Anleitung zur Transformation für die Erzeugung kunstgewerb licher Gegenstände - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
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WKÖ-SERVICES ZUM DURCHSTARTEN Anleitung zur Transformation für die Erzeugung kunstgewerb licher Gegenstände EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Inhalt Vorwort 1 Wie profitieren Erzeugerinnen und Erzeuger kunstgewerblicher Gegen- stände von der Kreativwirtschaft? 2 3 4 5 Welche Trends treiben die Erzeugung Wohin entwickeln sich die Branche Welche Transformationsschritte Wie kann ich von der kunstgewerblicher Gegenstände an? und die Bedürfnisse der Kundschaft? können Erzeugerinnen und Erzeuger Kreativwirtschaft profitieren? kunstgewerblicher Gegenstände setzen? Drei Tipps zu Positionierung, Drei Tipps zum Servicedesign und zur Drei Tipps zu Produktentwicklung Drei Tipps zu Foto und Video: Angebo- Storytelling und der Kommunikation Entwicklung neuer Angebote und Design te und Services digital in Szene setzen des Alleinstellungsmerkmals 6 Drei Tipps zu Drei Tipps zu Influencer-Marketing Drei Tipps zu Wie können Erzeugerinnen und Erzeu- digitaler Kommunikation und digitalem Marketing Open Innovation ger kunstgewerblicher Gegenstände die Transformation ihres Unterneh- mens starten? 7 8 9 10 Wie finde ich die passenden Was ist für einen guten Start in ein Wie erkläre ich Expertinnen oder Worauf muss ich bei Angeboten von Profis aus der Kreativwirtschaft für Projekt mit Kreativexpertinnen und Experten, was mein Unternehmen Kreativen achten? mein Unternehmen? -experten vorzubereiten? braucht? 11 12 13 14 Wie läuft ein effizienter Wie schließe ich ein Projekt richtig ab Weiterführende Links Wie lief der Transformationsprozess Feedbackprozess ab? und was passiert dann? für Erzeugerinnen und Erzeuger kunst- gewerblicher Gegenstände ab?
1 Wie profitieren Erzeugerinnen und Erzeu- ger kunstgewerblicher Gegenstände von der Kreativwirtschaft?
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen Mag. Mariana Kühnel, M.A., Generalsekretär-Stellvertreterin, WKÖ Corona hat vieles verändert, manche sprechen sogar von lichkeitssinn kann ein ganz entscheidender Wegweiser einem „Epochenwechsel“. In jedem Fall hat die Pandemie in die Zukunft sein. Als Wirtschaftskammer Österreich eine bereits vorher begonnene Phase der Transformati- stehen wir den Erzeugerinnen und Erzeugern kunstge- on der Wirtschaft beschleunigt. Viele Unternehmerinnen werblicher Gegenstände als verlässliche Partnerin und und Unternehmer überdenken ihre Geschäftsprozesse, Ermöglicherin zur Seite. Dazu gehört auch, in Workshops neue Kooperationen werden eingegangen, Innovation und diesen „Möglichkeitssinn“ zu schärfen und Wege in die Digitalisierung rücken in den Fokus. Zukunft aufzuzeigen. An Bord geholt wurden dafür gezielt jene Expertinnen und Experten aus der Kreativwirtschaft, In seinem Buch „Der Mann ohne Eigenschaften“ schreibt die mit ihrem spezifischen Know-how besonders viel zu Robert Musil davon, dass es neben einem „Wirklich- einer Transformation bei Erzeugerinnen und Erzeugern keitssinn“ auch einen „Möglichkeitssinn“ gebe. Also ein kunstgewerblicher Gegenstände beitragen können. Gefühl zu haben, was möglich sein kann. Dieser Mög- Das Motto: Raus aus der Krise, rein in die Zukunft! Die Ergebnisse des vorgenommenen Transformations- prozesses können Sie in diesem Leitfaden nachlesen. Er ist eine Einladung, sich inspirieren und anregen zu lassen und so die Kraft der Kreativwirtschaft für Ihre unterneh- merische Zukunft zu nutzen. Foto: © WKÖ/Marek Knopp Mag. Mariana Kühnel, M.A. Generalsekretär-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer Österreich
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen Gerin Trautenberger, Vorstand Kreativwirtschaft Austria Kreative sind Spezialistinnen und Spezialisten, die ihr Handwerk nisse konnten Kreativleistungen für den Workshop definiert gut verstehen. Sie schaffen neue Produkte, neue Dienstleistun- werden, die den Unternehmen den größtmöglichen Mehrwert gen, digitale Auftritte und Produkte und adaptierte Geschäfts- bringen. modelle. Diese enorm innovative Kraft entsteht aus der Zusam- menarbeit und einer starken Wechselwirkung im gemeinsamen Durch Open-Innovation-Methoden und in der besonderen Zu- Austausch mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Die Fle- sammensetzung der richtigen Fähigkeiten der Creative Cata- xibilität und Servicekompetenz der Kreativwirtschaft mit ihren lysts schaffen wir einen kraftvollen Start des Transformations- vielen Disziplinen bringt Lösungen zutage, die Transformation prozesses für Erzeugerinnen und Erzeuger kunstgewerblicher und damit auch Innovation fördern. Gegenstände. Dank neuer Methoden des Projektmanagements und einer maßgeschneiderten Zusammenstellung des Kreativ- Die Maßnahme „Transformation für Branchen“ ist ein mehr- mixes passend zu den Herausforderungen der Branche konn- stufiger Prozess. Die Basis dieser Transformationsworkshops ten wir den idealen Boden für einen „Kreativwirtschaftseffekt“ bilden sowohl eine SWOT- und Trend-Analyse für die gesamte aufbereiten. Branche als auch die Erkenntnisse von Branchenvertreterinnen und -vertretern aus einer Fokusgruppe. Mittels dieser Erkennt- Der vorliegende Leitfaden erklärt, welches Potenzial aus Sicht der Kreativwirtschaft für Erzeugerinnen und Erzeuger kunstge- werblicher Gegenstände bereitliegt. Denn: Kreativ + Wirtschaft = Effekt. Foto: © Alexander Wieselthaler/stillsandemotions.com Viel Erfolg und Freude beim Lesen! Ihr Gerin Trautenberger Gerin Trautenberger Vorstand Kreativwirtschaft Austria
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen Sieglinde Almesberger, Vorsitzende der Berufsgruppe Erzeugung kunstgewerblicher Gegenstände, WKÖ Corona war auch für unsere Branche eine harte Zeit. Lock- Vertriebsmöglichkeiten und die Chance, neue Kundinnen und downs und die wenigen Möglichkeiten, Menschen zu treffen Kundenschichten zu erreichen – noch dazu global. Dafür muss und auf Märkten auszustellen, haben uns stark eingeschränkt. man allerdings verstehen, wie man Internetseiten und Social Umso wichtiger ist es, dass wir uns jetzt neu und auch gleich Media bestmöglich für sich nutzen kann. Das ist durchaus eine besser aufstellen und dies mit ebensolcher Leidenschaft tun, Herausforderung, daher sollten wir alle darüber nachdenken, wie wir unsere Kunstgegenstände produzieren. mit welchen Partnerschaften oder in welchen Kooperationen wir das am einfachsten umsetzen können. Wie wir neue Trends Corona hat Österreichs Bevölkerung und Wirtschaft viel digi- aufspüren, Inspiration holen und auch geben können. taler gemacht. Also müssen wir uns ebenso deutlich stärker digital aufstellen und uns selbst und unsere Kunstgegenstän- Um für diese vielen Aufgabenstellungen gerüstet zu sein, haben de entsprechend präsentieren. Digitalisierung bietet uns neue wir gemeinsam mit der Kreativwirtschaft den hier vorliegenden Leitfaden umgesetzt. Er soll Ihnen Impulse geben, und Mög- lichkeiten aufzeigen, diese verständlich erklären und damit um- setzbar machen, was aktuell dringend nötig ist. Nutzen Sie die Möglichkeiten und Chancen zur Zusammenarbeit mit Kreativ impulsgeberinnen und -gebern für sich und Ihr Business. Alles Gute und viel Erfolg! Foto: © photo graphic art Sieglinde Almesberger Vorsitzende der Berufsgruppe Erzeugung kunstgewerblicher Gegenstände, WKÖ
2 Welche Trends treiben die Erzeugung kunstgewerblicher Gegenstände an? Womit Erzeugerinnen und Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände künftig umgehen müssen
Neues und Tradition, nachhaltig und digital – der Mix macht es Spürbarer Wandel des Lifestyles Onlinepräsentation im Instagram-Style Bisweilen mutet es wie das neue Biedermeier an: Der Trend Die Darstellung von Kunst- und Handwerksstücken wird immer geht deutlich in Richtung Kreislaufwirtschaft, Achtsamkeit, Ab- professioneller. Auf Plattformen wie Pinterest, Instagram, Etsy sagen an die Konsumgesellschaft, Regionalität, Minimalismus und dergleichen zeigen es internationale Künstlerinnen und und Individualität. Secondhandkleidung wird bestickt, bedruckt Künstler tagtäglich eindrucksvoll vor. Das bedeutet: Auch Sie und personalisiert, usw. brauchen bessere Fotos und sollten sich den Trends der Selbst- präsentation anpassen. Verstärktes Upcycling und Mixkultur Upcycling legt den Schwerpunkt auf die Individualisierung von Entwurfsarbeit wird digital Alltagsgegenständen, ob es nun um Gemaltes oder Kalligra- Es gibt auch digitale Handwerksentwürfe. Scrapbookseiten, fie, Strickwaren oder Knüpfarbeiten geht. Papierkreationen Kartenzeichnungen, Innendekoration – die Liste der Möglich- wie Schnittkunst liegen ebenfalls im Trend. Auch die Kunst des keiten ist lang. Viele Websites bieten kostenlose SVG-Dateien Mixens bekommt hier ihre eigene Bedeutung, denn es können an. Das sind spezielle Bildformate zur einfachen Weiterbearbei- Werkzeuge/-stoffe wie Marker, Pinsel, Folien oder Werkstoffe tung, die Sie für Ihre Kreationen verwenden können. wie Harz und dergleichen verwendet und miteinander vermischt werden. Digitale Marktplätze Wer Kunsthandwerk herstellt, muss auch wissen, wo sie oder Ökologisches Handwerk er die Produkte verkaufen will. Die besten Orte, um Ihr Produkt Umweltbewusstsein ist heute kein Trend mehr, sondern eine offline zu verkaufen, kennen Sie. Unter den Onlinekanälen ha- Notwendigkeit. Es ist wesentlich, die Suche nach Möglichkeiten ben sich einzelne Social-Media-Plattformen als zentrale Um- voranzutreiben und bei der Herstellung der Arbeiten deutlich schlagplätze etabliert. Marktplätze, etwa auf Amazon, bieten umweltfreundlicher zu werden. vielen Händlerinnen und Händlern Möglichkeiten, ihr Business auch global auszurollen. Tradition boomt Hobbys und Handwerk von früher erleben ein Comeback. Damit feiern auch alte Fertigkeiten, Traditionen und Herstellungsarten ein Revival – und dies im globalen Austausch.
3 Wohin entwickeln sich die Branche und die Bedürfnisse der Kundschaft? Transformationsdruck und Zukunftsper spektiven für Erzeugerinnen und Erzeu ger kunstgewerblicher Gegenstände
Gesammeltes Feedback aus der Fokusgruppe Große Leidenschaft macht unverwechselbar Sie bietet die Chance, für attraktive Ware hohe Reichwei- 1 • Unternehmerinnen und Unternehmer der Branche haben ten zu erzielen und neue Kundinnen und Kunden zu ge- eine große Leidenschaft für ihr Handwerk. Sie verfügen winnen. über besondere Fähigkeiten und ein umfangreiches Spe- • Großes Potenzial bietet der Ausbau von digitalen Kompe- zialwissen. tenzen, um bestehende und neue Kundinnen und Kunden • Diese Leidenschaft und diese Expertise bieten große gemäß deren Wünschen über neue Kommunikations- Chancen in Sachen Positionierung und Kommunikation. und Vertriebskanäle anzusprechen. • Kunsthandwerkliche Gegenstände sind etwas Besonde- res. Niemand kann das besser vermitteln als Sie persön- 4 Neue Trends bieten Inspiration lich. • Neue Trends fördern die Beliebtheit kunstgewerblicher Gegenstände, die Individualität, Regionalität, Nachhaltig- 2 Die Digitalisierung eröffnet neue Vertriebswege keit und Kreislaufwirtschaft vermitteln. • Kundinnen und Kunden sind es gewohnt, online fast alles • Potenzial gibt es in der Beobachtung und Analyse von bestellen zu können. Auf den bekannten Vertriebsplatt- Trends sowie im Adaptieren dieser Trends für den eige- formen gehören inzwischen auch kunstgewerbliche Ge- nen Nutzen. genstände zu den begehrten Artikeln. • Trends können durchaus nicht nur aus der eigenen Bran- • Durch eine entsprechende Positionierung und die rich- che, sondern auch aus anderen Branchen kommen und tigen Vertriebskanäle online erzielen Sie eine größere adaptiert werden. Reichweite, auch abseits eines regionalen Einzugsge- biets. Ausbau des Netzwerks und neue Partnerschaften • Zur Abgrenzung von der „großen“ Konkurrenz im Netz 5 • Kooperationen mit analogen Geschäften, Onlineshops, helfen eine hervorragende Qualität und besondere, indi- Galerien, Gartengestalterinnen und -gestaltern usw. sind viduelle Angebote. vielfach noch schlafende Potenziale auf dem Gebiet der Selbstpräsentation. 3 Reichweite und Empfehlung über Social Media • Neue Zielgruppen lassen sich auch durch Kooperationen • Die Kommunikationsbedürfnisse der Kundinnen und erreichen. Hier bieten sich auch Chancen auf dem inter- Kunden umfassen derzeit auch eine wachsende Nach- nationalen Markt. frage nach digitaler Ansprache und digitalen Services. • Potenziale bestehen in neuen Kooperationen innerhalb Erzeugerinnen und Erzeuger kunstgewerblicher Gegen- der Branche sowie mit branchennahen und branchenfer- stände zeigen hier noch zu oft Berührungsängste vor der nen Partnerinnen und Partnern. Präsenz im Netz und der Nutzung von neuen Social-Me- Dadurch könnten innovative Produkte und Services ge- dia-Kanälen. meinsam gestaltet sowie neue Wege zur Erreichung • Die Services und Angebote für kunstgewerbliche Gegen- neuer Zielgruppen entwickelt werden und der Unterneh- stände eignen sich sehr gut zur digitalen Kommunikation. menserfolg langfristig positiv beeinflusst werden.
4 Welche Transformations- schritte können Erzeuge- rinnen und Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände setzen? Learnings aus dem Transformations prozess für die Erzeugung kunstge werblicher Gegenstände
Erkenntnisse aus dem Transformationsworkshop 1 Bewusstsein für das Kunsthandwerk schaffen fisch ausgewählt werden. Sie brauchen eine klare Strate- • Gerade bei Erzeugerinnen und Erzeugern von kunstge- gie, wie Sie Ihre Zielgruppen ansprechen und erreichen. werblichen Gegenständen herrscht ein starker Preis- • Werden Sie dabei kreativ und unverwechselbar – Kundin- druck. Definieren und positionieren Sie sich besser über nen und Kunden sollten auf den ersten Blick erkennen, Ihre Werte, Ihre Story und dergleichen. wofür Sie stehen! • Der Mehrwert der kreativen und handwerklichen Leis- tung sowie der hohe Qualitätsanspruch müssen in den 4 Kooperationen vorantreiben Vordergrund gerückt werden, um Kundinnen und Kunden • Gegenseitiger Austausch und die Betrachtung von Trends zu inspirieren. innerhalb und außerhalb der Branche bieten Inspiration. • Stärkere Spezialisierungen heben von der Masse ab und Gehen Sie dazu branchenübergreifende Kooperationen ermöglichen Ihnen Zugang zu neuen Zielgruppen. Ein ein, etwa zur gemeinsamen Nutzung der Atelierräum- Einblick hinter die Kulissen Ihrer Arbeit vermittelt Ihre lichkeiten, zur Entwicklung neuer Angebote, die ver- individuelle Qualität und Handwerkskunst. schiedene Produktgruppen vereinen. So begegnen Sie einer Kundschaft, die Ihnen zuvor unerreichbar schien. 2 Sich selbst zeigen • Neue Kooperationen machen Sie einzigartig, präsentie- • Präsentieren Sie sich! Die Kunsthandwerkerin und der ren Sie auf neue Art und verschaffen Ihnen neue poten- Kunsthandwerker sind die „Marken“. Ihre Persönlichkei- zielle Kundinnen und Kunden. ten, ihr Handwerk und ihr individueller Zugang machen die Anziehungskraft aus, nicht allein die Produkte. 5 Den strategischen Blick von außen wagen • Wie am Marktstand gilt es auch online, offen auf po- • Eine große Leidenschaft für Ihre Arbeit treibt Sie an. tenzielle Kundinnen und Kunden zuzugehen. Die ei- Denken Sie aber auch an die Unternehmensstrategie. gene Persönlichkeit muss mutig digital und analog als Neben der Produktion brauchen Sie ein langfristig funk- „Ich“-Marke kommuniziert werden! tionierendes Geschäftsmodell. • Digitales Marketing und digitaler Vertrieb müssen fixer • Eine strategische unternehmerische Herangehensweise Bestandteil des unternehmerischen Auftritts nach außen und die Ausarbeitung oder Erneuerung eines Geschäfts- sein. modells bieten Chancen, neue Produkte und Services zu entwickeln und langfristig erfolgreich zu sein. 3 Digital neue Zielgruppen erreichen • Eine Standardisierung und Automatisierung von Prozes- • Digitale Kommunikationskanäle bieten die Möglichkeit, sen schont Ressourcen und ermöglicht auch die profita- neue und große Zielgruppen auch abseits des bisherigen ble Herstellung von Einzelstücken. Einzugsgebiets zu erreichen. • Die Zielgruppen müssen daher genau definiert, die Art der Ansprache und die dafür verwendeten Kanäle spezi-
5 Wie kann ich von der Kreativwirtschaft profitieren? Kreativwirtschaftsleistungen, die Er zeugerinnen und Erzeuger kunstge werblicher Gegenstände weiterbringen
Diese Leistungen bringen Erzeugerinnen und Verschiedene Kreativleistungen unterstützen beim Aufbau einer starken Marke. Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände weiter Wie finde ich mein Alleinstellungsmerkmal und wie kom neue Ansätze zur Steigerung der Wertschöpfung etwa durch 1 muniziere ich dieses? Kommunikation: Positionierung und Storytelling Produktbündel, Limitierung oder Individualisierung des An- gebots. Erzeugerinnen und Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstän- de müssen ihr Alleinstellungsmerkmal kennen, sich dement- Wie spreche ich meine Kundinnen und Kunden digital an? sprechend positionieren und von der Konkurrenz abgrenzen. 4 Digitale Kommunikation Ihre Alleinstellung muss mit den richtigen Geschichten an die Das Kommunikationsverhalten der Kundinnen und Kunden Zielgruppe transportiert werden. Kommunikations- und Mar- verändert sich laufend und wird stetig digitaler. Expertinnen ketingexpertinnen und -experten können Sie bei der Identifi- und Experten im Bereich digitales Marketing kennen die ak- kation Ihrer Positionierung unterstützen und gemeinsam mit tuellen Trends, die gängigen Kommunikationskanäle und die Ihnen Ihre Geschichte entwickeln. Art und Weise, wie diese genutzt werden. Sie unterstützen Sie dabei, bestehende oder neue Kundinnen und Kunden über di- Wie entwickle ich neue Angebote und Services? gitale Kanäle zu erreichen und optimal anzusprechen. 2 Servicedesign: Entwicklung neuer Angebote Gerade für Erzeugerinnen und Erzeuger kunstgewerblicher Wie erreiche ich über Social Media neue Zielgruppen? Gegenstände ist die laufende Angebotsentwicklung essen- 5 Social-Media- und Influencer-Marketing ziell. Bei der Entwicklung neuer erfolgversprechender Ser- Wie Sie durch gezielte virale Effekte online Mundpropaganda vices gibt es einiges zu beachten. Servicedesignerinnen und erzeugen und Social Media zur Akquise neuer Kundinnen und -designer helfen Ihnen dabei, Ihr Angebotsportfolio zu ana- Kunden nutzen können, wissen Expertinnen und Experten im lysieren und neue innovative, an den Kundinnen und Kun- Bereich Social-Media- und Influencer-Marketing. Gemein- den orientierte Services und Angebote zu entwickeln. Dabei sam mit Ihnen entwickeln sie eine Strategie zur Auswahl der werden neue Möglichkeiten für Kooperationen und Netz- für Ihre Zielgruppen passenden Social-Media-Kanäle und be- werke berücksichtigt. Gemeinsam wird Ihr Geschäftsmodell treuen diese bei Bedarf. weiterentwickelt und werden neue Wege der Wertschöpfung gefunden. Wie setze ich meine Angebote und Services digital in Szene? 6 Foto und Video Wie gestalte ich meine Produkte zielgruppenorientiert? Bilder und Videos schaffen neue Möglichkeiten für digitale 3 Produktentwicklung und Design Angebote und Services und optimieren die digitale Kommuni- Bei der Weiterentwicklung von bestehenden und der Schaf- kation. Durch die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Ex- fung von neuen Produkten unterstützen Designerinnen und perten können Ihre Services und Angebote neu gedacht und Designer. Mit Methoden aus der professionellen Produktent- digitale Elemente als Ergänzung für ein interaktives Kundin- wicklung erarbeiten sie gemeinsam mit Ihnen neue innovati- nen- und Kundenerlebnis entwickelt werden. ve und an den Kundinnen und Kunden orientierte Angebote, optimieren die Herstellungsprozesse und geben Inputs und
Drei Tipps zu Positionie- rung, Storytelling und der Kommunikation des Alleinstellungsmerkmals Sabrina Oswald Foto: © Helmreich Futura GmbH www.futura-comm.at
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Alleinstellung identifizieren Durch Spezialisierung Breite internationale und kommunizieren Orientierung bieten Zielgruppen erreichen Denken Sie in Erlebnissen statt in Produkten Weniger ist mehr. Die Kundinnen und Kunden Eine spitze Positionierung bedeutet Differen- und Sortiment. Durch Ihre Persönlichkeit und brauchen „Anleitung“: Was aus der Fülle Ihrer zierung und nicht notwendigerweise eine klei- Einzigartigkeit bieten Sie Ihren Kundinnen und handwerklichen Arbeit soll in den Fokus rü- ne Zielgruppe. Kunden ein emotionales „Erlebnis“ an und cken? Welche Aussage trifft das Unternehmen bauen damit leichter eine Beziehung mit ihnen am besten? Was passt besser zur Saison oder Durch eine klare Abgrenzung zum Mitbewerb, auf. Das kann die große Massenproduktion Ih- zu bestimmten Anlässen? Wer alles für alle Ihre spezifische Positionierung und Ihre in- nen nicht gleichtun. sein will, ist nichts für niemanden! Stärken Sie dividuelle Handwerkskunst schaffen Sie eine Ihre Spezialisierung und heben Sie sich und Alleinstellung. Kommunizieren Sie dies auch Gestalten Sie Ihre eigene Positionierung! Defi- Ihre Kunstwerke so von Massenprodukten ab. an eine deutlich breitere, durchaus auch inter- nieren Sie Ihre Werte und legen Sie Ihre Mar- nationale/globale Zielgruppe. kenpersönlichkeit fest. Heben Sie in der Kommunikation gezielt jene Produkte hervor, die Emotionen ansprechen Gerade die digitale Ansprache der Kundschaft Machen Sie Ihre Werte und Ihre Persönlich- und eine Besonderheit für Ihr Unternehmen und neue Wege wie Social Media und digitaler keit über die digitalen und analogen Kanäle darstellen. Nutzen Sie das vorhandene beson- Vertrieb bieten großartige neue Möglichkeiten spürbar, etwa auf Ihrer Website, in den sozi- dere Wissen und die speziellen Services, die für Ihr Business – auch wenn Sie dieses von alen Medien, einem Folder, Ihrer Marktstand Sie bieten können. Ihrem Wohnzimmer aus betreiben. gestaltung oder anderen Onlinekanälen wie Etsy, Patreon usw. Überlegen Sie, wer Ihre Wunschkundinnen und -kunden sind. Welches Angebot könnte diese Zielgruppe begeistern? Stimmen Sie Ihr Ange- bot gezielt auf die Bedürfnisse dieser Kundin- nen und Kunden ab und kommunizieren Sie es strategisch.
Drei Tipps zum Servicedesign und zur Entwicklung neuer Angebote Birgit Ariane Mayer Foto: © mayermayer mayermayer Strategie.Schmiede www.mayermayer.at
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Aus Sicht der Kundinnen und Kunden denken Wertschöpfung steigern Mit Leidenschaft experimentieren Vollziehen Sie einen Perspektivenwechsel zu Wer das klassische Geschäft durch digitale Ka- Setzen Sie die Transformation in kleinen Schrit- Ihren Kundinnen und Kunden und betrachten näle erweitern möchte, muss sich Gedanken ten um. Probieren Sie dabei unterschiedliche Sie Ihr Unternehmen und Angebot aus deren darüber machen, wie die eigenen Produkte Ideen aus und analysieren Sie deren Wirkung, Sicht. einfach vervielfältigt werden können: Was kann um sie dann anzupassen oder zu verwerfen. ich leicht und eventuell auf Vorrat herstellen? Stellen Sie sich die Frage, welche Bedürfnisse Was lässt sich leicht zustellen? Welche Men- Das gilt auch für Ideen, die in der Vergangen- Ihre Kundinnen und Kunden wirklich haben. gen sind für mich zu bewältigen? heit beim ersten Versuch noch keinen Erfolg Bringen Sie Eigenschaften Ihres Produkts gebracht haben. Sie können als Grundlage für konkret in Verbindung mit einem Nutzen, den Erwägen Sie hier auch ein modulares Design neue Anläufe dienen, Themen neu durchzu- Ihre Kundinnen und Kunden aus dieser Eigen- der Produkte. Dabei kann ein einfaches Bau- denken und gegebenenfalls umzusetzen. schaft ziehen. Ist es etwa frei von chemischen kastensystem oder Raster aus unterschied- Zusatzstoffen, so wirkt das auf die Gesundheit lichen Kriterien genutzt werden, anhand des- Bleiben Sie neugierig, probieren Sie aus, zuträglich. sen ohne großen Beratungsaufwand Produkte schärfen Sie konstant nach und entwickeln Sie hergestellt werden. Dies kann auch via E-Mail, weiter. Unternehmensentwicklung ist ein Ma- Für Kundinnen und Kunden ist oftmals das WhatsApp usw. erfolgen. rathon und kein Sprint! Produkt an sich nicht ausschlaggebend. Die Kaufentscheidung wird aufgrund von tiefer Das ermöglicht auch eine Individualisierung liegenden Bedürfnissen getroffen, oft von im- der Produkte. Einzigartige und individuelle materiellen Werten, die sie mit dem Produkt Produkte entsprechen meist den Wünschen verbinden, wie der Sehnsucht nach regionaler der Kundschaft und sollten deshalb verstärkt Verbundenheit. kommuniziert werden. Überlegen Sie, mit welchen Angeboten das eigene Geschäft skalierbar gemacht werden kann, wie sich also beispielsweise einmalige Produktideen in Kollektionen vervielfältigen lassen.
Drei Tipps zu Produktentwicklung und Design Sofia Podreka DOTTINGS INDUSTRIAL DESIGN, GOODGOODs Foto: © neukurs www.dottings.com, www.goodgoods.at
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Produktportfolio strukturiert darstellen Standardisierung, um Ressourcen zu schonen Durch Kooperationen Mehrwert schaffen Mehr Produkte und Services mögen Ihnen Kunstgewerbliche Gegenstände sind einzig- Gehen Sie Kooperationen mit branchenin- besser erscheinen. Doch viele Kundinnen und artig. Gleichzeitig gilt es jedoch, die dahinter- ternen, branchennahen oder -fremden Part- Kunden fühlen sich durch ein großes Angebot liegenden Prozesse zu optimieren, um ein ge- nerinnen und Partnern ein, um zusätzlichen überfordert. Wird das Angebot fokussiert, stei- winnbringendes Geschäftsmodell zu erhalten. Mehrwert zu schaffen. So erzeugen Sie neue gert dies die Kaufwahrscheinlichkeit. Kontaktpunkte und kommen den Kundinnen So können Prozesse im Materialeinkauf, und Kunden entgegen, etwa durch Koopera- Es braucht Struktur und Klarheit in der Dar- Packaging, Vertrieb, usw. vereinheitlicht und in tionen mit Cafés oder regionalen Geschäften, stellung des Angebots nach dem Motto: „We- weiterer Folge personelle und finanzielle Res- die Ihre Produkte einsetzen und gleichzeitig niger ist mehr.“ Das heißt: weniger Produkte, sourcen geschont werden. verkaufen können. weniger Design, weniger Grafik, das Wesent- liche soll sichtbar werden. Kreativität ist kost- Denken Sie dazu in Produktkategorien. So ge- Darüber hinaus können durch Kooperationen bar. Arbeiten Sie das durch Reduktion und stalten Sie auch einzelne Schritte im Herstel- neue Angebote entstehen, wenn gemeinsam einen Fokus auf Farbe, Details, Material und lungsprozess standardisiert und effizienter. mit neuen Materialen experimentiert, eine ge- dergleichen heraus. Das Finish bleibt dennoch stets individuell, meinsame Dienstleistung angeboten wird oder die Produkte selbst bleiben Einzelstücke. Das ein neues Design entsteht. Eine Porzellanma- Schärfen und vereinfachen Sie die Produkt schafft Freiraum für Kreativität und Gestal- lerin könnte zum Beispiel mit einer Künstlerin kategorien, etwa indem Sie Standardsortiment tung. zusammenarbeiten, um eine Limited Edition zu und limitierte Ausgaben trennen und Angebote erstellen. stets aktualisieren. Kooperationen können zu Beginn punktuell Geben Sie dabei den wichtigsten Produkten umgesetzt werden, indem man beispielsweise mehr Präsenz. Platzieren Sie sie auf der Web- zuerst ein Produkt gemeinsam gestaltet und site ganz oben oder richten Sie eine eigene testet, nicht gleich die ganze Angebotspalette. Landingpage für bestimmte Produkte oder Erfolgreiche Kooperationen können schrittwei- Zielgruppen ein. se erweitert werden. Denken Sie bei Kooperationen auch internatio nal, um länderübergreifende Zielgruppen zu erreichen.
Drei Tipps zu Foto und Video: Angebote und Services digital in Szene setzen Foto: © Reinhard Gombas David Kleinl Smartphone Video Trainings www.davidkleinl.com
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Begeisterung für Ihr Handwerk Von anderen lernen Ein Smartphone mit guter Kamera erwerben transportieren Recherchieren Sie innerhalb und außerhalb Ih- Kaufen Sie statt einer „echten“ Kamera ein Gerade im Handwerk ist es unglaublich wich- rer Branche: Was machen andere im Bereich Smartphone mit Foto- und Videoverarbeitung. tig, dass das Bildmaterial – Video und Fotogra- der selbstgestalteten Videos? Wo zeigen sie fie – ansprechend, modern und zu Ihnen und Bewegtbild? Lernen Sie von anderen, indem Verwenden Sie bei statischen Videoaufnahmen Ihrem Unternehmen passend auf Social Media Sie anfangs eine Art Video auch mal einfach ein stabiles Stativ und eine Smartphoneklem- präsentiert wird. nachmachen. Wenn der Inhalt oder die Bran- me. Wenn Sie Fokus und Belichtung fixieren, che ganz anders ist, passen Sie die Machart wirken Ihre Videoaufnahmen professioneller. Die Qualität der individuellen Handwerkskunst des Videos für Ihre Zwecke an. Erstellen Sie sie am besten bei Tageslicht. wird über guten Foto- und Videocontent erst sichtbar. Mithilfe von kurzen Produktvideos mit Schauen Sie sich kostenfreie Tutorials auf Bei gesprochener Sprache ist guter Ton in Vi- Detailaufnahmen und konkreten Anwendungs- YouTube zum Thema Filmen und Schneiden deos essenziell. Wenn Sie weiter als einen Me- abläufen werden die Werkstücke und ihre Ei- mit dem Smartphone sowie „So-Geht-Ins- ter vom Smartphone entfernt sind, empfiehlt genschaften greifbarer. Auf diese Weise kön- tagram“-Videos an und setzen Sie die Tipps sich ein externes Mikrofon. Diese gibt es güns- nen Materialien, Formen und Besonderheiten daraus bei Ihren Probevideos um. tig kabelgebunden, etwas teurer als Funkset. noch besser vermittelt werden. Beauftragen Sie punktuell auch Expertinnen Instagram-Bonustipp: Setzen Sie auf Hochfor- Ihre Persönlichkeit, Ihre eigene Geschichte und Experten mit Coachings, Kursen oder der mat, auch bei Fotos. und Begeisterung sind oft ausschlaggebend Erstellung von besonders wichtigen Videos, für viele Kundinnen und Kunden. Kommu- etwa für Banner auf Ihrer Website, und lernen nizieren Sie das alles auch online mit Fotos Sie im Zuge dessen von ihnen. und selbstgestalteten Videos unter direkter Ansprache der Kundschaft und bauen Sie so Sympathie und Vertrauen auf. Bleiben Sie dabei authentisch – niemand er- wartet Content wie von bekannten Stars, Influ- encerinnen oder Influencern.
Drei Tipps zu digitaler Kommunikation Foto: © Benjamin Pazdernik Benjamin Pazdernik www.benpazdernik.com
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Sich als Marke online präsentieren Die Bedürfnisse der Kundinnen und Digitale Vertriebsmöglichkeiten nutzen Kunden verstehen Kommunizieren Sie stark und empathisch, in- Setzen Sie den Onlinevertrieb um, der mit spirieren Sie. Nehmen Sie sich selbst als Mar- Identifizieren und verstehen Sie Ihre Zielgrup- Ihren technischen und finanziellen Gegeben- ke wahr und stellen Sie Ihren eigenen Zugang pen. Denken Sie dabei an unterschiedliche heiten möglich ist. Statt eines vollwertigen zum Kunsthandwerk dar. Positionieren Sie Ihre bestehende wie neue Zielgruppen und arbei- Webshopsystems kann das auch ein einfacher Persönlichkeit und setzen Sie dafür die digita- ten Sie jeweils Produkte für diese aus. Dazu Facebook-Shop sein. len Kanäle, insbesondere Social Media, ein. brauchen Sie ein ausgezeichnetes Verständnis der Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Kundinnen Schauen Sie sich auch speziell ausgerichtete Erfolg in den sozialen Medien oder auf ande- und Kunden. Plattformen wie Etsy, Patreon oder Steady an. ren Onlinekanälen benötigt keine übermäßige Diese Lösungen sind einfach einzurichten, und Selbstdarstellung. Es reicht oft, die eigene Befragen Sie sie dafür am besten gleich selbst: Interessierte können die Künstlerinnen und Arbeit, die man sowieso tagtäglich macht, mit Schreiben Sie zehn Ihrer Kundinnen und Kun- Künstler bei ihrer Arbeit finanziell unterstüt- Fotos und Videos zu dokumentieren. So wird den mit der Bitte um Beantwortung eines klei- zen. Dabei muss nicht das gesamte Sortiment laufend ohne großen Mehraufwand Content nen Fragebogens mit fünf bis sieben Fragen online angeboten werden. kreiert. zum Motiv des Produktkaufs, zur Verwendung des Produkts usw. Dies kann über ein kosten- Limitierte Auflagen helfen dabei, höhere Prei- Die eigene Person zu zeigen, ist ein wichtiger freies digitales Tool, am Telefon oder analog im se zu rechtfertigen. Denken Sie darüber hi- Schritt, der potenzielle Kundinnen und Kunden Atelier oder auf dem Markt erfolgen. naus auch Möglichkeiten des Upsellings an von der Idee, dem Stil oder Ihnen als Person und verkaufen Sie etwa nicht einfach ein Bild, hinter den Kunstgegenständen überzeugt. Je nach konkreter Zielgruppe und ihrer Be- sondern das Bild in einem Rahmen. Bieten Sie dürfnisse können die Ansprache der Kundin- Varianten an, um die unterschiedliche Zah- Der Autor Austin Kleon erläutert dieses Prin- nen und Kunden, die Services und Produkte lungsbereitschaft der Kundinnen und Kunden zip in einigen Beispielen und guten Anleitun- gestaltet werden. Der Fokus sollte dabei auf anzusprechen. gen. Lesen Sie sein Buch „Show Your Work! 10 dem Mehrwert für die Kundinnen und Kunden Wege, auf sich aufmerksam zu machen – Zeig, liegen. Denken Sie Geschäftsbereiche neu: Was biete was du kannst!“. ich eigentlich an: eine Dienstleistung oder ein finales Produkt? Vielleicht ist es beides, und vielleicht sollten Sie auch beides in Produk- te/Pakete packen, um mit mehr als nur Ihren Werken Umsatz zu generieren.
Drei Tipps zu Influencer-Marketing und digitalem Marketing Richard Haderer Foto: © Tony Gigov LimeSoda Interactive Marketing GmbH www.limesoda.com
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Social Media gezielt einsetzen Gezielte Werbung auf Social Media schalten Communitys aufbauen Trauen Sie sich die Selbstvermarktung zu. Sie Setzen Sie Werbung richtig ein, mit Anzeigen Über Social Media lassen sich Gruppen und können dabei gerne Business und Privates über Facebook Business Manager. Schalten Communitys gezielt aufbauen. Wählen Sie ge- trennen. Betrachten Sie die sozialen Medien Sie Ihre Werbung gezielt, anstatt einfach nur mäß der Zielgruppe die passenden Angebote als Teil des Unternehmens und weisen Sie ih- wahllos Beiträge auf Facebook zu bewerben. und die richtige Kommunikationsform. nen eine entsprechende Bedeutung und Res- sourcen zu. Achten Sie beim Targeting auf Social Media Communitys stärken die Bindung der Kundin- darauf, dass Sie die richtige Zielgruppe er- nen und Kunden und erhöhen ihre Motivation. Dabei dürfen Sie ruhig mutig sein und aus der reichen, etwa nach Interessen wie Yoga, nach Masse herausstechen. Geschlecht oder geografisch nach der Region. Dort können Sie auch direkt mit den Kundinnen Wählen Sie nur Personen aus, die in einer Re- und Kunden kommunizieren, etwa mithilfe von Der Content auf Social Media sollte inspirie- gion wirklich leben und sich nicht nur dort auf- WhatsApp oder dem Facebook-Messenger. ren und motivieren. Er muss einen Mehrwert halten, um Durchreisende oder Touristinnen generieren und sich nicht im direkten Verkauf und Touristen nicht zu inkludieren. erschöpfen. Schonen Sie Ihre Ressourcen, indem Sie Ihre Werbung nicht vor Feiertagen schalten, denn da sind Anzeigen teurer und aufgrund des hohen Anzeigenvolumens insgesamt weniger effektiv.
Drei Tipps zu Open Innovation Katrin Roseneder Foto: © Stefan Seelig winnovation consulting www.winnovation.at
T I PP 1 TIPP 2 TI P P 3 Blick von außen als Schlüssel Kundinnen und Kunden aktiv Schnell ins Tun kommen – der Plan einbinden muss nicht perfekt sein Man selbst ist oft blind für Potenziale im ei- genen Unternehmen. Deshalb ist es wichtig, Um das Angebot zu erweitern und zu verbes- Keine neue Idee, kein neues Produkt ist von einen neuen Blick auf die Möglichkeiten der Weiterentwicklung zu werfen. sern, ist es essenziell, bestehende wie po- Anfang an perfekt! tenzielle Kundinnen und Kunden mit ihren Ein neutraler Blick von außen entsteht, wenn Schmerzpunkten besser zu verstehen. In jedem Schritt der Entwicklung von neuen Sie mit Personen außerhalb des Unterneh- Angeboten und Services, beispielsweise der mens zusammenarbeiten. Besonders hilfreich Durch die Analyse von vorhandenen Kundin- Grundkonzeption, ersten Lösungsideen und ist dabei oft der Austausch mit Menschen nen- und Kundendaten, Interviews, Umfragen deren probeweiser Anwendung, lohnt es sich, aus anderen Branchen, die eine ähnliche He- usw. können diese Bedürfnisse erforscht wer- Kundinnen, Kunden und andere externe Perso- rausforderung bereits bewältigen mussten den. Hilfreich ist hierbei die Nutzung der sozia- nen einzubinden und ihr Feedback einzuholen. (Cross-Industry-Innovation). In der Digitali- len Medien und digitaler Tools, um sowohl eine sierung ist das die Kreativbranche, die bereits sehr viel Expertise in der Anwendung digitaler große Gruppe an Personen als auch Stamm- Dabei müssen und sollen die ersten Prototy- Technologien aufgebaut hat. Auch Teile der Fi- kundinnen und -kunden gut ansprechen zu pen, also erste Lösungsideen, noch nicht per- nanzindustrie und des Handels erfüllen Vorrei- können. fekt sein, sondern können bereits sehr früh in terrollen. der Entwicklung auf ihr Potenzial abgetestet Kundinnen und Kunden fühlen sich durch diese werden. „Fail fast, learn fast“ dient dazu, lange Am besten ist es, bewusst mit unterschied- Einbindung wertgeschätzt, und es fällt leich- unnötige Entwicklungsschritte zu vermeiden. lichen Personen zu reden, um differenzierte ter, konkret auf ihre Bedürfnisse zu reagieren Perspektiven zu gewährleisten. Dazu gehören und neue, langfristig erfolgreiche Lösungen zu Dieser Vorgang sollte zum Beispiel bestehende oder auch potenziel- definieren. als Kreislauf gedacht le Kundinnen und Kunden, Familie, Bekannte, branchenferne und branchennahe Personen. und laufend Dabei sollten Sie auch Trendsetterinnen und wiederholt Trendsetter im eigenen Umfeld, aber auch kri- werden. tische Sichtweisen berücksichtigen. Mögliche Methoden umfassen Gespräche, Workshops, Befragungen (etwa online), Inter- views usw. Quelle: Design Thinking nach d.school Stanford University.
6 Wie können Erzeugerinnen und Erzeuger kunstger- werblicher Gegenstände die Transformation ihres Unternehmens starten? O-Töne aus dem Transformationsworkshop
Erkenntnisse und Feedback der Weniger ist mehr – Produktpa- Erzeugerinnen und Erzeuger lette noch besser fokussieren. Arbeitsabläufe standardisieren, Gib deinem besten Produkt die kunstgewerblicher Gegenstände um mehr Aufträge vollenden zu größte Bühne. Konzentriere dich können. Website noch bildin- aufs Wesentliche, d.h. einfache tensiver gestalten und mich und aus dem Workshop Kost, aber gute Qualität. Nicht das Handwerk noch mehr in den nur sagen, was man anbietet, Fokus stellen. sondern warum und wie man es herstellt. Die Kunden kaufen keine Ware, sondern Inspiration, Zukunftsgedanken weiterdenken Handwerk, Wissen, Erfahrung, und leben – Wolle aus Österreich Können, Kreativität. Das hat sich (neue Wollschafrasse, spezielle Mehr Struktur und Klarheit, eindeutig herauskristallisiert, Spinnmethode, das Schaf nicht mehr Social-Media-Arbeit, mehr und das wird in den nächsten nur als Fleischproduzent sehen erklären/berichten, was ich Wochen und Monaten auch so und die Wolle als Abfallprodukt), mache und wie ich es tue, u.v.m. von mir umgesetzt. ... Kooperationen eingehen, Ge- Danke für die vielen Anregungen! schichte zu meinem Produkt, ... Bin immer noch total begeistert von den zwei Tagen. Habe sehr viele neue Sachen im Kopf. Viel Sich trauen, zu mehr posten (Making-of-Video experimentieren! und ganz einfache, natürliche Bilder), mehr vernetzen. Oft Dass es allen anderen genauso ist weniger mehr. Influencer geht wie mir. Dass ich meine suchen, Facebook Business Sache gut mache, aber man Manager anlegen. noch so viel mehr machen kann ... Neue Motivation für neue Schritte, Kooperationen und Ideenrealisierung ... und dass es Qualitätsprodukte zu bieten, sehr sinnvoll wäre, wenn man Reduktion, Einfachheit, Klarheit, kann nur zum Erfolg führen, mit Kreativexpertinnen und -ex- Zeit in Social Media investieren. wenn man sie richtig präsen- perten noch viel öfter kommuni- Es muss nicht alles perfekt sein, tiert. Über Vertriebsplattformen zieren würde ... Danke! ausprobieren, Kontakte knüpfen. Reduktion, Upcycling, kann man sich gut am Markt Und: Ich bin auch das Produkt ... Targeting, Video positionieren.
7 Wie finde ich die passenden Profis aus der Kreativwirtschaft für mein Unternehmen? Tipps zur Auswahl der besten Kreativpartnerin oder des besten Kreativpartners
Schritt 1: Die Auswahl Wie will ich auswählen? Der erste Schritt ist oft eine einfache Internet- und Social-Media- Direkte Auftragsvergabe: Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage Recherche, die beispielsweise auf den Websites diverser Inno- von Vorgesprächen, Angeboten oder unverbindlichen Preisaus- vations- und Kreativpreise beginnen kann. Die dort angeführten künften. Referenzprojekte vermitteln ein Gefühl für die Arbeitsweise künf- Geladener Wettbewerb: Es werden mehrere Kreativschaffende tiger Partnerinnen und Partner. eingeladen, ein Projekt umzusetzen. Das überzeugendste Kon- zept bekommt den Zuschlag. Je nach Aufwand wird häufig ein Die Netzwerke der Kreativwirtschaft sowie exemplarische vorab kommuniziertes Abschlagshonorar an die nicht zum Zug Kreativwirtschaftsunternehmen werden auch auf den Websi- Gekommenen gezahlt. tes diverser Kreativwirtschaftsorganisationen sichtbar gemacht (siehe dazu die Kreativwirtschaftslandkarte der Kreativwirtschaft Offener Wettbewerb: Ein Problem wird zur Lösung ausge- Austria). Auch das Firmen-A-Z der WKO liefert einen guten schrieben, und anschließend wird in einem mehrstufigen Ver- Überblick. Geballte Kreativität findet sich oft auch in Cowor- fahren die beste Partnerin oder der beste Partner ermittelt. king-Spaces. Daher lohnt sich ein Blick auf die Übersicht solcher Hier ist es sinnvoll, eine Wettbewerbsbegleitung, etwa einen Gemeinschaftsbüros. Empfehlungen von anderen Unternehmen Berufsverband, einzubinden oder sogar eine Pitching-Expertin können ebenfalls entscheidend sein. Das Zusammenspiel von oder einen Pitching-Experten mit der Organisation zu betrauen. Recherche und Empfehlung führt hier zum Ziel. In der Regel besteht die erste Phase aus Firmenpräsentationen, erst im nächsten Schritt erfolgt die Einladung zur Ausarbei- tung des Konzepts. Auch hier gelten die obigen Ausführungen betreffend Abschlagshonorare. TIPP: Suche nicht regional einschränken! Im digitalen Zeitalter ist es nicht mehr nötig, sich bei der Suche auf die eigene Region zu beschränken. Die beste Kreativpartnerin oder der beste Kreativpartner wartet nicht immer um die Ecke.
8 Was ist für einen guten Start in ein Projekt mit Kreativexpertinnen und -experten vorzubereiten? So bereiten Sie sich optimal auf ein Projekt vor
Schritt 2: Die Vorbereitung Kreativschaffende erarbeiten maßgeschneiderte Lösungen. Damit sie das tun können, ist es hilfreich, das angestrebte Ziel des Auftrags klar zu vermitteln – aber ohne bereits eine Lösung vorzugeben. Es lohnt sich daher, sich in der Vorbereitungsphase folgende Fragen zu stellen: Was ist mein Ziel? • Wer ist meine Zielgruppe? • Was ist das Besondere an meinem Angebot? • Welche Botschaft möchte ich transportieren? TIPP: Ressourcen einplanen! • Welche Ergebnisse sollen in welcher Qualität vorliegen? Schon im Vorfeld ist es wichtig, sich • Welcher Zeithorizont ist vorgesehen? Gedanken über die Verfügbarkeit von • Welche Ressourcen sind notwendig? finanziellen, personellen und zeitli- • Was ist der finanzielle Rahmen? chen Ressourcen zu machen. Neben klar abgesteckten Budgets werden für die Umsetzung von Kreativleistungen Was will ich? immer auch Zeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufseiten des beauftragen- • Eine Rundumbetreuung? den Unternehmens benötigt. • Eine Projektbegleitung (z.B. Produktrelaunch)? • Eine Beratungsleistung oder Analyse? • Was sonst?
9 Wie erkläre ich Expertinnen oder Experten, was mein Unternehmen braucht? Ihre Checkliste für ein perfektes Briefing
Schritt 3: Das Briefing Die wichtigsten Eckpunkte beim Briefing: Spätestens nach der Auftragserteilung erfolgt ein konkretes Brie- finggespräch, dem unbedingt ein Rebriefing folgen sollte. Das Das Unternehmen → Seit wann besteht es? ermöglicht dem Kreativwirtschaftsunternehmen, Detailfragen → Wie viele Beschäftigte zählt es? für die Lösung des Problems zu stellen. Auch hier ist es ratsam, → Mit welchen Partnerinnen und Partnern arbeitet es? den Kreativen tiefe Einblicke in die Arbeitssituation und das Kun- → Gibt es bereits eine Kooperation mit anderen Kreativunternehmen? dinnen- und Kundenerlebenis zu gewähren. So bekommen sie → Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal? einen Überblick und können sich besser „einfühlen“. Der Mitbewerb → Welche Rolle nimmt das Unternehmen auf dem Markt ein? → Wo ist der Mitbewerb besser als das Unternehmen und umgekehrt? Die Kundinnen und Kunden → Wer ist die Zielgruppe des Unternehmens? → Wie wurde die Zielgruppe bisher angesprochen? Briefingtipps Das Projektziel Die Art und der Umfang des Briefings hängen von der indivi- → Was soll erreicht werden? → Wer genau ist die Zielgruppe des Projekts? duellen Beschaffenheit der Kreativleistung ab. Auf der rechten → Wie denkt diese Zielgruppe derzeit über das Produkt? Seite finden sich einige allgemeine Fragestellungen zur Vor → Wie soll sie darüber denken? bereitung des Briefings: → Welches Argument überzeugt die Zielgruppe am meisten? TIPP: Besser nichts vorwegnehmen! Der Zeitplan Beim Briefing gilt die Faustregel: Alles verra- → Wann ist die Deadline? ten, aber nichts vorwegnehmen! Auch wenn der → Wann sind die Fertigstellungstermine der Zwischenschritte? Fokus in der Briefingphase auf dem Informa- → Wann sind an die Kreativen etwa Texte, Bilder, Daten für Grafiken zu tionsaustausch und der Äußerung von Vorstel- liefern (Zeit für Korrekturschleifen einplanen!)? lungen liegt, ist es wichtig, der Entfaltung des Das Budget kreativen Potenzials genügend Raum zu lassen. → Wieviel Geld steht für das Projekt zur Verfügung?
10 Worauf muss ich bei Angeboten von Kreativen achten? Tipps für den Check von Angeboten von Kreativschaffenden
Schritt 4: Das Angebot SPEZIALFALL: Architektur und Produktdesign Klare Richtlinien Architektinnen und Architekten, Produktdesigne rinnen und Produktdesigner können zu einem sehr Angebot und Auftrag sollten unbedingt schriftlich abgewickelt frühen Zeitpunkt im Projekt meist nur eine Kosten- werden. Die exakte Definition der angebotenen Leistung, ihr schätzung abgeben und daher nur einen Entwurf Umfang sowie der Lieferzeitpunkt und -ort sollten zusammen anbieten. Daher empfiehlt sich die Fixierung eines mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von den Kreativ- Kostenrahmens und eines Entwurfhonorars. Der schaffenden im Angebot ganz klar definiert werden. Gleiches tatsächliche Baubeginn bzw. der Start der Serien- gilt für die Anzahl der Korrekturschleifen und den Zeitpunkt, bis produktion wird dann zu einem späteren Zeitpunkt zu dem Änderungen ohne Aufpreis möglich sind. in einem neuen Angebot behandelt. Preis und Zahlungsbedingungen TIPP: Nutzungsrechte früh klären! Es ist besonders wichtig, den Preis und die Zahlungsbedingungen Die Werknutzungsrechte für kreative Leistungen un- des Angebots zu hinterfragen, damit später keine Missverständnisse terliegen meist Beschränkungen, die oft schon im entstehen können: Angebot definiert werden, zum Beispiel in den Allge- meinen Geschäftsbedingungen. So kann die Nutzung • Woraus setzt sich der Preis zusammen? von Fotos, Filmen oder Grafiken oft auf bestimmte • Handelt es sich um einen Pauschalpreis für die Erstellung eines Medien, Länder oder Zeiträume begrenzt sein. Dies Werks? sollte im Vorfeld genau abgesprochen werden, um • Ist es eine Kostenschätzung nach einem angenommenen Missverständnissen vorzubeugen. Stundenaufwand und Stundensatz? • Ist dieser Stundensatz ausgewiesen, und worauf beruht er? TIPP: Projektplanung im Angebot berücksichtigen! • Gibt es Vorauszahlungen bzw. Teilzahlungen? Angebote verschiedener Kreativunternehmen wer • Welche Rechte am Werk erhalte ich für den Preis? den vergleichbarer, wenn die jeweils absehbaren • Was kostet mich eine Ausweitung bzw. Verlängerung der Leistung? Projektmeilensteine extra ausgewiesen werden. Zwischenpräsentationen und genau definierte Ab- nahmezeitpunkte sind hier ebenfalls hilfreich.
11 Wie läuft ein effizienter Feedbackprozess ab? Diese Punkte sollten bei Rückmeldungen beachtet werden
Schritt 5: Das Feedback Der Entwurf In der Regel vereinbart die Auftraggeberin oder der Auftrag SPEZIALFALL: Architektur, Produktdesign und Kunst geber mit dem Kreativwirtschaftsunternehmen, was als Ent- Hier ist praktisch der Entwurf oder der Prototyp selbst wurf angenommen wird. Je nach Projekt und Arbeitsweise die kreative Leistung. Das verleiht Vorgesprächen und reicht dabei die Bandbreite von einer einfachen Skizze bis hin Briefings besonderes Gewicht und macht den Entwurf zu einem voll ausgearbeiteten Layout. zum letzten Stadium, in dem Änderungen noch relativ kostengünstig umsetzbar sind. Die Feedbackrunde Auf den Entwurf folgt die Feedbackrunde, bei der zumeist eine SPEZIALFALL: Fotografie und Film überarbeitete Version des Entwurfs präsentiert wird und die Da Entwürfe in diesen Bereichen der Kreativbranche be- Auftraggeberin oder der Auftraggeber Feedback gibt. sonders schwierig, zeitaufwändig und teuer sind, wird Das Feedback sollte immer begründet und positiv fomuliert oftmals darauf verzichtet. Am Ende steht dort ein fast sein! Sätze wie „Die Farbe des Logos gefällt mir nicht“, „Die fertiges Produkt. Das macht ein detailliertes Briefing Sprache ist mir zu wenig bunt“ oder „Dieses Motiv spricht mich besonders wichtig. Darauf baut dann zumeist ein erstes nicht an“ sind für Kreativschaffende in der Regel zu unkonkret. „Treatment“ (eine Inhaltsangabe) auf, das im engen Dia- Um die gesteckten Ziele zu erreichen, kann es notwendig wer- log gemeinsam erarbeitet werden sollte. Das Treatment den, den persönlichen Geschmack hintanzustellen. ist wiederum Ausgangspunkt für die Kostenkalkulation Die Entscheidungsmacht und alles Weitere. Es sollte vorab geregelt sein, wer das letztgültige Feedback bzw. das Go für die Produktion geben darf und wer Entwürfe und Ergebnisse abzeichnet. Sind beim beauftragenden Unter- nehmen mehrere Personen involviert, sollte die Projektleiterin TIPP: „Feedback-Hierarchie“ einhalten! oder der Projektleiter das gesammelte und abgestimmte Feed Das Feedback sollte sich immer nur auf die letzte back an die Kreativschaffenden übermitteln. Version des Entwurfs beziehen. Sonst passiert zum Beispiel so etwas: Der Abteilungsleiter hat bereits drei Versionen des Entwurfs zurückgeschickt, bevor TIPP: Kreativleistungen sind Chefsache! die Geschäftsführerin als Letztentscheiderin über- Die Leiterin oder der Leiter des Unternehmens sollte haupt einen Blick darauf werfen konnte. Da sie für den Kreativprozess einleiten und sich für Feedback- die ursprüngliche erste Version stimmt, sind unnö- schleifen Zeit nehmen. tige Verzögerungen und Kosten entstanden.
12 Wie schließe ich ein Projekt richtig ab, und was passiert dann? Checkliste für den Ablauf in der letzten Phase eines Projekts
Schritt 6: Der Projektabschluss Die genaue Prüfung Der Abschlussbericht Vor der Serienproduktion oder Veröffentlichung sollte nochmals Vor allem bei Werbekampagnen, aber auch bei anderen Kreativ überprüft werden, ob das Projekt tatsächlich zweckdienlich ist, wirtschaftsleistungen sollte die Auftraggeberin oder der Auf- alle Änderungen übernommen wurden und die zeitlichen, finan- traggeber am Ende des Projekts auf einen Abschlussbericht ziellen und rechtlichen Modalitäten geklärt sind. mit validen Daten und Fakten zu dessen Verlauf bestehen. Ein Reflexionsgespräch beinhaltet, was gut lief, was nicht funktio- Es wurde alles in die Wege geleitet? Herzlichen Glückwunsch! niert hat, was erreicht wurde und was nicht. Das Projekt kann jetzt starten. Viele Kreativwirtschaftsprojekte benötigen für den tatsächlichen Startschuss das definitive Go Machen Sie weiter! der Auftraggeberin oder des Auftraggebers. Ab dann sind kaum Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Die Kreatiwirtschafts- noch Änderungen möglich oder würden gegebenenfalls große berichte der Kreativwirtschaft Austria belegen, dass gerade Kosten verursachen. Ein Film wird gedreht, Fotos werden ge- Kreativschaffende Innovation in Unternehmen bringen. Daher schossen, Plakate werden gedruckt und angebracht, das Pro- empfiehlt es sich, dieses Potenzial zu nutzen und zu der oder dukt geht in Serienproduktion, oder der Plan wird zur Baustelle dem Kreativen Kontakt zu halten bzw. sie oder ihn für andere und schließlich zum Haus. Projekte erneut zu beauftragen. O ! TIPP: Wertschätzung entgegenbringen! G Da die oder der Kreativschaffende viel Herz- blut in das Projekt legt, ist eine Wertschät- zung der kreativen Leistung für sie oder ihn auch sehr wichtig. Lassen Sie Ihre Partne rinnen und Partner daher wissen, wenn Sie mit ihrer Leistung zufrieden waren.
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