Am Ende des Corona-Tunnels? - Sonderausgabe: Seniorenbeirat | der ...
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Juli 2021 Sonderausgabe: Das Magazin des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München Am Ende des Corona-Tunnels? © Gesundheitsreferat, Tobias Hase Rückblick 1 Die ersten Monate der Impfkampagne Das hatten die wenigsten von uns im Som- Impfzentren wurden vorbereitet, auch in Mün- mer 2020 erwartet: immer wieder steigende chen. Infektionszahlen durch Covid-19, immer noch Doch es gab viel zu wenig Impfstoff, um Angst vor der Krankheit – und Einschränkun- rasch breite Wirkung zu erreichen. Und das gen ohne Ende. Münchner Impfzentrum befindet sich weit im Ende 2020 kam Hoffnung auf: der Corona- Osten der Stadt in Riem. Für viele Senior*innen Impfstoff sollte kommen! Offenbar mit guter ist es damit schlecht zu erreichen, zumal mit Wirksamkeit und wenig Nebenwirkungen. öffentlichen Verkehrsmitteln.
Corona Protest des Seniorenbeirats Zahlreiche Anfragen und Proteste gingen beim Seniorenbeirat ein: schlechte Information über die Impfung, schlechte Erreichbarkeit des Impfzen- trums, umständliches Anmelden, empörte Berichte über stundenlange Wartezeiten im Impfzentrum. Der Vorstand des Seniorenbeirats informierte die Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek und den Stadt- rat über die Beschwerden und machte konkrete Verbesserungsvorschläge wie: Unterstützung beim Der Vorstand des Seniorenbeirats im Gespräch mit Bürgermeisterin Transport ins Impfzentrum, die Einrichtung weiterer Verena Dietl im Rathaus. Von links: Dr. Irmtraud Nies, Gitte Halbeck (Sozialreferat), Gerhard Krug, Dr. Ingrid Seyfarth-Metzger, Verena Dietl, Impfzentren in anderen Stadtteilen, Impfen in den Dr. Reinhard Bauer (Vorsitzender des Seniorenbeirats) und Margarete Alten-Service-Zentren, Impfen durch die Hausärzte. Jackermayer. Lichtblick Impferfolge Stand Anfang Juni 2021: Es steht immer noch nicht genug Impfstoff zur Verfügung. Aber inzwi- schen haben erfolgreiche Impfaktionen in den meisten Alten-Service-Zentren in München statt- gefunden. Auch viele Hausärztinnen und Haus- ärzte impfen jetzt. Im Impfzentrum Riem wurden Hälfte hat eine erste Impfdosis erhalten. In Mün- die Abläufe verbessert. chen sind die Impfraten etwas niedriger als im Senior*innen in den Pflegeheimen sind inzwi- Bundesdurchschnitt, aber die Infektionsraten schen überwiegend geimpft. Auch Pflegekräfte fallen hier wie nahezu überall. und viele Beschäftigte in den Heimen und Kliniken konnten sich impfen lassen. Viele Senior*innen Impfentwicklung in München über 80 sind zumindest einmal geimpft, auch jün- 1000 000 Einwohner gere Menschen können sich impfen lassen. Die 800 000 Priorisierung nach Alter wurde inzwischen aufge- 600 000 hoben, was aber sehr umstritten ist. 400 000 200 000 Über ein Viertel der Deutschen 0 ist vollständig geimpft 6.4.2021 16.6.2021 Erstimpfung Zweitimpfung Impfungen gesamt Quelle: Landeshauptstadt München Und die Impfungen zeigen Wirkung: Es gibt nur noch vereinzelt Infektionen in den Heimen, es sterben viel weniger alte Menschen, auf den Bis zum 16. Juni wurden in München insge- Intensivstationen ist die Zahl der Patientinnen und samt 1.071.374 Impfungen durchgeführt. Die Patienten deutlich zurückgegangen. Münchner Impfquote liegt damit bei den Erst- Mitte Juni sind mehr als 27 Prozent der Men- impfungen bei 44,8 % und bei den Zweit- schen in Deutschland vollständig geimpft, die impfungen bei 27,3 %. 2 Corona l Gesundheit
Corona Nebenwirkungen der Impfstoffe Es ist gut, dass alle Nebenwirkungen dokumentiert und untersucht werden und darüber be- richtet wird. Vor allem der Impfstoff von Astra Zeneca führte vereinzelt zu schweren Nebenwir- kungen. Das hat viele Menschen verunsichert. Dennoch muss festgehalten werden: Die Impfstoffe, obwohl in kurzer Zeit entwickelt, sind offensichtlich sehr gut wirksam und insgesamt gut verträglich. Inzwischen wurden weltweit viele Millionen Menschen geimpft. Es war zu erwarten, dass es dabei zu Nebenwirkungen kommt. Aber die Nebenwirkungen wurden untersucht und die Emp- fehlungen entsprechend angepasst: Jetzt soll der Impfstoff von Astra Zeneca in Deutschland vor allem Menschen über 60 Jahren verabreicht werden, die weniger Nebenwirkungen bekommen. Rückblick 2 Einschränkungen in den Seniorenheimen und Kliniken Trotz der Fortschritte bei den Impfungen blieben Staatsregierung und an Oberbürgermeister Dieter die Beschränkungen lange Zeit bestehen. Die vielen Reiter. Darin forderte der Seniorenbeirat wenigstens Einschränkungen im Beruf und Privatleben, die Ein- die Lockerung der Besuchsregelungen in den Se- samkeit, der Mangel an Bewegung haben die Men- niorenheimen, in denen bereits die meisten Bewoh- schen in unserem Land sehr belastet. ner*innen geimpft sind. Der Stadtrat forderte die Ganz besonders von der Pandemie betroffen Heime auf, die Besuchsregelungen so weit wie sind Senior*innen und Men- möglich zu lockern. schen mit schweren Behinde- In manchen Kliniken war rungen und Erkrankungen. Für selbst bei Sterbenden kein Heimbewohner*innen waren die Besuch möglich. Das belas- Beschränkungen besonders be- tete die Betroffenen schwer. lastend: In manchen Heimen Der Seniorenbeirat forderte wurde nur ein einstündiger Be- die Kliniken auf, alles zu tun, such einer Person pro Woche um Besuche bei Sterbenden gestattet. zu ermöglichen. Bei der Beschwerdestelle für Das bundesweite Ange- Probleme in der Altenpflege der bot, sich kostenlos testen zu Stadt München gingen zahlrei- lassen, hat schließlich den che Beschwerden dazu ein. Besuch in Heimen und Klini- ken erleichtert. Dennoch be- stehen immer noch Ein- Offener Brief des Senioren- schränkungen – jetzt schon beirats zeigt Wirkung seit über einem Jahr. Der Seniorenbeirat wandte sich im März 2021 mit einem of- Besuchseinschränkungen bei Senioren- heimen und Kliniken gelten zum Teil fenen Brief an die bayerische noch heute. Corona l Gesundheit 3
Ausblick Was wir jetzt tun können Die Impferfolge machen endlich Lockerungen mög- lich: Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen wurden die Beschränkungen in vielen Bereichen gelockert. Die vielen Mutationen des Corona-Virus weltweit zeigen jedoch: Covid-19 wird nicht von allein ver- schwinden. Die Menschheit muss einen Weg finden, mit diesem Virus zu leben. In Ländern, in denen schon ein Großteil der Bevöl- kerung geimpft wurde, sind die Infektionszahlen trotz der Mutationen in den letzten Monaten drastisch Die Autorin dieser Sonderaus- gefallen. gabe von WIR über 60, Dr. med. Nur wenn genug Menschen geimpft sind, wird es Ingrid Seyfarth-Metzger, ist möglich sein, die Beschränkungen weiter zu lockern. stellvertretende Vorsitzende Deshalb: Nutzen Sie das Angebot! Lassen Sie sich des Seniorenbeirats München. impfen! Impressum: Herausgegeben vom Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München Vorstand: Dr. Reinhard Bauer, Vorsitzender Dr. Irmtraud Nies, Gerhard Krug, Dr. Ingrid Seyfarth-Metzger Burgstraße 4, 80331 München Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München 1. Stock, Telefon: 089 / 233 21116 Burgstraße 4, 1. Stock www.seniorenbeirat-muenchen.de 80331 München
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