ERDING JAGDIN - Kreisjagdverband Erding
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9 JAGDIN 2019 ERDING MITGLIEDERZEITSCHRIFT KREISJAGDVERBAND ERDING E. V. K REISJAGDVERBAND E RDING E . V. IM B AYERISCHEN J AGDVERBAND
INHALT EINLADUNG Jahreshauptversammlung Offizielles 2 des Kreisjagdverbandes Erding e.V. Totenehrungen 2 Am 15. Februar 2019, 19 Uhr, Gasthof Menzinger, Lengdorf Editorial 3 Tagesordnung der Jahreshauptversammlung: Zurück zu den Wurzeln 6 1. Begrüßung Bläsergruppe 7 2. Totenehrung Jungbläser 9 3. Grußwort der Ehrengäste 4. Ehrung verdienter Mitglieder Ehrungen 11 5. Bericht des Vorsitzenden Jagdhundewesen 12 6. Bericht des Schatzmeisters Nachsuchen 16 7. Bericht der Rechnungsprüfer Veterinärwesen 19 8. Entlastung der Vorstandschaft 9. Natur.Vielfalt.Isental – Presse 20 Bericht der Wildland Stiftung Bayern Schießwesen 21 10. Anträge an die Mitgliederversammlung Hegegemeinschaft 11. Sonstiges Erding West 22 Hegegemeinschaft EINLADUNG Erding-Süd 23 Öffentliche Pflichthegeschau Hegegemeinschaft des Landkreises Erding Dorfen 24 Hegegemeinschaft Isen 24 Am 12. April 2019, 19 Uhr, Gasthaus Klement, Isen Grußworte Hegegemeinschaft Öffentlich-rechtlicher Teil (Landratsamt, AELF) Taufkirchen (Vils) 25 Stellungnahme des Kreisjagdberaters Hegegemeinschaft Erding-Ost 25 Internetadressen 26 Totenehrungen Wir gedenken unserer IMPRESSUM verstorbenen Mitglieder Herausgeber Kreisjagdverband Erding e.V. Kurt Hörmann Thomas Schreder, V.i.S.d.P. Peter Kammrath Franz-Brombach-Str. 8 Johann Lutz 85435 Erding Hans Ostermann www.jagd-erding.de Günter Pfanzelt Redaktionsleitung Theo Pösl Franz Streibl Hermann Sedlmeier Karl-Heinrich Then Gesamtherstellung Präbst Satz & Druck GmbH Dorfen 2
Sehr geehrte Mitglieder des sen wird. Es war schön zu Kreisjagdverbandes Erding, sehen, wie viele Jagdka- liebe Jägerinnen und Jäger, meraden sich verabschie- det haben. Unverzichtbar mit der neunten Auflage unserer Mitgliederzeit- bei diesen Trauerfeiern schrift „Jagd in Erding“ dürfen wir uns zum Jahres- sind unsere Jagdhornblä- wechsel wieder an Sie wenden. Wie gewohnt ser rund um Dr. Michael versuchen wir einen kurzen Überblick über die Er- Welsch und Sepp Pfan- eignisse des letzten Jahres zu geben und auf jagd- zelt. Sie geben jeder Be- lich wichtige Entwicklungen hinzuweisen. erdigung einen würdigen, jagdlichen Rahmen. Dafür Dank an die Ehrenamtlichen mein großer Dank. Die Zunächst darf ich mich aber an dieser Stelle bei Jagdhornbläser sind aber allen Ehrenamtlichen im Kreisjagdverband Erding auch bei schönen und lustigen Veranstaltungen ausdrücklich bedanken. Beginnend bei den Mitglie- eines unserer Aushängeschilder. In diesem Jahr dern der Vorstandschaft, über die Hegeringleiter bis wurde die Jagd in Bayern durch die Erdinger Jagd- hin zu den ehrenamtlichen Mitgliedern der Jagd- hornbläser bei dem Platzkonzert des Münchner hornbläsergruppe und der Jagdhundeausbildung, Oktoberfestes repräsentiert. Ein Millionenpublikum oder den vielen Aktiven und Helfern, die im Be- auf der ganzen Welt hat das auf den Bildschirmen reich der außerschulischen Umweltbildung in den verfolgt. Beste Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd. Schulen und Kindergärten des Landkreises aktiv sind. Ohne dieses Engagement würde die Jagd, so Erfolgreiche Veranstaltungen wie wir sie kennen, nicht mehr möglich sein und im Landkreis Erding die Akzeptanz für die Jagd nicht da stehen, wo wir Mit dem Erdinger Jagafest, dem Stand des KJV Er- gerade sind. Dieser Zusammenhalt und dieses un- ding auf dem Christkindlmarkt in Erding oder den eigennützige Engagement ist für mich die größte Hubertusmessen im Landkreis Erding öffnen wir Motivation, mich im Kreis dieser Mannschaft weiter die Jagd mit all ihren Facetten für die nicht jagende für die Jagd im Landkreis Erding einzusetzen. An Bevölkerung. Beeindruckend war in diesem Jahr dieser Stelle möchte ich mich für das überwälti- der starke Besuch der Hubertusmesse in der Stadt- gende Wahlergebnis bei der letzten Vorstandswahl pfarrkirche St. Johannes in Erding. Es war kein freier bedanken. Dieser enorme Vertrauensbeweis ist Platz mehr in dieser großen Kirche! Ein großer ebenfalls eine große Motivation für mich. Dank an unsere Jagdhornbläser, die Sänger rund um unser Mitglied Gerhard Wirth und die Harfinis- Traurige und schöne Tage tin Elisabeth Lohmaier. Über die Musik oder über im Kreisjagdverband Erding das Wildbret können wir viele Vorurteile abbauen Trotz aller Motivation gibt es aber auch traurige und am Rande von Veranstaltungen über die Jagd Tage. Wir mussten uns im vergangenen Jahr von informieren und für unsere Anliegen werben. Der unserem ehemaligen Vorsitzenden, dem hoch ge- Informationsstand am Erdinger Christkindlmarkt mit schätzten und beliebten Kurt Hörmann verabschie- zahlreichen Präparaten, der erstmals neben unse- den. Leider sind auch weitere verdiente Mitglieder rem Wildbretstand aufgebaut war, zeigte deutlich, aus dem KJV Erding von uns gegangen, wie der wie interessant die Jagd und unsere heimischen langjährige Hegeringleiter Günter Pfanzelt. An sol- Wildtiere für die Bevölkerung sind. Auch hier war chen Tagen sieht man bei aller Trauer, wie stark der die Unterstützung beim Auf- und Abbau sehr groß. Zusammenhalt innerhalb der Jägerschaft sein kann Herzlichen Dank dafür. Sollten wir dieses Engage- und dass der ehrenamtliche Einsatz nicht verges- ment fortsetzen, müssen wir aber für eine tägliche 3
Standbetreuung sorgen, um noch mehr Fragen aus in die Reviere gefahren, um das Wild zu versorgen. der Bevölkerung beantworten zu können. Ein ganz Neben dem Wetter stand die Afrikanische Schwei- besonderer Dank geht in diesem Zusammenhang nepest (ASP) im Fokus der jagdlichen Diskussio- an Regina Mühlbauer, die sich insbesondere um nen. Obwohl es keinen Fall im Landkreis Erding, den Bläsernachwuchs am Stand gekümmert hat oder in Deutschland gibt, ist die Sensibilität in Krei- und eine eigene „Schachterl-Pirsch“ für die Kinder sen der Landwirtschaft sehr groß, da ein Ausbruch entwickelt hat. Eine neue Initiative, die sehr gut an- der ASP verheerende wirtschaftliche Folgen mit genommen wurde. sich bringen kann. Die intensive Bejagung des Schwarzwildes ist daher weiter besonders wichtig. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Trotzdem dürfen wir dabei unsere Grundsätze der wird immer besser Waidgerechtigkeit und der Sicherheit nicht über Für diejenigen, die keine Gelegenheit hatten an Bord werfen. Nur wir Jäger sind für unseren Schuss den Veranstaltungen des KJV Erding teilzunehmen, verantwortlich. Daher muss jeder Jäger genau ab- haben wir, wie versprochen, unsere digitalen An- wägen, was jagdlich unternommen wird. Erding hat gebote verbessert. Die neue Homepage des KJV im bayernweiten Vergleich eine eher niedrige und der Facebook Auftritt informieren zeitnah und Schwarzwildstrecke, dennoch sollten wir Jäger im kompakt über uns. Dazu kommen Veranstaltungs- Landkreis Erding nicht in unserem Bemühen nach- ankündigungen und die Berichterstattung über die lassen. Dabei darf der hohe zeitliche Aufwand den lokalen Zeitungen, oder Fachinformationen aus die Jägerinnen und Jäger aufbringen müssen nicht dem jagdlichen Bereich. Mit diesem Engagement vernachlässigt werden. Landrat Martin Bayerstorfer und der medialen Abdeckung ist der KJV Erding hat auf Grund der Aktualität im letzten Jahr eine führend in Bayern. Mein großer Dank geht an alle, ARGE Schwarzwild im LRA eingerichtet, an der alle die im Bereich der digitalen Medien und der Pres- Beteiligten zum Thema ASP und Schwarzwildbeja- searbeit ehrenamtlich tätig sind, ganz besonders gung eingebunden sind. Sicher der richtige Weg an Joachim Barthel, Franz Streibl, Andrea Eichen- um langfristig erfolgreich zu sein. laub, Regina Mühlbauer und Maxi Streibl. In der Kommunikation ist der Kontakt zur Politik be- Vegetationsgutachten und sonders wichtig. Bei aller Politikverdrossenheit, die Rehwildabschussplanung sich in den letzten Monaten verbreitet hat, brau- Der Landkreis Erding ist einer der waldärmsten chen wir den Kontakt zur Politik, denn dort werden Landkreise Bayerns. Nach den Aufnahmen zum die Weichen für die Jagd gestellt. Ich freue mich Vegetationsgutachten im letzten Jahr sind nun die sehr, dass wir mit unserer Landtagsabgeordneten Ergebnisse und die Empfehlungen zur Abschuss- Ulrike Scharf, MdL und unserem Landrat Martin planung für das Rehwild verschickt worden. In allen Bayerstorfer zwei Ansprechpartner haben, die das 6 Hegegemeinschaften kommt das Amt für Ernäh- jagdliche Handwerk verstehen und somit unsere rung Landwirtschaft und Forsten zur Empfehlung Interessen bei allem Verständnis für die Belange den Rehwildabschuss beizubehalten. Diese gut- anderer, sehr kompetent vertreten können. achterliche Empfehlung gilt es nun im Kreis des Jagdbeirates und der Hegegemeinschaften zu dis- Herausforderungen für Wildtiere und Jagd kutieren, da innerhalb einer Hegegemeinschaft Das vergangene Jahr war von einigen Ereignissen durchaus unterschiedliche Situationen gegeben geprägt, die die Jagd auch im Landkreis beeinflus- sein können. Insgesamt ist uns die einvernehmli- sten. Die Trockenheit über weite Teile des Jahres che Abschussplanung zwischen Jagdgenossen- hat unterschiedliche Auswirkungen gehabt. Teil- schaft und Jagdpächter besonders wichtig. Ich bitte weise haben Niederwildarten, wie das Rebhuhn Sie daher einvernehmliche Lösungen vor Ort zu profitiert, anderorts haben die Jäger sogar Wasser finden. Selbstverständlich stehe ich allen Mit- 4
gliedern für Beratung und Unterstützung im Das gute zum Schluss Zusammenhang mit der anstehenden Rehwildab- Ich freue mich ganz besonders, dass auch in die- schussplanung zur Verfügung. sem Jahr die Ausbildung der Jagdhunde so ausge- zeichnet funktioniert hat. Ein großer Dank an die Unbefriedigende Lösungen – Ausbildungsmannschaft um Petra Scharf, die Prüfer Aufgaben für den KJV Erding und die Revierinhaber, die uns ihre Flächen für die Neben vielen Erfolgen gibt es aber auch „Baustel- Ausbildung zur Verfügung stellen. Nur mit gut aus- len“ bei denen die Bemühungen des KJV Erding gebildeten Jagdhunden ist die waidgerechte Aus- noch nicht den erwünschten Effekt erzielen konn- übung der Jagd möglich. Ebenso freue ich mich, ten. Zuallererst muss da die Wildunfallsituation im dass im Isental bei Dorfen das Engagement der Landkreis Erding angesprochen werden. Nach wie Wildland Stiftung Bayern so erfolgreich umgesetzt vor werden noch immer viel zu viele Wildtiere werden kann. Das Zusammenspiel von Gemein- Opfer des Straßenverkehrs. Der Lebensraum für den, Jägern, Landwirten und Naturschutz funktio- unser Wild wird immer häufiger durchschnitten, die niert vorbildlich. Die hauptamtlichen Kräfte der Einstände immer häufiger gestört und es bewegen Wildland Stiftung Bayern verstehen es alle an einen sich immer mehr Fahrzeuge immer schneller auf Tisch zu bekommen und das Prinzip der „Freiwilli- unseren Straßen. Obwohl sich die Zahl der Wild- gen Teilnahme“ bei den Projekten auch so in die tiere im Landkreis nicht erhöht, passieren immer Tat umzusetzen. Respekt – so können sich Natur- mehr Wildunfälle. Appelle an die Verkehrsteilneh- schutz, Jagd und Landwirtschaft perfekt ergänzen. mer, langsamer zu fahren oder auf Warnschilder zu Abschließend darf ich mich bei allen Mitgliedern achten bringen nicht den gewünschten Erfolg. Ab- für den guten Zusammenhalt im Kreisjagdverband wehrmaßnahmen wie Geruchsbarrieren oder Re- Erding bedanken. Auch wenn nicht immer alles flektoren bieten eine gewisse Verbesserung, nach Wunsch verläuft und manche Ziel nicht er- können aber den Trend noch nicht ändern. Im reicht werden, ist es der Zusammenhalt der Jäger- Landkreis Erding werden daher neue Methoden schaft, der uns stark macht. In diesem getestet, um Wildunfälle zu verhindern. Ich hoffe, Zusammenhang bitte ich Sie alle, Neumitglieder dass dadurch eine Verbesserung erzielt werden für den KJV Erding zu werben – jedes Neumitglied kann, denn plumpen Aufforderungen, einfach stärkt die Stimme der Jagd im Landkreis Erding. noch mehr Wildtiere abzuschießen und dadurch die Wildunfallhäufigkeit zu reduzieren, lehne ich als Mit einem kräftigen Waidmannsheil „Anwalt unserer Wildtiere“ entschieden ab. Der KJV Thomas Schreder Erding wird zu gegebener Zeit über diese neuen Möglichkeiten berichten. Eine weitere „Baustelle“ ist nach wie vor unser Schießstand in Osendorf. Trotz vieler Bemühungen konnten wir den Kugel- stand noch nicht wieder eröffnen. Für die Inbetrieb- nahme ist eine größere Investition im Bereich der Standsicherung erforderlich. Diese Investition kann aber guten Gewissens nur geplant und getätigt werden, wenn es eine ausreichend lange Betriebs- zeit und eine tragfähige Nutzungsvereinbarung gibt. Der KJV arbeitet nach wie vor an einer Lösung, denn ein funktionsfähiger Schießstand ist für die Ausübung der Jagd unverzichtbar. 5
ZURÜCK ZU DEN WURZELN wiedergeben. Beide Ar- gumente sind per se Die Akzeptanz der Jagd steigt erfreulicherweise nicht falsch, aber auch wieder und der Rückhalt in der Bevölkerung er- nicht vollkommen rich- starkt. Die Menschen beschäftigen sich wieder mit tig. Denn mit den ‚fal- der Natur, wollen etwas über sie lernen und inter- schen‘ Argumenten essieren sich für die Herkunft ihrer Lebensmittel. begründete Jagd ver- In Zürich, dem bevölkerungsreichsten Kanton der liert bei mangelnder Schweiz schlägt sich dieser Trend gerade in Zahlen ökologischer Notwen- nieder – hier hatten diverse Tierschutzverbände digkeit automatisch eine groß angelegte Initiative zur Abschaffung der ihre Rechtfertigung. So privaten Jagd gestartet, welche die Bevölkerung mit wäre zum Beispiel Fa- fast 90% ablehnte! sanen- oder Hasenjagd Wobei die Rückbesinnung auf die Natur wohl we- in vielen Bereichen aus den eben genannten Ar- niger der Grund für die Erholung des Rückhaltes gumenten schlichtweg nicht notwendig. Jedoch ist der Jagd sein dürfte – vielmehr ist dies im Wesent- die Jagd in der Genetik aller Menschen seit Urzei- lichen auf zwei Aspekte zurückzuführen. Zum ten fest verwurzelt – zur Nahrungsbeschaffung. einen das wieder erstarkende Bewusstsein der Be- Jagd ist menschlich, nicht mehr und nicht weniger. völkerung bezüglich Qualität und Herkunft ihrer Le- Wer dies verkennt, betrachtet den Menschen, die bensmittel, und Wildbret ist hier ganz klar das Natur (bzw. eigentlich heutzutage Kulturlandschaft) fairste, nachhaltigste und regionalste Fleisch auf und deren Interdependenz nicht ganzheitlich. Tiere dem Markt. Zum anderen wird in Zeiten von ASP sind leidensfähige Mitgeschöpfe, die wir und in sowie der allgemeinen Schwarzwildthematik die welchen wir Jäger den Schöpfer im Geschöpfe Jagd wieder verstärkt positiv als Teil der Gesell- ehren, was sich auch ganz klar in unserem tief ver- schaft wahrgenommen, da die Bevölkerung an die- wurzelten Ethos der Waidgerechtigkeit wiederspie- sem Beispiel dem Beitrag der Jäger zur gelt. Was hat nun die Waidgerechtigkeit mit dem Gesellschaft wieder (besser) erkennen kann. ganzheitlichen Verständnis/Ansatz der Jagd zu tun Wenn wir an dieser Stelle nun einen Schritt zurück und was unterscheidet diesen vom Denkansatz gehen und uns fragen woher kommt unser vieler Jagdgegner? Diese verteufeln das Töten von ‚schlechter‘ Ruf? Einerseits hat durch die Industria- Tieren bzw. dass diesen Leid zugefügt wird pau- lisierung der letzten 150 Jahre eine Entfremdung schal. Der Gesetzgeber verbietet das Töten von des Menschen von der Natur stattgefunden, die Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund – Jagd pro- Bevölkerung lebt vorwiegend in den Städten und duziert Wildbret, das gegessen wird und das ist der muss nicht mehr selbst für ihre Nahrung sorgen. vernünftige Grund. Und genau dieser sowie der Dadurch ist das Wissen und somit das Verständ- ganzheitliche Ansatz der Jagd legitimiert nicht nur nis/die Akzeptanz für die vorgelagerte Wertschöp- unser Waidwerk, sondern macht es auch nachhal- fungskette verloren gegangen. Andererseits haben tig. Lassen Sie mich zu dem Vergleich Jagd zu Jagd- wir als Jäger es der zunehmend naturfremden Be- gegnern zurückkommen und Ihnen an diesem den völkerung nicht hinreichend erklärt wieso wir jagen ganzheitlicheren und nachhaltigeren Ansatz der bzw. sind mit Kritik falsch umgegangen. Dass nur Jagd verdeutlichen. Um uns von Fleisch zu ernäh- alte und kranke Stücke erlegt werden, die alte Mähr ren müssen Tiere erlegt werden, aber auch bei des Jägers vom Silberwald, oder die ökologische fleischlosen Formen der Ernährung sterben indirekt Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung des Gleichge- Wildtiere. Bei der so beliebten Superfrucht Avocado wichts bzw. der Regulation sind nur zwei Beispiele oder Palmöl werden immense Flächen Natur bzw. welche aus heutiger Sicht das Dilemma gut Urwald in den jeweiligen Herkunftsländern vernich- 6
tet und die dort lebenden Wildtiere gehen unaus- gen wir damit uns um Flora und Fauna zu küm- weichlich mit dieser unter bzw. um es auf den mern, Kitzen das Leben zu retten, Tag und Nacht Punkt zu bringen, sie sterben/werden getötet. Auf bei Wildunfällen Leid zu verkürzen, Blühwiesen an- die zusätzliche CO2 Belastung sowie die unzähligen zulegen und unsere Wildtiere in der Notzeit zu füt- weiteren negativen Effekten möchte ich an dieser tern. Wildbret und Produkte hieraus sind für mich Stelle nicht tiefer eingehen – das Beispiel soll zei- derzeit das zentrale Medium um unsere Botschaft, gen, dass eine umfassendere Betrachtung notwen- das Warum und Wieso, der nichtjagenden Bevöl- dig ist, als nur zu behaupten im ersten Schritt ist kerung näher zu bringen. Dies ist auch absolut not- das Produkt fleischlos und deswegen stirbt/leidet wendig, denn wir sind und bleiben in der kein Tier. Und diese Aspekte machen die Bilanz Minderheit, trotz steigender Zahl der Jagscheinin- vieler Nahrungsmittel deutlich schlechter als derer haber. Jeder einzelne Jäger ist Botschafter für die von uns Jägern zur Verfügung gestellten. Jagd und sollte sich dessen in seinem Wirken und Die Rückbesinnung auf Qualität, Tradition, Regio- Handeln bewusst sein. nalität sowie Fairness und Nachhaltigkeit bestätigt, Wir dürfen stolz sein Jäger zu sein und sollten dies wenn wir es richtig kommunizieren, die Jagd. Denn auch ehrlich und richtig kommunizieren – aber exakt dies sind die Werte für welche wir stehen. eines sollten wir dabei immer bedenken: Wir müs- Wir liefern bestes regionales Wildbret, das von uns sen nicht alles was wahr ist sagen, aber alles was in freier Natur nachhaltig erwirtschaftet wurde. Dar- wir sagen muss wahr sein. über hinaus ist die Beschaffung von Wildbret viel mehr als das reine Erlegen. Die meiste Zeit verbrin- Florian Mesz Bericht der Bläsergruppe sere „Jungbläser“ in der großen Gruppe Wertungs- klasse G an. Ihr Einsatz wurde mit einer goldenen Das Jahr 2018 war sehr ereignisreich und unsere Hornfesselspange belohnt. Vor 25 Jahren haben Bläsergruppe hat sich sehr positiv entwickelt. Dank wir noch bei jeder Siegerehrung um Gold gebangt, der Nachwuchsarbeit von Regina Mühlbauer sind jetzt haben die Anfänger bereits bei der ersten Teil- wir momentan 25 Bläser. nahme Gold erhalten und konnten sich unter 53 Unser Nachwuchs hat beim Bläserwettbewerb Gruppen gut behaupten. 2018 in Dinkelsbühl sein Können eindrucksvoll Es ist schon fast selbstverständlich, dass die wei- unter Beweis gestellt. Insgesamt war Dinkelsbühl tere Gruppe wie gewohnt ebenfalls Gold erhalten ein sehr kurzweiliger und schöner Wettbewerb! hat und in der Gesamtwertung den dritten Platz Da es keine eigene Anfängerklasse gab, traten un- belegen konnte. Darüber hinaus trat Erding mit Die Nachwuchsgruppe errang beim Bayerischen Bläserwett- In der Wertungsgruppe „Quartett“ wurde das Team aus bewerb 2018 in Dinkelsbühl die „Goldene Hornfesselspange“. Erding in Dinkelsbühl Bayerischer Meister 7
schen war atemberaubend. Bei strahlen- dem Sonnenschein durften wir die „Jagd in Bayern“ quasi der ganzen Welt präsentieren. Selbstverständlich haben wir aber auch im Kleinem weiter das jagdliche Brauch- tum gepflegt und an zahlreichen Veran- staltungen im Landkreis teilgenommen. Besonders liegt mir persönlich der Ab- schied mit einem „Letzen Halali“ am Grabe von unseren verstorbenen Jagd- Die Bläsergruppe aus Erding erreichte bei den Bayerischen Meister- kameraden am Herzen. schaften den 3. Platz. 2018 hatten wir zwar keinen Verlust in einer dritten Gruppe in der Wertungsklasse „Quar- der Bläsergruppe zu beklagen aber der Tod von tett“ an. Die Freude war groß, da wir für Erding in Kurt Hörmann hat uns sehr tief betroffen. Wie die dieser Klassen den Bayrischen Meister holen konn- Feste, Veranstaltungen und Geburtstage zu denen ten. Dies haben wir ausschließlich der unermüd- Kurt einlud, war auch seine Beerdigung eine ganz lichen Arbeit von Dr. Michael Welsch zu verdanken. besondere Veranstaltung. Gewöhnlich verabschie- Wer aufmerksam die Jagd in Bayern liest, wird be- den wir uns am Grab von unseren verstobenen Jä- merkt haben, dass Michael mittlerweile auch sehr gern, bei Kurt Hörmann durften wir das Requiem aktiv für das Bläserwesen im Bayrischen Jagdver- mitgestallten. Noch mehr als die ganzen Wettbe- band tätig ist und im Kompetenzteam Oberbayern werbe zeigte diese Heilige Messe wie gut unsere vertritt. Gruppe momentan aufgestellt ist. Ohne nennens- Waren früher der Wettbewerb und vielleicht noch werte Vorbereitung konnten wir mit unserer Jagd- die Hubertusmesse im Herbst die Höhepunkte im musik Kurt auf seinem letzten Weg begleiten. Es Jahresverlauf, so weiß man für 2018 gar nicht, was hat uns sehr gefreut dass wir noch lange nach der man alles aufzählen soll. Für mich war die Teil- Beerdigung von zahlreichen Teilnehmern an der nahme am Platzkonzert der Oktoberfestkapellen Trauerfeier angesprochen wurden, wie schön die einer der beeindruckensten Auftritte. Der Blick vom Jagdhörner in der Kirche klangen. Hügel der Bavaria auf abertausende von Men- Neben vieler persönlicher Erinnerungen an Kurt, musste ich mich im Gottesdienst an un- sere erste Hubertusmesse erinnern. Kurt war damals unser Vorsitzender und er hat die Bläser stets gefördert und er- muntert - wir haben damals noch Mo- nate für unsere Messen geprobt! Als Jäger „vom alten Schlag“ war Kurt das Brauchtum sehr wichtig. Als gläubigem Menschen war es Kurt ein besonders großes Anliegen, dass wir die Messe in Dorfen mehrmals aufführten. Für Kurt war die Jagd stets mehr als die Erfüllung von Abschussplänen, für ihn war die Hu- Eine große Ehre war es für die Jagdhornbläser aus Erding (links unter den Bäumen) in München am großen Platzkonzert der Wiesenkapellen bertusmesse als Ehrung des Schöpfers vom Oktoberfest teilzunehmen genauso wichtig, wie eine waidgerechte, 8
ehrliche und bodenständige Jagd, die den Schöp- im nötigen Umfang teilnehme. Selbstverständlich fer im Geschöpfe ehrt. Mit Kurt haben wir einen unterstütze ich Regina und Michael bis die Nach- unermüdlichen Mitstreiter für die Jagd verloren! folge geregelt ist und werde auch versuchen, noch Aus diesem Grund ist für 2019 eine Hubertus- oft zu kommen. messe in Memoriam Kurt Hörmann in Dorfen ge- Ich blicke zuversichtlich auf das Jahr 2019. Als plant. Wenn der Termin steht, werden unsere kleine Herausforderung gilt es, unsere „Jungbläser“ Hegeringleiter informiert und ich möchte alle Mit- in der Gruppe zu integrieren und die Gruppe ge- glieder bitten zahlreich an der Messe teilzuneh- meinsam zu festigen. Ich bin mir sicher, dass es men. wieder viele schöne Auftritte und gemeinsame Diese Messe werde ich noch versuchen mitzuge- Unternehmungen geben wird. stalten. Persönlich muss mich aber nach über 18 Abschließend möchte ich mich bei Dr. Michael Jahren als organisatorischer Leiter und über 25 Jah- Welsch und allen anderen Jagdhornbläsern für die ren als Bläser aus der Bläsergruppe etwas zurück- jahrelange sehr gute Zusammenarbeit bedanken. nehmen. Private und berufliche Veränderungen mit einer erhöhten Arbeitsbelastung ermöglichen es Josef Pfanzelt, Bläserreferent mir nicht mehr, dass ich an den Übungsabenden Jungbläser 2018 haben uns am meisten Spaß (und Mückenstiche!) Jahresrückblick und gebracht und bleiben unvergesslich. Vielen herzlichen Dank an Dr. Michael Welsch, den -vorschau: musikalischen Leiter der Jagdhornbläser-Gruppe Erding. Gleich zu Beginn des Jahres 2018, haben im Februar unsere „Jung“-Bläser 2017, Horst Böckesch Unermüdlich und geduldig hat er mit seiner großen, (FP 2. Stimme), Sebastian Franzspeck (FP 1. musikalischen Erfahrung, neben der „Gruppe Erding Stimme), Albert Kolbinger (PH), Christoph Kolbinger 1“ auch uns, die „Gruppe Erding 2“ mit dem not- (FP 2. Stimme) und Martin Schmid (FP 1. Stimme), zur Einstandsfeier in die Gesamt-Bläsergruppe ein- geladen. Ein Abschied aus der Jungbläser-Gruppe mit einem lachenden Auge, weil es mit viel Spaß immer weiter rasch vorwärts ging und einem weinenden Auge, weil es halt soooooo schön war. Unser erstes Ziel war, bei der Pflichthegeschau 2018 des KJV beim Gesamtgruppen-Auftritt mitblasen zu können. Das ist, ebenso wie der Einstieg in die Gesamt-Blä- sergruppe dann auch sehr gut gelungen und bald schon ging es richtig los, denn es begann die Ein- stimmung auf den Landesbläser-Wettbewerb in Din- kelsbühl! Deshalb waren viele, viele Gruppen-Proben ange- sagt, aber die Außenproben am Isarkanal, bei hoch- Die Jungbläserreferentin Regina Mühlbauer mit Daniel, sommerlichen Temperaturen im Sonnenuntergang Magdalena und Martin, den Jungbläsern des Jahres 2018 9
wendigen Know-how versorgt, um diese Herausfor- manchen Besucher neugierig gemacht und Lust derung anzugehen und zu meistern. auf Jagdhorn-Musik geweckt. Wir sind dann beim LBW natürlich mit mächtig Herz- • Im beginnenden Jahr 2019 wird die Jungbläserin klopfen als gemischte Gruppe Erding 2 gestartet. auch in der Gesamtgruppe mitproben. Alle haben voll konzentriert ihr Bestes gegeben! • Das Erlernen des Jagdhorns ist für die Jungbläser Das hat sich gelohnt: Voller Stolz sind wir abends Daniel und Martin im 2. Halbjahr rasch vorange- mit unseren goldenen Hornfesselspangen nach schritten und im kommenden Jahr wird sich hie Haus gefahren. und da Gelegenheit bieten, in der Gesamtgruppe Dann wieder ein absoluter Höhepunkt im Bläserjahr: neue Erfahrungen zu sammeln. Wichtig ist der ge- Das Oktoberfest-Platzkonzert zu Füßen der Bavaria! sellige Teil im Anschluss an jede Bläserprobe, der Unser Bläser Sebastian Franzspeck (12 Jahre) war nie zu kurz kommt. mit der Gesamtgruppe dabei! Gratulation! Respekt! • Handwerkliches Geschick bewies unser Jungbläser Auch unsere Jungbläserin Magdalena Franzspeck Martin beim Zusammenbau von 3 Boxen für die war dabei, um ihren Anteil an der Öffentlichkeitsar- Wichtl-Wuidl-Schachterl-Pirsch der Jagdhornbläser! beit zu leisten. Zwar diesmal noch ohne musikali- Übungs- und Probeneinheiten in 2019: sche Beteiligung, aber sie hat unseren Auftritt als • Übung Beginner: Dienstag 18:15 Uhr Erding Eye-Catcher wunderbar und charmant ergänzt. • Übung Fortgeschrittene: Dienstag 19:30 Uhr In diesem Jungbläserjahr Erding • hat die 9jährige Jungbläserin Magdalena Franz- • Probe mit Michael: jeden 2. Dienstag 19:30 Uhr speck mit den Fürst-Pless-Übungen begonnen. Wir Erding haben uns ab März 2018 regelmäßig 1 x wchtl. • Gesamtprobe: Donnerstag 20:00 Uhr Pastetten getroffen (übers Jahr 31 x). (shuttle von/nach ED möglich) • Die beiden Jungbläser Martin Kuttenlochner (27) Übungs- und Probeninhalte: und Daniel Jendros (29) sind seit dem Jagafest • leichter, individueller Einstieg 2018 dabei. Wir üben zusammen seither jede • kontinuierliches Ansatztraining Woche 1 x (übers Jahr 12 x) • erlernen von Jagdsignalen + einfachen Märschen • Natürlich haben alle drei Jungbläser auch in den • Lernerfolg durch Auftritte Ferienzeiten durchgängig geübt! • Hornzuschuss (KJV-Mitglieder) • Das Repertoire von Magdalena geht nun von 2 Jä- Im Jungbläser-Jahr 2019 können jetzt wieder 2 bis germärschen, über viele, gebräuchliche Jagdsig- 3 Jungbläser (FP oder Parforce) in der Gruppe nale bis hin zu „Begrüßung“, „Zum Essen“, „Auf Beginner II einsteigen. Wiedersehen“ und den Reitermarsch. Das ist Gerne vereinbare ich eine individuelle Schnupper- schon beachtlich für eine 9jährige Jungbläserin! stunde. Ein Horn (Leihgabe) wird Euch bei Bedarf Bravo! zur Verfügung gestellt. • Beim Erdinger Christkindlmarkt 2018 gab es erst- Probiert es einfach mal aus! mals eine Schnupperstunde für Jagdhorn-Interes- sierte. Wir haben daher Magdalena’s wöchent- Regina Mühlbauer liche Übungsstunde spontan an den KJV-Stand auf Jungbläser-Referentin dem Christkindlmarkt Erding verlegt. Mit viel Spaß 08122/2293229 an der Öffentlichkeitsarbeit haben wir vielleicht regina-muehlbauer@web.de 10
Ehrungen verdienter Mitglieder BJV-Eichenkranz in Bronze Max Streibl Michael Welsch Konrad Gruber Regina Mühlbauer Horst Klimaszewski-Blattner Klaus Ottis Ehrungen für Anton Schreiber Josef Schlaffer langjährige Anton Tremmel Andreas Huber Mitgliedschaft Franz Moser 25 Jahre 65 Jahre 50 Jahre Jakob Huber Hubert Kauer Andreas Blumreiter Klaus Marx Martin Hoeher Josef Käsmaier 60 Jahre Ray Jablonski Franz Ernst Johann Bachmayer Klaus Schakat Josef Eicher 40 Jahre Alexander Lechner Peter Feldmeier Rudolf Schreder Josef Mannseicher Matthias Huber Josef Weitzenbeck Hermann Holzner Martin Hundhammer Günter Wichary Gottfried Anderka Alfred Körbl Alois Zens Florian Mesz Egon J. Lechner Dieter Sedlmayer Kai Medau Hans Mittermaier Bernhard Daege Annemarie Schuster Bläser Treuenadel 10 Jahre 20 Jahre 40 Jahre Helmut Huber Markus Kastl Sepp Weiler Sophie Jäger Stephan Maier Thomas Lampl Sepp Maier jun. 50 Jahre Hans-Georg Rebattu Sepp Pfanzelt Paul Langwieder Eduard Stadler Georg Semmelmayer Sepp Maier sen. Andreas Winner Franz Stanner Michael Welsch 25 Jahre Bernhard Benkert Sepp Ehrenthaler Albert Hedemus Sepp Weitzenbeck 11
Jagdhundewesen 2018 Alle Teilnehmer konnten die Prüfungen mit hervor- ragenden Leistungen bestehen. Die diesjährige Jagdhundeausbildung startete mit Die Abschlussprüfung der Welpenfrühförderung dem Eröffnungsabend Anfang März 2018. Den legten 5 Teams wie folgt ab: Hundeführern wurden am ersten Abend alle not- 1. Preis und Suchensieger: Johann Lehrhuber mit wendigen theoretischen Informationen über Arbeits- der Deutsch Drahthaar Hündin „Dea von der Schus- weise und die benötigten Hilfsmittel vermittelt. senhalde“ Höchstmögliche Punktezahl – 80 Punkte Danach begann die Ausbildung in der Praxis. Unter 1. Preis: Michael Kraus mit der Magyar Viszla Hün- der Leitung von Jagdhundereferentin Petra Scharf din „Joana vom Hirschensprung“ 78 Punkte wurden die jungen Jagdhunde und ihre Hundefüh- Bruno Auer mit der Kleinen Münsterländer Hündin rer in wöchentlichen Übungseinheiten auf die spä- „Chabelli vom Silbersee“ 78 Punkte tere Jagdpraxis vorbereitet. In sieben verschiedenen 2. Preis: Lorenz Liebl mit der Rauhhaarteckel Hün- Fächern wird dabei von den Hundeführern eine ver- din „Innozenzia aus Erdinger Rauhhaar“ trauensvolle Zusammenarbeit und von den Vierbei- 3. Preis: Franz Stoiber mit der Rauhhaarteckel Hün- nern ein hohes Maß an Gehorsam verlangt. Die din „Ina II. aus Erdinger Rauhhaar“ Überprüfung der bis dahin erlernten Arbeiten er- Bei der Abschlussprüfung des Hundeführerlehr- folgte dann am 23.06.2018 bei Grünbach in der Ab- ganges – der ursprünglichen Dressurprüfung, schlussprüfung der Welpenfrühförderung für die konnte zur Freude der Richter und aller Hundefüh- noch sehr jungen Jagdhunde. Direkt im Anschluss rer nur erste Preise vergeben werden, davon erreich- fand dann die Abschlussprüfung des Hundeführer- ten drei Teilnehmer die maximal erreichbaren lehrganges für Jagdhunde aller Rassen statt. Arbeitspunkte mit 80 Punkten Vorsitzender Thomas Schreder bedankte sich zu Be- 1. Preis: Suchensieger wurde Martin Wachinger mit ginn der Prüfungen beim Revierinhaber Toni Huber dem Deutsch Langhaar Rüden „Eagle Bavaria“ 80 P. für das seit vielen Jahren zur Verfügung gestellte Weiter folgten im 1. Preis: Übungs- und Prüfungsrevier und bei der Prüfungs- Martin Huber mit dem Deutsch Drahthaar Rüden leiterin für die Organisation und die zeitintensive, eh- „Falk vom Eichwasen“ 80 P. renamtliche Arbeit des Ausbilderteams, durch die, Seiffert Andreas mit dem Magyar Viszla Rüden die bestens vorbereiteten Hundeführer ihre vier- „Django vom Schimberg“ 80 P. beinigen Jagdhelfer vorstellen konnten. Benno Volling mit der Deutsch Drahthaar Hündin Als Verbandsrichter waren im Einsatz – Karl Stache- „Kata vom Kellerwald“ 74 P. ter, Klaus Attensberger und Petra Scharf. Natalia Paulraj mit der Teckel Hündin „Xeraphine vom Waldblut“ 73 P. Hinten von links: Angie Ziegmann, Angela Rebattu, Hans-Georg Reattu, Michael Kraus, Revierinhaber Anton Huber , Karl Stacheter Martin Wachinger, Klaus Attensberger, Martin Huber, Johann Lehrhuber, Lorenz Mesz, Florian Mesz, Benno Volling, Andrea und Bruno Auer, Andreas und Charlotte Seifftert. Vorne knieend von rechts: Vorsitzender Thomas Schreder, Prüfungsleiterin Petra Scharf, Natalija Paulraj, Franz Stoiber, Martin Ziegmann, Lorenz Liebl, Kathrin Barthel 12
Lorenz Mesz mit der BGS Hündin „Diana von den Anton Huber, Klaus Attensberger und Lambert drei Eichen“ 73 P. Bart, sowie Walter Sedlmaier und Erwin Forste- Angela Rebattu mit der Deutsch Kurzhaar Hündin neichner – die auch in diesem Jahr wieder ihre „Afina vom Niederhüller Hof“ 71 P. Reviere für diese wichtige Prüfung der Jagd- Martin Ziegmann mit dem Rauhhaardackel Rüden hunde zur Verfügung gestellt hatten. „Django vom Hefeler Wald“ 71 P. Als Richter waren im Einsatz: Kerstin und Karl Sta- Brauchbarkeitsprüfung 2018 cheter, Christian Denk, Klaus Mautner, Klaus Attens- Unmittelbar nach der Dressurprüfung wurde mit der berger, Walter Sedlmaier, Reiner Mulzer, Georg weiteren Ausbildung zur Brauchbarkeitsprüfung be- Schmerbeck und Petra Scharf. gonnen. In verschiedenen Fächern, wie zum Bei- spiel der Schweißarbeit, d.h. das Auffinden eines Die Brauchbarkeitsprüfung für Niederwild- und verletzten Stückes, der Standruhe oder einer "Feder- Schalenwildreviere bestanden: wildschleppe" mussten die Jagdhundeführer und Johann Lehrhuber mit der Deutsch Drahthaar Hün- ihre Jagdhunde im Gespann und guter Zusammen- din „Dea von der Schussenhalde“ arbeit zeigen, dass sie für den jagdlichen Betrieb ge- Andreas Seiffert mit dem Magyar Vizsla Rüden eignet sind. Durch den gesundheitsbedingten „Django vom Schimberg“ Ausfall der Ausbildungshelferin Kathrin Barthel, Hans-Georg Rebattu mit der Deutsch Kurzhaar Hün- stellte sich erfreulicherweise Reinhard Mulzer, Jäger din „Afina vom Niederhüller Hof“ seit 2010, Hundeführer 1 DK / 1 DD, als Jagd- Martin Wachinger mit dem Deutsch Langhaar hundeausbilder zur Verfügung. Rüden „Eagle Bavaria“ Die erste Brauchbarkeitsprüfung des Kreisjagdver- Martin Huber mit dem Deutsch Drahthaar Rüden bandes Erding e.V. fand dann am 01.09.2018 statt. „Falk vom Eichwasen“ Wie jedes Jahr, wurden auch 2018 die „Brauchbar- keitsprüfungen“ nach der, von der obersten Jagdbe- Die Brauchbarkeitsprüfung für reine Schalen- hörde anerkannten Prüfungsordnung abgehalten. wildreviere bestanden: Der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Erding e.V. Franz Stoiber mit der Rauhhaardackel Hündin „Ina Thomas Schreder war ebenfalls bei den beiden Prü- II aus Erdinger Rauhhaar“ fungen anwesend und bedankte sich ausdrücklich Lorenz Liebl mit der Rauhhaardackel Hündin „Inno- bei der Ausbildungs- und Prüfungsleitung Petra zenzia aus Erdinger Rauhhaar“ Scharf und dem Ausbilderteam, sowie den folgen- den Revierinhabern Hinten von links: Angie Ziegmann, Klaus Mautner, Johann Lehrhuber, Kerstin Stacheter, Bruno Auer, Angela Rebattu, Hans- Georg Rebattu, Karl Stacheter, Andreas Seiffert, Reiner Mulzer, Walter Sedlmeier, Kathrin Barthel, Georg Schmerbeck, Char- lotte Seiffert, Michael Kraus, Christian Denk, Martin Wachinger, Martin Huber und Prüfungsleiterin Petra Scharf Vorne knieend von links: Franz Stoiber, Martin Ziuegmann, Lorenz Liebl 13
Am 20.10.2018 fand die zweite Brauchbarkeitsprü- fung 2018 statt. Als Richter waren im Einsatz: Walter Bott, Kerstin Sta- cheter, Walter Sedlmaier, Klaus Attensberger, Reiner Mulzer und Petra Scharf. Die Brauchbarkeitsprüfung für Niederwild- und Schalenwildreviere bestanden: Benno Volling mit der Deutsch Drahthaar Hündin „Kata vom Kellerwald“ Hans Schmidbauer mit der Deutsch Drahthaar Hün- din „Mira vom Grafenwald“ Bruno Auer mit der Kleinen Münsterländer Hündin „Chabelli vom Silbersee“ Die Brauchbarkeitsprüfung für reine Schalen- wildreviere bestanden: Florian Mesz mit der Kurzhaardackel Hündin „Xera- phine vom Waldblut“ Michael Kraus mit der Magyar Vizsla Hündin „Joana vom Hirschensprung“ Von links: Rainer Mulzer, Jagdhundereferentin Petra Scharf Martin Ziegmann mit dem Rauhaardackel Rüden und Klaus Attensberger „Django vom Hefeler Wald“ Zum Ausklang des Ausbildungsjahres 2018 fand Die Zusatzprüfung zur bestandenen HZP legte dann am Freitag, den 16.11.2018 ein harmonischer ab: und sehr geselliger Abschlussabend im Gasthaus Dr. Hermann Saul WALTER mit dem Deutsch Lang- Obermeier in Hörgersberg statt. Es wurden die drei haar Rüden „Solojäger´s Cent II“ besten Teilnehmer der diesjährigen BP besonders Vielen Dank an alle Revierinhaber für die Über- geehrt und die Urkunden, sowie die Preise verge- lassung der Übungs- und Prüfungsreviere und ben. an alle Helfer beim diesjährigen Hundekurs und Die besten Gespanne des Jahres waren: den Prüfungen! Herzlichen Glückwunsch an alle Johann Lehrhuber mit der Deutsch Drahthaar Hün- Hundeführer zur bestandenen Prüfung! din „Dea von der Schussenhalde“ Hinten von links: Florian Mesz, Lorenz Mesz, Natalia Paulraj, Klaus Attensberger, Michael Kraus, Walter Bott, Martin Zieg- mann, Angie Ziegmann, Kerstin Stacheter, Prüfungsleiterin Petra Scharf, Walter Sedlmaier, Ausbilder Rainer Mulzer, Oliver Patinski, Dr. Hermann Saul WALTER, Andrea Auer Vorne kniend von links: Bruno Auer, Hans Schmidbauer 14
Zur Vorbereitung auf die Dressur- und Brauchbar- keitsprüfung 2019, die – wie auch in den vergange- nen Jahren voraussichtlich bereits im März des nächsten Jahres beginnt, wird um baldige, schriftli- che Anmeldung gebeten – jedoch bis spätestens Martin Wachinger mit dem Deutsch Langhaar 15.02.2019 bei: Petra Scharf, Almweg 5, 84186 Vils- Rüden „Eagle Bavaria“ und heim Mail: pscharf.vh@gmail.com Benno Volling mit der Deutsch Drahthaar Hündin Das Anmeldeformular kann auf der Internetseite des „Kata vom Kellerwald“ KJV Erding unter www.jagd-erding.de – Menüpunkt Thomas Schreder bedankte sich ausdrücklich für die Formulare/Downloads – Anmeldung zum Ausbil- vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden beim Aus- dungskurs – heruntergeladen werden. bilderteam und betonte ganz besonders, wie vor- Es sind folgende Gebühren festgelegt: bildlich im Kreisjagdverband Erding e.V. die Für Mitglieder des KJV – Erding: Ausbildung der Hundeführer mit ihren vierläufigen Ausbildungskurs incl. Prüfungsgebühren 250,– € Jagdhelfern seit vielen Jahren praktiziert wird. Prüfungsgebühr ohne Kursteilnahme 80,– € Wenn keine Mitgliedschaft besteht: Ausbildungskurs incl. Prüfungsgebühren 400,– € Im Sommer 2019 kann bei Interesse eine Schweiß - Praxis - Prüfung des KJV Erding stattfinden. Die Prüfung ist begrenzt auf max. 4 Teilnehmer und findet ohne Richterbegleitung statt. Es ist eine getupfte Fährte, über 500 Meter unter Verwendung von ¼ Liter Rehwild- schweiß, diese ist innerhalb einer Stunde zu arbeiten. Nennungen können ab sofort abgegeben werden, Nennschluss ist am 15.04.2019. Das Anmeldeformu- lar finden Sie auf der Internetseite des KJV Erding e.V. Die Hundeführer überreichten allen Ausbildern ein unter www.jagd-erding.de – Menüpunkt Jagdhunde- Geschenk als Anerkennung der fachkundigen Hilfe wesen, Schweiss-Praxis-Prüfung. Der genaue Prüfungs- und für die vielen hilfreichen Tipps und Hilfestel- termin und das Suchenlokal werden noch bekannt lungen bei der Ausbildung ihrer Hunde. gegeben, das Nenngeld beträgt 50,00 €. Musikalisch umrahmt wurde der stimmungsvolle Abend von den ES-Hornbläsern aus Dingolfing. Waidmannsheil Petra Scharf, Jagdhundereferentin 15
Nachsuchen Nachsuche darf nicht einer Verordnung z.B. zur Wildbret Hygiene untergeordnet werden! „Hat Schuss…sind aber nicht dran gekom- Wieso Schweißhund – das kann ich doch men…war nicht zu finden…“ selbst! Das hören mein Sohn und ich oft! Der Verein Hirschmann e.V. züchtet auf der Basis Natürlich führt nicht eines von FCI, VDH und JGHV anerkannten jede Nachsuche zum Zuchtbuches den Hannoverschen Schweißhund Erfolg. Aber – es blei- (Deutscher Schweißhund) seit nunmehr 125 Jah- ben Fragen: Wie hat ren. Der Klub für Bayerische Gebirgsschweißhunde das Stück gezeichnet? 1912 e.V. macht Gleiches mit dem Bayerischen Was habt ihr am An- Gebirgsschweißhund. schuss gefunden? Habt Unsere Zucht steht auf den vier Säulen Gesundheit ihr einen zweiten Hund – Leistung – Wesen – Form. kontrollieren lassen? Nur eine sehr sorgfältige Zuchtauslese und -ent- Ich habe in den letzten scheidung bieten die Gewähr für einen genetisch Jahren die Erfahrung hochkarätigen Spezialisten auf der Schalenwild- gemacht, dass mit dem Nachsuchen auf ein kran- wundfährte. kes Stück Wild zunehmend weniger verantwor- Ja, es gibt viele Jagdhunderassen, die hervorra- tungsvoll umgegangen wird. gende Nachsuchenhunde hervorbringen und die in der Hand ihrer erfahrenen Führer sehr gute Leis- tungen auf der Wundfährte zeigen. Es ist eine Illusion, den eigenen Hund drei Stunden bei der Drückjagd stöbern zu lassen und mit ihm dann nach der Jagd ein Stück mit Laufschuss noch zum Streckelegen anzuliefern. Überlegen sie genau, ob die bestandene Brauch- barkeitsprüfung Schweiß in ihrer Kreisgruppe – im Minimum zwei Stunden alt mit 1/4 Liter Rinderblut – ausreicht, um an das Stück zu kommen, und dann treffen sie eine verantwortungsvolle Entschei- Da spielen sicherlich die Hygieneregeln für Wild- dung. bret eine Rolle. Warum soll ich denn am zweiten Seien sie ehrlich zu sich selber und schätzen sie Tag noch nachsuchen, wenn ich das Stück ohnehin das Leistungsvermögen ihres Hundes richtig ein. nicht mehr verwerten kann? Oder – sicherlich Was ein wirklicher Spezialist zu leisten im Stande haben Sauen und Fuchs es schon aufgefressen, da ist, wissen die wenigsten und es sieht oft so ein- bringt doch eine Nachsuche gar nichts mehr. fach aus, wenn sie die Fährte aufnehmen und aus- Warum denn nachsuchen? arbeiten. Wenn die Arbeit dann auch noch Nachsuche ist aber jagd- und tierschutzrechtlich erfolgreich endet, so denken viele bei dem Ein- geboten! Nachsuche ist Dienst am Wild und Dienst druck der Leichtigkeit, das hätte meiner dann wohl für die Jagd! Nachsuche darf niemals unterbleiben! auch gepackt. Hätte ich nur weitergemacht und Jeder Schuss, gerade im Zeitalter der bleifreien Mu- meinem Hund den Erfolg gegönnt. nition, ist zu kontrollieren. Und da ist es völlig egal, Der Jäger, der einen Schweißhund anfordert, muss ob der Keiler angebleit ist oder der Fuchs eine La- einfach wissen, dass der Hund, der bei der Brauch- dung Schrot mitgenommen hat – Nachsuche barkeitsprüfung in der Kreisgruppe geprüft wurde, muss sein! auf einer künstlichen Rotfährte die Schweißarbeit 16
als Riemenarbeit auf einer Länge von 400 m mit Nirgendwo wird mehr gelogen als am offenen zwei stumpfwinkligen Haken abgeleistet hat. Dies Grab und am Anschuss. entspricht in der Jagdpraxis einer Totsuche. Natürlich hat man nur vorsichtig auf den Anschuss Dabei wird die Schweißarbeit entsprechend der geschaut und nichts gefunden. Natürlich ist nie- Anmeldung entweder im Teilfach a) als Tagfährte mand der Fluchtfährte gefolgt. Natürlich war noch (mindestens zwei- und höchstens fünfstündige kein Hund am Anschuss. Natürlich hat das Stück Stehzeit) oder im Teilfach b) als Übernachtfährte einen tiefen Blattschuss gezeichnet. Natürlich (mindestens 14-stündige Stehzeit) durchgeführt. waren sie gut drauf. Natürlich hat es kurz, nachdem Der Hannoversche Schweißhund vom Verein das Stück verschwunden war, heftig gekracht im Hirschmann e.V. legt seine Hauptprüfung auf einer nahen Holz und deutlich war das Schlegeln des echten Wundfährte ab und kann nicht wählen in Stückes zu hören. den Schwierigkeitsgraden. Da ist der Gebrech- Dann kommt die Wahrheit. Als erstes hebt der schuss genauso zu arbeiten und zum Erfolg zu Schweißhund am Anschuss den Lauf und markiert. bringen, wie der trockene Lauf- oder Krellschuss. In der Wundfährte zeigen sich frische Stiefelabdrü- Ich brauche keinen Schweißhund, wenn ich am cke. Die laufen z.T. kreuz und quer über den Fähr- Anschuss sehe, dass das Stück liegt. tenverlauf. Da ist auch eine Hundespur dabei. Und Ja, das brauchen sie auch nicht. Haben sie Lun- da, wo die Stiefelabdrücke enden, ist die Hunde- genschweiß mit Lungenteilen am Anschuss, dann spur noch immer. Also – wohl im Dunkeln nach- sollte ihr Jagdgebrauchshund das Stück alsbald fin- gesucht und den Hund in die Dunkelheit den. Aber – sind sie sich sicher, dass das da Lun- geschnallt und frei verloren suchen lassen und wo- genschweiß ist? Stammt der Knochen wirklich von möglich das kranke Stück aufgemüdet. Hier müs- der Rippe oder vielleicht doch vom Lauf? Und sen sie überlegen, ob der von ihnen jetzt angeforderte Nachsuchenhund das noch in der Lage ist zu klären? Weil sie aber firm sind am Anschuss und Pirschzei- chen lesen können, müssen sie sich auch fragen: ist der angeforderte Hund überhaupt in der Lage, einen Gebrechschuss oder einen trockenen Lauf- schuss erfolgreich zu arbeiten? Hier sitzen wir (nicht) in der ersten Reihe! Unser Hannoverscher Schweißhund und auch nicht sein kleinerer Bruder, der Bayerische Gebirgs- schweißhund, stehen in der Regel nicht als Erste am Anschuss. Wie gesagt, das brauchen sie auch nicht unbedingt. Wir arbeiten mit unseren erfahre- wenn nichts am Anschuss zu finden ist – war es nen Hunden in mehr als 45% aller Einsätze erst tatsächlich ein Fehlschuss? Sie müssen sich alle nach dem erfolglosen Einsatz anderer Hunde. Wir diese Fragen stellen, die auch der Schweißhunde- bieten ihnen aber den Spezialisten auf der Wund- führer dem unglücklichen Jäger am Anschuss stellt. fährte, der das kann und der u.U. auch noch am Und sie müssen bereit sein, sich ehrliche Antwor- 3. oder 4. Tag an das Stück kommt. ten geben. Niemals darf am Anschuss der Wunsch Wir legen Wert auf die konzentrierte Riemenarbeit, der Vater des Gedankens und schon gar nicht der auf die Verleitungssicherheit, auf eine konsequente Entscheidung sein. Vorsuche und ein sicheres Verweisen. Unsere Der Schweißhundeführer hat es über Jahre leidvoll Schweißhunde müssen laut und scharf hetzen und erfahren – das Stück binden und bis zum Fangschuss stellen. 17
Lehrgänge und Seminare, sollen die Führern besu- Geben sie den jungen Schweißhunden eine chen, und die bei der langjährigen Schweißarbeit Chance und verinnerlichen sie, dass jeder gesammelten Erfahrungen, ermöglichen es dem Schweißhund ganz unten anfängt und seine Bega- Hundeführer, aus dem genetisch besten Welpen – bung durch das Erfolgserlebnis auch einer kurzen dem ihm vom Züchter übergebenen Rohdiaman- Totsuche erheblich gefördert wird. ten – einen hochkarätigen und lupenreinen Stein Rufen sie den Schweißhund herbei, wenn sie auch zu schleifen. und das geht nicht ohne die Hilfe der nur den geringsten Zweifel haben, ihr Hund oder Jägerschaft. der ihres Jagdfreundes könnte es vielleicht nicht Auch jeder Schweißhund fängt mal ganz klein an. packen. Von der Futterschleppe bewegt er sich langsam Wie gesagt, unsere Hunde stehen nicht als erste über die getretene Fährte und die kalte Gesund- am Anschuss, eher als Dritte oder Vierte. Alles was fährte hin zur ersten kurzen Totsuche. Was er in der vorher läuft, macht uns die Arbeit nur schwerer. Wir Jugend braucht, das ist die Gelegenheit. Hier sind aber immer bemüht und werden nicht aufge- haben die Schweißhundeführer ein ganz großes ben, dem kranken Wild zu dienen. Es zeichnet sie Problem. Obwohl die Jäger, auch die langjährigen aus, wenn sie mitmachen und mithelfen. „Kunden“, wissen, dass der anerkannte Schweiß- Nur mit den wirklich aus über 125 Jahren strikt auf hundeführer einen jungen Schweißhund abführt, Leistung gezüchteten und abgeführten Schweiß- rufen sie ihn leider nicht, wenn es was zu tun gibt. hunden können wir den Spezialisten heranformen Gerade jetzt aber braucht der junge Hund die Tot- und dem Druck des Tierschutzgedankens in der suche oder den Waidewundschuss. Er braucht Er- Öffentlichkeit und auch in unserem eigenen Inter- folgserlebnisse. Hier können die Jäger, aufmerksam esse gerecht werden und Stand halten. und mit Blick auf einen werdenden Spezialisten in Helmut Seitzl ihrer greifbaren Nähe, mithelfen, den Rohdiaman- Ho Rüd Ho ten zu schleifen, indem sie ihm Arbeit gönnen. Selbst wenn sie sehen, dass das Stück in 200 m verendet ist, geben sie dem Schweißhunde- gespann die Zeit und die Möglichkeit, ein Erfolgs- erlebnis zu haben. Ein, zwei Jahre später wird es sich bei einem erfolgreich nachgesuchten Lauf- schuss auszahlen. Sie sind gefordert Wenn sie Hilfe brauchen am An- schuss, wenn sie Wert legen auf ein funktionierendes Nachsuchen- wesen in ihrer Kreisgruppe, wenn sie den Schweißhund-Spezialisten schnell benötigen, wenn sie jagd- und tierschutzrechlich richtig und verantwortungsbewußt die Jagd betreiben, dann fordere ich sie auf: warten sie nicht zu lange, dilettie- ren sie nicht auf dem Anschuss herum. 18
Veterinärwesen und Wildtierschutz 2018 Wildtierkrankheiten Im Focus stand im letzten Jahr die latente Bedro- hung unserer Schwarzwildbestände durch das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Der Schwerpunkt der Seuchenausbrüche liegt in den baltischen Staaten, Polen, Weißrussland und in ge- ringerem Ausmaß in Tschechien und Ungarn; lei- der kam nun auch ein Ausbruch in Belgien hinzu, ein klares Indiz für die Vermutung, dass der Mensch der wesentliche Vektor bei der Verbreitung der Seuche ist. Es wurden eine Reihe von Maßnah- men getroffen, um einen Seuchenausbruch zu ver- formationsabend zum Thema ASP ein, Referenten hindern: 1. An allen großen Parkplätzen von waren u.a. Graf Montgelas (BJV Digital), R. Brandl Bundesstraßen und Autobahnen, die unseren von der Hochschule Weihenstephan (Jagdma- Landkreis durchqueren, wurden mehrsprachige nagement), die Veterinärdirektorin Frau Dr. Deischl Hinweistafeln mit entsprechenden Warnungen an- (ASP, Epidemiologie und Vorschriften) sowie das gebracht (keine Lebensmittel tierischen Ursprungs LRA Erding (verkehrsrechtliche Anordnungen bei aus diesen Ländern achtlos entsorgen!). Jagden). Weitere wichtige Wildtierkrankheiten sind 2. Das Schwarzwild-Blutprobenmonitoring zur die Aujeszky’sche Krankheit , die Gefügelpest, neu- Früherkennung einer beginnenden Seuche wurde erdings das West Nile Virus bei Vögeln und die Tu- weitergeführt (einen herzlichen Waidmannsdank larämie/Hasenpest (Achtung: Die beiden letzeren allen an der Probenentnahme beteiligten Jägern). sind hochansteckend für den Menschen!). Wenn- 3. Alle Jäger wurden wiederholt auf die scharfe Be- gleich wir im vergangenen Jahr keine Nachweise jagung der Schwarzkittel hingewiesen. 4. Die von dieser Erkrankungen führen konnten, bleibt trotz- der Landwirtschaft aus Sorge um die heimischen dem die Warnung! In benachbarten Landkreisen Hausschweinebestände geforderten Jagdhilfen zur wurden alle diese Krankheiten bestätigt, deswegen Schwarzwildreduktion (Saufang, Nachtzielgeräte) gelten die folgenden Empfehlungen: Verendet auf- wurden bisher aus tierschützerischen bzw. juristi- gefundene Vögel und Hasen nur mit Handschuhen schen Gründen nicht realisiert. 5. Unser Landrat anfassen; in auslaufsicheren Plastiksäcken dem Ve- Martin Bayerstorfer hat eine Arbeitsgemeinschaft terinäramt zuleiten. Aujeszky Virus: Gefahr für den (ArGe Schwarzwild)ins Leben gerufen, die sich re- Hund besteht nur dann, wenn er Kontakt mit dem gelmäßig alle 8 – 12 Wochen trifft, um die aktuelle Wildbret hat; der Schweiß enthält kein infektiöses Situation zu besprechen: Diese setzt sich aus Ver- Virus! tretern der Jäger (Th. Schreder, K. Ottis), des Vete- Auf die immerwährende Gefahr von Fuchsband- rinäramts, des Bauernverbandes, der Unteren wurm und Fuchsstaupe für unsere Hunde sei hin- Jagdbehörde und den Bayer. Staatsforsten zusam- gewiesen. men; konkret wurde z.B. Vorgehensweisen bei Strahlenbelastung Herbstdrückjagden (Straßensperren, Drohnen- Bei über 200 im Kalenderjahr erlegten Schwarzkit- einsatz), aber auch Einsatzpläne bei einem teln konnten bis auf eine einzige Ausnahme keine Seuchenausbruch detailliert ausgearbeitet. Am Überschreitungen der Ra/Cs-Werte ermittelt wer- 20. September lud der Kreisjagdverband die Jäger den; lediglich ein Überläufer aus dem HG Isen und Landwirte zu einem hochkarätig besetzten In- musste deswegen entsorgt werden. 19
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