Wie hat sich die Medienpräsenz in der Schweiz für American-Football Spiele entwickelt? - Philipp Schmid Kollegium St.Michael Maturaarbeit April 2011

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Sport und Medien

Wie hat sich die Medienpräsenz in
der Schweiz für American-Football
       Spiele entwickelt?

          Philipp Schmid

       Kollegium St.Michael

          Maturaarbeit

            April 2011
Inhalt

1     Motivation ..............................................................................................................................3
      1.1 Warum habe ich dieses Thema gewählt? .......................................................................3
      1.2 Danke ..............................................................................................................................3

2     Zielsetzung..............................................................................................................................4

3     Zusammenfassung..................................................................................................................4

4     Schweiz und der Football .......................................................................................................5
      4.1 Die Geschichte des American-Football in der Schweiz ...................................................5
      4.2 NSFL.................................................................................................................................7

5     Die Situation früher ................................................................................................................8

6     Die heutige Situation ..............................................................................................................9
      6.1 Verbandsarbeit .............................................................................................................10
      6.2 Platzrechte ....................................................................................................................11
      6.3 Infrastruktur ..................................................................................................................11
      6.4 Einzelinteresse ..............................................................................................................12
      6.5 Marketing ......................................................................................................................12
      6.6 Medienpräsenz der ausländischen Spieler ...................................................................13
      6.7 Medienpräsenz geographisch .......................................................................................15
      6.8 Medienpräsenz in den Zeitungen .................................................................................16

7     Verlauf der Medienpräsenz..................................................................................................16

8     Lösungsansätze ....................................................................................................................17

9     Fernsehen: Schweizer Sport Fernsehen (SSF) ......................................................................20

10 Schlusswort ..........................................................................................................................21

11 Ergänzung ............................................................................................................................. 21

12 Glossar (Begriffslexikon).......................................................................................................23

13 Quellenverzeichniss..............................................................................................................24
Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Organigramm des SAFV....................................................................................10
Abbildung 2: Kommunikation zwischen den Verantwortlichen ............................................11
Abbildung 3: Teufelskreis ......................................................................................................13
Abbildung 4 Auswertung der Umfrage in Bezug auf den Vergleich Europa .........................19
1 Motivation

1.1 Warum habe ich dieses Thema gewählt?
Viele Menschen kennen die Sportart American-Football nur schlecht, daher nehmen die
meisten an, dass es sich um einen brutalen und gewalttätigen Sport handle. Doch die Dy-
namik, die Strategie, das Teamwork und der Zusammenhalt sind Eigenschaften von denen
dieser Sport lebt. Und deshalb spiele auch ich ihn mit voller Leidenschaft.

Mit dieser Arbeit möchte ich diese Leidenschaft verdeutlichen und im Zusammenhang mit
der Medienpräsenz des American-Football in der Schweiz zu analysieren versuchen, wa-
rum diese Sportart nicht die gewünschte Popularität erreicht.

Ich hoffe damit einen angemessenen Beitrag für die Weiterentwicklung des Sportes leisten
zu können. Ich bin gespannt, welche Ergebnisse ich erzielen werde und wünsche zugleich,
dass vielleicht jemand des Schweizer Football Komitees „SAFV“ meine Arbeit liest und
dadurch neue Inputs erhält, wie man den Sport im Bezug auf die Medien noch mehr för-
dern könnte. Mein persönliches Ziel ist es, aufzuklären und die aktuelle Lage der Medien-
präsenz darzustellen.

1.2 Danke
Ich möchte mich herzlich bei allen Personen bedanken, welche mich und meine Arbeit
unterstützt haben. Ein spezieller Dank geht an Walter Tribolet, Präsident der Calanda
Broncos, Alex Trost, Präsident der Zürcher Renegades, Wermuth Lorenz, Präsident der
Berner Grizzlies, Guillaume Aeby, Technischer Support der Fribourger Cardinals und an
Guido Schlauri, Präsident der Winterthur Warriors, und natürlich auch an den Präsidenten
des Schweizer American Football Verbandes, Dieter Witschi. Ein weiterer Dank geht an
den renommiertesten Sportjournalisten des American Football in der Schweiz, Marcel
Krebs.

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2 Zielsetzung
Im Rahmen dieser Maturitätsarbeit möchte ich herausfinden, wie sich die Medienpräsenz
im Bereich American-Football entwickelt hat, was ihre aktuellen Schwächen sind und wie
allenfalls diese Schwächen beseitigt werden könnten .

3 Zusammenfassung
Das Ziel dieser Arbeit war die Medienpräsenz im American-Football zu untersuchen. Wäh-
rend der Untersuchung habe ich den Schweizerischen American-Football Verband, SAFV
genauer betrachtet, sowie zahlreiche Teams der Nationalliga A, der Nationalliga B, die
Sportwebseite „www.Sport-heute.ch“ und bin auf einflussreiche Persönlichkeiten dieser
Sportart in der Schweiz zugegangen.

Mittels selbst entwickelter Fragebögen habe ich untersucht, welche Meinungen die Mann-
schaften zum Niveau des Football im allgemeinen und zur Medienpräsenz im speziellen
heute und vor 5 Jahren hatten. Leider habe ich nicht alle versandten Fragebögen zurück
erhalten, daher beschränken sich die Aussagen der Umfrage auf folgende Teams: Bern
Grizzlies, Calanda Broncos, Fribourg Cardinals, Zürich Renegades sowie die Winterthur
Warriors.

Aufgefallen ist, dass alle Teams bestätigt haben, dass sich der Sport im europäischen
Vergleich verbessert hat. Das Niveau ist während der untersuchten Periode gestiegen. Das
besondere jedoch ist, dass sich die Medienarbeit in den letzten fünf Jahren nicht gross
verändert hat. Alle Mannschaften benutzten Printmedien im lokalen sowie auch regiona-
len Bereich. Die Zusammenarbeit mit dem Medium TV ist zurzeit nicht vorhanden, da die
TV-Sendekosten so hoch sind, dass sich die Teams diese nicht leisten können.

Der Verband SAFV ist mit einem Gremium von 5 Leuten personell sehr schwach besetzt.
Dies ist eines der Hauptprobleme dieser Sportart, da sich mit fünf Leuten kein Verband
leiten lässt. Alle fünf Angestellten machen ihr Amt im Nebenberuf. Eine Festanstellung ist
nicht vorhanden. Somit ist die Erreichbarkeit des Verbandes in Zeiten, in denen alles
schnell gehen muss, nicht gewährleistet. Es fehlt an geeigneten Stadien und Spielplätzen,
sowie an deren Rechten. Spiele können im American Football in der Schweiz, im Gegensatz
zu anderen Sportarten, durch einen Platzwart einfach abgesagt werden.
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Laut Dieter Witschi, Verbandspräsident des SAFV, könnte die Schweiz mit dem American
Football schon viel weiter sein. Leider ist die Bequemlichkeit der Leute in der Liga zu gross.
Budget und ein Marketing-Konzept wären vorhanden, jedoch müsste man sich bemühen,
die Grundideen ins Rollen zu bringen, was jedoch einen freiwilligen Arbeitseinsatz erfor-
dert.1

Heute ist es wichtig an die bestmögliche Option der Liga zu denken. Das Gewinnstreben
der einzelnen Teams sollte im Hintergrund stehen. Nur so kann die Randsportart zu einem
etablierten Breitensport gefördert und die Medien auf die Sportart aufmerksam gemacht
werden. Leider treibt der Ehrgeiz der verschiedenen Mannschaften die Förderung aus-
einander. Zurzeit ist das alleinige Gewinnstreben des Individuums wichtiger als die Liga als
Ganzes. Denn die Medien interessieren sich nur für Sportarten, die auch in der Öffent-
lichkeit Gefallen finden und nicht für einzelne Teams.

4 Schweiz und der Football

4.1 Die Geschichte des American-Football in der Schweiz
Die Geschichte des American-Footballs in der Schweiz ist im Gegensatz zu derjenigen in
Amerika und im restlichen Europa sehr kurz. Erst 1982 wurde die damalige SFL (Swiss
Football League), der heutige SAFV (Schweizerischer American Football Verband), ge-
gründet.

         Zum Vergleich: In Italien wurden zu dieser Zeit schon die ersten Europameisterschaf-
         ten ausgetragen und Deutschland konnte schon zu dieser Zeit eine Zuschauerzahl von
         durchschnittlich 6000 pro Spiel erlangen.2

1986 wurden in der Schweiz die ersten offiziellen Meisterschaften durchgeführt. Davor
gab es keine Meisterschaften, sondern nur Freundschaftsspiele zwischen den wenigen
Vereinen. Da das Spielniveau in Europa noch nicht sehr hoch war, konnte sich 1987 das
erste Schweizer Team für ein internationales Turniere qualifizieren. Die Lugano Seagulls
schieden jedoch schon in der Vorrunde aus und konnten sich seither nie wieder für einen

1
Interview, Dieter Witschi (04.01.11)
2
Vgl.Bowy, Knitter, Rosenstein, 2006, S.42f
                                                                                            5
internationalen Wettkampf qualifizieren. Noch im selben Jahr änderte der Verband seinen
Namen von SFL in SAFV, weil es Komplikationen mit der heutigen SFL, der Suisse Football
League gab. Diese hat nichts mit American-Football zu tun, sondern ist die höchste Spiel-
liga des Fussballverbandes in der Schweiz.

Der Verband und der Sport nahmen langsam Gestalt an, und wurden in der Folge 1989 bei
Swiss Olympic aufgenommen. Dies hiess natürlich auch, dass jetzt zusätzliche finanzielle
Mittel zur Verfügung standen. Der American-Football Verband ist seither unter nationaler
Aufsicht tätig. Laut Swiss Olympics gelten folgende nationale Richtlinien für den Verband
SAFV:

       „Swiss Olympic setzt sich für die Verankerung des Sports in der Gesellschaft als
        Beitrag zur Lebensqualität und Gesundheit ein,
       fördert die Motivation der Bevölkerung zu einer regelmässigen sportlichen
        Betätigung,
       fördert den international ausgerichteten Leistungssport,
       vertritt die Interessen des privatrechtlichen Sports der Schweiz gegenüber der
        Öffentlichkeit, den Behörden sowie den nationalen und internationalen Organisa-
        tionen,
       unterstützt und koordiniert die Tätigkeiten der Mitgliedverbände und erfüllt über-
        geordnete Aufgaben,
       unterstützt und fördert die Olympische Bewegung und deren Zielsetzungen und ist
        Mitglied in olympischen und anderen internationalen Organisationen.“3

Somit sollte die Sportart professioneller sowie strukturierter organisiert werden.

Nach dem Beitritt zu Swiss Olympic geschah eine lang Zeit nichts mehr. Erst 2003 wurde
die Schweiz Mitglied der IFAF (International Federation of American Football) und der
EFAF (European Federation of American Football), welches der Schweiz Ansehen und
Respekt der Nachbarländer einbrachte.

        Zum Vergleich: Deutschland und Holland hatten 1991 eine Liga erschaffen, welche
        sich NFL Europe nannte.4 Diese Liga wurde professionell betrieben. Es gab viele
        Spieler aus Amerika, die versuchten via Umweg über die NFL Europe in die NFL zu
        gelangen. Trotz der ausverkauften Stadien brachte die NFL Europe nicht die ge-

3
URL:http://swissolympic.ch/desktopdefault.aspx/tabid-3242/4236_read-25026/ (05.04.2010)
4
Vgl. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/NFL_Europe (17.03.2011)
                                                                                          6
wünschten Einnahmen. Daher wurde sie Europe 2007 aufgelösst. Die damals
          benutzten Stadien waren gleichzeitig die Fussballstadien der deutschen Bundesliga.
          Football war in Deutschland bereits ein Geschäft geworden. Währenddessen sich
          die Schweizer mit einer Teilnahme in der IFAF und EFAF begnügten.

2006 wurde der erste Meilenstein in der Junioren-Abteilung gelegt. Die Schweiz konnte
sich erstmals für eine Europameisterschaft qualifizieren. Dies war die Belohnung für die
Teams und die gesamte Schweizerische Liga, welche sich auf die Jugend fokussierte und
sie gezielt gefördert hatte.

Ein weiterer Höhepunkt wurde 2010 von den Bündner „Calanda Broncos“ vermerkt. Das
einzige Team, welches alle Spiele gewonnen hatte und sich im Final der Schweizer Playoffs
den Swissbowl sicherte, ohne eine einzige Niederlage erlitten zu haben. Der Swissbowl ist
das Endspiel der Playoff Serie, vergleichbar mit dem Endspiel der Schweizer Hockeyplay-
offs.

Dies war allerdings auch zurückzuführen auf die Importe der Bündner, welche sich von
Spiel zu Spiel steigern konnten. Zudem waren die Calanda Broncos, das erste Schweizer
Team, welches den EFAF-Cup im Jahr 2010 für sich gewinnen konnte. Dieser Wettbewerb
ist vergleichbar mit dem UEFA-Cup des Fussballs.

Damit sind die Calanda Broncos im Jahr 2011 für den EFL-Cup qualifiziert (European
Football League). Dieser EFL-Cup ist vergleichbar mit der Champions League im Fussball.
Wobei hier die Konkurrenz massiv stärker ist, als noch im Vorjahr beim EFAF-Cup. Die
meisten EFL-Teilnehmer verfügen über grössere Budget, höhere Zuschauerzahlen und
grössere Stadien.5

4.2 NSFL
„[…] In der Westschweiz [existiert] eine wilde Plauschliga mit dem Namen „Non Pro-
fessional Swiss Romande American Football League“ (NSFL), deren sportliche Bedeutung

5
    Vgl. URL:http://biennajets.com/dokumente/SAFV_Booklet_2009_52pages.pdf, S.4. (05.04.2011)
                                                                                                7
allerdings bestenfalls als marginal bezeichnet werden kann. Auch in der Westschweiz spie-
len die starken Mannschaften in der offiziellen Meisterschaft beim SAFV mit.“6

Diese NSFL existiert seit 2005 und wird ausschliesslich von französischsprachigen Teams
gespielt.7 Es gibt aber auch die Möglichkeit als Importspieler eines nicht NSFL Teams zu
spielen. Da die NSFL nach der Saison der SAFV gespielt wird, nutzen viele Spieler die zu-
sätzlichen Spiele, um weitere Erfahrungen zu sammeln.

Der Turnierverlauf der NSFL ist so aufgebaut, dass an jedem Wochenende an einem
bestimmten Ort in der Westschweiz gespielt wird. Daher treffen sich fast jedes Wochen-
ende an einem vorherbestimmten Ort bis zu 200 Footballspieler, welche sich dann mit
ihrem Team ein Match liefern.

Das Niveau der NSFL ist deutlich tiefer als im SAFV. Dies ist zurückzuführen auf die junge
Vereinsgeschichte von fünf Jahren und die geringen Budgets, welche noch tiefer sind als
bei der SAFV. Das Leitmotiv ist ebenfalls komplett verschieden. In der SAFV wird vermehrt
auf Leistung gespielt. Der Sieg ist hierbei das wichtigste. In der NSFL hat der Sieg einen
deutlich tieferen Stellenwert. Spiel, Spass und Freude stehen hierbei an vorderster Stelle.

Die Zuschauerzahlen sind geringer als beim Hauptverband SAFV. Das Medieninteresse ist
ebenfalls geringer, da die sportliche Leistung dieser Liga nicht von Bedeutung ist. So kann
es vorkommen, dass sogar vor dem Spielanpfiff zusammen mit dem Gegner eine Bratwurst
gegessen wird. Die Förderung des Sportes ist ebenfalls nur eine Randerscheinung, die nicht
als wichtig wahrgenommen wird. So kommt es auch mal vor, dass gewisse Teams auch
unterbesetzt spielen, was in der SAFV mit einer Disqualifikation bzw. mit einer direkten
Niederlage von 50:00 bestraft würde.

5 Die Situation früher
Zu früherer Zeit gab es zwar mehr Teams in der Nationalliga A. Die Medienpräsenz war
jedoch kein grosses Thema. Es war einfach wichtig Spass am Spiel zu haben und nicht pro-

6
 URL:http://de.wikipedia.org/wiki/American_Football_in_der_Schweiz (05.04.11)
7
 Vgl.URL:http://www.nsfl.ch/nouveau/index.php?option=com_content&view=article&id=94&Itemid=135
(05.04.10)
                                                                                                 8
fessionell American-Football zu spielen. Die meisten Medienvertreter wussten nur am
Rande, wenn überhaupt, dass American-Football in der Schweiz betrieben wird. Die Sport-
art wurde nur sporadisch wahrgenommen. Das Niveau war im Vergleich mit der heutigen
Zeit ebenfalls tiefer einzustufen. Die Zuschauerzahlen hielten sich in kleinerem Rahmen als
heute. Nur eingefleischte Footballkenner fanden den Weg zum Spielfeld. Im Rahmen der
Weiterentwicklung stiegen das spielerische Niveau, die finanzielle Anforderungen und der
zeitliche Aufwand für jeden einzelnen Spieler. Das führte dazu, dass sich einige Teams
zurückzogen und sich die Teamvielfalt reduzierte.

6 Die heutige Situation
Der American-Football in der Schweiz steht in einem kritischen Stadium. Die Verbands-
leitung, welche sich aus fünf Leuten zusammenstellt, ist mit den verschiedenen Teams der
Schweiz zerstritten.8 Hauptaufgabe des Verbandes wäre es, den Sport zu stärken. Dies ist
jedoch nicht möglich, da nicht alle vorgesetzten Leute über die notwendigen Qualifikation
und die Zeit verfügen, um eine solche Verband zu leiten. Der Verband, der eigentlich als
Schwerpunkt einer Sportart geführt wird, wird in der Schweiz nur im Nebenjob ausführt.
Keine der fünf Personen ist hauptberuflich angestellt. Zudem fehlt Verbands eine Medien-
stelle.

Der Verband sagt, dass die Medienarbeit nicht dem Verband unterstellt sei, sondern den
verschiedenen Mannschaften in der Schweiz. Die Mannschaften hingegen behaupten das
Gegenteil. Es sei die Verantwortung des Verbandes, sich um die Medienpräsenz der ge-
samten Liga zu kümmern. Somit ist es unklar, an wen sich die Medien richten sollen, wenn
offiziell keine Stelle zur Verfügung steht.

8
    Vgl.Umfrage der Teams
                                                                                         9
Geschäftsleitung &
                                                         Vorstand

                                          MEDIENSTELLE (
                                                                Verbandspräsident
                                          nicht vorhanden)

                                          Verbandssekretär            Kassier

                                            Vizepräsident        Eventkoordinator

                                          Rechtskonsulent

                                            Technische            Schiedsrichter      Doping
          Flagfootball   Lizenz Stelle                                                             Geschäftsstelle
                                            Kommission             Kommission       Beauftragter

                                         Abbildung 1: Organigramm des SAFV

Dies ist das aktuelle Grundproblem, welche im Verband selbst schnellstens gelöst werden
müssten, um überhaupt die Medienpräsenz zu erreichen. Aber auch die Mannschaften in
der Schweiz haben teils keine Medienstelle. Dies sollte sich ebenfalls ändern. Da die Me-
dien eine Ansprechperson brauchen, an die sie sich wenden können, wenn sie ein Anliegen
haben. Sind keine Kontaktpersonen angegeben, so werden die Medien die Präsenz sein
lassen, da es am Verband und an den Clubs ist, die verschiedenen Medien zu erreichen.
Der Sport American-Football ist in der Schweiz zu wenig populär, um die Medien selbst an
die Spielfeldränder zu ziehen. Man muss etwas dafür tun, damit man diese Präsenz er-
reicht.

6.1 Verbandsarbeit
Der Verband steht zudem in Konflikt mit den verschiedenen Clubs. Das Durchsetzungsver-
mögen der Vorstandsmitglieder des SAFV ist sehr klein. Die Meinung des Verbandes kann
aufgrund von Äusserungen der verschiedenen Clubs nicht durchgesetzt werden. Es fehlt im
heutigen System des Verbandes an allen Eckpunkten. Die zugeteilten Aufgaben, welche
der Verband zu erledigen hat, werden meistens nur sporadisch oder mit massiver Verspä-
tung erledigt, obwohl der Verband von Swiss Olympics unterstützt wird, was eigentlich
hätte dazu führen müssen, dass die Verbandsarbeit professioneller durchgeführt würde.

                                                                                                                     10
6.2 Platzrechte
Der Verband hat keine Bestimmungsrechte bezüglich der Spielplätze. Ausserdem sind die-
se Spielplätze in den meisten Fällen zu kurz. Die Platzwarte des jeweiligen Spielfeldes kön-
nen bestimmen, ob ein Spiel stattfindet oder nicht. Dies ist bezüglich der Medien sehr
nachteilig, da die anschliessende Kommunikation zwischen Verband, Mannschaften und
Medien fehlt und den Verantwortlichen der jeweiligen Abteilung nicht mitgeteilt werden
kann, dass ein Spiel abgesagt oder verschoben wurde. Dies führt zu Missverständnissen
und Frustration. Es fehlen ganz eindeutig die Kontaktpersonen, durch die man diese Kom-
munikation sicherstellen könnte.

                                                 Verband

                                     Mannschaft

                                                  Medien

                         Abbildung 2: Kommunikation zwischen den Verantwortlichen

6.3 Infrastruktur
Dem Zuschauer wird ebenfalls zu wenig geboten. Ein American Football Spiel verbindet
man mit Show, Spannung und Action, weil oft der Vergleich zwischen der Schweiz und
Amerika gemacht wird. In der Schweiz ist neben den meist sporadischen Cheerleaders
nichts vorhanden. Es gibt nirgends eine Halbzeitshow, welche die Zuschauer anziehen
könnte. Dies gibt es allerdings auch im Fussball nicht, daher ist diese Show in der Schweiz
von geringerer Bedeutung. Ausserdem befindet sich nicht in jedem Stadion ein Stadion-

                                                                                         11
sprecher, was heutzutage ein Muss wäre. Die vereinzelten Sprecher, die es in der Schweiz
gibt, favorisieren immer ihr eigenes Team, somit ist der Kommentar nicht neutral, wie er
eigentlich sein sollte. Dies wirkt sich zusätzlich negativ auf den neutralen und regelunkun-
digen Zuschauer aus, der eigentlich nur das Spiel begreifen möchte. Zusätzlich gibt es noch
Sportplätze, an denen keinerlei Sitzplätze vorhanden sind, was den Zuschauer zum Stehen
verpflichtet, und bei einem Spiel, das 2.5 Stunden gehen kann, ist dies eine lange Zeit. Eine
Verpflegung ist auch nicht immer selbstverständlich, obwohl kleine Verpflegungsstände
zum heutigen Zeitpunkt fast überall vorhanden sind.

6.4 Einzelinteresse
Eine weiterer negativer Punkt für die Medienentwicklung ist der Ehrgeiz der verschiedenen
Mannschaften. Jedes Team bekämpft sich nicht nur auf dem Platz, was in der Natur des
Wettkampfes liegt, sondern eben auch neben dem Platz. Die verschiedenen Mannschaften
verfolgen nur ihre eigenen Ziele, anstatt an eine Förderung des Sportes in der ganzen
Schweiz zu denken. So ist die neue Regel für ausländische Spieler, welche es erlaubt, alle
Nationalitäten spielen zu lassen, ein Resultat, das aus Ehrgeiz entstanden ist. Die Teams
konnten sich an der Generalversammlung nicht einigen und der Vorstand konnte sich,
ebenfalls nicht durchsetzen. Das Resultat hat zwar den Sport ein wenig professionalisiert
und damit die Medien angezogen, für die Schweizer Spieler ist das Ergebnis jedoch eher
negativ anzusehen. Da sie jetzt in einigen Teams kaum Spielpraxis erhalten werden, weil
nun auf ihren Positionen ein ausländischer Spieler eingesetzt wird.

6.5 Marketing
Die Zuschauerzahlen sind ein weiteres Problem. Die Medienpräsenz kann nicht gesteigert
werden, wenn die Sportart in der Bevölkerung keinen Anklang findet. Diesbezüglich ist
jedoch noch nichts unternommen worden, um die Situation zu verbessern. Ein öffentliches
Marketing für den American Football hat es gesamtschweizerisch noch nicht gegeben.
Somit ist die Sportart bei vielen noch unbekannt. Nur in Nordamerika ist American Football
als Nationalsportart etabliert. Der finanzielle Aufwand dort ist etwa um das Fünffache

                                                                                          12
höher, wie der Aufwand der Fifa weltweit.9              10
                                                             Für einen solchen Aufwand fehlt es in der
Schweiz ganz klar an Geld und der Bereitschaft etwas dafür zu tun. Die Pionierarbeit sollte
so schnell wie möglich in Angriff genommen werden. Da dies durch den Ehrgeiz anderer
Teams in der heutigen Situation nicht möglich ist, ist die Zukunft des American-Football in
der Schweiz ungewiss.

                                           wenig Zuschauer

                          Kleine                                              wenig
                       Medienpräsenz                                    Spielinteressierte

                                         unbekannte Sportart
                                         (American Football)

                                            Abbildung 3: Teufelskreis

Zusammengefasst kann man sagen, dass wir uns heute in einem Teufelskreis befinden.
(Siehe Abb. Abbildung 3: Teufelskreis) Die oben aufgeführten Hauptpunkte wären zu
bewältigen, um den Sport medieninteressant zu machen. Die aktuelle Situation lässt den
Medien keine Wahl. Wenn der Verband keine Ansprechperson stellt und sich die Mann-
schaften untereinander bekämpfen kann der Sport nicht gefördert werden. Das wichtigste
wäre, dass der Verband und die Mannschaften miteinander arbeiten und kommunizieren.

6.6 Medienpräsenz der ausländischen Spieler
Immer häufiger wird über die ausländischen Spieler der Mannschaften berichtet. Dies
wäre ein positiver Aspekt für die Spieler. Leider ist es nicht die Medienpräsenz, welche sich
gut für den Sport in der Schweiz auswirkt. Denn die Medien berichten zwar über den Club,

9
    Vgl. URL:http://de.wikipedia.org/wiki/FIFA#Finanzen_und_Sponsoren (05.04.11.)
10
    Vgl. URL:http://en.wikipedia.org/wiki/National_Football_League (26.03.11)
                                                                                                   13
doch im Vordergrund steht immer der Spieler selbst. Und dies meist in Form eines
Interviews oder einer kleineren Reportage am Anfang der Saison. Anschliessend wird es
jedoch wieder ruhig um die Sportart und um den Spieler. Die Zuschauer lesen nichts bzw.
hören nichts mehr vom Spieler oder von der Mannschaft selbst. Den gewünschten Publi-
kumszuwachs durch den einen Bericht der Medien erreichte man ebenfalls nicht. Der
Sport wurde deshalb in Hinsicht auf die Medienpräsenz nicht gefördert, sondern nur der
Spieler. Es wäre hier jedoch zu leicht gesagt, dass es keine Vorteile gäbe. Die Mitspieler
können von dem Wissen des neuen Stars profitieren. Einen zusätzlichen Ansporn ergibt
sich ebenfalls, da man mit dem neuen mithalten möchte.

Als Beispiel könnte man die Glavic Brüder nennen: Marko und Sasha Glavic sind zwei pro-
fessionelle Footballspieler. Beide haben eine erstklassige Laufbahn hinter sich und sind
jetzt als Brüder gemeinsam bei den Calanda Broncos aktiv (Saison 2010).

Marko, der sich schon in anderen Europäischen Teams einen Namen gemacht hatte, unter
anderem durch einen Sieg beim EFL-Cup, begann seine Karriere beim berühmten „College
Lafayette“ in den USA.11

Sasha kam als „Canadian-Footballspieler“ mit starkem Leistungsnausweis zu den Broncos.
Die CFL (Canadian Football League) gilt weltweit als zweitstärkste Liga hinter der ameri-
kanischen NFL (National Football League). Ein wesentlicher Grund warum Sasha in die
Bündner Alpen kam, ist sein Bruder Marko. Die beiden hatten zuletzt in der High School
vor ca. 15 Jahren zusammen gespielt.12

Die beiden Brüder sind ein wesentlicher Punkt, warum die Calanda Broncos den EFL-Cup
für sich entschieden konnten. Zum einen konnten sie ihre Teamkollegen durch ihre lang-
jährige Erfahrung, auf ein höheres Niveau bringen und auf der anderen Seite konnten sie
selbst durch ihre eigenen Fähigkeiten brillieren.

Durch diesen Erfolg wurde die Medienpräsenz in der Schweiz gesteigert. Man berichtete
bzw. erwähnte den Sieg der Bündner in der Sportsendung Sportpanorama auf SF2. Ein

11
 Calanda Broncos Yearbook 2010, S.15f (05.04.2011)
12
 Calanda Broncos Yearbook 2010, S.15f (05.04.2011)
                                                                                       14
Video oder ein Interview fehlte jedoch, die Meldung war von Bernard «Beni» Thurnheer in
den letzten 2 Minuten erwähnt worden.

Dies zeigt, dass der Sport am Rande wahrgenommen wird und die grösseren Erfolge in
Ausnahmefällen, wie den Sieg der Calanda Broncos im EFAF- Final gegen die Carlstad
Crusaders aus Schweden, berichtet werden.

Gute Grundzüge sind ebenfalls vorhanden durch die Neuzugänge der Coaches, die ihr lang-
jähriges Wissen an ihre Nachfolger weitergeben können. Diese Trainer sind qualifiziert und
haben reichliche Erfahrungen gesammelt, im Gegensatz zu den üblichen Schweizer Trai-
nern, die meist nur in der Schweiz Erfahrungen gesammelt haben und sich nicht an renom-
mierten Schulen in den USA brilliert haben. Zusätzlich verdrängt der Coach keine Position,
welche durch einen Schweizer besetzt werden könnte. Somit wird das System auf lange
Sicht besser gestärkt als durch einen ausländischen Spieler, der nur eine Saison bleibt und
dem Team womöglich die Meisterschaft sichert.

6.7 Medienpräsenz geographisch
Heutzutage kommen die Nachrichten über schweizerischen American-Football meist aus
dem Graubünden, von den Calanda Broncos. Der Grund für diese gute Medienarbeit, ist
nicht nur im Erfolg dieses Teams zu suchen, es gibt auch auch einen geographische Aspekt,
da der FC Chur nicht in den grossen Ligen mitspielt, sondern nur in der 2. Liga
interregional13. In Chur hat der American-Football mehr Stellenwert als der Fussball. Eine
andere beliebte Sportart ist in Chur nicht vertreten. Daher kann sich in Chur der American-
Football durchsetzen. Die meist regionalen Nachrichten dringen schlussendlich doch auf
die nationale Ebene, da die Bünder die einzigen sind, die überhaupt für Nachrichten
sorgen.

In Zürich oder in Bern wird die Präsenz massiv eingeschränkt. Durch lokale Sportarten wie
Fussball, Eishockey, Basketball und Unihockey, welche dem American-Football die Medien-
aufmerksamkeit stehlen, ist es fast nicht möglich regelmässige Nachrichten in die
Zeitungen zu bringen.

13
 http://www.chur97.ch/index.php?page=19 (05.04.2011)
                                                                                        15
6.8 Medienpräsenz in den Zeitungen
In den renommierten Zeitungen findet man heute selten einen Artikel über American-
Football. Der Grund liegt aber teils nicht an der grossen Konkurrenz sondern vielmehr am
Verhalten der Mannschaften. Die Presse wird zu den verschiedenen Meisterschaftsspielen
meist nicht eingeladen. Wenn ein Journalist einer Zeitung sich dann tatsächlich die Mühe
macht zu einem Spiel zu kommen, wird ihm in den meisten Teams nichts angeboten und
nichts erklärt. Er fühlt sich verloren da er weder im Verband noch im Verein des jeweiligen
Heimteam eine Ansprechperson vorfindet. Es wird sich teils gar keine Mühe gemacht,
Medienleute aufzubieten bzw. Werbung in eigener Sache zu machen. Da die Calanda
Broncos hier Führungsarbeit leisten, sind sie auch die momentan einzige Mannschaft von
der regelmässig berichtet wird.

7 Verlauf der Medienpräsenz
„Die Liga hat bisher und auch jetzt überhaupt nichts zur Medienpräsenz beigetragen.
Schon in früheren Jahren von 2006 an, war die Medienpräsenz sehr bescheiden. Regional
wurde ab und zu ein Berichtchen gebracht und National höchstens von dem Swissbowl
Finalspiel ein kurzer Bericht, (sic.) meistens ohne Foto. Die Steigerung begann eigentlich
2008, als das Internetforum von „Sport-heute.ch“ erstmals die gesamte [Liga] verfolgte
und darüber berichtete. So brachte bw. Der Tagi [Tagesanzeiger] und auch Regionalblätter
wenigstens [die] Resultate [der verschiedenen Matches]. Interessant war für die Zürcher
der Swissbowl Gewinn durch die Renegades, wo es neben einem kleinen selbstgefertigten
Bericht auch im Nachhinein noch ein Interview abgedruckt wurde. Weiter hat sich bis
heute der American Football [in der Schweiz] medienmässig nicht weiterentwickelt und
selbst beim letztjährigen Sieg der Broncos im EFAF Cup war es 20 Minuten nur 2-3 Zeilen
ohne Bild wert. […] Regional sieht es für die Bündner als einzige Mannschaft besser aus.
Die Südostschweiz bringt regelmässig Interviews und News, (sic.) und entsendet Reporter
zu Spielen[…]. Dies auch nur, weil Walti [Walter] Tribolet mit seiner Garage immer Wer-
bung in der Zeitung veröffentlicht. Winterthur hat auch regelmässig kleinere Berichte in
der Zeitung der Stadt. Auch werden die Ausländer und Coaches in Interviews vorgestellt.
Die Entwicklung in der Medienarbeit ist aber wieder stehen geblieben. Es braucht eben
                                                                                        16
auch Siege. So wird das SFDRS am 28. März [2011] in einer 11 Minütigen Sendung am
Abend über die neuen Profis der Broncos berichten.

Geändert hat sich eigentlich seit 20 Jahren nicht viel in der American Football Medienland-
schaft […].Wir mit Sport-heute.ch sind die einzigen Medienleute, die das Thema American
Football in der Schweiz regelmässig verfolgen.“14

8 Lösungsansätze
Der American-Football steht heute, wie schon oben erwähnt, in einem kritischen Stadium.
Die Entwicklung der Medienpräsenz hängt stark von den einzelnen Sponsoren sowie
Investoren ab. Würden diese sich zurückziehen, würde die Pionierarbeit weniger schnell
vorangetrieben werden. Der Kontakt zu den Medien würde sich in die Länge ziehen.

Was könnte man also tun um den Sport und die damit verbundene Medienpräsenz zu
fördern?

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Konflikte innerhalb des Verbandes und der
verschiedenen Mannschaften gelöst werden. Durch Geldgeber oder Sponsoren könnte
man diesen Prozess beschleunigen. Der Verband könnte hauptberuflich geführt werden.
Die Stelle für den Mediensprecher könnte ebenfalls besetzt werden. Damit wäre das erste
Problem gelöst.

Der Konflikt zwischen den verschiedenen Mannschaften kann auch durch den Verband
nicht gelöst werden. Es ist eine Frage der Ansicht, ob man zusammen arbeiten möchte und
sich für eine starke gesamtschweizerische Liga einsetzt oder sich lieber für das Wohl der
eigenen Mannschaft interessiert, wie dies heute geschieht. Jedes Team denkt an sich
selbst und will seine eigenen Interessen durchsetzen, was die Sportförderung allerdings
erschwert.

Wichtig ist ebenfalls, dass man versucht weiterhin verschiedene Investoren zu finden.
Denn würden die jetzigen abspringen würden ebenfalls keine starken Importspieler mehr
ihren Weg in die Schweiz finden. Die Professionalisierung der Liga würde sich zurückbilden

14
 E-Mail: Marcel Krebs, 14.03.2011
                                                                                        17
und somit auch das Niveau. Die Medien würden damit noch weniger Interesse zeigen, als
sie es schon heute tun. Somit ist die Sicherstellung von Sponsoren ein weiterer wichtiger
Schritt für den American Football in der Schweiz bzw. der Erhaltung der Medienpräsenz.

Was mir persönlich aufgefallen ist und mich sehr verwundert hat, ist die Eigenfinanzierung
der verschiedenen Clubs, welche sehr unterschiedlich ist. Die Beiträge variieren zwischen
freiwilliger Arbeit bis fünfstellige Beträge, welche aufgewendet werden um den Sport zu
fördern bzw. die Medienpräsenz auf den Sport aufmerksam zu machen. Diese Gelder
stammen hauptsächlich von Sponsoren und Mitgliederbeiträgen. Einzelne Mannschaften
stocken ihr Budget mit Anlässen wie Lotto, Superbowl-Partys, etc. auf. Daher sind die
verschiedenen Sponsoren ein wichtiger Teil des Jahresbudgets. Teils belaufen sich die Ein-
nahmen auf bis zu 20%, was eine erhebliche Summe darstellen kann. Ich verstehe, dass
nicht jedes Team unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hat. Allerdings sollte jedes
Team bemüht sein den Sport in der Öffentlichkeit zu vertreten. Damit würden auch
vermehrt Zuschauer an die Spielfelder kommen und die Medienpräsenz könnte so gestei-
gert werden.

Alle befragten Teams sind sich allerdings einig, dass das Spielniveau in der Schweiz in den
letzten fünf Jahren gestiegen ist. (siehe auch Diagramm der Abbildung 4 Auswertung der
Umfrage in Bezug auf den Vergleich Europa). Dies hat damit zu tun, dass man Geld inves-
tiert hat und sich amerikanische Coaches sowie Spieler verpflichten liessen, welche den
Teams nicht nur geholfen haben, die Meisterschaft für sich zu entscheiden, sondern auch
den vereinzelten schweizer Spielern Tipps geben konnten, um ihre Fähigkeiten verbessern
zu können. Damit sei auch die Medienpräsenz gestiegen. Man könnte heute öfter einen
Artikel in einer Zeitung finden, als noch vor fünf bis zehn Jahren. Dies hat vor allem mit den
ausländischen Spielern zu tun, welche um die Medienpräsenz buhlen.

Die Medienpräsenz hängt stark von der Leistung der verschiedenen Teams ab. Spielen die
Mannschaften schlecht, so ist auch keine Medienpräsenz zu erwarten. Da einige schweizer
Mannschaften mit der europäischen Spitze mithalten können, sind die Medien automa-
tisch aktiver geworden als vor einigen Jahren.

                                                                                           18
Niveau der Schweiz im Vergleich zu Europa
   5
   4
   3
   2
   1                                                                                                     Vor 5 Jahren
   0                                                                                                     Heute
  -1        Zürich            Calanda       Bern Grizzlies      Winterthur         Fribourg
          Renegades           Broncos                            Warriors          Cardinals
  -2
  -3
  -4

                             Abbildung 4 Auswertung der Umfrage in Bezug auf den Vergleich Europa

(Abbildung: Die Skala reicht von 5 bis -4. Wobei sich 5 als die europäische Spitze ergibt und -4 als sehr schlecht erweist.)

Die Medienzusammenarbeit im externen Bereich ist nicht gross. Alle Mannschaften liefern
die Spielergebnisse an den Verband SAFV und publizieren diese auch auf ihrer persön-
lichen Homepage. Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teams
und dem Verband existiert jedoch nicht. Es gibt zwar ein durchdachtes Marketingkonzept
für den gesamtschweizerischen American Football, dieses wird jedoch noch nicht vom
Verband angewendet. Dies zeigt wieder, dass der Aufwand dafür zu gross ist und sich der
Verband gegenüber den Mannschaften nicht durchsetzten kann.

Auf die Frage, was eigentlich der Verband für die Liga tue, antworteten viele, dass sie gar
nicht wüssten was der SAFV mache. Viele Vorschläge wurden jedoch eingereicht, was man
besser tun könnte.

1. Man könnte eine 30-Prozent-PR-Stelle erschaffen. Dies würde die Teams entlasten und
gleichzeitig fördern, da sie nicht immer den ständigen Druck im Nacken hätten, um neue
Mitglieder für ihre Teams anzuwerben. Und gleichzeitig würde der Sport mehr und vor
allem konstant bekannter gemacht werden.

2. Man solle doch versuchen eine Partnerschaft mit einer Zeitung wie „20 Minuten“,
„Tagesanzeiger“, „Blick“, etc. einzugehen, welche dann ständig Spielberichte und Resultate
von den verschiedenen Teams entgegennehme. Somit würden dann die Zeitungen im
Verlaufe der Zeit automatisch American-Football Spalten für diese Berichte reservieren.

                                                                                                                          19
3. Andere sagten, dass es reichen würde, wenn der Verband die Resultate schneller und
ausführlicher publizieren würde. Zudem soll der Verband auf der Homepage verschiedene
Spielberichte veröffentlichen. Diese dürften jedoch nicht zu kompliziert geschrieben wer-
den, sondern ganz einfach gehalten sein, damit auch jeder nicht American-Football-Kenner
die Texte verstehe.

Dies sind Lösungsansätze, die ich zusammenzufassen habe. Ich denke, wenn diese erfüllt
würden, wären der American Football schon ein grosses Stück weiter in der Schweiz.

9 Fernsehen: Schweizer Sport Fernsehen (SSF)
„Das Ziel des Schweizer Sportfernsehens ist es, […] eine offene TV-Plattform auf einem
eigenen Sender für nationale, regionale und lokale Sportaktivitäten in unterschiedlichsten
Ausprägungen zu garantieren. Das Programm steht in Ergänzung zu den bestehenden
Angeboten der SRG SSR idée suisse.“15

Es überträgt unter anderem auch Randsportarten, welche im Schweizer Fernsehen keine
Sendezeit finden. Daher ist das schweizer Sport Fernsehen der einzige Sender, in welchem
zum jetzigen Zeitpunkt Schweizer American-Football Spiele live übertragen werden. Der
alljährliche Swissbowl sowie der amerikanische Superbowl sind fester Bestandteil des
Programms. Die Einschaltquoten beim Superbowl sowie beim Swissbowl betragen 220‘000
bzw. 80‘000 Zuschauer.

Der Grund, warum nur der Swissbowl sowie der Superbowl übertragen werden, ist dass
das Zielpublikum relativ klein ist. Zudem sind die Kosten einer Übertragung sehr hoch.
Genügend finanzielle Mittel haben die wenigsten Mannschaften in der Schweiz. Denn bei
SSF zahlt der Kunde die entsprechenden Leistungen und die Filmcrew, dafür erhält er die
volle Sendezeit und wird so im Fernsehgeschäft aktiv. Zusätzlich erhält der Kunde in Form
einer Refinanzierung alle TV-Sponsoring Plätze, welche ihm frei zu Verfügung stehen. Das
SFF-Team, im Gegensatz zu anderen TV-Sendern, ist relativ klein und kann deshalb nicht
bei jeder Anfrage vor Ort sein. Zudem wollen die Organisatoren alle Randsportarten
abdecken und kein Übergewicht einer spezifischen Sportart haben.

15
 URL: http://www.schweizersportfernsehen.ch, (05.04.2011)
                                                                                       20
Wichtig ist hierbei zu sagen, dass das SSF nicht mit dem Schweizerischen American-
Football Verband zusammenarbeitet. Aufgrund einer persönlichen Nachfrage wären sie
jedoch gerne bereit eine Zusammenarbeit mit diesem Verband einzugehen. Der Konflikt,
den man allerdings noch lösen müsste, wäre die finanzielle Lage des Verbandes. Da dieser
nicht über die benötigten finanzielle Mittel verfügt, um regelmässig ein Meisterschafts-
spiel der Saison zu zeigen. Man könnte sich darauf einigen, die EFAF-Cup bzw. IFAF-Cup
Spiele der Schweizer Mannschaften zu übertragen.

10 Schlusswort
Um den Sport bei den Medien attraktiv zu machen, braucht es viel Zeit, Geld und Liebe
zum Sport. Der Konflikt zwischen dem SAFV und den verschiedenen Mannschaften sollte
behoben werden. Die SAFV muss als Oberhaupt des schweizerischen American Football
gelten. Der Verband müsste zudem eine Medienstelle als Festanstellung besetzen, damit
dieser den stetigen Anforderungen gerecht werden kann.

Im Vordergrund darf nicht der Erfolg der einzelnen Vereine stehen, sondern die Förderung
der ganzen Liga. Eine feste Zusammenarbeit mit den Medien sollte entstehen, und wie die
Arbeit gezeigt hat sind Sponsoren auch vorhanden, man muss sie nur suchen. Die Mann-
schaften wären gut beraten, aktiv zu werden, mit dem Verband zusammensitzen und an
einem Strick zu ziehen.

11 Ergänzung
Ich habe meine Recherche im Zeitraum Dezember bis Anfang März 2011 betrieben. Auf die
neue Saison hin hat sich beim Verband einiges getan. Die ab 19.März 2011 aufgeschaltete
Homepage des SAFV16 zeigt, dass einige Ansätze, welche in meiner Arbeit erwähnt worden
sind, bereits umgesetzt wurden. Die neue Homepage verspricht einen guten Neuanfang

16
 Vgl.URL: http://safv.ch (05.04.2011)
                                                                                     21
für den Schweizer American Football Verband. Die Seite ist übersichtlicher gestaltet als das
Vorgängermodell. Man findet die entsprechenden Bezugspersonen für die Medien, sowie
auch eine Pressemappe, damit die Medien wissen, an wenn sie sich wenden müssen.
Zusätzlich erhalten sie die wichtigsten Daten der aktuellen Saison, zu den Teams und zu
den verschiedenen Importspielern.

Es gibt neue Rubriken, welche unter anderem die Geschichte des schweizer Footballs
erzählen oder die Statistiken der einzelnen Spieler tabellarisieren. Die Fotos sowie Videos,
welche auf der neuen Homepage präsentiert werden, sind illustrativ und runden das Bild
ab.

                                                                                         22
12 Glossar (Begriffslexikon)
EFAF                 European Federation of American Football

EFL-Cup              European Football League Cup

FIFA                 Internationaler Fussballverband

IFAF                 International Federation of American Football

NSFL                 Non Professional Swiss Romande American Football League

Roaster              Tabellarische Auflistung der Spieler in einem Team

SAFV                 Schweizerischer American Football Verband

Superbowl            Enspiel der Amerikanischen American Football Playoffs

Swissbowl            Enspiel der Schweizer American Football Playoffs

                                                                               23
13 Quellenverzeichniss
Internet:

            Swiss Olympic (2010). Der Dachverband des Schweizer Sports
             http://www.swissolympic.ch/desktopdefault.aspx/tabid-3242/4236_read-25026/ (08.12.2010)

            Wikipedia (2011). American Football in der Schweiz.
             http://de.wikipedia.org/wiki/American_Football_in_der_Schweiz (01.03.11)

            NSFL (2011). Wann ist die NSFL Entstanden?.
             http://www.nsfl.ch/nouveau/index.php?option=com_content&view=article&id=94&Itemid=13
             5 (09.12.2010)

            FC Chur (2011). Welche Liga Spielt der FC Chur?.
             http://www.chur97.ch/index.php?page=19 (16.03.2011)

            SFF (2010). Was ist das Ziel?.
             www.schweizersportfernsehen.ch, (01.01.2011)

            Wikipedia (2011). NFL Europe.
             http://de.wikipedia.org/wiki/NFL_Europe (17.03.2011)

            Wikipedia (2011). Finanzen der FIFA?.
             http://de.wikipedia.org/wiki/FIFA#Finanzen_und_Sponsoren (26.03.11)

            Wikipedia (2011). Finanzen der NFL?.
             http://en.wikipedia.org/wiki/National_Football_League (26.03.11)

            SAFV-Booklet (2009). Die Schweizer American Football Geschichte.
             http://www.biennajets.com/dokumente/SAFV_Booklet_2009_52pages.pdf. (03.04.2011)

            SAFV-Booklet (2009).Vergleich Schweiz und der American Football.
             http://biennajets.com/dokumente/SAFV_Booklet_2009_52pages.pdf,S.4. (05.04.2011)

Bücher:

            Eberhard Bowy, Wolfram Knitter, Marcus Rosenstein (2006) American Football
             vom Kickoff zum Touchdown. Weimann: Berlin

Zeitschriften:

            Calanda Broncos Yearbook 2010, 2010, S.15f
            SAFV Booklet, 2009, S.3

E-Mail

            Krebs, Marcel, [E-Mail,2011]: Frage zur Entwicklung des American Football in
             der Schweiz. E-Mail:admi@sport-heute.ch (14.03.2011)

                                                                                                  24
Persönliche Erklärung

Name:             Philipp

Vorname:          Schmid

Adresse:          Eichenstrasse 81, 3184 Wünnewil

Ich bestätige, die Maturaarbeit

Wie hat sich die Medienpräsenz in der Schweiz für
American-Football Spiele entwickelt?

entsprechend den Vorschriften (kantonale Richtlinien und kantonale Wegleitung) zur Er-
stellung einer Maturaarbeit eigenständig realisiert zu haben.

Ort, Datum:   ________________________________________

Unterschrift: ________________________________________

                                                                                   25
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