Anlage I: Maßnahmenplan WRRL - Landschaftspflegerischer Begleitplan Nordheide - Landkreis Harburg

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Anlage I: Maßnahmenplan WRRL - Landschaftspflegerischer Begleitplan Nordheide - Landkreis Harburg
Landschaftspflegerischer Begleitplan Nordheide

                         Anlage I: Maßnahmenplan WRRL

            Auftraggeber:              HAMBURG WASSER
            Bearbeiter:                Dipl. Ing. agr. Manfred Bathke
                                       Dipl. Ing. Bärbel Diebel-Geries

            Datum:                     07.07.2017

Kirchberg 12 · 37130 Gleichen-Reinhausen · Telefon 05592 / 9276-0 · Fax 05592 / 9276-11 · goettingen@geries.de · www.geries.de
   Geschäftsführer Dr. Hartmut Geries · Registergericht Göttingen · HRB 2876 · Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige
                   Zweigstellen in Hess. Oldendorf · Gifhorn-Parsau · Bremervörde-Zeven · Elmshorn-Ellerhoop
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INHALTSVERZEICHNIS

1     Einleitung                                              1
2     Planungsgrundlagen                                      1
2.1     Planungsstand Gewässerallianz                         1
2.2     Gewässerentwicklungspläne                             2
2.2.1 Este                                                    2
2.2.2 Gewässerentwicklungsplan Nordbach und Osterbach         3
3     Maßnahmentypen                                          4
3.1     Strukturverbessernde Maßnahmen                        4
3.2     Anpflanzung von Ufergehölzen                          6
3.3     Herstellung der Durchgängigkeit                       6
4     Beschreibung der Gewässerabschnitte und der Maßnahmen   7
4.1     Übersicht                                             7
4.2     Este oberhalb von Welle                               9
4.3     Este zwischen Welle und Hoinkenbostel                 9
4.4     Handelohbach                                          10
4.5     Wehlener Moorbach                                     10
4.6     Reindorfer Bach / Seppenser Mühlbach                  10
4.7     Nordbach/Osterbach                                    11
4.8     Aubach oberhalb Einmündung Pferdebach                 11
5     Erfolgskontrollen                                       12
6     Zeitplan                                                13
7     Literatur                                               14
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VERZEICHNIS DER TABELLEN

Tabelle 1: Wirkungen auf Qualitätskomponenten durch die vorgesehenen
         Maßnahmen ................................................................................................... 7

                                     VERZEICHNIS DES ANHANGS

Anhang I: Maßnahmenblätter 1-10
Anhang II: Übersichtskarte im Maßstab 1:130.000
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1 Einleitung

Am 8. Juli 2015 hat das Büro Geries Ingenieure GmbH den Landschaftspflegerischen
Begleitplan (LBP) zum Wasserrechtsantrag für die Fassung Nordheide Ost und West
sowie die Fassung Schierhorn als Bestandteil des Wasserrechtsantrags übergeben.
Im LBP sind Kompensationsmaßnahmen und ergänzende vorsorgliche Maßnahmen
beschrieben.
Der vorliegende Maßnahmenplan WRRL beschreibt in Ergänzung zum LBP die Maß-
nahmen, die mit Blick auf die Einhaltung der Ziele der WRRL (Verschlechterungsver-
bot/Verbesserungsgebot) umgesetzt werden sollen. Es handelt sich um eine Konkreti-
sierung von Maßnahmen, die im LBP als „vorsorgliche Maßnahmen“ bereits skizziert
wurden.
Die vorgesehenen Maßnahmen, die hier konkretisiert werden sollen, ergeben sich aus
Kap. 11 der Umweltverträglichkeitsstudie. Sie sind in Tabelle 1 erneut dargestellt.

2 Planungsgrundlagen

Die Maßnahmen, mit denen dem Verbesserungsgebot nach WRRL entsprochen wer-
den soll, fügen sich in die bestehenden Planungen und Konzepte ein. Die Umsetzung
wird eng mit den zuständigen Institutionen, insbesondere dem Landkreis Harburg, den
Unterhaltungsverbänden sowie den Angelvereinen abgestimmt.
Nachfolgend werden für eine bessere Einordnung der vorgesehenen Maßnahmen eini-
ge Hinweise zu den vorliegenden Planungsgrundlagen gegeben.

2.1 Planungsstand Gewässerallianz

Im Bereich des Bearbeitungsgebietes 28 (Ilmenau-Seeve-Este) sind für die Unterhal-
tung der Gewässer 2. Ordnung, die das Rückgrat des „EU-Gewässernetzes“ bilden, im
Landkreis Harburg die Gewässer- und Landschaftspflegeverbände Este, Luhe und
Seeve zuständig. Diese Verbände gehören dem Kreisverband der Wasser- und Bo-
denverbände Harburg an. Dieser Verband hat gemeinsam mit dem Kreisverband Uel-
zen ein gemeinsames Konzept für die vom Land Niedersachsen vorgesehene intensi-
vere Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinien in diesen beiden Landkreisen entwickelt
und dazu einen gemeinsamen Förderantrag im Rahmen der Gewässerallianzen Nie-
dersachsen gestellt, der auch bewilligt worden ist. In den Jahren 2015 bis etwa Ende
2017 soll nun für das Gebiet der beiden Kreisverbände ein Umsetzungskonzept erar-
beitet und dieses in den Folgejahren gemeinsam mit den übrigen Akteuren auch um-
gesetzt werden.
Der vorliegende Maßnahmenplan wurde mit dem Kreisverband Harburg in den Grund-
zügen abgestimmt. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen erfolgt in enger fachli-
cher Abstimmung.
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2.2 Gewässerentwicklungspläne

Eine wichtige Grundlage für die Maßnahmenumsetzung stellen Gewässerentwick-
lungspläne dar. Hierbei handelt es sich um verortete handlungs- und maßnahmenori-
entierte Fachplanungen von Wasserwirtschaft und Naturschutz unter Beteiligung der
Landwirtschaft und weiteren Beteiligten. Solche Fachplanungen liegen für die Este und
den Nordbach vor. Wichtige Aussagen dieser Fachplanungen werden daher nachfol-
gend auszugsweise wiedergegeben.

2.2.1 Este

Im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplanes für den Naturraum Este
(PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE UND UMWELT NORD, 1999) werden die folgenden über-
geordneten Zielvorstellungen für den Fließgewässerbereich formuliert:
    Förderung der charakteristischen Arten und Lebensgemeinschaften,
    Wiederherstellung der fließgewässertypischen Substrate und Strukturen sowie der
    charakteristischen Eigendynamik,
    Durchgängigkeit für aquatische / limnische Organismen,
    Minimierung der Nähr-, Schad- und Feststoff-(Sand-) einträge in die Fließgewäs-
    ser,
    Gewährleistung der charakteristischen Temperaturverhältnisse sowie einer natur-
    raumtypischen Wasserführung.

Eine wesentliche Forderung ist die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit
wasserbaulicher Anlagen, etwa durch den Rückbau von Wehren oder die Schaffung
von Umflutern.
Bezüglich des Stauteiches bei Cordshagen wird vorgeschlagen, durch einen Rückbau
die Funktion des Teiches aufzugeben und diesen der Sukzession zu überlassen.
Das Maßnahmenkonzept sieht u.a. folgende Maßnahmen für die beiden oberen Este-
abschnitte vor:

Este-Abschnitt 1: Ehrhorn bis Cordshagen
    Entwicklung naturnaher Biotopstrukturen entlang des Gewässers (Einrichtung von
    Randstreifen von 20 m beidseits der Este in den Abschnitten 1-5),
    Umwandlung intensiver Nutzungsformen in eine extensive Nutzung,
    Umgestaltung von Verrohrungen und Durchlassbauwerken.

Este-Abschnitt 2: Cordshagen bis Welle
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    Kurzfristige Schaffung von Gewässerrandstreifen von mindestens 5 m Breite als
    vorbereitende Maßnahme für die Entwicklung naturnaher Biotopstrukturen,
    in Teilbereichen Ergänzung des spontanen Gehölzaufwuchses durch Pflanzungen
    von Erlen in der Mittelwasserlinie,
    Aufgabe der Nutzung der beiden durchflossenen Teichanlagen,
    Umgestaltung von Verrohrungen und Durchlassbauwerken.
Die im Gewässerentwicklungsplan genannten Maßnahmen wurden teilweise bereits
umgesetzt (z.B. Umgestaltung des Durchlasses an der Kreisstraße zwischen Welle
und Handeloh).

2.2.2 Gewässerentwicklungsplan Nordbach und Osterbach

Der Nordbach ist unterhalb der Mündung des Osterbaches Gewässer II. Ordnung.
Erst ab hier ist der Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Luhe für die Unter-
haltung zuständig.
Für das Gewässersystem von Nordbach und Osterbach (inkl. des Tiefentalbaches)
liegt ein Gewässerentwicklungsplan aus dem Jahre 2003 vor (HEUER-JUNGEMANN,
2003). Unter Berücksichtigung des Leitbildes und der Bestandsdaten wurden folgende
Entwicklungsziele für die drei genannten Gewässer erarbeitet:
    bachtypische Wasserführung,
    stabile strukturreiche Sohle mit ortstypischer Lage und Korngrößenverteilung,
    durchgehendes Lückensystem sowie Totholz und Erlenwurzeln,
    strukturreiche Bachufer mit standorttypischem Gehölzbewuchs in der Mittelwasser-
    linie,
    Beschattung der Bäche durch standorttypischen Gehölzbewuchs,
    eigendynamische Entwicklung des Bachlaufes,
    standorttypische Wiedervernässung des Talraumes,
    Nutzung im Planungsraum: beidseitig mindestens je fünf Meter ungenutzter Rand-
    streifen mit eigendynamischer Vegetationsentwicklung, außerhalb der Randstrei-
    fen extensive Nutzung, Sukzessionsflächen oder typischer Baumbestand auf ver-
    fügbaren Flächen,
    Minimierung punktueller bzw. diffuser Stoffeinträge, mineralisch oder organisch, in
    den Bach,
    naturschonende Gewässerunterhaltung.

Es wurde eine Vielzahl von möglichen umsetzbaren Maßnahmen zur Verbesserung
der gewässerökologischen Situation formuliert, die sich zunächst nicht an der tatsächli-
chen Umsetzbarkeit (Flächenverfügbarkeit, Zustimmung der Eigentümer) orientieren.
Es wurde die Empfehlung formuliert, dass beim Osterbach und beim Tiefentalbach
die Maßnahmen generell mit hoher Priorität umzusetzen sind, weil hier ein wesentli-
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ches Wiederbesiedlungspotenzial vorhanden ist. Demgegenüber sollten die Maßnah-
men beim Nordbach erst ab dem Abschnitt 7 (genau westlich von Eyendorf) vorrangig
bearbeitet werden, da ab hier ein hoher Grundwasserzustrom stattfindet und ein Sei-
tenbach einmündet, dem ein hohes Wiederbesiedlungspotenzial der Fließgewässer-
fauna zugeordnet wurde. Oberhalb sollten die Maßnahmen mit untergeordneter Priori-
tät umgesetzt werden.
Nach Auskunft des Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverbandes Luhe konnten
bisher nur einzelne der empfohlenen Maßnahmen umgesetzt werden.

3 Maßnahmentypen

Die vorgesehenen Maßnahmen werden nachfolgend allgemein beschrieben. Der tat-
sächlich vorgesehene Maßnahmenumfang ist den Maßnahmenblättern 1-10 im An-
hang zu entnehmen.

3.1 Strukturverbessernde Maßnahmen

Im Folgenden werden verschiedene Maßnahmen beschrieben, die zu einer Verbesse-
rung der Besiedlungs- und Reproduktionsmöglichkeiten der Fischfauna oder des Mak-
rozoobenthos beitragen. Dabei ist nicht jede Maßnahme für jeden Bach geeignet. In
Bereichen mit naturnahen Strukturen und weitgehend typspezifischer Besiedlung wie
z.B. im Bereich der oberen Seeve oder im Unterlauf des Wehlener Moorbaches sind
keine Maßnahmen erforderlich, in anderen Abschnitten wie oberer Aubach oder Nord-
bach bilden alle vorgeschlagenen Maßnahmen zusammen einen ausreichenden Rah-
men, um die ökologischen Ziele zu erreichen.
Die nachfolgende Beschreibung erfolgt in Anlehnung an die Fachgutachten von BÜRO
NEUMANN (2014) und BBS GREUNER-PÖNICKE (2014).

Folgende Maßnahmentypen werden umgesetzt:

Gewässer verschwenken
Das Gewässer wird streckenweise verlagert. Die Ableitung erfolgte über eine Kies-
schwelle, die eine Strukturbereicherung darstellt und die für deutlich verbesserte Strö-
mungsvielfalt sorgt. Dies setzt sich in der nachfolgenden Verschwenkung fort, am
Prallhang stellt sich eine verstärkte, am Gleithang eine z.T. rückläufige Strömung ein.
Als Folge werden die Substrate deutlich vielfältiger. Davon profitieren sowohl Fische
als auch die Makrozoobenthosfauna, die sich entsprechend der Strömungspräferenz
einstellen kann. Weiterhin wird der einseitig abgegrabene Boden als Berme auf der
anderen Seite eingebaut. Hier kann sich eine standortgerechte Vegetation ansiedeln.
Dies wird in einem Abschnitt des Nordbachs südlich von Salzhausen umgesetzt.

Einbau von Strömungslenkern
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In den Gewässerquerschnitt hineinragende Strukturen wie Wurzelstubben, quer einge-
baute Stämme oder Kiesbuhnen engen den Gewässerquerschnitt ein und erhöhen
Strömungsdiversität, Breiten- und Tiefenvarianz. Für die Makrozoobenthosfauna wird
die Substratvielfalt erhöht, Fische können sich in den Strömungsschatten oder zwi-
schen die Äste zurückziehen.
Dies ist als ergänzende Maßnahmen an allen Bachabschnitten vorgesehen, an denen
dies ohne Behinderung des Abflusses möglich ist.

Einbringen von Kiesdepots und Störsteinen
An unterschiedlichen Stellen im Gewässer werden Kiesdepots zur eigendynamischen
Verteilung angelegt. Der Eintrag von Kies führt zu einer höheren Substratvielfalt der
vorher fast durchgängig sandigen Sohle und damit zur Verbesserung der Lebensraum-
situation für Wirbellose (Makrozoobenthos) und Fische.
Es wird in erster Linie Laichsubstrat (2/32 mm und 80/300 mm) eingebracht. Das Mate-
rial kann hierbei in Form von Depots von 3-7 Tonnen wechselseitig am Gewässerrand
eingebracht werden oder aber in einer Stärke von 10-15 cm auf der gesamten Sohle.
Hierdurch wird das Bachbett leicht angehoben sowie der Bachlauf sowohl eingeengt
als auch gleichzeitig verlängert. Das Einbringen von Kiesdepots ist nur dort sinnvoll, wo
eine ausreichende Abflussmenge und Abflussdynamik gegeben sind.
Daneben erfolgt auch das Einbringen größerer Störsteine mit einem Durchmesser
>50 cm. Hierdurch wird ebenfalls der Bachlauf eingeengt und die Vielfalt der Strö-
mungsbedingungen erhöht.
Das Einbringen von Kiesschüttungen und Störsteinen wird so durchgeführt, dass nur
ein Einfluss auf das Niedrig- und Mittelwasserprofil besteht, das Abflussregime bei
Hochwasser aber nicht gefährdet wird.
Dies ist die für die Strukturverbesserung entscheidende Maßnahme. Sie wird in jeweils
leicht angepasster Form an allen Bachläufen umgesetzt.

Anlage eines Gewässerrandstreifens
Auf einzelnen von HWW gesicherten Flächen werden im Bereich von landwirtschaftlich
bewirtschafteten Flächen ungenutzte bzw. extensiv gepflegte Entwicklungsstreifen von
mindestens 10 m Breite entlang der Böschungsoberkante angelegt. In diesen Berei-
chen ist eine (eingeschränkte) eigendynamische Entwicklung möglich. Gleichzeitig
werden die Stoffeinträge aus den angrenzenden Flächen reduziert. Dies verbessert die
die Lebensbedingungen sowohl für Fische als auch für Makrozoobenthos.
Diese Maßnahme wird am Aubach, am Wehlener Moorbach sowie am Nordbach um-
gesetzt.

Uferaufweitungen
Dort, wo ein ausreichend breiter Randstreifen die Möglichkeit zu einer eigendynami-
schen Entwicklung bietet, werden punktuell Uferaufweitungen angelegt. Durch die Ent-
fernung der obersten Vegetationsschicht wird die natürliche Gehölzansamung unter-
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stützt. Der durch die Aufweitungen vergrößerte Querschnitt wird durch Einbringen von
Kies auf der gegenüberliegenden Seite ausgeglichen. Hiervon profitieren sowohl die
Makrophyten als auch die Fische und das Makrozoobenthos.
Diese Maßnahme wird am Nordbach und am Wehlener Moorbach umgesetzt.

Generell sind für die ausgewählten Gewässerstrecken, die überwiegend ein einförmig
sandiges Sohlsubstrat aufweisen, Maßnahmen zur Verbesserung der Sohlstrukturen
vorgesehen (Kiesschüttungen). Dies betrifft insbesondere Seppenser Mühlbach,
Handelohbach und Aubach.
Einzelne Bereiche, in denen die intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an die Ge-
wässerböschung heranreicht, werden in eine extensivere Nutzung überführt. Dies ist
an Wehlener Moorbach sowie am Nordbach vorgesehen.

Wie oben bereits erwähnt ist die Umsetzung der Maßnahmen nur in enger Abstimmung
mit den Flächeneigentümern und den oben genannten Akteuren durchzuführen. Es ist
daher die Etablierung eines begleitenden bzw. beratenden Gremiums vorgesehen, in
dem die verschiedenen Akteure vertreten sind (Landkreis, Naturschutzverbände, An-
gelvereine, Unterhaltungsverbände, Landwirtschaft).

3.2 Anpflanzung von Ufergehölzen

An der Uferlinie weitgehend unbeschatteter Bäche (z. B. Aubach) ist standortgerechtes
Ufergehölz (u.a. Erlen) zu pflanzen. Es sind offene, unbefestigte Bereiche für Verände-
rungen der derzeitigen Uferlinie zu erhalten.
Ufergehölzpflanzungen führen auf Dauer zu einer Beschattung des Gewässers und
somit zu einer Senkung der Wassertemperatur. Sie verhindern außerdem übermäßiges
Makrophytenwachstum und damit Krautstau. Erlenwurzeln, Totholz und Falllaub stellen
wichtige Habitatstrukturen dar. Die Anpflanzung von Ufergehölzen verbessert die ver-
bessert die Lebensbedingungen sowohl für Fische als auch für Makrozoobenthos.
Diese Maßnahme wird insbesondere am Aubach sowie am Nordbach umgesetzt.

3.3 Herstellung der Durchgängigkeit

Generell ist die Durchgängigkeit der Gewässer für die Besiedlung durch die Fischfau-
na von herausragender Bedeutung. Vielen Fischarten wird bei mangelnder Durchgän-
gigkeit die Möglichkeit genommen, geeignete Substrate zum Laichen aufzusuchen, die
Nahrungs- bzw. Winterungsplätze zu erreichen oder aber neue bzw. verlorengegange-
ne Lebensräume zum Beispiel nach Hochwasserereignissen (wieder) zu besiedeln
(Kompensationswanderung). Letztendlich kann sich der Faktor mangelnde longitudina-
le Durchgängigkeit auf manche Arten bestandsmindernd auswirken oder im Extremfall
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auch zum Erlöschen eines Bestandes führen. Dementsprechend steht die Herstellung
der Durchgängigkeit bei der Maßnahmenplanung zur Umsetzung der WRRL häufig im
Vordergrund. Auch das Makrozoobenthos profitiert von der Wiederherstellung der öko-
logischen Durchgängigkeit.
Allerdings waren im Rahmen dieses Verfahrens zunächst in erster Linie strukturver-
bessernde Maßnahmen vorzusehen, um einen funktionalen Ausgleich für Abflussredu-
zierungen in einzelnen Bereichen herzustellen. Maßnahmen zur Wiederherstellung der
Durchgängigkeit tragen aber natürlich auch zu verbesserten ökologischen Bedingun-
gen und besseren Überlebensbedingungen der Lebensgemeinschaften bei. In einem
Einzelfall werden daher auch solche Maßnahmen mit umgesetzt (Herstellung der
Durchgängigkeit an der Abflussmessstelle am Nordbach bei Salzhausen).

4 Beschreibung der Gewässerabschnitte und der Maßnahmen

4.1 Übersicht

In Tabelle 1 sind in einer Übersicht die von HWW vorgesehenen Maßnahmen an den
betroffenen Gewässern dargestellt. Es stehen an allen relevanten Gewässern struktur-
verbessernde Maßnahmen im Vordergrund.
Die Maßnahmen sind in den Maßnahmenblättern 1 bis 10 im Detail beschrieben. In der
folgenden Tabelle werden die Maßnahmenblätter den relevanten Gewässerabschnitten
bzw. den Wasserkörpern zugeordnet. Daneben erfolgt eine Bewertung hinsichtlich des
zu erwartenden Wirkbereiches nach den Qualitätskomponenten der WRRL.

Tabelle 1: Wirkungen auf Qualitätskomponenten durch die vorgesehenen Maß-
           nahmen
 Wasserkör-                                             Positive Wirkung auf Qualitäts-
 per                                                             komponenten
                                                         Fische       Makro-      Mak-    Maßnah-
                                                                       ro-       rophy-    nah-
 WK           Maßnahmen
                                                                      zoobe        ten    menblatt
                                                                      nthos
 WK 28076     Este Oberlauf
              Strukturverbessernde      Maßnahmen,          x             x                  1
              Strecke 1 km, Einbringen von Kiesschüt-
              tungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32
              mm, 20% 80-300 mm)*
 WK 28077     Este zwischen Welle und Hoinkenbos-
              tel
              Strukturverbessernde      Maßnahmen,          x             x                  2
              Strecke 1 km, Einbringen von Kiesschüt-
              tungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32
              mm, 20% 80-300 mm)*
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WK 28072   Handelohbach (WK Seeve, Oberlauf mit
           Nebengewässern)
           Strukturverbessernde        Maßnahmen,      x        x          3
           Strecke 0,5 km, Einbringen von Kiesschüt-
           tungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32
           mm, 20% 80-300 mm)*
WK 28072   Wehlener Moorbach
           Strukturverbessernde Maßnahmen am           x        x          4
           Oberlauf des Wehlener Moorbaches west-
           lich von Wesel, Strecke 1 km, Einbringen
           von Kiesschüttungen und Laichbetten
           (Kies 80% 2-32 mm, 20% 80-300 mm)*,
           Einrichtung eines Randstreifens von 10 m
           Breite auf einer Länge von ca. 400 m mit
           abschnittsweiser     Bepflanzung,    hier
           Uferaufweitungen
           Verringerung des Nährstoff- und Sedi-                           5
           menteintrags durch Umwandlung von
           Acker in Grünland in einem Quellbereich
           am Oberlauf des Wehlener Moorbaches
           bei Wesel (ca. 1,0 ha)
WK 28071   Reindorfer Bach (Seppenser Mühlbach)
           Strukturverbessernde      Maßnahmen,        x        x          6
           Strecke 1 km, Einbringen von Kiesschüt-
           tungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32
           mm, 20% 80-300 mm)
WK 28019   Nordbach oberhalb Salzhausen und
           Osterbach
           Strukturverbessernde        Maßnahmen,      x        x   x      7
           Strecke 0,5 km: Einbringen von Kiesschüt-
           tungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32
           mm, 20% 80-300 mm), etwa 3 Kiesschüt-
           tungen à 2 t auf 100 m, 8 Uferaufweitun-
           gen, Rückbau von Sohlbefestigungen auf
           50 m.
           Herstellung der Durchgängigkeit im Be-                          8
           reich der Abflussmessstelle Nordbach
           (Station 3+480 bis 3+430) an der Brücke
           der Kreisstraße (siehe GEPL Nordbach),
           weitere strukturverbessernde Maßnahmen
           auf ca. 300 m, Einbringen von Kiesschüt-
           tungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32
           mm, 20% 80-300 mm), Einbringen von
           Störsteinen (50-100 cm), etwa 5 Kies-
           schüttungen à 3 t auf 100 m, 2 Ver-
           schwenkungen des Gewässerlaufes zur
           Laufverlängerung, 8 Uferaufweitungen.
WK 28018   Aubach oberhalb Einmündung Pferde-          x        x   x
           bach
           Strukturverbessernde Maßnahmen, Ge-         x        x          9
           samtstrecke 2 km, Einbringen von Kies-
           schüttungen und Laichbetten (Kies 80% 2-
           32 mm, 20% 80-300 mm), Anpflanzung
           von Ufergehölzen an unbeschatteten Ge-
           wässerabschnitten mit Erlen, Strecke 0,5
           km
           Verringerung von Sand- und Nährstof-        x        x          10
           feinträgen durch Umwandlung einer di-
           rekt an den Aubach angrenzenden Acker-
           fläche in Grünland (2,4 ha), Einrichtung
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                    SEITE 9
                                    HAMBURG W ASSER

             eines Randstreifens ohne Düngung mit
             extensiver Nutzung (10 m)

* Nach Empfehlungen „Leitfaden Maßnahmenplanung Oberflächengewässer, Teil A Fließge-
wässer-Hydromorphologie (NLWKN, 2008)

Nachfolgend werden weitere Hinweise zu den zu bearbeitenden Gewässerabschnitten
gegeben.

4.2 Este oberhalb von Welle

Der sich an die Quelle anschließende Oberlauf der Este zwischen Ehrhorn und
Cordshagen ist weitgehend künstlich angelegt beziehungsweise durch Begradigung
und Vertiefung stark überprägt. Ein ursprünglich vorhandenes teilweise dichtendes na-
türliches Bett wurde dabei ausgeräumt. Entlang dieses Verlaufes bis südlich Cordsha-
gen herrschen influente Verhältnisse. Die Este führt dort nur episodisch bei extrem ho-
hen Grundwasserständen oder nach sehr starken Niederschlägen Wasser. Erst südlich
von Cordshagen führt die Este kontinuierlich Wasser. Durch die Grundwasserabsen-
kung ist dieser Punkt derzeit um einige 100 m nach Norden in Richtung auf den Fisch-
teich südöstlich von Welle verlagert, der auch den Beginn des FFH-Gebietes Nr. 36
„Este, Bötersheimer Heide, Glüsinger Bruch und Osterbruch“ markiert.
Am Oberlauf der Este werden große Bereiche als Grünland genutzt, die z. T. bis an die
Gewässerkante heranreichen. Zudem zeigt die sandige bis schlammige Sohle, dass
bereits hier ein deutlicher Sandeintrag zu verzeichnen ist. Die größeren Gehölzbestän-
de bestehen meist aus Erlen- oder Birken-Bruchwaldgesellschaften unterschiedlicher
Ausprägungen. Auf den nährstoffärmeren Standorten herrschen Birken-Moorwälder
bzw. deren Degenerationsstadien vor. Der Betrachtungsraum ist in großen Teilen als
hydrologisch sehr stark beeinträchtigt anzusehen.

4.3 Este zwischen Welle und Hoinkenbostel

Der Oberlauf der Este ist bis zum Glüsinger Holz überwiegend gradlinig ausgebaut. In
diesem Bereich werden die Ufer bis Hoinkenbostel nur vereinzelt von jungen Erlen o-
der durch einseitige und lückenhafte Ufergehölzstreifen gesäumt. Im weiteren Verlauf
bis unterhalb von Hollenstedt hat sich streckenweise eine naturbelassene schlängeln-
de Linienführung erhalten.
Die Gewässersohle der Este ist überwiegend sandig, nur stellenweise finden sich auch
kiesige Bereiche. Schlammige Substrate beschränken sich im Wesentlichen auf die
Uferzonen.
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                  SEITE 10
                                    HAMBURG W ASSER

Vorrangig ist die Durchgängigkeit herzustellen und der übermäßige Sandtrieb in der
Este zu beseitigen. Das Einbringen von Kies und Totholz als Laichsubstrat für die Fi-
sche hat entscheidende Bedeutung zur Aufwertung des aquatischen Systems.

4.4 Handelohbach

Der Handelohbach wurde 2011 im Rahmen der Kartierung zum Landschaftsrahmen-
plan auf gesamter Strecke als „naturnaher Bach“ (Wertstufe V; geschütztes Biotop)
eingestuft. Dies ergibt sich aus der Lage in einem fast ausschließlich grünlandwirt-
schaftlich genutzten Talraum. Die Gewässerstruktur ist indes hier wie auch an vielen
anderen Gewässern in der Nordheide durch ein überwiegend sandiges Sohlsubstrat
gekennzeichnet. Detaillierte Kartierungen oder Gewässerentwicklungskonzepte liegen
nicht vor. Hier ist die Verbesserung der Sohlstrukturen durch das Einbringen von Kies-
schüttungen sowie die abschnittsweise Uferbepflanzung vorgesehen.

4.5 Wehlener Moorbach

Der unterste Abschnitt des Bachtales bei Inzmühlen sowie auch der Quellbereich süd-
lich von Wesel befinden sich im Eigentum des Vereins Naturschutzpark. Hier wurden in
den vergangenen Jahren bereits verschiedene Maßnahmen zur Stabilisierung der Ge-
wässerökologie durchgeführt. Es konnten u. a. einzelne Strömungshindernisse besei-
tigt werden, die die Eintiefung der Sohle förderten. Im Rahmen des Naturschutzgroß-
projektes konnte der Wasserstand des Bachlaufes um mehrere Dezimeter angehoben
werden. In einzelnen Abschnitten, in denen strukturverbessernde Maßnahmen umge-
setzt wurden, erscheint der Wehlener Moorbach heute relativ naturnah.
Anknüpfend an die Maßnahmen des VNP soll durch die Umwandlung von Acker in
Grünland an einem Seitenarm der Sand- und Nährstoffeintrag in den Wehlener Moor-
bach verringert werden. Am Wehlener Moorbach direkt wird auf einer Ackerfläche ein
10 m breiter Gewässerrandstreifen auf einer Länge von ca. 500 m eingerichtet. Neben
einer abschnittsweisen Bepflanzung werden hier strukturverbessernde Maßnahmen
(Kiesschüttungen, Laichbetten, Einbau von Totholz) umgesetzt.

4.6 Reindorfer Bach / Seppenser Mühlbach

Der Reindorfer Bach entspringt oberhalb von Reindorf. Gemeinsam mit dem Stein-
bach, der aus dem Stadtgebiet von Buchholz kommt, bildet er den Seppenser Mühl-
bach. Der Seppenser Mühlbach ist etwa 13,7 km lang und mündet linksseitig bei
Thelstorf in die Seeve. Kurz vor Einmündung in die Seeve durchfließt er den Seppen-
ser Mühlenteich. Besonders der Oberlauf des Seppenser Baches ist durch Nährstoff-
und Sedimenteinträge, Begradigung und Uferbefestigung stärker belastet. Er ist als
stark veränderter Wasserkörper ausgewiesen (HMWB).
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                   SEITE 11
                                    HAMBURG W ASSER

Der Verein „Seevefreunde Nordheide e.V.“ (SNH) hat hier im Jahr 2014 bereits Rena-
turierungmaßnahmen auf einer Länge von etwa 500 m vorgenommen. Es wurden
20 Strömungslenker, 5 Laichbetten, eine Rausche und eine Strömungsverengung ge-
baut. Insgesamt wurden etwa 90 t Kies und Steine eingebaut.
An diese erfolgreichen Renaturierungsmaßnahmen soll angeknüpft werden.

4.7 Nordbach/Osterbach

Der Nordbach beginnt in der Ortslage Lübberstedt und verläuft in östliche Richtung bis
zur Einmündung in die Luhe bei Luhmühlen. Erst Unterhalb der Einmündung des
Osterbaches ist der Nordbach Gewässer 2. Ordnung.
Im Rahmen des Gewässerentwicklungsplanes (GEPL) wird der Nordbach in 16 Ab-
schnitte eingeteilt, diese Einteilung ist Grundlage für die Maßnahmenplanung.
Der gesamte Verlauf des Nordbaches unterhalb von Lübberstedt wird nach dem GEPl
als unbefriedigend eingestuft. Der Verlauf ist weitgehend begradigt, die Sohlen- und
Uferstrukturen weichen stark vom Leitbild ab, es treten unnatürlich hohe Abflussspitzen
auf und es wird sehr viel Eisenocker eingetragen. Randstreifen fehlen weitgehend und
es sind eine Vielzahl von Sohlenbauwerken vorhanden, die ein Wanderhindernis dar-
stellen.
Durch Schaffung von Strukturen im Gewässer, die Beseitigung von Querbauwerken,
die Anlage von Randstreifen mit Zulassung von Gehölzwachstum an den Ufern soll
daher eine Aufwertung erfolgen (vgl. Heuer-Jungemann, 2003).
Direkt am/im Nordbach werden strukturverbessernde Maßnahmen umgesetzt (Einbrin-
gen von Kiesschüttungen und Totholz). Ein längerer Abschnitt östlich der Straßenbrü-
cke bei Salzhausen soll naturnah gestaltet werden.

4.8 Aubach oberhalb Einmündung Pferdebach

Der Aubach entspringt mit zwei Quellarmen südwestlich von Garlstorf im Garlstorfer
Wald. Bei Luhdorf mündet das Gewässer linksseitig in die Luhe.
Während die unmittelbaren Quellgebiete im Waldbereich noch in einem naturnahen
Zustand sind, ist der Aubach im übrigen Verlauf ausgebaut und begradigt. Das Gewäs-
ser durchfließt neben mehreren Ortschaften vornehmlich Grünland und ist nur punktu-
ell völlig beschattet. Streckenweise findet sich auch bachbegleitendes Ufergehölz. Die
Oberläufe beider Zuflüsse sind nur gering belastet (Güteklasse I-II). In Garlstorf ver-
schlechtert sich die Wasserqualität dann zur Güteklasse II-III (kritisch belastet).
Das Sohlsubstrat des Aubaches besteht überwiegend aus Sand, Kies und Steine sind
nur lokal auf einer kurzen Fließstrecke vorhanden. Die Fischfauna ist durch natürlich
reproduzierende Bestände der Arten Bachneunauge und Dreistachliger Stichling ge-
kennzeichnet. Die Bachforelle hingegen bildet in diesem Bereich keinen natürlich re-
produzierenden Bestand aus (Mangel an Laichhabitaten) und wandert vermutlich spo-
radisch zu (Neumann, 2014).
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                    SEITE 12
                                    HAMBURG W ASSER

Nach den vorliegenden Modellergebnissen ist der Aubach über den gesamten Ab-
schnitt von Garlstorf bis zur Einmündung des Pferdebaches in besonderem Maße von
einer Reduktion des Basisabflusses betroffen. Auch wenn direkte Wirkungen auf Fisch-
fauna und Makrozoobenthos bisher nicht beobachtet werden konnten, sollen hier Maß-
nahmen zur Stabilisierung der Gewässerökologie umgesetzt werden.
Strukturanreichernde Maßnahmen werden abschnittsweise im Verlauf des Aubachs
zwischen Garlstorf und der Einmündung des Pferdebachs bei Tangendorf umgesetzt.
Die Umwandlung einer Ackerfläche, die direkt bis an die Grabenböschung heranreich-
te, in extensiv zu nutzendes Grünland, erfolgt im Bereich südlich von Toppenstedt.

5 Erfolgskontrollen

Bei den oben beschriebenen Maßnahmen handelt es sich um erprobte und bewährte
Maßnahmen, deren Wirksamkeit durch zahlreiche Untersuchungen an verschiedenen
Gewässertypen hinreichend belegt ist. Dennoch sollen an einzelnen Gewässern Er-
folgskontrollen durchgeführt werden. Derartige Erfolgskontrollen verfolgen das Ziel, die
Wirkungen der an einzelnen Gewässerabschnitten umgesetzten strukturverbessernden
Maßnahmen zu dokumentieren und ggf. Empfehlungen für Modifizierungen der zukünf-
tigen Maßnahmenumsetzung vorzuschlagen. Der Umfang der jeweiligen Erfolgskon-
trollen wird spezifisch für die einzelnen Gewässerabschnitte in Abstimmung mit den
Gewässerunterhaltungsverbänden, dem GLD und dem Landkreis festgelegt.
Nach gegenwärtigem Planungsstand sollen insbesondere Elektrobefischungen durch-
geführt werden. Folgende Messstellen sollen hierbei berücksichtigt werden:

─      Este: Welle (stromab),
─      Este: Langeloh,
─      Seeve: Holm,
─      Aubach: Toppenstedt,
─      Nordbach: Salzhausen,
─      Seppenser Mühlbach.

Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt bzw.- sättigung, pH-Wert und elektrische Leitfä-
higkeit werden zum Zeitpunkt der Befischung an der jeweiligen Position mit gemessen.
Die Auswahl der Befischungsstrecken und deren Messstellen-Bezeichnung orientiert
sich an den früheren Befischungen (vgl. HOZAK & MEYER 2005) und wird im Vorwege
mit dem LAVES (L. MEYER 2013) nochmals abgestimmt. Anfangs- und Endpunkt der je-
weiligen Befischungsstrecke werden mittels GPS ermittelt.
Die Ergebnisse werden dem LAVES sowie dem GLD zur Verfügung gestellt.
Befischungen sind zu folgenden Zeitpunkten vorgesehen:
    ─ 2018 (vor Beginn der Maßnahmenumsetzung),
    ─ 2022 (2 Jahre nach Maßnahmenumsetzung),
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                                   HAMBURG W ASSER

   ─ 2025 (5 Jahre nach Maßnahmenumsetzung).

Bezüglich des Makrozoobenthos und der Diatomeen sowie der Makrophyten können
die Untersuchungen zur Beweissicherung (siehe Beweissicherungsplan; wird derzeit
überarbeitet) auch für das Wirkungsmonitoring genutzt werden, da dort alle relevanten
Gewässerabschnitte auch mit einer Probenahmestelle belegt sind. Zusätzliche Unter-
suchungen sind nicht erforderlich.

6 Zeitplan

Die Maßnahmenumsetzung erfolgt in den Jahren 2018 bis 2020. Die folgende Abbil-
dung gibt einen Überblick.

wird nach weiterer Abstimmung ergänzt
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                SEITE 14
                                   HAMBURG W ASSER

7 Literatur

BBS BÜRO GREUNER-PÖNICKE (2013): Wasserrechtliches Bewilligungsverfahren Was-
     serwerk Nordheide. Untersuchungen des Makrozoobenthos in den Fließgewäs-
     sern Este, Seeve, Weseler Bach, Schmale Aue, Nordbach, Aubach. Gutachten
     für Geries Ingenieure GmbH, Gleichen-Reinhausen
DALWIGK, H-B. & M. KÄMMEREIT (2000): Wasserwerk Nordheide. Fischereiliche Beweis-
      sicherung Bericht über die Jahre 1974 bis 1999. NLÖ Dez. Binnenfischerei.
HEUER-JUNGEMANN (2003): Gewässerentwicklungsplan Nordbach und Osterbach, Gut-
      achten im Auftrag des Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverbandes Luhe,
      50 S.
HOZAK & MEYER (2005): Wasserwerk Nordheide, Fischereiliche Beweissicherung 2005,
      im Auftrag der Hamburger Wasserwerke, unveröffentlicht
KOHLA, U. (2007): Wasserwerk Nordheide. Fischereiliche Beweissicherung 2007. Be-
      richt für die Wasserwerke Hamburg GmbH 20 S.
LAVES (2008): Vorläufige Rote Liste der Fische, Neunaugen und Krebse in Niedersa-
      chesen (Stand 2008), unveröff.
MEYER, L. (2013): Übermittlung der Lage (Koordinaten) und Bezeichnung der zu befi-
      schenden Gewässerstrecken im Rahmen der fischereilichen Beweissicherung
      2013 (per Email)
MEIER,    C. et al., 2006: Methodisches       Handbuch     Fließgewässerbewertung;
         www.Fliessgewaesserbewertung.de
MOSCH, E. (Bearb.) 2008 Fischfaunistische Referenzerstellung und Bewertung der nie-
     dersächsischen Fließgewässer vor dem Hintergrund der EG Wasserrahmen-
     richtlinie (Zwischenbericht Stand: Januar 2008). Bericht des Niedersächsischen
     Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) De-
     zernat Binnenfischerei – Fischereikundlicher Dienst.
NEUMANN (2014): Untersuchungen der Fischfauna in den Fließgewässern Este, See-
    ve, Weseler Bach, Schmale Aue, Nordbach und Aubach, Gutachten im Auftrag
    der HWW, unveröffentlicht
NLWKN (2008): Leitfaden Maßnahmenplanung Oberflächengewässer, Teil A Fließge-
    wässer-Hydromorphologie
PLANUNGSGRUPPE ÖKOLOGIE UND UMWELT NORD (1999): Pflege- und Entwicklungsplan
      für den Naturraum Este; Gutachten im Auftrag des Landkreises Harburg, Untere
      Naturschutzbehörde.
SEGGELKE, A. (2016): Effizienz von Kiesbettrenaturierungen und deren Auswirkung auf
     die Fischfauna in zwei Tieflandbächen in Niedersachsen, Hausarbeit im Rah-
     men des Int. Studiengangs Technische und Angewandte Biologie Hochschule
     Bremen
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL            SEITE 15
                                 HAMBURG W ASSER

WIEDEMANN (2013): Gewässerwart Pachtverein Hamburger Angler e.V., persönliche
      Mitteilung (Email) zum Besatz und zu Renaturierungsmaßnahmen in der
      Schmalen Aue im Bereich der Pachtstrecke des Vereins
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL   SEITE 16
            HAMBURG W ASSER

Anhang I: Maßnahmenblätter 1-10
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                     SEITE 17
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MK WRRL                     Hamburger Wasserwerke                    Maßnahmenblatt: 1

Strukturverbessernde Maßnahmen an der Este oberhalb von Welle
Wasserkörper                 • 28076 Este Oberlauf
Handlungsempfeh-             • Der Einbau von Störsteinen und Totholz, die Anlage von Randstreifen
lungen laut Wasser-            vorrangig an von Oberflächen-Erosion bedrohten Abschnitten -
körperdatenblatt
                               insbesondere bei direkt angrenzender Ackernutzung , das Entwickeln
(Auswahl)
                               eines lichten standorttypischen Gehölzsaumes, das Abflachen von
                               Böschungen und die Anlage von Profilaufweitungen mit Störsteinen
                               und Niedrigwasserrinne sowie eine gelenkte eigendynamische
                               Gewässerentwicklung an verfügbaren Abschnitten sind zu empfehlen.
                             • Weiter ist eine Verminderung des Sandeintrages anzustreben, z.B.
                               Anlage von Sandfängen in zufließenden Gräben, sowie der Bau von
                               Regenrückhaltebecken zur Sedimentation von Feinsedimenten im
                               durch Bebauung stark versiegelten Einzugsgebiet.

Maßnahmenbeschreibung

Vorhaben:                   Umsetzung strukturverbessernder Maßnahmen am Oberlauf der Este in
                            zwei Abschnitten (Länge 0,5 km)

Positive Wirkung auf        Fische, Makrozoobenthos
Qualitätskomponen-
ten:

Lage der Gewässer-
abschnitte:

Strukturgüte der Este
nach der Detailkartierung
2013 (Gesamtbewertung)

Erläuterung der             Aufgrund des überwiegend schlammig-sandigen Sohlsubstrats sowie ge-
Maßnahme                    mäß den Empfehlungen des Wasserkörperdatenblattes werden schwer-
                            punktmäßig Kiesschüttungen zur Strukturverbesserung eingebracht. Der
                            Einbau von größeren Störsteinen und von Totholz (Strömungslenkung,
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                                     HAMBURG W ASSER

                         Strömungsverengung) dient der Erhöhung der Strukturvielfalt im Gewässer:
                         • Einbringen von Kiesschüttungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32 mm,
                           20% 80-300 mm), bei Laichbetten Kieseinbau in einem Umfang von ca.
                           20 x MQ, etwa 7 Schüttungen auf 100 m,
                         • Einbringen von Störsteinen (50-100 cm), wo dies ohne Behinderung
                           des Abflusses möglich ist, ca. 20 Steine pro km,
                         • Gesamteinbau Kies und Steine: ca. 20 t auf 100 m,
                         • Einbau von Totholz, 1 x pro 100 m.
                         Die genaue Festlegung der Lage der Kiesschüttungen erfolgt im Rahmen
                         der Genehmigungsplanung nach Abstimmung mit dem Landkreis und dem
                         Gewässerunterhaltungsverband. Sofern einzelne vorgesehene Abschnitte
                         nicht genehmigungsfähig sind, wird die Maßnahme in Abstimmung mit der
                         Genehmigungsbehörde an anderen Abschnitten des Wasserkörpers in
                         gleichem Umfang umgesetzt.

Fotos
Foto 1:
Die Este unterhalb von
Cordshagen im
Abschnitt 1

MK WRRL                  Hamburger Wasserwerke                    Maßnahmenblatt: 2

Strukturverbessernde Maßnahmen an der Este zwischen Welle und Langeloh
Wasserkörper             • 28077 Este (Welle-Seggernheide)
Handlungsempfeh-         • Es besteht grundsätzlich ein hohes Entwicklungspotenzial hin zum
lungen laut Wasser-        guten Zustand.Vorrangig ist die Durchgängigkeit herzustellen und der
körperdatenblatt           übermäßige Sandtrieb in der Este zu beseitigen. Das Einbringen von
(Auswahl), NLWKN           Kies und Totholz als Laichsubstrat für die Fische hat entscheidende
2016
                           Bedeutung zur Aufwertung des aquatischen Systems.Durch Förderung
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                        SEITE 19
                                        HAMBURG W ASSER

                               der eigendynamischen Entwicklung ist die Strukturvielfalt zu erhöhen.

Maßnahmenbeschreibung

Vorhaben:                   Umsetzung strukturverbessernder Maßnahmen an der Este zwischen
                            Welle und Hoinkenbostel in zwei Abschnitten (Länge ca. 1 km)

Positive Wirkung auf        Fische, Makrozoobenthos
Qualitätskomponen-
ten:

Lage der Gewässer-
abschnitte:

Strukturgüte der Este
nach der Detailkartierung
2013 (Gesamtbewertung)

Erläuterung der             Der Oberlauf der Este ist bis zum Glüsinger Holz überwiegend gradlinig
Maßnahme                    ausgebaut. In diesem Bereich werden die Ufer bis Hoinkenbostel nur ver-
                            einzelt von jungen Erlen oder durch einseitige und lückenhafte Ufergehölz-
                            streifen gesäumt. Im weiteren Verlauf bis unterhalb von Hollenstedt hat sich
                            streckenweise eine naturbelassene schlängelnde Linienführung erhalten.
                            Die Gewässersohle der Este ist überwiegend sandig, nur stellenweise fin-
                            den sich auch kiesige Bereiche. Schlammige Substrate beschränken sich
                            im Wesentlichen auf die Uferzonen.
                            Aufgrund des überwiegend schlammig-sandigen Sohlsubstrats sowie ge-
                            mäß den Empfehlungen des Wasserkörperdatenblattes werden Kiesschüt-
                            tungen zur Strukturverbesserung eingebracht. Der Einbau von größeren
                            Störsteinen und von Totholz (Strömungslenkung, Strömungsverengung)
                            dient der Erhöhung der Strukturvielfalt im Gewässer:
                            • Einbringen von Kiesschüttungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32 mm,
                              20% 80-300 mm), bei Laichbetten Kieseinbau in einem Umfang von ca.
                              20 x MQ, etwa 7 Schüttungen auf 100 m,
                            • Einbringen von Störsteinen (50-100 cm), wo dies ohne Behinderung
                              des Abflusses möglich ist, ca. 20 Steine pro km,
                            • Gesamteinbau Kies und Steine: 15 t auf 100 m,
                            • Einbau von Totholz, 1 x pro 100 m.
                            Die genaue Festlegung der Lage der Kiesschüttungen erfolgt im Rahmen
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                      SEITE 20
                                   HAMBURG W ASSER

                       der Genehmigungsplanung nach Abstimmung mit dem Landkreis und dem
                       Gewässerunterhaltungsverband. Sofern einzelne vorgesehene Abschnitte
                       nicht genehmigungsfähig sind, wird die Maßnahme in Abstimmung mit der
                       Genehmigungsbehörde an anderen Abschnitten des Wasserkörpers in
                       gleichem Umfang umgesetzt.

Fotos

Foto 2: Die Este bei
Langeloh (Aufnahme:
Neumann, 2014)

MK WRRL                Hamburger Wasserwerke                    Maßnahmenblatt: 3

Strukturverbessernde Maßnahmen am Handelohbach
Wasserkörper            • 28072 Seeve Oberlauf mit Nebengewässern
Handlungsempfeh-        • Vorrangig ist die Durchgängigkeit dieses überregionalen
lungen laut Wasser-       Fischwanderweges herzustellen bzw. zu optimieren und der Sandtrieb
körperdatenblatt          im Gewässer zu beseitigen. Das Einbringen von Totholz zur Erhöhung
(Auswahl), NLWKN          der Substratdiversität und von Kies als Laichsubstrat für die Fische
2016
                          sollte ebenfalls unterstützend an geeigneten Streckenabschnitten
                          erfolgen.

Maßnahmenbeschreibung

Vorhaben:              Umsetzung strukturverbessernder Maßnahmen am Handelohbach in zwei
                       Abschnitten (Länge ca. 1 km)

Positive Wirkung auf   Fische, Makrozoobenthos
Qualitätskomponen-
ten:
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                   SEITE 21
                                            HAMBURG W ASSER

Lage der Gewässer-
abschnitte:
Verlauf des Handelohba-
ches in rot, Strukturkartie-
rungen liegen nicht vor
(Seeve in blau)

Luftbild: Handelohbach im
Abschnitt 1

(Quelle des Luftbilds: google
earth, download April 2017)

Erläuterung der                 Aufgrund des überwiegend schlammig-sandigen Sohlsubstrats sowie ge-
Maßnahme                        mäß den Empfehlungen des Wasserkörperdatenblattes werden Kiesschüt-
                                tungen zur Strukturverbesserung eingebracht. Der Einbau von größeren
                                Störsteinen und von Totholz (Strömungslenkung, Strömungsverengung)
                                dient der Erhöhung der Strukturvielfalt im Gewässer:
                                • Einbringen von Kiesschüttungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32 mm,
                                  20% 80-300 mm), bei Laichbetten Kieseinbau in einem Umfang von ca.
                                  20 x MQ, etwa 7 Schüttungen auf 100 m,
                                • Einbringen von Störsteinen (50-100 cm), wo dies ohne Behinderung
                                  des Abflusses möglich ist, ca. 20 Steine pro km,
                                • Gesamteinbau Kies und Steine: ca. 20 t auf 100 m,
                                • 2 x Einbau von Totholz.
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                     SEITE 22
                                    HAMBURG W ASSER

                        Die genaue Festlegung der Lage der Kiesschüttungen erfolgt im Rahmen
                        der Genehmigungsplanung nach Abstimmung mit dem Landkreis und dem
                        Gewässerunterhaltungsverband. Sofern einzelne vorgesehene Abschnitte
                        nicht genehmigungsfähig sind, wird die Maßnahme in Abstimmung mit der
                        Genehmigungsbehörde an anderen Abschnitten des Wasserkörpers in
                        gleichem Umfang umgesetzt.

Fotos
Foto 3:
Der Oberlauf des
Handelohbaches weist
aufgrund fehlender
Beschattung teilweise
starkes
Makrophytenwachstum
auf.

MK WRRL                 Hamburger Wasserwerke                   Maßnahmenblatt: 4

Strukturverbessernde Maßnahmen am Wehlener Moorbach
Waserkörper             • 28072 Seeve Oberlauf mit Nebengewässern

Handlungsempfeh-        • Vorrangig ist die Durchgängigkeit dieses überregionalen
lungen laut Wasser-       Fischwanderweges herzustellen bzw. zu optimieren und der Sandtrieb
körperdatenblatt
                          im Gewässer zu beseitigen. Das Einbringen von Totholz zur Erhöhung
(Auswahl), NLWKN
2016                      der Substratdiversität und von Kies als Laichsubstrat für die Fische
                          sollte ebenfalls unterstützend an geeigneten Streckenabschnitten
                          erfolgen.

Maßnahmenbeschreibung
Vorhaben:               Einrichtung eines Randstreifens (ca. 500 m) und Umsetzung
                        strukturverbessernder Maßnahmen am Oberlauf des Wehlener Baches bei
                        Wesel
Positive Wirkung auf    Fische, Makrozoobenthos, Makrophyten/Phytobenthos
Qualitätskomponen-
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL       SEITE 23
                               HAMBURG W ASSER

ten:

Lage der Fläche:

                   Flächenbezeichnung: Am Wehlener Moorbach
                   Gemarkung Wehlen, Flur 4, Flurstück 14/22
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                         SEITE 24
                                        HAMBURG W ASSER

Erläuterung der             Entlang des Wehlener Moorbachs wird auf einer Länge von 500 m und ei-
Maßnahme                    ner Breite von 10 Metern ein Gewässerrandstreifen entwickelt. Die derzeit
                            vorhandene Ackerfläche wird hierzu als Grünland eingesät. Abschnittswei-
                            se erfolgt eine Bepflanzung mit Erlen und Weiden.
                            Ergänzend erfolgen strukturverbessernde Maßnahmen. Aufgrund des
                            überwiegend schlammig-sandigen Sohlsubstrats ist insbesondere das Ein-
                            bringen von Kiesschüttungen vorgesehen.
                            Folgende Vorhaben werden in diesem Abschnitt umgesetzt:
                                •   Anlage von ca. 15 Gehölzinseln auf dem Gewässerrandstreifen,
                                •   Einbringen von etwa 15 Kiesschüttungen à 3 t,
                                •   4 Uferaufweitungen,
                                •   2 x Einbau von Totholz zur Verengung des Bachlaufes.

                            Hierbei wird sichergestellt, dass die Funktionsfähigkeit der Drainage, die in
                            den Wehlener Moorbach entwässert, nicht eingeschränkt wird. Ein Draina-
                            geplan liegt hierzu vor.
                            Der Randstreifen wird für den Zeitraum der Zweckbindungsfrist (25 Jahre)
                            für die Ausgleichsmaßnahme gesichert. Es erfolgt hierzu die Eintragung ei-
                            ner beschränkten persönlichen Dienstbarkeit zu Gunsten der Unteren Na-
                            turschutzbehörde des Landkreises Harburg.

Fotos
Foto 4:
Oberlauf des Wehlener
Moorbaches, Blickrichtung
Nordwesten, auf der
rechten Seite wird ein
10 m breiter Randstreifen
eingerichtet.
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                     SEITE 25
                                        HAMBURG W ASSER

Foto 5:
Oberlauf Wehlener
Moorbach, Blickrichtung
Südosten, durch eine
abschnittsweise
Bepflanzung mit Erlen und
Weiden und die damit
einhergehende
Beschattung soll das
Wachstum der
Grabenvegetation einge-
schränkt werden.

MK WRRL                     Hamburger Wasserwerke                   Maßnahmenblatt: 5

Verringerung des Nährstoff- und Sedimenteintrags in den Wehlener Moorbach
Waserkörper                 • 28072 Seeve Oberlauf mit Nebengewässern

Handlungsempfeh-            • Vorrangig ist die Durchgängigkeit dieses überregionalen
lungen laut Wasser-           Fischwanderweges herzustellen bzw. zu optimieren und der Sandtrieb
körperdatenblatt
                              im Gewässer zu beseitigen. Das Einbringen von Totholz zur Erhöhung
(Auswahl), NLWKN
2016                          der Substratdiversität und von Kies als Laichsubstrat für die Fische
                              sollte ebenfalls unterstützend an geeigneten Streckenabschnitten
                              erfolgen.

Maßnahmenbeschreibung
Vorhaben                    Verringerung des Nährstoff- und Sedimenteintrags in den Wehlener
                            Moorbach durch Umwandlung einer Ackerfläche in Grünland im
                            Quellbereich eines Seitenarms zum Wehlener Moorbach
Positive Wirkung auf        Fische, Makrozoobenthos
Qualitätskomponen-
ten:
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                        SEITE 26
                              HAMBURG W ASSER

Lage der Fläche

                  Flächenbezeichnung: Am Wehlener Moorbach
                  Gemarkung Wehlen, Flur 4, Flurstück 14/22

Erläuterung der   Auf der in der Karte dargestellten Ackerfläche findet sich im Südwesten ein
Maßnahme          quelliger Bereich, der regelmäßig zu starken Vernässungen führt. Der hier
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                        SEITE 27
                                     HAMBURG W ASSER

                         entspringende Bach fließt m. o. w. frei über die nördlich angrenzende Grün-
                         landfläche und mündet dann in den Wehlener Moorbach. Durch die Um-
                         wandlung der Ackerfläche in Grünland werden Nährstoff-und Sedimentein-
                         träge in den Wehlener Moorbach reduziert.
                         Der Randstreifen wird für den Zeitraum der Zweckbindungsfrist (25 Jahre)
                         für die Ausgleichsmaßnahme gesichert. Es erfolgt hierzu die Eintragung ei-
                         ner beschränkten persönlichen Dienstbarkeit zu Gunsten der Unteren Na-
                         turschutzbehörde des Landkreises Harburg.

Fotos
Foto 6:
Der Zentralbereich der
Nassstelle wird
ausgezäunt und als
Grünland genutzt.

Foto 7:
Nassstelle in der
Ackerfläche (Aufnahme
April 2015).

MK WRRL                  Hamburger Wasserwerke                     Maßnahmenblatt: 6

Strukturverbessernde Maßnahmen am Seppenser- und Reindorfer Bach
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                     SEITE 28
                                   HAMBURG W ASSER

Wasserkörper            • 28071 Seppenser und Reindorfer Bach
Handlungsempfeh-        • Der Einbau von Störsteinen und Totholz, die Anlage von Randstreifen
lungen laut Wasser-       vorrangig an von Oberflächen-Erosion bedrohten Abschnitten -
körperdatenblatt
                          insbesondere bei direkt angrenzender Ackernutzung , das Entwickeln
(Auswahl)
                          eines lichten standorttypischen Gehölzsaumes, das Abflachen von
                          Böschungen und die Anlage von Profilaufweitungen mit Störsteinen
                          und Niedrigwasserrinne sowie eine gelenkte eigendynamische
                          Gewässerentwicklung an verfügbaren Abschnitten sind zu empfehlen.
                        • Weiter ist eine Verminderung des Sandeintrages anzustreben, z.B.
                          Anlage von Sandfängen in zufließenden Gräben, sowie der Bau von
                          Regenrückhaltebecken zur Sedimentation von Feinsedimenten im
                          durch Bebauung stark versiegelten Einzugsgebiet.

Maßnahmenbeschreibung

Vorhaben:              Umsetzung strukturverbessernder Maßnahmen am Reindorfer Bach und am
                       Seppenser Mühlbach in zwei Abschnitten (Länge ca. 1 km)

Positive Wirkung auf   Fische, Makrozoobenthos
Qualitätskomponen-
ten:

Lage der Gewässer-
abschnitte:
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                     SEITE 29
                                            HAMBURG W ASSER

Luftbild Abschnitt 1:

(Quelle des Luftbilds: google
earth, download April 2017)

Luftbild Abschnitt 2:

(Quelle des Luftbilds: google
earth, download April 2017)

Erläuterung der                 Aufgrund des überwiegend schlammig-sandigen Sohlsubstrats sowie ge-
Maßnahme                        mäß den Empfehlungen des Wasserkörperdatenblattes werden schwer-
                                punktmäßig Kiesschüttungen zur Strukturverbesserung eingebracht. Der
                                Einbau von größeren Störsteinen und von Totholz (Strömungslenkung,
                                Strömungsverengung) dient der Erhöhung der Strukturvielfalt im Gewässer:
                                • Einbringen von Kiesschüttungen und Laichbetten (Kies 80% 2-32 mm,
                                  20% 80-300 mm), bei Laichbetten Kieseinbau in einem Umfang von ca.
                                  20 x MQ, etwa 7 Schüttungen auf 100 m,
                                • Einbringen von Störsteinen (50-100 cm), wo dies ohne Behinderung
                                  des Abflusses möglich ist, ca. 20 Steine pro km,
                                • Gesamteinbau Kies und Steine: ca. 20 t auf 100 m,
                                • Einbau von Totholz, 1 x pro 100 m.
                                Die genaue Festlegung der Lage der Kiesschüttungen erfolgt im Rahmen
                                der Genehmigungsplanung nach Abstimmung mit dem Landkreis und dem
                                Gewässerunterhaltungsverband. Sofern einzelne vorgesehene Abschnitte
                                nicht genehmigungsfähig sind, wird die Maßnahme in Abstimmung mit der
                                Genehmigungsbehörde an anderen Abschnitten des Wasserkörpers in
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                     SEITE 30
                                       HAMBURG W ASSER

                           gleichem Umfang umgesetzt.
                           Als Untersuchungsstrecke für eine Erfolgskontrolle ist eine etwa 200 m
                           lange Strecke oberhalb der Brücke „Am Allbusch“ vorgesehen. Dieser
                           Abschnitt wurde auch im Rahmen von Wirkungskontrollen nach den
                           Renaturierungen durch den Verein „Seevefreunde Nordheide e.V.“ (SNH)
                           als Referenzstrecke untersucht. Die Renaturierung durch den SNH erfolgte
                           weiter unterhalb kurz vor Einmündung in die Seeve.

Fotos
Foto 8:
Oberlauf des Reindorfer
Baches,
strukturverbessernde
Maßnahmen sind hier
aufgrund der geringen
Abflussmengen und des
minimalen Gefälles nicht
möglich.

Foto 9: Reindorfer Bach
im Abschnitt 1
LBP NORDHEIDE: MAßNAHMENKONZEPT WRRL                   SEITE 31
                                        HAMBURG W ASSER

Foto 10:
Der Seppenser Mühlbach
oberhalb von Abschnitt 2.

MK WRRL                     Hamburger Wasserwerke                   Maßnahmenblatt: 7

Strukturverbessernde Maßnahmen am Nordbach bei Eyendorf
Wasserkörper                • WK 28019 Nordbach, Oelstorfer Bach
Handlungsempfeh-            • Der Einbau von Störsteinen und Totholz, die Anlage von
lungen laut Wasser-           Gewässerrandstreifen vorrangig an von Oberflächen-Erosion bedrohten
körperdatenblatt
                              Abschnitten - insbesondere bei direkt angrenzender Ackernutzung -,
(Auswahl), NLWKN
2016                          das Entwickeln eines lichten standorttypischen Gehölzsaumes, das
                              Abflachen von Böschungen und die Anlage von Profilaufweitungen mit
                              Störsteinen und Niedrigwasserrinne sowie eine gelenkte
                              eigendynamische Gewässerentwicklung an verfügbaren Abschnitten
                              sind zu empfehlen.

Maßnahmenbeschreibung
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