40 JAHRE ENGAGIERT FÜR FRAUEN IN WUPPERTAL - FRAUENBERATUNG UND FRAUENBEWEGUNG IM WANDEL
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JUBILÄUMSBROSCHÜRE 2021 40 Jahre engagiert für Frauen in Wuppertal 2 3 FrauenBeratung und FrauenBewegung im Wandel Liebe Leser*innen, im Herbst 1979 trafen sich neun junge te. Dabei unterstützen und begleiten wir Frauen im Wuppertaler Frauencafé, um Frauen jeglicher Herkunft und Lebens- für eine Verbesserung der Beratungssitu- weise – eine wertvolle und schöne Ar- ation zu streiten. Gewalt in Beziehungen, beit! sexualisierte Gewalt und Essstörungen waren noch absolute Tabuthemen. Der Auf den nächsten Seiten möchten wir Wunsch von damals, Frauenperspekti- den Wandel sichtbar machen, den die ven sichtbar zu machen, treibt uns auch FrauenBeratung in den letzten 40 Jahren heute noch an. Und aus der Erkenntnis vollzogen hat. Und nicht nur die Frauen- der Vereinsgründerinnen von 1981, dass Beratung. Unsere Arbeit ist auch geprägt das Private politisch ist, erhalten wir als von 40 Jahren Frauenbewegung und ge- FrauenBeratung + Selbsthilfe e.V. bis sellschaftspolitischen Frauen*Bildern. heute diese Frauenräume in Wuppertal und entwickeln sie weiter. Wir streifen Generationenwechsel, Digi talisierung und reflektieren unsere Nach 40 Jahren ist aus dem Projekt eines eigenen Teilhabe- und Ausschlussmecha engagierten neunköpfigen Frauenkollek- nismen. Künstlerisch gerahmt von zehn tivs die Institution FrauenBeratung Wup- Illustrationen Frauenbewegung und pertal geworden — ein fester Bestandteil Frauenberatung in Wuppertal – eine klei- des psychosozialen Beratungsangebots ne Zeitreise auf Papier. für Frauen. Wir bieten ihnen einen Ort, um sich über die Erfahrung von Frau-Sein Wir wünschen eine anregende und in der Gesellschaft auszutauschen, um interessante Lektüre. neue Handlungsperspektiven, Ziele und Visionen zu entwickeln. Gleichzeitig sind Sabine Böse, wir Anlaufstelle für Frauen in Krisen- und Carolin Brüggeman, Cathrin Kriewen, Notsituationen. In der Beratung wach- Marion Schmidt sen Zuversicht und Mut für neue Schrit- Wuppertal, im September 2021
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wuppertal Roswitha Bocklage Grußwort von Roswitha Bocklage Als die FrauenBeratung 1981 gegründet lichkeit eröffnet, schnell und unkompli- wurde, kannte ich als junge Frau die un- ziert Hilfe und Unterstützung zu erfahren. terschiedlichen Erwartungen an Mäd- 4 chen und Jungen: z.B. wann ich nach All diese Themen waren nicht nur eine 5 einer Party zu Hause zu sein hatte, oder Frage der persönlichen Beratung und Un- wie die Hausarbeit verteilt wurde. Dass terstützung aller Mädchen und Frauen, es eine Frauenbewegung gab, die sich die sich als solche definieren. Sie hat- dafür einsetzte, dass ich die gleichen te auch immer einen politischen Aspekt. Rechte und Möglichkeiten habe, wie mei- Die Frauen, die die FrauenBeratung ge- ne Brüder, wusste ich noch nicht. gründet haben, waren Teil der Frauen- bewegung die dafür gesorgt hat, dass Das änderte sich schlagartig im Studium. durch politische Beschlüsse kommunale Feministische Themen, die Verschrän- Frauenbüros oder Gleichstellungsstel- kung von Rassismus und Feminismus, len eingerichtet wurden. Ohne sie gäbe die Frage nach körperlicher und gesund- es uns als Kooperationspartner*innen in heitlicher Selbstbestimmung haben der Verwaltung nicht. mich in meiner Studienzeit begleitet. Sei es an der Hochschule oder im privaten Als ich vor mehr als 25 Jahren die viel- Kontext. Nachdem ich in Wuppertal „ge- fältigen Strukturen in Wuppertal kennen landet“ war, hatte ich das Glück, durch lernen durfte, war ich sehr beeindruckt. meine Zuständigkeit für die Arbeit des Die Arbeit, die Themen und die Men- FrauenNetzes die Kolleg*innen der Frau- schen verändern sich. Aber das Engage- enBeratung kennen und schätzen zu ler- ment bleibt. Danke dafür!!! nen. Ich wünsche der FrauenBeratung Be- Ihre Beratung von Frauen, die mit 60 ständigkeit in der Unterstützung aller erkennen mussten, dass sie in Armut Menschen, die sich als Frauen und Mäd- alt werden würden, weil sie sich in ih- chen identifizieren, weiterhin engagierte rer Partnerschaft darauf verlassen hat- Mitarbeiter*innen und ein sich weiterhin ten, dass die Arbeitsteilung – sie für das gegenseitig unterstützendes Team, eine Thema Care-Arbeit, er für das Thema Er- ausreichende finanzielle Ausstattung werbsarbeit – nicht trägt, hat mich sehr von Seiten der Landesregierung und der beeindruckt. Stadt Wuppertal. Auch die Unterstützung und das Empo- Wir als Mitarbeiter*innen der Gleichstel- werment von Frauen und Mädchen, die lungsstelle wünschen uns auch weiterhin Gewalterfahrungen ausgesetzt waren – engagierte Kooperationspartner*innen gemeinsam mit Frauen helfen Frauen und wie die FrauenBeratung für die vielfäl- damals noch dem FrauenNotruf – habe tigen Themen, die Mädchen, Frauen und ich mit viel Respekt wahrgenommen. Der ihre Angehörigen in ihrer selbstbestimm- Arbeitsschwerpunkt Gesundheit – mit ten Lebensführung bestärken. den FrauenGesundheitsTagen oder dem Thema Ess-Störungen – hat Mädchen/ Alles Gute und Frauen und ihren Angehörigen die Mög- herzlichen Glückwunsch für das Team!!
SOLIDARITÄT Ich kenne Dich nicht Und ich kenne Dich doch. Unsere Seelen sind verwandt Feuer und Wasser Leben in Dir und mir. Es ist nicht Liebe Wie verliebt sein, es schmeckt anders, ist dunkler, 6 7 tiefer, ohne Ende. Es ist sich zum ersten Mal begegnen und doch schon immer kennen. VERTRAUEN Es ist Solidarität Lachen können im Schmerz, und Zuneigung, wissen um seine und Freundschaft Tiefe, aus einer anderen Zeit. das Trauma anerkennen, wissen um die Kraft der Es ist Begegnen Hoffnung; und Wiederfinden Den Anker werfen können in einer neuen Zeit, auf festem Grund; kommend aus Ewigkeit. Werte und Wissen teilen, parteilich sein für das verletzte Selbst, an der Hand balancieren lernen bis es das Selbst in Freiheit kann. Reflexionen Die gezeigten Texte „Vertrauen“ und „Solidarität“ gehören zur Ausstellung „Reflexionen“ von Birgit Gladbach-Eckstein und sind eine Auseinandersetzung mit Begegnungen aus der 40-jährigen Arbeit als Therapeutin in unserer FrauenBeratung. Es geht ihr darum, Gedanken und Gefühle aus den Gesprächen und Begegnungen mit den Frauen zu reflektieren und zu teilen.
1982 Teamfoto: unten v. l.: Dorothee Steinhuber, Vera Wisnewski Mitte v. l.: Beate Knöbel, Birgit Gladbach-Eckstein, Gerlinde Morsbach, Heidemarie Pausch, Ulrike Seiffert-Petersheim oben v. l.: Gabriele Kanz-Schmidt, Jana Reinke 8 9 1911 Erster Internationaler Frauentag 1974/75 Deutschlandweit werden über- Chronologie initiiert von Clara Zetkin „We want bread all Frauenzentren, Frauenbuchläden und and roses, too”. Der 8. März ist ein Tag Frauenkneipen eröffnet. Die Frauenbe- der Solidarität im Kampf um gleiche und wegung gewinnt weiter an Fahrt. bessere Arbeits- und Lebensbedingun- gen von Frauen weltweit. Der interna- 1978 Der erste Notruf für vergewaltigte tionale Frauentag hat inzwischen eine Frauen öffnet in Berlin. schon über hundertjährige Tradition. Das Lied „Brot und Rosen“ entstand bei 1978 Die Zeitschrift Emma veröffentlicht einem Streik 1912, der sich unter ande- ein Dossier mit dem Titel „Das Verbre- rem gegen Hungerlöhne und Kinderar- chen, über das niemand spricht“. Damit beit richtete und ist seitdem eng mit dem wird sexualisierte Gewalt bzw. Miss- internationalen Frauentag verbunden. brauch an Kindern erstmalig themati- siert. 1918 Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland 1981 Der Verein FrauenBeratung + Selbsthilfe e.V. wird in Wuppertal ge- 1959 Gleichberechtigungsgesetz gründet. Die neun Gründungsfrauen sind: Gunhild Küpper, Gerlinde Mors- 1968 Zweite „Neue deutsche Frauenbe- bach, Vera Wisnewski, Ulrike Seifert-Pe- wegung“ tersheim, Gabriele Kranz-Schmid, Gisela Borschinski, Elsa Goethel, Heidemarie 1971 Von Alice Schwarzer initiiert be- Pausch, Birgit Gladbach-Eckstein. kennen sich 374 Frauen im Stern zu „Wir haben abgetrieben“ (u.a. Senta Ber- 1982 Die FrauenBeratung bezieht die er- ger, Romy Schneider). Daraufhin gehen sten eigenen Räume in der Hünefeldstra- zehntausende Frauen auf die Straße und ße 83 in Wuppertal-Unterbarmen (heute demonstrieren für das Recht auf selbst- Bücherladen von Jutta Lücke). bestimmte Mutterschaft und gegen den §218, der Abtreibung mit Gefängnis be- 1984 Mit der Unterstützung der Frauen- straft. Beratung gründen sich in einem Jahr elf
1985 Umzug in die Kieselstraße vorne v. l.: Barbara Topp, Ingrid Heermann, Birgitta Fildhaut, Sabine Böse, hinten v. l.: Margret Scherschel- Hanisch, Rita Schäfer, Sigrid Grimminger 2007 Teamfoto v. l.: Birgit Gladbach-Eckstein, Rita Schäfer, Sabine Böse, Marion Schmidt 1995 Umzug in die Laurentiusstraße v. l.: Sigrid Grimminger, 10 11 Barbara Vogel, Sabine Böse, Ingrid Heermann, Barbara Topp, Birgitta Fildhaut, Rita Schäfer Frauengruppen mit 100 Teilnehmerin- 1994 Zum ersten Mal findet in Deutsch- nen. land am 8. März der Frauenstreik statt. Die FrauenBeratung beteiligt sich enga- 1985 Die FrauenBeratung zieht in grö- giert an der Organisation. ßere Räume in der Kieselstraße in Elber- feld. Inzwischen arbeiten sieben Frauen 1995 Die FrauenBeratung zieht in die im Team. Laurentiusstraße in Elberfeld. Damit le- Die FrauenBeratung wird nach den Richt- gen die Frauen den Grundstein für ein linien des Landes NRW als Ehe- und erweitertes Gruppenangebot und mehr Lebensberatungsstelle – Zielgruppe Selbsthilfegruppen. Frauen – anerkannt. Sie erhält erstmals Zuschüsse aus Landesmitteln in Form 1996 Die FrauenBeratung professiona- von 1,5 Personalstellen. Die fehlende Fi- lisiert sich. Von der Designerin Wilma nanzierung für bspw. weitere Personal- Schrader wird ein neues Logo entwickelt. kosten, Sachkosten, Miete, etc., werden Zum ersten Mal lassen die Frauen auch über Spenden eingebracht. 900 Frauen ihr immer umfangreicher werdendes Pro- nutzen das Angebot der FrauenBeratung. gramm von der Grafikdesignerin gestal- ten. Damit wird die FrauenBeratung nach 1986 Die FrauenBeratung Wuppertal ge- außen als professionelle Beratungsstelle hört mit zu den ersten Beratungsstellen wahrgenommen. in der neugegründeten Landesarbeitsge- meinschaft der autonomen Frauenbera- 1997 Die Vergewaltigung in der Ehe wird tungsstellen NRW. unter Straftat gestellt. 2002 Das Gewaltschutzgesetz „Wer 1989 Die FrauenBeratung führt die erste Fachtagung zum Thema sexualisierte schlägt, muss gehen“ tritt in Kraft. End- Gewalt in Wuppertal durch. Wegen des lich wird Gewalt in der Familie nicht mehr großen Interesses findet im Folgejahr als Privatsache angesehen, sondern als 1990, die zweite Fachtagung statt. Menschenrechtsverletzung. Der Schutz der Opfer wird geregelt. Schlagende 1993 Gewalt gegen Frauen wird beim Täter*innen werden weggewiesen. Vor UN Menschenrechtsgipfel als Menschen- allem Frauen erhalten die Möglichkeit, recht anerkannt. die gemeinsame Wohnung auch länger
Team 2017 v. l. : Cathrin Kriewen, 4.10.2011 30 Jahre Frauenberatung Sabine Böse, Marion Schmidt, v. l.: Birgit Gladbach-Eckstein, Dagmar Hertle, Linda Goldschmidt Birgitta Fildhaut, Birgit Gladbach-Eckstein, Rita Schäfer, Margret Scherschel-Hanisch, Ulrike Düwel, Sabine Böse, Karen Blume 12 4.10.2011 13 30 Jahre Frauenberatung Teamfrauen und Rechtsanwältinnen, die uns in der FrauenBeratung mit Rechtsinformationsveranstaltungen unterstützen. als 10 Tage zugewiesen zu bekommen. lisierte Gewalt in Zusammenarbeit mit Eine Novellierung erfolgt im Jahr 2017. Schulen. 2005 Im Sommer des Jahres gründen 2007 Die FrauenBeratung führt die erste Sabine Böse, Mitarbeiterin der Frauen- Aktion zum Thema K.O.-Tropfen durch. Beratung und Ilse Dittmar, Kinder- und Jugendlichen-Therapeutin, mit Unterstüt- 2011 Das Übereinkommen des Euro- zung von Dr. Heinz de Moll, Frauenarzt, parats zur Verhütung und Bekämpfung und Jochen Maurer, Psychotherapeut, von Gewalt gegen Frauen und häuslicher das Forum Essstörungen. Gewalt, die Istanbul-Konvention, wird verabschiedet. Das internationale Ab- 2005 Im September wird der Förderver- kommen zur Bekämpfung geschlechts- ein FrauenBeratung Wuppertal gegrün- spezifischer Gewalt gegen Frauen und det. Mädchen definiert Gewalt gegen Frauen Acht engagierte Frauen beginnen mit der und Mädchen als Menschenrechtsverlet- Akquise zusätzlicher Gelder zur Finanzie- zung und als Zeichen der Ungleichstel- rung der laufenden Arbeit der FrauenBe- lung von Frauen und Männern. ratung. Innerhalb kurzer Zeit fließen über 1000 € auf das Konto des Fördervereins. 2012 One Billion Rising (englisch für Frauen werben mit Buttons „Frauen för- „Eine Milliarde erhebt sich“) ist eine dern Frauen“ für den neuen Verein, sie weltweite Kampagne für ein Ende der Ge- beteiligen sich an Weihnachtsbasaren walt gegen Frauen und Mädchen und für und verkaufen Trödel und Kuchen auf Gleichstellung. Sie wurde im September größeren Straßenfesten wie bspw. dem 2012 von der New Yorker Künstlerin und Luisenfest. Feministin Eve Ensler initiiert. Die FrauenBeratung unterstützt das erste Mal die Vorbereitung und Durchführung 2013 Die FrauenBeratung wird mit dem der Wuppertaler Frauen-Gesundheits- Preis für „Frauen mit Profil“ in der Kate- tage durch Birgit Gladbach-Eckstein im gorie nachhaltige Projekte für Frauen im Vorbereitungsteam. Das Angebot der Bergischen Städtedreieck ausgezeich- FrauenBeratung wird erweitert um Prä- net. Die Laudatio hält der Oberbürger- ventionsveranstaltungen gegen sexua- meister der Stadt Wuppertal, Peter Jung.
1994 Der Frauenstreik (8. März): Zum ersten Mal in Deutschland und in Wuppertal. Die FrauenBeratung beteiligt sich engagiert an der Organisation. Aktion vom Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V. 2013 #Aufschrei trendet in den sozialen rischen Abstimmung einstimmig Medien. beschlossen hatte. Die Kampagne 14 Nachdem eine Frau auf Twitter über se- „Nein heißt Nein“ startet. 15 xistische Erfahrungen in ihrem Alltag be- richtet, etabliert die Netzfeministin Anne 2017 Am 30. Juni 2017 stimmt die Wizorek mit anderen jungen Frauen den Mehrheit im Bundestag für die „Ehe #Aufschrei. Die Aktion löst eine Lawine für alle“. Endlich wird die Institu- von Tweets aus. Tausende von Frauen tion Ehe für gleichgeschlechtliche berichten über Bemerkungen und Über- Paare geöffnet. Diese Entscheidung griffe, denen sie sich in ihrem alltäg- ist ein Sieg der Gleichberechtigung lichen Leben ausgesetzt sehen und die für die Menschen, die bisher gesetz- sie als sexistisch empfinden. Der #Auf- lich diskriminiert wurden. Die Frau- schrei wird innerhalb weniger Tage über enBeratung Wuppertal freut sich mit 50.000 Mal genutzt. Die Sexismus-De- denjenigen, die nun mehr Möglich- batte ist danach ein beherrschendes keiten der Lebensgestaltung und Par- Thema in Printmedien und Talkshows, tizipation erhalten. sowie in der internationalen Presse. 2017 Die FrauenBeratung feiert das 2015 Anlässlich des zehnjährigen Jubi- erste Gartenfest. Als Kooperations- läums des Forums Essstörungen findet partner hat die Station Natur und die Ausstellung „Klang meines Körpers“ Umwelt ein Gartengrundstück für statt. das Projekt Frauengarten zur Verfü- gung gestellt. Damit engagiert sich 2015 Am 12. Juni organisiert die Frau- die FrauenBeratung auch beim The- enBeratung die Aktion ‚Mut schöpfen‘ ma Klimawandel, der in Wuppertal gemeinsam mit dem Wuppertaler Frau- durch ungewöhnliche Hitzetage und enNetz und dem Runden Tisch gegen Überschwemmungen durch Starkre- Häusliche Gewalt am Brunnen am Neu- gen seine Spuren hnterlässt. markt in Elberfeld. 2017 Die FrauenBeratung nimmt am 2016 Die FrauenBeratung erweitert die von der Gleichstellungsstelle für Frau Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt. und Mann der Stadt Wuppertal ins Die vom Ministerium für Emanzipation, Leben gerufenen Runden Tisch LS- Gesundheit und Pflege geförderte Fach- BTIQ* teil. stelle gegen sexualisierte Gewalt wird 2017 #MeToo mit 1,5 Stellen besetzt und stellt sich neu auf, um dem hohen Beratungs- und Prä- Im Oktober 2017 wird der Weinstein- ventionsbedarf in Wuppertal annähernd Skandal publik. Zahlreiche Frauen nachzukommen. beschuldigen den Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Be- 2016 Am 10.11.2016 tritt das neue Se- lästigung, Nötigung oder der Verge- xualstrafrecht in Kraft, das der Deutsche waltigung. In Reaktion darauf ruft Bundestag im Juli 2016 in einer histo- die Schauspielerin Alyssa Milano
zur Nutzung des #MeToo auf. Sie will be- die Nacht“ fand am 08.04.2019 in Utopia troffene Frauen ermutigen, auf das Aus- stadt statt. maß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. Seit- 2019 Das Vernetzungstreffen geflüchtete dem wird dieser Hashtag millionenfach Frauen in Wuppertal unter der Federfüh- verwendet. Das Thema sexualisierte Ge- rung der Gleichstellungsstelle der Stadt walt gegenüber Frauen (und Männern) und der FrauenBeratung organisiert am steht damit wieder auf der Tagesord- 15.2.2019 einen Fachtag „Selbst- und nung. Fremdbilder muslimischer Frauen in Deutschland — zwischen Klischee und 2017 Die FrauenBeratung führt die Wirklichkeit“ mit anschließendem Frau- Bierdeckel-Kampagne „Sicher feiern!“ enfest. La Luna - das Fest für geflüchtete durch. Anlässlich des Internationalen Ta- und nicht geflüchtete Frauen, ist ein gro- ges zur Beseitigung von Gewalt gegen ßer Erfolg. Es nahmen über 100 Frauen Frauen am 25.11.2017 macht die Bierde- teil. ckel-Kampagne auf das Thema sexua- lisierte Gewalt in Wuppertaler Kneipen 2020 Die FrauenBeratung erweitert Ihr aufmerksam. Die Aktion fand in Koopera- Angebot mit einer virtuellen Beratungs- 16 tion mit dem Runden Tisch gegen häus- stelle für datensichere Mail- und Video- 17 liche Gewalt, dem FrauenNetz und der chatberatung. Dehoga Nordrhein statt. 2018 Seit November 2018 können Frauen nach sexualisierter Gewalt in Wuppertal die Anonyme Spurensiche- rung (ASS) in Anspruch nehmen. Die FrauenBeratung wird zur Koordina- tionsstelle. Sie leitet eine umfangreiche 2015 Aktion Kampagne und gibt Informationsmate- Mut schöpfen rial heraus. Das Bethesda und das He- mit dem lios Krankenhaus in Wuppertal können Wuppertaler für die Durchführung der ASS gewonnen FrauenNetz und dem werden. Runden Tisch gegen Gewalt an Frauen 2019 Die FrauenBeratung führt die und Mädchen Öffentlichkeitskampagne „Frauen ero- 12. Juni 2015 Brunnen, Neumarkt bern die Nacht“ durch. Die Auftaktveran- Elberfeld staltung der Kampagne „Frauen erobern
18 19 Corona und die Digitalisierung der Beratungsstelle Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, schaffen. So haben wir in 2020 eine dass sich die Frauenberatungsstelle auf virtuelle Beratungsstelle eingerichtet, die Suche nach neuen digitalen Wegen die zum Ende des Jahres online gehen der Erreichbarkeit und des Kontaktes ge- konnte. Dafür haben wir auf die Sys- macht hat. temlösung „Assisto“ von Beranet zu- rückgegriffen. Assisto beinhaltet einen Der globale Krisenmodus hat sich ins- passwortgeschützten Beratungsbereich besondere auf unterschiedliche Le- für Klientinnen, eine sichere webbasier- bensbereiche und den Alltag von Frauen te Email- und Videoberatung mit online ausgewirkt. Vieles von dem, was Frauen Buchungsmöglichkeit, alles unter Einhal- vertraut ist und Sicherheit gibt, wie wohl- tung der DSGVO. tuende Gewohnheiten und Halt gebende Routinen, hat sich massiv verändert. Ge- Um neben der technischen Umsetzung meinschaftsaktivitäten und soziale Kon- eine professionelle Online-Beratung takte waren stark eingeschränkt und gewährleisten zu können, hat sich das werden es noch bleiben. Stärkende Akti- Team auf dem Gebiet weitergebildet, so vitäten wie etwa zusammen Musizieren, dass es der Frauenberatungsstelle so- kreative Betätigungen, gemeinsames wohl technisch, als auch methodisch Feiern, Begegnungen in großen Gruppen möglich ist, Online-Beratungsprozesse oder Kulturveranstaltungen sind entfal- fachkundig umzusetzen. len und damit auch die kraftspendende Verbundenheit in der Gemeinschaft. Gerade in dieser Zeit war uns ein wich- tiges Anliegen, neue und zeitgemäße Zugänge für unsere Klientinnen zu Zur virtuellen Beratungsstelle:
Hat sich dein feministischer Gedanke in der Bera- müssten. Das zeigt sich an insgesamt we- tungspraxis im Laufe der Jahre gewandelt? nig Mobilisierung zu Veranstaltungen wie dem Frauenstreik oder dem Tag gegen Ge- Früher gab es mehr Gemeinschaft, Netzwerke und walt an Frauen. Ich würde mir wünschen, Verbundenheit mit Feministinnen. Wir sind auf die dass die Beratungsstelle nach Außen hin Straße gegangen und wir haben uns mehr gestrit- wieder kämpferischer wird und zu Themen ten im Sinne von Debatten und Auseinanderset- wie Femiziden oder der Ausbeutung von zungen im Team. Frauen während der Corona-Pandemie kla- Damals waren wir noch recht unerfahren. Inzwi- re Kante zeigt. schen sind wir Beraterinnen höher qualifiziert und weitergebildet. Wir haben in den Jahren viel von un- Du arbeitest jetzt noch dreieinhalb Jah- seren ratsuchenden Frauen gelernt, so dass das Ge- re in der Frauenberatungsstelle, bevor du fälle von beratender und ratsuchender Frau heute in Rente gehst. Welchen Wunsch hast du größer geworden ist. an die nächste Generation, die die Bera- Ich habe mir dennoch diese urfeminstische Haltung tungsstelle in die Zukunft führt? bewahrt, mich gegen Ungerechtigkeiten und Gewalt gegen Frauen und für ein selbstbestimmtes Leben Mein größter Wunsch wäre, dass die Frau- von Frauen einzusetzen. enberatungsstelle als dieser geschützte 20 Auch jetzt trage ich Versorgungslücken und Unge- Frauenort erhalten und weiterhin autonom 21 rechtigkeiten, die für Frauen entstehen, in der Kom- bleibt, sich also nicht für Männer öffnet mune, im Land oder bundesweit in Institutionen und für alle Frauen offen bleibt. und kämpfe für Veränderungen. Auch in meiner Be- Ein zentrales Thema ist der von den Mailän- ratungspraxis hat sich wenig verändert. Weiterhin der Feministinnen 1989 geprägte Begriff Über alte und neue Zöpfe nehme ich die Frau mit all ihren Anliegen ernst und „Affidamento“ oder „wie weibliche Freiheit mache ihre Ressourcen und Kompetenzen sichtbar. entsteht“. Also dass Strukturen des Sich- Ich stärke sie und schaffe Begegnungen auf Augen- Anvertrauens im Team gelebt werden. Und Beratung im Wandel der Generationen höhe. auch, dass Frauen, die in die Beratungs- Dennoch hat sich dieses Gefühl ein Stück weit ver- stelle kommen, sich anvertrauen können, ändert, weil es diese Bewegung wie die zweite Frau- hier gesehen, gewürdigt und ernst genom- enbewegung so nicht mehr gibt. Wir haben uns men werden in ihren Verletzungen und in damals immer sehr gegen die Männer gerichtet. ihrem So-Sein. Heute geht es in der Debatte um Transgender und Als letztes wünsche ich mir für die Frauen- Cathrin Kriewen fragt Sabine Böse im Feminismus mehr um Identitäten. Ich fände es beratungsstelle, dass sie in Zukunft weiter spannend, gemeinsam mit jungen Feministinnen so offen bleibt für Visionen von Frauen für Du arbeitest jetzt seit 31 Jahren in der te ist Vergewaltigung in der Ehe ein Straf- weiter zu überlegen, was das für die Frauenbera- ein selbstbestimmtes Leben frei von Ge- Frauenberatungsstelle und hast dadurch tatbestand. Dafür mussten wir früher ja tungsstelle bedeutet. walt. viel Kontakt zu unterschiedlichen Frauen. noch kämpfen. Vieles war ein Tabuthe- Wie haben sich die Konflikte in Frauenle- ma. Viele Themen sind seit den 80ern öf- Die Frauenberatungsstelle hat sich inzwischen Sabine Böse fragt Cathrin Kriewen ben über diese Zeit verändert? fentlicher geworden. weitestgehend institutionalisiert. Ist das Bild von Der Satz „Das Private ist politisch“ ist „Sand im Getriebe“ nach 40 Jahren noch stimmig? Warum arbeitest du in der Frauenbera- Als die FrauenBeratung gegründet wur- heute viel mehr umgesetzt worden. tungsstelle und was gehört für dich zu de, ging es vorrangig um Themen wie „Ein Frauen kommen heute selbstverständ- Wir sind angetreten als autonome Beratungsstel- einer feministischen Beraterin? Leben frei von Gewalt“ und „Mein Körper licher in die Beratung mit Themen wie len, also nicht an Konfessionen und Parteien ge- gehört mir“. Es gab 1971 die große De- Sexismus, Scheidung oder sexualisierte bunden. Das sind wir immer noch. Aber durch die Die Frauenberatungsstelle ist ein toller monstration gegen den Paragraphen 218, Belästigung am Arbeitsplatz. Institutionalisierung und die Finanzierung des Lan- Arbeitsplatz für Feministinnen. Ich fühle bei der es um die Selbstbestimmung un- Und trotzdem habe ich den Eindruck, des sind wir jetzt weniger Sand im Getriebe. Das mich gut in den Arbeits- und Teamstruk- serer Körper ging. dass vieles von dem, was wir erreicht war früher ein ganzes Stück offener und selbstbe- turen aufgehoben, die in 40 Jahren ge- Auch der hierarchische und patriarcha- haben, den Frauen heute wieder auf die stimmter. wachsen sind. Weil wir eben hierarchiefrei le Gesundheitsbegriff, der hauptsächlich Füße fällt. Wir haben in den 40 Jahren aber auch viel erkämpft. und basisdemokratisch organisiert sind mit Diagnosen arbeitete, wurde in Frage Etwa das Thema Essstörungen. Damals Am Anfang haben die Mitarbeiterinnen hier auf und man auch als junge Kollegin die Mög- gestellt. Wir haben die frauenabwertende ein Tabu-, heute ein Schwerpunktthema Spendenbasis gearbeitet. Inzwischen werden wir lichkeit hat, sich einzubringen, mitzuent- und geschlechtsneutrale Psychotherapie der Frauenberatung. Hier wird sehr deut- zwar adäquat bezahlt, gleichzeitig reicht es aber scheiden und Verantwortung zu überneh- kritisiert und ihr eine feministische Per- lich: vorne und hinten nicht, weil wir nicht zu 100 Pro- men. Das unterscheidet sich sehr von an- spektive gegenübergestellt. In den letzten Auch wenn Frauen sich emanzipiert ha- zent finanziert werden. Da ist viel Verwaltungsarbeit deren Arbeitszusammenhängen, die ja oft 40 Jahren ist viel institutionalisiert und er- ben, kehren sie jetzt die Konflikte, die für auf uns zugekommen – Sand in unserem Getriebe – von männlich assoziierten Aspekten domi- reicht worden. Es gibt das Gewaltschutz- sie in dieser Gesellschaft weiterhin be- und wir müssen einen Teil der Mittel selber erwirt- niert sind wie Konkurrenz, Durchsetzungs- gesetz. Frauen können häusliche Gewalt stehen, nach innen. Ihr Körper wird zum schaften. stärke und Leistung. anzeigen, Männer werden der Wohnung Austragungsort. Das verstehe ich als Ich denke dennoch, dass die Frauen in den Frau- Das, was wir hier in der Beratungsstelle verwiesen. Es gibt „Nein heißt Nein“. Heu- stummen Protest. enberatungsstellen wieder kämpferischer sein nach Innen leben, versuchen wir aber auch
nach außen zu tragen. Wir verstehen die Was sind für dich „alte Zöpfe“ in der Arbeit der Frauen, die mit ihren Eigenheiten und Un- Frauenberatungsstelle, die du gerne abschneiden terschiedlichkeiten zu uns kommen eben möchtest? nicht nur als Individuen, sondern auch als eine bestimmte Gruppe. Denn Frauen wird Was mir da spontan als Erstes einfällt ist das Thema in dieser Gesellschaft ein bestimmter Platz „weibliche Spiritualität“ als alter Zopf der zweiten zugewiesen und der ist mit gemeinsamen Frauenbewegung. Mit Göttinnen-Musik, Ur-Matri- Erfahrungen verbunden. Für diese geteil- archat und weiblicher Einigkeit mit der Natur kann ten Erfahrungen ein Ort der Reflexion und ich persönlich überhaupt nichts anfangen und mich des Austausches zu sein, das bedeutet für stört der Essentialismus daran – also ein Feminis- mich feministische Beratung. mus, der sich ausschließlich auf das biologische Frausein bezieht. Und trotzdem habe ich nicht das Was führt junge Frauen in die Beratungs- Gefühl, dass das ein Aspekt der Arbeit ist, den ich stelle und was können sie für sich aus abschneiden möchte und muss. Ich empfinde es als der Beratung gewinnen? einen organischen Prozess, dass sich mit dem Aus- scheiden älterer Kolleginnen Haltungen oder ge- Grundsätzlich bin ich positiv davon über- wisse Perspektiven verändern. rascht, dass viele junge Frauen in die Be- Gleichzeitig gibt es auch Themen, die einen neu- 22 ratungsstelle kommen und die Themen en Raum für Auseinandersetzung brauchen, wie 23 mitprägen. Da ich schwerpunktmäßig zum zum Beispiel die Exklusivität unserer Frauenräume. Thema sexualisierte Gewalt arbeite, spre- Sprechen wir mit unserem Angebot ausschließlich che ich viel mit jungen Frauen, die Grenz- biologische Frauen an? Wie gehen wir mit Trans- überschreitungen, Sexismus, Übergriffe frauen um? Wir sind schließlich die Fachstelle sexu- oder andere Formen von Gewalt erlebt ha- alisierte Gewalt gegen Frauen in Wuppertal und wir ben und mit jemandem darüber sprechen wissen, dass Transfrauen in einem hohen Maße von möchten. Sie fragen sich, ob das über- sexualisierter Gewalt betroffen sind. Wie sehr wol- haupt Gewalt war oder sie überlegen, wie len und können wir uns dem Thema öffnen, auch als sie dagegen vorgehen können. Expertinnen für das Thema. Da wird hier bei uns viel Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele diskutiert und es ist einiges in Bewegung. junge Frauen in mehreren Hinsichten bela- stet sind. Häufig übernehmen sie eine hohe Wie stellst du dir die Frauenberatungsstelle in familiäre Verantwortung. Zum Beispiel für fünf Jahren vor? einen Elternteil oder die G eschwister. Sie haben den Anspruch an sich, einen sehr Ich schätze, dass sich das Team und auch die Team- guten Schul- oder Uniabschluss hinzule- dynamik sehr verändern wird. Wir werden vielleicht gen. Beschäftigen sich auch viel mit ihrem jünger sein, was auch bedeutet, dass die Frauen Äußeren und der Wirkung, die sie auf an- im Team an anderen biographischen Punkten ste- dere haben. Dazu kommen noch Themen hen und sich zum Beispiel als junge Mütter wieder wie Freund*innenschaft und Liebesbezie- mehr mit Themen wie feministischer Mutterschaft hung. Wie kann man sich darin wohlfüh- beschäftigen. Gleichzeitig hoffe ich, dass mit einem len? Wie lassen sich Nähe und Distanz gut jüngeren Team, die Professionalität und Qualität ausbalancieren? Alles zusammen erzeugt der Beratungsarbeit aufrechterhalten werden. bei ihnen einen enormen Druck, worauf Die Beratungsthemen werden auch in fünf Jahren sie dann mit Depression, Essstörung oder die gleichen Themen sein. Leider bin ich sehr pessi- Angst und Panik reagieren. mistisch, was eine relevante Verbesserung in Frau- Meistens kommt die Frau mit dem Thema enleben in Bezug auf Care-Arbeit, Sexismus oder Angst und wir schauen zusammen in das Gewalt gegen Frauen betrifft. In den vergangenen Leben und es wird deutlich, wie viel An- vierzig Jahren konnte Gewalt gegen Frauen nicht ab- spruch und Anforderung da sind. Das ist es gebaut werden und ich befürchte, dass sie auch in dann auch, was junge Frauen aus der Bera- Zukunft nie ganz verschwinden wird. tung schöpfen können: In fünf Jahren wird die Pandemie hoffentlich über- Sie können den Druck mehr reflektieren standen sein. Da wünsche ich mir eine lebendige und auch die Anstrengung, die mit den Vernetzung mit anderen Frauenzusammenhängen Anforderungen verbunden ist, wird sicht- hier in Wuppertal mit viel Austausch und Diskus- barer. Ich denke, es kann eine wichtige sion. Und auch die Beratungsstelle denke ich mir Erfahrung sein, dass die Frauen in der Be- als einen Ort, an dem neben der Beratungsarbeit ratung mit dem Druck und der Anstrengung ein Stück Gemeinschaft gelebt werden kann. Etwa gesehen werden, der damit verbunden ist, in Form von Gruppenangeboten, Themen-Abenden eine junge Frau zu sein. und spannenden Veranstaltungen.
25 Wir feiern Geburtstag. Dank eures Engagements von vor 40 Jahren, durch euren Mut, eure Unerschütter- lichkeit und eure Visionen konnte dieser wunderbare feministische Frauenort in Wuppertal Wirklichkeit werden. Deshalb gilt unser besonderer Dank allen Gründungsfrauen, Fördervereinsfrauen und Team- frauen, die in den letzten 40 Jahren die Arbeit von Frauen für Frauen begleitet, getragen und bis heute – schwesterlich, streitbar und verbunden – weitentwickelt haben.
Wandel bedeutet auch immer Abschied 26 27 Unsere langjährige Gründungsfrau und Teamkollegin Birgit Gladbach-Eckstein be- endete nach 40 Jahren Frauenberatung Ende März 2021 ihre Berufstätigkeit, um in einen neuen Lebensabschnitt zu wechseln. Wir bedanken uns ganz herzlich für ihr frauenpolitisches Engagement und ihre er- fahrene, kompetente und empathische Begleitung von Frauen in schwierigen Le- benssituationen. Wir bedanken uns für die Erschaffung und den Erhalt dieses besonderen wunder- baren Frauenortes in Wuppertal, den sie mit ihrer Energie und unermüdlichen Kraft erschaffen und erhalten hat. Sie hat der FrauenBeratung ein Gesicht und eine Seele gegeben mit ihrem uner- schütterlichen Gespür, ihrer Intuition, ihrem Weitblick, ihrem politischen Gewissen, ihrer Spiritualität. Als tragende Kraft der Frauenberatungsstelle war sie uns eine wertvolle Teamkolle- gin und Vorstandsfrau. Wir wünschen ihr von Herzen alles Gute für Neues. IMPRESSUM: Herausgeber: FrauenBeratung + Selbsthilfe e.V., Laurentiusstraße 12, 42103 Wuppertal, www.frauenberatungwuppertal.de Telefon: 0202 30 60 07, Fax: 0202 30 60 08, E-Mail: info@frauenberatungwuppertal.de Photocredits: Seite 12, 20, 24 Antje Zeis-Loi Illustrationen: Pia Klüver, Berlin Gestaltung: Wilma Schrader, Wuppertal Druck: Flyerheaven, Oldenburg Daten der Chronologie, vgl.: ‚EMMA bleibt mutig. Die Chronologie der Erfolge.‘ (1. Januar 2007) und ‚100 Jahre Frauenwahlrecht‘ Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg Oktober 2021
Wir danken der Stadt Wuppertal, dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau- und Gleichstellung des Landes NRW, dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, den SpenderInnen, SponsorInnen, FörderInnen und StifterInnen für ihre freundliche Unterstützung. RITA HERWEG
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