Altes Landratsamt - Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlag - Vorgaben und Grundlagen

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Altes Landratsamt - Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlag - Vorgaben und Grundlagen
Altes Landratsamt
Umbau, Modernisierung und Erweiterung

Verhandlungsverfahren mit
Lösungsvorschlag -

Vorgaben und Grundlagen
Altes Landratsamt - Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlag - Vorgaben und Grundlagen
Landkreis Erding
Altes Landratsamt I Umbau, Modernisierung und Erweiterung

                                         Inhaltsverzeichnis

                                         Teil I
                                         Allgemeine Informationen                 Seite 3

                                         Teil II
                                         Entwurfsaufgabe                          Seite 8

Auftraggeber / Bauherr
Landkreis Erding
vertreten durch
Herrn Landrat Martin Bayerstorfer
Alois-Schießl-Platz 2
85435 Erding

                                                                   II
Ansprechpartnerin:
Anette Pelzl, FB 12                                     III
Liegenschaftsmanagement
Telefon 0812258 1278

                                                                              I          Areal Altes Landratsamt,
Betreuung / Koordination                                                                 Lange Zeile 10

Schober Architekten
Architektur + Stadtplanung
Augustenstraße 73
80 333 München
www.schober-stadtplanung.de

Ansprechpartnerin:
Barbara Hummel,                     Die bestehenden innerstädtischen Standorte des Landratsamtes (II + III)
Dipl. Ing. Arch. Stadtplanerin      und der geplante weitere Standort „Altes Landratsamt“, I,
Telefon: 089 / 95 44 74 24 - 12     mit dem Palais Widnmann
E-Mail:
barbara.hummel@schober-stadtplanung.de
Erding/München 26. September 2017

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Altes Landratsamt - Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlag - Vorgaben und Grundlagen
Landkreis Erding
                     Altes Landratsamt I Umbau, Modernisierung und Erweiterung

Teil I
Allgemeine Informationen
Der Landkreis Erding beabsichtigt die Beauftragung eines Architekten
mit der Neugestaltung des Areals Palais Widnmann. Er führt hierzu ein
Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlägen nach § 76 Abs. 2 VgV
durch. Diese Unterlage beschreibt die Aufgabenstellung für die von den
Bietern auszuarbeitenden Lösungsvorschläge.

Gegenstand des Auftrags ist
Neugestaltung des Areals Palais Widnmann, Flurnummer 97 und 97/1, mit

• Umbau und Sanierung des denkmalgeschützten Palais Widnmann ein-
  schließlich dem Wirtschaftsgebeäude
• Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Anschluss an das Palais
• Gestaltung der Freiflächen im Innenhof

Auftraggeber/Bauherr
Landkreis Erding
vertreten durch Herrn Landrat Martin Bayerstorfer
Alois-Schießl-Platz 2
85435 Erding

Koordination
Schober Architekten
Architektur + Stadtplanung
Augustenstraße 73
80 333 München

Dipl. Ing. Arch. Stadtplanerin Barbara Hummel
Telefon 089 / 95 44 74 24 -12
Telefax 089 / 95 44 74 24 -18
barbara.hummel@schober-stadtplanung.de

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Anlagen zu den Vorgaben und Grundlagen
Folgende Unterlagen werden dem Auftragnehmer zur Verfügung gestellt:

•   Grundlagenplan/Vermessungsplan mit Aufmaß                          dxf/dwg/pdf
•   Raumprogramm                                                       pdf
•   Luftbild                                                           pdf/jpg
•   Fotos                                                              jpg
•   historische Pläne                                                  pdf
•   Baualterspläne                                                     pdf
•   Bauhistorische Untersuchung                                        pdf
•   Dendrochronologischer Bericht                                      pdf
•   Stellungnahme Statik                                               pdf
•   Modellumgriff                                                      pdf
•   Vorlage Berechnungsblatt                                           excel
•   Modelleinsatzplatte (wird bei Angebotsaufforderung ausgehändigt)

Datenschutz
Grundsätzlich sind alle Unterlagen vertraulich zu behandeln. Veröffentlichungen oder die
Weitergabe an Dritte bedürfen der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Auftragge-
bers.

Leistungsgegenstand
• Gebäude und Innenräume, §34 HOAI 2013
• Freianlagen §39 HOAI 2013
Sämtliche Leistungen sind auf Teilleistungen der Vorplanung
(Lph 2) HOAI beschränkt.

Geforderte Bestandteile des Lösungsvorschlags
Sämtliche Leistungen sind auf Teilleistungen der Vorplanung (Leistungsphase 2) HOAI
beschränkt.

Lageplan M 1:500
unter Verwendung des Grundlagen- / Vermessungsplanes
mit Darstellung
• der Lage der Baukörper
• der Dachaufsichten
• der Zugänge und Wegebeziehungen
• der Freianlagen
• Abstandsflächen

Lageplan/Grundrissplan M 1:200
unter Verwendung des Grundlagen- / Vermessungsplanes
mit Darstellung
• der Erdgeschossgrundrisse unter Angabe der Höhen
    Bezugshöhe 462,69 ü NN entspricht ± 0,00 m
    Eingangsniveau Palais Widnmann
• der Zugänge

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Grundrisse aller weiteren Geschosse M 1:200

Die Grundrisse sind genordet darzustellen. Die Räume sind mit den Raum-
nummern zu bezeichnen und mit Farben für die einzelnen Fach-und Sach-
gebiete/Sonstiges 1-8 bzw. 9 (s. Raumprogramm) darzustellen. Alle Grund-
risse sind schematisch zu möblieren und mit Flächengrößen zu versehen.
Raumbemaßungen sind nicht notwendig.

mind. 4 aussagekräftige Schnitte M 1:100
• für Neubau und Bestand mit Angaben zu Konstruktion und Material

jeweils alle Ansichten mit Darstellung des Bestandes M 1:100
• in der Aussagetiefe M 1:200

Erläuterungen
Erläuterungen mit Aussagen zur städtebauichen Einbindung, Funktionaliät,
Gestaltung, Konstruktion, Freiflächen und Wegeführung (s. Aufforderung zur
Abgabe eines Erstangebotes, Ziffer III Zuschlagskriterien) in Form von Text
und Skizzen sind in das Planlayout zu integrieren.

Besondere Präsentation (Besondere Leistung)
eine Visualisierung in DIN A4 aus der Perspektive eines Fußgängers im
Bereich des Innenhofes.

Modell M 1:500
unter Verwendung der Modellplatte

Berechnungsblatt
auf der Grundlage der Vorlage als Excel und pdf
- BGF (Brutto-Grundfläche nach DIN 277)
- NUF (Nutzungsfläche nach DIN 277)
- VF (Verkehrsfläche nach DIN 277)
- TF (Technische Funktionsfläche nach DIN 277)
- BRI (Bruttorauminhalt nach DIN 277)
- GF (Geschossfläche nach §20 BauNVO)
- GR (Grundfläche nach §19 BauNVO)

Hinweis: Bei den Angaben der Berechnungswerte sind
lediglich die Raum-/Kennwerte abzugeben, es wird keine
Vermaßung der Räume gefordert.

Berechnungsplan M 1:200
mit Darstellung der Grundrisse und Abstandsflächen und der Flächen ent-
sprechend der folgenden Angaben:

- Nutzungsflächen NUF Büroflächen (rot dargestellt)
- Verkehrsfkläche VF wie Flure, Rampen (gelb)
- Technische Funktionsfläche TF wie Technik- und Lagerflächen (blau)

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Abgabeunterlagen
• Präsentationspläne gerollt
• Unterlagen für die Vorprüfung: Präsentationsplän in einfacher
   Papierqualität, gefaltet und gelocht, im Format DIN A4
• Berechnungsblatt, excel und ausgedruckt
• Berechnungsplan ausgedruckt, gefaltet und gelocht, im Format DIN A4
• Erläuterungstext der Präsentationspläne zusätzlich als pdf
• Zusammenstellung der Abgabeunterlagen, pdf
• Digitale Planunterslagen, Beschreibung s.u.
• Modelleinsatzplatte, verpackt

Digitale Pläne:
Alle Daten sind auch auf CD oder USB Stick (keine Minidisks, SD Karten etc.)
abzugeben:
- in Originalgröße in DWG- und PDF-Format
- Berechnungsplan im DWG-Format
- verkleinert auf DIN A3, 300dpi im PDF-Format
- Erläuterungen im PDF-Format
Bitte drucken Sie keine Etiketten auf die CD.

Kennzeichnung der Pläne
Name des Büros

Plandarstellung und Planformate
Die Plandarstellung ist komprimiert auf Pläne im Querformat, Höhe 0,9 m,
Anzahl und Länge nach Bedarf, darzustellen.

Abgabetermin

31.01.2018       bis 16.00 Uhr
                 Abgabe Pläne und Modell
                 Zum Abgabetermin sind geforderten Unterlagen
                 (Präsentationspläne/Vorprüfpläne etc) an unten genannte
                 Adresse abzugeben/zu entsenden.

                 Schober Architekten
                 Augustenstraße 73
                 Hinterhof
                 80333 München

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                                                                        g
                                                                    Lan

           Planungsgebiet 1.573 m2,
           M 1.500

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Teil II
Entwurfsaufgabe

Einführung, Anlass und Ziel

Das Palais Widmann ist eines der wertvollsten Anwesen in der Altstadt
Erdings. Das repräsentative Hauptgebäude ist Bestandteil der geschlosse-
nen Fassadenfront in der Langen Zeile, der historisch wichtigsten innerstäd-
tischen Straße. Das Anwesen besteht aus denkmalgeschützten Gebäuden
und Gebäuden jüngeren Datums. Der ehemalige Wirtschaftshof ist seit
vielen Jahren öffentlich und wird intensiv als Wegeverbindung vom (neuen)
Landratsamt über den Eittinger Fehlbach (Saubach) und den Herzoggraben         denkmalgeschützes Palais Widnmann
zur Altstadt genutzt. Seit mehreren Jahren entspricht die Nutzung des Palais
nicht seiner stadthistorischen Bedeutung. Eine ausführliche Beschreibung
des Anwesens liegt in Form einer bauhistorischen Untersuchung vom März
2016, Dr. phil. V. Hinz, Dipl.-Ing. S Franz, s. Anlage, vor.

Das Landratsamt, das auf mehrere Gebäude im Stadtgebiet von Erding ver-
teilt ist, strukturiert sich gerade um. Unter anderem besteht der Wunsch das
Büro des Landrates wieder in die Altstadt zu verlegen und damit dem „Alten
Landratsamt“ seiner originalen Nutzung wieder zuzuführen.
Dazu soll der hochwertige denkmalgeschützte Bestand im Rahmen der Vor-
gaben umgebaut und saniert werden. Der Gebäudeteil an der Nordseite des
Innenhofes und das Gebäude an der Roßmayrgasse soll abgebrochen und
durch Neubauten ersetzt werden.
Insgesamt erwartet sich der Landkreis trotz hoher Nutzungsdichte eine Wert-    denkmalgeschütztes Nebengebäude
schätzung und einen einfühlsamen Umgang mit der historischen Bausubs-
tanz mit gleichzeitiger Fortschreibung der Baukultur bei den Neubauten, die
das Raumangebot ergänzen sollen. Der Innenhof soll weiterhin öffentlicher
Durchgang sein und zusammen mit einem attraktiven Foyer einen festlichen
Rahmen für Veranstaltung und Empfänge bieten.

                                                                               ehemaliger Wirtschaftshof

Lange Zeile 10 mit Blick nach Norden                                            Roßmayrgasse 13

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Historischer Stadtgrundriss
© Daten: Bayerische Vermessungsverwaltung

Im Inneren der Altstadt gibt es typische Kennzeichen einer wittelsbachi-
schen Stadtneugründung des 13. Jahrhunderts. Eine langgezogene, etwa
400 Meter lange Nord-Süd-Achse, die nördlich des Schrannenplatzes Lange
Zeile heißt und ursprünglich als Straßenmarkt angelegt wurde. In West-Ost-
Richtung – versetzt – einen Straßenzug und in der Mitte den Schrannen-
platz. Von den ursprünglichen vier Stadttoren (im Westen das Münchner         Stadtwappen
Tor, im Norden das Freisinger Tor und im Süden das Haager Tor) ist nur
noch das Osttor, das Landshuter Tor (Schöner Turm) erhalten geblieben.
Dieses war das größte Stadttor, da es zur damaligen Hauptstadt Landshut
führte. Im Südwesten lag die heute abgegangene Stadtburg von Erding.
Zusätzlich zur strategischen Bedeutung kam später der Rang als Handels-
zentrum hinzu, speziell für Getreide und Vieh.

Quelle: Wikipedia, 20.4.2017, 11:00 Uhr

                                                                                                                    9
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Landkreis Erding
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Allgemeine Informationen zum Landkreis und Stadt Erding
Der Landkreis Erding liegt im nordöstlichen Regierungsbezirk Oberbayern.
Er hat 26 Gemeinden und viele hundert Gemeindeteile. Es ist ein wachsen-
der Landkreis mit 133.747 Einwohner (Stand 2015). Die größte Gemeinde im
Landkreis ist die Stadt Erding. Insgesamt erstreckt sich der Landkreis über
ist 870 km2, 71% davon sind landwirtschaftlich genutzt.
Der amtierende Landrat ist Martin Bayerstorfer. Das Landratsamt hat insge-
samt 18 Fachbereiche mit entsprechenden Sachgebieten. Die Fachbereiche
sind auf unterschiedliche Gebäude im Stadtgebiet Erding verteilt.

Die Stadt Erding
• große Kreisstadt und Mittelzentrum
• ca. 36.159 Einwohner (Stand 2015)
• liegt im Bundesland Bayern
• liegt im Regierungsbezirk Oberbayern
• ca. 45 km, 40 Autominuten, nordöstlich von München
• an der S-Bahn Linie S2, ca. 50 min Fahrtzeit zum Zentrum München              Landkreis Erding
• ca. 14 km zum Flughafen

Kurze Beschreibung der Stadt Erding
Die Stadt Erding ist eine prosperierende Kreisstadt, günstig gelegen zwi-
schen München, Landshut und dem Flughafen München.
Die historisch wertvolle und in großen Teilen gut erhaltene Altstadt bietet
einen besonderen Charme und Reiz zum Einkaufen und Flanieren. Viele
denkmalgeschützte Gebäude sowie der historische Stadtgrundriss zeugen
von einer hohen Baukultur.

                                                             Einzeldenkmäler © Daten:Bayerische Vermessungsverwaltung

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Landkreis Erding
                                            Altes Landratsamt I Umbau, Modernisierung und Erweiterung

                       Denkmalschutz in Erding
                       Die Denkmalpflege und der Denkmalschutz nimmt in Erding auf Grund des
                       wertvollen baulichen Erbes einen besonderen Stellenwert ein. Im Altstadt-
                       gebiet befinden sich eine Vielzahl an denkmalsgeschützen Gebäuden. Die
                       gesamte Altstadt steht unter Ensembleschutz und es werden Bodendenkmä-
                       ler vermutet, die in dieser Planungsphase nicht weiter berücksichtigt werden
                       müssen.

                       Beschreibung des Planungsareals und
                       der nahen Umgebung

                       Lage und Größe des Planungsgebietes Altes Landratsamt
                       Die vier Gebäudeteile des Planungsgebietes, des Areals des Alten Landrat-
                       samtes, liegen in der Innenstadt Erdings, zwischen der Langen Zeile, dem
                       zentralen Straßenraum in der Altstadt und der Roßmayrgasse. Die Adresse
                       lautet Lange Zeile 10 und Roßmayrgasse 13.
                       Das zu überplanende Areal ist insgesamt 1.573 m2 groß und beinhaltet die
                       Grundstücke mit den Flurnummern 97 und 97/1. Die denkmalgeschützten
                       Gebäude, das Palais mit dem Wirtschaftsgebäude, bleiben erhalten, die
                       anderen zwei Gebäude sollen abgebrochen und durch Neubauten ersetzt
                       werden.
Zugang zum Innenhof
von der Langen Zeile   Beschreibung des Gebäudebestandes

                       Das Planungsgebiet setzt sich aus folgenden Gebäudeteilen zusammen:

                       Palais Widnmann Hauptgebäude, Lange Zeile 10
                       Das Palais Widnmann, Lange Zeile 10, besteht aus einem Hauptgebäude mit
                       angebauten Südflügel, steht unter Denkmalschutz und wurde 1781/1782 von
                       Joseph von Widnmann erbaut. Es ist Bestandteil der Häuserreihe entlang
                       der Langen Zeile, die ursprünglich der Straßenmarkt in der Altstadt war.
                       Das Hauptgebäude ist ein zweigeschossiger Baukörper mit Walmdach,
                       Gauben und einer klassizistischen Fassade. Ein zentraler Durchgang führt in
                       einen Hof, in dem der historische Südflügel steht, der ebenfalls wie das Vor-
                       dergebäude unter Denkmalschutz steht. Als ältester Baubestand erwies sich
Zugang zum Innenhof    die Hauskapelle der Widnmanns, die noch weitgehend erhalten, wenn auch
von der Roßmayrgasse   durch eine Zwischendecke verunklärt ist. Die als einzige datierbare Dend-
                       roprobe des Dachwerks über der ehemaligen Kapelle weist eine Erbauung
                       bald nach 1643 auf. Ein genaues Datum gibt es allerdings nicht. In jeden Fall
                       wird die Kapelle aber noch in das 17. Jhd datiert, da sie nach den Baubefun-
                       den sicher älter als der westliche Südflügel ist..
                       Nach dem Tod Joseph von Widnmann erwarb die Stadt das Anwesen, dann
                       der Landkreis. Bis 1938 war das Amtsgericht, bis 1984 war das Landratsamt
                       darin untergebracht. Bis heute sind beide historischen Gebäudeteile, mit
                       Unterbrechung gewerblich genutzt. Das Palais ist in Teilen unterkellert.

                       Die Gebäude an der Roßmayrgasse und an der Nordseite des Innenhofes
                       schließen den Innenhof ab.

Roßmayrgasse 13

                                                                                                   11
Landkreis Erding
Altes Landratsamt I Umbau, Modernisierung und Erweiterung

Eine detailierte Beschreibung der denkmalgeschützten Bauteile kann der
Bauhistorischen Untersuchung vom März 2016, Dr. phil. V. Hinz,
Dipl.-Ing. S. Franz, s. Anlage, entnommen werden.

Gebäude Roßmayrgasse 13
Das dreigeschossige Gebäude an der Roßmayrgasse 13 sowie der daran
rechtwinklig angebaute zweigeschossige Baukörper stehen nicht unter
Denkmalschutz und werden abgebrochen. Diese Gebäude sollen durch
Neubauten ersetzt werden.

Südlich der Roßmayrgasse 13 befindet sich ein Holzschuppen mit Stellplät-
zen davor. Der Schuppen wird abgebrochen, die Stellplätze beseitigt.
Das gemauerte Tor über das man von der Roßmayrgasse in den Innenhof
gelangt und diesen räumlich abschließt, ist historisch unbedeutend und       Pavillon an der Stadtmauer
steht zur Disposition.

Garagennebengebäude an der Roßmayrgasse
Der Garagenbau an der Roßmayrgasse steht zur Disposition. Es muss kein
Ersatz geschaffen werden.

Gebäude in der nahen Umgebung sind:

Pavillon Flurnummer 132
Im Grabenbereich, westlich der Roßmayrgasse, befindet sich ein Pavillon,
der ursprünglich zum Palais dazugehörte. Es handelt sich hier um einen
umgebauten Turm der ehemaligen Stadtmauer. Der Pavillon befindet sich
außerhalb des Planungsgebietes und ist nicht Entwurfsaufgabe. Er ist im      Innenhof
Besitz des Landkreises.

Roßmayrgasse 14a
Das Gebäude Roßmayrgasse 14a ist das ehemalige Kino. Heute befindet
sich dort die Islamische Gemeinschaft Erding.

Roßmayrgasse 15
Das Gebäude an der Roßmayrgasse 15 hat vier Geschosse mit Gewerbe im
Erdgeschoss und Wohnen in den Obergeschossen. Zwischen dem Gebäude
und dem Planungsareal befindet sich eine Tiefgaragenabfahrt.

Lange Zeile 12
In der Lange Zeile 12 befindet sich ein dreigeschossiger giebelständiger
Baukörper mit einem Uhren- und Schmuckgeschäft im Erdgeschoss.               Lange Zeile in Richtung Süden

Zwischen der Lange Zeile 10 und 12 befindet sich eine Traufgasse, die zum
ehemaligen Stadttheater, heute Moschee, führt. Die Traufgasse liegt außer-
halb des Planungsgebietes.

Lange Zeile 8
Südlich angebaut an das Palais, in der Langen Zeile 8, befindet sich ein
dreigeschossiges giebelständiges Gebäude mit einem Schuhgeschäft im
Erdgeschoss.

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                                                                             und Baum
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Landkreis Erding
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              Freiflächen
              Im Innenhof befinden sich zwei große Bäume sowie Beete mit Buchsein-
              fassungen. Historisch gesehen hatte der Innenhof keinen repräsentativen
              Charakter sondern war Wirtschaftshof. Die Bäume und die Beete im In-
              nenhof und der Baum an der Roßmayrgasse stehen entwurfsbedingt zur
              Disposition.

              Erschließung
              Fußverkehr
              Der öffentliche Durchgang durch das Hauptgebäude des Palais über den
              Innenhof ist eine wichtge Fußwegebeziehung vom westlichen Stadtbereich
              und dem Landratsamt jenseits des Eittinger Fehlbachs zur Altstadt. Diese
              Wegeverbindung wird rege genutzt und muss weiterhin möglich sein. Sie ist
              nur tagsüber offen und wird abends geschlossen.

              Roßmayrgasse
              Die Roßmayrgasse liegt im Westen des Palais und erschließt momentan
              u.a. die offenen Stellplätze auf dem Grundstück mit der Flurnummer 97/1.
              Diese Stellplätze werden aufgegeben und müssen nicht mehr nachgewiesen
              werden.

              Lange Zeile
              Die Lange Zeile ist die Hauptachse in der Innenstadt. Von der Langen Zeile
              10 erreicht man über den Innenhof des Palais fußläufig die Roßmayrgasse.
              Eine Durchfahrt mit dem PKW ist nicht möglich.

Lange Zeile

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Landkreis Erding
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Topografie
Das Areal ist weitestgehend eben. Das Gehwegniveau an der Langen Zeile
liegt auf ca. 462,18 ü NN. Die Roßmayrgasse liegt auf ca. 462,95 ü NN.

Eigentumsverhältnisse
Das Areal Flurnummer 97 und 97/1 befindet sich im Eigentum des Landkrei-
ses Erding.

Kostenrahmen
Die Kosten für die Kostengruppen 300 und 400 sind begrenzt auf 8.7 Mio €
(ohne optionalen Witterungsschutz), für die Kostengruppe 500 auf 60.000 €,
jeweils netto. Die vom Auftragnehmer zu erbringenden Leistungen müssen
vorbehaltlich einer anderweitigen schriftlichen Vereinbarung so beschaffen
sein, dass diese Kosten eingehalten werden.

Palais Widnmann, Durchgang vom Innenhof Richtung Lange Zeile

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Entwurfsaufgabe

Das in zentraler Lage gelegene Areal Palais Widnmann soll seiner ursprüng-
lichen Nutzung als Teil des Landratsamtes, in dem u.a. der Landrat seine
Räume hat, wieder zugeführt werden. Dafür sollen die denkmalgeschützten
Bauteile unter Einbindung der Obersten Denkmalschutzbehörde, dem Baye-
rischen Landesamt für Denkmalpflege, umgebaut und saniert werden. Durch
Abbruch nicht erhaltenswerter Baukörper und sensibel ergänzter Neubauten
soll neuer, qualitativ hochwertiger Raum für eine moderne Büronutzung
geschaffen werden. Der ehemalige Wirtschaftshof soll weiterhin tagsüber
öffentlich durchgängig sein und zum Aufenthalt und für Empfänge und
Ausstellungen des Landratsamtes einladen. Optional soll durch einen er-
gänzenden Witterungsschutz ein fließender Übergang zwischen dem neuen
Eingangsbereich/Foyer des Landratsamtes und dem Hof geplant werden.

Insgesamt möchte man das Alte Landratsamt wieder zu einem attraktiven
Ort mit öffentlicher Nutzung machen, dem Palais eine ihm adäquate Nutzung
geben und das Altstadtensemble durch qualitätsvolle, hochwertig Alt- und
Neubauten bereichern.
Dabei wird es Aufgabe sein, trotz einer angestrebten hohen Auslastung des
Areals und unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen und planungs-
rechtlichen Vorgaben, einen passenden Umgang mit der innerstädtischen
Lage und dem wertvollen Baubestand zu finden. Es werden Lösungen
erwartet, die sowohl den Wünschen des Landkreises gerecht werden und
gleichzeitig die Erdinger Baukultur und das Erdinger Stadtbild vor allem mit
den Neubauten in zeitgemäßer Art und Weise fortschreiben und Geschichte
machen.

Grundrisskonzeption und Innenraumgestaltung sollen dem Landrat in sei-
nem „neuen alten Landratsamt“ in adäquater Form repräsentative Räume
ermöglichen und
• eine hohe Funktionalität,
• ein homogenes Nebeneinander von Alt und Neu,
• den dort Arbeitenden optimale Arbeitsbedingungen,
• Offenheit zum Bürger und
• und den Kunden ein ansprechendes Ambiente
bieten.

Kubatur Neubauten
Die Neubauten sind so zu ergänzen, dass das Palais seine wesentliche Be-
deutung behält und sie sich in das Ensemble integrieren.
Die neue Bebauung muss sich in die Umgebung einfügen und diese harmo-
nisch ergänzen. Die Wandhöhe zum Grundstück mit der Flurnummer 100/1
liegt auf 470,55 ü NN.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist eine bauliche Schließung des Hofes an
der Roßmayrgasse mit einem Grenzanbau im Süden möglich.

Optionaler Witterungsschutz
Für einen fließender Übergang zwischen dem neuen Eingangsbereich/Foyer
des Landratsamtes und dem Hof soll optional ein Witterungsschutz geplant
werden.

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Altes Landratsamt I Umbau, Modernisierung und Erweiterung

Hier soll eine Schnittstelle zwischen dem öffentlich genutzten Hof und dem
Landratsamt entstehen und auch für Veranstaltungen genutzt werden kön-
nen. Es gibt dafür keine Größenvorgabe.

Dachgeschoss Palais Widmann
Das Dachgeschoss ist nicht Entwurfsaufgabe.

Angaben aus dem Denkmalschutz
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wurde im Vorfeld bereits
eingebunden. Aufgrund der hochwertigen Einzeldenkmäler und des En-
sembleschutzes im Innenstadtbereich der Stadt Erding sind besonders
sensible Lösungen für den Bestand als auch den zu ergänzenden Neubauten
erforderlich. Der Bauherr erwartet sich Lösungen, die dem Palais (und dem
Wirtschaftsgebäude) seine Wertigkeit und adäquate Nutzung zurückgeben
und es somit wieder ein repräsentativer Ort wird. Die Neubauten sind in zeit-
gemäßer Art und Weise sensibel zu ergänzen. Der Innenhof ist durch eine
hochwertige Gestaltung als öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität
aufzuwerten.

Baualter
Es wurden im Vorfeld Baualterspläne erstellt, die die bauliche Entwicklung
des Palais in Farben darstellen. Es ist davon auszugehen, dass Verände-
rungen ab dem 20 Jh. und jünger aus denkmalpflegerischer Sicht weniger
wertvoll einzuschätzen sind und daher im Rahmen der Umnutzung und
Sanierung verändert werden können.

Denkmalgeschützte Fassaden
Die Fassaden der denkmalgeschützten Gebäudeteile dürfen nicht verändert
werden. Ein Übergang zum Neubau ist mit dem entsprechenden notwen-
digen Eingriff in die Fassade möglich, muss aber rücksichtsvoll dem Palais
gegenüber und architektonisch hochwertig gestaltet werden. Außenlifte o.ä.
sind nicht möglich, Fensterformate (außer im Bereich des Übergangs zum
Neubau) dürfen nicht verändert werden.

Veränderungen der denkmalgeschützten Grundrissteile
Die in den Baualtersplänen gekennzeichneten Veränderungen in den
jeweiligen Baualtersabschnitten geben einen Überblick über die historisch
wertvollen Grundrissteile bis in 20. Jhd. Alle jüngeren Veränderungen sind
aus denkmalpflegerischer Sicht eher weniger wertvoll einzuschätzen. Es
ist Entwurfsaufgabe einerseits respektvoll mit der Bausubstanz umzugehen
und andererseits den Ansprüchen eines modernen Landratsamtes mit den
beschriebenen Anforderungen der Räume gerecht zu werden.

Dachlandschaft
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist eine ruhige Dachlandschaft anzustreben.

Gauben an den Neubauten
Gauben oder adäquate andere Lösungen zur Belichtung, die Rücksicht auf
die Dachlandschaft nehmen, sind denkbar und im Kontext der Dachland-
schaft der Altstadt im Ensemblebereich zu sehen.

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                         Altes Landratsamt I Umbau, Modernisierung und Erweiterung

    Raumprogramm
    Insgesamt werden ca. 87 Personen im Palais und den neuen Gebäuden ar-
    beiten. Im folgenden wird das Raumprogramm beschrieben. Die in der Liste
    „Raumprogramm“ dargestellten Raumgrößen sind als ca.-Größen angege-
    ben, die vor allem im Bestand entwurfsbedingt abweichen können.

1   Bereich 1 Landrat - mit Publikumsverkehr
    1.1 Büro Landrat
    Der Landrat benötigt ein repräsentatives Büro im Palais Widmann mit War-
    temöglichkeiten im Flur im 1. Obergeschoss des Palais Widnmann. Ange-
    schlossen an diesen Raum befindet sich ein Umkleideraum mit WC, Dusche
    und Waschbecken (Raum Nr. 1.3). Das Büro des Landrates wird über das
    Sekretariat und den Besprechungsraum des Landrates erschlossen.

    1.2 Sekretariat Landrat
    Das Sekretariat liegt als Vorzimmer mit Arbeitsplätzen und Theke vor dem
    Zimmer des Landrates und ist mit diesem verbunden.

    1.4 Besprechungsraum Landrat
    Der (persönliche) Besprechungsraum für den Landrat ist für ca. 20 Personen
    auszulegen und ist in Verbindung des Büros des Landrates zu legen. Dem
    Besprechungsraum ist eine separate Teeküche zuzuordnen, die sowohl zur
    Bewirtung des Besprechungsraumes dient, aber auch den Mitarbeitern des
    Büros des Landrates zur Verfügung steht. Im Besprechungsraum muss ein
    Schrank mit 50 cm Tiefe u.a. auch für Medientechnik untergebracht werden.

    1.5 Vorbereich Besprechungsraum Landrat
    Vor dem Besprechungsraum ist ein (offener) Aufenthaltsbereich sowie eine
    Garderobe vorzusehen. Der Aufenthaltsbereich kann in den Flurbereich
    integriert sein.

    Es benötigt keinen zusätzlichen Zugang zum Besprechungsraum außerhalb
    der allgemeinen Öffnungszeiten des Landratsamtes.

    1.6 Teeküche
    Für den Besprechungsraum des Landrates sowie für die Mitarbeiter ist eine
    Teeküche zu planen.

    1.7 WC Personal
    Für das Personal ist ein Personal-WC anzuordnen.

    1.8 WC Besucher/Besprechungsraum
    Für Besucher des Landrates und Nutzer des Besprechungsraums sind ein
    Besucher WC anzuordnen.

    1.9 Büroleitung
    Die Büroleitung sollte in der Nähe des Sekretariats liegen mit Verbindung
    zum Sekretariat.

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    1.10 -1.12 Mitarbeiterbüros Landrat/Pressestelle
    s. Raumprogramm

    1.13 Aufenthaltsraum Mitarbeiter Landrat
    Für die Mitarbeiter ist ein Aufenthaltsraum mit Verbindung bzw. in der Nähe
    einer Teeküche anzubieten.

    1.14 Aufenthalt und Umkleide Fahrer
    Dem Landrat stehen insgesamt zwei Fahrer und Fahrerinnen rund um die
    Uhr zur Verfügung. Die Fahrer benötigen einen Aufenthaltsraum und eine
    Umkleidemöglichkeit mit Spind, getrennt nach Geschlechtern. Die Lage ist
    nicht vorgegeben.

2   Abteilung Z - Zentrale Angelegenheiten - ohne Publikumsverkehr
    2.1 / 2.2 Mitarbeiterbüros
    Für die Mitarbeiter sind je ein Büro mit 20m2 und ein Büro mit 12m2 für je
    eine Person vorzusehen.

    2.3 Besprechungsraum
    Bereichsübergreifend ist ein Besprechungsraum für ca. 12 Personen mit Ein-
    bauschrank (Tiefe 50cm) und Medienausstattung einzuplanen. Der Bespre-
    chungsraum sollte in der Nähe einer Teeküche liegen.

3   Bereich Z1 Personal und Organisation - mit Publikumsverkehr
    3.1 / 3.2 / 3.3 / Mitarbeiterbüros
    s. Raumprogramm

    Zentrale Dienste
    3.4. Mitarbeiterbüros
    Für die zentralen Dienste sind zwei Büros mit je 20m2 einzuplanen, die idea-
    lerweise in der Nähe/auf gleicher Ebene zum Fachbereich Z1 liegen.

    3.5 Zentraler Lagerbereich
    Der zentrale Lagerbereich dient zur Lagerung von Stühlen, Büromaterial und
    Akten. Er kann im Kellergeschoss liegen, muss trocken sein und in der Nähe
    eines Aufzuges sich befinden. Er benötigt kein natürliches Tageslicht und
    keine natürliche Belichtung. Die Größe sollte insgesamt mind. 60 m2 sein.
    Idealerweise sollte bei Bedarf eine Teilung in drei Teilabschnitte, je ca. 20 m2,
    möglich sein.

    Servicezentrum - mit Publikumsverkehr
    3.6 Eingangsbereich/Foyer
    Gewünscht wird ein offener, bürgernaher Eingangsbereich (Foyer) als
    Verteiler, der einerseits die Mitarbeiter und Kunden empfängt, andererseits
    Möglichkeiten für Ausstellungen und Empfänge gibt. Die Lage ist zu so
    wählen, dass der Gebäudebestand und die Neubauten gleichermaßen gut
    erschlossen und die Fachbereiche, vor allem auch die mit Publikumsverkehr,
    auf kurzen Weg zu erreichen sind.

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    3.7 Optionaler Witterungsschutz
    Zusätzlich und in Kombination mit dem neuen Eingangsbereich/Foyer des
    Landratsamtes wünscht sich der Bauherr einen optionalen Witterungs-
    schutz, der den Eingangsbereich für Feierlichkeiten (kleinere Empfänge,
    Ausstellungen, Ehrungen, etc.) erweitert. und bei entsprechender Witte-
    rungslage auch den Innenhof mit einbeziehen lässt.
    Die Witterungsschutz ist optional zu planen. Die Größe ist nicht vorgegeben.

    3.8. Büro Empfang
    Im Foyer ist eine Informationstheke mit dahinterliegendem Büroraum not-
    wendig. Hier erhalten Kunden allgemeine Informationen.

4   Sachgebiet 12 - Liegenschaftsmanagement - geringer Publikumsverkehr
    mit den Sachgebieten 12-1 (Hochbau/Bauunterhalt) und 12-2 (Tiefbau/Ge-
    bäudebetrieb), Fachbereichsleitung und Teamassistenz

    4.1./4.2 / 4.3 / 4.4 / 4.5./ 4.6 Mitarbeiterbüos
    s. Raumprogramm
    Die Sachgebiete müssen jeweils über Zwischentüren miteinander verbun-
    den sein:
    Raum Nr. 4.1 mit 4.2 (Sachgebiet 12-1)
    Raum Nr. 4.3 mit 4.4 (Sachgebiet 12-2)
    Raum Nr. 4.5 mit 4.6 (Fachbereichsleitung/Teamassistenz)

    Die Büros müssen alle auf einer Ebene liegen.

5   Bachbereich Z2 - Kämmerei - ohne Publikumsverkehr
    5.1 / 5.2 / 5.3 Mitarbeiterbüros
    s. Raumprogramm

6   Abteilung 1 - Landkreisaufgaben - mit Publikumsverkehr
    6.1 Abteilungsleitung
    s. Raumprogramm

    6.2. Vorzimmer Abteilungsleitung
    Das Vorzimmer Abteilungsleitung muss eine interne Verbindung zum Abtei-
    lungsleiter haben.

    6.3 Besprechungsraum
    Bereichsübergreifend ist ein Besprechungsraum für ca. 12 Personen mit Ein-
    bauschrank (Tiefe 50cm) und Medienausstattung einzuplanen. Der Bespre-
    chungsraum sollte in der Nähe einer Teeküche liegen.

7   Fachbereich 11 - Kreisentwicklung - mit Publikumsverkehr
    7.1 / 7.2 / 7.3 Mitarbeiterbüros
    s. Raumprogramm

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8   Sonstiges
    8.1 Teeküche kombiniert mit Sozialraum
    Es ist eine Teeküche kombiniert mit einem Sozialraum einzuplanen.
    8.2 Teeküchen
    Es sind zwei weitere Teeküchen (außerhalb der Bereichs des Landrates) auf
    die Geschosse verteilt anzuordnen.

    Hinweis Teeküche:
    Wenn möglich sollten die Teeküchen in der Nähe der Besprechungsräume
    liegen.

    8.3 Erste-Hilfe-Raum/Ruhe- und Stillraum
    Der Erste Hilfe-Raum kombiniert mit einem Ruhe-und Stillraum kann im
    Kellergeschoss liegen, in der Nähe des Aufzuges.

    8.4. / 8.5 / 8.6 / 8.7 Sanitäre Anlagen
    • Besucher WC; die Besucher-WC sind sinnvoll auf den Geschossen zu
         verteilen
    • Personal WC; die Personal-WC sind sinnvoll auf den Geschossen zu
         verteilen; sie können auch teilweise im Kellergeschoss liegen
    • Behinderten WC Personal / Besucher gemäß Raumprogramm

    8.8 Wickelraum
    Es ist ein separater Wickelraum mit Waschbecken anzubieten.

    8.9 Netzwerk-/Kombiräume
    Es sind sechs Netzwerk-/Kombiräume inkl. Kopierer auf die Geschosse zu
    verteilen. Sie benötigen keine natürliche Belüftung und Belichtung, müssen
    aber klimatisiert werden.

    8.10 Lager/Archiv
    Das Lager/Archiv ist für den Fachbereich 12 und kann im Kellergeschoss
    liegen.

    8.11 Werkstatt Hausmeister
    Die Werkstatt kann im Kellergeschoss liegen, es ist kein dauerhafter Aufent-
    halt vorgesehen.

    8.12 Haustechnik
    Es ist an geeigneter Stelle ein Haustechnikraum vorzusehen.

    8.13 Lift
    Der Lift/die Lifte sind entwurfsbedingt anzuordnen.

    8.14 Putzräume
    Es sind drei Putzräume auf die Geschosse zu verteilen.

    8.15 Müllraum
    Der Müllraum muss an der Roßmayrgasse liegen. Es sind 3 Tonnen für 240l,
    eine Biotonne und eine Lagerfläche für gelbe Säcke vorzusehen.

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8.16 PKW- Stellplatz Landrat
Für den Landrat ist ein geschlossener Stellplatz, erschlossen von der Roß-
mayrgasse, in ein Gebäude zu integrieren.

Allgemeine Angaben zum Raumprogramm

Angebot von zusätzlichen Flächen
Das vorgegebene Raumprogramm ist als Mindestraumprogramm zu sehen.
Sollte entwurfsbedingt über das angegeben Raumprogramm hinausge-
hende Flächen angeboten werden, ist dies im Rahmen des angegebenen
Kostenrahmens und der städtebaulichen und denkmalpflegerischen Vorga-
ben möglich und in den Plänen und dem Berechnungsblatt aufzuzeigen.

Einbauschränke
Im Raumprogramm werden Einbauschränke von 50cm Tiefe in den Bespre-
chungs- und Schulungsräumen gefordert. Es werden keine Längen vorge-
geben. Es ist Entwurfsaufgabe, die Einbauschränke sinnvoll unterzubringen
und mit in das Raumkonzept zu integrieren.

Flure, Kommunikations und Wartebereiche
Die Flure sollen hell und freundlich gestaltet sein und neben der Erschlie-
ßungsfunktion zu Kommunikationsbereichen werden. In den Bereichen mit
Publikumsverkehr sind einladende Sitz- und Wartemöglichkeiten vorzuse-
hen.

Innere Erschließung
Die Erschließung ist so zu wählen, dass möglichst wenig Lifte benötigt wer-
den, Rettungswege jedcoh gesichert sin.

Besprechungsräume und Teeküchen
Nicht jeder Fachbereich hat einen eigenen Besprechungsraum und eine
eigene Teeküche. Die Räumlichkeiten sind idealerweise geschossweise so
anzuordnen, dass mehrere Fachbereiche sie gut erreichen können und diese
zu attraktiven Kontakt- und Kommunikationsstellen werden.

Unterkellerung
Eine Unterkellerung der Neubauten und des Innenhofs ist in Abhängigkeit
des Entwurfskonzeptes im Umgang mit möglichem Grün im Innenhof denk-
bar. Der kleine unterkellerter Bereich des Palais kann erst einmal nicht für
eine Nutzungen herangezogen werden, soll aber später saniert und ggf. z.B.
als zusätzliches Lager genutzt werden. Die Nutzung des Kellers des Palais ist
nicht Entwurfsaufgabe.

Orientierung und Bereiche mit Publikumsverkehr
Insgesamt sollen die Gebäude eine einfache Orientierung sowohl für das
Personal als auch für Besucher ermöglichen. Fach- und Sachgebietsbereiche
mit Kundenverkehr sollten auf direktem Weg erreichbar sein. Die Bereiche
mit Publikumsverkehr sind im Raumprogramm gekennzeichnet.

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Heizung
Die Gebäude werden an das Fernwärmenetz angeschlossen, die zentrale
Übergabe ist im Keller des Palais.

Innenhof und Durchwegung
Der Innenhof soll im Zusammenhang mit der Neukonzeptionierung der
Gebäude zu einem attraktiven Hof mit hoher Aufenthaltsqualität werden. Er
kann weiterhin eine grüne Ausprägung haben und zusammen mit dem opti-
onalen Witterungsschutz Übergangsbereich und Schnittstelle zwischen dem
öffentlich genutzten Raum und dem Landratsamt werden. Die Gestaltung
und Wegeführung soll entsprechen attraktiv sein und Nutzungsspielräume
ermöglichen. Der Hof soll bei entsprechenden Witterungsverhältnissen bei
Feierlichkeiten und Veranstaltungen mit einbezogen werden können.

Besonders wichtig ist, dass der Hof tagsüber als öffentlicher Durchgang von
der Langen Zeile zur Roßmayrgasse erhalten bleibt. Nachts soll der Innenhof
für die Öffentlichkeit abschließbar sein.

Der Durchgang sollte möglichst in der Mittelachse des Durchgangs des
Palais Widmann zur Roßmayrgasse liegen.

Erschließung, Anlieferung, Ver- und Entsorgung, Feuerwehr
Die Entsorgung des Mülls erfolgt über die Roßmayrgasse.

Brandschutz
Die Anforderungen an den Brandschutz sind entsprechend der BayBO zu
berücksichtigen.

Statik
Das Tragwerk wurde im Vorfeld vom Büro Wastl+Lippacher Ingenieure
GmbH soweit möglich begutachtet. Die Stellungnahme in statischer Hinsicht
liegt den Unterlagen bei.

Brandschutz
Auszug aus der Stellungnahme des Brandschutzgutachters, Zobel GmbH:
Der bestehende Baukörper wird in Abhängigkeit der Nutzung bzw. der
Möglichkeit der Nutzung im DG als GK 3, 4 od. 5 eingestuft. Für diesen
Baukörper sind m. E. Abweichungen z. B. bei den Geschoßdecken erforder-
lich und auch möglich. Der neue Baukörper wird als GK 4 oder 5 eingestuft
(abhängig von der Größe der Nutzungseinheit).
Die Rettungswege aus NE mit mehr als 10-15 Personen sind baulich sicher
zu stellen. Hier ist zu beachten, dass bei einer Höhe von mehr als
7m OKFF die Möglichkeit zur Anleiterung mittels Drehleiter gegeben sein
muss. Grundsätzlich ist zu empfehlen, durch strategisch günstige Anord-

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nung der Treppenräume und Verbindung der Baukörper, zwei bauliche
Rettungswege zu schaffen.
Die notwendige Feuerwiderstandsdauer der tragenden Bauteile und der
Decken richtet sich nach der Gebäudeklasse. Diese läge somit zwischen
feuerhemmend, hochfeuerhemmend und feuerbeständig. Der bestehende
Baukörper (historisch) wird in jedem Fall nur mit feuerhemmenden Decken
bewertet. Eine Brandabschnittstrennung mittels Brandwand erscheint in
Bezug auf die Längenausdehnung der Baukörper als notwendig.

Barrierefreiheit
Die Gebäude als auch die Freiflächen müssen barrierefrei sein.
Besonders im Bestand sind Lösungen aufzuzeigen, wie die Räume
barrierefrei für den Publikumsverkehr als auch für das Personal erreicht
werden können.

Ökologie, Energie, Nachhaltigkeit
Für die Neubauten wird Passsivhausstandard angestrebt. Die Materialien
sind nach Möglichkeit unter Berücksichtigung der Aspekte Ökologie und
Nachhaltigkeit auszuwählen.

Realisierung
Die Realisierung soll zeitnah erfolgen.

Hinweise

Arbeitsstättenverordnung
Der Planung sind u.a. die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung zu Grunde
zu legen.

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     Lange Zeile 10, Erding
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