Was kann Künstliche Intelligenz - was nicht? - Initiative D21
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Was kann Künstliche Intelligenz - was nicht? Dr. Aljoscha Burchardt Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Nachdenk-Veranstaltung der Arbeitsgruppe Ethik der Initiative D21, Berlin, 15.02.2018
Denkimpulse: The human factor • Ethische Baustellen – Wissenschaft/Recht (Rassengesetze, Todesstrafe), Diskriminierung (Hausfrauenehe, Bildung), Generationengerechtigkeit (Energieverbrauch, Fleischkonsum) • Mensch-Technik – Titanic, Tschernobyl, Flugzeugabstürze • „Man kann nicht reinschauen“ – Gerichtsgutachten – Wohnungsvergabe – Finanzamt • Fazit: Menschen sind beschränkt und machen Fehler • Aber: Im Großen und Ganzen vertrauen wir unseren Mitmenschen • ... und haben Spaß miteinander. 15.02.2018 D21 2
Das DFKI • Das DFKI ist das weltweit größte Zentrum für Forschung und Anwendung der Künstliche Intelligenz • 1988 als Public-Private-Partnership gegründet • Eingetragen als gemeinnützige GmbH nach deutschem Recht • Verbunden mit sechs Universitäten • Geschäftsführer: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster • Von einem Aufsichtsrat geleitet • Basisfakten – 938 Beschäftigte (740 FTE) – 41,4 Mio. € Umsatz (2016) – 19 Forschungsbereiche (Labs) und Forschungsgruppen – 334 laufende Projekte 15.02.2018 D21 4
Die Forschungsbereiche und -gruppen des DFKI Multilinguale Technologien Digitale Wirtschaft Robotics Innovation Center Intelligente Analytik für Intelligente Netze Massendaten Planbasierte Roboter- steuerung 15.02.2018 D21 7
Heute • Zweck: Die 2. Welle der Digitalisierung • Mittel: Künstliche Intelligenz • Methode: Maschinelles Lernen 15.02.2018 D21 8
Künstliche Intelligenz für die zweite Welle der Digitalisierung Erste Welle: Daten digital Zweite Welle: Daten digital - Erfassen - Verstehen - Speichern - Veredeln - Übertragen - Aktiv nutzen - Verarbeiten - Monetarisieren Maschinenlesbare Daten: Maschinenverstehbare Daten: Internet- und Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen Cloudtechnologien 15.02.2018 D21 10
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 15.02.2018 D21 11
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Arbeitsdefinition Künstliche Intelligenz (KI) ist die Eigenschaft eines IT-Systems, eine der menschlichen Kognition ähnliche Fähigkeit zu zeigen. Diese Fähigkeit kann ansatzweise erkennbar sein, wie etwa die Dialogfähigkeit heutiger Smartphones. Sie kann aber auch über die menschliche Leistungsfähigkeit hinausgehen, wie etwa bei der Auswertung zehntausender MRT-Scans. KI- Systeme verfügen in unterschiedlichen Anteilen über bestimmte Kernfähigkeiten wie situatives Wahrnehmen, Verstehen, Kommunizieren, Handeln, Schlussfolgern oder Lernen. 15.02.2018 D21 13
Theorie • Starke KI zielt auf den Homunculus, den künstlichen Menschen. Dieser Ansatz trägt in sich die Fragen nach dem maschinellen Bewußtsein, dem Willen zur Macht und das Konzept der Singulariät. • Schwache KI konzentriert sich auf einzelne konkrete Wissensfähigkeiten. – Ziel sind Technologien, die den Menschen in seinen jeweiligen Handlungskontexten optimal dabei unterstützen, seine Ziele besser, leichter oder mit einer höheren Qualität zu erreichen. – Es geht nicht um das künstliche Bewusstsein, nicht um die Simulation des menschlichen Denkens, nicht um Konkurrenz, sondern um smarte Mensch-Maschine-Interaktion und -Kollaboration. 15.02.2018 D21 14
Kerngebiete und Einsatzfelder der KI Sprachver- Bild- Autonome Kollaborative stehende verstehende System Roboter Systeme Systeme Lern- und Inferenzbibliotheken Subsymbolische Musterkennung Lernen KI-Hardware Ontologien Wissensrepräsentation Wissensverarbeitung - Suchen - Inferieren - Planen Wissenspräsentation Wissensrepräsentationssprachen Multi- Intelligente Bots, Chatbots Agenten Trainings- und virtuelle Ambiente Systeme -und Lernsystem Charaktere Intelligenz 15.02.2018 D21 15
Assistenzsysteme für die Unterstützung von körperlicher und geistiger Arbeit durch KI Assistenz bei körperlicher Arbeit Assistenz bei geistiger Arbeit durch kollaborative KI-Roboter durch kognitive KI-Systeme z.B.: AILA als kollaborativer DFKI Roboter z.B.: LEVERTON mit Deep Learning In Legal Tech als DFKI Spin-Off Mensch-Roboter-Kollaboration, Stand-by Roboter, Team-Robotik Bankberatung, Rechtsberatung, Personalberatung 15.02.2018 D21 16
Digitalisierung vs. KI „Ich möchte nie meine Entscheidung von einer Maschine dominiert wissen.“ 15.02.2018 D21 17
Von Information zu Wissen: Wer ist Wolfgang Dauner? 15.02.2018 D21 18
MASCHINELLES LERNEN 15.02.2018 D21 19
Von programmierten Systemen zu selbst- lernenden Systemen Ausgabe Ausgabe Ausgabe Maschinelles Wissens- Wissens- Daten- Computer- Program- basis Lernen basis mierer verarbeitung Merkmalsextraktion, programm Suche, Fakten, Trainingsdaten, erstellt Mustererkennung, Metadaten, Algorithmus, Inferenz, Regeln, Software Modelle Merkmalsabbildung Testdaten Heuristik Planung Eingabe Eingabe Eingabe Flaschenhals: Programmierer Flaschenhals: Wissensbasis Flaschenhals: Trainingsdaten hoher Entwicklungsaufwand hoher Entwicklungsaufwand geringer Entwicklungsaufwand aufwändige Adaption hoher Pflegeaufwand leichte Anpassbarkeit geringe Erklärungsfähigkeit gute Erklärungsfähigkeit schlechte Erklärungsfähigkeit 15.02.2018 D21 20
1. Einprogrammieren Ausgabe Computer- Program- mierer programm erstellt Algorithmus, Software Heuristik Eingabe Flaschenhals: Programmierer hoher Entwicklungsaufwand aufwändige Adaption geringe Erklärungsfähigkeit Bild: www.connox.at 15.02.2018 D21 21
2. Expertenwissen aufbauen Ausgabe Wissens- Wissens- basis verarbeitung Suche, Fakten, Regeln, Inferenz, Modelle Planung Eingabe https://gearpatrol.com/2017/07/19/how-does-a-virtual-assistant-work/ Flaschenhals: Wissensbasis hoher Entwicklungsaufwand hoher Pflegeaufwand gute Erklärungsfähigkeit 15.02.2018 D21 22
3. Maschinelles Lernen Ausgabe Maschinelles Daten- basis Lernen Trainingsdaten, Merkmalsextraktion, Metadaten, Mustererkennung, Testdaten Merkmalsabbildung Eingabe • Automatisches Clustering für Empfehlungen • Maschinelles Übersetzen • Auto steuern Flaschenhals: Trainingsdaten • Go Spielen geringer Entwicklungsaufwand • Komponieren wie Bach leichte Anpassbarkeit schlechte Erklärungsfähigkeit 15.02.2018 D21 23
Lernen vom Menschen “flower” Drive carefully due to the traffic situation Let’s make that move so that I win the game 15.02.2018 D21 24
Tiefes Maschinelles Lernen “flower” Drive carefully due to the traffic situation Let’s make that move so that I win the game 15.02.2018 D21 25
Maschinelles Lernen – Stilimitation A Neural Algorithm of Artistic Style, L. Gatys, A. Ecker, M.Bethge, Universität Tübingen, 2015 15.02.2018 D21 26
Open Problems for the New Wave of Bots Based on Machine Learning • Overfitting • No Extinction Learning • Weak Explanation Capabilities • Architecture Alchemy • False Alarms by False Positives 15.02.2018 D21 27
Hintergrund: Prozesse in KI-Systemen Wahr- nehmen/ Erkennen Planen/ Verstehen/ Handeln Wissen 15.02.2018 D21 28
Hintergrund: Maschinelles Lernen heute Wahr- nehmen/ Maschinelles Erkennen Lernen Planen/ Verstehen/ Handeln Wissen 15.02.2018 D21 29
Ziel: Maschinelles Lernen in allen Prozess-Schritten Wahr- nehmen/ Erkennen Maschinelles Lernen Planen/ Verstehen/ Handeln Wissen 15.02.2018 D21 30
... bezogen auf Ethik • Expertensysteme, regelbasiert – Eher normativ – Formalisierbarkeit der Fragestellung – Zielkonflikte • Maschinelles Lernen – Eher deskriptiv (ehrlicher: grob intuitiv) – Lernbarkeit der Handlungen – Hohe Anforderungen an die Daten • Digitalisierung zwingt uns, über unsere Praktiken nachzudenken – Was sind unsere Regeln? – Wollen wir alle Regeln strikt anwenden? – Welche Erklärungen brauchen/fordern wir? • Grundfrage: Unter welchen Bedingungen wollen wir Maschinen trauen? • Ehrlicher: Wann haben wir Lust, mit Maschinen zu kooperieren? 15.02.2018 D21 31
Next Generation AI Systems: A Research Roadmap • Emergent Machine Learning Systems • Immersive Assistance Based on Ultra-Connectivity • Self-Controlled Systems for Long-Term Autonomy • Hybrid Teamwork with Human and Machine Intelligence • Wearable Artificial Intelligence Systems 15.02.2018 D21 32
HYSOCIATEA: Developing Team Spirit 1. Distributed problem analysis and task allocation based on skills, knowledge and experience humans 1. Sharing goals, plans as well as intentions and coordinating plan execution 2. Understanding of all physical and communicative interactions of all team members robots 3. Developing social group behavior and emotional coherence 4. Building mutual trust and demonstrating accountability for the assigned subtasks virtual agents 5. Compensating weaknesses of individual members by empathetic help softbots 15.02.2018 D21 33
Zentrale Begriffe • Digitalisierung – Zweite Welle: Vom Informationsspeicher zur Wissensquelle • Künstliche Intelligenz – Lernen, Sprachverstehen, Planen, Inferenzen, Situationsbezogenheit • Maschinelles Lernen – Merkmale und Muster erkennen – Oft auf manuell bearbeiteten/erzeugten Trainingsdaten (supervised) – Mächtig, aber „reaktiv“, keine Erklärungen/Entscheidungsunterstützung, keine dynamische Interaktion 15.02.2018 D21 34
Danke! Dr. Aljoscha Burchardt DFKI, Language Technology Lab Alt-Moabit 91c, 10559 Berlin Aljoscha.Burchardt@dfki.de Tel. +49-30-23895-1838 15.02.2018 D21 35
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