Elternratgeber zu den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchung - Landkreis Biberach
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Elternratgeber zu den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchung Dieses Heft gehört: ......................................... .. . .. .. .. .. . .. .. . ... . ..
I N H A LT Impfungen für Säuglinge, Kinder und Jugendliche 4 Körpermotorik 6 Fein- und Schreibmotorik 8 Sehr geehrte Eltern, Linkshändigkeit 10 Visuomotorik 11 im vorletzten Kindergartenjahr werden in Baden-Württemberg alle Zahlen- und Mengenverständnis 13 Kinder von Sozialmedizinischen Assistentinnen/Assistenten des Sprache 15 Gesundheitsamtes im Rahmen der Einschulungsuntersuchung Mehrsprachigkeit/Aufwachsen mit zwei (ESU) untersucht. oder mehr Sprachen 19 Ernährung 21 Diese Untersuchung der vier- bis fünfjährigen Kinder erfasst alle Bildschirmmedien (Fernsehen, Tablets, Smartphone) 24 Bereiche der kindlichen Entwicklung. Wir untersuchen das Hör- und Zahngesundheit 26 Sehvermögen, die Sprachentwicklung, die Grob- und Feinmotorik, Allgemeine Tipps zum gesunden Aufwachsen 28 die Merkfähigkeit und das Aufgabenverständnis sowie die mathe- matischen Basiskompetenzen. Außerdem sehen wir das Vorsorge- Beratungsstellen und Ansprechpartner 31 bis 33 heft und das Impfbuch durch und beantworten gerne Ihre Fragen. im Landkreis Biberach In dieser Broschüre finden Sie Informationen und Tipps, wie Sie Ihr Kind zu Hause spielerisch in seiner Entwicklung unterstützen können. Besonders wichtig sind Übungen, die Sie mit Ihrem Kind Impressum in den festgestellten Förderbereichen durchführen können. Herausgeber Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg Sollten Sie noch Fragen haben, stehen Ihnen die Ärztin bzw. der Else-Josenhans-Straße 6, 70173 Stuttgart poststelle@sm.bwl.de, www.sozialministerium-bw.de Arzt oder die/der untersuchende Sozialmedizinische Assistentin/ Assistent auch zur telefonischen Beratung gerne zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und den Gesundheitsämtern des Landes Baden-Württemberg Ihr Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Design & Illustrationen Kreativ plus GmbH Stuttgart, www.kreativplus.com 3
1 Die von der ständigen Impfkommission (STIKO) für Deutschland IMPFUNGEN FÜR SÄUGLINGE, empfohlenen Impfungen werden von den Haus- oder Kinderärzten und -ärztinnen durchgeführt und in aller Regel von den Kranken- KINDER UND JUGENDLICHE kassen bezahlt. In Baden-Württemberg sind außerdem Impfungen gegen FSME und Influenza für alle Kinder empfohlen (Stand Sept. 2019). Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten Vorbeugemaßnahmen in der Medizin. Ziel der Impfung ist Im Rahmen der ESU wurde die Vollständigkeit der Impfungen bei es, Säuglinge, Kinder und Jugendliche vor einer Krankheit Ihrem Kind geprüft. Bitte achten Sie weiterhin auf einen vollständi- gen Impfschutz. Hierzu berät Sie Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin zu schützen. Wenn fast alle geimpft sind, ist es möglich, oder das Gesundheitsamt. Krankheitserreger auszurotten. Weitere Infos und den aktuellen Impfkalender finden Sie unter ➔ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.impfen-info.de ➔ Robert-Koch-Institut www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ impfen_node.html 4 5
2 Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt eine Bewegungszeit KÖRPERMOTORIK von 180 Minuten/Tag und mehr für Kindergartenkinder. Mindestens eine Stunde dieser Bewegungszeit soll im Freien stattfinden, z. B. auf dem Spielplatz. Körpermotorik bezeichnet die großen, grobmotorischen Wie können Sie das mit Ihrem Kind im Alltag üben? Bewegungsabläufe wie Laufen, Gehen, Klettern, Sitzen usw. Dazu gehören auch Geschicklichkeit, sicheres Gleichgewicht ■ Viel bewegen: Gehen, Laufen, Rennen, Hüpfen, Klettern, und Koordinationsfähigkeit. Springen, Zehengang, Fersengang, Einbeinstand, Einbein- hüpfen, Balancieren ■ zu Fuß zum Kindergarten oder zur Schule gehen ■ Turnen, Schwimmen, Roller, Inliner und Fahrrad fahren ■ Schaukeln, Bewegen und Klatschen zu Musik, Ball spielen, Seilspringen, Hüpfspiele wie Himmel und Hölle, Jonglieren mit Tüchern und Bällen Welche Spiele eignen sich dafür? ■ Gummitwist, Fangen und Versteck, Twister© usw. Weitere Infos unter ➔ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/ Bewegung bedeutet Auseinandersetzung mit der Umwelt; sie trai- entwicklungsschritte/motorische-entwicklung/ niert die Sinne und wirkt sich positiv auf die allgemeine Entwicklung ➔ Nationale Empfehlungen für Bewegung und Ihres Kindes aus: Selbstvertrauen und Konzentration nehmen zu, Bewegungsförderung Stress und Aggressionen werden abgebaut, die kognitive Entwick- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/filead- lung (u. a. die Sprachentwicklung) wird gefördert. Bieten Sie daher min/Dateien/5_Publikationen/Praevention/Broschueren/ Ihrem Kind so viel Bewegung wie möglich an. Bewegungsempfehlungen_BZgA-Fachheft_3.pdf 6 7
3 Das richtige Halten eines Stiftes ist Grundlage, um leichter schrei- FEIN- UND SCHREIBMOTORIK ben zu lernen. Mit dem 3-Punkt-Griff sind die Finger und der Stift bei aufliegendem Handgelenk am beweglichsten. In der Regel hat sich das Kind spätestens im letzten Kindergartenjahr Feinmotorik bezeichnet alle kleinen Bewegungsfertigkeiten entschieden, mit welcher Hand es schreibt und malt (Händigkeit). wie z. B. Schreiben, Knöpfeschließen und bezieht sich hier vor allem auf die Motorik der Hand und der Finger. Wie können Sie das mit Ihrem Kind im Alltag üben? ■ Basteln, Handarbeiten, Kneten, Ausschneiden ■ Schwungübungen, Ausmalen, Malen ■ Obst schneiden, Brot streichen, mit Messer und Gabel essen ■ Perlen auffädeln, Bügelperlen, Weben ■ mit kleineren Materialien spielen Welche Spiele eignen sich dafür? ■ Mikado, Angelspiele, Blinde Kuh, Tast-Domino, Murmelspiele, Bau- und Steckspiele 3-Pu nk t-G ri f f Weitere Infos unter ➔ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/ entwicklungsschritte/motorische-entwicklung/ Eine gut entwickelte Feinmotorik ist wichtig, um Bewegungsab- läufe geschickt und gezielt umsetzen zu können. Für das Schreiben in der Schule sind Beweglichkeit und Geschicklichkeit der Finger sehr wichtig. 8 9
LINKSHÄNDIGKEIT 4 VISUOMOTORIK Linkshändige Kinder sollen in ihrer Links- S Li no k a n n händigkeit gefördert werden. -30° a k s c hmr be ssthe ä n d l ee i n Unter Visuomotorik versteht man das Erkennen und Wieder e i be n n r Wie können Sie Ihr Kind im geben von Formen sowie deren optische Unterscheidung. Alltag dabei unterstützen? ■ Blatt oder Heft sollten schräg nach rechts geneigt sein, in einem Für die Vorbereitung auf die Schule ist es wichtig, geringe optische Winkel von etwa 30°. Unterschiede bei Formen und Zeichen zu erkennen. Unterscheiden ■ Die Handhaltung soll spiegelbildlich und Nachmalen sind die Grundvoraussetzungen, um Buchstaben Körpe rm itte zu der des Rechtshänders sein. eindeutig schreiben und anschließend sicher lesen zu können. ■ Achten Sie auf Schulmaterialien für Linkshänder (z. B. Füller, Schere). Wie können Sie das mit Ihrem Kind im Alltag üben? ■ Bei der Beleuchtung des Arbeits- platzes ist darauf zu achten, ■ Sich am Körper orientieren können: Kopf, Beine, Bauch dass das Licht von rechts auf ■ Sich im Raum orientieren können: rechts-links, oben-unten, die Schreibfläche fällt. vorne-hinten … ■ Sortieren beim Tisch decken oder im Haushalt z. B. Gefäße nach Größe, Socken nach Muster Weitere Infos unter ■ Zuordnen von Deckeln zu passenden Flaschen/Gläsern ➔ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ■ Musterreihen ergänzen, wie zum Beispiel: www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/ entwicklungsschritte/motorische-entwicklung/ linkshaendigkeit/ … 10 11
■ Zeichen abmalen, wie zum Beispiel: 5 ZAHLEN- UND MENGENVERSTÄNDNIS ■ Unterschiede erkennen, wie zum Beispiel: Kinder erleben Mathematik von klein auf in ihrem Alltag. In der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt entwickeln sie Mengenvorstellungen und lernen Ziffern erkennen. Diese mathematischen Basiskompetenzen bilden den Grundstein für den Umgang mit Zahlen und dem Rechnen in der Schule. Welche Spiele eignen sich dafür? Wie können Sie das mit Ihrem Kind im Alltag üben? ■ Memory, Mini-Lük©-Kasten/Hefte, Puzzle, Suchbilder, Domino usw. ■ Zahlen erkennen: Hausnummern, Schuhgrößen, Telefon- nummern ■ Zählen üben: Weitere Infos unter ■ Beim Tisch decken: Bestecke, Teller, Gläser etc. zählen ➔ Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ■ Unterwegs: Autos, Fahrräder, Straßenlaternen, www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/ Pfosten etc. zählen entwicklungsschritte/motorische-entwicklung/ ■ Laut zählen beim Seilspringen, Ballprellen, Schaukeln, Hüpfen etc. ■ Schritte zählen beim Vorwärts- und Rückwärtsgehen 12 13
6 Sp ra c he ist Ver stä nd ig en, ■ Ordnen, Sortieren und Benennen von Materialien aus der belebten und unbelebten Natur nach Eigenschaften wie z. B. größer – kleiner, viele – wenige, SPRACHE Sp ra c he i st Ver st e h en, Sp ra c he i st D en k en . ■ Spontan kleinere Mengen erfassen, z. B. auf dem Teller, auf Würfeln, beim Einkaufen, beim Spazierengehen … Für die gesamte Entwicklung des Kindes ist die Entfaltung der sprachlichen Fähigkeiten von enormer Bedeutung. Insbeson dere für das spätere Lesen und Schreibenlernen und damit für den Lernerfolg ist die sprachliche Entwicklung wichtig. Welche Spiele eignen sich dafür? ■ Murmelspiele, Kaufladen spielen, Würfelspiele, Kartenspiele etc. ■ Gesellschaftsspiele wie Mensch ärgere dich nicht, UNO©, Halligalli©, Vier gewinnt, Domino, Fünf in einer Reihe, Quartett Wie können Sie das mit Ihrem Kind im Alltag üben? ■ Wortschatz, Sprachverständnis, Grammatik ■ Bilderbücher zusammen ansehen z. B. Wimmelbücher ■ Geschichten vorlesen, nacherzählen lassen und Fragen zur Geschichte stellen ■ Kind über Erlebtes erzählen lassen und durch Fragen zum Sprechen anregen ■ Falls das Kind etwas nicht richtig sagt, können Sie den Satz richtig wiederholen, ohne auf Fehler hinzuweisen ■ Kleine Aufträge geben ■ Auswendiglernen von Gedichten, Abzählreime, Namen ■ Mit dem Kind singen 14 15
■ Artikulation/Aussprache Welche Spiele eignen sich dafür? Kräftige Mund- und Zungenmuskulatur sind die Basis für Laut- bildung und gute Aussprache Stille Post ■ Übungen dazu sind: Grimassen vor dem Spiegel schneiden Mitspieler/innen: ab 4 Personen (Schmollmund, Brummlippen), mit dünnem Trinkhalm trinken, Luftballons aufblasen, Wattepusten mit Trinkhalm, Seifen- Die Spielpartner/innen sitzen im Kreis. Eine Person beginnt und blasen, Gurgeln („R“) flüstert der daneben sitzenden Person ein Wort (ein Reimpaar, ■ Mundmotorik fördern: feste Kost zum Beißen und Kauen einen Satz usw.) ins Ohr. Diese Person flüstert seinem/seiner Sitznachbar/in das Gehörte ins Ohr usw. Die letzte Person in der Daumenlutschen und Schnuller können die Lautbildung Runde sagt laut, was er/sie verstanden hat. beeinträchtigen. Koffer packen ■ Töne und Laute wahrnehmen und unterscheiden Mitspieler/innen: ab 2 Personen ■ Reim- und Singspiele ■ Zuhören fördern: Alltagsgeräusche erraten, Hörmemory (je Die Spielpartner nennen abwechselnd Gegenstände, die sie in ihren 2 kleine Döschen mit unterschiedlichen Materialien füllen Koffer packen. Dabei muss jeder Mitspieler die bisher genannten und schütteln) Gegenstände wiederholen. Fernsehen und Computer-/Handyspiele ersetzen nicht das Beispiel: Sprechen mit Ihrem Kind! 1. Person: „Ich mache eine Reise nach Amerika und packe in meinen Koffer eine Zahnbürste.“ 2. Person: „Ich mache eine Reise nach Amerika und packe in meinen Koffer eine Zahnbürste und ein T-Shirt.“ 3. Person: „Ich mache eine Reise nach Amerika und packe in meinen Koffer eine Zahnbürste, ein T-Shirt und ein Buch“ usw. 16 17
Zungenbrecher M E H R S P R A C H I G K E I T / A U F WA C H S E N ■ Zwischen zwei Zwetschgenbäumen zwitschern MIT ZWEI ODER MEHR SPRACHEN zwei Schwalben ■ Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid Mehrere Sprachen zu beherrschen, ist in unserer Welt von Vorteil. Kinder ■ Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt können verschiedene Sprachen gut gleichzeitig lernen. Im Vorschulalter Fischers Fritz kann dies mühelos auf spielerische Weise gelingen. Voraussetzung hierzu ■ Es klapperten die Klapperschlangen bis ihre Klappern ist ein regelmäßiger und intensiver Sprachkontakt. schlapper klangen Sprechen Sie mit Ihrem Kind in der Sprache, die Sie selbst am besten Geschichten erfinden beherrschen, damit Ihr Kind ein gutes sprachliches Vorbild hat und dank Mitspieler/innen: ab 2 Personen Ihrer Hilfe in seinem Spracherwerb unterstützt wird. In der Muttersprache gut zu sprechen, ist die Grundlage für das Erlernen weiterer Sprachen. Gemeinsam wird eine Geschichte ausgedacht. Der Anfang wird vorgegeben wie zum Beispiel: „Es war einmal in einer dunklen Wichtig ist und stürmischen Nacht, da fuhr ein Schiff mitten auf dem Meer. ■ Eine Person – eine Sprache Auf dem Schiff befanden sich…“. Ein Kind soll nun ein, zwei Sätze ■ Mischen Sie nicht Deutsch und Ihre Muttersprache. In einem Satz weitererzählen, dann das nächste usw. bitte nur eine Sprache verwenden. Lieder-Raten Material: Stuhl, evtl. Instrument Singen Sie häufiger Lieder mit Ihrem Kind. Wenn Sie sicher sind, dass das Kind die Lieder gut beherrscht, können Sie folgendes Spiel spielen: Alle setzen sich im Kreis auf den Fußboden, ein Stuhl steht in der Mitte. Wählen Sie ein Lied aus und singen oder spielen Sie den Anfang ohne Text vor. Wer als erster die Anfangszeile sagen oder singen kann, darf sich auf den Stuhl setzen. Nun folgt das nächste Lied. 18 19
7 ■ Achten Sie auf regelmäßigen Umgang und Kontakt zu Menschen mit einer korrekten deutschen Sprache im Alltag. ERNÄHRUNG ■ Regelmäßiger Besuch des Kindergartens. ■ Besuch von Vereinen und weiteren Angeboten – Ihr Kind profitiert vom intensiven Austausch mit deutschsprechenden Kindern und Für eine gute körperliche und geistige Entwicklung Ihres Erwachsenen. Kindes braucht es eine gesunde, ausgewogene Ernährung. ■ Zeigen Sie Wertschätzung gegenüber der deutschen Sprache und Ihrer Muttersprache. ■ Sprechen Sie Ihre Muttersprache. Fördern Sie diese auch durch Vorlesen, Reime und Sprachspiele sowie Lieder. Was sollen Kinder essen ■ Es kann sein, dass Ihr Kind anfangs beide Sprachen mischt. und trinken? Dies ist eine normale Entwicklung. Eine abwechslungsreiche und ausge- wogene Ernährung deckt den Bedarf Weitere Infos unter eines gesunden Kindes. Sie trägt ➔ Vorleseflyer, auch in verschiedenen Sprachen, zur Gesundheit Ihres Kindes bei, des Kultusministeriums BW unter wenn Sie ihm abwechslungs- www.km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/Publikationen reiche und ausgewogene ➔ Deutscher Bundesverband für Logopädie. Hier finden Sie Infor- Ernährung anbieten. Ein mationen zu den Themen Spracherwerb, Rolle der Eltern beim gesundes Kind benötigt Spracherwerb, Umgang mit Mehrsprachigkeit. Es gibt dort auch keine zusätzlichen Stof- Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen. www.dblev.de fe oder Ergänzungs- ➔ Elternbrief: Wie lernt mein Kind zwei Sprachen (in 18 Sprachen). mittel. https://www.ifp.bayern.de/veroeffentlichungen/elternbriefe/ ➔ Materialien zur Sprachförderung der Baden-Württemberg- Stiftung – www.sagmalwas-bw.de/das-programm/materialien- zur-sprachfoerderung/ ➔ Waltraut Singer, Cornelia Funke: Sprachspiele für Kinder; 2005 Ravensburger Buchverlag 20 21
Eine gesunde Ernährung sollte enthalten: Tisch. Wenn Sie eine angenehme Atmosphäre bei der gemeinsa- ■ reichlich ungesüßte Getränke, Gemüse, Obst, Getreide, men Mahlzeit gestalten (ohne Mediennutzung), bereiten Sie den Kartoffeln, Hülsenfrüchte Weg für ein gesundes Essverhalten Ihrer Kinder. ■ mäßig tierische Lebensmittel, wie Fleisch, Wurst, Milchprodukte, Eier Wie können Sie das mit Ihrem Kind ■ sparsam Zucker, Süßigkeiten und fette Snacks im Alltag umsetzen? Spezielle Produkte wie Kinderlebensmittel und Fertigprodukte sind ■ Kinder brauchen regelmäßige Mahlzeiten (z. B. 3 Hauptmahl- für die Ernährung von Kindern überflüssig und oft ungesund. zeiten, 1 bis 2 Zwischenmahlzeiten). Denn: Wer kein regel- mäßiges Essen bekommt, behilft sich schneller mit Chips, Kinder sollten ausreichend trinken (im Alter von 4 bis 6 Jahren ca. Süßigkeiten, Snacks und Fastfood. 900 ml). Geeignet sind Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüßter ■ Ein vollwertiges Frühstück hilft den Kindern sich besser zu Tee oder stark verdünnte Säfte (3 Teile Wasser + 1 Teil Saft). Meiden konzentrieren. Sie zuckerhaltige Getränke wie z. B. Cola, Limonaden oder Eistee ■ Das Auge isst mit: Kinder essen manche Lebensmittel lieber, und auch Light- bzw. Zero-Produkte. wenn sie schön zubereitet und angerichtet sind. Apfelschnit- ze, Gurkenscheiben, Karottenstifte etc. Wie viel sollten Kinder essen? ■ Süßes in Maßen. Ein Verbot ist nicht sinnvoll und macht das Essen von Süßem erst richtig reizvoll. Gesunde Kinder essen so viel, wie sie brauchen. Respektieren Sie die Hunger- und Sättigungssignale ihres Kindes. Essen ist keine Leistung der Kinder, die besonders hervorgehoben werden sollte. Weitere Infos unter Lebensmittel sollten weder zur Belohnung noch zur Bestrafung ➔ Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg eingesetzt werden. www.landeszentrum-bw.de/,Lde/bilden/ Landesinitiative+BeKi Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder ➔ Deutsche Gesellschaft für Ernährung www.dge.de Beziehen Sie Ihr Kind bei der Vorbereitung der Mahlzeiten, wenn möglich, mit ein und essen Sie so oft es geht gemeinsam in der Familie. So lernen die Kinder, was in ihrem Essen drin ist, können Nahrung auswählen und üben das richtige soziale Verhalten bei 22 23
8 ■ Über Erlebtes bzw. Gesehenes sprechen BILDSCHIRMMEDIEN ■ Bildschirmmedien nicht zur Belohnung, Bestrafung oder Beruhigung nutzen ( F E R N S E H E N , TA B L E T S , S M A RT P H O N E ) Klare Regeln sind wichtig: ■ Besprechen Sie mit Ihrem Kind klare Regeln für die Medien- Kinder lernen heute schon sehr früh technische Medien aller nutzung und achten Sie auf die Einhaltung. Diese sollten Sie Art kennen: Fernsehen, Radio, Smartphone, Tablet, Computer fortlaufend der Entwicklung Ihrer Kinder anpassen. ■ Bildschirmmedien bei unter Dreijährigen besser vermeiden. sind gebräuchlich. ■ Für Kindergartenkinder gilt: Max. 30 Minuten pro Tag bzw. vier Stunden pro Woche. ■ Kurz vor dem Schlafengehen Bildschirmmedien vermeiden. ■ Nutzer Sie Apps zur Regelung/Einschränkung der Zeit am Für Ihr Kind ist es aber sehr wichtig, sich und die Welt aktiv beim Handy oder Tablet. Spielen mit Gleichaltrigen, in der Natur und im häuslichen Alltag kennenzulernen. In diesem Alter gilt: Spielen in Rollenspielen, Toben und Malen sind auch Lernen! Generell gilt, dass Bewegungszeit wichtiger ist als Medienzeit, dass das Smartphone auch kein „Babysitter“ ist und TV, PC und Spielkonsole nicht ins Kinderzimmer gehören. Sinnvoller Umgang mit Bildschirmmedien Weitere Infos unter ■ Sie sind das Vorbild – die Kinder orientieren sich an ➔ Tipps zu den medialen Lebenswelten von Ihrem Verhalten Kindergartenkindern, Landesmedienzentrum ■ Wählen Sie gemeinsam Sendungen aus, achten Sie www.lmz-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/ dabei auf altersentsprechende Inhalte Handouts/Kita-Broschuere-Onlineversion.pdf ■ Nutzen Sie das Internet gemeinsam 24 25
9 Zä hne put z en m i t KAI ZAHNGESUNDHEIT K I Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sind Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen und Leben, denn Zähne braucht Innenflächen man zum Abbeißen und Kauen, zur Lautbildung und zum Kauflächen Als Letztes werden die Sprechen. Auch für ein gutes Aussehen spielen sie eine Rolle. Als Erstes werden Innenflächen mit kleinen alle Kauflächen mit Drehbewegungen kurzen Hin- und Her- vom Zahnfleisch zum bewegungen geputzt Zahn gereinigt. A Wichtige Regeln für gesunde Zähne: ■ Morgens und abends nach Außenflächen dem Essen Zähne putzen. Auch Dann werden die Außenflächen mit kreisenden Bewegungen in der Grundschulzeit benötigt geputzt. Die Zähne liegen dabei aufeinander und es wird Ihr Kind Unterstützung bei der jeweils von der Mitte aus nach rechts und nach links geputzt. täglichen Zahnpflege. ■ Möglichst selten zuckerhaltige Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) www.kindergesundheit-info.de | Stand: Juni 2019 Nahrungsmittel und Getränke verzehren. ■ Fluoride anwenden (fluoridhalti- ge Zahnpasta, Fluoridsalz etc.) Weitere Infos unter ■ Zweimal jährlich zum Zahnarzt/ ➔ Deutsche Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege e.V. zur Zahnärztin gehen; dort www.daj.de werden die Zähne untersucht ➔ Informationsstelle für Kariesprophylaxe und man kann sich zu allen www.kariesvorbeugung.de Fragen beraten lassen. 26 27
10 ALLGEMEINE TIPPS Z U M G E S U N D E N A U F WA C H S E N Tag für Tag Kinder fühlen sich sicher und geborgen, wenn der Tag nach festen Strukturen abläuft. Feste Rituale wie ein gemeinsames Frühstück, Vorlesen am Abend und andere Gewohnheiten in der Familie tragen dazu bei. Ich und Du Kinder brauchen das „Nurfürdichdasein“ Gefühl. Kinder wollen ernst genommen werden. Sie sehen die Dinge oft mit kindlichen Augen. Aufgaben geben Nein heißt Nein Es ist sinnvoll, dass Kinder früh erfahren, dass sie nicht einfach nur Der Familienalltag fällt leichter, wenn Sie und Ihre Kinder regelmäßig da sind, sondern wichtige und geschätzte Familienmitglieder sind, miteinander sprechen. Die Kinder lernen viel über das Miteinander, die zum Zusammenleben beitragen. Ein solcher Beitrag kann zum wenn sie mit den Erwachsenen gemeinsam Regeln aufstellen dür- Beispiel sein, am Wochenende den Frühstückstisch zu decken. fen und sich alle an die Abmachungen halten. Wenn Sie Ihr Kind Kinder übernehmen gern Verantwortung und freuen sich, wenn loben oder kritisieren, helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie sich auf ein ihnen etwas zugetraut wird. Die Aufgaben, die Sie Ihren Kindern bestimmtes Verhalten des Kindes beziehen, und bei Ihren Aussagen verantworten können, hängen vom Alter und der Entwicklung des nicht im Allgemeinen bleiben. Nur wenn ein Kind nachvollziehen Einzelnen ab. kann, wofür genau es ein Lob oder Kritik erhält, wird es in die Lage versetzt, sein Verhalten anzupassen. Gefühle zulassen und ernst nehmen Dies ist die Voraussetzung, dass Ihr Kind sich seiner Gefühle be- wusst wird und auch die Gefühle der Anderen respektiert. 28 29
11 „Das kann ich alleine!“ Selbstständigkeit fördern, indem Sie Ihr Kind so viel wie möglich Beratungsstellen und Ansprechpartner selber machen und ausprobieren lassen. Akzeptieren Sie auch, wenn es Fehler macht und zeigen Sie Wege, wie man aus Fehlern im Landkreis Biberach lernen kann. Es gibt mehrere Frühberatungsstellen im Landkreis mit teils unterschied- lichen Schwerpunkten. In allen kann der Frühförderbedarf festgestellt Streiten und Versöhnen werde. Danach kann ggf. ein wöchentliches Angebot – oft nach einer Konfliktfähigkeit fördern durch das Zulassen von Streit und Aus- gewissen Wartezeit – erfolgen oder die Eltern erhalten Tipps und werden einandersetzungen, durch das Wahrnehmen und Annehmen von weitervermittelt. unterschiedlichen Bedürfnissen. Fantasie und Kreativität Frühberatungsstelle des Landkreises Biberach an der Indem Sie Ihr Kind in seinem Tun und Handeln bestärken und nicht Schwarzbachschule am erzielten Ergebnis messen, fördern Sie die Fantasie und Krea- für entwicklungsverzögerte, von Behinderung bedrohte oder behinderte tivität Ihres Kindes. Kinder Leipzigerstr. 17 | 88400 Biberach | Tel. 07351 3497-23 E-Mail: Fruehberatung.Bc@sbs-bc.de | Leitung: Herr Hohenberger Frühförder- und Beratungsstelle am Schulkindergarten des KBZO (Körperbehindertenzentrum) für körper- und mehrfachbehinderte Kinder, motorisch entwicklungs- verzögerte Kinder und solche mit Anfallsleiden oder einer chronischen Erkrankung Wilhelm-Leger-Str. 7 | 88400 Biberach | Tel: 07351 52-80967 mit Schulkindergarten vor Ort | Ansprechpartner in Biberach: Frau Gammel Homepage mit weiteren Ansprechpartnern an den Standorten: www.kbzo.de/Kinder_1-6_Jahre/Fruehfoerderung.php Sprachheil-Beratungsstelle an der Sprachheilschule Biberach für Kinder mit Sprachentwicklungsrückstand/Sprachauffälligkeiten Birkendorfer Str. 3 | 88400 Biberach | Tel. 07351 829330 E-Mail: sprachheilschule-biberach@zieglersche.de | Leitung: Frau Koczy 30 31
Frühberatungsstelle an der Pflugschule Frühberatung und sonderpädagogische Beratungsstelle an der (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Wielandschule Förderschwerpunkt Lernen) (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit für allgemein entwicklungsverzögerte Kinder Förderschwerpunkt Lernen) Wielandstr. 30 | 88400 Biberach | Tel. 07351 519624 für entwicklungsverzögerte Kinder Leitung: Frau Weintraut Rabenstr. 40 | 88471 Laupheim | Tel. 07392 9639319 E-Mail: pflugschule-foes@biberach-riss.de E-Mail: fruehberatung@wielandschule-laupheim.de | Leitung: Frau Römer Beratungsstelle an der Vinzenz-von-Paul-Schule Sonderpädagogische Beratungsstelle an der Rottumtal- Schule (Sonderpädagogisches Bildungs-und Beratungszentrum mit (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung) Förderschwerpunkt Lernen) Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten für entwicklungsverzögerte Kinder Elisabethweg 1 | 88477 Schönebürg (bei Schwendi) | Tel.07353 983750 Jahnstr. 4/1 | 88416 Ochsenhausen | Tel. 07352 4212 E-Mail: fruehberatung@vvps.de | Leitung: Herr Hegenauer E-Mail: sekretariat@rottumtalschule-ochsenhausen.de | Leitung: Frau Richter Frühberatungsstelle an der Illertalschule Psychologische Familien- und Lebensberatungsstelle der Caritas (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit bei Entwicklungsrückständen, Ängsten, Verhaltensauffälligkeiten der Förderschwerpunkt Lernen) Kinder (für Eltern/Kinder) für allgemein entwicklungsverzögerte Kinder Ehe-, Paar- und Lebensfragen, bei Problemen in Familie, Schule, Burgstr. 30 | 88450 Berkheim-Bonlanden (im Illertal) | Tel.07354 7144 Arbeitsplatz E-Mail: info@illertalschule.de | Leitung: Frau Göser Beratungsgespräche nach Telefonanmeldung in Bad Saulgau Telefon: 07351 8095–140 Frühberatung und sonderpädagogische Beratungsstelle an der Kolpingstr.43 | 88400 Biberach St. Gerhard Schule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen) Die Angaben sind Stand Oktober 2020. für allgemein entwicklungsverzögerte Kinder St. Gerhard Str. 1 | 88499 Riedlingen | Tel. 07371 923582 (Frühbera- Weitere Informationen zum Thema Frühförderung sowie den Wegweiser tungsstelle Riedlingen) | E-Mail: fruehberatung@gerhardschule.de Frühförderung Baden-Württemberg finden Sie auf der Seite des Sozial- ministeriums Baden-Württemberg. 32 33
Notizen Notizen
Mit freundlicher Unterstützung der Das schulärztliche Team des Kreisgesundheitsamtes Landkreis Biberach erreichen Sie unter der Telefonnummer: 07351 52-6151 Schulärzte/-innen: Dr. Katja Kohlsdorf, Dr. Milena Dettmer, Barbara Hummler, Simon Mannes Sozialmedizinische Assistentinnen: Maria Ruchti, Claudia Scherl, Heike Storrer, Ute Schlichthärle-Maschke, Dominika Franke Homepage: www.biberach.de/landratsamt/kreisgesundheitsamt/ kinder-und-jugendaerztlicher-gesundheitsdienst.html Landratsamt Biberach Kreisgesundheitsamt Rollinstr. 15 | 88400 Biberach www.biberach.de Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg Else-Josenhans-Straße 6 70173 Stuttgart www.sozialministerium-bw.de www.gesundheitsdialog-bw.de
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