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Ausgabe 23 agrar aktuell Newsletter der Fakultät für Agrarwissenschaften Wintersemester 2019 Kraut & Kuh Öffentliche Ringvorlesung Droughts & Wheat Wie Hochlandrinder die Tier oder Tofu – Increased risk of simultaneous Artenvielfalt zurückbringen Was isst die Zukunft? droughts in wheat-growing areas
Überblick Rubrik ab Seite Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, Namen und Nachrichten 3 in den Händen halten Sie die 23. Ausgabe der agrar aktuell. Darin finden Sie nicht nur Wissenswertes Neue Professoren und Professorinnen 6 rund um die Fakultät aus den letzten Monaten, aber auch Ausblicke auf anstehende Veranstaltungen. Ins- Neue Post-Docs 7 besondere möchte ich Ihren Blick auf die Öffentliche Ringvorlesung der Universität lenken, die in diesem Neue Doktorandinnen und Doktoranden 7 Wintersemester von dem interdisziplinären Ver- bundprojekt „Pflanzlich-orientierte Ernährungsstile als Schlüssel zur Nachhaltigkeit“ inhaltlich organisiert Forschung 10 wurde. Unter dem Titel „Tier oder Tofu – Was isst die Zukunft“ haben Prof. Dr. Achim Spiller und Dr. Fakultät 24 Antje Risius die Dienstagabende von Ende Oktober bis Anfang Februar mit interdisziplinären Perspekti- ven, die zentrale Facetten der Auseinandersetzung Berichte aus anderen Fakultäten 34 um den Konsum tierischer Produkte beleuchten, gefüllt. Neben vielen Referentinnen und Referenten Universität 38 aus den unterschiedlichen Abteilungen unserer Fa- kultät kann sich das Publikum auch auf Vorträge von Alumni 40 renommierten externen Experten von der Uni- versität Konstanz, der University of Oxford u. v. m. freuen – immer dienstags um 18.15 Uhr in der Aula Termine 42 am Wilhelmsplatz. Alle Besucher und Besucherinnen der Agritechnica möchte ich einladen, den Stand B21 unserer Fakul- tät in Halle 21 zu besuchen. Dort stellt die Abteilung der Agrartechnik ihre spannenden Arbeiten vor, die Studienberatung beantwortet alle Fragen angehen- der LaWi-Studierenden, und für Besucher halten wir jede Menge Infomaterialien bereit, wie zum Beispiel Postkarten von Forschungsprojekten und tingen: das dazugehörige Poster. Wir freuen uns auf Ihren Uni Göt 1 Besuch! a ll e 2 1 Stand B2 Insbesondere möchte ich an dieser Stelle die Studie- H renden begrüßen, die zum aktuellen Wintersemes- ter ihr Studium in einem der agrarwissenschaftlichen Studiengänge aufgenommen haben. Mit diesem Heft erhalten Sie Einblick in die vielfältigen Aktivitä- ten in Forschung und Lehre an unserer Fakultät. Sie werden sicher überrascht sein, wie unterschiedlich die Themen sind, die hier wissenschaftlich bearbei- tet werden, und vielleicht vermittelt Ihnen dies auch Ideen, in welchen Bereichen Sie in Ihrem Studium Schwerpunkte setzen wollen. Allen Leser wünsche ich viel Spaß und interessante Einblicke bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe der agrar aktuell. Prof. Dr. Henner Simianer 2 Georg-August-Universität Göttingen
Namen und Nachrichten Digitale Plattform „ELLA“ – für bessere Übersichtlichkeit und Profilierung im Agrar-Studium Die Fakultät der Agrarwissenschaften bietet Verbindungslinie wird dann angezeigt um ein breites Studienangebot mit zwei BSc- welche Schlagwörter es sich handelt. Das Kontakt: Studiengängen und verschiedenen weiter- wesentliche Ziel hierbei ist eine bessere Dr. Sandra Granzow führenden MSc-Studiengängen, was den Übersicht zwischen Modulen herzustellen Georg-August-Universität Göttingen Studierenden eine große Wahlfreiheit an und Verknüpfungen bzw. inhaltliche Über- Büsgenweg 5, 37077 Göttingen Inhalten und Kompetenzen ermöglicht. schneidungen visuell darzustellen. Davon Telefon: (0551) 39 23470 Mit der Vielfalt droht jedoch die Unüber- sollen nicht nur Studierende, sondern auch Email: sandra.granzow@agr.uni-goet- sichtlichkeit und das Studium kann schnell Lehrende profitieren. tingen.de als eine Art „fragmentiertes Wissen“ wahr- Des Weiteren ist ein elektronisches Kom- genommen werden. Mit Hilfe des Pro- petenzportfolio für die Studierenden ge- jektes „Elektronische Lern-(Lehr)-Akte plant, was nicht nur als Basis für die Studi- als ePortfolio in den Agrarwissenschaf- enplanung, sondern auch als Lerntagebuch ten“ (kurz: ELLA) soll im ersten Schritt ein verwendet werden kann. Der Hauptfokus Schlagwortsystem entwickelt werden. des ePortfolios soll aber auf die konkrete Hierbei werden Schlagwörter in einer so- Visualisierung von erreichten Kompeten- genannten tag-Wolke dargestellt, die die zen (z. B. Teamfähigkeit, Projektmanage- Häufigkeit der Verwendung innerhalb der ment…) sein. Studierende sollen somit Module widerspiegelt. Durch die Auswahl besser ihr individuelles Studienprofil schär- eines Schlagwortes kann dann eine Liste mit fen und bei der Modulwahl einfacher be- Modulen, die dem Schlagwort zugeordnet rufs- und kompetenzorientierte Entschei- sind, angezeigt werden. Eine andere Mög- dungen treffen. Außerdem können die Dr. Sandra Granzow lichkeit der Darstellung wäre, dass Module Möglichkeiten der digitalen Plattform zur innerhalb eines Netzdiagrams mit Hilfe der besseren Transparenz, Internationalisierung Schlagwörter verbunden werden. Je mehr und Forschungsorientiertheit beitragen. (des Niedersächsischen Ministeriums für Schlagwörter zwei oder mehr Module ver- Das Projekt ELLA wird im Rahmen des Wissenschaft und Kultur) bis Ende 2021 un- bindet, desto deutlicher wird diese Verbin- Programmes „Qualität plus – Programm terstützt und soll weiter die Verbesserung dung dargestellt. Durch die Auswahl der zur Entwicklung des Studiums von morgen“ von Studium und Lehre fördern. Nachhaltige Landnutzung Sustainable Land Use KONFERENZ, 15. – 16. NOVEMBER 2019 "Agrar- und Forstsysteme der Landnutzung tiven auf die Land- und Bodennutzung, die anstaltungsreihe „Wissenschaft für Frieden sind heute weltweit vielen Herausforde- die sehr unterschiedlichen Ausgangssituati- und Nachhaltigkeit“. Sie bildet zudem eine rungen ausgesetzt: Gesteigerte Nachfrage onen sowohl in Europa als auch weltweit wesentliche Säule des Forschungsschwer- nach Lebensmitteln aufgrund von Bevöl- berücksichtigen. Darüber hinaus werden punkts „Nachhaltige Nutzung natürlicher kerungs- und Einkommenswachstum; der die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte, Ressourcen“ der Universität Göttingen und Klimawandel und damit einhergehende die mit dem dynamischen Wandel in Land- spiegelt auch das Spektrum des Zentrums Wetterschwankungen; Landnutzungsän- nutzungssystemen einhergehen, themati- für Biodiversität und Nachhaltige Landnut- derungen vor allem in Entwicklungs- und siert. Ein dritter Schwerpunkt widmet sich zung (CBL) wider, welches in diesem Jahr Schwellenländern sowie global häufig vor- Fragen der Biodiversität in terrestrischen die Konferenz mitausrichtet. handene Intensivierung der Produktion. All Landnutzungssystemen. diese Faktoren führen aktuell zu einer Ge- fährdung von wichtigen Ökosystemfunktio- Diese interdisziplinäre Herangehenswei- nen und stellen damit die Nachhaltigkeit der se ist Kennzeichen der von der Universi- Weitere Infos zum Programm und zur Landnutzung in Frage. tät Göttingen, der Vereinigung Deutscher Anmeldung auf www.uni-goettingen. Schwerpunkte sind naturwissenschaftliche Wissenschaftler e. V. (VDW) und der Stif- de/de/604920.html und gesellschaftswissenschaftliche Perspek- tung Adam von Trott ausgerichteten Ver- Fakultät für Agrarwissenschaften 3
Namen und Nachrichten Agricultural Economists from Göttingen receive IFAMA Best Paper Award 2019 The researchers Ayobami Adetoyinbo and high transaction costs and risk that may makers and firms in various stages of the Dr. Verena Otter from the University of arise from changes in exogenous situations. supply chain, and can contribute to the suc- Goettingen recently received the Best Pa- However, they find that some exogenous cessful inclusion of small food producers per Award at the 29th International Food and endogenous situations require the for- and processors into complex supply chain and Agribusiness Management Association mation of additional interrelationships, such networks resulting from ongoing economic (IFAMA) conference in Hangzhou, China, as those with external actors. The impli- globalization. for their work entitled “Strategic inter- cations derived target researchers, policy organizational structures and market per- formance of smallholders in the Nigerian Contact: shrimp and prawn sector”. As members of the GlobalFood RTG, they further de- Ayobami Adetoyinbo veloped the supply-chain-interrelationship- Doctoral Research Associate model by Otter/Engler/Theuvsen (2014). Georg-August-University Goettingen Thereby, they added conceptual elements RTG 1666 “GlobalFood” of the resource-based view in strategic Department of Agricultural Economics and management to this already award-winning Rural Development Best Paper of the 11th WiCaNeM confer- Heinrich-Düker-Weg 12, 37073 Goettingen ence in 2014. The resulting framework Email: adetoyinbo@gwdg.de allows for the simultaneous estimation of Phone: (0551) 39 202 09 Ayobami Adetoyinbo vertical, horizontal and external supply www.uni-goettingen.de/globalfood chain interrelationship effects, determined by both endogenous and exogenous situ- Verena Otter, Ph. D. ations, on firm performance. This concep- Department of Agricultural Economics tual framework has been tested using data and Rural Development obtained from two mutually-reliant stages Agribusiness Management in the Nigerian shrimp and prawn supply Georg-August-Universität Göttingen chain. The results prove the applicability Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen of the framework and show for the case Phone: (05 51) 39 248 46 studied that the formation of tighter verti- Email: Verena.Otter@agr.uni-goettingen.de cal relationships is a necessary condition www.uni-goettingen.de/en/212617.html for smallholders to overcome challenges Verena Otter, Ph.D. of information asymmetry, obsoleteness, Ayobami Adetoyinbo receives the best paper award at the IFAMA in Hanghzou, China. 4 Georg-August-Universität Göttingen
Namen und Nachrichten Welcome Event of the “European Master in Animal Breeding and Genetics” at the University of Göttingen The Department of Animal Sciences and nents as well as partner university academic the Centre for Integrated Breeding Re- staff met in Goettingen to facilitate interac- Contact: search (CiBreed) are excited to host their tion between international students and Dr. Liane-Magdalena Schulz-Streeck first cohort of the Erasmus Mundus Joint European faculty, allowing students to settle & Brianne Altmann Master Degree Programm “European into their new study environment. The 19 Master in Animal Breeding and Genetics”, students were introduced to the leading EMABG for short. EMABG employs the topics in animal breeding in Europe through specialization and expertise of Wageningen scientific seminars. The students were also University (WUR), University of Goettingen encouraged to provide their understandings (UGOE), the Swedish University of Agricul- into animal breeding by presenting research tural Sciences (SLU), AgroParisTech (APT), from their home countries and institutions. Norwegian University of Life Sciences Exchange of insights was central to the Wel- (NMBU), and the University of Natural Re- come Event; and it was continued through sources and Life Sciences, Vienna (BOKU) various workshops focused on strengthen- and is funded by the European Union with ing students’ key competencies. Workshops a sum of 684 000€ for programm adminis- on intercultural competencies, profession- tration and student scholarships. The pro- alism in Europe, understanding and writ- European Masters in Animal Breeding gramm is divided into 4 study tracks, where ing scientific texts, as well as an excursion and Genetics first year students either study at Wagenin- to experience the practical side of animal Department of Animal Science gen University or University of Goettingen breeding in Germany were important com- Georg-August-Universität Göttingen and change institutions for the second year, ponents of the Welcome Event. Addition- Albrecht-Thaer-Weg 3 according to their study track. At the Uni- ally, the event allowed faculty member from 37075 Göttingen versity of Goettingen EMABG is a sibling the 6 partner universities to network and Phone: (0551) 39 666 80 programm to iPAB. For more information strengthen their working relationship. or (0551) 39 257 20 please visit: www.emabg.eu. Of the 19 EMABG students starting in 2019, E-Mail: emabg-goe@uni-goettingen.de Every year, the programm is kicked off with 11 students originating from 9 countries will or ipab@uni-goettingen.de a Welcome Event, which the University be spending their first year in Goettingen of Goettingen had the honour to host for learning the fundamentals of animal breed- 2019. Across two weeks, the new cohort ing. We are very happy to welcome these their first semester and all the best through- of Master students originating from 5 conti- students and wish them a good start into out the entire programm. First cohort of the Erasmus Mundus Joint Master Degree Programm “European Master in Animal Breeding and Genetics”. Fakultät für Agrarwissenschaften 5
Namen und Nachrichten Neue Professorinnen und Professoren an der Fakultät für Agrarwissenschaften Prof. Dr. Stefan Scholten Professor Dr. Stefan Scholten leitet seit Sommersemester 2019 tung genutzt werden kann. Ein die Abteilung für Nutzpflanzengenetik am Department für Nutz- Schwerpunkt der Forschung von pflanzenwissenschaften. Er studierte Biologie spezialisiert auf Stefan Scholten ist das Phänomen Molekulargenetik und Informatik und promovierte 2000 über Heterosis, welches in der Hybrid- molekulare Aspekte der sexuellen Reproduktion bei Mais an züchtung zur Steigerung der agro- der Universität Hamburg. Seit 2003 leitete er eine unabhängige nomischen Leistung genutzt wird. Arbeitsgruppe zu pflanzlicher Entwicklungs- und Reproduktions- Zu diesem Thema analysiert er biologie. In 2008 habilitierte Stefan Scholten an der Universität einerseits, die Interaktion der el- Hamburg und erhielt ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen terlichen Genome in Hybriden, Forschungsgemeinschaft. Nach einem Forschungsaufenthalt am um die molekulargenetischen Department of Plant Sciences, Universität Oxford, UK, einer Grundlagen des Phänomens zu Gastprofessur am Field Science Center der Hokkaido Universität, verstehen, andererseits, entwickelt er Methoden für präzise Vor- Sapporo, Japan, und einer dreijährigen Vertretungsprofessur für hersagen von Hybridleistung in Züchtungsprogrammen. Pflanzenzüchtung und Biotechnologie an der Universität Hohen- heim, erhielt er dort den Lehrstuhl für Quantitative Genetik und Genomik der Nutzpflanzen. Georg-August-Universität Göttingen Seine Forschungsfelder sind darauf ausgerichtet die wissenschaftli- Department für Nutzpflanzenwissenschaften & che Grundlage zur Unterstützung von Züchtungsentscheidungen Zentrum für Integrierte Züchtungsforschung (CiBreed) und -prozessen zu erweitern. Dazu gehört ein Verständnis der Abteilung Nutzpflanzengenetik vielfältigen Reproduktionsmechanismen von Nutzpflanzen, ihrer Von-Siebold-Str. 8, 37075 Göttingen Resistenzmechanismen gegen biotischen und abiotischen Stress Telefon: (0551) 39 242 95 und die Frage inwieweit epigenetische Diversität in der Züch- stefan.scholten@uni-goettingen.de Prof. Dr. Susanne Neugart Seit April 2019 leitet Prof Dr. Susanne Neugart an der Georg- Orleans, New Orleans, USA August-Universität Göttingen die Abteilung ‚Qualität und Sen- (2017-2018), um den Grundme- sorik pflanzlicher Erzeugnisse‘. Prof Neugart studierte Ernäh- chanismus für schnelle Änderun- rungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gen des UV-Screenings und der und promovierte 2012 im Fach Lebensmittelchemie an der TU antioxidativen Aktivität von Flavo- Berlin mit summa cum laude. Für ihre Promotion erhielt Sie den noiden zu erforschen. DGQ Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler der Deutschen Prof. Neugarts Forschung an der Gesellschaft für Qualitätsforschung (pflanzliche Nahrungsmittel) Georg-August-Universität Göttin- DGQ e. V. Von 2013 bis 2019 leitete sie eine Nachwuchsgruppe gen wird an ihre bisherigen Ge- zum Thema ‚Flavonoide-Nachweis, Biosynthese und Funktion‘ biete anknüpfen und sich stetig am Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau. Ihre Habi- um Fragen der Agrarwissenschaf- litation im Fach Lebensmittelchemie an der Universität Hamburg ten erweitern. Dabei sind die chemische Analytik von Inhaltsstof- wird voraussichtlich 2020 erfolgen. Seit ihrer Promotion beschäf- fen und humansensorische Untersuchungen zentralen Aufgabe in tigte sich Prof. Neugart mit sekundären Pflanzenstoffen; ihrer Syn- der Bewertung der Qualität und Sensorik pflanzlicher Erzeugnis- these in Pflanzen, ihrer Stabilität während der Verarbeitung und se. In der Lehre möchte Prof. Neugart ihre eigene interdiszipli- ihrem Nutzen für die menschliche Gesundheit. Prof. Neugarts näre Ausbildung nutzen und den Studierenden ein ganzheitliches Erkenntnisse wurden in bisher 60 Publikationen in Fachjournalen Bild der Qualität und Sensorik pflanzlicher Erzeugnisse geben. Sie der Lebensmittelchemie, Agrarwissenschaften, Biologie und Er- möchte Parallelen zum Alltag ziehen und in den Dialog mit Stu- nährungswissenschaften veröffentlicht. Sie ist Expertin in der Re- dierenden kommen. aktion von phenolischen Verbindungen auf UV-B Strahlung und ist Secretary der International Association for Plant UV Research. Department für Nutzpflanzenwissenschaften ‚Do you know what it means to miss New Orleans?‘ singt schon Abteilung Qualität und Sensorik pflanzlicher Erzeugnisse Louis Armstrong 1947. Prof. Neugart kann diese Frage mit einem Carl-Sprengel-Weg 1, 37075 Goettingen klaren JA beantworten. Ein DFG-Postdoktorandenstipendium Telefon: (0551) 39 279 58 ermöglichte ihr einen Aufenthalt an der Loyola University New susanne.neugart@uni-goettingen.de 6 Georg-August-Universität Göttingen
Namen und Nachrichten Neue Post-Docs der Fakultät Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung Einstellungen zur Landwirtschaft, Tierwohl, Bilderwirkung Gesa Busch Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Einstel- Dr. Sc. Agr., (Georg-August-Universität Göttingen) lungen der Bevölkerung zu kritischen Bereichen der Land- *1986; und Ernährungswirtschaft, insbesondere in der Nutztier- Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte haltung. Wirkung von Bildern aus der Landwirtschaft auf gesa.busch@agr.uni-goettingen.de landwirtschaftsferne Personen, sowie Verbraucherverhal- 0551 / 39-262 47 ten bilden weitere Schwerpunkte. Water Engineering and Management, Evapotranspiration, Water Stress Hamideh Nouri My research interest covers the broad range of water Ph. D. in Civil Engineering (Water), (University of South Australia) management in both urban green spaces and agricultural *1978; farmlands in different geographical and climate settings Division of Agronomy using in-situ, modelling and remote sensing approaches. hamideh.nouri@uni-goettingen.de My latest researches focus on water scarcity-food securi- 0551 / 39 -246 76 ty, water productivy/footprint, and drought. Department für Nutztierwissenschaften Computergestützte Analyse von Nutztierverhalten Cornelia Meckbach Computergestützte Analyse von Nutztierverhalten, z. B. Dr. rer. nat. Bioinformatik, basierend auf Video- oder GPS-Datensätzen, unter Verwen- (Georg-August-University Göttingen, Germany) dung von maschinellem Lernen. Abteilung Systeme der Nutztierhaltung meckbach2@uni-goettingen.de 0551 / 39 -254 51 Neue Doktorandinnen und Doktoranden der Fakultät Department für Nutzpflanzenwissenschaften Sorghum, Salinity, Drought Elvira Sari Dewi The role of sorghum genotypes and their management M. Sc. in Agronomy, (Texas A&M University, USA) *1978; in coping with increased drought and salinity stress in a Division of Tropical Plant Production and Agricultural Systems changing climate. Modelling; Supervisor: Prof. Dr. Reimund P. Rötter elvirasari.dewi@stud.uni-goettingen.de 0551 / 39 -337 63 Molecular Mechanisms for Herbicide Resistance Evlampia Parcharidou This work aims to functionally characterize the different M. Sc. Crop Protection, (Georg-August-University Göttin- upregulated glutathione transferase genes and give a better gen, Germany) *1993; understanding of the molecular mechanisms of herbicide Division of Plant Patology and Crop Protection resistance regulation and evolution. Supervisor: Prof. Dr. Andreas von Tiedemann e.parcharidou@stud.uni-goettingen.de Urbanization, Agricultural Biodiversity, Ecosystem Services Gabriel Marcacci Agricultural biodiversity and associated services across M. Sc. in Ecology & Evolution with specialization in Animal Eco- rural-urban landscapes – field study in Bengaluru, an logy & Conservation, (University of Bern, Switzerland) *1993; emerging megacity of Southern India. Division of Functional Agrobiodiversity Supervisor: Prof. Dr. Catrin Westphal gabriel.marcacci@iee.unibe.ch Fakultät für Agrarwissenschaften 7
Namen und Nachrichten Plant Virus Disease Control, Recessive Resistance Mariangela D'Aniello The generation of recessive resistance provides a poten- M. Sc. Biotechnologies for food quality and safety, (Univer- tial protection to sugar beet against the virus species that sity of Bari Aldo Moro, Italy) *1991; induce yellowing diseases. This study would contribute to Institute of Sugar Beet Research, Department of Phyto understand the incompatibility between viral ligands and the pathology; Supervisor: Prof. Dr. Mark Varrelmann host factors, in order to identify new targets for exploitation daniello@ifz-goettingen.de 0551/ 505 62 71 of the recessive resistance strategies. SBR in Zuckerrüben René Pfitzer SBR ist eine Zuckerrübenkrankheit, welche durch ein M. Sc. Agribusiness, *1993; Proteobakterium sowie ein Phytoplasma ausgelöst wird Institut für Zuckerrübenforschung und zunehmend deutliche Schäden, in erster Linie durch Betreuer: Prof. Dr. Mark Varrelmann Zuckerverlust der Rüben verursacht. Die Promotion hat pfitzer@ifz-goettingen.de zum Ziel, die Ätiologie zu erforschen sowie Bekämp- fungsstrategien zu entwickeln. Ecophysiological Modelling, Climate Change, Macadamia Thomas Bringhenti Ecophysiological characterization of macadamia orchards M. Sc. in Sustainable International Agriculture, in Limpopo (South Africa) with the aim of developing a (Georg-August-University Göttingen, Germany) *1992; process-based macadamia growth simulation model, al- Division of Tropical Plant Production and Agricultural Systems lowing to explore and quantify the effects of climate chan- Modelling; Supervisor: Prof. Dr. Reimund P. Rötter ge and management interventions on the agroecosystem's thomas.bringhenti@uni-goettingen.de productivity and water use. Department für Nutztierwissenschaften Molecular Mechanisms, Diseases and signalling Pathways Abirami Rajavel Working title: Revealing the molecular mechanisms of animal M. Sc. in Molecular Life Sciences, (Georg-August-University and plant diseases. Description: In recent years, climate Göttingen, Germany), *1993; change poses a huge threat of infectious diseases to humans, Division of Breeding Informatics, animals and plants due to rising temperatures. There is a pos- Supervisor: Prof. Dr. Armin O. Schmitt sibility of geographical distribution of diseases across Europe. abirami.rajavel@uni-goettingen.de 0551 / 39 -333 54 Informationstheorie, Maschinelles Lernen Felix Heinrich Entwicklung und Anpassung von neuen Methoden und Algo- M. Sc. in Angewandter Informatik, Schwerpunkt Bioinformatik rithmen zur Tier- und Pflanzenzucht unter Verwendung von (Georg-August-Universität Göttingen) *1994; Abteilung Züch- Informationstheorie und maschinellem Lernen. tungsinformatik; Betreuer: Prof. Dr. Armin O. Schmitt felix.heinrich@uni-goettingen.de Selektionsindex für Sauen (Milchleistung, Gesundheit, Langlebigkeit) Lea-Sophie Trost Entwicklung moderner Thermografiemethoden und Manage- M. Sc. Agrarmanagement, (Fachhochschule Kiel) *1992; menttools zur Förderung der Gesundheit und Produktionsop- Abteilung Systeme der Nutztierhaltung timierung in der Sauenhaltung. Betreuer: Prof. Dr. Imke Traulsen, Prof. Dr. Jens Tetens lea-sophie.trost@uni-goettingen.de 0551 / 39 -256 26 Unsupervised Neural Neutworks and Computer Vision Martin Wutke Anwendung von Algorithmen des maschinellen Lernens im M. Sc. Angewandte Statistik, Bereich Deep Learning und neuronaler Netzwerke in der (Geog-August Universität Göttingen), *1986; Nutztier- und Pflanzenwissenschaft zur Untersuchung des Abteilung Züchtungsinformatik Tierverhaltens und der Genomanalyse. Betreuer: Prof. Dr. Armin Schmitt martin.wutke@stud.uni-goettingen.de 8 Georg-August-Universität Göttingen
Namen und Nachrichten Transkriptionelle Genregulation, regulatorische SNPs, differenzielle Genexpression Selina Klees Die Analyse von SNPs in regulatorischen Regionen und die M.Sc. Angewandte Informatik (Schwerpunkt Bioinformatik) Erstellung einer Datenbank von regulatorischen SNPs und (Georg-August-University Göttingen, Germany), *1994; deren Auswirkung auf die Bindung von Transkriptionsfaktoren Abteilung Züchtungsinformatik für verschiedene Nutztiere und -pflanzen. Betreuer: Prof. Dr. Armin O. Schmitt selina.klees@stud.uni-goettingen.de Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung Kleinbauern, Armut, Ernährung Isabel Knößlsdorfer Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Ernäh- M. A. (Universität Passau) *1992; rung im Kleinbauernsektor Afrikas. Abteilung: Welternährungswirtschaft und Rurale Entwicklung Betreuer: Prof. Dr. Matin Qaim isabel.knoesslsdorfer@uni-goettingen.de 0551 / 39 -234 45 Integration of Nature Protection in Resource use within Small-scale Forestry in Germany Malin Kristin Tiebel Within the KLEIBER project, values, perspectives and M. Sc. in Sustainable Resource Management, management practices of small-scale forest owners will (TU München, Germany), *1993; be analyzed, aiming at the development of recommenda- Division of Social-ecological Interactions in Agricultural Systems tions regarding a stronger integration of nature protection Supervisor: Prof. Dr. Tobias Plieninger in resource use. The research takes place in cooperation malin.tiebel@uni-goettingen.de with the “Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt”. 0551 / 39 -212 95 Urbanisation, Social-ecological Preferences, Ecosystem Services Verena Preuße My research focuses on how social and environmental M. Sc. International Development Studies, preferences change over the lifetime of individuals that (Wageningen University, Niederlande), *1993; are exposed to rapid urbanization in the rural-urban Division of Environmental and Resource Economics interface of Bengaluru, India, and their interaction with Supervisor: Prof. Dr. Meike Wollni the provision of ecosystem services. verena.preusse@uni-goettingen.de 0551 / 39 -243 72 Impressum Herausgeber: Textbeiträge: Andreas von Tiedemann (avt); Alina Schäfer Aus Gründen besserer Georg-August-Universität Göttingen (asc);Caren Pauler (cpa); Elke Pawelzik (epa); Farah Claußen Lesbarkeit wurde in einigen Fakultät für Agrarwissenschaften (fcl); Gunnar Kleuker (gkl); Henning Ebmeyer (heb); Karina Texten nur die weibliche Der Dekan Neitzel (kne); Marcel Naumann (mna); Pressestelle der oder nur die männliche Büsgenweg 5, 37077 Göttingen Universität Göttingen (pug); Sebastian Lakner (sla); Susanne Form verwendet. Selbst- Weigand (swe); Yves Zinngrebe (yzi). verständlich sind stets beide V. i. S. d. P. : Geschlechter gleichermaßen Prof. Dr. Achim Spiller angesprochen. Bilder: agrilution-plantcube_presse (22); Alsarrag (16); Redaktion: Behrens (20); Böttcher-Gajewski (37); CiBreed (33); Darras Sarah Iweala, Jana Lassen, (15, 21); Demant (36); Diaz (15); Fellner (10); Foresti (18); Alina Schäfer Growing Underground (22); Guerrero (34); Hlavinka, Czech Globe (17); Infarm (22); IfZ (27, 28); Kaatz (Titel); Karlovsky Layout: (16); Lakner (31); Meißner (13); Niemeyer (37); Paule (32); Katja Töpfer Pilot (16); pxhere (14); Recasens (18);Reschke (12); Riesch (13); Scheid (21); Schmitz (13); Selare (19); Steinmann (12); Konzept: Universität Göttingen (19, 35, 38); Universität Göttingen/ Andreas Lompe Christoph Mischke (35); Weaver (34); Weigelt (35) Fakultät für Agrarwissenschaften 9
Forschung Datenbank illustriert Biodiversität des Huhns Internationales Forscherteam erarbeitet öffentliche Datensammlung mit 174 Hühnerrassen (pug) Insgesamt 174 Hühnerrassen umfasst ellen Leistungszuchten, insbesondere der eine öffentlich zugängliche Datenbank, die Legerichtung, die genetische Diversität Kontakt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermindert ist. In afrikanischen, südameri- der Universität Göttingen und des Friedrich- kanischen und einigen asiatischen und eu- Prof. Dr. Henner Simianer Loeffler-Instituts in Neustadt-Mariensee ge- ropäischen Rassen hingegen gibt es nach Georg-August-Universität Göttingen meinsam mit zahlreichen internationalen wie vor in erheblichem Umfang genetische Fakultät für Agrarwissenschaften Partnern in den vergangenen Jahren aufge- Diversität. „Für die Nachhaltigkeit und Fle- Department für Nutztierwissenschaften baut haben. Das Synbreed Chicken Diver- xibilität der Zucht ist es wichtig, dass diese Abteilung Tierzucht und Haustier sity Panel (SCDP) deckt einen Großteil der höchst unterschiedlichen Rassen erhalten genetik vorhandenen Diversität der Spezies Huhn bleiben“, so Prof. Dr. Henner Simianer und Albrecht-Thaer-Weg 3, ab. In der begleitenden wissenschaftlichen Prof Dr. Steffen Weigend vom Zentrum für 37075 Göttingen Studie typisierten die Forscherinnen und integrierte Züchtungsforschung der Univer- Telefon: (0551) 39-56 04 Forscher 3.235 Tiere für knapp 600.000 sität Göttingen. E-Mail: hsimian@gwdg.de Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs). Das SCDP ist eine dauerhafte Datensamm- Internet: www.uni-goettingen.de/ SNPs sind Variationen einzelner Bausteine lung und wird ständig ergänzt und erweitert. de/104188.html innerhalb des Erbguts zwischen Individuen. Mit der Veröffentlichung der Studie wurden Dabei erstellten sie einen Stammbaum von auch alle Genotypdaten in einem Data Re- bisher nicht dagewesener Vollständigkeit pository hochgeladen und stehen unter htt- und Auflösung. Die Ergebnisse sind in der ps://doi.org/10.6084/m9.figshare.8003909 Fachzeitschrift BMC Genomics erschienen. der wissenschaftlichen Community für wei- Die Vielfalt der Rassen reicht von den Wild- tere Auswertungen zur Verfügung. formen bis zu kommerziellen Broilern und Legern, beinhaltet aber auch eine Vielzahl Originalveröffentlichung: lokaler Rassen aus fast allen Erdteilen so- Malomane, D.K. et al. The SYNBREED wie von Hobbyhaltern in Deutschland ge- chicken diversity panel: a global resour- züchtete Rassen. In der Studie analysierte ce to assess chicken diversity at high das Forscherteam die genetische Diversität genomic resolution. BMC Genomics innerhalb und zwischen den Populationen. (2019). Doi: https://doi.org/10.1186/ Dabei zeigte sich, dass sowohl innerhalb s12864-019-5727-9 Prof. Dr. Henner Simianer der Hobbyzuchten als auch in kommerzi- Prof. Dr. Steffen Weigend Friedrich-Löffler-Institut Institut für Zuchttiergenetik Bereich Züchtung und Genetische Ressourcen Höltystraße 10, 31535 Neustadt E-Mail: steffen.weigend@fli.de Internet: www.fli.de/de/institute/ institut-fuer-nutztiergenetik-ing/wis- senschaftler/prof-dr-s-weigend/ Auf www.AgrarDebatten.blog gibt es einen Podcast mit Prof. Dr. Henner Simianer zur Studie: https://agrardebatten. blog/2019/07/09/datenbank- illustriert-biodiversitat-des- huhns/ 10 Georg-August-Universität Göttingen
Forschung Darf man Tiere essen? Studie der Universität Göttingen zeigt tierethische Positionen in der Bevölkerung auf (pug) Darf der Mensch Tiere nutzen? Und schen Nutz- und Heimtieren. Tieren in der wenn ja, wie sieht ein ethisch korrekter Landwirtschaft werden dann etwas weniger Kontakt: Umgang mit Tieren aus? Die Positionen Rechte zugesprochen. Diese Menschen er- Prof. Dr. Achim Spiller zu solchen philosophischen Fragen reichen nähren sich deutlich seltener vegetarisch. Marketing für Lebensmittel und vom ursprünglichen Anthropozentrismus, Nur eine sehr kleine Gruppe lehnt sämt- Agrarprodukte wonach der Mensch mit Tieren umgehen liche tierethischen Positionen ab, was sich Platz der Göttinger Sieben 5 darf, wie er möchte, bis hin zum Abolitionis- auch in einer Ernährungsweise mit vielen 37073 Göttingen mus, der eine Nutzung von Tieren gänzlich tierischen Lebensmitteln widerspiegelt. Telefon: (0551) 39-26241 ablehnt. Ein Forscherteam der Universität „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass E-Mail: a.spiller@agr.uni-goettingen.de Göttingen hat nun erstmals eine repräsen- ein zentraler Aspekt für eine nachhaltigere Internet: www.uni-goettingen.de/de/ tative Studie zu den verschiedenen tierethi- Ernährung die ethische Gleichsetzung von 11280.html schen Positionen in der deutschen Bevöl- Nutz- und Heimtieren ist“, erläutert Erstau- kerung erstellt. Die Ergebnisse sind in der torin Sarah Hölker, Doktorandin am Lehr- Sarah Hölker Fachzeitschrift Sustainability erschienen. stuhl für Marketing für Lebensmittel und Telefon: (0551) 39-26243 Die Forscherinnen und Forscher befragen Agrarprodukte der Universität Göttingen. E-Mail: sarah.hoelker@agr.uni-goet- rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger in Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Achim Spiller er- tingen.de Deutschland, die angeben sollten, inwie- gänzt: „Aus Gründen der Gesundheit, vor Internet: www.uni-goettingen.de/ weit sie Kernaussagen verschiedener tiere- allem aber des Umwelt- und Klimaschutzes de/533638.html thischer Positionen zustimmen oder diese sowie des Tierwohls gilt es, den Konsum ablehnen. Aus den Ergebnissen identifizier- tierischer Lebensmittel deutlich zu reduzie- ten die Wissenschaftler fünf Gruppen mit ren. Dafür ist ein tieferes Verständnis für die verschiedenen Werteprofilen, die sie dann Zusammenhänge zwischen tierethischen wiederum im Hinblick auf einen nachhalti- Positionen als zentraler Motivation für eine gen Ernährungsstil untersuchten. Zentrales nachhaltige Ernährung und dem tatsächli- Ergebnis: Etwa ein Viertel der Befragten un- chen Ernährungsverhalten wichtig.“ terscheiden bei ethischen Fragestellungen nicht zwischen Nutz- und Heimtieren und Originalveröffentlichung: ernähren sich signifikant häufiger flexitarisch Sarah Hölker, Marie von Meyer-Höfer & oder vegetarisch, als dies in den anderen Achim Spiller. Animal Ethics and Eating Gruppen zu beobachten ist. Animals: Consumer Segmentation Based Drei weitere Gruppen vertreten zwar on Domain-Specific Values. Sustaina- ebenfalls deutlich tierwohlorientierte Positi- bility 2019. https://doi.org/10.3390/ onen, unterscheiden gleichzeitig aber zwi- su11143907. Fakultät für Agrarwissenschaften 11
Forschung How cows and cattle can get back to the pastures Collaborative research led by Göttingen investigates new ways of pasture management Contact: Dr. Juliane Horn Department of Crop Sciences Institute of Grassland Science Von-Siebold-Str. 8, 37075 Göttingen Getting grazing cows back into the landscape. Tel: +49 (0)551 3922251 Email: juliane.horn@uni-goettingen.de (pug) Modern livestock farming increases the immense workload of pasture farming the pressure to use arable land for fodder can be reduced and sustainable pasture use production. The result: modern dairy farms made possible. “Efficient pasture manage- no longer send their cows out to pasture. ment can cover the cows’ nutrient require- The “Green Grass” project, led by the Uni- ments, mainly with fresh grass, and at the versity of Göttingen, brings researchers, same time reduce the amount of concen- industry and stakeholders together in an trated and supplementary feed,” says Issel- interdisciplinary network stretching across stein. Germany. They are investigating how graz- The movement of the animals on the pas- ing livestock can be brought back into the ture can be controlled using virtual fences. landscape and finding new ways of creating The cattle get a combination of a warning sustainable and efficiently managed pasture. tone with an unpleasant stimulus so that “The increasing intensification of dairy farm- they no longer cross the virtual bound- Dr. Juliane Horn ing in particular is threatening the diversity ary to a certain part of the pasture. “After of grassland and thus also the diversity of a short learning phase, the majority of the Professor Johannes Isselstein plant and insect species,” says Professor cattle learned to associate the virtual fence Department of Crop Sciences Johannes Isselstein, Head of the Institute with the warning tone and adapt within a Tel: +49 (0) 551 3922253 of Grassland Sciences Department at the few hours – even when the area is moved,” Email: jissels@gwdg.de University of Göttingen and spokesperson says Dr. Juliane Horn from the Institute of for the network. But how will the return to Grassland Science and coordinator of the pasture farming with dairy cows and cattle project. “However, there are individual lands, for example by specifically maintain- work? The network is focusing on the de- differences between the animals. Some ing as well as promoting landscape features velopment of innovative technologies such animals avoid the defined grazing area im- or habitats for ground-nesting birds. as virtual fences and the monitoring of the mediately after first contact, whereas others Partners from research, industry and agri- seasonal supply of forage plants on pasture test the virtual fences more frequently. To culture are also focusing on the production using state-of-the-art remote sensing sys- ensure animal welfare and practicality, these of milk, meat and other commodities using tems. With the help of these technologies, differences will have to be taken into ac- this new pasture management system and count in the further tracking the associated costs and benefits. development of the The joint project will be funded with a total technology”. The of 5.5 million euros over a period of five possibility to set vari- years within the framework of the BMBF able virtual fences in funding line “Agrarsystems of the Future” space and time can with 1.3 million euros going to the Univer- improve the struc- sity of Göttingen. Landschaft tural and biological diversity of grass- Information Weidesysteme Akteure Markt Logo GreenGrass-project: in the interdisciplinary project science and practice working together 12 Georg-August-Universität Göttingen
Forschung Wildlebende Rothirsche tragen zum Kontakt: Erhalt offener Landschaften bei Friederike Riesch Abteilung Graslandwissenschaft (pug) Ähnlich wie landwirtschaftliche Nutz- einem unter Naturschutz stehenden Hei- Von-Siebold-Str. 8, 37075 Göttingen tiere, beispielsweise Rinder oder Schafe, de- und Grünland-Lebensraumtyp. Das Tel.: 0551/3922352 können auch wildlebende Rothirsche, die Ergebnis: Der Anteil des Pflanzenaufwuch- E-Mail: friederike.riesch@agr.uni-goet- in offenen Landschaften grasen, zum Erhalt ses, der von wildlebenden Rothirschen ge- tingen.de geschützter Lebensräume beitragen. Dies fressen wird, kann in einer vergleichbaren konnte ein Forscherteam der Universität Größenordnung wie bei extensiver Nutz- Göttingen und des Instituts für Wildbiologie tierbeweidung liegen. Göttingen und Dresden zeigen. Die Ergeb- Während die Futteraufnahme der Rothir- nisse sind in der Fachzeitschrift Journal of sche im Grünland im Frühjahr am höchs- Applied Ecology erschienen. ten war, wurden die Heiden im Winter am Das interdisziplinäre Forscherteam, an dem intensivsten beweidet. Diese unterschiedli- die Abteilungen Graslandwissenschaft und chen saisonalen Muster passen gut mit den Wildtierwissenschaften der Universität Göt- unterschiedlichen Beweidungsansprüchen tingen beteiligt waren, führte über einen der Vegetationsgesellschaften in Grünland Zeitraum von drei Jahren Untersuchungen und Heide zusammen und tragen dazu auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr bei, dass beide Lebensraumtypen von den Friederike Riesch in Bayern durch. „In diesem Gebiet kom- Rothirschen profitieren. „Unsere Ergebnis- men nicht nur zahlreiche geschützte Le- se könnten einen Anstoß dazu geben, das bensräume und seltene Arten vor, sondern Wildtiermanagement – insbesondere in Originalveröffentlichung: auch ein großer Bestand freilebender Rot- großen Naturschutzflächen – so anzupas- Riesch, Friederike et al. Grazing by wild hirsche“, sagt Friederike Riesch, Doktoran- sen, dass es Rothirschen ermöglicht wird, red deer: Management options for the din in der Abteilung Graslandwissenschaft offene Landschaften ganztägig zur Nah- conservation of semi-natural open habi- der Universität Göttingen und Erstautorin rungssuche zu nutzen“, so Riesch. „Auf die- tats. Journal of Applied Ecology (2019). der Studie. se Weise kann ein Beitrag zum Erhalt natur- Doi: https://doi.org/10.1111/1365- Da die Tiere auf den nicht bewaldeten Flä- naher Offenlandlebensräume geleistet und 2664.13396 chen auf dem Truppenübungsplatz nur an gleichzeitig das Risiko von Schäden durch wenigen Tagen im Jahr bejagt werden, kön- Rothirsche in forstlich genutzten Wäldern nen sie die vorhandenen Grünland- und reduziert werden“, ergänzt Dr. Bettina Heideflächen ganztägig zur Futteraufnahme Tonn, Co-Autorin aus der Abteilung Gras- nutzen. Die Wissenschaftlerinnen und Wis- landwissenschaft. senschaftler erfassten den oberirdischen Das Projekt wurde durch die Landwirt- Pflanzenaufwuchs, die Futterqualität sowie schaftliche Rentenbank gefördert und von Mit Hilfe von Weidekörben zum temporä- die Futteraufnahme durch Rothirsche in je Bundesforst unterstützt. ren Ausschluss der Rothirsche wurde er- mittelt, wie viel Biomasse die wilden Wei- Im Offenland finden Rothirsche auf dem detiere über einen bestimmten Zeitraum Truppenübungsplatz Grafenwöhr reichlich hinweg aufgenommen haben (links Heide, Nahrung. rechts Grünland). Große und ggf. unzugängliche Gebiete wie Truppenübungsplätze sind enorm wichtig und gleichzeitig eine Herausforderung für den Naturschutz. Konventionelle Metho- den zum Erhalt von geschützten Offen- landlebensräumen einzusetzen, ist unter solchen Bedingungen häufig nicht möglich. Die Beweidung der wildlebenden Rot- hirsche trägt dazu bei, artenreiches Grün- Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist es keine Seltenheit, dass Rothirsche in großen land auf dem Truppenübungsplatz Grafen- Gruppen auch tagsüber im Offenland grasen. wöhr zu erhalten. Fakultät für Agrarwissenschaften 13
Forschung Hilfe zur Selbsthilfe: Forscher fordern Kontakt: Umdenken bei Renaturierungsprojekten Prof. Dr. Tobias Plieninger Department für Agrarökonomie und (pug) Egal, ob einzelne Auenlandschaften stellen. Ziel ist ein Ökosystem, das sich auf Rurale Entwicklung oder ganze Nationalparks: Der Erfolg von lange Sicht weitgehend ohne menschliche Platz der Göttinger Sieben 5, Renaturierungsprojekten hängt nicht nur Hilfe regeneriert und selbst erhält“, erklärt 37073 Göttingen davon ab, ob einzelne Pflanzen- oder Tier- Erstautorin Andrea Perino, die in Pereiras Telefon: (0551) 3921148 arten wieder in einem Gebiet angesiedelt Arbeitsgruppe an ihrer Promotion arbeitet. E-Mail: plieninger@uni-goettingen.de werden. Wie ein internationales Forscher- Gleichzeitig diene das Rewilding auch dazu, team unter Beteiligung der Universität Göt- den Menschen den ästhetischen und ideel- tingen zeigt, geht es vielmehr darum, dem len Wert der Natur zugänglich zu machen. geschädigten Ökosystem zu helfen, sich „Natürliche Prozesse durch mehr Wildnis in selbst zu regenerieren und zu erhalten. Das unseren intensiv genutzten Kulturlandschaf- Team unter Leitung der Martin-Luther-Uni- ten zu fördern, ist ein faszinierender, aber versität Halle-Wittenberg (MLU) und des auch gesellschaftlich umstrittener Ansatz“, Deutschen Zentrums für integrative Biodi- sagt Co-Autor Prof. Dr. Tobias Plieninger versitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig vom Department für Agrarökonomie und zeigt, wie Rewilding-Maßnahmen besser Rurale Entwicklung der Universität Göt- geplant und umgesetzt werden können tingen. Er hat in der Studie zur Diskussion – und welche Vorteile sich daraus für den der gesellschaftlichen Konsequenzen von Menschen ergeben. Die Ergebnisse sind in Rewilding beigetragen. „Die Science-Stu- Prof. Dr. Tobias Plieninger der Fachzeitschrift Science erschienen. die weist Wege für ein zukunftsweisendes Der Bau von Städten, Straßen oder Fabri- Design von ‚Rewilding‘-Konzepten auf, len könne. Stattdessen komme es viel mehr ken sowie die intensive Landwirtschaft ha- die auch unterschiedliche Interessen der darauf an, die Funktionen des jeweiligen ben die Natur weltweit stark in Mitleiden- betroffenen Akteure berücksichtigen.“ Ein Ökosystems zu betrachten, die Störungen schaft gezogen. In der Folge wurden auch prominentes Beispiel für ein erfolgreiches in diesem System zu analysieren, und da- komplette Ökosysteme zerstört, wodurch Rewilding-Projekt in Deutschland ist das raus geeignete Maßnahmen abzuleiten. In die Artenvielfalt kontinuierlich gesunken Oder-Delta, eine Region an der Ostsee- einer Auenlandschaft könnten zum Beispiel ist. „Viele Ökosysteme sind deshalb heute küste zwischen Deutschland und Polen am nicht mehr benötigte Dämme entfernt und nicht mehr in der Lage, wichtige Aufgaben Stettiner Haff. Hier leben zahlreiche Tiere, so zumindest ein Teil der Landschaft wieder wie den Hochwasserschutz zu erfüllen“, zum Beispiel Seeadler, Wisente und Biber verwässert werden. Dadurch entstehe wo- sagt Prof. Dr. Henrique Pereira von MLU in freier Wildbahn. In dem Gebiet hat sich möglich wieder ein Lebensraum für Tiere und iDiv. Seit einigen Jahrzehnten gibt es in den vergangenen Jahren ein lebendiger und Pflanzen, die zuvor durch den Men- weltweit Projekte, die darauf abzielen, be- Naturtourismus entwickelt. schen vertrieben worden waren. stimmte Regionen wieder naturnaher zu Die Forscher stellen in ihrer Studie eine Art gestalten. Ein bekannter Ansatz ist dabei Blaupause vor, wie Rewilding-Projekte ge- Originalveröffentlichung: das sogenannte Rewilding. „Beim Rewilding plant und umgesetzt werden können. Da- Perino A. et al. Rewilding complex eco- richtet man den Blick auf das Ökosystem als bei fordern sie einen Perspektivwechsel: Es systems. Science (2019). doi: https://sci- Ganzes und versucht, durch gezielte Maß- gebe nicht das eine ideale Ökosystem, das ence.sciencemag.org/content/364/6438/ nahmen seine Funktionalität wiederherzu- man durch bestimmte Maßnahmen herstel- eaav5570 Beide Fotos: Zwei Beispiele für „Rewilding“ in mitteleuropäischen Landschaften: Die Wiedervernässung eines Altarms im Leipziger Auwald und die Wiedereinführung des Steinbocks im Schweizerischen Nationalpark im Engadin. 14 Georg-August-Universität Göttingen
Forschung Was dem Ohr verborgen bleibt: Rekorder-Einsatz beim Tierarten-Monitoring Forscherteam unter Göttinger Leitung vergleicht Kontakt: traditionelle und moderne Erhebungsmethoden Dr. Kevin Darras (pug) Lange haben sich Ökologinnen und wahrgenommene. Tonaufnahmen können Abteilung Agrarökologie Ökologen auf ihre Sinne verlassen, wenn es verwendet werden, um Populationsdich- Grisebachstraße 6, darum ging, Tierpopulationen und die Ar- ten zu messen und Territorien einzelner 37073 Göttingen tenvielfalt zu erfassen. Bei Tieren, die Töne Arten zu kartieren. Zudem können sie gan- Telefon: (0551) 39-337 34 von sich geben, sind mittlerweile aber ze Klanglandschaften aufzeichnen und die E-Mail: kdarras@gwdg.de moderne programmierbare Tonaufnah- Tieraktivität über lange Zeiträume besser www.uni-goettingen.de/de/412118. megeräte die bessere Option. Das haben messen. „Bereits in einer vorhergehenden html Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Meta-Analyse hatten wir festgestellt, dass unter der Leitung der Universität Göttin- Aufnahmegeräte mindestens genauso viele gen am Beispiel von Vogelstudien unter- Arten erkennen wie traditionelle Ornitholo- sucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeit- gen mit manueller Erhebung“, sagt Darras. schrift Ecological Applications erschienen. Weitere Vorteile: Die gewaltigen Daten- „Die menschenbasierte Datenaufnahme ist mengen können überprüft, archiviert und weniger verlässlich, liefert nur annähernde automatisch durch Computer-Programme Werte, ist schwer zu standardisieren und zu ausgewertet werden, um Tierarten auto- überprüfen“, sagt Erstautor Dr. Kevin Dar- matisch zu identifizieren. ras vom Department für Nutzpflanzenwis- „Mittlerweile gibt es sehr günstige, kleine senschaften der Universität Göttingen. Für Geräte, die in großer Anzahl über lange den Vergleich erstellte das internationale Zeiten und große Räume aufnehmen kön- Forscherteam einen systematischen Über- nen. In einer zunehmend datengesteuer- blick, basierend auf Daten früherer Vogel- ten Zeit sind sie die bessere Wahl.“ Die Dr. Kevin Darras studien. Neben den gesammelten Tonauf- Studie liefert neben dem systematischen nahmen stellten die Wissenschaftlerinnen Vergleich auch einen Leitfaden für Wissen- Originalveröffentlichung: und Wissenschaftler auch die Zweckmäßig- schaftler, die akustisch Tierpopulationen Kevin Darras et al. Autonomous sound keit beider Methoden gegenüber. beproben. Die Autoren geben darin einen recording outperforms human observati- Das Ergebnis: Tonaufnahmegeräte können Überblick über die derzeit verfügbaren on for sampling birds: a systematic map die gleichen Daten liefern wie von Men- Rekorder und besprechen deren Funkti- and user guide. Ecological Applications schen durch Gehör und Sehvermögen onsweise. (2019). https://doi.org/10.1002/eap.1954 Besonders Vögel können mithilfe von Tonaufnahmegeräten gut erfasst werden. Ein programmierbares Tonaufnahmegerät wird in Jambi, Indonesien, eingesetzt, um die Artenvielfalt zu erfassen. Fakultät für Agrarwissenschaften 15
Forschung Decades-old puzzle of the ecology of soil animals solved International research team deciphers fungal defence against predators (pug) An international research team led by avoiding fungal colonies with aurofusarin. the University of Göttingen has deciphered Feeding experiments with different fungal Contact: the defence mechanism of filamentous species and mutants revealed that aurofu- Professor Dr, Petr Karlovsky fungi. Moulds are a preferred food source sarin served as the major – or even only Molecular Phytopathology and Myco- for small animals. As fungi cannot escape – defence compound in these fungi. Initial toxin Research predation by running away, they produce experiments with other bis-naphthopy- Grisebachstrasse 6, 37077 Göttingen defence metabolites, thereby rendering rones, produced by the fungal genera As- Phone: +49 (0)551 39-129 18 themselves toxic or unpalatable. After de- pergillus and Penicillium, revealed that Email: pkarlov@gwdg.de cades-long unsuccessful investigation, these they also show antifeedant activity (ie they Internet: www.fungal-toxins.uni- defence compounds have now been identi- inhibit feeding). goettingen.de fied. The results were published in Nature Why do bis-naphthopyrones repel fungivo- Communications. res? According to the mycotoxin hypoth- Small soil animals such as worms, spring- esis, bis-naphthopyrones should be toxic. tails, and mites constitute about 20% of “We could not detect any toxicity when the living biomass in soil. Since the 1980s, feeding springtails with food containing au- studies on fungal defence against animal rofusarin”, explains Yang Xu, a PhD student predators have focused on mycotoxins. in Göttingen and first author of the paper. The toxicity of mycotoxins to insects has “The animals survived feeding on aurofusa- been documented in numerous studies; rin for five weeks without apparent harm. however, attempts to prove the ecological Aurofusarin thus appears to be a non-toxic function of mycotoxins in defence against antifeedant.” predation have failed. Researchers in Göt- Why has aurofusarin not lost its antifeed- tingen discovered that rather than myco- ant effect after millions of years? Synthetic Professor Dr. Petr Karlovsky toxins, certain fungal pigments protect fungi fungicides often lose inefficiency after a from predation. These pigments are pro- couple of years, and plant defence chemi- duced by many ascomycetes and belong to cals do not protect their producers from If this hypothesis is proven correct, aurofu- the class of dimeric naphthopyrones. Red adapted herbivores. Why have soil animals sarin would be the first example of a new pigment aurofusarin – which is produced by not adapted to fungal defence chemicals? phenomenon in chemical ecology: the pre- fungi of the genus Fusarium and by some “An explanation may lie in the very large vention of the adaptation of target organ- tropical genera – was studied in detail. amounts of defence chemicals that accu- isms due to extremely high concentrations Springtails and insect larvae recognised and mulate in fungal cultures”, explains Pro- of defence chemicals. avoided food modified to contain aurofusa- fessor Petr Karlovsky, head of Molecular rin. Definitive proof of the ecological func- Phytopathology and Mycotoxin Research Original publication: tion of aurofusarin was obtained with the Lab. “Mutations leading to the inactivation Yang Xu et al. Bis-naphthopyrone pig- help of fungal mutants in which aurofusarin of defence chemicals or that reduce their ments protect filamentous ascomycetes synthesis was disrupted by genetic engi- binding to (yet unknown) receptors would from a wide range of predators. Nature neering. Springtails, woodlice, and insect not abolish the effect of defence chemi- Communications 2019. DoI: 10.1038/ larvae accepted the mutants as food while cals.” s41467-019-11377-5 Mycelium of the fungus Mealworms offered the mould Fusarium gramine- Cuts to the fungal mycelium of Fusarium graminearum Fusarium graminearum arum with Aurofusarin (right) and its mutant wit- (top right) with razor blades (left) stimulated the synthe- (coloured red by Auro- hout Aurofusarin (left), prefer the mutant. sis of the red pigment Aurofusarin (bottom right). fusarin) growing in a liquid culture medium. 16 Georg-August-Universität Göttingen
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