Fire and Ice - der Winter und seine Gefahren - Marion von Imhoff - Sparkassenzeitung
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17. Januar 2019 | Versicherungen Fire and Ice – der Winter und seine Gefahren Marion von Imhoff In Teilen Süddeutschlands herrscht wegen Schneefalls Katastrophenalarm, sobald es taut, drohen Überschwemmungen. Versicherungen sollten während der Wintermonate aber nicht nur vor wetterbedingten Schäden schützen. Die Schneekatastrophe in Österreich und Teilen Süddeutschlands zeigt die Macht der Natur. Sollte durch die Schneelast etwa ein Haus in Mitleidenschaft gezogen werden, schützt eine Elementarversicherung. Der Sparkassenverband Bayern (SVB) kündigt für 2019 nun eine Elementarkampagne an, um Kunden über Absicherungen finanzieller Schäden durch Schnee und Hochwasser zu informieren. Das teilt Sprecherin Eva Mang mit. Schwere Gebäudeschäden an einer Lagerhalle in Südbayern. Elementarversicherungen schützen auch gegen (© dpa) schneelastbedingte Schadenfälle.
Für Schäden, die anders als bei Naturkatastrophen meist von Menschen ausgelöst werden – nämlich durch unachtsamen Umgang mit Feuer, ist ebenfalls eine Wohngebäude- und zudem eine Haftpflichtversicherung angeraten. Wie nötig diese sind, zeigt die Zahl der Brände, die insbesondere zur gerade zurückliegenden Adventszeit regelmäßig sprunghaft ansteigt. Offizielle Gesamtzahlen für 2018 zu Bränden in Privathaushalten liegen Anfang 2019 noch nicht vor, jedoch bestätigt die Versicherung HUK-Coburg mit fast zwölf Millionen Kunden die deutlich ansteigende Zahl an Zimmerbränden im Vergleich zum restlichen Jahr. „Dieser Trend hat sich auch 2018 fortgesetzt“, sagt Karin Benning von der Abteilung Unternehmenskommunikation der HUK-Coburg. Eisblock mit Lavafeuer in der isländischen Höhle Surtshellir. Gegen Schneekatastrophen schützt eine (© dpa) Elementarversicherung, gegen die im Winter ebenfalls häufigen Zimmerbrände schützen Wohngebäude- und Haftpflichtversicherung. Zum Selbstverständnis der Sparkassen zählt auch die Vermittlung von Versicherungsschutz. SVB-Sprecherin Eva Mang betont: „Die Vermittlung von Versicherungen ist ein wichtiges Tätigkeitsfeld der bayerischen Sparkassen, da sie damit ihrer Rolle als Allfinanzdienstleister gerecht werden.“ Daniela Toppel, Sprecherin der Mittelbrandenburgischen Sparkassen in Potsdam, sagt: „Die Absicherung von Lebensrisiken – egal ob im Bereich Altersvorsorge oder Sachversicherungen – ist für die Sparkasse immer ein zentrales Thema im Rahmen der ganzheitlichen Beratung unserer Kunden.“ Bei Versicherungschecks während
Beratungsgesprächen „stellen wir immer wieder fest, dass nur ein geringer Teil der Eigenheimbesicher ausreichend gegen Elementarschäden abgesichert ist“, so Toppel. Dies betrifft auch Hausratsversicherungen. Laut Kathrin Jarosch, Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV), ist jeder vierte Privathaushalt nicht durch eine Hausratsversicherung abgesichert. „Advent, Advent, die Wohnung brennt“ , heißt es in einem Artikel auf den GDV-Webseiten. Laut Angaben des Gesamtverbands liegt die Zahl der Brände bundesweit in der Weihnachtszeit rund 45 Prozent höher als im Frühling und Herbst. Die Zahl, wie häufig es 2018 zu Feuerausbrüchen kam, liegt laut der GdV-Sprecherin frühestens im Herbst 2019 vor. 10.000 zusätzliche Brände zählte der Verband 2017. Das waren zwar 1000 Feuer weniger als 2016. Auffällig ist jedoch, dass Rauch und Flammen in Privathaushalten immer höhere Kosten verursachen. Obwohl 2017 die Zahl der Brände über das Gesamtjahr gesehen mit 430.000 auf den niedrigsten Stand der vergangenen 20 Jahre gesunken ist, hat die Schadenshöhe insgesamt deutlich zugenommen und liegt mit 1,4 Milliarden Euro auf Rekordhoch. Der Gesamtverband beobachtet damit eine diametrale Entwicklung, weniger Brände, aber steigende finanzielle Schäden. Pro Wohnungsbrand entstand nach GdV- Schätzung ein Schaden von 3200 Euro. Adventsbrände kosteten somit 2017 rund 32 Millionen Euro. 2016 waren es noch vier Millionen Euro weniger. Feuerwehrübung - Adventsbrände kosteten im Jahr 2017 rund 32 Millionen Euro, vier Millionen Euro mehr als (© dpa) im Jahr zuvor.
Auch der Deutsche Feuerwehrverband verweist laut Sprecherin Silvia Darmstädter auf die Brandgefahren durch Adventsbräuche. Der Verband mahnt zum sorgsamen Umgang mit Kerzen. Bianka Olm vom Kommunikationsstab der Berliner Feuerwehr sieht die Adventszeit regelmäßig wegen der Brandgefahr mit großer Sorge. Sie empfiehlt dringend, Kerzen durch LED-Lichter zu ersetzen, um einen Feuerausbruch durch abfackelnde Weihnachtsgestecke zu verhindern. Nach dem jüngsten Jahresbericht der Berliner Feuerwehr rückten die Retter 2017 zu 6909 Bränden aus. 31 Menschen kamen in Berlin 2017 im Feuer um. Zwischen 2006 und 2016 schwankte die Zahl der Brandtoten in der Bundeshauptstadt zwischen 27 und 33. Tatsächlich rückte die Berliner Feuerwehr auch am 9. Januar des laufenden Jahres aus zu einem Brand in einer Erdgeschosswohnung in Schöneweide. Ein völlig ausgetrockneter Weihnachtsbaum hatte sich nach Polizeiangaben entzündet. Mit Verletzungen kamen die beiden Mieter ins Krankenhaus. Weil ein Adventskranz in Flammen aufging und eine ganze Seniorenwohnanlage in Berlin-Schöneberg verqualmte, war die Berliner Feuerwehr am 21. Dezember des Vorjahrs ausgerückt. 65 Helfer eilten zum Brandort und retteten die Bewohner. Rettungssanitäter mussten elf verletzte Rentner versorgen. Typisch, auch wenn er glücklicherweise verhältnismäßig glimpflich verlief, ist dieser Brand insofern, als vor allem ältere Menschen in Deutschland an den Folgen von Bänden sterben. Das hat FeuerTrutz Network, ein Fachmedium für vorbeugenden Brandschutz mit Sitz in Köln, analysiert. Demnach war etwa im Jahr 2015 die Gruppe der 75- bis 80-Jährigen bei den Brandopfern am größten. In der Altersspanne zwischen 0- bis 45 Jahre kamen damals 43 Menschen ums Leben. Ebenfalls auffällig: In den Jahren 2012 bis 2015 war stets die Gruppe der durch Feuer getöteten Männer größer als die der Frauen. Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts starben 2016 in Deutschland 325 Menschen durch Rauch, Feuer und Flammen, die meisten mit 59 Toten in Nordrhein-Westfalen. Die Zahl liegt in etwa auf Vorjahresniveau. Mit 44 Getöteten starben in keinem Monat so viele Menschen durch Brände wie im Dezember. Die Kommunen der Flächenländer gaben im Jahr 2015 laut jüngsten Erhebungen des Statistischen Bundesamtes deutschlandweit 1,7 Milliarden Euro für den Brandschutz aus. 554 Millionen Euro zahlten Städte und Gemeinden für den Rettungsdienst und 68 Millionen für den Katastrophenschutz. Marion von Imhoff: Fire and Ice – der Winter und seine Gefahren , in SparkassenZeitung (17. Januar 2019). URL: https://www.sparkassenzeitung.de/ vertrieb/fire-and-ice-der-winter-und-seine-gefahren.html. Abgerufen am: 17. Januar 2019
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