ALTERNATIVE ENERGIEVERSORGUNG IM HAMBURGER HAFEN - Hafenzeitung
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ALTERNATIVE ENERGIEVERSORGUNG IM HAMBURGER HAFEN Hamburg macht einen weiteren Schritt hin zur Verbesserung der Luftqual- ität im Hafen. Innovative, in der Hansestadt entwickelte Technologie kann in Zukunft dafür sorgen, dass große und größte Containerschiffe während ihrer Liegezeit die so genannten Hilfsdiesel ausschalten und den für den Bordbetrieb notwendigen Strom aus einem neuartigen mobilen Generator beziehen. Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojektes testen Becker Marine Sys- tems, die Hapag-Lloyd AG und die Hamburger Hafen und Logistik AG (HH- LA) seit Jahresbeginn erstmals die neuartige Technologie. Dabei hat der Technologielieferant Becker Marine Systems das mobile Kraftwerk entwickelt. Mit Hapag-Lloyd und der HHLA kamen dann für seine Erprobung zwei Partner dazu. Ein so genanntes Becker LNG Power- Pac®, so das Konzept, versorgt am HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB) Containerschiffe am Kai mit umweltgerecht erzeugtem Strom. Der Betrieb war mit einem Prototyp in den vergangenen Wochen mehrfach er- folgreich bei 20.000-TEU-Containerriesen von Hapag-Lloyd getestet wor- den. Gemeinsam mit Hapag-Lloyd verstärkt die HHLA damit ihre Anstren- gungen zur Luftreinhaltung in Hamburg. Das Becker LNG PowerPac® wurde gemeinsam von Becker Marine Systems und dessen Tochterunternehmen HPE Hybrid Port Energy als kompaktes System
in der Größe von zwei 40-Fuß-Containern entwickelt. Diese Einheit kom- biniert einen gasbetriebenen Generator und einen LNG-Tank, der die En- ergie für den Generator liefert. Sobald das Containerschiff vertäut ist, wird das mobile 1,5-Megawatt-Kraftwerk vom Kai per Container- brücke auf einen Stellplatz am Heck des Schiffes gehoben, mit dem Bord- netz verbunden und kann dann während des Aufenthalts im Hafen Strom für den Schiffsbetrieb liefern. Dank der Innovation können Schadstoffe- missionen, etwa von Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickstoffoxiden, wie sie sonst beim Betrieb der Hilfsdiesel des jeweiligen Schiffes an- fallen, entweder ganz vermieden oder deutlich reduziert werden. Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine Systems, sagt: „Wir können guten Gewissens sagen, dass die Pilotphase ein voller Erfolg war und danken unseren Partnern für die gute Zusammenarbeit. Das Beck- er LNG PowerPac® stellt eine unkomplizierte Lösung für die Reduzierung der Schadstoffbelastung in Häfen dar und hat das Potenzial internation- al Anwendung zu finden. Wir sind mit diversen europäischen sowie chine- sischen Häfen im Gespräch und zuversichtlich, dass sich das Becker LNG PowerPac® auf dem Markt durchsetzen kann.“ Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat für die Entwicklung der neuen Technologie Fördermittel in siebenstelliger Höhe im Rahmen der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundes- regierung bewilligt. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Luftreinhaltung ist in Häfen in dicht besiedelten Gebieten von großer Bedeutung. Wir fördern deshalb nachhaltige und alternative Antriebe sowie Innovationen wie die LNG PowerPacs, die dazu beitragen, die Schifffahrt zu modernisieren und Emissionen zu reduzieren.“ Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch sagt: „Der Einsatz von Power- Pacs für die alternative Stromversorgung von Containerschiffen während ihrer Liegezeit im Hafen ist ein wertvoller Beitrag zur Verringerung der Schadstoffemissionen in Hamburg.“ „Als global agierendes Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg haben wir die Tests sehr gern unterstützt. Landstrom ist ein wichtiger Baustein in unseren intensiven Bemühungen, unser Geschäft noch nachhaltiger zu gestalten“, sagt Anthony J. Firmin, Schifffahrtsvorstand von Hapag-L- loyd.
Als Knowhow-Partner und Umschlagdienstleister begleitet die HHLA das Projekt seit dem Start Anfang 2016. Hamburgs größter Terminalbetreiber hat für das Handling des PowerPac auf dem CTB und für den schiffseiti- gen Umschlag die technischen und prozessualen Anforderungen definiert. HHLA-Vorstand Jens Hansen sagt: „Wir freuen uns sehr, dieses für den Hamburger Hafen wichtige Pilotprojekt mit unserer Erfahrung und Exper- tise unterstützen zu können. Aus unserer Sicht sind die Tests bisher sehr erfolgreich verlaufen. Der Umschlag des PowerPac kann gut in unsere Terminalabläufe integriert werden.“ Quelle: Becker Marine Systems, Hapag-Lloyd und HHLA, Foto: Becker Marine Systems, Becker Marine Systems, Hapag-Lloyd und HHLA testen al- ternative Energieversorgung im Hamburger Hafen Becker Marine Systems, Hapag-Lloyd und HHLA testen das Becker LNG PowerPac als eine alterna- tive Energieversorgung im Hamburger Hafen. Das kompakte System steht hier auf dem Terminal Burchardkai (CTB) „DELTAPORT: STADTHAFEN WESEL IMMER WICHTIGER“ Der Stadthafen Wesel wird für Gewerbe und Industrie ein immer attrak- tiverer Standort. Der Stadthafen liegt im Stadtgebiet von Wesel und hat damit für Unternehmen, die nach logistischer Exzellenz streben, eine optimale Lage. Der Standort am Nieder- rhein bietet weiterhin Vorteile für Umschlag der unterschiedlichsten Frachten.
„Wir freuen uns, dass das DeltaPort-Projekt zunehmend auf Interesse bei Unternehmen stößt. Viele Unternehmen wollen inzwischen Niederlas- sungen in einem der drei Hafengebiete errichten. Erst kürzlich hat For- Farmers Thesing vorsorglich einen Abschnitt am Wasser im Stadthafen We- sel reserviert. ForFarmers Thesing, Teil des Europäischen Marktführers ForFarmers, produziert Tierfutter mit Rohstoffen, die zum Beispiel auf dem Wasserweg aus Rotterdam geliefert werden. Das Unternehmen hat die Absicht ein neues Futtermittelwerk (mit einer Kapazität von rund 300 k Tonnen) in Wesel zu errichten. Dies solle zum Wachstum des Unterneh- mens in Deutschland beitragen. Wir sind stolz darauf, dass sich For- Farmers Thesing für den Stadthafen Wesel als passenden Standort entschieden hat“, erklärt Herr Andreas Stolte, Geschäftsführer von Del- taPort. DeltaPort ist ein relativ neues Projekt, das drei Häfen kombiniert: Stadthafel Wesel, den Rhein-Lippe- Hafen und den Hafen Emmelsum. Der Hafenverbund ist in jeder Hinsicht modern und innovativ und bietet ein einzigartiges Angebot an Standflächen und Dienstleistungen am Nieder- rhein für am Hafen ansässige Handels- und Industrieunternehmen. Delta- Port hat als erster europäischer Binnenhafen den Status eines EcoPorts erlangt, der nach PERS (Port Environmental Review System, einem Instru- ment zur umfassenden Analyse und Überwachung des Umweltmanagements in Häfen) zertifiziert ist. Außerdem trägt das Unternehmen neben den Stan- dardverpflichtungen über seine Mitgliedschaft im EcoPorts-Netzwerk freiwillig zum Umweltschutz bei. Dieses Netzwerk konzentriert sich auf vier Kernbereiche, in denen nachhaltige Lösungen angeboten werden: Landstrom, Abfallwirtschaft, Elekt- roautos und multimodaler Trans- port. ForFarmers ist ein international agierendes, börsennotiertes Futtermit- telunternehmen, das Gesamtfut- termittel für konventionelle und biolo- gische Viehbetriebe anbietet. ForFarmers gibt mit „For the Future of Farming “ sein Bestes: für den Fortbestand der Landwirtschaft und für einen finanziell robusten Sektor, der auch noch den nächsten Generatio- nen der Gesellschaft auf nachhaltige Weise dient. ForFarmers betreibt insgesamt 42 Produktionsstätten und agiert in den Niederlanden, Bel- gien, Groß- britannien, Polen (seit Mitte 2018) und Deutschland, hier zum Beispiel in Rees-Haffen. ForFarmers vertreibt jährlich rund 9,6 Millionen Tonnen Futtermittel, beschäftigt ca. 2300 Mitarbeiter und hat 2017 einen Umsatz von mehr als 2,2 Milliarden Euro erzielt.
Quelle und Foto: DeltaPort UNIVERSALHAFEN HAMBURG IM ERSTEN HALBJAHR 2018 Der Hamburger Hafen erreichte im ersten Halbjahr 2018 einen Gesamtum- schlag von 66,5 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem moderaten Rück- gang von 4,9 Prozent, wobei der Rückgang im zweiten Quartal schwächer ist. Zum Gesamtergebnis trugen in Hamburg der Stückgutumschlag mit 45,5 Mil- lionen Tonnen (-2,2 Prozent) und der Massengutumschlag mit 21,1 Millio- nen Tonnen (-10,4 Prozent) bei. Massengut macht etwa ein Drittel des Gesamtumschlags aus. Der Rückgang begründet sich zu 71 Prozent auf die- sem Segment, dessen Teilsegmente Sauggut und Flüssigladung marktbed- ingt abnahmen. Der Greifergutumschlag – mit 55 Prozent (11,6 Millionen Tonnen) größtes Teilsegment – blieb mit -3,1 Prozent innerhalb des nor- malen Schwankungsbereichs. Sehr erfreulich ist erneut die Entwicklung beim konventionellen Stückgutumschlag. Mit 777.000 Tonnen und damit einem Plus von 8,0 Prozent setzt sich im ersten Halbjahr der bereits im vierten Quartal 2017 begonnene Aufwärtstrend fort. So hat sich in den ersten sechs Mo-
naten des Jahres 2018 die Einfuhr von Schwergut um 62,5 Prozent auf 160.000 Tonnen erhöht; die von Metallen hat sich mit +121,7 Prozent (79.000 Tonnen) und die von Kraftfahrzeugen mit +106,4 Prozent (25.000 Tonnen) mehr als verdoppelt. Der Containerumschlag blieb im ersten Halbjahr 2018 mit 4,3 Millionen TEU (-2,7 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis. Dies erklärt sich zu 81 Prozent durch weniger umgeschlagene leere Boxen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 525.000 Leercontainer (TEU) umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 15,6 Prozent. Bei den mit Stückgut beladenen Boxen blieb die Umschlagmenge mit 3,8 Millionen TEU (-0,6 Prozent) nahezu stabil. Ein deutliches Plus von 5,4 Prozent erreichte der Containertransport auf der Schiene mit 1,2 Millionen TEU. Im ersten Halbjahr 2018 konnten somit die Werte aus dem Vorjahr übertroffen werden und liegen sogar über den Rekordwerten aus dem Jahr 2016. Der landseitige Seehafen-Hin- terlandverkehr entwickelte sich damit auf der Schiene besonders er- freulich. Dies führte dazu, dass der Anteil des umweltfreundlichsten Verkehrsmittels im Modal-Split um 2,3 Prozentpunkte auf 45,1 Prozent gestiegen ist. Im Kontinentalumschlag gingen in den ersten sechs Monat- en des Jahres 2,7 Millionen TEU über die Kaikanten des Hamburger Hafens. Der Rückgang zum Vorjahr ist mit 1,6 Prozent als leicht einzustufen. Zu rund 83 Prozent ist auch hier der Rückgang auf leere Boxen zurückzuführen. Der Anteil des Hinterlandverkehrs des Hamburger Hafens im Bereich Container steigt im ersten Halbjahr um 0,7 Prozen- tpunkte auf 62,1 Prozent am Gesamtumschlag. „Der Blick auf die Umschlagentwicklung von beladenen und leeren Con- tainern in den ersten sechs Monaten zeigt, dass der Hamburger Hafen weniger Transhipmentladung und weniger Leercontainer umschlägt. Der An- teil beladener Container bleibt in einem harten Wettbewerbsumfeld sta- bil und die Bedeutung Hamburgs als führender Eisenbahnhafen in Europa wird durch ein deutliches Wachstum beim Containerverkehr auf der Schiene unterstrichen“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Dass Reeder vor dem Hintergrund der noch nicht real- isierten Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe ihre Stell- platzkapazitäten auf den großen Containerschiffen bei Hamburg-Anläufen in erster Linie für beladene Boxen nutzen, ist verständlich. Tranship- mentladung im Feederverkehr und leere Container sind im Gegensatz zu der für den regionalen Bereich bestimmten Ladung und beladenen Boxen
weniger hafengebunden. Wir hoffen deshalb, dass noch in diesem Jahr das Baurecht erteilt wird und die Fahrrinnenanpassung nach 17 Jahren Wartezeit endlich vollzogen werden kann.“ Der Rückgang im Containerumschlag im ersten Halbjahr 2018 ist zu knapp 64 Prozent auf einen geringeren Transhipmentumschlag vor allem im Feed- erverkehr in der Ostsee-Region zurückzuführen. Für die ersten sechs Mo- nate ergibt sich ein Umschlag im Transhipment von insgesamt 1,6 Millio- nen TEU. Dies sind 4,4 Prozent oder 76.000 TEU weniger als im Vorjahr. „Die Transhipmentquote, also der Anteil am Gesamtcontainerumschlag, sinkt zwar im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent- punkte auf 37,9 Prozent. Gleichzeitig aber festigt der Hamburger Hafen seine Position als Warendrehscheibe für Güter, die ihren Bestimmungs- oder Ursprungsort in der Metropolregion Hamburg haben. Der Anteil lokaler Ladung entwickelt sich weiter stabil“, so Ingo Egloff, Vors- tand Hafen Hamburg Marketing e.V. In dem Hauptfahrtgebiet zwischen Hamburg und Ostasien stieg der Con- tainerverkehr im ersten Halbjahr 2018 um 1,0 Prozent auf 1,6 Millionen TEU. Zu den Fahrtgebieten, die im Containerverkehr deutlich besser als im Vorjahreszeitraum abschnitten, gehören außerdem die Ostküste Sü- damerikas, die Westküste Nordamerikas und Nordafrika. Brasilien liegt mit einem deutlichen Zuwachs von + 37,6 Prozent (127.000 TEU) auf Platz 5 der Top-10-Liste von Hamburgs Handelspartnern (2017: Platz 15). Schweden liegt nach China (inklusive Hongkong) und Singapur auf Platz 3 (2017: Platz 6) und Taiwan erscheint erstmals seit 2005 wieder im Ranking und hat sich auf den zehnten Platz geschoben. Die Top 10 im ersten Halbjahr repräsentieren wie im Vorjahr 58 Prozent des Gesamt‐- Containerumschlags. Außerhalb der TOP-10-Liste haben insbesondere die Länder Türkei mit Platz 21 (2017: Platz 29), Israel mit Platz 22 (2017: Platz 28), Viet- nam mit Platz 24 (2017: Platz 33) und Thailand mit Platz 31 (2017: Platz 50) ihren Containerumsatz im ersten Halbjahr 2018 deutlich er- höht. Quelle und Foto: HHM
AUSBAU DER FAHRRINNE VON AUßEN- UND UNTERELBE KANN BEGINNEN Gute Nachricht für die Schifffahrt und Hamburgs Hafenkunden in aller Welt: Das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der Fahrrinne ist mit dem Planergänzungsbeschluss abgeschlossen worden. Ein vom Bundesverwaltungsgericht gefordertes drittes Pla- nungsergänzungsverfahren ist von den für das Großprojekt verant- wortlichen Planungsbehörden durchgeführt worden. Rechtlich werden damit die Voraussetzungen geschaffen, um mit dem Bau beginnen zu kön- nen. „Für unsere weltweiten Kunden aus Wirtschaft, Schifffahrt und die ge- samte Metropolregion Hamburg ist das eine sehr gute Nachricht“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Wir haben sehr lange auf diesen Tag gewartet und hoffen jetzt auf eine zügige Umset- zung“, ergänzt Vorstandskollege Ingo Egloff. Der Hafen ist bereits Me- gaship-ready und kann die größten Containerschiffe mit einer Kapazität von mehr als 20.000 TEU sowie andere Großschiffe abfertigen. Ent- sprechende Liegeplätze und Terminalequipment ermöglichen das heute schon. Mit der Fahrrinnenanpassung können Seeschiffe künftig unab- hängig von der Tide mit 13,50 Meter und unter Nutzung der Flutwelle mit 14,50 Meter Tiefgang aus Hamburg auslaufen. Für die Schifffahrt bringt die Fahrrinnenanpassung einen Meter mehr Tiefgang und damit ver- bunden entscheidende Vorteile. So können Containerschiffe pro Schiff-
sanlauf rund 1.800 Container (TEU) mehr transportieren und durch die Begegnungsbox vor Hamburg wird die Elbe auch für Großschiffe in beide Richtungen ohne die bisherigen Restriktionen passierbar. Hamburg ist Deutschlands größter Universalhafen und drittgrößter Con- tainerhafen in Europa. Technische Innovationen und eine hohe Produktiv- ität sowie kurze Liegezeiten an den Terminals und eine in Europa nir- gendwo anders erreichte Verkehrsanbindung per Eisenbahn mit dem Binnen- land unterstreichen die Bedeutung Hamburgs als Logistikdrehscheibe für weltweite Transportketten. Quelle: HHM, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch DUISPORT AUF PLATZ 36 DER GRÖßTEN HÄFEN DER WELT Der Duisburger Hafen belegt 2017 – wie bereits im Vorjahr – Platz 36 unter den weltweit größten Häfen. Das geht aus einem jetzt veröf- fentlichten Ranking der internationalen Zeitschrift „Container Manage- ment“ hervor. duisport hat im vergangenen Jahr 4,1 Mio. Standardcontainer (TEU) umgeschlagen und ist damit unter den weltweit Top 100 der einzige Bin-
nenhafen und einer von insgesamt drei deutschen Häfen. Die beiden See- häfen Hamburg (Platz 18) und Bremerhaven (Platz 27) verschlechterten sich im Vergleich zum Vorjahr jeweils um einen Ranking-Platz. Im europäischen Vergleich liegt duisport beispielsweise weiterhin vor allen Häfen aus Italien und Frankreich. „Das Ranking zeigt, dass duisport als wichtigste logistische Dreh- scheibe Europas im Hinterland eine stabile Entwicklung im weltweiten Wettbewerb aufweist“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake. Quelle: Duisburger Hafen AG, Foto: duisport/ Hans Blossey GESAMTUMSCHLAG IN BREMEN STABIL Der Umschlag in den bremischen Häfen blieb im ersten Halbjahr 2018 weitgehend stabil. „Die Häfen in Bremen und Bremerhaven konnten sich in einem harten europäischen Wettbewerb gut behaupten. Dies schafft eine solide Basis für die weitere Entwicklung in diesem Jahr“, sagt Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen. „Erfreulich ist sowohl die leicht positive Entwicklung im Bereich des Containerumschlages, als auch der sich nach wie vor auf hohem Niveau befindliche Automobilumschlag. Eine konstant gute Situation verzeich- nen wir darüber hinaus im Bereich Stückgut.“ Die Zahlen im Einzelnen: Der Containerumschlag lag im ersten Halbjahr bei über 2,72 Mio. TEU. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht dies einem Umschlagsplus von 0,7 Prozent. Insbesondere in den vergangenen beiden Monaten hat der Umschlag an der Containerkaje in Bremerhaven kräftig zugenommen, so dass zum Halbjahresende die Vor- jahreszahlen übertroffen werden konnten.
Weiterhin auf hohem Niveau bewegt sich der Automobilumschlag. Bis Ende Juni wurden 1,1 Mio. Fahrzeuge umgeschlagen. Damit liegt der RORO (Roll on/Roll off)-Umschlag aktuell um 1,4 Prozent unter dem Halb- jahreswert im Rekordjahr 2017. Einen deutlichen Ladungsrückgang gab es beim Massengut (-28,7 %) und hier insbesondere bei Kohle (-40,1%) und Erzen (-12,9 %). Dieser Rück- gang führt dazu, dass an den Hafenanlagen in Bremen-Stadt im ersten Halbjahr rund eine Million Tonnen (-15,2 %) weniger über die Kaje gin- gen. Der Stückgutumschlag stieg dagegen um 4,7 Prozent. Auffällig ist dabei der Zuwachs bei Eisen und Stahl um 25,3 Prozent auf nun 1.266.000 Tonnen. Der Gesamtumschlag an den Hafenanlagen in Bremerhaven und Bremen blieb auf Vorjahresniveau (-0,1 %). Insgesamt wurden 36,5 Millionen Tonnen umgeschlagen. Auch die Zahl der Handelsschiffe, die von Januar bis ein- schließlich Juni 2018 die Kajen im Land Bremen angelaufen haben, ist mit 3471 gegenüber 3474 im ersten Halbjahr 2017 stabil. Quelle: bremenports GmbH BESUCH IM DELTAPORT
In der parlamentarischen Sommerpause nutzten Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digital- isierung und Energie Nordrhein-Westfalen (FDP) sowie Bernd Reuther, Mitglied des Bundestages (FDP) die Gelegenheit den Hafenverbund Delta- Port (Stadthafen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen Wesel, Hafen Emmelsum) zu be- suchen und sich über die zukünftige Entwicklung der Standorte und deren Bedeutung für die Region zu informieren. Bei ihrem Besuch im Kreis Wesel betonte Bernd Reuther – Mitglied im Verkehrsausschuss und Vorsit- zender der AG Verkehr der FDP-Bundestags- fraktion – wie wichtig die Binnenhäfen seien, wenn man den „Verkehrsin- farkt“ auf der Straße vermeiden wolle. Ziel müsse es sein, mehr Güter auf das Schiff oder die Bahn zu verlagern. Der große Vorteil dieses Verkehrsträgers sei neben einem umweltfreund- lichen Transport, die grundsätzliche Zuverlässigkeit. Dies gelte allerdings nur, wenn die Ka- nalinfra- struktur intakt sei. Staatssekretär Christoph Dammermann aus dem Wirtschaftsministerium in Düsseldorf ergänzte hier- zu, dass die Landesregierung die Notwendigkeit der Modernisierung der Schleusen und des Ausbaus des Ka- nalnetzes erkannt habe und entsprechende Lösungen erarbeite. Des Weit- eren sollte bei Klein- wasserperioden die Schiffbarkeit des Rheins, als wichtigste Wasserstraße Europas, gewährleistet sein. Der Zuwachs
des Güterverkehrs sei schon seit langem prognostiziert, aber zu wenige Investitio- nen geleistet worden. Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort GmbH & Co.KG erläuterte die Ausbaupläne des Hafens und gab sich zuversichtlich, dass das Plan- feststellungsverfahren zur Erweiterung des Westkais um 15 Hektar Logis- tikfläche in Voerde-Emmelsum Ende des Jahres abgeschlossen werden könne. Wichtig sei es Verkehrsverlagerungspotentiale zu nutzen, Wertschöpfung zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Er plädierte zu einer noch engeren Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung der Hafenstandorte. Quelle und Foto: DeltaPort, vl. Andreas Stolte (Geschäftsführer Delta- Port), Christoph Dammermann (Staatssekretär), Bernd Reuther (MdB), Ru- dolf Kretz-Manteuffel. LANDUNGSBRÜCKENBESETZUNG STARK GESTIEGEN In guter Kooperation mit dem Hafenbetrieb Rotterdam hat Euro Tank Ter- minal (ETT) die eigene Landungsbrücke im Calandkanaal verlängert und
damit die Landungsbrückenbesetzung beträchtlich erhöht. „Wir können jetzt gleichzeitig zwei große Tanker beladen oder löschen.“ Lissy Helbers, Teamleiterin Customer Service bei ETT, erzählt mehr zum Anlass des Projekts. „An unserer Landungsbrücke im Calandkanaal be- grüßen wir pro Jahr ungefähr 22 VLCC (Very Large Crude Carriers). Diese großen Tanker sind mehr als 300 Meter lang und liegen meistens drei bis vier Tage an der Landungsbrücke. Wenn dort ein VLCC lag, hat- ten wir bislang zu wenig Platz an der Landungsbrücke, um gleichzeitig einen zweiten Tanker mit Large Range (LR) abzufertigen. LR-Tanker sind mit einer Länge von bis zu 280 Metern etwas kleiner als ein VLCC. In den vergangenen Monaten haben wir die Landungsbrücke um 20 Meter ver- längert und die Anlege- sowie die Lade- und Lösch-Infrastruktur ver- legt. „Wir können jetzt gleichzeitig einen VLCC und einen LR-Tanker be- laden oder löschen.“ Das macht einen bedeutenden Unterschied bei der Landungsbrückenbesetzung. Die Landungsbrückenerweiterung wurde in enger Absprache mit dem Hafen- betrieb Rotterdam geplant und durchgeführt. „In der Planungsphase haben wir gemeinsam die Möglichkeiten kalkuliert, die der Calandkanaal bietet. Dieser Kanal ist eine wichtige Durchfahrtroute zu verschiede- nen Terminals im Hafen. Wir haben eine höchstmögliche Erweiterung angestrebt, ohne dabei den übrigen Schiffsverkehr zu behindern. Das ist uns gelungen.“ Nach der Erweiterung konnte ETT am 25. Juni 2018 zum ersten Mal gleichzeitig einen VLCC (die Atromitos) und einen LR2-Tanker (die Ridgebury John Zipser) an der eigenen Landungsbrücke willkommen heißen und abfertigen. Bei der Ladung handelte es sich um 450.000 Tonnen Heizöl für zwei unterschiedliche Kunden. Der VLCC hatte eine Länge von 330 Meter, der LR2 war gut 270 Meter lang. Mit diesen beiden Schiffen war die Landungsbrückenkapazität voll ausgelastet. Übrigens überprüft ETT bei der Kombination eines VLCC mit einem über 250 Meter langen LR2 grundsätzlich vor Ort, ob das kleinere Schiff gut festgemacht ist. „Sicherheit geht über alles.“ Quelle und Foto: Port of Rotterdam
HHLA VERBESSERT GESCHÄFTSERGEBNIS Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im ersten Halbjahr 2018 das bereits starke Vorjahresergebnis übertroffen. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis konnten auf Konzernebene in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum sehr guten Vorjahr leicht gesteigert werden. Diese Entwicklung wurde von beiden Teilkonzernen, dem börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik und dem Teilkonzern Immobilien, getragen. Der Containerumschlag verzeichnete ein Plus von 1,2 Prozent. Planmäßig gingen die Containertransporte aufgrund der Neuausrichtung der Aktiv- itäten der Polzug nach der erfolgreichen Integration in die Metrans-- Gruppe um 4,2 Prozent zurück. Der Umsatz im Teilkonzern Hafenlogistik wurde um 1,6 Prozent gesteigert. Die HHLA bekräftigt erneut die Ziele für das laufende Geschäftsjahr, einen Umsatz im Bereich des Vorjahres zu erreichen und das EBIT im Teilkonzern Hafenlogistik sowie auf Konzernebene deutlich zu steigern. Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die positive Geschäftsen- twicklung im ersten Halbjahr stimmt uns zuversichtlich, die für das Ge- samtjahr avisierten Ziele zu erreichen. Die HHLA verfügt über das Wis-
sen und die Erfahrungen, um die Herausforderungen eines volatilen Marktes zu managen. Entscheidend dafür ist, eng mit unseren Kunden zusammenzuarbeiten und ihnen ein verlässlicher Partner mit außergewöhn- lich gutem Service und hoher Professionalität zu sein. Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung unserer Prozesse und Abläufe, um Ef- fizienz und Profitabilität zu sichern. Die sich bietenden Chancen der Digitalisierung nutzen wir derzeit aktiv, unter anderem mit der Ein- führung eines neuen Terminal-Operating-Systems. Gleichzeitig ver- stärken wir uns in unserem bestehenden Geschäft. So haben wir Ende Ju- ni den größten estnischen Terminalbetreiber Transiidikeskuse AS (TK) vollständig übernommen und integrieren TK in die HHLA-Gruppe. Hamburg und die estnische Hauptstadt Tallinn verbindet eine lange Tradition als Hansestädte. Den Geist ,Hansischen Denkens‘ – die faire Wahrung des gegenseitigen Vorteils, den Austausch von Waren, Ideen und Kultur, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, das voneinander Lernen – wollen wir mit unserem Engagement neu beleben.“ Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik konnte der Umsatz in den ersten sechs Monaten leicht um 1,6 Prozent auf 617,1 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg ebenfalls leicht um 0,8 Prozent auf 91,4 Mio. Euro an, die EBIT-Marge blieb mit 14,8 Prozent nahezu stabil. Im Segment Container stieg der Containerumschlag leicht um 1,2 Prozent auf 3,6 Mio. Standardcontainer (TEU). Das leichte Wachstum wurde im Wesentlichen von einem Anstieg der Asienverkehre um 4,1 Prozent getra- gen. Der Umsatz stieg um 2,2 Prozent auf 380,3 Mio. Euro und damit et- was stärker als der Containerumschlag, was vor allem auf eine nie- drigere Feederquote zurückzuführen ist. Die EBIT-Marge des Segments lag bei 17,9 Prozent. Im Segment Intermodal ging der Containertransport moderat um 4,2 Prozent zurück. Grund dafür ist die planmäßige Neuausrichtung der Ak- tivitäten der Polzug im Zuge der Integration in die Metrans-Organisa- tion. Ein leicht gestiegener Bahnanteil in Verbindung mit längeren Transportdistanzen führte dazu, dass sich die Umsätze mit einem An- stieg von 0,9 Prozent deutlich besser entwickelten. Ein um 10,7 Prozent stark gestiegenes Segment-EBIT von 38,6 Mio. € ermöglichte eine nochmalige Steigerung der EBIT-Marge, die 18,6 Prozent erreichte. Für das Jahr 2018 geht die HHLA von einem im Bereich des Vorjahres lie-
genden Containerumschlag aus. Beim Containertransport wird ebenfalls ein Volumen im Bereich des Vorjahres erwartet, da die polnischen Inter- modalverkehre im Zuge der Integration in die Metrans neu ausgerichtet werden. Auf Teilkonzernebene sollte dies zu einem Umsatz führen, der im Bereich des Vorjahres liegt. Für das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Hafenlogistik wird im Jahr 2018 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Ergebnisentwicklung wird dabei maßgeblich durch die Segmente Con- tainer und Intermodal bestimmt. Trotz der bereits im Vorjahr erreichten weitgehenden Vollvermietung der HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und am Fisch- markt Hamburg-Altona konnten die positive Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr fortgesetzt und die Umsatzerlöse nochmals um 3,0 Prozent auf 19,3 Mio. Euro gesteigert werden. Trotz durchgeführter, geplanter Ins- tandhaltungsmaßnahmen stieg das Segment-EBIT vor allem durch Er- löszuwächse aus Bestands- bzw. neu entwickelten Objekten um 4,9 Prozent auf 8,4 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich weiter auf nun- mehr 43,6 Prozent. Für das Gesamtjahr 2018 wird das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonz- ern Immobilien aufgrund geplanter, nicht aktivierungsfähiger Großins- tandhaltungen im Bereich von 15 Mio. Euro erwartet. Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Dietmar Hasenpusch 4,6 MIO. TONNEN GÜTERUMSCHLAG PER SCHIFF UND BAHN
Trotz einer schwierigen Marktsituation bei Gütern wie Eisen und Stahl hat sich der Dortmunder Hafen auch in 2017 als wichtigste Logistikdreh- scheibe im östlichen Ruhrgebiet behauptet. Dies zeigen der stabile Um- schlag per Schiff und Bahn sowie die hohe Belegungsquote der Hafen- flächen. Gefährdet wird die Fortschreibung des guten Ergebnisses durch Sperrungen der Schleuse Henrichenburg im Herbst 2018 und Frühjahr 2019. Der Güterumschlag per Schiff betrug 2,549 Millionen Tonnen. Er lag damit um 6,8 Prozent unter dem Vorjahr, bewegt sich aber insgesamt auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen zehn Jahre mit je 2,6 Millionen Tonnen. „Zudem sind unsere Planungen für 2017 um rund 114.000 Tonnen und somit um fünf Prozent übertroffen worden“, unter- streicht Hafen-Vorstand Uwe Büscher. Angesichts eines weiterhin sch- wierigen Marktumfeldes bei Eisen und Stahl, eines geringeren Heizölver- brauchs und des Auslaufens eines Sonderumschlags mit Baustoffen weise die Dortmunder Hafen AG ein „solides und zufriedenstellendes Ergebnis aus“, sagt Uwe Büscher. Vor allem der Containerumschlag hat sich zu einem leistungsstarken Mo- tor für den Kombinierten Verkehr (KV) entwickelt. Mit 197.425 Ladeein- heiten (2016: 201.853) bzw. 1,02 Millionen Tonnen machen die Stahlbox- en mittlerweile 40 Prozent des gesamten Umschlags aus. „Damit haben wir das drittbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre erzielt“, sagt Rainer Pubanz, Prokurist der Dortmunder Hafen AG.
Trotz eines leichten Rückgangs um vier Prozent rangieren Mineralöle mit 558.000 Tonnen wie bereits 2016 (579.000 Tonnen) an zweiter Stelle im Güter- und Warenumschlag. Ein deutliches Minus von 19 Prozent verzeichnen die Baustoffe mit 367.000 Tonnen (2016: 451.000 Tonnen), liegen aber weiterhin auf Platz drei der Umschlagmenge. Es folgt der Schrott, dessen Volumen um 6 Prozent von 309.000 Tonnen auf 290.000 Tonnen gesunken ist. Ein Plus gab es im Eisen- und Stahlumschlag: Nach dem deutlichen Rück- gang um 32 Prozent auf 192.000 Tonnen in 2016 legte der Umschlag zulet- zt um vier Prozent auf 199.000 Tonnen zu. Einem stärkeren Anstieg stand die angespannte Marktsituation für Eisen und Stahl entgegen. Die Warengruppe der Importkohle fiel um zwölf Prozent von 124.000 Tonnen auf 109.000 Tonnen zurück. Tonnen % Komb. Verkehr (Container) 1.021.000 – 3 Mineralöl 558.000 – 4 Baustoffe 367.000 – 19 Schrott 290.000 – 6 Eisen u. Stahl 199.000 + 4 Importkohle 109.000 – 12 Sonstiges 5.000 – 80 Insgesamt 2.549.000 – 6,8 Die Transportleistung der Dortmunder Eisenbahn (DE) mit knapp über 2
Millionen Tonnen (2016: 2,1 Millionen) eingerechnet, sind 2017 insge- samt 4,6 Millionen Tonnen Güter im Hafen transportiert und umgeschla- gen worden, 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Grundstücke im Hafengebiet werden von der Dortmunder Hafen AG ver- waltet. Insgesamt waren Ende 2017 rund 92 Prozent der 143 Hektar großen Gesamtfläche im Hafengebiet belegt. „Viele Unternehmen schätzen den Dortmunder Hafen schon seit Jahrzehnten als Standort. Die günstige geografische Lage und die Anbindung an das multimodale europäische Verkehrssystem bieten ideale Ausgangsbedingungen“, erläutert Uwe Büsch- er. Die Dortmunder Hafen AG hat im Geschäftsjahr 2017 einen Jahresüber- schuss in Höhe von 1,1 Mio. Euro erwirtschaftet. An die Stadt Dortmund überwies sie im abgelaufenen Geschäftsjahr Mieteinnahmen von rund 4,5 Mio. Euro und trug so zur Haushaltskonsolidierung bei. In den vergangenen Jahren wurden die Voraussetzungen für den in 2018 begonnenen Abbruch von Gebäuden auf der Ostseite der Speicherstraße geschaffen. Kanalbauarbeiten, der Einstieg in einen städtebaulichen In- teressenwettbewerb und die Verlegung der Straße nach Osten sind die Folgeschritte. Anschließend erfolgt eine attraktive Neubebauung der nördlichen Speicherstraße. Für die südliche Speicherstraße konnten im Mai 2018 im Rahmen eines In- teressenbekundungsverfahrens die Gewinnerprojekte „Lensing Media Port“ und „Leuchtturm“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Das gesamte Quartier soll in den nächsten Jahren zu einem lebendigen Gründungs- und Wissensquartier mit digitalem Schwerpunkt entwickelt werden. Es entstehen attraktive Flächen für Büros, Dienstleistung und Gas- tronomie, die den Hafen als Industrie- und Gewerbegebiet bereichern“, erläutert Uwe Büscher. Intensive Marketingaktivitäten für das Projekt „Port Tower“ haben zu- dem zu Interessenbekundungen potentieller Investoren geführt. Bei dem Projekt handelt es sich um das Vorhaben, auf der Fläche am Tankweg 50 zwei Bürotürme mit Außengastronomie zu schaffen, in der bis zu 1.800 Arbeitsplätze entstehen könnten. Die gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung würde unter normalen Bedin- gungen für den Dortmunder Hafen auch im laufenden Jahr ein gutes Ergeb-
nis erwarten lassen. Ein Hindernis hierfür sieht der Hafenchef in der aktuellen Verkehrssituation: „Bevorstehende Arbeiten an der Schleuse Henrichenburg, Verkehrsbeeinträchtigungen auf der OW IIIa und noch bis Ende Oktober andauernde Bauarbeiten in der Franziusstraße stellen die rund 160 Unternehmen im Dortmunder Hafen auf eine Geduldsprobe“, unter- streicht Uwe Büscher. Besondere Sorgen bereitet dem Hafenchef die Situation an der Schleuse Henrichenburg. Für die dortige Bauwerksinspektion durch das Wassers- traßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich muss die Schleusenkam- mer trockengelegt und infolge dessen gesperrt werden. „Für den Dortmun- der Hafen bedeutet dies, dass wir im Herbst dieses Jahres an 26 Tagen und im Frühjahr nächsten Jahres an 28 Tagen nicht zu erreichen sind. Zudem findet ab Mitte Juni 2019 für etwa zwei Wochen ein nur eingeschränkter Betrieb statt – die Situation ist für den Hafenbetrieb ein großes Ärgernis“, stellt Büscher heraus. Positiv blickt der Hafenchef auf die weiteren Schritte der Quartiersen- twicklung: „Das Interesse potentieller Investoren ist enorm, die Öff- nung des Hafens zur Stadt mit beeindruckenden Projekten zu begleiten. Die Bevölkerung laden wir ein, sich ab September in einem Informations- container in der Speicherstraße ein Bild über die richtungsweisenden Veränderungen zu machen“. Quelle und Foto: Dortmunder Hafen AG
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