50 Jahre Caritas für Castrop-Rauxel - Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel e.V.
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
1969 2019 Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel e.V. Sehr geehrte Leserinnen und Leser, vor 50 Jahren gründeten Ehrenamtliche Auch eines unserer jüngsten Angebote, seitigkeit der caritativen Aufgaben immer und Dechant Inkmann aus unserer Stadt der Fachdienst Integration und Migration, wieder vor Augen führen müssen, um den Caritasverband, den wir heute ken- möchte ich hier gerne erwähnen. Dieser mitgestalten zu können. Und eben das nen. Und diese Gründungsmitglieder Bereich bietet ein niederschwelliges An- macht ihre Arbeit so spannend. Der Ca- hatten zunächst die Idee, Fachkräfte zu gebot der vielfältigsten Hilfestellungen ritasrat gibt neben den hauptamtlichen suchen, die sich speziell um Kinder mit für Flüchtlinge und Asylsuchende mit all Mitarbeitern nach außen ein Gesicht und Behinderung kümmerten und die mit ihrer ihren Fragen und Problemen. Hier konnte ist gleichzeitig das Bindeglied zu den Kir- Arbeit die Ehrenamtlichen kontinuierlich zeitnah ein qualifiziertes und vielfältiges chengemeinden. unterstützen. Damals ahnte keiner von Angebot geschaffen werden. ihnen, dass sie den Grundstein für einen Doch lesen Sie auf den folgenden Sei- Verband legten, der in seiner Bedeutung Strukturell hat sich in der Verbandsarbeit ten selbst, was unsere ehrenamtlichen aus dem Gesamtbild unserer Stadt heute im Laufe der Jahre natürlich einiges ver- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und nicht mehr wegzudenken ist. ändert. So übernimmt seit dem Jahr 2014 Mitarbeiter tun, wofür sie stehen und was der ehrenamtliche Vorstand als „Caritas- „Caritas“ für sie bedeutet. Über die Jahrzehnte hinweg ergab sich rat“ Aufsichtspflichten und leitet mit dem immer wieder neuer Bedarf im Kinder-, Ju- hauptamtlichen Vorstand die Geschicke Ihr gend- und Familienbereich. Heute ist der des Verbandes. Wir als Mitglieder des Caritasverband nicht nur Träger verschie- derzeitigen Caritasrates sind sicher, dass dener Kindertageseinrichtungen, sondern dieser besondere Einschnitt der richtige er bietet auch mit seinem Jugendhilfezen- Weg ist, um der Geschäftstätigkeit ei- trum gezielt Unterstützung für Familien in nes wachsenden Verbandes gerecht zu Heinz-Rudolf Berkenkopf schwierigen Lebenslagen an. werden und um Verantwortung zu über- Vorsitzender des Caritasrates nehmen für vielfältige caritative Hilfen in Inzwischen gehören auch die Senioren naher und ferner Zukunft. zu unserem Klientel. Und mit unseren ar- mutsorientierten Diensten wie Suppenkü- Der ehrenamtlich arbeitende Caritasrat che, Kleiderkammer und Tafel erreichen ist geprägt von Persönlichkeiten mit un- wir viele von den Menschen, die deutlich terschiedlichsten Professionen, die sich am Rande stehen. aus ihrem je eigenen Blickwinkel die Viel-
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, viele Verbände feiern derzeit runde Ge- burtstage und alle haben an ihren je- weiligen Orten ein sehr eigenes Profil. Die Caritas symbolisiert ihr Wirken im Flammenkreuz. Denn „Caritas“ bedeutet Vorständin Veronika Borghorst und Heinz-Rudolf Berkenkopf, Vorsitzender Liebe, Wohltätigkeit und Wertschätzung des Caritasrates. und damit gleichwohl eine Aufforderung an jeden Christen, sich von ihrem Sym- bol, dem Flammenkreuz, „entflammen“ An dieser Stelle danke ich allen Ehren- Eines ist sicher; auch in Zukunft wird zu lassen. und Hauptamtlichen, die in den vergan- es für uns immer wieder viele Heraus- genen 50 Jahren den Weg des Caritas- forderungen und Gelegenheiten geben, Vor 50 Jahren wurde unser Verband von verbandes mitgegangen sind und das unsere Gesellschaft im positiven Sinne Ehrenamtlichen und dem Dechanten aus heutige Profil des Verbandes mitgestal- mitzugestalten und Menschen, die am der Taufe gehoben. Es war für uns alle ein tet, geprägt und mit Leben gefüllt haben. Rande stehen, von ehrenamtlicher und besonderes Glück, dass wir mit einem Ohne Sie wäre die Satzung ein hohles hauptamtlicher Seite genau die Hilfe der Gründungsmitglieder, Herrn Werner Konstrukt geblieben. anzubieten, die sie benötigen. Und ge- Czerwinski, am 28. Januar dieses Jah- nau das macht caritative Hilfe aus: dem res noch ein Gespräch dazu geführt ha- Ich wünsche mir, dass alle, die sich für Hilfsbedürftigen möglichst in Augenhö- ben. Er hat begeistert von den Anfängen Caritas einsetzen, sich auch in Zukunft he zu begegnen und ihm zu helfen mit des Caritasverbandes erzählt, von der als Teil eines Ganzen zum Wohle unserer Herz und Hand. Aufbruchstimmung, von der Notwen- Stadt verstehen. digkeit, Hilfen haupt- und ehrenamtlich Es grüßt Sie vielmals zu organisieren. Herr Werner Czerwinski Mein Dank geht auch an unsere verläss- war langjähriges Vorstandsmitglied und lichen Partner wie die Kirchengemein- stellvertretender Vorsitzender. Leider ist den, die Fachverbände der Caritas- und er am 1. Mai verstorben. Das Interview Vinzenzkonferenzen, an den Malteser in diesem Bericht möchten wir Ihnen be- Hilfsdienst, die Katholische Altenheim- Veronika Borghorst sonders empfehlen. und Krankenhaushilfe, die St. Lukas-Ge- Vorständin sellschaft sowie an die Verwaltung und Politik. 3
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Caritas Gründungsniederschrift vom 4. Juli 1969 dt. s Einrichtung in der Sta Villa Vogel: Erste Carita 4
GEHmeinsam – Familien schützen und begleiten Der Caritasverband für die Stadt Cast- Die Geflüchteten sind mittlerweile gut Hier kommen Eltern unterschiedlicher rop-Rauxel e.V. (CV) verfügt über lang- in ihrer neuen Heimat angekommen, Nationalitäten miteinander in Kontakt, die jährige Erfahrung und ein vielfältiges nur wenige neue kommen nach und der ähnliche Fragen und Probleme haben. Angebot an Diensten für Menschen mit Schwerpunkt des Ehrenamts liegt nun Sie können Erfahrungen austauschen und ohne Migrationshintergrund: Allge- in der Integrationsarbeit. Es müssen neu und über Themen reden, die sie beschäf- meine Sozialberatung, Fachdienst für Angebote geschaffen und bestehende tigen wie z.B. Erziehungsfragen, wie sie Integration und Migration, Senioren- erweitert werden. ihre Kinder beschäftigen können, welche beratung, ambulante Erziehungshilfen, Anträge gestellt werden müssen. Die The- Erziehungsberatungsstelle, integrative Sowohl im Fachdienst für Integration und men richten sich nach den Bedürfnissen Kindertagesstätte, Frühförderstelle, Migration (FIM) als auch in der Frühförde- der Eltern. Durch dieses niederschwelli- Kleiderkammer, Castroper Tafel etc. Die rung und der Integrativen Kindertages- ge Angebot, die verbandseigenen Fach- Angebote sind niederschwellig und of- stätte wurde festgestellt, dass es meh- dienste und die enge Vernetzung z.B. mit fen für Menschen mit und ohne Migrati- rere Familien mit Migrationshintergrund den „Frühen Hilfen“ und dem Jugendamt onshintergrund. gibt, in denen Kinder mit einer Behinde- der Stadt Castrop-Rauxel, bietet sich die rung leben. Der Austausch und die Zu- Gelegenheit, Eltern bei Bedarf weiterfüh- Vor allem Kinder, Jugendliche und deren sammenarbeit in Selbsthilfegruppen, wie rende Hilfen anzubieten. Familien, die in den benachteiligten So- sie in Deutschland in großer Vielfalt be- zialräumen aufwachsen, sind von dem stehen, ist für viele hier lebende Migrant/ Diese Gruppe soll durch eine hauptamtli- Mangel an ökonomischen Ressourcen innen und Flüchtlinge unterschiedlichster che Mitarbeiterin und eine Ehrenamtliche betroffen. Durch ihre Eltern frühzeitig Nationalitäten nahezu unbekannt. Hinzu begleitet werden. mit Armut konfrontiert, wachsen sie von kommt, dass die unterschiedliche Spra- Beginn an mit dem Gefühl der Chancen- che und die unterschiedlichen Sprach- Spendenkonto: losigkeit und Perspektivlosigkeit auf. Da- ebenen spezielle Probleme für Menschen Bank für Kirche und Caritas eG durch verfügen sie häufig über weniger aus anderen Kulturkreisen darstellen. Paderborn oder nicht ausreichende Kompetenzen, Um diesen Familien eine niederschwelli- IBAN: DE91 4726 0307 0010 9719 09 die sie für eine erfolgreiche Schul- und ge Möglichkeit der Begegnung und des BIC: GENODEM1BKC Berufslaufbahn benötigen. Bei Kindern Austausches zu bieten, soll eine interkul- Stichwort: GEHmeinsam aus Familien mit Fluchthintergrund kom- turelle Eltern-Kind-Gruppe für Familien men zusätzlich Sprachprobleme und und deren Angehörigen mit einer Behin- unterschiedliche soziokulturelle Hinter- derung entstehen. gründe hinzu. Ein Teil der Kinder besucht nach dem Unterricht die „Offene Ganz- tagsschule“ (OGS), aber nicht alle Kin- der können mit diesem Angebot versorgt werden. 5
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Das Gespräch mit Herrn Werner Czerwinski führte Frau Plamper am 28. Januar in Vorbereitung für diesen Bericht. Teilgenommen haben daran auch Frau Czerwinski, Pfarrer Eckert und Frau Borghorst. Herr Czerwinski ist am 1. Mai verstorben. Aber wir möchten gerne den Stil beibehalten, um die Atmosphäre des Gesprächs authentisch beizubehalten. Die Kinder brauch(t)en unsere Hilfe Gespräch mit Gründungsmitglied Werner Czerwinski Mit der Villa Vogel an der Wittener Str. kam die verbandliche Caritas nach Castrop-Rauxel. Die Caritas und Werner Czerwinski gehören einfach zusammen. Und das 50-jährige Jubiläum, das der Caritasverband in diesem Jahr feiert, hat für ihn zudem eine ganz besonde- re Bedeutung. Denn der 92-Jährige ist Gründungsmitglied, war lange Jahre im Vorstand des Caritasverbandes tätig und ist bis heute, trotz caritativem „Ru- hestand“ über die aktuellen Entwicklun- gen im Verband bestens informiert. Noch gut erinnert sich Werner Czerwins- ki aber auch an die Anfänge des carita- tiven Engagements in Castrop-Rauxel. Es waren Kinderaugen, die in eine Welt schauten, die für sie scheinbar keine Zukunft bot. Sie lebten „versteckt“ ohne Anerkennung, ohne Wertschätzung und Veronika Borghorst und Pfarrer Eckert im Gespräch mit Werner Czerwinski. wurden häufig als Last empfunden. Das Schicksal dieser Kinder mit körperlicher entdecken konnten. „Die Villa Vogel war Struktur zu geben. So wurde am 4.Juli oder geistiger Behinderung rührte einige die erste Einrichtung für Kinder mit Be- 1969 der Caritasverband für die Stadt Ehrenamtliche in den 60er Jahren an. hinderung überhaupt in der Stadt“, er- Castrop-Rauxel gegründet. „Mit allen „Für diese Kinder müssen wir etwas klärt Werner Czerwinski. Rechten und Pflichten eines eingetrage- tun“, das war die Vision. Und so wurde nen Vereins“, erläutert Werner Czerwin- die Villa Vogel für sie für einige Stunden Doch mit dem mit der Zeit immer grö- ski. Zum ersten Vorsitzenden wurde der „Zuflucht“ - ein Ort, an dem sie unbe- ßer werdenden Umfang der ehrenamt- damalige Stadtdirektor Theodor Elting fangen sie selbst sein durften und ihre lichen Tätigkeit wuchs die Notwendig- gewählt. Talente im Rahmen ihrer Möglichkeiten keit, dem Engagement eine offizielle 6
„An ehrenamtlichen Helfern und Hel- ferinnen hat es uns nicht gefehlt. Die Menschen hatten im Krieg genug Leid erfahren und Not gesehen. Diese Erfah- rungen machten sie hilfsbereit und man war auf besondere Weise dem anderen zugetan.“ Die Gründung des Caritas- Caritas und Pastoral verbandes für die Stadt Castrop-Rauxel sei ein wichtiger Schritt gewesen. „Es ermöglichte uns, hauptamtliche Mitar- beiter und Fachkräfte für die Kinder- und Drei Fragen an Pfarrer Eckert Jugendbetreuung einzustellen.“ Zur Caritas gekommen sei er damals Pfarrer Franz-Josef Eckert ist seit 1999 Mitglied im Vorstand bzw. über seine Arbeit in der Kirchengemein- jetzt Caritasrat. de St. Elisabeth in Obercastrop, im De- kanatsrat und im Sozialamt der Stadt Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Gemeindecari- Castrop-Rauxel, erzählt Werner Czer- tas in Castrop-Rauxel? winski. „Eigentlich wie die Jungfrau zum Kinde“, scherzt der 92-Jährige heute Gemeindecaritas ist gelebte Kirche im Ehrenamt. Dabei wird sie gern. Aber gerade seine multifunktionale von der verbandlichen Caritas und der Pastoral vor Ort unterstützt. Tätigkeit habe vieles erleichtert. Welche Ziele hat die Gemeindecaritas? Zahlreiche Bilder und Zeitungsartikel füllen Alben, die er nun gerade im Jubi- Die Gemeindecaritas kümmert sich um Menschen, die von Armut läumsjahr gern mal wieder in die Hand und Benachteiligung betroffen sind. In Castrop-Rauxel gehören nimmt, denn in der 50-jährigen Ge- beispielsweise die Besuchsdienste, Seniorenbegleitung, der schichte des Caritasverbandes wurden Ambulante Hospizdienst, die Castroper Tafel und die Suppen- die Angebote für Kinder mit Behinde- küche dazu. rung kontinuierlich weiterentwickelt und den jeweiligen Bedürfnissen in Castrop- Wie wird sich die Gemeindecaritas in der Zukunft entwickeln? Rauxel angepasst. Voraussichtlich werden aufgrund der demographischen und „Wir haben das große Glück, dass der gesellschaftlichen Entwicklung die Ansprechpartner immer we- Caritasverband in der Stadt einen ho- niger. Das Ehrenamt rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr wird hen Stellenwert hat und von allen Seiten es nicht mehr geben, sondern sich eher auf Projekte bezogen Anerkennung genießt. Er wird in vielerlei gestalten. Eine große Herausforderung stellen auch die neuen Hinsicht von den Bürgern, Firmen, Insti- Pastoralen Räume dar. Da stehen wir noch ganz am Anfang. Eine tutionen und Vereinen unterstützt“, fasst Zusammenlegung der einzelnen Gruppen in der Gemeindecaritas Werner Czerwinski zusammen. könnte zum Beispiel eine große Chance sein, Aktivitäten nachhal- tig zu bündeln. 7
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Karl-Josef Heinz-Rudolf Pfarrer Franz-Josef Brigitte Krekeler Berkenkopf Eckert Jasper Sieben Köpfe für den Caritasrat Ehrenamtliche bilden das Aufsichtsgremium im Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel e.V. Eines haben die Mitglieder im Caritasrat ben, die er zum Wohle der Gesellschaft „Die Mitarbeit im Caritasrat ist in gewis- gemeinsam. Sie sagen „Ja“ zur konkre- einsetzen könne. „Man muss sie nur für ser Weise schon eine besondere Her- ten Hilfe für Menschen in Not und über- sich entdecken.“ Und das gilt auch für ausforderung“, sagt Burkhard Edeler. nehmen dafür die Verantwortung im Ca- die sieben Köpfe des Caritasrates. „Man sollte nicht nur einen Blick für die ritasverband. „Die Worte und Taten Jesu Bedarfe der Menschen im Lebensumfeld Christi sind unsere Richtschnur“. Das ist Über viele Jahre und teils sogar über haben. Es schadet auch nicht, wenn man der Leitgedanke der Caritas. Caritas be- Jahrzehnte haben der Vorsitzende des sich mit Finanzen auskennt und betriebs- deutet, den Hilfebedürftigen zur Seite zu Caritasrates Heinz-Rudolf Berkenkopf, wirtschaftliches Wissen mitbringt“, denn stehen und nicht nur über Nächstenlie- der stellvertretende Vorsitzende Rein- die Aufgaben des Caritasrates seien viel- be zu reden, sondern zu leben. hard Pauli, Burkhard Edeler, Brigitte fältig. Jasper, Karl-Josef Krekeler, Prof. Dr. „Die Nächstenliebe ist Aufgabe und Ver- Wolfgang Meyer und Pfarrer Franz-Josef Seit Inkrafttreten der neuen Satzung pflichtung eines jeden Christen“, bringt Eckert als beratendes Mitglied in geist- im Jahr 2014 gibt es, wie bereits nahe- es Reinhard Pauli auf den Punkt. Da- lichen Fragen die Caritas ehrenamtlich zu bundesweit in der Caritas, auch in bei sei es egal, ob ehrenamtlich oder begleitet und mit ihrer Berufung belebt, Castrop-Rauxel keine hauptberufliche hauptamtlich. Gleichwohl sei sie auch bevor sie die Herausforderung als Cari- Geschäftsführung mit ehrenamtlichen eine Berufung. Jeder Mensch habe Ga- tasratsmitglied annahmen. Vorstand mehr. Veronika Borghorst lei- 8
Prof. Dr. Wolfgang Burkhard Reinhard Meyer Edeler Pauli 1999: Veronika Borghorst tet nun hauptamtlich als Vorständin die übernimmt die Position Geschicke des Caritasverbandes. Der der Geschäftsführerin vom Caritasrat fungiert als Aufsichtsgremi- scheidenden Geschäftsfüh- um und genehmigt unter anderem den rer Gereon Labusch (links). Verbandshaushalt und entlastet den Vorsitzender Theodor Elting Vorstand. Gemeinsam werden Entschei- (rechts) freut sich auf eine er- dungen der grundsätzlichen Ausrich- folgreiche Zusammenarbeit. tung und Entwicklung diskutiert und entschieden, so steht es in der Satzung: te. Vermehrt rücken die Senioren in den Berkenkopf nicht nehmen, selbst den „Der Caritasrat hat die Aufgabe, über Blick, dies entspricht der demographi- Kochlöffel zu schwingen. alle wichtigen Verbandsangelegenheiten schen Entwicklung. zu beraten und zu beschließen.“ In den vergangenen fünf Jahrzehnten „Außerdem habe der Caritasrat auch ist beim Caritasverband viel passiert. „Unser Caritasverband hat hauptamtli- „die Basis“ mit ihrem caritativen Handeln Zeit für die Generation des Aufbaus, des che Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in im Blick, so Pfarrer Franz-Josef Eckert. Ausbaus und die Impulsgeber für die Zu- den verschiedensten Bereichen“, erklärt Das bedeutet, dass neben all dem „Ver- kunft auch daran zu denken, die Arbeit Heinz-Rudolf Berkenkopf. „Schwer- waltungskram“, den die Führung des in jüngere Hände zu legen, in Hände, punkt bilden die Fachdienste für Kinder, Caritasverbandes mit sich bringt, die die mit Blick auf die christlichen Werte Jugendliche und Familie.“ Zudem sei Mitglieder des Caritasrates auch immer an der Gestaltung des kirchlichen und der Verband auch Träger von Kinderta- ein offenes Ohr für die Caritas in den gesellschaftlichen Lebens wie sie selbst gesstätten. Hinzu kämen weitere Fach- Gemeinden und die Vernetzung haben. nachhaltig mitwirken wollen. Der Appell dienste wie für Migration und Senioren Bei einem Besuch der ehrenamtlich or- lautet: „Caritas(rat) - ich bin dabei!“ sowie die Castroper Tafel und die Sup- ganisierten „Kochgruppe International“ penküche als armutsorientierte Angebo- ließ es sich beispielsweise Heinz-Rudolf 9
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Ehrenamt „Wer nichts tut, macht sich schuldig“ „Die Caritas hält mich jung“, sagt Brigit- Brigitte Jasper: te Jasper aus Ickern. Mit über 70 Jahren „Die Caritas ist sie noch aktives Mitglied im Carita- hält mich jung“ srat und auch sonst in Sachen Caritas vielseitig engagiert und hat dafür bereits das Ehrenzeichen des Deutschen Cari- tasverbandes in Gold erhalten. Wenn Brigitte Jasper gefragt wird, wie sie zur Caritas kam, so lautet ihre Antwort: „.Frau Kaese von der Caritaskonferenz in Ickern ist schuld. Sie hat mich angerufen. Hör mal, wir brauchen Verstärkung bei der Caritas.“ Und Brigitte Jasper sagte „Ja“. So begann ihre Karriere 1980 als Caritäterin – wie sie sich selbst auch be- zeichnet. Sechs Jahre später, im Herbst 1986, wurde sie zur Vorsitzenden der Caritaskonferenzen im damaligen Deka- Eine besondere Eigenschaft der „erprob- Ein weiterer Meilenstein ihrer Arbeit ist die nat Castrop-Rauxel gewählt und gehörte ten“ Ehrenamtlichen ist, dass sie einen Beteiligung an der konzeptionellen Ent- dem Dekanatsleitungsteam mit Christine Blick dafür hat, wo Hilfe gebraucht wird wicklung des Ambulanten Hospizdiens- Kaese und Ilse Schülken an. Seit 1987 ist und entsprechend dazu bedarfsgerechte tes Castrop-Rauxel. sie Mitglied im heutigen Caritasrat (ehe- Projekte initiiert. Das Zitat von Erich Käst- mals Vorstand) des Caritasverbandes. ner „Wer nichts tut, macht sich schuldig“ Mit der Flüchtlingswelle kamen neue eh- „Es hat in Castrop-Rauxel eine lange Tra- ist ihr Motto. „Das heißt zum Beispiel, renamtliche Aufgaben auf sie zu. Sie fand dition, dass die Vorsitzende der Caritas- wer sich nur in den Sessel setzt und dann Mitstreiterinnen und Mitstreiter und bietet konferenzen auch Mitglied im Caritasrat meckert und kritisiert, ist als Ehrenamtler seit dem Sommer 2014 einmal wöchent- ist“, erklärt Jasper. So werde die enge nicht gut zu gebrauchen. Ihm fehlen Herz lich einen Sprachkurs an, organisiert Verbundenheit von ehren- und hauptamt- und Hand und Geistesblitze, um seine Umzüge und sucht Möbel und Haus- licher Caritas auch strukturell deutlich Ideen in die Tat umzusetzen.“ haltswaren für „ihre Schützlinge“. Gleich- und die Zusammenarbeit und Vernetzung wohl vermittelt sie Hilfe durch den Cari- in die Gemeinden hinein gestärkt. Als Caritäterin war Brigitte Jasper maß- tas-Fachdienst Integration und Migration. geblich am Aufbau der Suppenküche Die Zusammenarbeit der verschiedenen im Jahr 1993 und fünf Jahre später am Professionen und Träger ist ihr bei ihrer Ausbau an der Castroper Tafel beteiligt. Arbeit wichtig. 10
Seit über 40 Jahren spendet der Löschzug Wer an seinem Nächsten der Freiwilligen Feu- vorübergeht, der geht auch an Gott erwehr Merklinde die vorüber. Einnahmen aus der Martin Luther Tannenbaum-Aktion dem Caritasverband. Frau Christa Kaese ist am 17. Mai 2019 verstorben. Sie war viele Jahre die Vorsitzende der Caritaskonferen- zen in St. Antonius Ickern. Sie hatte immer ein offenes Ohr für soziale und wirtschaftliche Notlagen. Gerne Derzeit habe sie kein neues Projekt im Jasper. Die ehrenamtliche Flüchtlingsar- unterstützte sie Familien und Kinder, Blick, „aber alte sind immer zu verbes- beit ist mit all ihren Facetten nach wie vor damit diese teilhaben konnten. sern und ausbaufähig“. So schwebe ihr für sie eine Herausforderung. „Ich würde zum Beispiel vor, „dass wir bei unserer mich freuen, wenn ich noch viele „Mittä- Doch als Politikerin fragte sich nach Arbeit mit den Flüchtlingen einen Kreis ter“ finden könnte.“ Ursachen, nach Hintergründen – von Patenfamilien finden. Denn nur so schaute nach vorne, um Verände- können wir den jungen Leuten bei der Die Caritäterin Brigitte Jasper ist sich si- rung bewirken zu können. Integration am besten helfen. Nur so kön- cher: „Das Ehrenamt ist absolut keine Ein- nen wir ihnen ein Stück neue Heimat ge- bahnstraße. Ich habe in den Jahrzehnten Sie war langjähriges Mitglied der ben.“ Denn Integration habe auch etwas nicht nur vieles gelernt an theoretischen Vertreterversammlung des Caritas- mit Geborgenheit und Mitmenschlichkeit und praktischen Dingen, sondern auch verbandes, interessierte sich sehr zu tun. bei den Begegnungen viele Menschen für die vielfältigen Aufgaben und kennenlernen dürfen und immer viel Ver- Dienste. Wichtig war ihr die Ver- „Dazu gehört auch meine „Erfindung“ des trauen und Mitmenschlichkeit erfahren, bindung der ehrenamtlichen und sogenannten „Weltcafe“, auf das ich sehr was mich immer wieder dankbar macht.“ verbandlichen Caritasarbeit. Dabei stolz bin und dafür sehr schnell Mitstreiter hatte sie im Leitungsteam der Ca- finden konnte.“ Einmal an einem Sams- Für ihre Zukunft und für die Caritas ritaskonferenzen immer die ganze tag im Monat treffen sich dort Flüchtlinge wünscht sich Brigitte Jasper: „Ich möch- Stadt Castrop-Rauxel im Blick. und Einheimisch zu einem ausgiebigem te ansteckend wirken auf die Menschen „Klönfrühstück“ in den Räumen der evan- und auf dass sie sich anstecken lassen, Möge sie ruhen in Frieden. gelischen Kirchengemeinde St. Petri. „Da Notwendiges zu tun, um neue Projekte wird gefrühstückt, geredet, gelacht, klei- mit anzuschieben und durchzuführen. ne und größere Probleme werden ange- Gemeinsam Ideen zu entwickeln - viel- sprochen und jeder fühlt sich akzeptiert. leicht für ein neues Stück partnerschaft- Das ist übrigens auch ein wunderbares licher Kirche, das ist mein Traum.“ Beispiel für selbstverständliche ökume- nische Zusammenarbeit“, findet Brigitte 11
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Ehrenamt Den Tagen mehr Leben geben Nina Vogel ist Koordinatorin beim Am- bulanten Hospizdienst Castrop-Rauxel. Für die Dipl.-Pädagogin und Spracht- herapeutin ein Metier, dass sie vor neue Hausforderungen stellt. „Ich habe schon früh Berührungen mit Sterben- den und Verstorbenen gehabt. Der Tod war bei uns kein Tabuthema.“, sagt sie. „Für mich gehört der Tod zum Leben. Nun hat es sich ergeben, dass ich mich auch beruflich in diese Richtung orien- tieren konnte.“ Seit November vergangenen Jahres bringt Nina Vogel Menschen, denen auf- grund ihrer Erkrankung nur noch eine ab- sehbare Lebenszeit zur Verfügung steht tung primär im häuslichen Umfeld erfolgt. den, die weiteren fachlichen Input geben. und ehrenamtliche Sterbebegleiter/innen Aber dem ist nicht so“, erklärt die Koordi- Und gelegentlich besuchen wir auswär- zusammen. Das Leitwort lautet: Dem Le- natorin. „Rund 80 Prozent der Begleitun- tige Veranstaltungen zum Thema ambu- ben nicht mehr Tage geben, sondern den gen finden in stationären Pflegeeinrich- lante Sterbebegleitung.“ Tagen mehr Leben. „Die persönlichen tungen statt. Zudem hat in den letzten und sozialen Wünsche sowie spirituelle Jahren die Zahl der stationären Hospize Zurzeit engagieren sich 22 Ehrenamtliche Bedürfnisse unserer Klienten stehen bei zugenommen und die Hemmschwelle, in der Sterbebegleitung beim Ambulanten der Begleitung im Mittelpunkt.“ sich nach einem Hospizplatz umzusehen, Hospizdienst. In naher Zukunft plant Nina ist längst nicht mehr so hoch. “ Vogel einen neuen Befähigungskurs, um Rund anderthalb Stunden in der Woche neue Interessenten für das Ehrenamt zu schenken die Ehrenamtlichen den ster- Auf ihre ehrenamtliche Aufgabe beim gewinnen. „Der Ambulante Hospizdienst benskranken Menschen Zeit. „Wenn die Hospizdienst werden die Sterbebeglei- versteht sich als Ergänzung zu bestehen- Besuche im häuslichen Umfeld stattfin- ter/innen in Seminaren von Nina Vogel den Hilfsangeboten.“ den, stellt diese Zeit auch für die Angehö- und Gastreferenten sorgfältig vorbereitet rigen eine Entlastung dar“, erläutert Nina und später auch weiter betreut. „Einmal Vogel. Sie bietet ihnen die Möglichkeit, im Monat finden Treffen mit Gelegen- etwas für sich zu tun. „Allgemein geht heit zum gegenseitigen Austausch statt. man davon aus, dass die Sterbebeglei- Ebenso werden Fachreferenten eingela- 12
Ehrensache! Drei Fragen an Nina Vogel Vermittlungsstelle für bürgerliches Engagement Was trägt Ihre Arbeit? Die vielen positiven Eindrücke und Wer sich ehrenamtlich engagieren möch- Rückmeldungen unserer Ehrenamt- te, aber noch nicht genau weiß wie und lichen. Sie empfinden ihre Tätigkeit wo, der ist bei der Freiwilligenbörse Eh- nicht nur als geben, sondern sie sagen rensache! an der richtigen Stelle. Sie ist auch, dass ihre Tätigkeit für sie selbst die Vermittlungsstelle für bürgerschaftli- bereichernd ist. Außerdem ist die Zu- ches Engagement beim Caritasverband. sammenarbeit mit Menschen die Ba- Sie bringt Menschen, die ein Ehrenamt sis, auf der ich gerne arbeite! für sich suchen und Einrichtungen, die ehrenamtliche Betätigungsfelder anbie- Was hat sich für Sie mit Ihrer neuen Auf- ten, zusammen. gabe verändert? Eine Gruppe Ehrenamtlicher hat sich vor Als gläubiger Mensch nehme ich mei- gut zehn Jahren zusammengeschlossen, ne Umwelt noch bewusster wahr - und Nina Vogel um sich des Themas Ehrenamts anzu- auch die Zeit. Wir haben bildlich ge- nehmen. Ehrenamtliche engagieren sich sprochen nur eine Tasse voll Leben und für das Ehrenamt. damit sollte man sorgfältig umgehen. Kontakt/Information: Nina Vogel, Tel: 0 23 05 / 9 23 55 30 Die Ehrensache! ist die Anlauf- und Was wünschen Sie sich für die Zukunft? n.vogel@caritas-castrop-rauxel.de Beratungsstelle für das bürgerliche En- gagement in Castrop-Rauxel. Auch ei- Ich bin optimistisch und bin mir sicher, gene Ideen und Aktionen können bei der dass der Hospizgedanke in unserer Ehrensache vorgestellt und umgesetzt Gesellschaft noch mehr an Bedeutung werden. gewinnen wird. Speziell für unseren Dienst wünsche ich mir, dass das Wis- Kontakt/Information: sen um die ambulante Begleitung in Astrid Dähnke, Castrop-Rauxel größer und selbstver- Telefon: 0 23 05 / 9 20 83 12, ständlicher wird. a.daehnke@caritas-castrop-rauxel.de 13
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Gemeinnützige Arbeit, Festanstellung, Menschen für die Caritas Ehrenamt Manchmal führt der Weg um ein paar altersbedingt endete, aber ihr Einsatz für Ecken zum gewünschten (Berufs-)Ziel die Caritas längst noch nicht vorbei war. wie beispielsweise bei Elisabeth Bau- er. Sie kam 1997 aus Kasachstan nach „Auf der einen Seite freute ich mich ja Deutschland. auf den Ruhestand, aber auf der an- deren Seite fehlte mir die Caritas, die „Für mich war klar, dass ich arbeiten ge- Begegnung mit den Menschen schon hen und auf keinen Fall Sozialhilfe in An- sehr.“ Und so hielt sie weiterhin Kontakt spruch nehmen wollte.“ Sie lernte relativ zu ihren ehemaligen Arbeitskolleginnen schnell die deutsche Sprache, besuch- und Kollegen. Seniorenberaterin Elisa- te über das Arbeitsamt Computerkurse beth Kister schien etwas zu ahnen und und schaute sich immer wieder nach Tä- holte sie schließlich zurück. tigkeitsfeldern um. So bekam sie im Jahr 2000 eine gemeinnützige Tätigkeit beim Ehrenamtlich unterstützt Elisabeth Bau- Caritasverband. Nach weiteren Schulun- er seit 2016 das Angebot für Senioren gen über das Arbeitsamt erhielt sie 2005 „Urlaub ohne Koffer“. Heute hilft sie re- dann ihren ersten befristeten Dienstver- gelmäßig bei der Durchführung des Le- Elisabeth Bauer trag beim Caritasverband und arbeitete secafes. In gemütlicher Runde werden am Empfang. „Das war eine große He- Kurzgeschichten, Gedichte, heitere und rausforderung für mich, aber ich kann- besinnliche Texte vorgelesen, die thema- te die Caritas bald in- und auswendig. tisch aus dem täglichen Leben gegriffen Schließlich war ich die erste Anlaufstel- sind und zum Gespräch und Austausch le“, erinnert sich Ruheständlerin. „Und einladen. jeden Tag kam etwas Neues hinzu.“ „Das macht mir großen Spaß“, schwärmt Die folgenden zehn Jahre vergingen wie Elisabeth Bauer. „Ich serviere Kaffee und im Flug. 2015 hieß es dann Abschied Gebäck, höre mir die Lesungen an und nehmen. Für sie bedeutet das zwar, dass komme auch mit den Gästen ins Ge- ihre Zeit als hauptamtliche Mitarbeiterin spräch. Später helfe ich dann noch beim in der Verwaltung des Caritasverbandes Aufräumen.“ Inzwischen sei sie dort die „gute Fee“, sagt Elisabeth Kister. „Wer sich bei uns engagiert, ist nie allein.“ 14
Suppenküche lädt zur warmen Mahlzeit ein Jedes Jahr zum Namenstag der Hl. Eli- Täglich kommen zwischen 20 und 30 sabeth von Thüringen am 19. Novem- Gäste. Zum Monatsende sind es immer ber öffnet die Suppenküche in der Cari- mehr, weiß das Team der Ehrenamt- tas-Geschäftsstelle am Lambertusplatz lichen aus Erfahrung. In der Gemein- ihre Pforten. Bis Ostern servieren rund schaft schmecke es ihnen noch besser. 40 Ehrenamtliche im Wechsel täglich Die Zutaten für die frisch zubereiteten eine warme Mahlzeit für Bedürftige in Mahlzeiten spenden heimische Super- der Stadt. Auch an den Wochenenden märkte an die Tafel. und Feiertagen sind Ehrenamtliche da, die für eine warme Mahlzeit sorgen, In der Öffentlichkeit stößt das Angebot Zeit für ein Gespräch mitbringen, die auf große Akzeptanz. So geht der Dank da sind. für die Unterstützung in den über 25 Jahren nicht nur an die ehrenamtlichen „Die Suppenküche ist keine Almosen- Helferinnen und Helfer, „von denen ei- ausgabe. Sie ist für Menschen mit gerin- nige schon von Anfang an mit dabei gem Einkommen eine soziale Anlaufstel- sind“, so die Vorständin, sondern auch le. Dort gibt es ist nicht nur eine warme an alle (Einzel-)Spender und Sponsoren. Mahlzeit, die ihnen wichtig ist. Sie hilft Mit ihrer Hilfe ist es zwischendurch so- Die Suppenküche öffnet täglich um den meisten von Armut Betroffenen auch gar möglich, zusätzliche Lebensmittel zu 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr. aus der Isolation ihrer Wohnung heraus- kaufen, die im Regelsortiment der Cast- zukommen und ist so zugleich ein Ort roper Tafel nicht vorhanden sind. Zwischen dem 19. November und der Begegnung und des Austausches Ostern ist montags bis freitags der für Menschen in ähnlichen Lebensla- Begegnungsraum am Vormittag ge- gen“, beschreibt Veronika Borghorst, öffnet. Vorständin des Caritasverbandes, das Angebot. „Sie ist das Wohnzimmer für Kontakt/Information: Menschen, die aus welchen Gründen Nina Diring, Tel: 0 23 05 / 9 23 55 36, auch immer am Rande der Gesellschaft n.diring@caritas-castrop-rauxel.de stehen.“ Zudem sei die Suppenküche für viele Betroffene der einzige feste Punkt in ihrer Tagestruktur. 15
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Menschen für die Caritas Mit „Balu und Du“ fing alles an Annika Reese und Madeleine Ra- destock haben, dort wo sie sich einst ehrenamtlich engagierten, ihre berufli- che Heimat gefunden. Obwohl die bei- den Frauen inzwischen hauptamtlich für den Caritasverband tätig sind, erinnern sie sich noch gern daran, wie alles mit dem Projekt „Balu und Du“ begann. In Anlehnung an Balu und Mogli aus dem Literaturklassiker „Dschungelbuch“ be- gleiten junge Erwachsene ein Jahr lang ein Kind aus Familien mit Unterstüt- zungsbedarf bei der Lebensgestaltung. „Als ich meine „Mogli“ kennenlernte, war sie sechs Jahre alt“, erzählt Annika Ree- se. „Wir haben viel zusammen unternom- men und wir bauten mit der Zeit eine Art Freundschaft auf. Gelegentlich hören wir Annika Reese Madeleine Radestock heute noch voneinander. Für mich ist es spannend zu erfahren, wie sie sie sich entwickelt und war sie jetzt so macht.“ Weise nun in dem Bereich tätig, den sie Jahre alt, als sie ihn kennenlernte. „Das als Balu kennenlernte. Sie wünscht sich, Projekt kannte der Junge schon.“ Sein Heute arbeitet die 25jährige als Sozialar- weiterhin dazu beitragen zu können „dass älterer Bruder habe bereits vor ihm vom beiterin in den flexiblen ambulanten Er- Familien soweit möglich das werden, was „Balu und Du“-Projekt profitiert. So sei ziehungshilfen des Caritasverbandes und sie sein sollten, eine Gemeinschaft“. ihr der Junge ganz aufgeschlossen und unterstützt und begleitet Familien, die erwartungsvoll begegnet. „Es war für uns Hilfe bei ihren Erziehungsaufgaben benö- Für Madeleine Radestock (27) fing die beide schön zum Beispiel kleine gemein- tigen oder mit belastenden Alltagssituati- „Karriere“ bei der Caritas ebenfalls mit same Ausflüge zu unternehmen. onen überfordert sind. Ein Ziel ist, Entlas- dem Projekt „Balu und Du“ an. Sie ent- tung und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, schied sich für das Projekt, weil „ich mir Inzwischen ist Madeleine Radestock Er- damit die Familien ihren Alltag erfolgreich wünschte, etwas Gutes für benachteilig- zieherin in der Integrativen Kindertages- meistern können. So ist sie in gewisser te Kinder zu tun.“ Ihr „Mogli“ war sieben stätte an der Oskarstraße. Demnächst 16
Balu und Du“ ist eine Freiwilligentä- tigkeit, die benachteiligte Kinder im Grundschulalter fördert. Es ist ein bundesweites, wissenschaftlich be- gleitetes Programm. Junge Erwach- sene zwischen 17 und 30 Jahren stehen einem Kind ein Jahr lang als „großer Freund“ oder „große Freun- din“ zur Seite. Mit einem „großen Freund“ oder einer „großen Freundin“ an der Seite un- ternehmen die Kinder Aktivitäten und machen neue Erfahrungen außerhalb wird sie als U3-Fachkraft in die neue Leben zu sammeln, denn „man gibt nicht von Schule. Kindertagesstätte am Meisenweg wech- nur, sondern bekommt auch sehr viel zu- seln. „Die entsprechende Fortbildung hat rück“. Gleichwohl könne ehrenamtliches Ziel ist, Kinder im Grundschulalter, die mir der Caritasverband ermöglicht.“ Auf Engagement ein beruflicher „Türöffner“ - etwas mehr Zuwendung brauchen, die neue Herausforderung freue sie sich wie bei ihnen beiden - sein. in ihrer Entwicklung zu fördern und schon sehr. außerschulische Lernanregungen zu bieten. Annika Reese und Madeleine Radestock sind sich einig: Das Ehrenamt ist eine Kontakt/Information: gute Möglichkeit, als junger Mensch Ines Carralero Neues zu entdecken, sich selbst weiter- Tel. 02305 92355-22 zuentwickeln und Erfahrungen für das i.carralero@caritas-castrop-rauxel.de 17
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Menschen für die Caritas 40 Jahre Kindergarten 1. Oktober 2019: Genau 40 Jahre arbei- reich. Ein ganz besonderer Entwicklungs- tet Ilona Winkler-Gabka an diesem Tag schritt sei für sie die Umstrukturierung in der Integrativen Kindertagesstätte des heilpädagogischen Kindergartens in in der Oskarstraße. Wenn sie von ihrer eine integrative Kindertagestätte gewe- Arbeit erzählt, ist ihre Begeisterung für sen. ihren Beruf zu spüren. „Wir sind ja als heilpädagogischer Kin- „Es war für mich nie eine Frage, dass dergarten den umgekehrten Inklusions- ich mal beruflich etwas mit Kindern ma- weg gegangen. Wir haben nicht Kinder chen wollte“, erzählt die Erzieherin. „Ich mit Behinderung „neu“ in die Einrichtung habe für mich auch ganz bewusst dafür aufgenommen, sondern haben Kinder entschieden, mich um Kinder mit Behin- ohne Behinderung dazu geholt“, erklärt derung zu kümmern.“ Berührungsängste Ilona Winkler-Gabka. „Und das Konzept habe sie nie gehabt. „Für mich war es ist geglückt.“ Nach wie vor entscheiden schon damals selbstverständlich, dass sich Eltern gezielt für die Integrative Kin- Kinder mit Behinderung zu unserer Ge- dertagesstätte, weil sie den Gedanken sellschaft gehören.“ der Inklusion bewusst mittragen. Ilona Winkler-Gabka Als sie 1979 in der Oskarstraße anfing, Bei der Antwort auf die Frage, wie die war die heutige Integrative Kinderta- Kinder es finden, braucht die Erzieherin Wunderbare an ihrer Arbeit sei, „dass gesstätte noch ein heilpädagogischer nicht lange überlegen. „Sie sind neugierig man nicht nur gibt, sondern auch so viel Kindergarten. „Es gab damals nur zwei aufeinander. Sie fragen auch: „Was hast zurückbekommt. Da sind die kleinen und Gruppen. Heute sind es vier“, erinnert du denn? Warum sitzt du im Rollstuhl? großen Entwicklungsfortschritte, die wir sich die 59-Jährige. Nachdem sie einige Die Kinder gehen völlig ungezwungen mit unserer pädagogischen Arbeit errei- Jahre als Zweitkraft eine Kindergruppe ohne Vorurteile miteinander um und ler- chen können, aber auch das gute Gefühl, betreute, übernahm sie die Gruppenlei- nen vor allem auch voneinander.“ dass sich die Kinder bei uns in der Ein- tung und wurde später stellvertretende richtung wohlfühlen“. Der Kontakt zu den Kindergartenleiterin. Dass sie sich für die heilpädagogische Eltern sei ebenfalls gut. Für die Zukunft und nun integrative Betreuung von Kin- wünsche sie sich, „noch bessere Rah- „Es gab immer wieder neue Herausforde- dern entschieden hat, habe sie nie be- menbedingungen, die die Inklusion wei- rungen.“ Gerade im pädagogischen Be- reut, sagt Ilona Winkler-Gabka. Das ter voranbringen“. 18
Frühförderung Spaß im Bällebad Das Aneinanderklackern der bunten In der Regel findet die Einzelförderung Bälle mischt sich mit fröhlichem La- einmal wöchentlich in den Räumlichkei- chen. Die Kinder zwischen zwei und ten der Einrichtung statt. Darüber hinaus vier Jahren haben sichtlich ihren Spaß ist Gruppenförderung möglich. Der För- im großen Bällebad. Eines der Kinder derplan richtet sich nach den Bedarfen greift immer wieder nach einem der ver- des einzelnen Kindes. schiedenfarbigen Bälle, dreht und wen- det sie, hält sie sich an die Nase, um an Nach einer langen Verhandlungszeit bie- ihnen zu schnuppern. tet die Frühförderstelle neben der rein heilpädagogischen Frühförderung seit Die Sinne der Kinder auf besondere Wei- 2018 auch die Interdisziplinäre Frühför- se ansprechen, das ist auch ein Ziel der derung an. „Ein Vorteil der interdisziplinä- Frühförderung. Susanna Flinkerbusch ist ren Maßnahmen ist, dass das Kind, die Leiterin der Frühförderstelle und zugleich Familie und das Lebensumfeld ganzheit- Alle Fachkräfte beobachten die Kinder zuständig für die Heilpädagogische Fach- lich betrachtet werden.“ so Flinkerbusch. in ihrer Entwicklung und planen die ent- beratung beim Caritasverband. sprechende individuelle Förderung. „Der Die Frühförderung des Caritasverban- Familie entstehen keine Kosten. Diese Zu ihr kommen Familien mit Kindern, des ist ein Angebot, das von den Eltern übernimmt auf Antrag der Erziehungsbe- die in ihrer Entwicklung verzögert oder freiwillig in Anspruch genommen werden rechtigten das Kreissozialamt Reckling- behindert sind. In der Frühförderung er- kann. Außer für Castrop-Rauxel sind wir hausen und die jeweilige Krankenkasse,“ fahren die Kinder nachhaltige individu- auch für die Städte Datteln, Oer-Erken- erklärt Flinkerbusch. elle Betreuung und Förderung und die schwick und Waltrop zuständig.“ Eltern Unterstützung beim Umgang mit Am Anfang jeder Förderung steht ein ihren „auffälligen“ Kindern. „Mit der För- Das Team der Frühförderstelle ist daher ausführliches Beratungsgespräch, in dermaßnahme sollte so früh wie möglich ein interdisziplinäres, mit verschiedenen dem die Situation des Kindes geklärt und begonnen werden“, rät Susanna Flin- Professionen. Heilpädagogik, Logopädie das weitere Vorgehen vereinbart werden. kerbusch. „Man kann schon nach der und Ergotherapie werden vorgehalten, Dafür ist noch keine ärztliche Verordnung Geburt anfangen und die Förderung bis die kinderärztliche und psychologische notwendig, aber sie kann auch schon zum Schuleintritt fortführen.“ Zudem eig- Beratung werden in Kooperation mit der gerne direkt mitgebracht werden. ne sich die Frühförderung als nachhalti- Kinderklinik Datteln in der Frühförderstel- ge Unterstützung mit fachspezifischen le gewährleistet. Daneben gibt es noch Kontakt/Information: therapeutischen und medizinischen Be- Kooperationsverträge mit therapeuti- Susanna Flinkerbusch, Tel: 0 23 05 / 3 42 01 handlungsschwerpunkten. schen Praxen, z.B. Physiotherapie. fruehfoerderung@caritas-castrop-rauxel.de 19
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Kindertageseinrichtungen Komm und spiele auch mit mir Im Jahr 2012 wurde die heilpädagogi- sche Kindertagesstätte in der Oskar- straße integrativ. „Steinig war der Weg und für uns und eine große Heraus- forderung“, erinnert sich Leiterin Miri- am Leidag-Tietze an die Zeit der Um- strukturierung vom heilpädagogischen Kindergarten zur Integrativen Kinder- tagesstätte. Doch das Team habe die bürokratischen Hürden und die um- fangreichen Umbauarbeiten der Räum- lichkeiten gern auf sich genommen, um den Kindern mit und ohne Behinderung in Zukunft gemeinsam die bestmögli- che Betreuung zu bieten. „Das Lachen der Kinder motiviert uns nach wie vor jeden Tag aufs Neue.“ Genau genommen bildete die Arbeit mit Menschen mit Behinderung den Grund- Die Tagesbildungsstätte wurde mit Ein- Nach wie vor sind es aber nicht nur die stein für die Gründung des Caritasver- führung der Schulpflicht aufgelöst. Die Kinder, die sie und ihr Team auf Trab bands für die Stadt Castrop-Rauxel vor Kinder im Schulalter besuchten ab dann halten. Es ist auch zum einen der hohe 50 Jahren. Denn damals kümmerten sich die Sonderschule der Stadt Waltrop, die Anspruch an die eigene Arbeit und zum einige Bürger aus der Stadt zunächst Kinder im Vorschulalter den heilpädago- anderen sind es die neuen Gesetze und ehrenamtlich um behinderte Kinder in gischen Kindergarten. Novellierungen bestehender gesetzli- der Villa Vogel, der Tagesbildungsstätte cher Rahmenbedingungen, die verwal- für Menschen mit geistiger Behinderung „Seit 1978 gibt es die gesetzliche Schul- tungstechnisch und strukturell immer an der Wittener Straße. Zudem habe die pflicht für alle Kinder, unabhängig ihrer wieder Veränderungen für den Kinderta- Einstellung der Gesellschaft gegenüber Fähigkeiten und Einschränkungen. In gesstätte-Betrieb mit sich bringen. Menschen mit Behinderung in den ver- den 80er Jahren stand die Forderung gangenen Jahrzehnten einen enormen nach Recht auf Selbstbestimmung und So löste im Jahr 2008 das Kinderbil- Wandel erfahren. der sozialen Integration im Mittelpunkt“, dungsgesetz (KiBiz) des Bundes das erläutert Miriam Leidag-Tietze. Seit 2001 Gesetz für Tageseinrichtungen für Kin- arbeitet sie erst als Erzieherin, später als der (GTK) des Landes ab. „Am 26. März Heilpädagogin in der Kindertagesstätte 2009 trat das Übereinkommen der Ver- in der Oskarstraße. einten Nationen über die Rechte von 20
Menschen mit Behinderungen in Kraft und setzte neue Maßstäbe“, blickt Miri- am Leidag-Tietze zurück. „Die Vertrags- staaten wie auch Deutschland verpflich- ten sich, ein inklusives Bildungswesen zu schaffen.“ 2010 beschloss die Landesregierung eine schrittweise Revision des KiBiz. Die ers- te Revisionsstufe gilt seit dem 1. August 2011. „Unter anderem wurde der Perso- 1977: Umwandlung der Caritas Tagesbildungsstätte in eine Sonderschule für nalschlüssel für die U3-Betreuung durch geistig behinderte Kinder. zusätzliche Personalkraftstunden verbes- sert und die Elternbeitragsfreiheit im letz- ten Jahr vor der Einschulung eingeführt“, Miriam Leidag-Tietze. „Diese Therapie Das Angebot für Kinder im Vorschulalter führt die Kindertagesstätten-Leiterin aus. ist vorrangig für Kinder mit besonderem wird erweitert. Im Frühjahr 2020 wird die Die zweite Revisionsstufe, sieht seit 1. Förderbedarf gedacht“. Aber auch Kin- Kindertageseinrichtung am Meisenweg August 2014 verbesserte Bildungschan- der aus den Regelgruppen nehmen dar- eröffnet. Da der Bedarf an Kindergar- cen und Bildungsgerechtigkeit für die an teil.“ So fährt einmal wöchentlich eine tenplätzen sehr hoch ist, wird dort eine Kinder vor. Seit 2016 bis heute stünden achtköpfige Gruppe in Begleitung von fünfgruppige Einrichtung gebaut. An- zudem die Kindpauschalen im Mittel- zwei Pädagogen nach Waltrop. meldungen sind jetzt schon möglich. punkt der Revision. Seit 2013 darf sich die Kindertagesein- „Als ich in die Oskarstraße kam, hatte richtung zudem Familienzentrum nen- Kontakt/Information: ich so gut wie keine Erfahrung im Um- nen. Familienzentren sind Anlaufstellen Miriam Leidag-Tietze gang mit Kindern mit Behinderung“, sagt für die ganze Familie. Familienbildung, Tel: 0 23 05 / 8 17 60 die 39-Jährige. Die Ausbildungsrichtlini- Familienberatung und Kinderbetreuung kindergarten@caritas-castrop-rauxel.de en hätten diesen Bereich gar nicht abge- sind vernetzt und bieten einen Überblick deckt. „Es war für mich wie ein Sprung über Angebote für Familien im Stadtteil, ins kalte Wasser. Es gab aber Fort- und der Familienzentren selbst wie beispiels- Weiterbildungsangebote. Die spätere weise Familien- und Erziehungsbera- Ausbildung zur staatlich anerkannten tung, Elterncafe sowie Krabbel-, Spiel Heilpädagogin hat der Caritasverband und Bewegungsgruppen. Zur Zeit hält ermöglicht.“ die Integrative Kindertagesstätte in der Oskarstraße 28 Regelplätze und bis zu Das Betreuungsangebot und die För- 26 Heilpädagogische Plätze für Kinder dermöglichkeiten in der Integrativen im Alter zwischen zwei und sechs Jah- Kindertagesstätte in der Oskarstraße ren aus Castrop-Rauxel, Datteln, Oer-Er- sind vielfältig. „Ein zusätzliches Ange- kenschwick und Waltrop vor. bot unserer Einrichtung ist zum Beispiel das Heilpädagogische Reiten“, erzählt 21
1969 50 Jahre Caritas für 2019 Castrop-Rauxel Tafel International Eine kulinarische Reise um die Welt Türkischer Kisir (Bulg ursalat) Seit fast drei Jahren treffen sich Frau- Tafel Zubereitung tung ca. 30 Minuten en und Männer, um gemeinsam zu Freu(n)de Zwei Gläs Gläser Bulgur in einen Schüssel geben. 2 Gläser Anschließen kochen, zu essen und Gemeinschaft ieß d zwei Gläser heiße dazu gebe s Wasser Bulgur eben.Schüssel zudecken quellen lassen und Bulgur las . 1 Zitrone zu erleben. Das Kennenlernen der ver- Die Zwiebebe eln und eine Knoblauch 1El Paprikamark zehe 2El Tomatenmark schiedenen Gerichte fordert und för- zerkleinern. nern Alles in ein eine Pfanne geben mit Olivenöl Salz und Pfeffer Lauchzwiebeln dert Verständnis, Kommunikation und bedecken en uund anbraten. Die Lauch ½ bunt Petersilie chzzwiebeln und die Peters hacken.Die ilie klein 2 Zwiebeln Die Zitronen pressen. Begegnung. Es macht allen Spaß und Die restlic geben und ich hen Zutaten zu den Zwieb nd noch etwas anbraten. eln 1 Knoblauchzehe Olivenöl jeder und jede probiert neugierig, was Zwiebel Mis gut verme Mischung zum Bulgur mengngen. geben und Salatblätter zum Dekorieren gekocht wurde. Die Peters rsilie ili ilie e und die Lauchzwieb el dazuge- Für vegan 4-6g Persone 4-6 Pe n ben, noch mal gut umrü hren. Zum Schluss den Zitron ensaft hinzugeben und nochmal gut vermi schen. Ein weiteres wichtiges Moment bei den Mit SalatblätterZeresh k Polo Dekorieren . mit Hähnchen „deutschen“ Gerichten war und ist, dass Zubereitung die Kundinnen und Kunden der Castro- ca. 60 Minuten Reis: Für das Hähnchen: per Tafel lernen, aus den angebotenen Reis waschen, bis das Wasser klar TL Safran in einem Mörser mahlen, ist. ¼ mit 25 1 Zwiebel 1 TL Kurkuma Lebensmitteln gesundes und abwechs- ml kochendem Wasser aufgieße Seite stellen. Den Reis ca. 10 Min n und zur in einem 4 Lorbeerblätter Topf mit Salzwasser kochen (er sollte ¼ TL Safranfäden lungsreiches Essen zu kochen. dente sein) und anschließend in al einem Sieb abgießen. In dem Topf Butter erhitzen Salz, Pfeffer , 50 ml Für den Reis: kochendes Wasser und 2 Eßl Safranw 4 Tassen Basma- asser zufügen und den abgetropften Reis ku- ti-Reis Dank einer Förderung gelförmig schichten. Den Deckel des Topfes in ein Geschirr tuch 1 TL Salz ¼ TL Safran einschlagen und den Reis bei niedrige des Bundesverbandes Tempera T den tur 45 Min dämpfen. Auf dem Bo- d entsteht eine Reiskruste, die r 1 EL Butter Für die Berberitze: auf einem der Tafeln in Deutsch- extra e Teller serviert wird. 200 g Berberitze* 1 EL Butter land war und ist dieses s Hähnche H Zwiebeln Z n: schälen und achteln, in einer 3 EL brauner Zucker ¼ TL Zimt großen g Projekt möglich. Kurkuma K Pfanne mit Öl anbraten und mit bestreuen. Hähnchenkeulen auf die 3 EL Soße von fertigen Hähnchen- Zwiebeln Z legen, mit Safran bestreuen, keulen Das Kochbuch wird ab Für 4 Personen 1969 2019 Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel e.V. dem 4. Juli verkauft. Der er Erlös wird für das Projekt ekt GEHmeinsam eingesetzt. zt. 22
Eine neue Heimat in Migration einem fremden Land 1997: Das Thema „Migration und Integration“ war auch schon Thema Seit jeher sind Menschen immer wieder bei der Bewältigung von Kriegs- und im Sommerlager der Kinder in Wes- auf der Flucht vor Naturkatastrophen, Fluchttraumata machen ebenfalls einen ternohe Verfolgung und Kriegswirren. Viele fin- großen Teil ihrer Arbeit aus. den eine neue Heimat in einem ihnen zunächst fremden Land. Sie erfahren „Eines unserer Ziele ist, individuelle Ori- Für das Netzwerk mit den ehrenamtli- Hilfe und fassen Fuß. Auch der Cari- entierungshilfen für eine gelingende In- chen Initiativen und den Dolmetscher- tasverband Castrop-Rauxel beteiligte tegration in Deutschland zu vermitteln.“ pool ist die Ehrensamtkoordinatorin sich mit verschiedenen Projekten an Immer wieder begegnen ihr dabei auch Astrid Dähnke zuständig. „Das schöne der Ersthilfe für Geflüchtete während Einzelschicksale, die sie berühren. „In ei- ist, das inzwischen auch zahlreiche Ge- der Flüchtlingswelle 2015/2016. Ging nem Fall benötigte beispielsweise ein Kind flüchtete sich ehrenamtlich zum Beispiel es damals zunächst darum, die Erst- einer Familie spezielle medizinische Hilfe als Dolmetscher einbringen“, erklärt die versorgung zu sichern, steht heute die in einer Hamburger Klinik. Wir konnten Koordinatorin. Zurzeit betreut sie fast 200 nachhaltige, zukunftsorientierte Inter- das möglich machen.“ Nach wie vor sei Ehrenamtliche, die mit zahlreichen ver- grations- und Migrationsarbeit im Mittel- der Beratungsbedarf hoch, erläutert Lisa schiedenen Projekten Flüchtlingen Hilfe punkt. Lisa Gröne und Klaus Meyer sind Gröne. „Im vergangenen Jahr haben wir und Unterstützung anbieten. Sie werden die Ansprechpartner beim Fachdienst für unser ganzes Einzugsgebiet mit Cast- entweder vom Caritasverband als Träger für Integration und Migration beim Cari- rop-Rauxel, Oer-Erkenschwick, Marl und unterstützt, von Kirchengemeinden ini- tasverband, der im Januar 2016 offiziell Datteln rund 2900 Beratungen gezählt.“ tiiert oder von gemeinnützigen Vereinen seine Arbeit aufnahm. Sie bieten seit- organisiert. dem kompetente Hilfe für Flüchtlinge im Ihr Kollege Klaus Meyer ist Ansprechpart- Asylverfahren und mit einem gesicher- ner, wenn es um Aufenthaltsfragen und Das Angebot ist vielfältig. Es reicht von ten Aufenthaltsstatus, Migranten sowie sozialrechtliche Themen sowie um die In- ehrenamtlicher Beratung über Deutsch- Spätaussiedler und EU-Bürger an. tegration bei Bildung, Ausbildung und Ar- kurse, der Kinderkleiderkammer „CarLa“ beit geht. Außerdem fallen die Familien- und die Castroper Tafel bis hin zur „Koch- „Das Beratungsspektrum ist weit ge- zusammenführung und Netzwerkarbeit in gruppe International“ sowie Nähgruppen fasst“, sagt Lisa Gröne. Zu ihren Aufga- sein Ressort. „Das ist schon eine Heraus- für Frauen - Angebote, die aus der Stadt ben gehört unter anderem die Migrations- forderung. Man kann keine Wunder voll- nicht mehr wegzudenken sind. beratung von erwachsenen Zuwanderern bringen, aber in vielen Fällen erfolgreich über 27 Jahre mit festem Aufenthalts- helfen. So war beispielsweise zu Beginn Kontakt/Information: status innerhalb der ersten drei Jahre. der Flüchtlingswelle eine junge schwan- Fachdienst Migration, „Ausnahmen sind jüngere Menschen mit gere Frau bei uns in Castrop-Rauxel un- Lisa Gröne, Tel: 0 23 05 / 9 20 83 16, erwachsenenähnlichen Problemen und tergebracht und ihr Mann in Aachen.“ l.groene@caritas-castrop-rauxel.de, Menschen mit einer guten Bleibepers- Als dann das Paar nach etlichen Bemü- Klaus Meyer, Tel.: 0 23 05 / 9 20 83 12, pektive wie Geflüchtete aus Syrien, Iran, hungen wieder zusammen fand und sein k.meyer@caritas-castrop-rauxel.de Irak, Eritrea und Somalia.“ Gespräche zu Glück kaum fassen konnte, sei ihm das Astrid Dähnke, Tel: 0 23 05 / 9 20 83 12, Zukunftsperspektiven und Unterstützung schon nahe gegangen. a.daehnke@caritas-castrop-rauxel.de 23
Sie können auch lesen