracuzzi zum Tan-
                                                                                                       zen eingeladen. Das Fest am Sonntag be-
                                                                                                       ginnt mit einem ökumenischem Gottes-
                                                                                                       dienst und einem Frühschoppenkonzert der
                                                                                                       Latschari-Clique, die zur Freude der Kleinen
                                                                                                       auch das Latscharizügle mitbringen. Am
                                                                                                       Nachmittag spielt eine Bläserklasse der Kar-
                                                                                                       sauer Christian-Heinrich-Zeller-Schule, das
                                                                                                       Jugendorchester Rheinfelden tritt auf und
                                                                                                       auch die Cheerleader aus Hausen im Wie-
                                                                                                       sental zeigen, was sie können.
                                                                                                          Das Jubiläumsprogramm geht noch bis
                                                                                                       in den Dezember weiter. Beim Programm
                                                                                                       werden aber alle Generationen berücksich-
                                                                                                       tigt, etwa die Kinder mit dem Ferienpro-
Die Stadtgärtnerei hat vor dem Nordschwabener Rathaus einen Jubiläums-Blumenschmuck angelegt.
                                                                                                       gramm, das seinen Abschluss mit dem
                                                                                                       Clown Dido und einer Kinderdisco in der
                                                                                                       Gemeindehalle findet, oder ältere Semester
750 Jahre Geschichte und lebendig Das Motto „zämme läbe – zämme schaffe –
                                                                                                       mit einem Seniorenausflug an die Chrysan-
wie eh und je, so präsentiert sich zämme fiire – uf em Dinkelberg“ zieht sich                          thema in Lahr. „Wir waren erstaunt, was da
der Ortsteil Nordschwaben in sei- wie ein roter Faden durch das Nordschwa-                             alles zusammen gekommen ist, als wir für
                                    bener Jubiläumsjahr. „Das Motto hat sich
nem Jubiläumsjahr. Über das ganze                                                                      das Jubiläum Ideen gesammelt haben“, er-
                                    bislang bewahrheitet“, meint Rübsam, der
Jahr hinweg reiht sich ein Event an der Spruch beim Wandern im Schwarzwald                             zählt Rübsam. Alle Vereine bringen sich ein
den anderen. Neben den ohnehin eingefallen ist. „Wir haben nichts Griffiges                            und auch privat engagierte Nordschwabe-
                                                                                                       ner tragen zum Gelingen des Jubiläumsjah-
schon zahlreichen Veranstaltungen gefunden, aber wenn man den Kopf frei hat,
                                                           dann kommt es.                              res bei. Bei 750 Jahren hat man aber auch
wie dem Neu-
                                                           Und das trifft den                          einen guten Grund zu feiern.
jahrsempfang in »Zämme läbe – zämme schaffe –                                                                                        Horatio Gollin
                                                           Nagel auf den
der Gemeinde- zämme fiire – uf em Dinkelberg.«
                                                                                Kopf.“ Der Dinkel-
halle, der Schrad-                                                              berg ist mit Absicht
                                                                                                        2. September, ab 14 Uhr, Gemeindehalle
departy oder dem Dorfhock des Ge-                       Teil des Mottos, weil nicht nur die Nord-       Abschlussfest Kinderferienprogramm
sangsvereins wird das Jubeljahr mit                     schwabener zum Feiern eingeladen sind,
                                                                                                        16. September, ab 19.30 Uhr, Gemeindehalle
besonderen Anlässen wie Sonder-                         sondern mehr einbezogen werden sollen.          Dorffest, Festakt, u.v.m.
ausstellungen, einem historischen                       Zum Dorfhock kamen so auch erstmals die
                                                                                                        17. September, ab 10 Uhr, Gemeindehalle
                                                        Ortschaftsräte aus Dossenbach und Wiechs
Stammtisch oder einem Jubiläums-                                                                        Dorffest, Gottesdienst, Konzerte, u.v.m.
                                                        zusammen nach Nordschwaben, sogar die
Flohmarkt begangen. „Für uns ist es                     Schwörstädter Bürgermeisterin Christine
                                                                                                        1.–29. Oktober, Mauritiuskapelle
                                                                                                        Ausstellung „Die Mauritiuskappelle im
das Wichtigste, dass wir nach 750                       Trautwein-Domschat nahm teil. Treffen mit       Oktoberlicht“
Jahren kein Schlafdorf sind“, erklärt                   Vertretern beider Dörfern haben in Nord-        7. Oktober, ab 15 Uhr, 8. Oktober, ab 12 Uhr,
Ortsvorsteherin Rita Rübsam. „Wir                       schwaben gute Tradition, bislang fanden         Schopfheimer Str. 38, Schüremetzgete
haben uns immer weiterentwickelt                        diese aber getrennt statt.                      21. Oktober, Gemeindehalle
                                                           Das große Festwochenende zum Jubilä-         Konzert Gesangsverein Nordschwaben
und wir sind richtig stolz auf unser
                                                        um steht am 16. und 17. September an. Am
ganzjähriges Jubiläumsprogramm.                                                                         1.–24. Dezember, im ganzen Dorf
                                                        Samstag gibt es den Festakt mit geladenen       Adventsfenster
Das muss man erst mal auf die Beine                     Gästen wie Oberbürgermeister Klaus Eber-
                                                                                                        17. Dezember, ab 18 Uhr, Gemeindehalle
stellen.“                                               hardt und und Bürgermeisterin Diana Stö-        Adv.-Konzert des Musikverein Wiechs
                                                        cker, den Norschwabener Vereinen und Bür-

18     NORDSCHWABEN FEIERT
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