Amokfahrten in Deutschland - Eine phänomenologische Annäherung und Untersuchung der Warnverhaltentypologie - Forum Kriminalprävention

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Amokfahrten in Deutschland - Eine phänomenologische Annäherung und Untersuchung der Warnverhaltentypologie - Forum Kriminalprävention
EXTREME GEWALT UND PRÄVENTION

     Amokfahrten in Deutschland
     Eine phänomenologische Annäherung und Untersuchung
     der Warnverhaltentypologie

                                                                                                                       menen, z. B. zum (Homizid-)Suizid von
                                                                                                                       Piloten (Kenedi, Friedman, Watson, &
          Katharina Nitsche, Mirko Allwinn, Jens Hoffmann
                                                                                                                       Preitner 2016) oder zur Suizidalität im
          & Stephan Bongard                                                                                            Straßenverkehr (Wyatt, Squires, Col-
                                                                                                                       lis, & Broadley 2009). Jedoch widmete
          Die zugrunde liegende Studie beschäftigte sich erstmals mit der wissenschaft-                                sich unseres Wissens nach keine empi-
          lichen Untersuchung von Amokfahrten in Deutschland zwischen 2000 und                                         rische Studie der Definition und Phä-
          2017 und schloss 22 von 46 ausgewerteten Strafakten in die nähere Betrach-                                   nomenologie von Amokfahrten.
          tung ein.                                                                                                        Dies erscheint neben der Notwen-
          Die überwiegend männlichen Einzeltäter waren mittleren Alters, ledig und                                     digkeit zur Entwicklung präventiver
          planten ihre Taten nur selten. Die Tatsituation entstand überwiegend zufäl-                                  Ansätze vor allem im Hinblick auf die
          lig und endete zumeist mit der Festnahme des Täters. Neben finanziellen und                                  heterogene Berichtserstattung der
          sozialen Schwierigkeiten der Täter fielen insbesondere die vorangehende am-                                  Medien von hohem Interesse. So wird
          bulante und/oder stationäre Behandlung aufgrund einer psychischen Erkran-                                    grundsätzlich bei zunächst unerklär-
          kung auf. Dabei war die Hälfte aller Täter psychotisch. In nahezu allen Fällen                               lich erscheinenden Gewalttaten oder
          zeigte sich gemäß der Warnverhaltentypologie mindestens eine auffällige Ver-                                 Unfällen häufig von Amoktaten berich-
          haltensweise im Vorfeld der Tat. Obwohl diese Auffälligkeiten für Personen                                   tet (Adler 2002; Bannenberg, Bauer, &
          oder Institutionen wahrnehmbar sind, wurde nur selten darauf reagiert.                                       Kirste 2014). Dies gilt insbesondere
                                                                                                                       für Amokfahrten. Unter diesem Stich-
                                                                                                                       wort beschreiben Medien zum einen
                                                                2009; Peter & Bogerts 2012). Die Ta-                   Taten, bei denen eine Person gezielt
          Einleitung                                            ten wurden zumeist unabhängig von                      in eine Menschenmenge fuhr, ande-
                                                                der Art der Tatwaffe untersucht. Zwar                  rerseits aber auch Vorfälle, bei denen
        Mit mehr als 20 Verletzten und zwei                     werden Schusswaffen bei Amoktaten                      Personen infolge einer Intoxikation
     Toten erlangte nicht nur die Amok-                         am häufigsten verwendet, doch auch                     unter Kontrollverlust litten oder wäh-
     fahrt von Münster (NRW) eine hohe                          Amokfahrten werden beobachtet (Pe-                     rend der Flucht vor einer polizeilichen
     mediale Aufmerksamkeit. Der Täter                          ter & Bogerts 2012) und es bleibt bis-                 Kontrolle andere Menschen verletzten
     war bereits im Vorfeld auffällig. Er ver-                  her unklar, inwiefern sich Taten in Ab-                oder töteten. Darüber hinaus findet
     sandte Suizidankündigungen, aber die                       hängigkeit von der Tatwaffe in ihrer                   man unter dem Stichwort Amokfahrt
     alarmierte Polizei konnte ihn nicht in                     Phänomenologie unterscheiden.                          auch Vorfälle von an Schizophrenie er-
     seiner Wohnung antreffen. Außerdem                            Bisher existieren wissenschaftliche                 krankten Personen, die andere Men-
     war er wiederholt beim Sozialpsychia-                      Untersuchungen zu ähnlichen Phäno-                     schen mit einem Pkw aufgrund ihres
     trischen Dienst der Stadt Münster vor-
     stellig, zuletzt am Tattag selbst. We-                     Tabelle 1: Übersicht der Warnverhaltentypologie (Hoffmann & Roshdi, 2015)
     gen keiner erkennbaren Eigen- oder
                                                                 (1) Weg zur Gewalt                  jegliches Verhalten, das zur Planung, Vorbereitung oder
     Fremdgefährdung ließ man ihn ge-
                                                                                                     Durchführung einer Tat notwendig ist
     hen. Dem Sozialpsychiatrischen Dienst
     lag keine Information zur E-Mail mit                        (2) Fixierung                       jegliches Verhalten, das eine sich steigernde und über-
                                                                                                     mäßige pathologische Beschäftigung mit einer Person
     der darin enthaltenen Suizidankündi-
                                                                                                     oder einem Thema anzeigt
     gung vor.
        Während solche Taten in der Öf-                          (3) Identifizierung                 Affinität mit militärischen oder kriegerischen Themen,
     fentlichkeit und den Medien hohe Auf-                                                           die die Lösung eines Konflikts durch Gewalt nahelegen,
                                                                                                     u. a. die Beschäftigung mit und Bewunderung von ande-
     merksamkeit erlangen, beschäftigt
                                                                                                     ren Gewalt- oder Attentätern
     sich auch die Forschung seit bereits
     knapp drei Jahrzenten mit dem Phä-                          (4) Neue Form der Gewalt            gewalttätiges Verhalten, das nicht direkt in Verbindung
     nomen der sogenannten schweren                                                                  mit der zielgerichteten Gewalttat steht und von der Per-
                                                                                                     son zuvor noch nicht angewandt wurde
     zielgerichteten Gewalttaten. Dabei
     stehen unter anderem Amoktäter 1 im                         (5) Energieschub                    jegliches Verhalten, das einen Anstieg des Energielevels
     Fokus (Adler, Lehmann, Räder, & Schü-                                                           in den Handlungen gegenüber Zielpersonen andeutet
     nemann 1993; Allwinn, Hoffmann, &                           (6) Einweihung Dritter              Einweihung Dritter in die eigene Tatabsicht
     Meloy 2019; Hoffmann & Allwinn 2016a,
                                                                 (7) Letzter Ausweg                  jegliches Verhalten, das erkennen lässt, dass die Person
     2016b; Hoffmann, Roshdi, & Robertz
                                                                                                     zunehmend verzweifelt und sich in einer ausweglosen
                                                                                                     Lage sieht, in der Gewalt als letzte Option erscheint
     1   Schwere zielgerichtete Taten, wie Amokläufe und ter-
         roristische Anschläge werden bis auf wenige Ausnah-     (8) Direkte Drohung                 direkte Drohung gegenüber der Zielperson oder eng mit
         men von männlichen Personen begangen. Daher wird                                            der Zielperson in Verbindung stehenden Personen
         im Folgenden die männliche Schreibweise verwendet.

22                                                                                                                     forum kriminalprävention      2/2020
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EXTREME GEWALT UND PRÄVENTION
subjektiv wahrgenommenen Bedro-                                                                  Radikalisierung und Waffenaffinität
hungserlebens verletzten oder töte-          Ergebnisse                                             Keiner der Täter befasste sich mit
ten sowie Unfälle von Personen, die                                                              ideologischen Inhalten. Drei (20 %)
Gas- und Bremspedal verwechselten.           Im Folgenden kann lediglich eine                    waren in der Anwendung von Schuss-
An diesen Beispielen wird die Vielfalt    Auswahl der Ergebnisse dargestellt                     waffen geübt, zwei Täter (12,5 %) sam-
der unter einem Stichwort in der Öf-      werden. Die Akten waren unterschied-                   melten Waffen und zeigten ein starkes
fentlichkeit subsumierten Phänomene       lich umfangreich, sodass nicht immer                   Interesse an diesen.
deutlich. Daher ist ein wissenschaftli-   alle notwendigen Informationen vor-
ches Verständnis der Phänomenologie       lagen. Folglich variieren die Grundge-                 Akute Belastungen mit Bezug zur Tat
und der tat- sowie täterbezogenen Dy-     samtheiten und die Prozentangaben                          In den zwölf Monaten vor der Tat
namik unerlässlich.                       beziehen sich jeweils auf die beurteil-                erlebten 38,9 % (n = 7) der Täter eine
   Um eine solche empirische Annä-        baren Informationen.                                   partnerschaftliche Zurückweisung
herung zu erlangen, eignet sich vor                                                              (z. B. eine Trennung) und 80,0 % (n =
allem die Analyse von Strafakten als      Die Täter                                              12) äußerten eine Unzufriedenheit be-
zuverlässige Informationsquelle und          Von den insgesamt N = 22 Tätern                     züglich der Beziehung zu wichtigen
Standardverfahren der empirisch-kri-      waren 19 männlich (86,4 %) und drei                    Bezugspersonen in Form von man-
minologischen Forschung (Leuschner        weiblich (13,6 %). Im Durchschnitt wa-                 gelnder Anerkennung, Wertschät-
& Hüneke 2016). In der vorliegenden       ren die Täter etwa 34 Jahre alt (M =                   zung oder Zuneigung. Ein sozialer
Untersuchung wurde eine Vielzahl un-      33,68; SD = 9,32) und in acht Fällen vor-              Rückzug konnte bei 41,2 % (n = 7) fest-
terschiedlicher Variablen erfasst. Dazu   bestraft (44,4 %).                                     gestellt werden, während 75,0 % (n =
gehören unter anderem auch auffäl-                                                               12) unter finanziellen Schwierigkeiten
lige Verhaltensweisen im Vorfeld der      Psychiatrische Vorbelastung                            litten. 40,0 % (n = 6) der Täter hatten
Tat anhand der Warnverhaltentypo-            66,7 % (n = 12) der Täter waren in                  berufliche Probleme, aus denen eine
logie (Meloy, Hoffmann, Guldimann,        der Vergangenheit in ambulanter und                    Beurlaubung oder Kündigung als dis-
& James 2012). Mithilfe dieser Typo-      82,4 % (n = 14) in stationärer psychi-                 ziplinarische Konsequenzen resultier-
logie kann das Risiko einer schweren      atrischer und/oder psychotherapeu-                     ten.3
Gewalttat im Hinblick auf den Gesamt-     tischer Behandlung. In sieben dieser
kontext eines möglichen bevorste-         Fälle wurde die Behandlung irregulär
henden Gewaltdelikts beurteilt wer-       beendet. Eine psychiatrische Diagno-                   2   Diese Definition wurde auf Grundlage der verschie-
den (Tabelle 1).                          se lag bei 15 Tätern (88,2 %) zum Tat-                     denen Kernmerkmale gängiger Definitionen unter-
                                                                                                     schiedlicher Amokforscher entwickelt. Dazu wurden
   Diese Typologie ist in der For-        zeitpunkt vor (Abbildung 1). Die Kri-                      die Definitionen von Adler (2015, S.55), Bannenberg
schung bereits etabliert und Warn-        terien für eine unipolare Depression                       und Kollegen (2014, S. 229) sowie Hoffmann (2003,
                                                                                                     S. 399) herangezogen. Dabei wurden zwei Kriterien als
verhalten konnten im Vorfeld von          erfüllte kein Täter.                                       gemeinsamer Konsens aller drei Definitionen berück-
schweren Gewalttaten regelmäßig be-          Ein regelmäßiger Substanzmiss-                          sichtigt: (1) Die Absicht der Verletzung und/oder
                                                                                                     Tötung von (2) mehr als einer Person.
obachtet werden (Allwinn et al. 2019;     brauch in der Vergangenheit lag bei                    3   Bei zum Tatzeitpunkt erwerbslosen Tätern ( n = 10,
Böckler, Allwinn, Wypych, Hoffmann, &     13 Tätern vor (65 %).                                      45,5%) wurde automatisch ein „nein“ kodiert.
Zick 2020; Meloy, Hoffmann, Roshdi, &
Guldimann 2014).

  Methode

   Zunächst wurde eine umfangreiche
Medienrecherche vorgenommen. In
73 der 88 dadurch identifizierten Fäl-
le zwischen 2000 und 2017 ließ sich die
zuständige Staatsanwaltschaft ermit-
teln. Es erfolgte die standardisierte
Auswertung der 46 übersandten Straf-
akten auf Grundlage eines umfangrei-
chen Kodierbogens (in Anlehnung an
Göbel et al. 2016). Dabei wurde folgen-
de Definition einer Amokfahrt festge-
legt (Nitsche 2018, S. 62) 2:
   Eine Amokfahrt ist ein beabsichtig-
ter Angriff mithilfe eines Fahrzeuges
als Tatwaffe, bei dem die Tötung oder
Verletzung mehrerer zufällig oder ge-
zielt ausgewählter Personen beabsich-
tigt oder vollendet wird.
   Auf Grundlage der in dieser Defini-
tion enthaltenen Einschlusskriterien
(Tatentschluss und Mehrfachverlet-
zung/-tötung) wurden 22 Fälle in sta-
tistische Analysen eingeschlossen.        Abbildung 1. Prozentuale Häufigkeiten der psychiatrischen Diagnosen

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Amokfahrten in Deutschland - Eine phänomenologische Annäherung und Untersuchung der Warnverhaltentypologie - Forum Kriminalprävention
EXTREME GEWALT UND PRÄVENTION
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                                                                                                                   Zu einer Identifikation mit realen
                                                                                                                oder fiktionalen Gewalttätern oder
                                                                                                                -taten kam es im Vorfeld der Tat in
                                                                                                                keinem Fall.

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                                                                                                                   Neues gewalttätiges Verhalten
                                                                                                                wurde in 44,4 % (n = 4) mehr als sechs
                                                                                                                Monate vor der Tat gezeigt bzw. in
                                                                                                                33,3 % (n = 3) weniger als sechs Mo-
                                                                                                                nate vor der Tat. In den übrigen Fäl-
                                                                                                                len (jeweils 11,1 %, n = 1) wurde die-
                                                                                                                ses Verhalten weniger als einen Monat
                                                                                                                bzw. weniger als eine Woche vor der
                                                                                                                Tat gezeigt.
     Abbildung 2. Prozentuale Häufigkeiten der Tatmotive (Mehrfachnennung möglich)
                                                                                                                Energieschub
     Die Taten                                              Die Häufigkeit der beobachtbaren                       In mehr als die Hälfte der Fälle
                                                          Warnverhaltensweisen ist in Abbil-                    (57,2 %, n = 4) konnte ein Anstieg in
     Tatanalyse                                           dung 3 dargestellt.                                   Häufigkeit, Intensität oder Vielfalt
        Alle Täter handelten allein. Sieben                                                                     von mit in der Tat oder der Zielperson
     Täter (31,8 %) wählten den Tatort ge-                Weg zur Gewalt                                        stehenden Aktivitäten mehr als sechs
     zielt aus und 17 Täter (77,3 %) fielen                 Sofern Planungs- und Vorberei-                      Monate vor dem Gewaltakt beobach-
     durch ihr Verhalten unmittelbar vor                  tungshandlungen gezeigt wurden,                       tet werden. Ein Täter (14,3 %) zeigte
     der Tat auf (z. B. durch einen auffäl-               fanden diese in der Hälfte der Fälle                  diesen Anstieg erst weniger als einen
     ligen Fahrstil). In vier Fällen (19,0 %)             weniger als eine Woche vor der Tat                    Monat vor der Tat.
     wurde die Tat mindestens 24 Stunden                  oder unmittelbar davor statt.
     vorher geplant und in 18 Fällen (85,7 %)                                                                   Letzter Ausweg
     entstand die Tatsituation zufällig.                  Fixierung                                                Ein Täter befand sich bereits mehr
        Die unterschiedlichen Tatmotive                      In der Mehrheit der Fälle (62,5 %,                 als ein Jahr vor der Tat in einer sub-
     sind in Abbildung 2 dargestellt.                     n = 10) zeigte sich die Fixierung bereits             jektiv zunehmend ausweglosen Lage,
        Bei keiner Tat ergab sich ein Be-                 mehr als ein Jahr vor der Anlasstat.                  in der die Gewalttat als letzte Hand-
     zug zu anderen Tätern oder media-                    Diese bezog sich entweder auf eine                    lungsoption wahrgenommen wurde,
     len Vorbildern. Eine Intoxikation zum                bestimmte Person (69,8 %, n = 11) oder                und die übrigen weniger als sechs Mo-
     Tatzeitpunkt lag bei 28,6 % (n = 6) der              auf mehrere Konflikte in unterschied-                 nate zuvor.
     Fälle durch Alkohol vor, bei 14,3 %                  lichen Situationen (81,3 %, n = 13) und
     (n = 3) durch Cannabis und bei 23,8 %                selten auf einen einzelnen Konflikt                   Einweihung Dritter
     (n = 5) durch sonstige illegale Drogen.              (6,3 %, n = 1). Die Fixierung führte bei                 41,2 % (n = 7) der Täter berichteten
     Die Mehrheit der Täter (90,9 %, n = 18)              81,3 % (n = 13) zu einer negativen Aus-               Dritten gegenüber von der Absicht,
     wurde von der Polizei festgenommen,                  wirkung auf das Umfeld des Täters                     andere Personen verletzen oder tö-
     ein Täter (4,5 %) beging Suizid.                     (z. B. zu gewalttätigem Verhalten ge-                 ten zu wollen.
                                                          genüber der Familie) und bei 71,4 %
     Tatmittel                                            (n = 10) zu einer wahrnehmbaren                       Direkte Drohung
        19 Täter (86,4 %) verwendeten einen               Emotionalität (z. B. erhöhter Aggres-                    Knapp zwei Drittel der Täter (60,0 %,
     Pkw, zwei Täter (9,1 %) einen Lkw und                sivität) und seltener zu einer zuneh-                 n = 12) bedrohten andere Menschen
     ein Täter (4,5 %) einen Traktor. Zwei                menden sozialen Isolation (28,6 %, n                  mit Gewalt und/oder dem Tod – un-
     Täter (9,1 %) brachten zusätzlich eine               = 4).                                                 abhängig davon, ob sie später zur Ziel-
     Stichwaffe zum Einsatz.

     Opfer
       Es gab insgesamt 69 Opfer (M = 3,14,
     SD = 3,98), davon wurden neun tödlich
     (M = 0,41, SD = 0,73) und 60 physisch
     verletzt (M = 2,73, SD = 4,1). Bei 15 Ta-
     ten (68,2 %) waren die Opfer dem Täter
     unbekannt und in zwölf Fällen (54,5 %)
     wurde mindestens eine Person gezielt
     ausgewählt.

     Ergebnisse in Bezug auf die
     Warnverhaltentypologie
        Insgesamt zeigten 90,9 % (n = 20) al-
     ler Täter mindestens eine Warnverhal-
     tensweise (M = 2,50; SD = 1,95).                     Abbildung 3. Prozentuale Häufigkeiten der einzelnen Warnverhaltensweisen

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Amokfahrten in Deutschland - Eine phänomenologische Annäherung und Untersuchung der Warnverhaltentypologie - Forum Kriminalprävention
EXTREME GEWALT UND PRÄVENTION
person wurden oder nicht. Direkte           Hoffmann, Roshdi, Glaz-Ocik, & Guldi-      te vor der Tat zu verzeichnen war. Im
Drohungen gegenüber der Zielperson          mann 2013), ist die Anzahl der Opfer       Unterschied zu jugendlichen Amoktä-
oder eng mit der Zielperson in Verbin-      bei Amokfahrten geringer als bei üb-       tern an Schulen (Hoffmann et al. 2009)
dung stehenden Personen wurde in            rigen Amoktaten (Adler et al. 1993; All-   oder terroristischen Einzeltätern (Me-
30,0 % (n = 7) der Fälle beobachtet.        winn et al. 2019).                         loy & Gill 2016) identifizierte sich keiner
                                               Während die Suizidalität bei Amok-      der Amokfahrer mit anderen Gewalt-
Wahrnehmung und Reaktion                    taten eine zentrale Rolle spielt (Adler    tätern oder -taten. Dass Dritte häufig
auffälliger Verhaltensweisen                2015; Meloy, Hempel, Mohandie, Shiva,      Kenntnis über die Absicht des Täters
im Umfeld des Täters                        & Gray 2001), handelten Amokfahrer         hatten, zeigte sich auch in der hohen
   Den Eltern war mindestens ein            selten aus suizidalen Motiven. Sie be-     Anzahl der direkten Drohungen bei
Warnverhalten in zehn (76,9 %) bzw. den     gingen in der Vergangenheit und im         60 % der Fälle. Zwar wurden nicht im-
Geschwistern in sechs Fällen (60,0 %)       Anschluss an die Tat nur wenige Sui-       mer auch die bedrohten Personen
bekannt. Der (Ex-)Partnerin war ein         zidversuche bzw. vollendete Suizide.       zum Ziel der späteren Gewalttat, dies
solches Verhalten in zehn (71,4 %) und         Besonders auffällig ist eine vor dem    ist jedoch für die Gefahrenabwehr und
der Peer-Group (z. B. Freunde) in al-       Anlassdelikt erfolgte ambulante und/       die Bedeutsamkeit von Gewalt- und
len Fällen bekannt. Das institutionelle     oder stationäre psychotherapeuti-          Todesdrohungen als Risikoindikator
Umfeld (z. B. behandelnder Arzt oder        sche bzw. psychiatrische Behand-           unerheblich. Vor dem Hintergrund der
involvierte Strafverfolgungsbehörde)        lung bei der deutlichen Mehrheit aller     gewonnenen Erkenntnisse sollte Dro-
wusste in 68,8 % (n = 11) von mindes-       Amokfahrer. Auffällig ist zudem eine       hungen, unabhängig gegen wen oder
tens einem Warnverhalten.                   deutlich niedrigere Waffenaffinität        was sie sich richten, eine wichtige Re-
   Auf das Warnverhalten wurde durch        und eine erhöhte Intoxikation durch        levanz beigemessen werden.
die Familie in acht Fällen reagiert         Alkohol oder illegale Drogen zum Tat-         Obwohl auffällige Entwicklungen
(40,0 %) und durch die Peers in fünf        zeitpunkt im Vergleich zu anderen er-      in Richtung einer schweren Gewalt-
(22,7 %). Beispielsweise wurde der zu-      wachsenen Amoktätern (Allwinn et al.       tat von anderen Personen oder Ins-
ständige Arzt oder die Polizei alarmiert.   2019).                                     titutionen bemerkt wurden, bleiben
Institutionen reagierten in sechs Fällen       Für die Prävention dürften insbe-       oftmals konkrete Handlungsmaßnah-
(30,0 %) auf das Warnverhalten des Tä-      sondere auffällige Verhaltenswei-          men zur Prävention entsprechender
ters. Beispielsweise wurde die zustän-      sen im Vorfeld der Tat relevant sein.      Taten aus. Auf Grundlage der vorlie-
dige Polizeidienststelle durch Ange-        So wurde unmittelbar vor der Tat           genden Daten können keine eindeu-
hörige informiert und von dort die          bei knapp 80 % der Täter ein auffälli-     tigen Gründe dafür benannt werden.
Observation der Wohngegend veran-           ges Verhalten von anderen Personen         Jedoch wurde deutlich, dass Perso-
lasst.                                      wahrgenommen wie z. B. ein auffälli-       nen aus dem Umfeld des Täters auf-
                                            ger Fahrstil. Die Analyse der Warnver-     grund der hohen Gewaltbereitschaft
                                            haltentypologie (Meloy et. al. 2012)       Abstand davon nahmen, sich an die
  Diskussion                                ergab, dass im Durchschnitt 2,5 Warn-      Polizei zu wenden. Darüber hinaus
                                            verhaltensweisen bei den Tätern prä-       wurde das Gefährdungspotenzial des
    Als Vollerhebung und auf Grundla-       sent waren. Nahezu alle Täter zeigten      späteren Täters im Hinblick auf Eigen-
ge von Strafakten untersucht diese          mindestens ein Warnverhalten, das im       und Fremdgefährdung durch die be-
empirische Studie erstmals den Phä-         Vorfeld der Tat grundsätzlich hätte er-    teiligten Strafverfolgungsbehörden
nomenbereich von Amokfahrten. Sie           kannt werden können.                       und unterstützende bzw. behandeln-
leistet einen empirischen Überblick            Auffällig ist, dass die Tatplanung,     de Institutionen nicht immer erkannt.
und die dargestellten Besonderhei-          also das Warnverhalten Weg zur Ge-            Grundsätzlich empfiehlt sich eine
ten können zur Prävention solcher Ge-       walt, vergleichsweise selten vorhan-       bessere Vernetzung und ein regel-
walttaten genutzt werden.                   den war und entsprechende Planungs-        mäßiger Austausch aller beteiligten
    Konsistent mit bisherigen For-          und Vorbereitungshandlungen erst           Institutionen, etwa mit dem Ansatz
schungsergebnissen zu Amoktaten             kurz vor dem Angriff stattfanden.          eines regionalen und vernetzten Be-
(Adler et al. 1993; Adler, Marx, Apel,      Dies steht erneut im deutlichen Kon-       drohungsmanagements, wie er im
Wolfersdorf, & Hajak 2006; Allwinn et       trast zu anderen weniger spontanen         deutschsprachigen Raum erstmals
al. 2019; Bannenberg et al. 2014; Peter     und häufig längerfristig geplanten         in dem Schweizer Kanton Solothurn
& Bogerts 2012) handelten die über-         Amoktaten (Allwinn et al. 2019; Hoff-      etabliert wurde (Hoffmann, Roshdi, &
wiegend männlichen und ledigen Tä-          mann et al. 2009). Bei fast 90 % der Tä-   Rohr 2013). Am Beispiel der Amokfahrt
ter mittleren Alters als Einzeltäter,       ter war eine Fixierung auf einen Miss-     von Münster zeigte sich, dass der So-
waren vermehrt erwerbslos und vor-          stand oder eine bestimmte Person zu        zialpsychiatrische Dienst am Tattag
bestraft.                                   erkennen, die häufig zu einer wahr-        keine Kenntnis über die Suizidankün-
    Obwohl die Fallzahlen niedrig und       nehmbaren Emotionalität und nega-          digung hatte. Einzelpersonen sollten
die Schlussfolgerungen deshalb als          tiven Auswirkungen auf das soziale         dazu ermutigt werden, Strafverfol-
vorläufig zu betrachten sind, erge-         Umfeld des Täters führte. Im Einklang      gungsbehörden von auffälligen Beob-
ben sich erste Hinweise auf einige Be-      mit der gehäuften Fixierung kann das       achtungen zu berichten. Zudem wäre
sonderheiten, die im Kontrast zu an-        Ergebnis des Energieschubs betrach-        es von Vorteil, regelmäßige Schulun-
deren Amoktaten stehen. Neben der           tet werden. So zeigen Amokfahrer mit       gen für Personen anzubieten, die ei-
geringen Tatplanung und den häufig          zunehmender Häufigkeit vielfältige         gen- oder fremdgefährdendes Verhal-
zufällig entstehenden Amokfahrten           Aktivitäten, die mit der Tat oder der      ten kontinuierlich beurteilen müssen.
im Vergleich zu geplanten und weni-         Zielperson in Zusammenhang stan-              Auch dürfte die Entstigmatisierung
ger spontanen Amoktaten (Allwinn et         den, wobei in zwei Dritteln der Fälle      psychischer Erkrankungen und eine
al. 2019; Hoffmann et al. 2009; Meloy,      dieser Anstieg mehr als sechs Mona-        konsequentere Behandlung präventiv

forum kriminalprävention        2/2020                                                                                              25
EXTREME GEWALT UND PRÄVENTION
     wirken. Die Hälfte der Amokfahrer litt                       Böckler, N., Allwinn, M., Wypych, B., Hoffmann, J., &       Leuschner, F., & Hüneke, A. (2016). Möglichkeiten und
                                                                  Zick, A. (2020). Islamist terrorists in Germany and their   Grenzen der Aktenanalyse als zentrale Methode der
     unter einer psychotischen Sympto-                            warning behaviors: A comparative assessment of at-          empirisch-kriminologischen Forschung. Monats-
                                                                  tackers, foreign fighters, propagandists, and financial     schrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 99
     matik und die deutliche Mehrheit war                         supporters using the Terrorist Radicalization Assess-       (6), 464–480.
     aufgrund einer psychischen Erkran-                           ment Protocol 18 (TRAP-18). Manuskript eingereicht
                                                                                                                              Maier, W., Hauth, I., Berger, M., & Saß, H. (2016). Zwi-
                                                                  zur Publikation.
     kung in (stationärer) Behandlung. Bei                                                                                    schenmenschliche Gewalt im Kontext affektiver und
                                                                  Göbel, K., Sommer, F., Taefi, A., Stetten, L., Ahlig, N.,   psychotischer Störungen. Nervenarzt, 87, 53–68.
     den psychotischen Tätern fielen eine                         Allwinn, M., . . . Scheithauer, H. (2016). Entwicklung
                                                                                                                              Meloy, J. R., & Gill, P. (2016). The lone-actor terrorist
     mangelnde Krankheitseinsicht und                             und Reliabilitätsprüfung eines interdisziplinären Co-
                                                                                                                              and the TRAP-18. Journal of Threat Assessment and
                                                                  debooks zur wissenschaftlichen Analyse von Straf-
     eine oftmals damit einhergehende                                                                                         Management, 3 (1), 37–52.
                                                                  akten zu Mord- und Totschlagsdelikten. Rechtspsy-
                                                                  chologie, 4.                                                Meloy, J. R., Hempel, A. G., Mohandie, K., Shiva, A. A., &
     fehlende medikamentöse Behandlung                                                                                        Gray, B. T. (2001). Offender and offense characteris-
                                                                  Hoffmann, J., & Allwinn, M. (2016a). Amokläufe an
     auf, die als Risikofaktor für fremdag-                       Schulen durch Außenstehende – Psychiatrische Auf-           tics of a nonrandom sample of adolescent mass mur-
                                                                                                                              ders. Journal of the American Academy of Child & Ado-
     gressive Verhaltensweisen gilt (Maier,                       fälligkeiten und Risikomarker. Zeitschrift für Kinder-
                                                                                                                              lescent Psychiatry, 40 (6), 719–728.
                                                                  und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 44(3),
     Hauth, Berger, & Saß 2016). Durch eine                       189–197.                                                    Meloy, J. R., & Hoffmann, J. (Eds.) (2013). International
     Entstigmatisierung könnte die gesell-                        Hoffmann, J., & Allwinn, M. (2016b). Amokläufe von Er-      Handbook of Threat Management. New York: Oxford
                                                                  wachsenen Bedrohungsmanagement als ein vielver-             University Press.
     schaftliche und damit die persönliche                        sprechender Ansatz der Prävention. Forum Kriminal-          Meloy, J. R., Hoffmann, J., Roshdi, K., Glaz-Ocik, J., & Gul-
     Akzeptanz psychischer Erkrankungen                           prävention, 2, 39–40.                                       dimann, A. (2013). Warning behaviors and their con-
                                                                                                                              figurations across various domains of targeted vio-
     erreicht, die Inanspruchnahme pro-                           Hoffmann, J., & Roshdi, K. (2015). Bedrohungsmana-
                                                                                                                              lence. In J. R. Meloy & J. Hoffmann (Eds.), International
                                                                  gemt – eine präventive Disziplin im Aufschwung. In
     fessioneller Hilfe gesteigert und das                        J. Hoffmann & K. Roshdi (Eds.), Amok und andere For-        Handbook of Threat Management (39–53). New York:
                                                                  men schwerer Gewalt (266–296). Stuttgart: Schattau-         Oxford University Press.
     Eskalationsrisiko selbst- und fremd-
                                                                  er.                                                         Meloy, J. R., Hoffmann, J., Roshdi, K., & Guldimann, A.
     gefährdender Verhaltensweisen re-                            Hoffmann, J., Roshdi, K., & Robertz, F. (2009). Zielge-     (2014). Some warning behaviors discriminate bet-
     duziert werden.                                              richtete schwere Gewalt und Amok an Schulen. Kri-           ween school shooters and other students of con-
                                                                  minalistik, 4, 196–204.                                     cern. Journal of Threat Assessment and Management,
        Die Ergebnisse der vorliegenden                                                                                       1(3), 203–211.
                                                                  Hoffmann, J., Roshdi, K., & Rohr, R. von (Eds.) (2013).
     Studie deuten darauf hin, dass Ge-                           Bedrohungsmanagement Projekte und Erfahrungen               Nitsche, K. (2018). Amokfahrten: Eine Untersuchung
                                                                  aus der Schweiz. Frankfurt am Main: Verlag für Poli-        im Hinblick auf Phänomenologie, Klassifikation und
     walttaten, die mithilfe eines Fahrzeu-                       zeiwissenschaft.                                            die Warnverhaltentypologie. Unveröffentlichte Mas-
     ges als Tatwaffe begangen und häu-                           Kenedi, C., Friedman, S. H., Watson, D., & Preitner, C.
                                                                                                                              terarbeit, Goethe-Universität Frankfurt am Main.
     fig als Amokfahrt bezeichnet werden,                         (2016). Suicide and murder-suicide involving aircraft.      Peter, E., & Bogerts, B. (2012). Epidemiologide und
                                                                  Aerospace Medicine and Human Performance, 87 (4),           Psychopathologie des Amoklaufes. Nervenarzt, 83,
     sich im Hinblick auf einige Besonder-                        388–396.                                                    57–63.
     heiten vom Phänomen des Amoks un-
     terscheiden. Zugleich wird deutlich,
     dass der Ansatz des Bedrohungsma-
     nagements (Meloy & Hoffmann 2013)
     auch bei dem Phänomen der soge-
     nannten Amokfahrten einen geeig-
     neten Präventionsansatz darstellt,
     da die Täter im Vorfeld in der Regel
     mehrere Warnverhaltensweisen auf-                             Der DFK-Jahresbericht
     zeigen.
                                                                   2019 ist veröffentlicht
     Katharina Nitsche, Kriminologische Zentralstelle (KrimZ),
     Wiesbaden sowie Goethe-Universität, Frankfurt a. M.
                                                                   Im Jahr 2019 konnten neue Projekte und Ko-
     Mirko Allwinn, Mitglied beim europäischen Fachverband für     operationen des DFK auf den Weg gebracht,
     Bedrohungsmanagement (AETAP)                                  bereits laufende Projekte konnten erfolg-
     Dr. Jens Hoffmann, Institut Psychologie &                     reich fortgeführt werden. Näheres dazu
     Bedrohungsmanagement, IPBm, Darmstadt
     Prof. Dr. Stephan Bongard, Goethe-Universität,
                                                                   sowie zur Arbeit der beim DFK verorteten
     Frankfurt a. M.                                               Arbeitsstelle Nationales Zentrum für Krimi-
     Kontaktadresse: bongard@psych.uni-frankfurt.de                nalprävention (NZK) können dem aktuellen
                                                                   Jahresbericht entnommen werden: https://
     Literatur
                                                                   www.kriminalpraevention.de/files/DFK/
     Adler, L. (2002, November). Amok. Vortrag im Rah-
     men der Ringvorlesung der Universität Erfurt „Ge-             dfk-jahresberichte/2019_Jahresbericht_DFK.
     walt und Terror“, Erfurt. Retrieved from https://             pdf (auch als Druckstück erhältlich)
     www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServ-
     let/dbt_derivate_00001297/adler.html                                                                (wk)
     Adler, L. (2015). Historie und Überblick. In J. Hoffmann
     & K. Roshdi (Eds.), Amok und andere Formen schwerer
     Gewalt. Stuttgart: Schattauer.
     Adler, L., Lehmann, K., Räder, K., & Schünemann, K. F.
     (1993). Amokläufer – kontentanalytische Untersu-
     chung an 196 Pressemitteilungen aus industrialisier-
     ten Ländern. Fortschritte der Neurologie Psychiatrie,
     61, 424–433.
     Adler, L., Marx, D., Apel, H., Wolfersdorf, M., & Hajak,
     G. (2006). Zur Stabilität des „Amokläufer“-Syndroms
     Kontentanalytische Vergleichsuntersuchung von
     Pressemitteilungen über deutsche Amokläufer der
     Dekaden 1980-1989 und 1991-2000. Fortschritte der
     Neurologie Psychiatrie, 74, 582–590.
     Allwinn, M., Hoffmann, J., & Meloy, J. R. (2019). Ger-
     man mass murderers and their proximal warning be-
     haviors. Journal of Threat Assessment and Manage-
     ment, 6 (1), 1–22.
     Bannenberg, B., Bauer, P., & Kirste, A. (2014). Erschei-
     nungsformen und Ursachen von Amoktaten aus
     kriminologischer, forensisch-psychiatrischer und
                                                                   DFK-Vorstand und Mitarbeiter/-innen von DFK und NZK
     forensisch-psychologischer Sicht. Forensische Psy-
     chiatrie, Psychologie, Kriminologie, 8, 229–236.

                                                             Das Gruppenbild gibt qualitativ nicht
26                                                           mehr her                                                         forum kriminalprävention                         2/2020
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