Kleine Radprofis Der sichere Weg in die Verkehrsrealität - Ein Ratgeber für Eltern
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Idee und Konzeption Der Leitfaden basiert auf der Publikation „Kind & Rad – Ein Leitfaden für Eltern“, die 2010 im Rahmen des EU-Projekts LIFE CYCLE entstand. Die Erstauflage wurde von der FGM konzipiert und aus den Mitteln des Fonds Gesundes Österreich, des Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds und der Executive Agency for Health and Consumers gefördert. Herausgeber und Kontakt Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Abteilung II/Infra4 – Gesamtverkehr Radetzkystraße 2, 1030 Wien infra4@bmvit.gv.at www.bmvit.gv.at Inhaltliche Erarbeitung und Gestaltung Forschungsgesellschaft Mobilität – FGM Schönaugasse 8a, 8010 Graz www.fgm.at Druck Ueberreuter Print GmbH 3. Auflage Wien, März 2014
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Liebe Eltern! Mit den Kindern gemeinsam den Stra- ßenverkehr zu entdecken und sie auf das richtige Verhalten im Straßenver- kehr vorzubereiten, ist ein spannen- des Erlebnis für die ganze Familie! Für Kinder ist es wichtig, aktiv, also zu Fuß oder mit dem Fahrrad, am Straßenver- kehr teilzunehmen, um so die richtigen Verhaltensweisen zu erlernen und sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Ziel des vorliegenden Leitfadens ist es, Ihnen zu helfen, Ihr Kind auf das Rad- fahren im Straßenverkehr vorzuberei- ten, und Ihnen die dazu notwendigen Tipps zu geben. Zudem werden auch die als „Fahrradpaket“ beschlossenen Neuerungen für den Radverkehr in der Straßenverkehrsordnung kurz vorge- stellt, um Ihren Kindern und Ihnen einen ungebremsten Fahrspaß mit dem Rad zu ermöglichen. Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel vo- ran und zeigen Sie Ihrem Kind, wie gut die alltäglichen Wege und Freizeitaus- flüge mit dem Fahrrad zu bewältigen sind! Alois Stöger Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Die Vorteile des Radfahrens 6 Radfahren als flexible Mobilitätslösung Radfahren als gesunde Alternative Radfahren schützt die Umwelt Radfahren zur aktiven Wahrnehmung der Umgebung Radfahren macht Spaß Die passende Ausrüstung 9 Tipps zum Kauf des richtigen Fahrrads Das verkehrssichere Fahrrad Kinder und ihre Fähigkeiten im Straßenverkehr 14 Übungen im Hof 16 Achter fahren Der Blick zurück Einhändig fahren Slalom fahren Heiße Lava Auf- und absteigen Untergrund Langsam fahren Zielgenau bremsen Abstände einschätzen Das richtige Linksabbiegen Radfahren in der Verkehrsrealität 20 Das richtige Trainingsgebiet 10 wichtige Verhaltensregeln Wichtige Verkehrsregeln Wichtige Verkehrszeichen Die freiwillige Radfahrprüfung 26 Anforderungen, Ablauf, Verkehrserziehungsgarten Wie geht es nach der Radfahrprüfung weiter? Roller, Micro-Scooter, Trendsportgeräte 29
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Radfahren als flexible Mobilitätslösung Etwa 50 % der von uns in der Stadt zu- zudem für Kinder wichtige Lernwege, rückgelegten Wege sind kürzer als fünf die dazu beitragen, dass sich Kinder im Kilometer und können bequem, schnell Straßenverkehr richtig verhalten. Sie er- und kostengünstig mit dem Fahrrad be- höhen die Radfahrkompetenz und verrin- wältigt werden. Wege, die zu Fuß oder gern die Zahl der „Elterntaxi“-Fahrten. mit dem Fahrrad erfahren werden, sind Radfahren als gesunde Alternative Tägliche Bewegung ist für Kinder und Bewegung, die Puls- und Atemfrequenz Erwachsene eine wichtige Grundlage, erhöht, reduziert das Risiko von Herz- um die eigene Gesundheit zu erhalten. Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Wie Erkenntnisse der Weltgesundheits- Kinder haben einen noch größeren Be- organisation (WHO) zeigen, reicht für darf an täglicher Bewegung. Radfahren Erwachsene bereits eine halbe Stunde ist ein ideales Mittel, um bereits im All- Bewegung pro Tag aus, um positive Aus- tag das Bewegungspensum zu erfüllen, wirkungen auf Körper und Geist zu er- das Kinder benötigen, um gesund und fit zielen. Eine leicht anstrengende Art der zu bleiben. Radfahren schützt die Umwelt Radfahren ist umweltfreundlich – je den freigesetzt. Auch zum Erreichen der mehr RadfahrerInnen in einer Stadt un- Klimaschutzziele kann die Erhöhung des terwegs sind, desto weniger Luftschad- Radverkehrsanteils einen wichtigen Bei- stoffe wie Feinstaub und Stickoxide wer- trag leisten. Radfahren zur aktiven Wahrnehmung der Umgebung Das Fahrrad ermöglicht es uns, unsere Orientierungsfähigkeit, die Gefahren- Umgebung bewusst wahrzunehmen und wahrnehmung, die Bewegungsfähigkeit uns räumlich besser zu orientieren. Zu- sowie die Selbstständigkeit. Eine aktive fußgehen und Radfahren erhöhen das Mobilität fördert Kinder in ihrer persön- räumliche Vorstellungsvermögen, die lichen Entwicklung. Radfahren macht Spaß Kinder lieben es, mit dem Rad unterwegs der tägliche Weg zur Schule mit dem zu sein. Sie genießen es, die eigene Um- Rad zurückgelegt werden. gebung auf dem Rad zu erfahren. Aus Lassen Sie sich darauf ein und begleiten dem in der Kindheit verwendeten Spiel- Sie Ihr Kind auf dieser Entdeckungsrei- zeug wird nach und nach, spätestens se auf seinen Alltagswegen durch den aber ab dem zwölften Lebensjahr, das Straßenverkehr! Sie werden sehen, es Verkehrsmittel Fahrrad. Dann kann auch wird auch Ihnen gefallen. 7
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Die passende Ausrüstung Tipps zum Kauf des richtigen Fahrrads Die richtige Wahl beim Kauf eines Fahr- Qualität des Fahrrads, damit das Fahr- rads für Ihr Kind ist ausschlaggebend für vergnügen Ihres Kindes nicht unnötig den Spaß und die Sicherheit, die Ihr Kind durch technische Pannen beeinträchtigt mit dem Rad haben wird. Nehmen Sie wird. Fahrräder für Kinder verlieren im sich also Zeit für die richtige Entschei- Übrigen kaum an Wert und können ent- dung! Suchen Sie zusammen mit Ihrem weder an Geschwister weitergegeben, Kind das passende Fahrrad aus – Ihr im Fahrradhandel eingetauscht oder ein- Seit 2013 gilt die neue Fahrradver- Kind sollte es noch im Fahrradfachge- fach wieder verkauft werden. ordnung. Detaillierte Informationen schäft Probe fahren. Lassen Sie sich be- dazu finden Sie auf der Internetseite raten und achten Sie vor allem auf die des bmvit unter: Größe des Fahrrads und darauf, dass Ihr Wichtig ist, dass Ihrem Kind das Fahr- Kind die Bremsen gut erreichen und be- rad gefällt, damit es gerne damit fah- www.bmvit.gv.at/verkehr/strasse/ tätigen kann. Wichtig ist auch die gute ren wird! recht/stvo/fahradvo.html Das verkehrssichere Fahrrad Laut der Fahrradverordnung muss ein Fahrrad folgende Ausstattung haben: 1 Klingel 2 voneinander unabhängige Bremsen Vorne: • Weißes oder hellgelbes Vorderlicht • Ruhendes, nicht blinkendes Licht • 1 weißer Rückstrahler Hinten: • Rotes Rücklicht • Ruhendes oder blinkendes Licht • 1 roter Rückstrahler Die Rückstrahler können auch ein in- tegrierter Bestandteil des Vorder- oder Rücklichts sein Gelbe Reflektoren an den Pedalen Reflektoren an den Reifen (z. B. ring- förmiges Reflektorband, „Katzenaugen“ oder Reflektorstäbchen für die Speichen) 9
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Fahrradgröße Die richtige Größe und die Höhenein- nicht effizient treten. Außerdem ist das stellung des Fahrrads sind sehr wich- Rad dann nicht bequem zu fahren. Für tig, damit Ihr Kind bequem und sicher die ersten Versuche sollte das Fahrrad fahren kann. Ist das Fahrrad zu groß einen eher tiefer liegenden Einstieg auf- oder zu klein, kann Ihr Kind das Rad nur weisen, damit das Auf- und Absteigen erschwert und unsicher benutzen und nicht zum Problem wird. Machen Sie den Test 1. Lassen Sie Ihr Kind den Ellbogen am hinteren Ende des Sattels anlegen und den Unterarm waagrecht nach vorne halten. Der Lenker sollte sich bei den Fingerspitzen befinden. 2. Wenn der Sattel richtig eingestellt ist, muss das Kind mit ausgestrecktem Bein mit der Ferse zum Pedal kommen und mit den Zehenspitzen den Boden berühren. Die Stellung des Lenkers und Sattels sollte regelmäßig kontrolliert werden, denn Kinder wachsen schnell. Bremsen Lassen Sie Ihr Kind die Bremsen beim kann. Es gibt unterschiedliche Modelle Fahrradkauf testen und vergewissern von Bremsen, die meisten Kinderfahrrä- Sie sich, dass Ihr Kind die Bremsen gut der weisen Felgenbremsen (Cantilever- mit den Händen erreichen und betäti- Bremsen oder V-Brakes) auf. Eine Rück- gen kann. Liegen die Bremsen zu weit trittbremse empfiehlt sich vor allem bei weg, kann Ihr Kind diese in vielen Fällen kleineren Kindern, da sie leichter zu nicht erreichen oder muss eine Haltung betätigen ist und die Kinder auch noch einnehmen, die es nicht zulässt, dass es nicht über die notwendige Kraft zum sich auf die Umgebung konzentrieren Betätigen von Handbremsen verfügen. Machen Sie den Test Zeichnen Sie eine Linie mit Kreide quer über den Boden. Lassen Sie Ihr Kind zü- ~4 m gig auf diese Linie zufahren und beim Überqueren der Linie den Bremsvorgang beginnen. Messen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind den Abstand zwischen der markierten Linie und der Stelle, an der das Fahrrad zum Stehen gekommen ist. Der Abstand zwischen dem Vorderrad und der Linie sollte bei trockener Fahr- bahn idealerweise vier Meter oder weni- ger betragen. 10
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Reifen Reifen mit glatter Oberfläche haben auf streifen am Reifen sind eine Alternative der Straße ein besseres Brems- und Kur- zu Speichenreflektoren. Achten Sie da- venfahrverhalten als Reifen mit grobem rauf, dass die Reifen immer gut aufge- Profil. Ideal sind daher Reifen mit einem pumpt sind. Der optimale Luftdruck ist nach innen gehenden Profil. Reflexions- auf den Reifen angegeben. Schaltung Eine 3- bis 7-Gang-Nabenschaltung ist aber nicht unbedingt notwendig. für Kinderräder sinnvoll, da sich diese Anfangs werden Kinder hauptsächlich Art der Schaltung auch im Stand schal- mit einem Gang unterwegs sein, das ten lässt. Die Anzahl der Gänge hängt Gewöhnen an eine Schaltung dauert ein auch von der Topographie der Wohn- bisschen. umgebung ab. 24 oder mehr Gänge sind ~ 10 cm Lenker und Griffe Die Griffe sollten rutschsicher sein und sollte er mindestens fünf bis zehn Zen- an den Enden eine Verdickung haben. timeter vor dem Sattel enden. Wird der Lenker um 90 Grad gedreht, Kettenschutz, Kotbleche und Fahrradständer Kettenschutz und Kotbleche schützen vor was zu einem Sturz führen kann. Ein Schmutz am Gewand. Ein Kettenschutz Fahrradständer sorgt dafür, dass das Rad verhindert auch, dass sich die Hose oder stabil abgestellt werden kann. die Schuhbänder in der Kette verfangen, Der passende Sattel Für kurze Fahrten innerhalb des Wohn- Grad nach vorne geneigter Winkel die umfeldes sollte das Kind aufrecht sitzen. angenehmere und kraftsparendere Sitz- Hier empfiehlt sich ein breiterer, leicht haltung. Für solche Fahrten empfiehlt gepolsterter und gefederter Sattel. sich ein schmaler Sattel. Allgemein gilt: Bei längeren Fahrten, beispielsweise ei- Ihr Kind soll selbst entscheiden dürfen, ner Radtour in der Freizeit, ist ein um 45 welcher Sattel am bequemsten ist! 11
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Bekleidungstipps Prinzipiell sollten beim Radfahren kei- von Jacken etc.) sollten fest zugebunden ne zu langen Kleidungsstücke getragen sein. werden. Lange Röcke sollten vermieden Bei Schlechtwetter empfehlen sich Re- werden und weite Hosenbeine sollten genjacke und Regenhose, an kälteren mithilfe eines Klack-Bandes zusammen- Tagen Handschuhe und Haube. gehalten werden, damit sie sich nicht in Ist die Sicht schlecht (z. B. bei Nebel, in der Kette verfangen können. Sind kei- der Dämmerung und im Dunkeln), emp- ne Hilfsmittel zur Hand, kann die Hose fiehlt es sich auch, reflektierende Klei- auch einfach in die Socken gesteckt wer- dung zu tragen, um selbst besser gese- den. Alle Bänder (Schuhbänder, Bänder hen zu werden. Beleuchtung Bei Fahrten im Straßenverkehr ist für Aufstecklichter die gewünschten Anfor- eine der Fahrradverordnung entspre- derungen. Hier sollten Sie sich auf jeden chende Beleuchtung des Fahrrads zu Fall für LED-Lichter entscheiden, da die- sorgen. Nabendynamos sind eine kom- se weniger Energie verbrauchen. Bitte fortable und verlässliche Lösung, da die beachten Sie jedoch, dass nicht alle im Lichtanlage so immer am Fahrrad mitge- Handel erhältlichen Aufstecklichter die führt wird und während der Fahrt Strom in der Fahrradverordnung vorgegebene für das Fahrradlicht erzeugt wird. Beim Lichtstärke erfüllen. Kauf sollten Sie darauf achten, dass Achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei der Dynamo eine „Standlicht-Funktion“ schlechten Sichtverhältnissen (z. B. in aufweist, damit das Licht auch bei Still- der Dämmerung oder bei starkem Re- stand des Rades nachleuchtet. Natürlich gen) die Fahrradbeleuchtung einschal- erfüllen auch viele batteriebetriebene tet! Machen Sie den Test – Wie gut ist Ihr Licht? Entfernen Sie sich ca. 100 Meter von ei- nem/einer RadfahrerIn, der/die ein Fahr- radlicht eingeschaltet hat. 100 Meter entsprechen in etwa sechs Häuserlängen. Das Fahrradlicht soll auf diese Entfernung und bei guter Witte- rung gut sichtbar sein. ~100 m 12
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Tipps beim Helmkauf Kinder bis zum zwölften Lebensjahr müs- tes Prüfzeichen haben: TÜV-GS, ANSI, sen beim Radfahren einen Fahrradhelm SNELL oder Europäische Norm EN 1078. tragen. Dies gilt im Übrigen auch für Testen Sie, ob Ihr Kind das Kinnband Kinder, die im Kindersitz, Fahrradanhän- selbst öffnen und schließen kann – das ger oder Lastenrad transportiert werden. Band sollte eng am Unterkiefer anlie- Ein guter Helm umschließt den Kopf gen, darf aber nicht einschneiden. Ein und bedeckt Stirn, Schläfen und Hin- Helm mit Lüftungsschlitzen ist im Som- terkopf. Die Ohren müssen frei bleiben mer angenehm luftig, sollte aber mit und der Helm muss gut sitzen, sodass er einem Innennetz ausgestattet sein, da weder in den Nacken noch in die Stirn sich sonst Insekten im Helm verfangen rutscht. Zwischen Band und Unterkiefer können. sollte nur noch ein Finger Platz haben. Vergessen Sie nicht, selbst mit gutem Achten Sie darauf, dass die Sicht Ihres Beispiel voranzugehen und ebenfalls ei- Kindes nicht durch den Helm beeinträch- nen Helm zu tragen, wenn Sie mit Ihrem tigt wird. Der Helm sollte ein anerkann- Kind unterwegs sind. Machen Sie den Test Testen Sie mit Ihrem Kind, ob der Helm richtig sitzt und damit auch wirklich gut schützt. Der Test sollte am besten vor einem Spiegel durchgeführt und vor Helmschale jeder Fahrt wiederholt werden. 1. Helm aufsetzen, Kopfring festziehen und das Gurtband unter dem Kinn schließen. Die Helmschale mit bei- den Händen ergreifen und zur Seite drehen. Der Kopf Ihres Kindes muss sich sofort mitbewegen. Lässt sich der Helm ohne gleichzeitige Kopfbewe- gung drehen, ziehen Sie den Kopfring straffer. Verschluss für Vorderes Gurtband den Kopfring 2. Den Helm mit beiden Händen fest- halten und versuchen, ihn nach vorne zu kippen. Lässt sich der Helm über Hinteres Gurtband Kinnband die Augen oder gar bis zur Nase kip- pen, müssen Sie das hintere Gurtband straffer ziehen. Kinnbandverschluss 3. Versuchen Sie, den Helm in den Na- cken zu schieben. Lässt sich der Helm so weit nach hinten schieben, dass die Stirn freiliegt, müssen Sie das vordere Gurtband und das Kinnband straffer ziehen. 4. Ziehen Sie den Helm nach oben – lässt sich der Helm mehrere Zentimeter auf und ab bewegen, dann müssen Sie das Kinnband straffer ziehen. 13
Kinder und ihre Fähigkeiten im Straßenverkehr Wie nimmt Ihr Kind den Straßenverkehr regeln sowie das richtige Einschätzen schiedene Stadien der Wahrnehmung eigentlich wahr? Ab wann ist es bereit, von Geschwindigkeiten und Distanzen und Konzentration. Als Eltern sollten Sie selbstständig am Verkehr teilzunehmen? – Fähigkeiten, die für eine sichere Teil- diese Einschränkungen der Wahrneh- Worauf sollten Sie als Eltern besonders nahme am Straßenverkehr erforderlich mungsfähigkeit berücksichtigen, wenn achten? sind. Während die meisten motorischen Sie mit Ihrem Kind mit dem Rad im Stra- Fähigkeiten bei ausreichender Übung ßenverkehr unterwegs sind. Kinder beginnen mit etwa vier Jahren mit dem Rad bis zum Alter von acht bis Rad zu fahren, bereits 90 % der Fünf- zehn Jahren ausgebildet sind, dauert die Unterschätzen Sie daher bitte nicht, wie jährigen besitzen ein Fahrrad. Aus dem Entwicklung der zum Verständnis des wichtig es ist, mit Ihrem Kind aktiv am in der Kindheit verwendeten Spielzeug Straßenverkehrs notwendigen geistigen Straßenverkehr teilzunehmen, um es wird nach und nach – spätestens aber Fähigkeiten noch bis zu einem Alter von ideal auf die Zeit vorzubereiten, in der ab der vierten Schulstufe – das Ver- 12 bis 14 Jahren an. Kinder durchlaufen es allein im Straßenverkehr unterwegs kehrsmittel Fahrrad, das durch den Er- alters- und entwicklungsbedingt ver- sein wird. werb eines Fahrausweises im Rahmen der freiwilligen Radfahrprüfung zusätz- Alter Entwicklung lich an Attraktivität gewinnt. 4 Das Fahrrad als Spielzeug; motorische Fähigkeiten werden erlernt Auch wenn viele Kinder bereits im Alter 5 Eigenes Fahrrad meist vorhanden; spielerisches Lernen von vier Jahren die motorischen Fähig- 6 Blickfeld bis zu 70 % ausgeprägt; egozentrische Sichtweise des Kindes keiten mitbringen, die notwendig sind, um ein Fahrrad zu lenken, sind sie den- 7 Lokalisierung von Geräuschen beginnt noch mit den komplexen Situationen im 8 Motorische Fähigkeiten gut ausgeprägt; Konzentrationsfähigkeit und realen Verkehrsgeschehen überfordert. Abschätzen von Geschwindigkeit beginnt Erst mit steigendem Alter erlangen sie Schritt für Schritt die Fähigkeiten, um 9 Räumliches Sehen wird besser; egozentrische Sichtweise wandelt sich allein im Straßenverkehr zurechtzukom- 10–12 Entwicklung der geistigen Fähigkeiten; Blickfeld ausgeprägt; das Rad men. Dazu zählen das Erkennen von wird zum Verkehrsmittel; erste Teilnahme im Straßenverkehr Gefahren, ein Verständnis für den Stra- ßenverkehr, das Begreifen von Verkehrs- 13–14 gute Konzentrationsfähigkeit; Teilnahme im Straßenverkehr nimmt zu 14
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Konzentrationsfähigkeit Blickfeld Lokalisierung von Geräuschen Erst ab etwa acht Jahren sind Kinder fä- Das Blickfeld ist bei Kindern in der ersten Kinder bis zu sechs Jahren haben noch hig, sich über eine längere Zeit hinweg Schulstufe erst zu 70 % ausgeprägt. Bis Schwierigkeiten damit, die Verkehrsge- (z. B. auf die Gesamtdauer des Schulwe- zum Abschluss dieses Entwicklungspro- räusche richtig zu orten und damit die ges) zu konzentrieren. Die Entwicklung zesses, etwa mit dem zwölften Lebens- Entfernung und Richtung, aus der ein der Konzentrationsfähigkeit ist sogar erst jahr, sind die horizontalen und vertikalen Fahrzeug kommt, genau einzuschätzen. mit 14 Jahren komplett abgeschlossen. Blickwinkel geringer als bei Erwach- Üben Sie mit Ihrem Kind, unterschied- Dies führt dazu, dass Kinder sich im senen. Daher können seitlich heran- liche Geräusche wahrzunehmen, wenn Straßenverkehr leicht ablenken lassen. nahende Fahrzeuge oder andere Ver- Sie zu Fuß im Verkehr unterwegs sind, Sie sind impulsiv und die Aufmerksam- kehrsteilnehmerInnen schlechter wahr- und lassen Sie es raten, aus welcher keit richtet sich spontan auf andere genommen werden. Richtung die Geräusche kommen. Dinge anstatt auf den Straßenverkehr. Üben Sie daher mit Ihrem Kind so oft wie möglich das richtige Verhalten beim Radfahren. A B Abschätzen von Entfernungen und Egozentrismus Entscheidungsfindung Geschwindigkeiten Bis zum Alter von sieben bis acht Jah- Zwei Drittel der Kinder im Vorschulalter Wie weit ist ein herannahendes Auto ren glauben Kinder, dass andere Ver- wählen den subjektiv kürzesten Weg entfernt? Erwachsene können dies meist kehrsteilnehmerInnen sie sehen müssen, und suchen nicht nach der sichersten besser einschätzen als Kinder. Das liegt weil sie selbst deren Fahrzeug sehen. Da Variante. auch daran, dass es zwischen Kindern Kinder im Straßenverkehr aber aufgrund Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerk- und Erwachsenen Unterschiede im räum- ihrer geringen Körpergröße nicht immer sam, dass der kürzeste Weg nicht immer lichen Sehen gibt. Die Tiefenwahrneh- gut sichtbar sind, ist es wichtig, dass Sie der sicherste Weg ist, und helfen Sie mung von Kindern ist erst ab dem Alter als Elternteil dafür sorgen, Ihrem Kind ihm dabei, Gefahrenstellen zu identifi- von neun Jahren vollständig ausgeprägt. bewusst zu machen, dass es sich nicht zieren und zu meiden. Sie können daher schlechter beurteilen, darauf verlassen kann, immer gesehen zu ob ein herankommendes Fahrzeug sehr werden. Raten Sie ihm, direkten Blick- weit entfernt ist oder nicht. kontakt mit AutofahrerInnen aufzuneh- Geschwindigkeiten abschätzen zu kön- men, um sicherzugehen, dass es gese- nen ist eng mit der Entwicklung des hen wird. Zeitbegriffs verbunden. Erst mit rund acht Jahren ist ein Kind in der Lage, eine Beziehung zwischen einer zurückgeleg- ten Strecke und der dafür benötigten Zeit herzustellen. 15
Übungen im Hof Jede/r fängt einmal klein an. Übungen im geschützten Raum sind daher eine wichtige Voraussetzung, um Ihrem Kind die notwendigen Fähigkeiten fürs Rad- fahren beizubringen. Balance und eine sichere Beherrschung des Fahrrads sind nötig, um auch im realen Straßenver- kehr ruhig und sicher fahren zu können. Asphaltierte Flächen erleichtern die ers- ten Fahrübungen, Ihr Kind sollte aber dennoch auch das Fahren auf Wiese und Schotter üben. In der Nähe Ihres Wohn- orts findet sich sicher ein geeigneter Platz (Schulhöfe, Innenhöfe, Parkplätze oder sonstige Plätze ohne Verkehr), um die folgenden Übungen durchzuführen. 16
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Achter fahren Malen Sie mit Kreide einen großen Ach- ter auf den Asphalt. Kann Ihr Kind die- sen mehrmals ausfahren? Diese Übung schult den Gleichgewichtssinn. Der Blick zurück Bitten Sie Ihr Kind, geradeaus zu fahren, Wichtig ist dabei, dass Ihr Kind weiter- bis Sie „Jetzt!“ rufen. Bei dem Rufsig- hin geradeaus fährt und konzentriert in nal soll Ihr Kind über die linke Schulter die Pedale tritt. zurückschauen, ohne das Gleichgewicht „Der Blick zurück“ ist eine gute Übung, am Fahrrad zu verlieren. Heben Sie die damit Ihr Kind lernt, im Straßenverkehr Hand und strecken Sie ein paar Finger in nach hinten zu sehen und zu schauen, die Höhe. Ihr Kind soll Ihnen die Anzahl ob andere Fahrzeuge kommen bzw. ob der Finger, die es sieht, laut zurufen. die Straße frei ist. Einhändig fahren Ihr Kind soll abwechselnd die linke und dann die rechte Hand ausstrecken und dabei jeweils mit der anderen Hand – also einmal rechts und einmal links – vorsichtig bremsen. Diese Übung schult das Links- und Rechtsabbiegen sowie den Gleichgewichtssinn. Slalom fahren Zwischen Plastikflaschen oder Hütchen durchzufahren macht Ihr Kind zum ech- ten Radprofi. Verringern Sie den Ab- stand zwischen den Hindernissen nach und nach. 17
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Heiße Lava Legen Sie mit zwei Seilen eine schmale Spur oder zeichnen Sie eine mit Kreide. Lassen Sie Ihr Kind in dieser Spur erst schnell, dann immer langsamer durch- fahren. Das Kind kann sich eine aben- teuerliche heiße Lavawelt rundherum vorstellen. Dies ist wieder eine ideale Übung für den Gleichgewichtssinn. Auf- und absteigen Zeichnen Sie zwei Linien mit einem Ab- stand von einem Meter auf den Asphalt. Ihr Kind soll innerhalb dieser Linien das Anfahren, Stehenbleiben, Absteigen und das Wiederanfahren üben, ohne dabei die Spur zu verlassen. Diese Übung ist gut für den Gleichgewichtssinn und das Bremsenlernen. Untergrund Lassen Sie Ihr Kind auf unterschied- lichen Belägen fahren und dabei Brems- übungen machen. Am besten kann dies auf wenig befahrenen Schotterstraßen, Wiesen- und Waldwegen, Asphalt oder Beton geübt werden. Wenn es rutschig Langsam fahren oder nass ist, ist besondere Vorsicht ge- Veranstalten Sie ein „Schneckenrennen“ boten. Bodenmarkierungen wie Zebra- für mehrere Kinder. Das Kind, das am streifen können bei Regen, Schnee oder langsamsten fährt, ohne dabei den Bo- nassem Laub sehr rutschig sein. Weisen den zu berühren oder abzusteigen, ge- Sie Ihr Kind darauf hin. Diese Übung winnt. Diese Übung ist ideal zum Schu- schult die Fahrradbeherrschung. len des Gleichgewichtssinns. 18
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Zielgenau bremsen Ihr Kind sollte so schnell wie möglich auf eine Linie zufahren und versuchen, mit der vorderen Radnabe genau über ihr anzuhalten. Wichtig ist, dass Ihr Kind bei dieser Übung im Sattel sitzen bleibt und beide Bremsen benutzt. Abstände einschätzen Spannen Sie ein Seil auf Lenkerhöhe zwischen zwei Bäumen oder Pfählen. Ihr Kind soll möglichst dicht daran entlang- fahren, ohne es zu berühren. Eine gute Übung für den Gleichgewichtssinn. Das richtige Linksabbiegen Das Linksabbiegen bedeutet für Kinder 7. Mit beiden Händen am Lenker in ei- die größte Hürde. Lassen Sie Ihr Kind nem großen Bogen rasch nach links daher bereits im Schonraum den richti- abbiegen. Der große Bogen ist wich- gen Ablauf üben: tig, um wieder auf die rechte Fahr- spur zu kommen. 1. Zuerst zurückschauen, ob die Straße 8. Am rechten Fahrbahnrand – nicht zu frei ist, bevor losgefahren wird! Der knapp am Rand oder Gehsteig – wei- Blick über die linke Schulter ist das terfahren. Allerwichtigste und kommt vor dem 8 Handzeichen. 2. Nach dem Anfahren nochmals über die linke Schulter blicken und ein kur- 1 5 6 7 zes, deutliches Handzeichen mit der linken Hand geben. 2 3 3. Zur Fahrbahnmitte einordnen. Dabei sollte die linke Hand wieder am Len- 4 ker sein. 4. Querende FußgängerInnen auf dem Zebrastreifen haben immer Vorrang. 5. Bis zur Haltelinie vor- bzw. so weit in die Kreuzung einfahren, dass der Querverkehr gut gesehen werden Bei allen Übungen sollte Ihr Kind kann, aber nicht behindert wird. bereits vor dem Losfahren über 6. An der Kreuzung stehen bleiben und die linke Schulter nach hinten den Quer- und Gegenverkehr passie- blicken. Im Straßenverkehr wird ren lassen – schon jetzt die Pedale das Zurückschauen vor dem Los- zum Weiterfahren startklar machen. fahren oftmals vergessen. 19
Radfahren in der Verkehrsrealität In Österreich ist es Kindern ab zwölf her allein mit dem Fahrrad auf der Stra- Jahren erlaubt, allein mit dem Rad auf ße zu fahren. Die wichtigste Vorausset- der Straße zu fahren. Davor müssen zung für das Bestehen der Prüfung und sie von einer Aufsichtsperson begleitet ein sicheres Fortbewegen im Straßen- werden, die mindestens 16 Jahre alt ist. verkehr ist ausreichendes Training in der Im Alter von zehn Jahren kann Ihr Kind Verkehrsrealität. Nehmen Sie sich Zeit die freiwillige Radfahrprüfung ablegen, und helfen Sie Ihrem Kind, sich richtig die es ihm erlaubt, schon zwei Jahre frü- im Straßenverkehr fortzubewegen. 20
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Das richtige Trainingsgebiet Verkehrsarme Tempo-30-Zonen und kann. Bei den allerersten Ausfahrten wird Radwege sind das ideale Trainingsgebiet empfohlen, das Kind mit zwei Erwachse- für die ersten Fahrten in der Verkehrs- nen (davor und dahinter) zu begleiten. realität. Solange Sie sich noch nicht si- Verkehrserziehung ist zwar ein wichtiger cher sind, dass Ihr Kind bei Haltelinien Bestandteil der Volksschulausbildung, stehen bleibt bzw. sich Kreuzungen in wir empfehlen Ihnen aber, als Eltern Ih- einem angemessenen Tempo nähert, rem Kind die grundlegenden Verkehrs- sollten Sie selbst vorausfahren. Sobald und Verhaltensregeln beizubringen, Ihr Kind bei Kreuzungen richtig handelt, denn Übungen in der Praxis werden im sollten Sie es vorausfahren lassen, damit Verkehrserziehungsunterricht nur selten es Situationen selbstständig meistern durchgeführt. 10 wichtige Verhaltensregeln 1. Blickkontakt aufbauen 4. Auf Autotüren achten Das Wichtigste im Verkehrsgeschehen Eine häufige Unfallursache wird durch ist, die Verständigung mit anderen Ver- AutofahrerInnen verursacht, die, ohne kehrsteilnehmerInnen. RadfahrerInnen in den Rückspiegel zu blicken, die Tü- sollten sich nicht scheuen, sich bemerk- ren öffnen. Wichtig ist es daher, ausrei- bar zu machen und mit anderen Fahr- chend Abstand zu parkenden Fahrzeugen zeuglenkerInnen in Blickkontakt zu tre- zu halten. ten. Geben Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass es auf der Straße selbstsicher mit 5. Abstand zum Gehsteigrand halten dem Rad fahren darf und soll. Eine der häufigsten Unfallursachen bei jungen RadfahrerInnen ist ein Sturz – 1m 2. Tote Winkel vermeiden mind. 0,5 durch zu knappes Fahren am Gehsteig- Gerade bei großen Bussen und Lkw kann rand. Wenn das Pedal mit der Geh- Auf Abstand achten! es leicht passieren, dass RadfahrerInnen steigkante kollidiert, kann Ihr Kind auf im toten Winkel stehen und von Fahr- die Fahrbahn stürzen. Achten Sie daher zeuglenkerInnen nicht gesehen werden darauf, dass Ihr Kind den notwendigen können. Bleiben Sie daher immer hinter Abstand zum Gehsteigrand hält und sich diesen Fahrzeugen und versuchen Sie nicht von Autos abdrängen lässt. nicht, rechts zu überholen. 6. An Kreuzungen richtig stoppen 3. Eine gerade Linie fahren und keine Prinzipiell gilt natürlich, dass Ihr Kind an Parklücken ausfahren Kreuzungen an der Haltelinie stoppt. Je- Kinder neigen dazu, Parklücken auszu- doch sind nicht alle Haltelinien so po- fahren, um nachkommenden Fahrzeugen sitioniert, dass ein guter Überblick über Platz zu machen. Am Ende der Parklücke die Kreuzung gegeben ist. Bringen Sie erscheinen sie dann plötzlich wieder auf Ihrem Kind daher bei, erst dann in die der Fahrbahn, ohne sich vergewissert zu Kreuzung einzufahren, nachdem es sich Achtung Autotüren! haben, ob sich ein weiteres Fahrzeug überzeugt hat, dass es die Kreuzung ge- von hinten nähert. Üben Sie daher mit fahrlos überqueren kann. Ihrem Kind, eine gerade Linie zu fahren und genügend Abstand zum Fahrbahn- rand und zu parkenden Fahrzeugen zu halten. 21
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie 7. Abstand beim Überholen halten FahrzeuglenkerInnen halten beim Über- holen von RadfahrerInnen oft zu wenig Abstand. Hält man als RadfahrerIn aus- reichend Abstand zum Fahrbahnrand, ist man nicht nur besser sichtbar, Autofah- rerInnen müssen auch ihre Geschwin- digkeit reduzieren und achtsamer über- holen. 8. Sich bemerkbar machen Verwenden Sie Ihre Stimme, um mit an- deren VerkehrsteilnehmerInnen zu kom- munizieren, auch wenn es für Sie unge- Achten Sie auf tote Winkel! wohnt sein mag. Sagen Sie auch Ihrem Kind, dass es nicht nur eine Klingel hat, um sich bemerkbar zu machen, sondern beispielsweise FußgängerInnen zurufen kann: „Achtung, RadfahrerIn von hin- ten!“ 9. Hintereinander fahren RadfahrerInnen müssen auf der Straße generell hintereinander fahren. Das Ne- beneinanderfahren ist aber auf Radwe- gen, in Wohnstraßen, in Begegnungs- zonen und in Fahrradstraßen erlaubt. Nur RennradfahrerInnen dürfen bei Trainingsfahrten auch auf der Straße Achten Sie auf Blickkontakt! nebeneinander fahren. Beim Nebenei- nanderfahren muss der äußerste rechte Fahrstreifen benutzt werden. 10. Gut vorbereitet anfahren Das richtige Anfahren funktioniert am besten, wenn die Pedale optimal positio- niert sind und bereits ein niedriger Gang eingeschaltet ist. Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es sich die Pedale bereits rich- tet und schon vor dem Stehenbleiben einen niedrigen Gang wählt, bevor es überprüft, ob es losfahren kann. Fahren Sie hintereinander! Begegnungszonen meistern In Begegnungszonen dürfen RadfahrerInnen die gesamte Fahrbahn benutzen und nebeneinander fahren. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit wird auf den Verkehrszeichen angegeben und beträgt im Normalfall 20 km/h (in Ausnahmefällen kann diese auf 30 km/h angehoben werden). Das Befahren von Begegnungszonen setzt eine besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme voraus. Bevor Sie mit Ihrem Kind durch eine Begeg- nungszone fahren, sollten Sie es vorher mündlich auf diese Situation vorbereiten. Ein Gespräch im Anschluss kann helfen, Fragen oder Unsicherheiten zu klären. 22
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Wichtige Verkehrsregeln RadfahrerInnen dürfen nicht auf dem Mehrzweckstreifen Einbahnen Gehsteig fahren Ein Mehrzweckstreifen ist ein Radfahr- Einbahnen gelten immer auch für Rad- Das Fahren mit einem Fahrrad ist auf streifen, der durch eine durchbrochene fahrerInnen, es sei denn, ein Zusatzschild dem Gehsteig nicht erlaubt. Nur wenn Markierung (Leitlinie) von der Straße erlaubt das Fahren gegen die Einbahn. das Kind ein Fahrrad fährt, das als Spiel- abgetrennt ist. Er darf auch von anderen zeug gilt (äußerer Felgendurchmesser VerkehrsteilnehmerInnen benutzt wer- hat maximal 300 mm), darf es auf dem den, z. B. wenn ein Lkw sonst zu breit Gehsteig fahren. für die Fahrbahn wäre. Für Mehrzweck- streifen gilt, dass sie nur in dieselbe Radwege Fahrtrichtung wie der Verkehr auf der Radwege sind Radverkehrsanlagen, die angrenzenden Fahrbahn befahren wer- baulich getrennt von der Fahrbahn ge- den dürfen. führt werden. Ob diese benützungs- pflichtig sind oder nicht, lässt sich an der Beschilderung erkennen (siehe Seite 25). Bei Trainingsfahrten mit dem Renn- Vorrangregeln rad besteht keine Benützungspflicht. Die Die Vorrangregelung soll vermeiden, erlaubte Fahrtrichtung wird durch Pfeil- dass Fahrzeuge zugleich in die Kreu- markierungen auf dem Boden angezeigt. zung einfahren und Unfälle passieren. Handeln Sie als Vorbild und fahren Sie Eine wichtige Vorrangregel bei ungere- bei Ein-Richtungs-Radwegen nicht ge- Radfahrerüberfahrten gelten Kreuzungen ist die Rechtsregel, gen die „Einbahn“! Eine Radfahrerüberfahrt kann als Zebra- die besagt, dass jenes Fahrzeug, das von streifen für RadfahrerInnen bezeichnet rechts kommt, Vorrang hat. Beim Ver- werden. Sie ist durch eine gleichmäßige lassen der Radfahranlage (z. B. Radweg) Blockmarkierung gekennzeichnet. Rad- gilt, dass RadfahrerInnen anderen Fahr- fahrerInnen haben hier Vorrang. zeugen Vorrang geben müssen. Achtung: Der Radfahrerüberfahrt darf Gehen Sie mit Ihrem Kind die Vorrangre- man sich maximal mit einer Geschwin- geln (z. B. Begegnungsregel) durch. Sie digkeit von 10 km/h annähern. Die Rad- können zum Üben auch die Unterlagen Radfahrstreifen fahrerüberfahrt darf nicht unmittelbar zur freiwilligen Radfahrprüfung des Ös- Radfahrstreifen finden sich auf einigen vor einem herannahenden Fahrzeug terreichischen Jugendrotkreuzes (siehe stark befahrenen Straßen und in Ein- überquert werden. Bringen Sie Ihrem Seite 30) verwenden. bahnstraßen, in denen das Radfahren Kind bei, sich zu vergewissern, dass es gegen die Einbahn erlaubt ist. Diese von herannahenden FahrzeuglenkerIn- Streifen sind durch eine durchgehende nen bemerkt wurde, bevor es die Über- Linie von der Straße abgetrennt und fahrt überquert. mit einem Radsymbol versehen. Rad- fahrstreifen dürfen nur in eine Rich- tung befahren werden. Sie sind allein für RadfahrerInnen bestimmt, werden aber in der Praxis oft von parkenden Autos verstellt. Telefonieren am Fahrrad Mit der letzten Novelle der StVO (2013) ist das Telefonieren beim Rad- fahren ab sofort nur mehr mit einer Freisprecheinrichtung erlaubt. 23
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Wichtige Verkehrszeichen Halt Vorrang geben Vorrangstraße, Anfang und Ende Hier müssen Sie stehen bleiben und Andere VerkehrsteilnehmerInnen haben Dieses Schild zeigt an, ob Sie sich auf allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen Vorrang. einer Vorrangstraße befinden. Vorrang geben. Radweg Gemeinsam geführter Geh- und Rad- Getrennt geführter Geh- und Rad- Das Schild kennzeichnet den Beginn ei- weg weg nes benützungspflichtigen Radweges. Geben Sie hier besonders acht auf die Ein Geh- und Radweg, bei dem Fußgän- FußgängerInnen! ger- und Radverkehr getrennt geführt werden. Vorgeschriebene Fahrtrichtung Fußgängerübergang Radfahrerüberfahrt Sie dürfen nur in die Richtung fahren, in Dieses Zeichen kündigt den auf der Stra- Dieses Zeichen kündigt den auf der Stra- die die Pfeile zeigen. In diesem Fall nach ße fahrenden VerkehrsteilnehmerInnen ße fahrenden VerkehrsteilnehmerInnen rechts und geradeaus. einen Zebrastreifen an. eine Radfahrerüberfahrt an. Kreuzung mit Kreisverkehr Kinder Gefährliches Gefälle Sie nähern sich einem Kreisverkehr. Wer Dieses Zeichen zeigt Stellen in der Nähe Hier geht es steil bergab. Benutzen Sie bereits im Kreisverkehr fährt, hat Vor- von Schulen, Kindergärten oder Spiel- beim Radfahren beide Bremsen! rang. plätzen an. Achten Sie besonders auf Kinder! Andere Gefahren Querrinne oder Abwölbung Baustelle Warnung vor Gefahren, für die es kein Achten Sie auf Unebenheiten oder Lö- Arbeiten auf oder neben der Straße wer- eigenes Verkehrszeichen gibt. cher in der Fahrbahn. den angezeigt. Fahren Sie langsam. 24
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Kennzeichnung einer Radfahrer- Kennzeichnung eines Schutzweges Kennzeichnung eines Schutzweges überfahrt FußgängerInnen haben hier Vorrang und und einer Radfahrerüberfahrt RadfahrerInnen haben Vorrang und müs- müssen über die Straße gelassen wer- Dieses Zeichen zeigt einen Schutzweg sen über die Straße gelassen werden. den. und eine unmittelbar daneben liegende Achtung: RadfahrerInnen dürfen sich ei- Radfahrerüberfahrt an. ner Radfahrerüberfahrt, die nicht durch eine Ampel geregelt ist, mit höchstens 10 km/h nähern! Einbahnstraße Sie dürfen nur in Pfeilrichtung fahren, au- ßer eine Zusatztafel erlaubt mit dem Rad ein Befahren in beide Richtungen. Wartepflicht für Gegenverkehr Wohnstraße Der Gegenverkehr muss warten, bis Sie Fahren Sie langsam, das heißt mit gefahren sind. Trotzdem Vorsicht! Schrittgeschwindigkeit, und achten Sie besonders auf spielende Kinder. Wartepflicht bei Gegenverkehr Hier müssen Sie zuerst den Gegenver- kehr fahren lassen. Fahrverbot Hier gilt absolutes Fahrverbot. Fahrräder dürfen geschoben werden. Fußgängerzone Hier dürfen RadfahrerInnen nur fahren, wenn es eine Zusatztafel erlaubt, auf der „ausgenommen Radfahrer“ steht. Einfahrt verboten Hier dürfen Sie nicht einfahren, außer eine Zusatztafel erlaubt es. Fahrverbot für Fahrräder Hier dürfen Sie nicht mit dem Rad fahren, das Fahrrad darf aber geschoben werden. Begegnungszone Fahrradstraße In einer Begegnungszone dürfen Fuß- Hier ist nur Fahrradverkehr erlaubt, al- gängerInnen die gesamte Fahrbahn be- lerdings ist das Zu- und Abfahren mit nutzen. Kfz-LenkerInnen dürfen sowohl Kraftfahrzeugen im Allgemeinen erlaubt, den Fuß- als auch den Radverkehr we- ebenso wie das Queren der Fahrradstra- der behindern noch gefährden. Die er- ße. RadfahrerInnen dürfen hier nebenei- Radwege ohne Benützungspflicht laubte Höchstgeschwindigkeit beträgt nander fahren und sie dürfen nicht be- Diese Verkehrszeichen zeigen Radwe- 20 bzw. in Ausnahmen 30 km/h und ist hindert werden. Das Tempolimit beträgt ge an, die von RadfahrerInnen benutzt am Verkehrszeichen vermerkt. 30 km/h. werden dürfen, aber nicht müssen. 25
Die freiwillige Radfahrprüfung Anforderungen, Ablauf, Verkehrserziehungsgarten Kinder ab zehn Jahren können in der vier- theoretische Prüfung bestehen, dürfen fung stattfinden wird und ob Ihr Kind ten Klasse der Volksschule die freiwillige auch zur praktischen Prüfung antreten. vorher auch vor Ort trainieren kann. Radfahrprüfung ablegen. Bestehen sie Ziel der Prüfung ist es, festzustellen, ob diese Prüfung, bekommen sie einen Aus- Ihr Kind bereits reif und sicher genug So können Sie Ihrem Kind dabei hel- weis und dürfen mit Einverständnis der ist, um allein mit dem Fahrrad im Stra- fen, sich optimal vorzubereiten. Soll- Eltern bereits mit zehn Jahren allein im ßenverkehr unterwegs zu sein. Die prak- te es dennoch nicht klappen, verzagen Straßenverkehr unterwegs sein. tische Prüfung findet teilweise in Ver- Sie nicht! Kinder sind bei Prüfungen oft kehrserziehungsgärten statt, die nicht aufgeregt und die Nerven spielen ihnen Die freiwillige Radfahrprüfung besteht immer der Verkehrsrealität auf der Stra- einen Streich. Fragen Sie in der Schule aus einem theoretischen und einem ße entsprechen: Die Dimensionen sind oder bei der Polizei nach, wann und wie praktischen Teil. Häufig wird die the- kleiner und es gibt keine motorisierten die Prüfung wiederholt werden kann. Sie oretische Prüfung von der Schule und VerkehrsteilnehmerInnen. Damit Ihr Kind werden bestimmt hilfreiche Auskunft be- die praktische Prüfung von der Poli- davon nicht irritiert wird, informieren kommen. zei durchgeführt. Nur Kinder, die die Sie sich am besten, wo die Radfahrprü- 26
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Wie geht es nach der Radfahrprüfung weiter? Sobald die Radfahrprüfung erfolgreich wegs ist, sollten Sie es unterstützen und zu wiederholen und das Wissen in regel- bestanden ist, entsteht bei einigen Kin- auch weiterhin bei seinem Lernprozess mäßigen Abständen aufzufrischen. Um dern der große Drang, sich gleich auf begleiten. Das gibt auch Ihnen als Eltern die Sicherheit in der Verkehrsrealität das Rad zu schwingen und allein einen das notwendige Vertrauen in das Fahr- Schritt für Schritt zu erhöhen, können Weg mit dem Fahrrad zurückzulegen. können Ihres Kindes. Sie folgende Radfahrübungen durchfüh- Damit Ihr Kind bei den ersten selbst- Es schadet nicht, auch nach der bestan- ren: ständigen Fahrversuchen sicher unter- denen Radfahrprüfung einige Übungen Blaue, rote und schwarze „Pisten“ Teilen Sie verschiedene Routen in Ih- Fähigkeiten Ihres Kindes sowie Ihrem rer Wohnumgebung in die Kategorien Wohnumfeld ab. Das Linksabbiegen auf „Blau“, „Rot“ und „Schwarz“ ein. Ähnlich einer großen Kreuzung erfordert von Ih- wie auf der Skipiste stehen die Farben rem Kind höchste Konzentration sowie für den jeweiligen Schwierigkeitsgrad ein sicheres Beherrschen des Fahrrads der Strecke. Routen, die Ihr Kind schon und der Verkehrsregeln. oft gefahren ist, oder Strecken, die Beginnen Sie daher zuerst mit leichten überwiegend auf Radwegen oder durch Strecken und steigern Sie den Schwie- Tempo-30-Zonen führen, sind beispiels- rigkeitsgrad Schritt für Schritt. Hat Ihr weise leichter zurückzulegen als Wege Kind einige Fahrten allein gut gemeis- entlang von Hauptstraßen mit großen tert, kann es sich an schwierigere Stre- Kreuzungen. Wie schwierig eine Strecke cken heranwagen. ist, hängt natürlich von den jeweiligen Perfektionsfahrten Der Begriff „Perfektionsfahrt“ bezeich- prüfung erfolgreich bestanden hat, eine net üblicherweise Testfahrten von Fahr- gemeinsame „Testfahrt“ und prüfen Sie schülerInnen, um deren Fahrstil und dabei, ob es schwierige Situationen in Fahrkompetenzen zu beurteilen. Solche der Verkehrsrealität gut meistern kann. Fahrten sind ideal, um SchülerInnen Lassen Sie Ihr Kind dabei vorausfah- Feedback zu geben und auf mögliche ren, damit es selbstständig entschei- Fehler hinzuweisen. den kann. Geben Sie Ihrem Kind danach Unternehmen Sie mit Ihrem Kind ein Tipps, wie es sein Können weiter verbes- paar Monate nachdem es die Radfahr- sern kann. 27
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Übungen zum Radfahrtraining Ein Schonraumtraining allein hilft nicht, Trainingsgebiet aus (z. B. Tempo-30-Zone die Verkehrssicherheit und das Können oder Wohnstraße): in der Verkehrsrealität zu ersetzen. Dazu sind Übungen und ein Radfahrtraining • Handzeichen geben in der Verkehrsrealität notwendig. • Linksabbiegen • Blick nach hinten Wiederholen Sie einige der ab Seite 17 • zielgenau bremsen beschriebenen Übungen gemeinsam mit Ihrem Kind in einer autofreien Siedlung Bei allen Übungen ist es wichtig, dass oder einem ähnlichen „Schonraum“ (z. B. Sie Ihrem Kind stets ein gutes Vorbild im Park oder auf dem Hof). sind. Wenn Sie oft genug mit Ihrem Kind üben und gemeinsame Radfahrten Folgende Übungen können auch in der unternehmen, dann erlangt Ihr Kind Verkehrsrealität gut durchgeführt wer- bald die nötige Fahrpraxis, um sicher im den. Wählen Sie dazu ein geeignetes Straßenverkehr unterwegs zu sein. 28
Roller, Micro-Scooter, Trendsportgeräte Micro-Scooter und Inlineskates sind nur Regelungen beachten. Auch Kinder, die zwei der beliebten modernen Fortbewe- sich mit Fahrrädern, Inlineskates, Rollern gungsmittel bei Kindern. Doch wo dür- oder Tretautos auf die Straße begeben, fen sie damit überhaupt fahren? haben die Vorschriften zu beachten. Als Eltern müssen Sie darauf achten, dass Die „Freiheit auf flotten Rollen“ ist nicht Ihre Kinder beim Spielen keine Fußgän- immer grenzenlos. Wer auf der Straße gerInnen oder andere Verkehrsteilneh- fährt, muss Altersgrenzen, Ausrüstungs- merInnen gefährden. Die folgenden Re- bestimmungen und andere gesetzliche geln müssen beachtet werden: • Egal ob mit Fahrrad, Inlineskates weder der Verkehr auf der Fahrbahn nen sowie auf Radfahranlagen, wie z. B. oder Roller – als oberste Regel gilt, sich noch FußgängerInnen behindert oder Radwegen und Radfahrstreifen, erlaubt. immer so zu verhalten, dass andere Ver- gefährdet werden. Das Fahren auf der kehrsteilnehmerInnen wie z. B. Fußgän- Fahrbahn, am Radweg und auf Radfahr- Aber Achtung: Außerhalb des Ortsgebie- gerInnen weder gefährdet noch behin- streifen ist nicht erlaubt. tes ist das Fahren mit Inlineskates bzw. dert werden. Rollschuhen auf Radfahrstreifen verbo- • Roller bzw. Sidewalker mit Laufrädern ten! • Grundsätzlich werden Tretautos, Kick- mit einem äußeren Felgendurchmesser boards, Dreiräder, Kinderroller und ähn- größer als 300 mm gelten gesetzlich als • Kinder unter zwölf Jahren dürfen sich liche Trendsportgeräte rechtlich (§ 2 Fahrrad und sind nach den für Fahrräder mit Fahrrad, Roller, Rollschuhen, fahr- Abs. 1, Z 19–22 und § 88 StVO) als fahr- geltenden Regeln der StVO und Fahrrad- zeugähnlichem Kinderspielzeug und zeugähnliches Kinderspielzeug bzw. als verordnung auszustatten und zu benut- ähnlichen Bewegungsmitteln nur in Kleinfahrzeuge zur Verwendung außer- zen. Begleitung (mind. 16 Jahre alt) fortbe- halb der Fahrbahn (z. B. Micro-Scooter) wegen. Ausgenommen sind Kinder mit eingestuft. Damit dürfen sie auf Geh- • Inlineskaten bzw. Rollschuhfahren ist Radfahrausweis (erwerbbar ab dem steigen sowie in Wohn- und Spielstra- auf Gehsteigen, Gehwegen, Schutzwe- zehnten Lebensjahr). ßen benutzt werden, wenn dadurch gen, in Wohnstraßen und Fußgängerzo- Micro-Scooter: Sidewalker: Kickboard: Kleinfahrzeug zur im Sinne der StVO fahrzeugähnliches Verwendung außer- ein Fahrrad Kinderspielzeug halb der Fahrbahn > 300 mm 29
Kleine Radprofis Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Weitere Informationen www.bmvit.gv.at/verkehr/ohnemotor/ Website des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie zum Fuß- und Radverkehr www.bmvit.gv.at/verkehr/strasse/recht/stvo/index.html Website des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie zur Fahrradverordnung (FVO) und Straßenverkehrsordnung (StVO) www.bmvit.gv.at/verkehr/ohnemotor/sicherheit/boards.html Website des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie zur Verwendung von Trendsportgeräten www.jugendrotkreuz.at/rad Auskunft und Information des Österreichischen Jugendrotkreuzes zur freiwilligen Radfahrprüfung www.radfahrschule.at Website zum Radfahrtraining im Schonraum www.radfahrtraining.at Website zum Radfahrtraining in der Verkehrsrealität www.radworkshop.info Website zu den von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) angebotenen Radworkshops www.ritaundronnyroller.at Website des Landes Steiermark für Kinder mit wichtigen Tipps zur Vorbereitung auf die ersten Fahrten im Straßenverkehr und auf die freiwillige Radfahrprüfung Quellenverzeichnis ADFC (2008): Mobil mit Kind und Rad. Ein Ratgeber für die ganze Familie. Allgemeine Unfallversicherungsanstalt: Unterrichtsmaterialien rund um den AUVA-Radworkshop. Wien. BMVIT: Fahrradverordnung. BGBl. II Nr. 146/2001. BMVIT: Straßenverkehrsordnung. BGBl. Nr. 159/1960 idF BGBl. I Nr. 39/2013. Cavill, N./Kahlmeier, S./Racioppi, F. (2006): Physical activity and health in Europe: evidence for action. Copenhagen: World Health Organization. Institut für Sportwissenschaften der Universität Graz (2007): Schonraumübungen. Lehrveranstaltung Praktisch Methodische Übungen. Graz. Limbourg, M. (1994): Kinder im Straßenverkehr. GUVV Westfalen-Lippe und Rheinischer GUVV (Hrsg.). Münster und Düsseldorf. Schweizer Bundesrat: Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge. SR 741.41. VTS vom 19. Juni 1995. 30
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Dieser Ratgeber hilft Ihnen, Ihr Kind richtig auf das Radfah- ren im Straßenverkehr vorzubereiten. 10 wichtige Verhaltensregeln 1. Blickkontakt aufbauen 2. Tote Winkel vermeiden 3. Vorausschauend fahren 4. Auf Autotüren achten 5. Abstand zum Gehsteigrand halten 6. An Kreuzungen richtig stoppen 7. Abstand beim Überholen halten 8. Sich bemerkbar machen 9. Hintereinander fahren 10. Gut vorbereitet anfahren BMVIT – Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Radetzkystraße 2, 1030 Wien www.bmvit.gv.at
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