Mitteilungen Sektion Freiburg-Breisgau des Deutschen Alpenvereins - Januar - März 2015 63. Jahrgang Heft 1 - DAV Freiburg
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Januar – März 2015 63. Jahrgang Heft 1 Mitteilungen Sektion Freiburg-Breisgau des Deutschen Alpenvereins dav-freiburg.de
INHALTSVERZEICHNIS Aktuell 3 Editorial 3 Strukturänderung im Verein 7 „Berge als Ressource – wie lange reichen die Vorräte?“ 8 Erst informieren, dann entscheiden 10 Das Bild der Berge 11 Ein Baum zur Erinnerung 11 Es tut sich etwas in der Ramshalde 12 Kurz und bündig Personen 14 Tim Urban – Spaß am Leistungssport 14 Wechsel im Jugendreferat 16 Wir gedenken unserer Toten Berichte 17 Vom Genfer See in Richtung Chamonix 18 Die Sonne meinte es gut mit uns 19 Realität gewordener Idealfall 20 Rund um den Feldberg 22 Hallenhochsaison – Das Platzkartenziehen beginnt wieder 23 DAV Freiburg wagt sich in unbekanntes Gebiet 26 „Literarische Reflexion“ zur Juma-Ausfahrt nach Fontainebleau 26 Im Reich der Kalkriesen 28 Zum ersten Mal Erster 29 Gletscherspalten im Sommer Natur und Umwelt 32 Kebnekaise
Kultur 36 Ein Besuch beim Goldenen Marti 36 Römer und Raketen 37 Die Heuneburg 37 Kosmos der Niederländer 38 Ich Mann. Du Frau. - Feste Rollen seit Urzeiten? Termine 39 Vorschau auf Touren und Veranstaltungen 40 Vorschau auf besondere Termine 41 Jugendgruppen 42 Ausbildung 46 Abkürzungen in den Programmen 47 Alpine Wanderungen 49 Touren und Veranstaltungen 51 Touren Senioren Geschäftsstelle 61 Aufnahmeformular 62 Anmeldeformular 63 Mitteilungen der Geschäftstelle Impressum Ehrenamtliche Titelbild: Auf dem Weg zum Pizzo Campo Tencia Foto: Steffen Klammer
AKTUELL Editorial Die Sektion ist im Aufbruch: Auf unserer letzten schaffen Verbesserungen in den jeweiligen Berei- Mitgliederversammlung am 21. November 2014 chen. Die Planungen für die Jahre 2015 bis 2019 haben wir uns über eine Satzungsänderung eine sehen unter anderem die Errichtung eines Außen- neue Struktur gegeben, die den wachsenden An- boulderbereichs im Jahr 2016 vor. Damit würden forderungen unserer Sektion gerecht wird. Die Än- wir insbesondere unseren Jugendgruppen einen derungen wurden leidenschaftlich diskutiert, Pro weiteren Bereich für ihre Aktivitäten schaffen. Dar- und Contra abgewogen und fanden schließlich die über hinaus werden wir wie in diesem und in den Zustimmung der anwesenden Mitglieder. Die da- vergangenen Jahren kulturelle Veranstaltungen wie mit verbundene Neustrukturierung der Führungs- z.B. Sektionsabende, Ausstellungen und Events gremien erlaubt eine effizientere Führung unserer in der Kletterhalle organisieren. Auch das gehört Sektion. Außerdem sind jetzt die Gruppen (z.B. zu unseren Aufgaben, denn diese Veranstaltungen Familien und Senioren), die in der bisherigen Füh- sind nicht nur eine bereichernde Ergänzung unserer rungsstruktur nicht berücksichtigt waren, in dem vielen Aktivitäten, sondern bringen Mitglieder und neuen Führungsgremium Beirat vertreten. Damit Freunde unserer Sektion auf eine andere Art und haben wir erreicht, dass nun alle Hauptgruppen Weise zusammen. sich an der Weiterentwicklung und Führung un- serer Sektion beteiligen können. Und das ist ein Einen ausführlichen Bericht über die Mitglieder- gewaltiger Fortschritt. Neustrukturierungen gehen versammlung finden Sie wie gewohnt in den näch- in der Regel mit der Sorge einher, dass es zu un- sten Mitteilungen. Christoph Paradeis gewollten Kräfteverschiebungen kommt. Und vor lauter Sorge geraten die Möglichkeiten (z.B. die einer effizienteren Zusammenarbeit), die daraus Dank an den Beirat erwachsen können, aus dem Blickfeld. Nach der jüngsten Mitgliederversammlung gab es Außerdem wurde dem Abschluss des Haushalt zahlreiche Veränderungen in der Vereinsführung. 2013 zugestimmt und der Budget-Vorschlag für Der Vorstand möchte dem bisherigen Beirat für das Haushaltsjahr 2015 angenommen. Er beinhal- die in den vergangenen drei Jahren geleistete Ar- tet zahlreiche Investitionen für unsere Geschäfts- beit und den daraus resultierenden Impulsen für stelle mit Kletterhalle und Freiburger Hütte. Alle die Vorstandsarbeit danken. Strukturänderung im Verein Mitgliederversammlung am 21. November 2014 im Ristorante Melissa im Überblick Das ausführliche Protokoll der Mitgliederversamm- TOP 2: Wahl zweier Bevollmächtigter zur Be- lung kann in der Geschäftsstelle im Sektionshaus glaubigung des Versammlungsprotokolls eingesehen werden. Bei der diesjährigen Versamm- Ulrike Schmidt und Herbert Lange werden ein- lung waren 131 stimmberechtigte Mitglieder an- stimmig gewählt. wesend. TOP 3: Haushalt 2013 TOP 1: Begrüßung und Totengedenken Mittlerweile hat die Sektion Freiburg über 11.000 Josef Sartorius eröffnet um 19.10 Uhr die Mitglie- Mitglieder. Im Jahr 2013 traten 982 neue Mitglie- derversammlung. Er nimmt die Totenehrung vor. der dem Verein bei. Die Kletterhalle erfreut sich 3
AKTUELL ist das Ergebnis mit 6.715 Übernachtungen wie- der sehr gut ausgefallen. Ein Sanierungsplan für die Seilsicherungen am Roggelskopf wurde einge- reicht. Bei den Senioren ging die Anzahl der Wan- derführer und -führerinnen von 40 auf 30 zurück. Neue Wanderführer/innen sind herzlich willkom- men. Die Nachfrage nach Aufnahme in eine Ju- gendgruppe ist weiterhin sehr groß. Phasenweise weist die Warteliste für die verschiedenen Jugend- gruppen bis zu 100 Kinder und Jugendliche auf. Die Leistungsklettergruppe und das Jugendreferat Vorsitzender Christoph Paradeis verabschiedete Anton Gietl, haben sich zusammengeschlossen. Somit ist das Martin Jahnke und Götz Peter Lebrecht, die sich für eine Wie- Wettkampfklettern ein Teil des Jugendreferates ge- derwahl nicht mehr zur Verfügung stellten. worden. Foto F. Knobelspies TOP 7: Haushalt 2015 nach wie vor großer Beliebtheit, auch wenn der In den übernächsten Sektionsmitteilungen wird Mitgliedergewinn „über“ die Kletterhalle im Ver- der Abschluss des Haushalts 2014 ausführlich dar- gleich zum Jahr 2012 etwas zurück ging. Erfreulich gestellt. jedoch, dass somit auch „über“ andere Aktivitäten Kletterhalle: Einnahmen aus Catering und Ein- des Vereins neue Mitglieder gewonnen werden tritte von Nicht-Vereinsmitgliedern sind gewer- können. besteuer- und körperschaftssteuerpflichtig. Dies kann zwischen 5.000 und 10.000 Euro betragen. TOP 4: Bericht der Rechnungsprüfer Da die Einnahmeschwelle von brutto 30.000 Euro Herbert Lange und Manfred Baßler haben die überschritten ist, werden hier zukünftig Steuern zu Überprüfung auf der Geschäftsstelle in Anwesen- entrichten sein. heit von Christoph Paradeis und Ulrike Schmidt Teil des Haushalts 2015 ist folgender Absatz (wie vorgenommen.Die Prüfung ergab keine Beanstan- bereits beim Haushalt 2014 auf Vorschlag des dung und keine Fehler. Hauptvereins): „Die Mitgliederversammlung be- schließt die nebenstehende Planung zum Haushalt TOP 5: Entlastung des Vorstands für das Haus- haltsjahr 2013 Mit einer Enthaltung wird mehrheitlich die Ent- lastung des Vorstandes für das Haushaltsjahr 2013 vorgenommen. TOP 6: Bericht des Vorsitzenden über das lau- fende Jahr Ramshalde: Hier wurden neue Gastanks eingebaut. Da die Stromleitung genau dort zur Ramshalde verlief, wo die Gastanks eingebaut werden sollten, wurde das Vorhaben teurer als geplant. Aus diesem Grund wurde die neue Küche, die für den alten Teil geplant war, noch nicht realisiert. Freiburger Hütte: Obwohl es z.B. im August gan- Götz Peter und Brigitte Lebrecht Foto: F. Knobelspies ze fünf Sonnentage auf der Freiburger Hütte gab 4
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AKTUELL 2015 mit den jeweiligen Sektionsbereichen. Die Vorstand: Mitgliederversammlung ermächtigt den Vorstand, Erster Vorsitzender: Christoph Paradeis gemäß der Zeichnungsberechtigung Abweichun- Zweiter Vorsitzender: Josef Sartorius gen von dieser Planung zuzulassen, sofern die Schatzmeister: wird noch gesucht zugrunde liegenden Maßnahmen durch die Sat- Schriftführerin: Dagmar Roskowetz zung gedeckt sind.“ Aufgrund dessen kommt es zu Jugendreferent: Johannes Eisenlohr einem Meinungsaustausch. Letztendlich wird der Haushalt 2015 mehrheitlich mit zehn Gegenstim- Beirat: men und 25 Enthaltungen angenommen. Lehr- und Führungsteam: Klaus Müller-Debiasi Hochtouren/Klettern: wird noch gesucht TOP 8: Vierjahresplan Skibergsteigen: Andreas Flubacher Mittelfristig ist eine Außenboulderanlage auf dem Wandern/Breitensport: Patrick Stackelberg Sektionsgelände vorgesehen. Ferner wird eine Wei- Hütten & Wege: Hans-Peter Wolf terentwicklung Kletteranlage/Sektionshaus ins Natur- & Umweltschutz: Manfred Sailer Auge gefasst. Auf der Freiburger Hütte ist eine Öffentlichkeitsarbeit: Isabella Denk Umgestaltung der Küche und ein Kühlraum im Ehrenamt: Elisabeth Caruana Kellergeschoss im Gespräch. Familiengruppe: Frank Rittinger Fotogruppe: Friedbert Knobelspies TOP 9: Satzungsänderungen Seniorengruppe: Wolfgang Welte a. Anpassung der Satzung wegen der Freiburger Hütte aufgrund zwingender österreichischer Rechnungsprüfer/Rechnungsprüferin Vorgaben §§ 2, 3, 25 Dorle Geitz und Wilfried Diederichsen b. Anpassung an Mustersatzung, Aufgaben Vor- stand § 17 Mitglied für den Ehrenrat c. Anpassung an Mustersatzung, Satzungsände- Wilfried Seeger rungen § 20 d. Strukturänderung Vorstand und Beirat §§ TOP 12: Planungen der Referate 15, 19 Andreas Flubacher und Martin Jahnke geben eine Übersicht über das neu erstellte Winter– und Som- Alle Satzungsänderungen wurden nach mehr oder merprogramm. weniger intensiven Diskussionen mehrheitlich an- genommen. (siehe auch Sektionsmitteilungen 62. TOP 13: Verschiedenes Jg./Heft 4) Hubert Schüle und Götz Peter Lebrecht haben sich über Jahrzehnte in außergewöhnlicher Weise TOP 10: Veränderungen im Vorstand für den Verein ehrenamtlich engagiert. Es liegen Martin Jahnke (Referent Hochtouren - Klettern), Anträge vor, dass beide Ehrenmitglied im Verein Valentin Legner (Schatzmeister), Anton Gietl (Ju- werden. Josef Sartorius und Christoph Paradeis gendreferent) und Götz Peter Lebrecht (Referent halten jeweils eine Laudatio. Unter tosendem Bei- Öffentlichkeitsarbeit) stehen leider nicht mehr zur fall stimmt die Mitgliederversammlung diesen An- Wahl. trägen zu. Dagmar Roskowetz (Schriftführerin) TOP 11: Wahlen Die Wahlen werden durch den einstimmig gewähl- ten Wahlleiter Tobias Schmidt souverän durchge- führt. Per Akklamation werden (alle einstimmig) gewählt bzw. wieder gewählt: 6
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AKTUELL tät Freiburg. Möglich wurde diese große Veranstal- statt. Neben der Diskussion aktueller Themen ist tung nur dank der tatkräftigen organisatorischen die Vernetzung im DAV und mit anderen Verbän- und inhaltlichen Unterstützung durch die DAV- den ein Hauptanliegen der Tagung. Sektion Freiburg. Die Naturschutztagung findet im zweijährigen Ein ausführlicher Bericht von Manfred Sailer, un- Rhythmus an wechselnden Orten in Deutschland serem Referenten für Natur- und Umweltschutz, folgt in den nächsten Mitteilungen. Erst informieren, dann entscheiden Außerordentliche Seniorenversammlung fand statt Unter dem Motto „Erst informieren, dann ent- sicher in die Zukunft zu führen. Wolfgang Welte, scheiden“ fand am 11. November 2014 eine au- aus seiner Tätigkeit im Beirat mit Haushaltsfragen ßerordentliche Seniorenversammlung, als Infor- vertraut, erläuterte die Haushalte 2013 und 2015, mationsveranstaltung zur kommenden Mitglie- die auf der Mitgliederversammlung zur Verabschie- derversammlung, statt. Wolfgang Welte, der Leiter dung anstehen. Einhellige Meinung: Der Verein der Seniorengruppen, konnte 91 Seniorinnen und wirtschaftet solide, wofür Christoph Paradeis von Senioren – so viele wie noch nie – begrüßen. Zu- den Anwesenden Applaus bekam. Beide Ausfüh- dem nahm zum ersten Mal der erste Vorsitzende rungen wurden als Beispiele für offene und trans- Christoph Paradeis persönlich zu den geplanten parente Arbeit im Verein aufgenommen, die beibe- Änderungen in der Führungsstruktur und Satzung halten werden sollte. Der Vorschlag von Wolfgang des Vereins Stellung. Anhand konkreter Beispiele Welte, die Seniorenversammlung künftig von März entwickelte er seine Vorstellung effizienterer Struk- auf November zu verlegen, wurde einhellig ange- turen, die es auch bei wachsenden Mitglieder- nommen. zahlen – derzeit über 11.000 – und wachsendem jährlichem Haushaltsvolumen – derzeit bei weit Anschließend verabschiedete der Leiter der Alm- über einer Million Euro – ermöglichen, den Verein rausch-Gruppe, Rolf Hindenlang, Ruth Nagel- schmidt sowie Christa und Karl-Heinz Thun als Wanderführer. Hindenlang dankte ihnen mit ei- nem Präsent für ihre jahrelange Tätigkeit. An den offiziellen Teil der Versammlung schlossen sich Friedbert Knobelspies‘ Impressionen von der Arnika-Wanderwoche auf dem Eifelsteig im Juni 2014 an, die dieser in einer überzeugenden Ton- bildschau festgehalten hatte. Bei diesen Bildern konnte einem das Herz aufgehen, und mancher fragte sich, wie man bei dem bekannt sportlichen Arnika-Wandertempo Bilder von solcher Ruhe und Ausgewogenheit machen kann. Im Anschluss an die Tonbildschau ließen etwa 30 Seniorinnen und Senioren den Nachmittag in geselliger Runde Rolf Hindenlang (Mitte) verabschiedete Karl-Heinz Thun, und bei Essen und Trinken in der PSV-Gaststätte aus- Ruth Nagelschmidt als Wanderführer Foto: F. Knobelspies klingen. Wolfgang Welte 8
STORE Freiburg Pic: Sepp Mallaun CLIMB TO SKI CAMP Björn Heregger San Martino di Castrozza, Dolomites March 2015 Pics: Hansi Heckmair in collaboration with: facebook.com/SalewaStoreFreiburg salewa.de/freiburg 9
AKTUELL Das Bild der Berge Ausstellung „Alpenlandschaften“ von Jürgen Crocoll im Sektionshaus 1977 und seit frühester Jugend in den Alpen un- terwegs, zunächst an der Hand seines Vaters, spä- ter allein und dann immer mit dem Skizzenblock im Gepäck. Auf ihm hält er mit Bleistift fest, was ihm auffällt und transponiert dies später auf die Leinwand, wo über die Zwischenstufe einer Vor- zeichnung mit Acryl das Ölgemälde entsteht. 23 dieser Bilder sind in der Ausstellung jetzt zu sehen, daneben eine Reihe von Skizzen, Vorstufen zu den Gemälden, die aber durchweg auch für sich selbst stehen können. Die ebenfalls ausgestellten frühen Arbeiten in Aquarelltechnik geben zusätzlich reiz- Jürgen Crocoll (links) im Gespräch Foto: F. Knobelspies volle Einblicke in Jürgen Crocolls malerische Ent- wicklung. Wozu Bilder, wenn man in den Bergen klettern und wandern kann? Das mag sich mancher im AV Jürgen Crocolls Bilder bringen das Entscheiden- fragen. Dennoch konnte Götz Peter Lebrecht bei de einer Landschaft auf den Punkt. Sie sind kei- der Vernissage von Jürgen Crocolls Ausstellung ne naiven Bilder, sondern genau komponiert, „Alpenlandschaften“ am 18.11.2014 im Sektions- gestaltete Ansichten, die aber bei aller Gestaltung haus neben dem Vorsitzenden Christoph Paradeis ihren Gegenstand wiedererkennen lassen wollen. eine stattliche Zahl berg- und kunstbegeisterter Die Wiedererkennbarkeit ist Jürgen Crocoll sehr Mitglieder begrüßen. Neben dem Künstler und wichtig; sie gibt dem Betrachter, falls er aus eigener seiner Frau war als prominenter Gast auch Roland Anschauung kennt, was er im Bilde sieht, die Mög- Stierle, der frisch ins Präsidi- um des Hauptverbandes ge- wählte Vorsitzende der Sekti- on Stuttgart, gekommen. „Wozu Bilder?“, diese Frage schwang auch in den Worten von Christoph Paradeis zur Eröffnung der Ausstellung mit, als er auf die vielfälti- gen kulturellen Aktivitäten des Vereins hinwies. Und in der Tat: Das Bild der Berge gehört zu den Bergen dazu. Wir machen uns immer ein Bild, und manchen ist es ge- geben, dieses Bild sichtbar zu machen. So einer ist Jürgen Zahlreiche Besucher kamen zur Vernissage Foto: F. Knobelspies Crocoll, Mitglied im AV seit 10
lichkeit, das Bild in seinem Kopf mit Jürgen Cro- Fenster mit gemalt, der Rahmen ist mitgegeben, colls Bild zu vergleichen und so in einen Dialog mit den ein Bild immer hat. Bild und Künstler einzutreten. Bei der Bekanntheit vieler Motive, seien es Eiger, Matterhorn, Pilatus Zur musikalischen Umrahmung der Vernissage oder auch der Roggelskopf, ist dies um so leich- hatte Götz Peter Lebrecht Margret Görner und ter möglich. Beeindruckend ist das große Wallis- Lena Hanisch, zwei Mitglieder des Ensembles Triptychon, eine grandiose Panorama-Gipfel-Sicht. L’Art du Bois, engagiert. Sie spielten Flötenmusik Dass wir Bilder nicht einfach vorfinden, sondern von Wilhelm Friedemann Bach und Carl Stamitz, jedes Bild gewissermaßen ein Blick aus dem Fen- so beschwingt und bezaubernd, ein hoher Genuss ster unseres Inneren in die äußere Welt ist, zeigt und in ihrer Leichtfüßigkeit ein wunderbarer Kon- Jürgen Crocoll sehr schön an zwei Bildern, die trapunkt zu den Bergen der Ausstellung. Die Aus- Blicke durchs Fenster sind, auf den Spannort und stellung war bis Mitte Dezember im Sektionshaus den Großglockner: Hier ist das sonst unsichtbare zu sehen. Karl Wolfgang Welte Ein Baum zur Erinnerung Ein besonderer Kirschbaum wurde auf dem Sektionsgelände gepflanzt Vor zweieinhalb Jahren ist Katharina Weidmann beim Klettern verunglückt. Sie war Jugend- und Fachübungsleiterin in der Sektion, sie war vor allem eine sehr enge, ganz besondere Freundin. Schöne Erinnerungen an Katha sind mit den Ber- gen und dem Alpenverein verknüpft. Sie leben bei vielen Touren auf. In den letzten Novembertagen haben wir einen kleinen Kirschbaum auf dem Sek- tionsgelände gepflanzt – ein Ort zur Erinnerung. Der Baum ist durch einen schönen Stein zu erken- nen und wir freuen uns, wenn er eines Tages blüht, Früchte trägt und Kinder darauf klettern. Ein Kirschbaum zur Erinnerung an Katharina Weidmann Anton Gietl Foto: Dominik Engels Es tut sich etwas in der Ramshalde Neue Gastanks, neuer Zaun und Hüttenputz Im Sommer wurden drei Gastanks für die neue einen stabilen Bretterzaun zum Schutz der Wiese Zentralheizung im Boden der Ramshalder Hütte unseres Nachbarn anbringen lassen. versenkt. Nun können sich die Gäste auch im alten Waltraud Fischer und Klara Brechtel, die über Teil über vorgewärmte Stuben freuen. Am Weg zur Jahre mit ihrem Team den jährlichen Hüttenputz Hütte haben wir über die ganze Grundstückslänge organisierten, übergaben die Aufgabe an Ursula 11
AKTUELL Hollinger und ihre Gruppe. So wird die Hütte, wie in all den Jahren zuvor, auch zukünftig immer wieder einer Generalreinigung unterzogen. Allen, die dabei geholfen haben und weiterhin helfen, ein herzlicher Dank. Der Bauerngarten hat in Karen Job eine neue Be- treuerin gefunden. Hermann Dempfle und Her- bert Lange sind noch immer in Sachen Hütte tätig, sorgen für Ordnung, reparieren und geben Denkanstöße für Verbesserungen. Der Autor fühlt sich in der Hütte dank der vielen Ehrenamtlichen Der neue Zaun Foto: Götz Peter Lebrecht immer wohl. Götz Peter Lebrecht Kurz und bündig 90. Geburtstag Claus Mez Sport-Haftpflichtversicherung Claus Mez lädt alle seine Freunde und Weggenos- Durch seine Mitgliedschaft erwirbt jedes DAV- sen der Sektion (männlich und weiblich) anlässlich Mitglied automatisch - im Rahmen des Versiche- seines 90. Geburtstages am 11. Februar 2015 von rungspaketes „Alpiner Sicherheits Service (ASS)“ - 10 bis 13 Uhr im Sektionshaus zu einem Umtrunk eine Sport-Haftpflichtversicherung. Im Zuge einer ein (bitte keine Geschenke). Zusagen bitte bis 4. Neuordnung wurden die Deckungssummen bei Februar 2015 an die Geschäftsstelle Personen- und Sachschäden von 2 Mio. Euro auf (Telefon 0761 24 222, 6 Mio. Euro erhöht, so dass nun einheitliche Dek- E-Mail: info@dav-freiburg.de). kungssummen zur Verfügung stehen. Auf dem Weg zum Kandel Foto: Christian John Vorstand, Beirat und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wünschen allen Mitgliedern und ihren Familien gesegnete Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr. Wir wünschen Ihnen, dass Sie alle von Ihren Bergtouren wieder gesund nach Hause kommen. 12
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PERSONEN Spaß am Leistungssport Tim Urban etabliert das Leistungsklettern für Kinder- und Jugendliche in der Sektion „Mir ist es wichtig, dass on etwas neues aufzubauen.“ Tim Urban machte die Kids keine reinen den Trainer-C-Schein im Wettkampfklettern. „Für Plastikjunkies in der Kinder war Klettern auf Leistungsebene in der Halle werden, sondern Sektion noch nicht so recht etabliert“, sagt der dass wir auch raus an 24-Jährige. Bis Herbst 2013 gab es eine Gruppe, den Fels gehen. Die vier Trainer und zwei Trainings pro Woche. Mitt- Kinder sollen sehen lerweile sind es drei Trainingsgruppen. 27 Kinder woher das Klettern ur- zwischen neun und 14 Jahren trainieren bis zu drei sprünglich kommt.“, Mal wöchentlich. Sie werden von insgesamt acht sagt Tim Urban. Der Trainern betreut. Einmal jährlich organisieren der 24-Jährige hat sicht- angehende Mediziner und die anderen Trainer eine lich Spaß daran, seine Sommerausfahrt, die 2014 ins Frankenjura führte. Tim Urban Leidenschaft für den Natürlich spielen vor allem Wettkämpfe eine große Bergsport weiterzuge- Rolle: Bei den letzten Wettkämpfen konnten sich ben – und dies auf Leistungsebene. Tim selbst hatte Freiburger Athleten regelmäßig unter den besten als Kind noch wenig mit Bergsport zu tun – aber zehn platzieren oder diese gewinnen. Doch Tim mit Leistungssport. Der heutige Fachbereichslei- Urban betont, dass auch diejenigen gefördert wer- ter für Wettkampf- und Leistungsklettern spielte den, die ihre Leistung lieber am Fels als auf Wett- Basketball, wurde im Landeskader gefördert. Als kämpfen zeigen wollen, wenn sie die entsprechende Abiturient intensivierte er seine Trips in die Berge: Motivation besitzen. Sport-, Alpinklettern, Berg- und Skitouren wurden immer häufiger. Vor fünf Jahren zog er schließlich „Mir macht es viel Spaß mit Kindern und Jugend- von Kirchheim/Teck zum Medizinstudium nach lichen zu arbeiten und ihnen den Spaß an der Freiburg. „Freiburg ist echt genial, man ist schnell Sache zu vermitteln.“ Auch die eigene Freude am in der Schweiz in den Alpen.“ Und dank dieser ge- Bergsport hat er sich erhalten: „Diesen Sommer ografisch günstigen Lage hat die Skitourensaison war ich drei Wochen in den Seealpen beim Klet- für Tim in diesem Winter bereits begonnen. tern, hab’ selber alpine Mehrseillängen eingebohrt. Tim wurde Mitglied in der Sektion Freiburg und Im Winter gehe ich gerne mit dem Snowboard auf kam über die Jugend in Kontakt mit anderen Ju- Tour und wenn ich genügend Zeit habe ab und an gendleitern. „Ich hatte richtig Lust, in der Sekti- auch Eisklettern.“ Isabella Denk Wechsel im Jugendreferat Johannes Eisenlohr folgt Anton Gietl als Jugendreferent Ein Rückblick Gruppenstunde, Klausurtagung statt Kletteraus- Als unser Jugendreferent Markus Klauser uns 2011 fahrt. Aber auch die Möglichkeit, die Jugendarbeit verließ, zogen meine mittlerweile erwachsenen Ju- weiterzuführen und unsere Interessen zu vertreten. gendgruppenkinder in die Welt hinaus. Ich hatte Dabei stieß ich auf offene Ohren und viel Unter- Zeit und Lust, die vakante Aufgabe gemeinsam mit stützung im Vorstand und im ganzen Verein. Im Johannes zu übernehmen: Vorstandssitzung statt Schnitt wuchs die Jugend jedes Jahr um zwei Grup- 14
bei allen Jugendleiterinnen und Jugendleitern so- wie allen, die meinen Weg begleitet haben. Anton Gietl Ein Ausblick Und nun geht es weiter! Wir werden die gut aufge- stellte und umfangreiche Jugendarbeit der Sektion fortführen. Kindern und Jugendlichen die Chance geben, sich im Rahmen von Gruppen zu entwic- keln, mehr als Klettern an Plastikgriffen zu lernen und sie mit unserer Begeisterung für die Berge anstecken. Klettern boomt und das merken auch Johannes Eisenlohr (links) und Anton Gietl gemeinsam auf wir an den zahlreichen Anfragen für Jugendgrup- Tour Foto: Privat penplätze, denen wir gar nicht allen nachkommen können. Können und wollen wir weiterhin jedes pen, in jüngster Zeit kamen die Wettkampfklette- Jahr zwei neue Gruppen? Damit stoßen wir an rer dazu. Das ging dank der neuen Kletterhalle und Grenzen. Mit dem neuen Jugendraum, mit der dem Umzug in einen größeren Jugendraum. Das neuen Kletterhalle, aber auch was die persönliche ging aber in erster Linie dank vieler hochmotivier- Atmosphäre in der Jugend angeht. Dies ist nur eine ter Jugendleiterinnen und Jugendleiter, mit denen von vielen Herausforderungen, vor denen wir in es viel Spaß gemacht hat. Unsere „Betriebsausflü- den nächsten Jahren stehen. Neben meiner eigenen ge“ mit Ski, Kletterschuhen oder Steigeisen waren Jugendgruppe, den Wilden Murmeltieren, möchte regelmäßige Highlights. ich mich nun gemeinsam mit einem Jugendrefe- ratsteam all diesen organisatorischen und überge- Nach Beendigung des Psychologie-Studiums ruft ordneten Aufgaben widmen, mit ganz vielen mo- die Arbeit und meine Hauptenergie gilt nun der tivierten JugendleiterInnen und TrainerInnen im Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flücht- Rücken, die das überhaupt erst ermöglichen. Und linge. „Aufhören, wenn‘s am schönsten ist...“ - ich deren Anliegen und Ideen im Vorstand vertreten, freue mich, mein Amt bei Johannes in besten Hän- in dem wir, da bin ich mir sicher, wie bisher auch den zu wissen und auch in Zukunft regelmäßig bei schon, offene Türen einrennen werden. der Jugend mitzuwirken. Und ich bedanke mich Johannes Eisenlohr Mit dem Zug zur Tour – leichter als gedacht. Das ist UMWELTFREUNDLICH! 15
PERSONEN Wir gedenken unserer Toten Wir nehmen Abschied von unseren Bergkameraden und Weggefährten, die uns verlassen haben. Die Erinnerungen an gemeinsame Touren bleiben, und damit bleiben sie unter uns. Herr Wolfgang Aselmann Herr Hans Schmidt Herr Manfred Spindler Träger des Ehrenzeichens für Träger des Ehrenzeichens für Träger des Ehrenzeichens für 25jährige Mitgliedschaft 50jährige Mitgliedschaft 40jährige Mitgliedschaft Frau Elfriede Ahrnke-Weber Frau Gerda Schneider Herr Wolfgang ter Meer Herr Helmut Göttmann Trägerin des Ehrenzeichens für Träger des Ehrenzeichens für Frau Charlotte Hosemann 25jährige Mitgliedschaft 60jährige Mitgliedschaft Trägerin des Ehrenzeichens für Herr Rolf Axel Schneider Frau Ursula Wisniewski 25 jährige Mitgliedschaft Träger des Ehrenzeichens für Frau Henriette Zöller Frau Karin Juhnke 50jährige Mitgliedschaft Trägerin des Ehrenzeichens für Frau Ursula Kissel Frau Erika Schwär 25jährige Mitgliedschaft Trägerin des Ehrenzeichens für Herr Dr. Werner Schweizer 50jährige Mitgliedschaft Träger des Ehrenzeichens für Herr Herbert Lange 25jährige Mitgliedschaft Träger des Ehrenzeichens für 50jährige Mitgliedschaft Frau Olga Leber Trägerin des Ehrenzeichens für 25jährige Mitgliedschaft Herr Günter Lein Träger des Ehrenzeichens für 50jährige Mitgliedschaft Herr Edwin Lorenz Träger des Ehrenzeichens für 25jährige Mitgliedschaft Frau Hilda Lorenz Trägerin des Ehrenzeichens für 25jährige Mitgliedschaft Herr Yannis Krüger Herr Johannes Müller Frau Hedwig Reinhard Trägerin des Ehrenzeichens für 70jährige Mitgliedschaft Herr Herbert Rombach Träger des Ehrenzeichens für 25jährige Mitgliedschaft Foto: Louisa Traser 16
BERICHTE Vom Genfer See in Richtung Chamonix Unterwegs auf dem GR 5 zu vielen ausführlichen Gesprächen. Wir erhielten Fortbildungen in Erbrecht, Gesundheitsfragen, Sozialrecht, Kinderbetreuung, Biolandwirtschaft … und dazwischen immer wieder Life-Sequenzen aus „Szenen einer Ehe“. Am ersten und zweiten Tag mussten wir auf einem mit Stahlseilen versicherten Steig auch mal die Hände zu Hilfe nehmen, an anderen Tagen sank man bis zu den Knöcheln im Matsch und Kuhmist ein, was aber alles der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Auch das angekün- digte Bad im eiskalten Bergsee ließen sich drei Teil- nehmerinnen nicht entgehen. Die Dent d‘Oche Hütte Foto: Moni Habenicht „Die erste Hütte hatte die beste Aussicht, die zwei- te Hütte die herzlichste Atmosphäre, die dritte das beste Essen und bei der vierten war sicher auch et- was am besten!“ (Zitat von Rudolf ). Und das Beste war das Wetter. Ich glaube, wir hatten bei unserer Tour vom 7. bis zum 11. September 2014 die ein- zigen fünf Tage dieses Sommers, in denen es fast durchgehend schön war. Nur einmal wurden wir nass, dann allerdings auch richtig. Da es in der letz- ten Stunde vor der gut geheizten Hütte war, war auch das kein Problem. Die Hüttenwartin hatte einen Heizstrahler aufgestellt und am Abend waren Badeplatz am eiskalten Bergsee Foto: Moni Habenicht alle Klamotten schon wieder trocken. Aber der eindeutige Höhepunkt war der nächtliche Zwischen den Hütten lagen ein paar Tausend Hö- Ausblick vom Klo der Dent d’Oche Hütte (bei of- henmeter im Auf- und Abstieg und lange, zum fener Türe) auf den 2000 m tiefer gelegenen Gen- Teil gemütliche Wanderstrecken, die Zeit ließen fer See mit all seinen Lichtern. Dorle Geitz Die Ramshalde bei Breitnau 17
BERICHTE Die Sonne meinte es gut mit uns Abschied für einen Winter auf der Freiburger Hütte ohne Handy und Fernsehen und doch den ganzen Tag be- schäftigt, wobei es oft aben- teuerlich zuging. Schließlich der Aufstieg ab Dalaas in der Sonne. Er war ein Gedicht, man konnte den Weg nicht verfehlen. So konnte man auch langsamer gehen als unser Füh- rer Christoph Paradeis, der mit den jungen Leuten davonstob, so dass nichts mehr von ihm und den anderen zu sehen war. Dass er und eine junge Dame namens Inga zurückkamen und unser Gepäck schnappten, um es hochzutragen, war lieb und Fulminanter Blick ins Tal Foto: A. Witte-Rotter muss hier erwähnt werden. Über die Freiburger Hütte ist schon viel geschrie- Endlich oben angekommen (nach 1100 m), saßen ben worden. Was war das Besondere an diesem wir noch lange in der Abendsonne und betrachte- langen sonnigen Wochenende? Dass der Tag der ten den aufsteigenden Nebel bei Radler und Bier. Deutschen Einheit in diesem Jahr ein Freitag war Am Samstag konnte sich jeder einer anderen Un- und wir somit ganz früh los konnten. Ich selbst war sicher über zehn Jahre nicht mehr dort gewesen und war sehr ge- spannt auf die renovierte Hüt- te. An die Umgebung konn- te ich mich gut erinnern, so schön wie die Freiburger Hütte ist kaum eine andere gelegen. Bevor wir mit Gepäck aufstie- gen, besuchten wir das Klo- stertalmuseum in Wald am Arlberg. Götz Peter Lebrecht hatte für uns eine Führung im ältesten Haus des Ortes organisiert. Wir konnten nach- empfinden, wie die Menschen Gemütliches Beisammensein auf der Freiburger Hütte Foto: A. Witte-Rotter damals lebten und überlebten: 18
ternehmung anschließen: Saladinaspitze, rund um schließlich war es das Abschiedsfest des Jahres, am die Rote Wand, auf die Rote Wand, Steinernes Sonntagabend sollte die Hütte winterdicht ge- Meer usw. Ich schloss mich dem Friedbert an, da macht werden. ich auch noch Zeit zum Fotografieren haben woll- te. Wir umrundeten die Rote Wand, es war eine Dass am nächsten Morgen einige etwas müde aus Genusswanderung bei diesem herrlichen Wetter. der Wäsche guckten, lag daran, dass die Band samt Alle anderen schienen auch sehr zufrieden mit die- Fans kein Ende fand. Für diejenigen, die über dem sem Tag, an dem Herbert Lange für Nicht-Ausge- Raum schlafen wollten, wurde es auch eine kurze lastete noch eine geologische Führung angeboten Nacht. Für den Abstieg reichte die Kraft dennoch, hatte. Am Abend nach dem Essen trat eine Fami- denn es war eine wunderschöne Wanderung im lienband auf, die Stimmung machte. Ihr Name: Lechtal. Brandner Rotzbuaba. Beeindruckend war vor allem der 17-jährige Sohn David, der die Steirische Kaum saßen wir im Bus, der ab Lech abfuhr, be- atemberaubend beherrschte. Das Hüttenpaar Mar- gann es zu regen – aber das störte uns nun wirklich kus und Sabine bescherten uns einen Extratrunk, nicht. Anna-Dorothea Witte-Rotter Realität gewordener Idealfall Senioren Alpin im Lötschental Alle Züge, Busse und TeilnehmerInnen waren im- von jedem Designer, verlockten zum Stehenbleiben mer pünktlich; kein schreckliches Bauch-, Kopf- und Schauen. oder Zahnweh; keine umgeknickten Knöchel; Selbst das Frühstück um 6.15 Uhr war eine Freude nix zum Meckern. Jede Sekunde fast windstilles, und köstlich sowieso. Ganz langsam wurde es schönes Wetter. Trotzdem gingen wir kulturbe- heller am Himmel. Wir hatten null Konkurrenz flissen ins sehenswerte Museum in Kippel, war es am Morgen auf dem Lötschentaler Höhenweg. doch ganze vier Minuten von unserem Hotel ent- Und eine weite Sicht auf mächtig große schnee- fernt, was eine Übermüdung erfolgreich verhin- bedeckte Viertausender. Für den wohlverdienten derte. Abschiedskaffee gab’s luxuriöse zwei Terrassen: Eine für die nimmersatten Sonnenanbeter und eine Alle Wanderwege waren so markiert, dass sich für die Schattenparker. das Verlaufen in Grenzen hielt. Der Blick auf die scharfe ehemalige Gletscherkante und der deutlich Gut bis ins Detail vorbereitet. Danke Gudrun. sichtbare jährliche Rückzug des Langgletschers wa- Meinte unser Gruppen Senior: Wenn ich wieder ren beeindruckend. Blinkender Neuschnee, hoch auf die Welt komme, dann geh ich gleich mit Se- über uns und Herbstfarben um uns, raffinierter als nioren Alpin! Heidrun Maitreau Jahrestourenprogramm Das neue Jahrestourenprogramm mit den alpinen Touren Sommer und Winter und den Wochentouren ist in der Geschäftsstelle erhältlich. 19
BERICHTE Rund um den Feldberg Treffen mit dem CAF de Besançon (11. bis 12. Oktober 2014) Samstag, 11. Oktober, kurz vor 9 Uhr: Abfahrt von bereitet, wo jeder seine Kenntnisse in Kultur, Ge- 14 Bisontinern mit drei Fahrzeugen vom CAF in schichte, Erdkunde und anderen Themen messen Besançon Richtung Freiburg und dann über Titisee kann. Dann ist es Zeit die bequemen Zimmer im zum Feldberg, wo wir mit Verspätung das Hotel Jägermatt in Besitz zu nehmen. Jägermatt am Seebuck erreichen. Das Wetter ist schlecht: Nebel und Regen. Aber ein sehr warm- Sonntag, 12. Oktober: Am Morgen umgibt dicker herziger Empfang erwartet uns. Sie sind alle da: der Nebel das Hotel. Nach einem reichlichen Früh- erste Vorsitzende Christoph, der uns willkommen stück werden zwei Wanderungen geplant: Eine heisst, Wilfried, Elisabeth und Werner, Pierrette längere (fünf Stunden) mit Pierrette und Gerhard und Gerhard, Agnes und noch andere. Bald wird und eine kürzere mit Elisabeth und Werner. auf unsere Freundschaft angestossen und wir lassen Zur ersten Wanderung, geführt von Gerhard, bre- uns mit einem riesigen Zopfkuchen verwöhnen. chen wir im Nebel auf; wir wandern zum Feldsee und dort hebt sich der Nebel und wir sehen die Um 13.30 Uhr beginnen vom „Haus der Natur“ Herbstfarben der Blätter und ihre Spiegelungen im aus zwei Wanderungen, die beide das gleiche Ziel See. Die Wanderung geht weiter über den Gipfel haben: den Gipfel des Feldbergs (leider ohne Aus- des Feldbergs und diesmal entdecken wir ein gros- sicht). Sie nehmen aber verschiedene Wege; die sartiges Panorama. Gegen 15 Uhr sind wir wieder beiden Gruppen (geführt von zwei Rangern, eine zurück am Berghotel. Führung auf Deutsch, die andere auf Französisch) kreuzen sich kurz unter dem Gipfel und alle treffen Die zweite Gruppe, mit Elisabeth, nimmt direkt sich wieder gegen 17 Uhr im Jägermatt. den Weg auf den Feldberg. Der Nebel verschwin- det auch hier und wir haben einen Blick auf die Vo- Um 18.30 Uhr lassen wir uns ein prächtiges Buffet gesen und andere Gipfel des Schwarzwalds. Nach schmecken; später beginnt ein gemütliches Bei- einer Pause in einem Gasthof steigen wir zum Feld- sammensein; unsere Freunde haben ein Quiz vor- berg auf haben dort eine Sicht auf den Feldsee und, im Süden, auf die Alpen. Nach der Rückkehr zum Jägermatt gibt es einen letzten Umtrunk und dann den Ab- schied. Vielen Dank an Christoph, Elisabeth, Werner, Gerhard, Pierrette und alle anderen, die bei der Organisation mitgeholfen haben und zum Gelingen dieses schönen Wochen- endes beigetragen haben. Bis zum nächsten Mal im Oktober 2015! Vielleicht mit einer Beteiligung der Jugend beider Vereine. Christian Thiolot, Leiter der Jugendgruppen beim CAF de Besançon, wür- de gerne ein Treffen Jugendlicher mit dem DAV organisieren. Annette Thiriet (Übersetzung), Isabelle Picard Der Blick war nicht der beste Foto: Jacques Chouteau und Yvette Belin (CAF Besançon) 20
Autour du Feldberg Rencontre DAV-Freiburg avec le CAF de Besançon au Feldberg Samedi 11 Octobre. Peu avant 9h, 14 Bisontins du grammées: une relativement longue (cinq heures) CAF partent en direction de Freiburg et ensuite de sous la conduite de Pierrette et Gerhard, l’autre Titisee et Feldberg où nous atteignons avec un peu plus courte (trois heures) avec Elisabeth et Werner. de retard (dû à un bouchon sur l’autoroute) l’hô- Guidés par Gerhard, nous affrontons le brouillard tel Jägermatt am Seebuck. Le temps est mauvais: et partons en direction du Feldsee et miracle, le brouillard et pluie. Un accueil chaleureux nous at- brouillard s’estompe et laisse apparaitre les couleurs tend. Ils sont tous là: le Président Christoph qui d’automne et leurs reflets dans le lac. La randonnée nous souhaite la bienvenue, Wilfried, Elisabeth se poursuit jusqu’au sommet du Feldberg et là nous et Werner,Pierrette et Gerhard, Agnès et d’autres découvrons un super panorama. Retour vers 15h encore. Bientôt on trinque à notre amitié et nous au Berghotel. nous régalons avec une énorme brioche tressée. Du côté d’Elisabeth, nous empruntons un chemin A 13h30, commencent à partir de la proche «Mai- qui mène au Feldberg et découvrons enfin les Vos- son de la Nature» deux randonnées, qui ont toutes ges, la Forêt Noire. Oui, le brouillard se lève! Une deux le même but: le sommet du Feldberg (mal- petite halte dans une auberge agrémente notre ran- heureusement sans vue), mais par des chemins dif- donnée jusqu’au sommet et là, nous apercevons le férents. Les deux groupes (un avec un accompagna- Feldsee, les Alpes !. teur parlant français, l’autre avec une guide parlant allemand) se croisent un peu en-dessous du som- Puis tout le monde se retrouve à l’hôtel et c’est le met, et tous se retrouvent vers 17h au Jägermatt. départ après un dernier «pot» très apprécié. Mille mercis à Christoph, Elisabeth, Werner, Gerhard, A18h30, nous nous régalons avec un buffet somp- Pierrette... et tous les autres, à qui nous devons tueux; puis commence une soirée très conviviale; l’organisation et la réussite de ce beau week-end. nos amis du DAV ont préparé un quiz et chacun peut tester ses connaissances: culture, littérature, A bientôt en octobre prochain! Se joindront peut- histoire, géographie....Puis il est temps de prendre être à nous une équipe de jeunes avec Christian possession des confortables chambres du Jägermatt. Thiolot, Responsable de la Commission Jeune du CAF de Besançon. Il aimerait organiser une ren- Dimanche 12 Octobre: Le temps ne s’est pas amé- contre avec des jeunes du DAV de Freiburg. lioré, un brouillard épais entoure l’hôtel. Après un Annette Thiriet (traduction), Isabelle Picard und petit déjeuner copieux, deux randonnées sont pro- Yvette Belin (CAF Besançon) Aufstieg-zum-Chuebodenhorn Foto: Roland Fuchs 21
BERICHTE Hallenhochsaison – Das Platzkartenziehen beginnt wieder Zahlreiche Veranstaltungen in der Kletterhalle präsentierte sich mit einem spannenden Mix aus Geschichtsdokumentation und feinster Action aus dem Yosemite Valley, dem Tal der Täler. In drei Akten chronologisch aufeinan- der aufbauend, reisten die Zuschauer von den ersten, damals noch technisch begangen Lini- en an Half Dome und El Cap bis hin zu high- end Freesolo Begehungen jüngster Vergan- genheit. Die Kletterer kamen in den 1950er und 1960er Jahren mit den ersten Touristen ins Tal, blieben und richteten die ersten Li- nien ein. Aussteiger und Kletteridealisten, die unglaublich lange Zeit in der Wand verbrach- ten. Damals dominierten Royal Robinns und Warren Harding die Szene, letzterer mit ei- Erbse beim Liveact zeichnen Foto: Frederic Andes nem eigenwilligen Begehungsstil und einem ernstzunehmenden Alkoholproblem, ersterer Die vergangenen Wochen vergingen wie im Flug. mit einem disziplinierten und sehr ehrgeizigen Stil Eine Veranstaltung folgte der nächsten. Ein High- und dem Drang, den optimalen Begehungsstil in light abgeschlossen, konnten wir uns bereits wieder Regeln zu formulieren. In den 1970ern kam dann auf das nächste stürzen. Nun steht noch das ab- die neue Generation athletischer Kletterer mit dem solute Highlight, die Freiburger Stadtmeisterschaft Ziel, die Wände frei und ohne technische Hilfsmit- im Sportklettern in den Startlöchern (8.November tel zu begehen. Die Stonemasters waren aber nicht 2014). Zur Veröffentlichung dieses Heftes stehen nur an den Wänden aktiv, es wurden auch harte dann die Freiburger Meister 2014 fest. Dazu mehr Exzesse gefeiert! Linn Hill konnte sich die erste im nächsten Hallenbericht. Aber nun zu den ver- freie Begehung der Nose sichern und setzte damit gangenen Events. Unsere Auftaktveranstaltung mit einen Meilenstein. Zu dieser Zeit entstanden die Erbse bot Unterhaltung vom Allerfeinsten. Der ersten Probleme mit den Park-Rangern, die sich bis Großmeister des Kletterkabaretts begeisterte unter anderem mit einarmigen Klimmzügen, Solobege- hungen im 80iger Styling, Live-Act-Zeichnen und vor allem mit seiner charismatischen Art die Welt des Kletterns mit einem zwinkernden Auge zu be- trachten. Wow - fast vier Wochen im Voraus ausverkauft! Das hatten auch wir nicht erwartet. Bei der Reel Rock Filmtour kamen zum Count Down noch so viele Anfragen, dass wir locker doppelt so viele Plät- ze hätten anbieten können - hätten wir den Platz dafür. Immerhin 160 Mitglieder kamen in den Besucher bei der Reel Rock Filmtour Foto: Frederic Andes Genuss eines Tickets. Die Reel Rock Filmtour 9 22
bar. Freesolo-Begehungen in maximalen Schwie- rigkeiten. Die Bilder treiben einem den Schweiß auf die Finger und lassen das Herz in die Hose rutschen. Beim Zuschauen fragt man sich, wie es möglich ist, dass die heutige Klettergeneration so viel schwerer klettert? Technische Neuerungen sind eine Seite, bei vielen anderen Sportarten hat dies aber sicher einen größeren Einfluss als beim Klet- tern. Sind es die besseren Trainingsmöglichkeiten? Das kann durchaus sein! Deshalb arbeiten auch wir fleißig daran, die besten Voraussetzungen für Euch zu schaffen. Im Frühjahr 2015 bekommen wir end- lich eine flächige Matte in der Kleinen Halle und Erbse begeistert mit einfingrigem Klimmzug Foto: Frederic Andes einige große Holzelemente um spannende Boulder und gute Möglichkeiten nicht nur für unsere Ju- heute immer weiter verschärfen. Die heutige Klet- gend- und Leistungsgruppen zu schaffen. tergeneration darf nur noch maximal sieben Tage im Nationalpark übernachten, was viele Projekte Der verregnete Sommer hat unserer Halle super an den Wänden sehr erschwert. Das Basejumpen Eintrittszahlen beschert. Der goldene Herbst hin- ist verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. gegen allen Freiluftfanatikern nochmal die Mög- Den Trend des Freesolo-Kletterns mit einem Fall- lichkeit gegeben, das ein oder andere Projekt am schirm als Absicherung stellt die Athleten vor große Fels umzusetzen. Jetzt sind die Tage wieder kürzer Herausforderungen. Wer den Schirm zieht stirbt und unsere Halle ist jeden Tag sehr gut besucht. nicht, landet aber womöglich im Gefängnis. Alex Wir freuen uns mit Euch auf 2015, auf viele neue Honnold hat seine eigene Taktik entwickelt, um Routen, neue Boulder und auf tolle Veranstaltun- die kurzen Zeiten im Nationalpark optimal zu nut- gen. Bis bald in Eurer Kletterhalle! zen. Was dieser an den Bigwalls leistet, ist für den Euer Kletterhallenleitungsteam überwiegenden Teil der Menschheit kaum vorstell- Freddi & Dietmar DAV Freiburg wagt sich in unbekanntes Gebiet Ferienaustausch mit Thise ein voller Erfolg Kürzlich bekamen wir eine Anfrage aus Frankreich, den ebenso wie ich in Gastfamilien untergebracht. ob der DAV Freiburg an der Durchführung eines Vormittags gab es ein paar Sprachübungen, nach- Ferienaustauschprogrammes mit der Stadt Thi- mittags ein – zugegeben - etwas beliebteres Pro- se, bei Besancon, interessiert sei. Überraschender gramm mit den Highlights der Besichtigung einer Weise meldeten sich nur drei deutsche Teilnehmer, Schokoladenfabrik und einer Kanutour. doch da das Organisationsteam und die Teilneh- mer große Lust auf den Austausch hatten, starteten Für Nico, Lara und Lucy war es der erste Austausch. wir die Aktion trotzdem. Die auf der Hinfahrt befürchteten Schnecken und Froschschenkel bekam niemand zu Gesicht, dafür Die erste Woche verbrachten wir in Thise, die drei waren die Betten etwas gewöhnungsbedürftig und deutschen Teilnehmer, Nico, Lucy und Lara wur- der ein oder andere war überrascht über das fremde 23
BERICHTE Ein Highlight waren die beiden Kletternachmit- tage am Dienstag und Donnerstag. Dienstag half Clara mir in der Kletterhalle dabei, die bereits vor- handenen Sicherungskenntnisse der Teilnehmer zu beurteilen oder sie bei den Neueinsteigern aufzu- bauen. Donnerstag konnten wir dank der Unter- stützung durch Johannes ins Kostgefäll fahren und bei wunderbarem Schwarzwaldpanorama Hand an echte Felsen legen. Nachdem sich zum Abschluss alle an einer schwierigeren Route ausgepowert hat- ten, fuhren wir müde und zufrieden nach Hause. Wieder im Jugendraum angekommen wurde wei- Ausflug auf den Schlossberg Foto: Eva-Lotte Sittek tergeklettert, bis die Halle schloss. Familienleben und die Menge an Kuchen, die in einem Haus stets bereitgestanden haben soll. Doch diesen anfänglichen Herausforderungen zum Trotz hatten sich am Ende der ersten Woche alle ganz gut aneinander gewöhnt. In der zweiten Woche mussten wir nun sieben Franzosen auf drei deutsche Familien verteilen, wo- bei die Menge der Franzosen pro Familie nicht grö- ßer als drei sein durfte. Die Lösung hieß für die vier ältesten Franzosen „Übernachtung im Jugendraum mit Eva (das bin ich)“. Allmorgendlich tauchte um sechs Uhr der Putzdienst mit seinem Staubsauger auf und ersparte mir die Mühe, die Schlafsackfrak- tion zu wecken. Die Freude an spätabendlichen Kartenspielen oder Kickerduellen konnte uns das Klettern im Kostgefäll Foto: Jean-Pierre Béchaz aber nicht verderben. Über die zwei Wochen hatte sich die Gruppe trotz einer Altersspanne von 13 bis 16 Jahren so gut zu- sammengefunden, dass zum Abschluss alle gemein- sam im Jugendraum übernachteten. So scheint das Programm insgesamt ein toller Erfolg gewesen zu sein, ich hatte sehr viel Spaß und wir beginnen in diesem Moment mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr. Wer Lust hat, im nächsten Jahr teilzunehmen, kann sich gerne jetzt schon per Mail bei mir un- ter der Adresse evalottes@gmx.de melden. Voraus- Gruppenbild vor der Kanutour auf dem französischen Doubs sichtlich findet das Programm wieder im Zeitraum Foto: Jean-Pierre Béchaz vom 17. bis zum 30.08. statt. Eva-Lotte Sittek 24
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BERICHTE „Literarische Reflektion“ ... ...zur Juma-Ausfahrt nach Fontainebleau – Ein Protokoll Wollen ma bouldern? Glänzende Augen. Fragen- statt ist gefunden – warum hat er die Steine hier des Gesicht. So war die erste Idee für drei Tage liegen gelassen und nicht noch bis zum Schwarz- Wochenende geboren. Eine weitere Interpretation wald gebracht – eine heiße Diskussion entfacht davon war: Sand und Liegestühle. Verwirrung. Es sich während des ersten Parcours. Kaffee ist ange- prasselt auf die Windschutzscheibe. Es fing mit der sagt und schnell ist die tiefgehende philosophische Pünktlichkeit an – aus 13 Uhr wurde 14 Uhr Ab- Frage des „Warum? Wozu? Zeitverschwendung!“ fahrtszeit. Starke Rechtskurve – Bouldermatte im im Raum (auch BWL-Problem genannt). Gesicht. Erstes Urlaubsgefühl kommt mit dem Eis Was brauchen wir? – Fromage, Fromage, Baguette, und dem glücklichen Umstand einer Frankreich- Baguette, Lait, Vin bon marché, Vin moyen, Vin karte (1:300 000) zur groben Orientierung nach noble! Links, rechts, links – Strichlin aus der Apo- Fontainebleau zustande. Hercule Poirot entdeckt theke mit falschem Bart. Der Mathe-Profi schleppt die Stofffaser an der Tür. Campingplatz ist leider vier Matten – die papierdünnen Tritte und Wal- schon geschlossen – kein Essen – es sieht schlecht fischausstieg werden perfektioniert mit den Profis, aus – Kiosk auch zu – doch Geld für das Bistro die unten stehen und hilfreiche Kommentare ge- ausgeben? ben („Ich würd einfach den linken Fuß hochsetzen Der Vorleser gibt seinen Französisch-Deutschen und aufstehen“). Drei Runden im Kreisverkehr(t) Accent zum Besten: Isch abe eine kleine Idee. Gutes – wo ist Freiburg? Herbstliches Regenwetter lässt Essen, guter Wein, so solls in Frankreich sein – der den Elefanten in einem traurigen Licht erscheinen, Kellner ist berührt als wir die Küche „Formidable“, doch in unseren Herzen brennt die Sehnsucht: „Excellente“, „Delicieuse“, „Un compliment pour Tritt-Griff-Ziehen. la cuisine française“ loben. Fünfundsechzigster Dieser Bericht erhebt keinen Anspruch auf Voll- Kreisverkehr – die Gitarre schlägt gegen das Knie. ständigkeit. Große Augen für drei Debütanten, Obelix’ Werk- Ralf Zeidler, Florian Schneider und Julia Koch Im Reich der Kalkriesen Herbsttour auf Schesaplana und Co. Im Dunkeln trafen wir uns früh morgens um Brandnertal, die Tour konnte starten. Wir hatten sechs Uhr an der Johanniskirche, die vollgepack- 1600 HM zur Mannheimer Hütte zu bewältigen. ten Rucksäcke warteten darauf, im Kofferraum Auf den Schildern stand immer wieder: „Leibersteig verstaut zu werden. Wir, das waren Monika, Alex, – nur für geübte Wanderer“. Als solche betrachte- Kristof, ich und unsere FÜL Steffi, die sich freund- ten wir uns und stiefelten munter drauf los. Wir licherweise bereit erklärte, die Tour auch mit nur hatten übrigens wärmenden Sonnenschein und das wenigen Teilnehmern zu führen. „Jacke aus – Jacke an – Spielchen“ ließ uns immer mal wieder eine kleine Pause einlegen. Da Steffi Die Rucksäcke waren verstaut und wir quetschten angekündigt hatte, dass es auf der Mannheimer uns in das Auto und los ging es Richtung Öster- Hütte im Winterraum kein Wasser geben würde, reich nach Bludenz, wo ein Bus uns dem Start un- hatten wir brav alle leeren Flaschen mitgenommen. serer Tour näher bringen sollte. Er brachte uns ins Diese konnten wir unterwegs an einem Brunnen 26
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