Algo.Rules: Regeln für faire Chancen durch Digitalisierung - damit Algorithmen den Menschen dienen - iRights.Lab

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Algo.Rules: Regeln für faire Chancen durch Digitalisierung - damit Algorithmen den Menschen dienen - iRights.Lab
Pressemitteilung

Algo.Rules: Regeln für faire Chancen durch
Digitalisierung — damit Algorithmen
den Menschen dienen.
               Algorithmen bestimmen immer häufiger für und über Menschen und
               entscheiden somit über gesellschaftliche Teilhabe. Damit die
               Digitalisierung zu mehr Chancen für alle Menschen führt, braucht
               es Regeln. Bertelsmann Stiftung und iRights.Lab haben deshalb die
               Algo.Rules entwickelt, mit denen ethische Standards im
               Programmcode verankert werden können.

               Berlin, 07.03.2019

               Die Entscheidungen von algorithmischen Systemen haben erhebliche
               Auswirkungen auf unser Leben. Bertelsmann Stiftung und der
               unabhängige Think Tank iRights.Lab haben in einem breiten
               Beteiligungsprozess gemeinsam Regeln für die Gestaltung
               algorithmischer Systeme erarbeitet und vorgestellt.

               Bei diesen sogenannten „Algo.Rules” handelt es sich um einen
               Katalog an formalen Kriterien, die eine gesellschaftlich förderliche
               Gestaltung algorithmischer Systeme ermöglichen und erleichtern
               sollen. Die Regeln schaffen Voraussetzungen für ethische
               Erwägungen und für die Um- und Durchsetzung rechtlicher
               Rahmenbedingungen im Zeitalter von Algorithmen. Diese Kriterien
               sollen bereits bei der Entwicklung der Systeme mitgedacht und „by
               design“ implementiert werden.

               Die Algo.Rules richten sich an alle Personen, die einen wesentlichen
               Einfluss auf die Entstehung, Entwicklung und Anwendung von
               algorithmischen Systemen haben. Für Jörg Dräger, Vorstand der
               Bertelsmann Stiftung, steht die Notwendigkeit guter Regeln für
               Algorithmen außer Frage: „Wir müssen bestehende gesellschaftliche
               Normen mit ins digitale Zeitalter nehmen. Dazu brauchen wir Regeln
               für all jene, die mit Algorithmen arbeiten, sie entwerfen oder
               anwenden.“

                                                                   www.algorules.org
Algo.Rules                                                           Pressemitteilung

Algo.Rules sind Ergebnis von
umfänglichem Beteiligungsprozess
              Algorithmische Systeme werden in immer mehr Bereichen
              angewendet. Mit ihrer Hilfe werden Entscheidungen getroffen, die
              erhebliche Auswirkungen auf unser Leben haben. Sie bringen ebenso
              Chancen wie Risiken mit sich. Es liegt in unserer Hand, gemeinsam
              dafür zu sorgen, dass algorithmische Systeme zum Wohle der
              Gesellschaft gestaltet werden. Die in den Menschenrechten
              abgebildeten individuellen und kollektiven Freiheiten und Rechte
              sollen durch algorithmische Systeme gestärkt, nicht eingeschränkt
              werden. Regulierungen zum Schutz dieser Normen müssen
              durchsetzbar bleiben. Um das zu erreichen, haben wir gemeinsam mit
              Expert:innen und der interessierten Öffentlichkeit die vorliegenden
              Algo.Rules entwickelt.

              Die Kriterien sind Ergebnis eines umfangreichen Entwicklungs- und
              Beteiligungsprozesses: In Workshops mit Expertinnen und Experten,
              Telefoninterviews sowie einer breit angelegten Onlinebefragung
              wurden die Regeln aufgestellt. Insgesamt haben sich rund 400
              Personen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen und
              wissenschaftlichen Disziplinen beteiligt. Philipp Otto vom
              unabhängigen Think Tank iRights.lab: „Der breite
              Beteiligungsprozess zur Entwicklung der Algo.Rules war inspirierend
              und anregend. Wir haben sehr schnell erkannt: Der Bedarf nach
              einem Kriterienkatalog, wie wir ihn nun vorlegen, ist riesengroß und
              wird geradezu händeringend vermisst.“

              Eine der beteiligten Expertinnen ist die ehemalige Bundesministerin
              der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: „Wir zeigen mit den
              Algo.Rules, wie Lösungen aus der Gesellschaft heraus und damit
              unabhängig vom politischen Gesetzgebungsprozess entstehen
              können.

              Wir wollen Verbindlichkeiten schaffen und daran arbeiten, die
              entstandenen Punkte nun zu implementieren und
              weiterzuentwickeln. Wir zeigen, wie man gesetzliche Regelungen und
              normative Werte für algorithmische Systeme nutzbar machen kann.
              Denn weder Politik noch Wirtschaft oder Gesellschaft können alleine
              dafür sorgen, dass ethische und rechtliche Rahmenbedingungen
              eingehalten werden, sondern es kommt auf das Zusammenspiel aller
              Akteurinnen und Akteure an. Die Algo.Rules sind ein ganz konkretes
              Ergebnis dieser Erkenntnis. Das gab es so bisher noch nicht.“

                                                                    www.algorules.org
Algo.Rules                                                              Pressemitteilung

                Die Algo.Rules sind ein erster wichtiger und neuartiger Versuch,
                algorithmische Systeme gemeinwohlorientiert zu gestalten. In der
                nächsten Projektphase werden Bertelsmann Stiftung und iRights.Lab
                die Regeln für unterschiedliche Zielgruppen – Programmierer und
                Programmiererinnen sowie Führungskräfte in Unternehmen –
                spezifizieren und Implementierungsstrategien erarbeiten. Auch hier
                gilt laut Dräger: „Die Detaillierung der Algo.Rules können wir nicht
                alleine angehen. Wir rufen daher Organisationen und Individuen, die
                algorithmische Systeme entwickeln und einsetzen, zur Beteiligung
                auf!“

                Die Algo.Rules finden Sie als Anlage dieser Meldung.

Kontakt &
Über die Beteiligten

                Bertelsmann Stiftung

                Carla Hustedt, Projektleiterin
                carla.hustedt@bertelsmann-stiftung.de | +49 5241 81 811 56

                iRights.Lab

                Philipp Otto, Direktor
                otto@irights-lab.de | +49 30 89 37 01 03

                Über die Bertelsmann Stiftung

                Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für eine gerechte Teilhabe aller
                am gesellschaftlichen Leben ein. Sie will Bildung verbessern,
                Demokratie gestalten, Gesellschaft entwickeln, Gesundheit
                aktivieren, Kulturleben und Wirtschaft stärken. Durch ihr
                Engagement möchte sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich
                für das Gemeinwohl einzusetzen. Die gemeinnützige Stiftung wurde
                1977 von Reinhard Mohn gegründet. Im Projekt „Ethik der
                Algorithmen“ befasst sich die Bertelsmann Stiftung mit den
                gesellschaftlichen Folgen algorithmischer Entscheidungsfindung.
                Das übergeordnete Ziel ist dabei, den digitalen Wandel in den Dienst
                der Gesellschaft zu stellen.

                www.bertelsmann-stiftung.de

                                                                        www.algorules.org
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             Über das iRights.Lab

             Das iRights.Lab ist ein unabhängiger Think Tank zur Entwicklung von
             Strategien und praktischen Lösungen, um die Veränderungen in der
             digitalen Welt vorteilhaft zu gestalten. Es unterstützt öffentliche
             Einrichtungen, Stiftungen, Unternehmen, Wissenschaft und Politik
             dabei, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern und die
             vielschichtigen Potenziale effektiv und positiv zu nutzen. Dazu
             verknüpft es rechtliche, technische, ökonomische und
             gesellschaftspolitische Expertise.

             www.irights-lab.de

             Über Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

             Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist Juristin, zweimal übte sie
             das Amt der Bundesjustizministerin aus (1992-1996 und 2009-2013)
             und gehörte dem Deutschen Bundestag 23 Jahre lang von 1990 bis
             2013 an. Sie ist stellv. Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung
             für die Freiheit und stellvertretende Vorsitzende der Theodor Heuss
             Stiftung. Seit Anfang 2019 übt sie ehrenamtlich das Amt der
             Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen aus.
             Vor kurzem wurde sie zur ehrenamtlichen Verfassungsrichterin in
             Bayern gewählt. Ihre politischen Schwerpunkte sind bis heute die
             Verteidigung der Grund- und Freiheitsrechte, wenn es sein muss
             auch bis zum Bundesverfassungsgericht. 2017 erschien Ihr Buch
             „Haltung ist Stärke und im März 2019 erscheint ihr zweites Buch
             „Angst essen Freiheit auf“. Sie erhielt das Bundesverdienstkreuz 1.
             Klasse der Bundesrepublik Deutschland und den Verdienstorden des
             Freistaates Bayern, sowie einige Datenschutzpreise.

             Über Jörg Dräger

             Jörg Dräger, Jahrgang 1968, studierte zunächst Physik und
             Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Nach dem
             Vordiplom wechselte er zur Cornell University, New York, und erwarb
             dort den Master of Science (M.Sc.) sowie den Doctor of Philosophy
             (Ph.D.) in Theoretischer Physik. Von 1996 bis 1998 war Dräger für die
             Unternehmensberatung Roland Berger in Frankfurt/Main tätig.
             Anschließend kehrte er nach Hamburg zurück und übernahm die
             Geschäftsführung des neu gegründeten Northern Institute of
             Technology, einer international-orientierten privaten
             Hochschulinstitution. Von 2001 bis 2008 war Jörg Dräger (parteilos)
             Senator für Wissenschaft und Forschung der Freien und Hansestadt
             Hamburg, Mitglied der Kultusministerkonferenz und
             stellvertretendes Mitglied des Bundesrates. In den Jahren

                                                                    www.algorules.org
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             2004 bis 2006 hatte er zudem das Amt als Senator für Gesundheit
             und Verbraucherschutz inne. Seit 2008 ist Dräger Vorstandsmitglied
             der Bertelsmann Stiftung. Er verantwortet die Bereiche Bildung und
             Integration, ist Geschäftsführer des Centrums für
             Hochschulentwicklung (CHE) und begleitet junge Gründer in der
             gemeinnützigen Founders Foundation gGmbH, einer Initiative der
             Bertelsmann Stiftung. Zudem verantwortet er das Projekt Ethik der
             Algorithmen. Im April 2019 erscheint sein neues Buch: „Wir und die
             Intelligenten Maschinen – Wie Algorithmen unser Leben bestimmen
             und wir sie für uns nutzen können“.

             Über Philipp Otto

             Philipp Otto ist Gründer und Direktor des unabhängigen Think Tanks
             iRights.Lab und einer der führenden Digitalisierungsexperten in
             Deutschland. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der strategischen
             Entwicklung von Strukturen, Konzepten und Modellen zur schnellen
             und konstruktiven Bewältigung von Herausforderungen, die durch
             die Digitalisierung und das Internet für die Politik sowie für
             öffentliche und private Einrichtungen entstehen. Er war Visiting
             Researcher beim Berkman Center for Internet & Society an der
             Harvard University. Er hat eine Vielzahl an Büchern, Aufsätzen und
             strategischen Analysen an der Schnittstelle zwischen Recht, Technik,
             Gesellschaft und Politik im Kontext der Digitalisierung veröffentlicht,
             unter anderem „Das Netz. Jahresrückblick Digitalisierung und
             Gesellschaft“ und den Sammelband „3TH1CS – Die Ethik der
             digitalen Zeit“.

                                                                     www.algorules.org
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