Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!

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Anleitung zur
Transformation für
das Wedding Planning
EIN PROZESSSTART MIT DER
POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Inhalt                                                                                                           Vorwort        1

                                                                                                                 Wie profitieren Wedding
                                                                                                                 Plannerinnen und Planner von
                                                                                                                 der Kreativwirtschaft?

 2                                      3                                  4                                      5

Welche Trends treiben das              Wohin entwickeln sich die          Welche Transformationsschritte         Wie kann ich von der
Wedding Planning an?                   Branche und die Bedürfnisse        können Wedding Plannerinnen und        Kreativwirtschaft profitieren?
                                       der Kundschaft?                    Planner setzen?

Drei Tipps zu Positionierung,          Drei Tipps zum Servicedesign       Drei Tipps zum Experiencedesign und    Drei Tipps zu
Storytelling und der Kommunikation     und zu Partnerschaften             zur Interaktion mit Kundinnen          Social-Media-Marketing
des Alleinstellungsmerkmals                                               und Kunden

                                                                           6                                      7

Drei Tipps zu                          Drei Tipps zu                      Wie können Wedding Plannerinnen        Wie finde ich die passenden Profis aus
digitalem Marketing                    Open Innovation                    und Planner die Transformation ihres   der Kreativwirtschaft für mein
                                                                          Unternehmens starten?                  Unternehmen?

 8                                      9                                 10                                      11

Was ist für einen guten Start in ein   Wie erkläre ich Expertinnen oder   Worauf muss ich bei Angeboten von      Wie läuft ein effizienter
Projekt mit Kreativexpertinnen und     Experten, was mein Unternehmen     Kreativen achten?                      Feedbackprozess ab?
-experten vorzubereiten?               braucht?

12                                      13                                 14

Wie schließe ich ein Projekt           Weiterführende Links               Wie lief der Transformationsprozess
richtig ab, und was passiert dann?                                        für Wedding Plannerinnen und
                                                                          Planner ab?
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Wie profitieren
Wedding Plannerinnen
und Planner von der
Kreativwirtschaft?
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen
                                   Mag. Mariana Kühnel, M.A., Generalsekretär-Stellvertreterin WKÖ

                                   Corona hat vieles verändert, manche sprechen sogar von                fühl zu haben, was möglich sein kann. Dieser Möglich-
                                   einem „Epochenwechsel“. In jedem Fall hat die Pandemie                keitssinn kann ein ganz entscheidender Wegweiser in die
                                   eine bereits vorher begonnene Phase der Transformati-                 Zukunft sein. Als Wirtschaftskammer Österreich stehen
                                   on der Wirtschaft beschleunigt. Viele Unternehmerinnen                wir den Wedding Plannerinnen und Plannern als verläss-
                                   und Unternehmer überdenken ihre Geschäftsprozesse,                    liche Partnerin und Ermöglicherin zur Seite. Dazu gehört
                                   neue Kooperationen werden eingegangen, Innovation und                 auch, in Workshops diesen „Möglichkeitssinn“ zu schär-
                                   Digitalisierung rücken in den Fokus.                                  fen und Wege in die Zukunft aufzuzeigen. An Bord geholt
                                                                                                         wurden dafür gezielt jene Expertinnen und Experten aus
                                   In seinem Buch „Der Mann ohne Eigenschaften“ schreibt                 der Kreativwirtschaft, die mit ihrem spezifischen Know-
                                   Robert Musil davon, dass es neben einem „Wirklichkeits-               how besonders viel zu einer Transformation im Wedding
                                   sinn“ auch einen „Möglichkeitssinn“ gebe. Also ein Ge-                Planning beitragen können.
                                                                                                         Das Motto: Raus aus der Krise, rein in die Zukunft!

                                                                                                         Die Ergebnisse des vorgenommenen Transformations-
                                                                                                         prozesses können Sie in diesem Leitfaden nachlesen. Er
                                                                                                         ist eine Einladung, sich inspirieren und anregen zu lassen
                                                                                                         und so die Kraft der Kreativwirtschaft für Ihre unterneh-
                                                                                                         merische Zukunft zu nutzen.
Foto: © angeben: WKÖ/Marek Knopp

                                                                          Mag. Mariana Kühnel, M.A.
                                                                          Generalsekretär-Stellvertreterin
                                                                          der Wirtschaftskammer Österreich
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen
                                                       Gerin Trautenberger, Vorstand Kreativwirtschaft Austria

                                                       Kreative sind Spezialistinnen und Spezialisten, die ihr Handwerk             nisse konnten Kreativleistungen für den Workshop definiert
                                                       gut verstehen. Sie schaffen neue Produkte, neue Dienstleistun-               werden, die den Unternehmen den größtmöglichen Mehrwert
                                                       gen, digitale Auftritte und Produkte und adaptierte Geschäfts-               bringen.
                                                       modelle. Diese enorm innovative Kraft entsteht aus der Zusam-
                                                       menarbeit und einer starken Wechselwirkung im gemeinsamen                    Durch Open-Innovation-Methoden und in der besonderen Zu-
                                                       Austausch mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Die Fle-                    sammensetzung der richtigen Fähigkeiten der Creative Cata-
                                                       xibilität und Servicekompetenz der Kreativwirtschaft mit ihren               lysts schaffen wir einen kraftvollen Start des Transformations-
                                                       vielen Disziplinen bringt Lösungen zutage, die Transformation                prozesses für Wedding Plannerinnen und Planner. Dank neuer
                                                       und damit auch Innovation fördern.                                           Methoden des Projektmanagements und einer maßgeschnei-
                                                                                                                                    derten Zusammenstellung des Kreativmixes passend zu den
                                                       Die Maßnahme „Transformation für Branchen“ ist ein mehr-                     Herausforderungen der Branche konnten wir den idealen Bo-
                                                       stufiger Prozess. Die Basis dieser Transformationsworkshops                  den für einen „Kreativwirtschaftseffekt“ aufbereiten.
                                                       bilden sowohl eine SWOT- und Trend-Analyse für die gesamte
                                                       Branche als auch die Erkenntnisse von Branchenvertreterinnen                 Der vorliegende Leitfaden erklärt, welches Potenzial aus Sicht
                                                       und -vertretern aus einer Fokusgruppe. Mittels dieser Erkennt-               der Kreativwirtschaft für Wedding Plannerinnen und Planner
                                                                                                                                    bereitliegt.

                                                                                                                                    Denn: Kreativ + Wirtschaft = Effekt.
Foto: © Alexander Wieselthaler/stillsandemotions.com

                                                                                                                                    Viel Erfolg und Freude beim Lesen! Ihr Gerin Trautenberger

                                                                                               Gerin Trautenberger
                                                                                               Vorstand Kreativwirtschaft Austria
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Leitfaden Transformationsworkshops für Branchen
                             Astrid Legner, Fachverbandsobfrau des Fachverbandes Freizeit- und
                             Sportbetriebe

                             Wir mussten große Herausforderungen meistern. Das Verbot             Wenn nun viele Hochzeiten nachgeholt werden, ist es wichtig,
                             von Veranstaltungen und Festen hat uns massiv unter Druck            als Wedding Plannerin und Planner darauf optimal vorbereitet
                             gebracht. Viele Wedding Plannerinnen und Planner mussten             zu sein – etwa auf die neuen Bedürfnisse der Kundinnen und
                             geduldig und gleichzeitig flexibel sein.                             Kunden und auf die Tatsache, dass viel mehr als früher online
                                                                                                  recherchiert wird. Regionalität, Nachhaltigkeit, hybride Hoch-
                             Die Halbierung der 20-m²-pro-Person-Regelung und die Er-             zeitsfeiern – es gibt viele neue Trends in unserer Branche. Und
                             höhung der Personenanzahl bei Zusammenkünften sind die               erst drei Prozent des Hochzeitsmarktes werden mit uns ge-
                             Grundlage für betriebswirtschaftlich sinnvolles Arbeiten. Dass       meinsam umgesetzt.
                             seit 1. Juli unter Einhaltung der 3-G-Regeln endlich wieder
                             Hochzeitsfeiern stattfinden dürfen, lässt uns alle und unsere        Um für genau diese Aufgabenstellungen gerüstet zu sein, haben
                             vielen Zulieferunternehmen aufatmen.                                 wir den Start des Transformationsprozesses in diesen fordern-
                                                                                                  den Zeiten gemeinsam mit der Kreativwirtschaft umgesetzt.
                                                                                                  Der nun vorliegende Leitfaden soll diese Impulse festhalten und
                                                                                                  für alle in der Wedding-Planning-Branche verfügbar machen.
                                                                                                  Wir wollen damit zeigen, welche Möglichkeiten und Chancen
                                                                                                  die Zusammenarbeit mit Kreativimpulsgeberinnen und -gebern
                                                                                                  bringen kann.

                                                                                                  Alles Gute und viel Erfolg!
Foto: © Fotostudio Furgler

                                                                    Astrid Legner
                                                                    Fachverbandsobfrau des Fachverbandes
                                                                    Freizeit- und Sportbetriebe
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2

Welche Trends
treiben das Wedding
Planning an?

Womit Wedding Plannerinnen
und Planner künftig umgehen
müssen
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Kleiner, hybrid und mit mehr Liebe zum Detail

Die Hochzeit an sich                                                      Dekoration und Styling
Noch unter dem Eindruck der Pandemie bleiben viele Paare vorsichtig       Alle Dekorationstrends im Jahr 2021 haben einen Fokus auf Nachhal-
und setzen auf kleine Hochzeiten, eventuell aufgeteilt auf mehrere Fei-   tigkeit und wertiges Selbstgemachtes (DIY). Die Dekoration präsentiert
ern. Eine weitere Variante ist eine Hochzeit etwa in diesem Sommer,       sich farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail, es gibt personalisiertes
während die Party zu einem späteren Zeitpunkt angesetzt wird. Dieser      Briefpapier oder Geschenke, hochwertige Wäsche und Glaswaren. Der
Trend geht mit einer Verschiebung von Quantität zu Qualität einher. Das   Trend bei Materialien geht ebenfalls zu Natürlichkeit und Naturstoffen.
heißt, es gibt weniger Gäste, aber das gleiche Budget. Die Zeremonien     Wesentlich sind Individualisierung, Maßarbeit bis hin zu Kalligrafie auf
werden weniger formell, dafür wird großer Fokus auf Details gelegt. Da    den Kerzen und Stickereien auf den Servietten. Die gesamte Tischde-
nicht alle aus der Familie oder dem Freundeskreis an der Zeremonie        koration und all ihre Elemente werden genau geplant und mit sehr viel
teilnehmen können, kommen Live-Streaming und damit virtuelle Gäs-         Liebe zum Detail umgesetzt.
te hinzu. Für letztere braucht es auch eine aktive Integration mittels
Technologie durch digitale Gästebücher, Grüße virtuell Teilnehmender,     Planung und Organisation
Videos für Reels und vieles mehr.                                         Flexibilität ist das Wort der Stunde. Hochzeiten werden mit kurzen Vor-
                                                                          laufzeiten oder extrem weit im Voraus geplant. Sie finden nun an jedem
Brautkleider und Anzüge                                                   Wochentag und abseits der Hochsaison statt.
Die Looks für Brautkleider und Anzüge werden entspannter und infor-
meller. Frauen dürfen neben den typischen Kleidern auch Hosenanzüge       Hochzeitstorten und Süßes
und Jumpsuits tragen. Viel Wert wird auf hohe Qualität und einfache       Bei weniger Gästen gibt es kleinere, dafür extrem hochwertige Torten.
Silhouetten gelegt. Der trendbewusste Bräutigam trägt heuer übrigens      Für süße Leckereien werden bewusst lokale Handwerksbetriebe ge-
burgunder- und sandfarbene Anzüge.                                        wählt. Die Torten sollen Eyecatcher sein, mit neu aufkommenden flora-
                                                                          len Trends, mutigerer Farbwahl und verspielten Texturen.
Hochzeitslocations                                                        Schöne Blumentische und handgefertigte Zuckerblumen lassen die
Der Trend geht zu in der Nähe liegenden Locations, um die lokale Wirt-    Grenzen zwischen essbaren süßen Leckereien und zarter Blumendeko-
schaft zu unterstützen. Nach den vielen Monaten im Lockdown ist nun       ration weiter verschwimmen.
die Hochzeit im Freien besonders beliebt – auf kleinen Flecken im Grü-
nen, auf denen ein Festzelt aufgestellt werden kann. Kleinere Feiern      Social Media und Video
finden in einzigartigen und historischen Räumen statt, auch alternative   Brautpaare recherchieren vorab online und holen sich vor allem auf In-
Locations wie Weinkeller und dergleichen sind angesagt.                   stagram und Pinterest Inspiration. Videodrehs gehören nun zum festen
                                                                          Bestandteil einer Hochzeit als Content zum späteren Teil. Die Feiern
                                                                          sind weniger formell, dafür mit vielen persönlichen Details und Ein-
                                                                          blicken einschließlich Behind-the-Scenes-Einblicken und Live-Storys
                                                                          für Social Media, insbesondere Instagram und TikTok, idealerweise im
                                                                          Hochformat gedreht.
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
Fotos: © unsplash.com
Anleitung zur Transformation für das Wedding Planning - EIN PROZESSSTART MIT DER POWER DER KREATIVWIRTSCHAFT!
3

Wohin entwickeln sich
die Branche und die
Bedürfnisse der
Kundschaft?

Transformationsdruck und Zukunfts-
perspektiven für Wedding Plannerin-
nen und Planner
Gesammeltes Feedback aus der Fokusgruppe

     Umfangreiches Wissen über Kundinnen und Kunden                     Dadurch steigt die Erwartungshaltung der Kundinnen und
 1   zunehmend verfügbar                                                Kunden. Sie erwarten sich schnellere Reaktionszeiten und
     Die Kundinnen und Kunden sind bereit, viele Informationen          mehr Interaktion, digitale Kontaktpunkte und Kommunika­
     über sich preiszugeben. Dadurch besitzen Wedding Planne-           tionsmöglichkeiten sowie Angebote und Services wie hybride
     rinnen und Planner eine sehr gute Wissensbasis über ihre           Veranstaltungen. Dies bietet auch große Chancen, einerseits
     Kundinnen und Kunden und deren Bedürfnisse.                        zur Angebotserweiterung und andererseits zum Erreichen
     Aufgrund der hohen Kompetenz rund um relevante Fragen              neuer Zielgruppen.
     für die Brautpaare herrscht eine große Vertrauensbasis.
     Wedding Plannerinnen und Planner geben den Brautpaaren             Ausbau des Netzwerks und neue Partnerschaften als
     und deren Umfeld Sicherheit und gewinnen dadurch das Ver-      4   Potenzial für die Zukunft
     trauen ihrer Kundinnen und Kunden.                                 Wedding Plannerinnen und Planner arbeiten in und mit ei-
                                                                        nem großen Netzwerk an Dienstleisterinnen und Dienstleis-
 2   Ungenutztes Potenzial innerhalb der Zielgruppe                     tern: Eine Hochzeit kommt nur durch die Zusammenarbeit
     Aktuell zeigen Analysen, dass nur bei drei Prozent des Hoch-       vieler zustande. Aktuell konzentriert sich die Partnerschaft
     zeitsmarktes die Leistungen mithilfe von Wedding Plannerin-        jedoch häufig auf ein Hochzeitsevent und ist danach wieder
     nen oder Plannern durchgeführt werden. Das zeigt das große         zu Ende. Es gibt nur wenige starke Kooperationen, die über
     Potenzial, das es noch zu erschließen gilt.                        die Eventebene hinausgehen.
     Es braucht daher neue Kommunikationskanäle und die ge-             Aktuell entstehen Kooperationen noch meist zufällig. Sie
     schickte Vermittlung der Vorteile von Wedding Plannerinnen         sollten strategisch angegangen werden. Im Aufbau von ver-
     und Plannern, um die restlichen 97 Prozent anzusprechen            trauensvollen Partnerschaften und Kooperationen liegt eine
     und neue Zielgruppen zu erschließen. Insbesondere über             große Chance. Viele Potenziale für innovative Angebote und
     die sozialen Medien kann der wahre Wert der Leistungen von         Services bleiben noch ungenutzt.
     Wedding Plannerinnen und Plannern kommuniziert und so
     noch viel Potenzial ausgeschöpft werden.                       5   Zu jedem Trend ein Gegentrend
                                                                        Hochzeiten sind stark trendgetrieben: Aktuell gibt es digitale
 3   Zielgruppen zunehmend digital                                      und hybride Hochzeiten, aber auch spezielle Themenhoch-
     Viele Bereiche unseres Lebens werden immer digitaler –             zeiten, sehr große, repräsentative Hochzeiten, kleinere im
     auch Hochzeiten und Events. Dieser langfristige Trend wird         engeren Kreis oder solche, die auf mehrere kleinere Events
     sich in Zukunft noch verstärken. Paare recherchieren vor al-       aufgeteilt sind. Reagieren Sie zwar flexibel auf Trends und
     lem auf Instagram und Pinterest und kommen sehr gut infor-         Gegentrends, bleiben Sie sich dabei aber selbst und Ihren ei-
     miert zum Erstgespräch.                                            genen Vorstellungen und Werten treu, um so sehr gezielt Ihre
                                                                        eigene Zielgruppe zu finden.
4

Welche Transformations-
schritte können
Wedding Plannerinnen
und Planner setzen?

Learnings aus dem Transformations-
prozess für Wedding Plannerinnen
und Planner
Erkenntnisse aus dem Transformationsworkshop

 1   Sich selbst zeigen                                              3   Die Hochzeit nicht isoliert betrachten
     • Aufgrund von Persönlichkeit, Vertrauen und zwischen-              • Eine Hochzeit umfasst viel mehr als ein einzelnes Event.
         menschlichen Faktoren bauen Kundinnen und Kunden                    Analysieren Sie die gesamte Customer Journey eines
         sehr enge Beziehungen zu Ihnen auf. Präsentieren Sie                Brautpaars vom ersten Moment der Planung bis über die
         sich daher selbst offen, positionieren Sie Ihr Unterneh-            Hochzeitsreise hinaus.
         men klar und vermitteln Sie so von Beginn an ein positi-        • Ihre Kommunikation sollte daher möglichst früh anset-
         ves Gefühl.                                                         zen, um potenzielle Kundschaft zu einem möglichst frü-
     • Erarbeiten Sie eine Vision und Mission sowie eine Strate-             hen Zeitpunkt abzuholen.
         gie, um die Ziele zu erreichen. Beantworten Sie die Kern-       • Entwickeln Sie neue Angebote und Services, die vor bzw.
         fragen: Wer bin ich jetzt und wo möchte ich hin? Was sind           nach der klassischen Hochzeit ansetzen, etwa bei der
         meine Werte, was ist mir wichtig?                                   Verlobung, bei Renewals, Taufen usw.
     • Nehmen Sie sich Zeit für die Positionierung, die Ent-
         wicklung von neuen Angeboten und die Erstellung einer       4   Digital neue Zielgruppen erreichen
         Kommunikationsstrategie. Wichtig ist, diese sorgfältig          • Digitale Kommunikationskanäle bieten Ihnen die Mög-
         auszuarbeiten und die Aufgaben strategisch anzugehen.               lichkeit, neue Zielgruppen zu erreichen, auch abseits des
     • Holen Sie sich dafür externe Unterstützung von Expertin-              bisherigen Einzugsgebiets.
         nen und Experten in den jeweiligen Themen, um gemein-           • Um neue Kundschaft zu erreichen, braucht es eine klare
         sam erfolgreiche Strategien zu erstellen.                           Strategie und eine gezielte Ansprache. Denken Sie die
                                                                             klassische Mundpropaganda auch digital und forcieren
 2   Spitze Positionierung finden                                            Sie sie gezielt per Social Media.
     • Sie brauchen eine klare Differenzierung gegenüber der             • Definieren Sie dazu ganz genau die Zielgruppe, die ent-
         Konkurrenz. Eine spitze Positionierung ist die Basis des            sprechende Art der Ansprache und welche Kanäle Sie
         unternehmerischen Handelns, gibt Orientierung und                   dafür wählen.
         erleichtert so langfristig die Entscheidungen, wohin die
         Reise gehen soll.                                           5   Arbeit erleichtern
     • Eine klare Positionierung zeigt sich nicht nur in der Kom-        • Nicht alles muss selbst gemacht werden! Nutzen Sie di-
         munikation, sondern auch im Angebot bzw. bei der Ent-              gitale Tools und Kommunikation systematisch, um mit
         wicklung von neuen Services. So könnte Ihre Positionie-            weniger Aufwand viel zu erreichen.
         rung von der Allroundplanung hin zu einem persönlichen          • Bauen Sie zuerst Ressourcen und spezifisches (digitales)
         Coaching für Brautpaare gehen, um jene anzusprechen,               Know-how auf. Kooperationen – auch branchenintern –
         die gerne selbst planen und nur dafür professionelle Un-           bieten viel Potenzial, gemeinsam eine stärkere Position
         terstützung benötigen.                                             und neue Wertschöpfung aufzubauen.
5

Wie kann ich von der
Kreativwirtschaft
profitieren?

Kreativwirtschaftsleistungen, die
Wedding Plannerinnen und Planner
weiterbringen
Diese Leistungen bringen Wedding                                            Verschiedene Kreativleistungen unterstützen beim Aufbau einer
                                                                            starken Marke für das Wedding Planning.
Plannerinnen und Planner weiter

      Wie finde ich mein Alleinstellungsmerkmal und wie posi-               neuen Angeboten und Services beachtet werden. Expertinnen
 1    tioniere ich dieses? Kommunikation: Positionierung und                und Experten im Bereich Experiencedesign können gemein-
      Storytelling                                                          sam mit Ihnen Ihr Angebotsportfolio analysieren und neue in-
      Wedding Plannerinnen und Planner müssen ihr Alleinstel-               novative und an den Kundinnen und Kunden orientierte Ser-
      lungsmerkmal kennen, sich dementsprechend positionieren               vices und Angebotspakete gestalten, um Ihr Geschäftsmodell
      und von der Konkurrenz abgrenzen. Ihre Alleinstellung muss            weiterzuentwickeln.
      der Zielgruppe mit richtigen Storys vermittelt werden. Kom-
      munikations- bzw. Marketingexpertinnen und -experten kön-             Wie kommuniziere ich digital mit bestehenden und poten-
      nen Sie bei der Identifikation der Positionierung unterstützen    4   ziellen Kundinnen und Kunden? Digitales Marketing
      und mit Ihnen Ihre individuelle Geschichte entwickeln.                Das Kommunikationsverhalten der Menschen verändert sich
                                                                            laufend und wird stetig digitaler. Expertinnen und Experten
      Wie schaffe ich neue Wertschöpfung durch Kooperationen                im Bereich digitales Marketing kennen die aktuellen Trends,
 2    und Netzwerke? Servicedesign und Partnerschaften                      die gängigen Kommunikationskanäle und die Art und Weise,
      Gerade für Wedding Plannerinnen und Planner sind Koope-               wie diese genutzt werden. Sie unterstützen Sie dabei, beste-
      rationen sowie ein gutes Netzwerk essenziell. Expertinnen             hende oder neue Kundinnen und Kunden über digitale Kanäle
      und Experten aus dem Bereich Servicedesign unterstützen               besser zu erreichen und anzusprechen.
      die strategische Herangehensweise bei Suche, Auswahl und
      Gestaltung von strategischen Partnerschaften. Gemeinsam               Wie erreiche ich über Social Media neue Zielgruppen?
      mit Ihnen analysieren Servicedesignerinnen und -designer          5   Social-Media-Marketing
      Ihr Angebotsportfolio und identifizieren Innovationspoten­zial.       Sie benötigen eine genaue Zielgruppenansprache, um neue
      Dabei werden neue Möglichkeiten für Kooperationen und                 Kundinnen und Kunden zu erreichen. Wie Sie durch strate-
      Netzwerke gezielt adressiert und neue Wege der Wertschöp-             gische Kommunikationsplanung und systematische bezahlte
      fung gefunden.                                                        Anzeigen Social Media zur Akquise von Neukundinnen und
                                                                            -kunden nutzen können, erfahren Sie von Social-Media-Mar-
      Wie gestalte ich die Arbeit mit meinen Kundinnen und Kun-             keting-Expertinnen und -Experten. Gemeinsam mit Ihnen
 3    den und ihre Customer Journey als Erlebnis? Experience-               entwickeln sie eine Strategie zur Auswahl der für Sie und
      design und Interaktion mit Kundinnen und Kunden                       Ihre Zielgruppen passenden Social-Media-Kanäle und über-
      Nicht nur die Hochzeit selbst, sondern auch die Bedürfnisse           nehmen bei Bedarf deren Betreuung.
      vor und nach der Hochzeit sollten bedient und als Erlebnis            .
      gestaltet werden. Dies sollte auch bei der Entwicklung von
Drei Tipps zu Positionie-
                    rung, Storytelling und der
                    Kommunikation des
                    Alleinstellungsmerkmals

                            Sabrina Oswald
Foto: © Helmreich

                            Futura GmbH
                            www.futura-comm.at
T I PP 1                                          TIPP 2                                            TI P P 3

„Ich“-Marke aufbauen                              Durch Spezialisierung                             Begeisterung schaffen
                                                  Alleinstellung erzielen
Viele Wedding Plannerinnen und Planner sind                                                         Transportieren Sie im Einklang mit Ihrer
gewohnt, in den Hintergrund zu treten. Dabei      Die Stärke von Wedding Plannerinnen und           „Ich“-Marke bewusst Emotionen, zeigen Sie
sind sie „der Weg zum Produkt Hochzeit“, denn     Plannern liegt in der Individualisierung von      Ihre Spezialisierung bzw. Ihr Alleinstellungs-
ihre Erfahrung und ihr Wissen um Traditionen,     Hochzeiten. Ihre größte Konkurrenz sind           merkmal und schaffen Sie Erlebnisse. So lösen
Späße, Bräuche machen eine Hochzeit ein-          Brautpaare, die ihre Hochzeit selbst organisie-   sie nachhaltig Begeisterung bei den Kundin-
drucksvoller und befriedigen den Wunsch der       ren. Es braucht eine klare Positionierung und     nen und Kunden aus.
Kundinnen und Kunden nach Sicherheit und          eine gezielte Kommunikation des Mehrwerts
guter Betreuung.                                  Ihrer Leistung.                                   Unerwartete Momente schaffen Begeisterung
                                                                                                    und führen zu Mundpropaganda, etwa Rituale,
Es ist ganz wesentlich, Ihren individuellen Zu-   Stärkere Spezialisierung hebt Sie von der Mas-    die die Qualität für die Kundinnen und Kunden
gang zur Hochzeitsplanung darzustellen, sich      se ab. Positionieren Sie sich als Expertinnen     „spürbar“ machen. Das können außergewöhn-
selbst und die eigene Persönlichkeit zu posi-     und Experten. So erreichen Sie in der Anspra-     liche Produkte, individuelle Gestaltung und
tionieren. Setzen Sie genau dafür die digitalen   che neue Zielgruppen und erschaffen auch          Beigaben oder kleine Gesten wie Blütenblätter
Kanäle, insbesondere Social Media, ein. Per-      neue passende Produkte.                           in Briefen und Rechnungen sein. Bleiben Sie
sönlichkeit muss mutig digital und analog als                                                       dabei stets konsistent zu Ihrer Marke/Persön-
„Ich“-Marke kommuniziert werden.                  Stimmen Sie dafür das Angebot gezielt auf die     lichkeit und definieren Sie Standards.
                                                  Bedürfnisse der Kundschaft ab und kommu-
Bei der Entscheidung für eine Zusammenarbeit      nizieren Sie es gezielt an diese. Dadurch kann    Durch diese besondere Erfahrung bzw. durch
geht es oft um Emotionen und Sympathie. Sie       das große Potenzial genutzt und können Hoch-      ein Erlebnis werden eine Alleinstellung gegen-
werden häufig aufgrund Ihrer Persönlichkeit       zeiten sowie „Nebenprodukte“ (Heiratsantrag,      über der Konkurrenz und eine klare Positionie-
gebucht. Sprechen Sie stark und empathisch,       Hochzeitstag usw.) mit einer Ausrichtung ei-      rung erreicht. Damit lassen sich auch gehobe-
nicht scheu, die eigenen Tricks und Tipps an,     gens auf bestimmte Teilzielgruppen umgesetzt      ne Preise rechtfertigen.
aber verraten Sie nicht zu viel. Das kann das     werden.
Brautpaar inspirieren und den Wunsch nähren,
mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
Drei Tipps zum
                    Servicedesign und zu
                    Partnerschaften

                           Isabelle Goller
                           Service Design Vorarlberg
Foto: © Marc Lins

                           www.servicedesign-vorarlberg.at
T I PP 1                                          TIPP 2                                            TI P P 3
Eine Stakeholder-Map ausarbeiten                  Kooperationen verstärken und ausbauen             Klarheit in Kooperationen bringen

Sie arbeiten mit einem großen Netzwerk an         Analysieren Sie: Wer sind die Kooperations-       Wenn die Erwartungen mit den Kooperations­
Dienstleisterinnen und Dienstleistern. Ein        partnerinnen und -partner? Wie spielt sich        partnerinnen und -partnern geklärt sind und
hilfreiches Werkzeug zu deren Visualisierung      eine Hochzeit aus deren Perspektive ab? Vor       Ideen für neue Services oder Projekte auf dem
ist eine Stakeholder-Map, die die vielen An-      welchen Herausforderungen und Problemen           Tisch liegen, ist es wichtig, alles in einer Ko-
spruchsgruppen, die am Angebot des Wedding        stehen sie? Was brauchen sie und was erwar-       operationsvereinbarung schriftlich festzuhal-
Planning beteiligt, davon betroffen oder daran    ten sie sich von Ihnen?                           ten und gegebenenfalls einen Vertrag aufzu-
interessiert sind, darstellt. Neben Locations                                                       setzen.
und Dienstleistenden wie Fotografinnen und        Beginnen Sie die Analyse mit existierenden
Fotografen zählen dazu etwa auch die Ziel-        Partnerschaften, bei denen Sie sich vorstellen    Folgende Eckpunkte sollten darin abgedeckt
gruppen, der Gesetzgeber oder die Medien.         können, die Kooperation zu verstärken oder        werden: Was ist das gemeinsame Ziel? Wel-
                                                  auszubauen. Holen Sie sich aktiv Feedback zur     che Maßnahmen sind geplant bzw. um welches
Arbeiten Sie mit Post-its, um diese Map zu vi-    bestehenden Kooperation: Tauschen Sie sich        Angebot oder Projekt geht es? Wer bringt was
sualisieren. So können Sie leicht immer wieder    über Bedürfnisse und Erwartungen aus und          ein, wie sieht die Aufgabenteilung aus, wie die
darauf zurückzukommen und neue Kontakte           sammeln Sie gemeinsam Ideen für mögliche          Ergebnisverteilung?
ergänzen. Stakeholde­rinnen und Stakeholder       neue Angebote.
können in Kategorien unterteilt werden, etwa                                                        Dadurch können Unklarheiten in diesen Be-
durch Farbcodes oder durch Positionierung in      Dabei kann auch mit kleineren Kooperations-       reichen vermieden werden. Diese sind oftmals
einem Kreis.                                      projekten gestartet werden, um rasch erste        der Grund, wieso Kooperationen kaum fruch-
                                                  Erfolge zu haben, etwa indem Sie durch ein        ten oder gar vollständig scheitern.
Anschließend analysieren Sie alle Anspruchs-      gemeinsames Fotoshooting oder gemeinsame
gruppen: Was bedeutet diese Gruppe für mei-       regionale Mini-Hochzeitsmessen Synergien in
nen Geschäftserfolg? Was bringt sie ein, was      der Vermarktung nutzen.
bekommt sie? Mit wem habe ich bereits eine
gute, stabile Beziehung? Wo gibt es Potenzial?    Potenzial liegt in der stärkeren Vernetzung mit
                                                  anderen Wedding Plannerinnen und Plannern
Bei der Entwicklung von neuen Angeboten hilft     sowie branchenübergreifend etwa mit Kre-
die Übersicht, um zu sehen, ob es schon geeig-    ativen aus digitalen Bereichen (Experience­
nete Partnerinnen und Partner gibt, die fehlen-   design, Webdesign, Digital Art). Sie können
des Know-how einbringen können, oder ob Sie       auch Trends gezielt suchen und monetarisie-
neue suchen müssen.                               ren: Wo gibt es spannende, innovative Ideen,
                                                  die ich für mein Geschäft anwenden kann?
Drei Tipps zum
                    Experiencedesign
                    und zur Interaktion mit
                    Kundinnen und Kunden

                           Isabella Hinterleitner
                           NEA OG
Foto: © Weinfranz

                           www.neadesign.at
T I PP 1                                           TIPP 2                                            TI P P 3
Prototypen entwickeln und testen                   Personas erstellen                                In Erinnerung bleiben

Sie haben eine Idee für ein neues Service? Ma-     Definieren Sie Personas, also Stereotype für      Die Nach-Erlebnis-Phase einer Hochzeit
chen Sie sie so schnell wie möglich greifbar:      die Zielgruppe: Wie sieht meine ideale Kund-      ist eine der wichtigsten Phasen entlang der
Eine einfache Skizze oder ein Papiermodell         schaft aus? Was sind ihre Werte und Erwar-        Customer Journey eines Hochzeitspaars. Ak-
reicht, um die Idee mit Kundinnen und Kunden       tungen? Wo sind Touchpoints, an denen ich mit     tuell wird die Nachbetreuung noch zu wenig
zu testen. Bauen Sie anschließend deren Feed-      den Kundinnen und Kunden in Kontakt kom-          beachtet bzw. gibt es nur selten Services oder
back ein, um die Ideen weiterzuentwickeln.         men kann? Wie wollen das diese Kundinnen          Angebote, die diese Phase ansprechen.
                                                   und Kunden?
Das frühe Testen von neuen Ideen ist auch                                                            Wichtig ist, in Erinnerung zu bleiben! Hierfür
eine gute Gelegenheit, mit den Kundinnen und       Mit diesen Personas der idealen Kundinnen         gibt es viele Möglichkeiten: Übermitteln Sie di-
Kunden in Kontakt zu treten und von diesen zu      und Kunden erforschen Sie die Customer            rekt nach der Hochzeit selbst mit dem Handy
lernen.                                            Journey, also das, was die Kundschaft macht,      mitgefilmte Sequenzen oder Schnappschüsse
                                                   bis sie entscheidet, und durchlaufen dabei alle   – vielleicht nicht nur von der Hochzeit, sondern
Befragen Sie sowohl bestehende als auch            Phasen: Vor-Erlebnis-Phase, Informations-         auch vom Erstgespräch: ein „Making-of“. Sie
Nicht-Kundschaft. Nutzen Sie die Möglichkeit,      phase, Erlebnisphase, Nach-Erlebnis-Phase.        können auch regelmäßige Erinnerungen an
nachzufragen, was Ihre Kundinnen und Kun-          Ein Beispiel: Anna möchte eingebunden wer-        das Brautpaar schicken, etwa zu bestimmten
den wollen/nicht wollen, welche Sehnsüchte         den und die Entscheidung selbst treffen. Des-     Jahrestagen, aber auch am Tag der Liebe oder
und Träume sie haben – oder was sich etwa          halb sollten ihr gleich drei Top-Fotografinnen    am Tag der Ehe.
seit Corona verändert hat? Aber Achtung: Fra-      oder -Fotografen zur Auswahl angeboten wer-
gen Sie nicht in Bezug auf Ihre eigene Leistung,   den.
sondern in Bezug auf das Erlebnis: die Hoch-
zeit und die neuen Angebote bzw. Services.         Erstellen Sie Personas auch für Neukundinnen
                                                   und -kunden bzw. für spezielle Gruppen, die
                                                   man noch nicht so gut kennt: Da kann es so ge-
                                                   nannte „blinde Flecken“ geben, die erst durch
                                                   Recherche, Fragen usw. entdeckt werden kön-
                                                   nen. Basierend darauf lassen sich dann neue
                                                   Angebote und Services entwickeln.

                                                   Für das Entwickeln einer Persona sollten Sie
                                                   sich Zeit nehmen: Planen Sie mindestens ei-
                                                   nen halben Tag zur Personaentwicklung und
                                                   noch einen halben Tag für die Customer Jour-
                                                   ney ein.
Drei Tipps zu
                         Social-Media-
                         Marketing

                               Lena Hofmayr
Foto: © Andreas Jansch

                               SPiNNWERK
                               www.spinnwerk.at
T I PP 1                                            TIPP 2                                            TI P P 3

Social-Media-Strategie festlegen                    Einzigartiges Branding umsetzen                   Das Marketingbudget gezielt einsetzen

Postings sollten nicht spontan geteilt werden,      Gerade auf Social Media ist es sehr einfach,      Werbeanzeigen sind nicht böse und müssen
sondern einem langfristigen strategischen Ziel      unterschiedliche Anbieterinnen und Anbieter       nicht reißerisch rüberkommen. Es geht dar-
folgen, denn einzelne, kurzfristige Postings        miteinander zu vergleichen. Aktuell sind die      um, neue Zielgruppen zu erschließen und po-
bringen keinen Mehrwert.                            Aktivitäten vieler Wedding Plannerinnen und       tenzielle Brautpaare mehrmals auf ihrem Weg
                                                    Planner auf Social Media „austauschbar“. Ein      zur Entscheidungsfindung abzuholen. Dafür
Um Erfolge auf Social Media zu erzielen, soll-      schönes Hochzeitsfoto gleicht jenem anderer       braucht es bezahlte Beiträge, um neue Ziel-
ten Sie vorab einige Faktoren analysieren: Wer      Anbieterinnen und Anbieter, und man erkennt       gruppen gezielt anzusprechen.
ist meine Zielgruppe und auf welchen Soci-          auf den ersten Blick nicht, dass es von Ihnen
al-Media-Plattformen erreiche ich sie? Wel-         kommt und wofür Sie stehen.                       Zusätzlich zur Bewerbung von einzelnen sicht-
che Inhalte interessieren sie? Was sind meine                                                         baren Postings gibt es hier noch viel Potenzial
Con­tent- und Performanceziele (Reichweite,         Hier empfiehlt es sich, die Inhalte optisch zu    für Kampagnen und Remarketing. Damit kön-
Klicks, Interaktionen, Conversions)? Welche         branden, also zu markieren und eine eigene        nen Besucherinnen und Besucher Ihrer eige-
Contentformate helfen mir, sie zu erreichen?        Bildsprache zu entwickeln. Denn gerade über       nen Website gezielt „gefunden“ und erneut
                                                    Instagram und Co. wird sehr stark visuell         angesprochen werden.
Legen Sie darauf aufbauend Ihre Social-Me-          kommuniziert. Dies kann etwa mittels wieder-
dia-Strategie fest. Holen Sie sich professionelle   kehrender Elemente wie dem Logo als Was-          Durch Werbeanzeigen lassen sich verschiede-
Hilfe dazu. Gerade bei der Strategieerstellung      serzeichen, Elementen, Farben, Rahmen usw.        ne Inhalte und Zielgruppen austesten, um so
ist es sinnvoll, mit Expertinnen und Experten       erfolgen. Auch eine stärkere thematische Po-      wichtige Erkenntnisse für weitere Aktivitäten
zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die Zie-           sitionierung der eigenen Spezialisierung und      zu erhalten. Mit diesem Wissen werden Anzei-
le und den Fahrplan dahin zu definieren. Die        des eigenen Know-hows soll hier vorkommen.        gensujets schnell und einfach bearbeitet und
Umsetzung können Sie dann auch eigenstän-                                                             ausgetauscht, Texte geändert, Zielgruppen an-
dig machen.                                         Gehen Sie weg von „nur schönen“ Hochzeits-        gepasst, Kontakte erneut bespielt und dadurch
                                                    fotos hin zu mehr Einblicken in die Tätigkeiten   die Anzeigen laufend optimiert.
                                                    der Wedding Plannerinnen und Planner und
                                                    darin, wie ihre Unterstützung konkret aussieht.   Fördern Sie darüber hinaus auch unterstützen-
                                                                                                      de Mundpropaganda und bitten Sie Kundinnen
                                                                                                      und Kunden sowie Kooperationspartnerinnen
                                                                                                      und -partner um Empfehlungen und Erwäh-
                                                                                                      nungen auf deren Social-Media-Accounts.
Drei Tipps zu
                             digitalem Marketing
Foto: © Benjamin Pazdernik

                                     Benjamin Pazdernik
                                     www.benpazdernik.com
T I PP 1                                            TIPP 2                                            TI P P 3
Die Website in den Fokus setzen                     Die Kundinnen und Kunden auch digital an der      Bilder bewusst einsetzen
                                                    Hand nehmen
Die Website ist Dreh- und Angelpunkt Ihres                                                            Für die digitale Kommunikation gilt: Texte re-
Unternehmens.                                       Die Customer Journey beginnt beim ersten          duzieren, viele weiße bzw. leere Flächen auf die
                                                    Kontakt: Gestalten Sie diesen einfach und po-     Website stellen und nicht zu viel überlagern,
Wer heutzutage bei Google nicht auffindbar ist,     sitiv, etwa durch möglichst wenige Klicks bis     um die wichtigen Inhalte hervorzuheben. Dies
existiert nicht. Die eigene Website ist im Unter-   zu Ihren Kontaktdaten auf Website, Social Me-     kann durch Bilder unterstützt werden, denn
schied zu Social-Media-Auftritten vollkommen        dia, Google usw., durch ein Foto auf der Kon-     diese transportieren Emotionen und zeigen
in der „eigenen Hand“. Sie können auf Ihrer         taktseite und digitale Kontaktaufnahme über       Persönlichkeiten.
eigenen Website der Kreativität freien Lauf las-    neue Tools wie Teams oder WhatsApp oder die
sen, Sie auf sich selbst zugeschnitten branden      direkte Buchung eines Termins zum Kennen-         Verwenden Sie Fotos, die Sie selbst gemacht
und durch neue Funktionen zu genau dem ma-          lernen.                                           bzw. selbst beauftragt haben. Bei fremden
chen, was Ihre Kundschaft braucht.                                                                    Fotos sichern Sie sich mit einer schriftlichen
                                                    Beantworten Sie mögliche Fragen der Kundin-       DSGVO-konformen Zustimmung des Braut-
Optimieren Sie SEO-Rankings durch die Nut-          nen und Kunden möglichst früh durch FAQs,         paars sowie der jeweiligen Fotografinnen und
zung von digitalen Tools wie www.seobility.net.     transparente Kommunikation von Preisen            Fotografen rechtlich ab. Fotos können auch auf
Die richtigen Keywords sind in die Überschrif-      sowie einer Visualisierung des Ablaufs. Über-     Onlineplattformen gekauft und legal und kos-
ten einzubinden – Sie finden diese durch eine       legen Sie bei der Erstellung der Kommunika­       tenlos runtergeladen werden.
Suche auf Google, indem Sie etwa „Hochzeits-        tionsinhalte: Wonach suchen die Leute und
planer Graz“ eingeben und schauen, welche           was fragen sie sich? Was wollen sie beantwor-     Wichtig ist es, beschreibende „Alt-Texte“ auf
weiteren Begriffe vorgeschlagen werden. Die-        tet haben? Erstellen Sie den Content auf dieser   der Website im Hintergrund zu Fotos anzuge-
se spiegeln die Google-Trends wider.                Basis, anstatt zu überlegen, worüber Sie gerne    ben, da sie die Auffindbarkeit auf Google un-
                                                    schreiben möchten!                                terstützen.
Die Website sollte aktuell gehalten, Inhalte,
Bilder und Angebote sollten regelmäßig er-          Spielen Sie den gesamten Prozess eines Erst-
neuert werden. Nach vier bis sechs Jahren           kontakts mit unterschiedlichen Personen (Be-
haben Websites im Normalfall ausgedient. Das        kannten, Kundinnen und Kunden) durch und
Design sollte dann auch erneuert werden. Da-        notieren Sie sich das Feedback, so dass Sie
bei kann der Inhalt zur Gänze oder zumindest        Prozesse dementsprechend optimieren kön-
teilweise übernommen werden.                        nen. Binden Sie dabei auch punktuell Expertin-
                                                    nen und Experten ein und lagern Sie Optimie-
                                                    rungsprozesse aus.
Drei Tipps zu
                        Open Innovation

                              Katrin Roseneder
Foto: © Stefan Seelig

                              winnovation consulting
                              www.winnovation.at
T I PP 1                                          TIPP 2                                              TI P P 3
Blick von außen als Schlüssel                     Kundinnen und Kunden aktiv                          Schnell ins Tun kommen – der Plan
                                                  einbinden                                           muss nicht perfekt sein
Man selbst ist oft blind für Potenziale im ei-
genen Unternehmen. Deshalb ist es wichtig,
                                                  Um das Angebot zu erweitern und zu verbes-          Keine neue Idee, kein neues Produkt ist von
einen neuen Blick auf die Möglichkeiten der
Weiterentwicklung zu werfen.                      sern, ist es essenziell, bestehende wie po-         Anfang an perfekt!
                                                  tenzielle Kundinnen und Kunden mit ihren
Ein neutraler Blick von außen entsteht, wenn      Schmerzpunkten besser zu verstehen.                 In jedem Schritt der Entwicklung von neuen
Sie mit Personen außerhalb des Unterneh-                                                              Angeboten und Services, beispielsweise der
mens zusammenarbeiten. Besonders hilfreich        Durch die Analyse von vorhandenen Kundin-           Grundkonzeption, ersten Lösungsideen und
ist dabei oft der Austausch mit Menschen          nen- und Kundendaten, Interviews, Umfragen          deren probeweiser Anwendung, lohnt es sich,
aus anderen Branchen, die eine ähnliche He-       usw. können diese Bedürfnisse erforscht wer-        Kundinnen, Kunden und andere externe Perso-
rausforderung bereits bewältigen mussten          den. Hilfreich ist hierbei die Nutzung der sozia-   nen einzubinden und ihr Feedback einzuholen.
(Cross-Industry-Innovation). In der Digitali-
                                                  len Medien und digitaler Tools, um sowohl eine
sierung ist das die Kreativbranche, die bereits
sehr viel Expertise in der Anwendung digitaler    große Gruppe an Personen als auch Stamm-            Dabei müssen und sollen die ersten Prototy-
Technologien aufgebaut hat. Auch Teile der Fi-    kundinnen und -kunden gut ansprechen zu             pen, also erste Lösungsideen, noch nicht per-
nanzindustrie und des Handels erfüllen Vorrei-    können.                                             fekt sein, sondern können bereits sehr früh in
terrollen.                                                                                            der Entwicklung auf ihr Potenzial abgetestet
                                                  Kundinnen und Kunden fühlen sich durch diese        werden. „Fail fast, learn fast“ dient dazu, lange
Am besten ist es, bewusst mit unterschied-        Einbindung wertgeschätzt, und es fällt leich-       unnötige Entwicklungsschritte zu vermeiden.
lichen Personen zu reden, um differenzierte       ter, konkret auf ihre Bedürfnisse zu reagieren
Perspektiven zu gewährleisten. Dazu gehören       und neue, langfristig erfolgreiche Lösungen zu      Dieser Vorgang sollte
zum Beispiel bestehende oder auch potenziel-
                                                  definieren.                                         als Kreislauf gedacht
le Kundinnen und Kunden, Familie, Bekannte,
branchenferne und branchennahe Personen.                                                              und laufend
Dabei sollten Sie auch Trendsetterinnen und                                                           wiederholt
Trendsetter im eigenen Umfeld, aber auch kri-                                                         werden.
tische Sichtweisen berücksichtigen.

Mögliche Methoden umfassen Gespräche,
Workshops, Befragungen (etwa online), Inter-
views usw.
                                                                                                      Quelle: Design Thinking
                                                                                                      nach d.school Stanford
                                                                                                      University.
6

Wie können Wedding
Plannerinnen und Plan-
ner die Transformation
ihres Unternehmens
starten?

O-Töne aus dem
Transformationsworkshop
Erkenntnisse und Feedback der
Wedding Plannerinnen und Planner
aus dem Workshop
                                                                                                          Businessmodell überdenken,
                                                                                                         Website verbessern, noch mehr
              Noch viel Neues und Verbesse-                                                                      netzwerken …
               rungspotenzial im IT-Bereich
                        vorhanden

                                                                Der Austausch ist so wertvoll.
 Der Blick von außen darf nie ver-                             Der Input von Personen/Exper-
  loren gehen! Es gibt Experten,                               ten, die dein Unternehmen von
   man muss nicht immer alles                                 außen betrachten, ist so wertvoll.
  alleine machen und sollte auch
     auf die Experten aus ande-
                                                                                                                              Dass ich noch genug Baustellen
   ren Bereichen zugreifen und
                                                                                                                              habe und Hausübungen, die ich
 Leistungen in Anspruch nehmen.
                                                                                                                                 noch zu erledigen habe.
  Wie ich heute in einem kurzen
     Austausch erfahren durfte,                                                    Es macht Sinn, gewisse Dinge
 braucht es oftmals gar nicht viel                                                   abzugeben/auszulagern/zu
              Zeit dafür!                                                          kooperieren. Man startet nach
                                                                                  so einem Workshop wieder mit
                                                                                  einem ganz anderen Elan in den
                                                                                   beruflichen Alltag, vielen Dank
                                                                                              dafür! :-)
                       Dass Kreativität eine zusam-
                       menhängende und sinnvolle
                            Strategie braucht.
                                                                                                                           Sich professionelle Hilfe holen,
                                                                                                                            andere Sichtweisen und somit
                                                                                                                           mehr Klarheit bekommen und
                                                       Beim Storytelling: der Konflikt                                     dass viele die gleichen „Proble-
                                                      ist wichtig – Rotkäppchen ohne                                         me“ haben wie man selbst ...
                                                             bösen Wolf ist fad ;)
7

Wie finde ich die
passenden Profis aus
der Kreativwirtschaft
für mein
Unternehmen?

Tipps zur Auswahl der besten
Kreativpartnerin oder des besten
Kreativpartners
Schritt 1: Die Auswahl
                                                                      Wie will ich auswählen?

Der erste Schritt ist oft eine einfache Internet- und Social-Media-   Direkte Auftragsvergabe: Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage
Recherche, die beispielsweise auf den Websites diverser Inno-         von Vorgesprächen, Angeboten oder unverbindlichen Preisaus-
vations- und Kreativpreise beginnen kann. Die dort angeführten        künften.
Referenzprojekte vermitteln ein Gefühl für die Arbeitsweise künf-     Geladener Wettbewerb: Es werden mehrere Kreativschaffende
tiger Partnerinnen und Partner.                                       eingeladen, ein Projekt umzusetzen. Das überzeugendste Kon-
                                                                      zept bekommt den Zuschlag. Je nach Aufwand wird häufig ein
Die Netzwerke der Kreativwirtschaft sowie exemplarische               vorab kommuniziertes Abschlagshonorar an die nicht zum Zug
Kreativ­wirtschaftsunternehmen werden auch auf den Websi-             Gekommenen gezahlt.
tes diverser Kreativwirtschaftsorganisationen sichtbar gemacht
(siehe dazu die Kreativwirtschaftslandkarte der Kreativwirtschaft     Offener Wettbewerb: Ein Problem wird zur Lösung ausge-
Austria). Auch das Firmen-A-Z der WKO liefert einen guten             schrieben, und anschließend wird in einem mehrstufigen Ver-
Überblick. Geballte Kreativität findet sich oft auch in Cowor-        fahren die beste Partnerin oder der beste Partner ermittelt.
king-Spaces. Daher lohnt sich ein Blick auf die Übersicht solcher     Hier ist es sinnvoll, eine Wettbewerbsbegleitung, etwa einen
Gemeinschaftsbüros. Empfehlungen von anderen Unternehmen              Berufsverband, einzubinden oder sogar eine Pitching-Expertin
können ebenfalls entscheidend sein. Das Zusammenspiel von             oder einen Pitching-Experten mit der Organisation zu betrauen.
Recherche und Empfehlung führt hier zum Ziel.                         In der Regel besteht die erste Phase aus Firmenpräsentationen,
                                                                      erst im nächsten Schritt erfolgt die Einladung zur Ausarbei-
                                                                      tung des Konzepts. Auch hier gelten die obigen Ausführungen
                                                                      betreffend Abschlagshonorare.

           TIPP: Suche nicht regional einschränken!
           Im digitalen Zeitalter ist es nicht mehr nötig, sich bei
           der Suche auf die eigene Region zu beschränken. Die
           beste Kreativpartnerin oder der beste Kreativ­partner
           wartet nicht immer um die Ecke.
8

Was ist für einen guten
Start in ein Projekt mit
Kreativexpertinnen
und -experten
vorzubereiten?

So bereiten Sie sich optimal
auf ein Projekt vor
Schritt 2: Die Vorbereitung
Kreativschaffende erarbeiten maßgeschneiderte Lösungen.
Damit sie das tun können, ist es hilfreich, das angestrebte Ziel
des Auftrags klar zu vermitteln – aber ohne bereits eine Lösung
vorzugeben. Es lohnt sich daher, sich in der Vorbereitungsphase
folgende Fragen zu stellen:

Was ist mein Ziel?
•   Wer ist meine Zielgruppe?
•   Was ist das Besondere an meinem Angebot?
•   Welche Botschaft möchte ich transportieren?                    TIPP: Ressourcen einplanen!
•   Welche Ergebnisse sollen in welcher Qualität vorliegen?        Schon im Vorfeld ist es wichtig, sich
•   Welcher Zeithorizont ist vorgesehen?                           Gedanken über die Verfügbarkeit von
•   Welche Ressourcen sind notwendig?                              finanziellen, personellen und zeitli-
•   Was ist der finanzielle Rahmen?                                chen Ressourcen zu machen. Neben
                                                                   klar abgesteckten Budgets werden für
                                                                   die Umsetzung von Kreativleistungen
Was will ich?                                                      immer auch Zeit, Mitarbeiterinnen und
                                                                   Mitarbeiter aufseiten des beauftragen-
•   Eine Rundumbetreuung?
                                                                   den Unternehmens benötigt.
•   Eine Projektbegleitung (z.B. Produktrelaunch)?
•   Eine Beratungsleistung oder Analyse?
•   Was sonst?
9

Wie erkläre ich Expertinnen
oder Experten, was mein
Unternehmen braucht?

Ihre Checkliste für ein
perfektes Briefing
Schritt 3: Das Briefing                                              Die wichtigsten Eckpunkte beim Briefing:
Spätestens nach der Auftragserteilung erfolgt ein konkretes Brie-
finggespräch, dem unbedingt ein Rebriefing folgen sollte. Das        Das Unternehmen
                                                                     → Seit wann besteht es?
ermöglicht dem Kreativwirtschaftsunternehmen, Detail­fragen
                                                                     → Wie viele Beschäftigte zählt es?
für die Lösung des Problems zu stellen. Auch hier ist es ratsam,
                                                                     → Mit welchen Partnerinnen und Partnern arbeitet es?
den Kreativen tiefe Einblicke in die Arbeitssituation und das Kun-
                                                                     → Gibt es bereits eine Kooperation mit anderen Kreativunternehmen?
dinnen- und Kundenerlebenis zu gewähren. So bekommen sie             → Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal?
einen Überblick und können sich besser „einfühlen“.
                                                                     Der Mitbewerb
                                                                     → Welche Rolle nimmt das Unternehmen auf dem Markt ein?
                                                                     → Wo ist der Mitbewerb besser als das Unternehmen
                                                                       und umgekehrt?

                                                                     Die Kundinnen und Kunden
                                                                     → Wer ist die Zielgruppe des Unternehmens?
                                                                     → Wie wurde die Zielgruppe bisher angesprochen?

Briefingtipps                                                        Das Projektziel
                                                                     → Was soll erreicht werden?
Die Art und der Umfang des Briefings hängen von der indivi-
                                                                     → Wer genau ist die Zielgruppe des Projekts?
duellen Beschaffenheit der Kreativleistung ab. Auf der rechten
                                                                     → Wie denkt diese Zielgruppe derzeit über das Produkt?
Seite finden sich einige allgemeine Fragestellungen zur Vor­
                                                                     → Wie soll sie darüber denken?
bereitung des Briefings:                                             → Welches Argument überzeugt die Zielgruppe am meisten?

             TIPP:  Besser nichts vorwegnehmen!                      Der Zeitplan
             Beim Briefing gilt die Faustregel: Alles verra-         → Wann ist die Deadline?

             ten, aber nichts vorwegnehmen! Auch wenn der            → Wann sind die Fertigstellungstermine der Zwischenschritte?

             Fokus in der Briefingphase auf dem Informa-             → Wann sind an die Kreativen etwa Texte, Bilder, Daten für Grafiken zu

             tionsaustausch und der Äußerung von Vorstel-              liefern (Zeit für Korrekturschleifen einplanen!)?
             lungen liegt, ist es wichtig, der Entfaltung des        Das Budget
             kreativen Potenzials genügend Raum zu lassen.           → Wieviel Geld steht für das Projekt zur Verfügung?
10

Worauf muss ich
bei Angeboten
von Kreativen
achten?

Tipps für den Check von Angeboten
von Kreativschaffenden
Schritt 4: Das Angebot                                               SPEZIALFALL:
                                                                     Architektur und Produktdesign
Klare Richtlinien                                                    Architektinnen und Architekten, Produktdesigne­
                                                                     rinnen und Produktdesigner können zu einem sehr
Angebot und Auftrag sollten unbedingt schriftlich abgewickelt
                                                                     frühen Zeitpunkt im Projekt meist nur eine Kosten-
werden. Die exakte Definition der angebotenen Leistung, ihr
                                                                     schätzung abgeben und daher nur einen Entwurf
Umfang sowie der Lieferzeitpunkt und -ort sollten zusammen
                                                                     anbieten. Daher empfiehlt sich die Fixierung eines
mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von den Kreativ-
                                                                     Kostenrahmens und eines Entwurfhonorars. Der
schaffenden im Angebot ganz klar definiert werden. Gleiches
                                                                     tatsächliche Baubeginn bzw. der Start der Serien-
gilt für die Anzahl der Korrekturschleifen und den Zeitpunkt, bis
                                                                     produktion wird dann zu einem späteren Zeitpunkt
zu dem Änderungen ohne Aufpreis möglich sind.
                                                                     in einem neuen Angebot behandelt.

Preis und Zahlungsbedingungen                                        TIPP:  Nutzungsrechte früh klären!
Es ist besonders wichtig, den Preis und die Zahlungsbedingungen      Die Werknutzungsrechte für kreative Leistungen un-
des Angebots zu hinterfragen, damit später keine Missverständnisse   terliegen meist Beschränkungen, die oft schon im
entstehen können:                                                    Angebot definiert werden, zum Beispiel in den Allge-
                                                                     meinen Geschäftsbedingungen. So kann die Nutzung
• Woraus setzt sich der Preis zusammen?                              von Fotos, Filmen oder Grafiken oft auf bestimmte
• Handelt es sich um einen Pauschalpreis für die Erstellung eines    Medien, Länder oder Zeiträume begrenzt sein. Dies
  Werks?                                                             sollte im Vorfeld genau abgesprochen werden, um
• Ist es eine Kostenschätzung nach einem angenommenen                Missverständnissen vorzubeugen.
  Stundenaufwand und Stundensatz?
• Ist dieser Stundensatz ausgewiesen, und worauf beruht er?          TIPP: Projektplanung im Angebot berücksichtigen!
• Gibt es Vorauszahlungen bzw. Teilzahlungen?                        Angebote verschiedener Kreativunternehmen wer­
• Welche Rechte am Werk erhalte ich für den Preis?                   den vergleichbarer, wenn die jeweils absehbaren
• Was kostet mich eine Ausweitung bzw. Verlängerung der Leistung?    Projekt­meilensteine extra ausgewiesen werden.
                                                                     Zwischenpräsentationen und genau definierte Ab-
                                                                     nahmezeitpunkte sind hier ebenfalls hilfreich.
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Wie läuft ein effizienter
Feedbackprozess ab?

Diese Punkte sollten bei
Rückmeldungen beachtet werden
Schritt 5: Das Feedback
Der Entwurf
In der Regel vereinbart die Auftraggeberin oder der Auftrag­      SPEZIALFALL:    Architektur, Produktdesign und Kunst
geber mit dem Kreativwirtschaftsunternehmen, was als Ent-         Hier ist praktisch der Entwurf oder der Prototyp selbst
wurf angenommen wird. Je nach Projekt und Arbeitsweise            die kreative Leistung. Das verleiht Vorgesprächen und
reicht dabei die Bandbreite von einer einfachen Skizze bis hin    Briefings besonderes Gewicht und macht den Entwurf
zu einem voll ausgearbeiteten Layout.                             zum letzten Stadium, in dem Änderungen noch relativ
                                                                  kostengünstig umsetzbar sind.
Die Feedbackrunde
Auf den Entwurf folgt die Feedbackrunde, bei der zumeist eine     SPEZIALFALL:   Fotografie und Film
überarbeitete Version des Entwurfs präsentiert wird und die       Da Entwürfe in diesen Bereichen der Kreativbranche be-
Auftraggeberin oder der Auftraggeber Feedback gibt.               sonders schwierig, zeitaufwändig und teuer sind, wird
Das Feedback sollte immer begründet und positiv fomuliert         oftmals darauf verzichtet. Am Ende steht dort ein fast
sein! Sätze wie „Die Farbe des Logos gefällt mir nicht“, „Die     fertiges Produkt. Das macht ein detailliertes Briefing
Sprache ist mir zu wenig bunt“ oder „Dieses Motiv spricht mich    besonders wichtig. Darauf baut dann zumeist ein erstes
nicht an“ sind für Kreativschaffende in der Regel zu unkonkret.   „Treatment“ (eine Inhaltsangabe) auf, das im engen Dia-
Um die gesteckten Ziele zu erreichen, kann es notwendig wer-      log gemeinsam erarbeitet werden sollte. Das Treatment
den, den persönlichen Geschmack hintanzustellen.                  ist wiederum Ausgangspunkt für die Kostenkalkulation
Die Entscheidungsmacht                                            und alles Weitere.
Es sollte vorab geregelt sein, wer das letztgültige Feed­back
bzw. das Go für die Produktion geben darf und wer Entwürfe
und Ergebnisse abzeichnet. Sind beim beauftragenden Unter-
nehmen mehrere Personen involviert, sollte die Projektleiterin      TIPP: „Feedback-Hierarchie“ einhalten!
oder der Projektleiter das gesammelte und abgestimmte Feed­         Das Feedback sollte sich immer nur auf die letzte
back an die Kreativschaffenden übermitteln.                         Version des Entwurfs beziehen. Sonst passiert zum
                                                                    Beispiel so etwas: Der Abteilungsleiter hat bereits
                                                                    drei Versionen des Entwurfs zurückgeschickt, bevor
           TIPP: Kreativleistungen sind Chefsache!                  die Geschäftsführerin als Letztentscheiderin über-
           Die Leiterin oder der Leiter des Unternehmens sollte     haupt einen Blick darauf werfen konnte. Da sie für
           den Kreativprozess einleiten und sich für Feedback-      die ursprüngliche erste Version stimmt, sind unnö-
           schleifen Zeit nehmen.                                   tige Verzögerungen und Kosten entstanden.
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Wie schließe ich ein
Projekt richtig ab,
und was passiert
dann?

Checkliste für den Ablauf in
der letzten Phase eines Projekts
Schritt 6: Der Projektabschluss
Die genaue Prüfung                                                 Der Abschlussbericht
Vor der Serienproduktion oder Veröffentlichung sollte nochmals     Vor allem bei Werbekampagnen, aber auch bei anderen Kreativ­
überprüft werden, ob das Projekt tatsächlich zweckdienlich ist,    wirtschaftsleistungen sollte die Auftraggeberin oder der Auf-
alle Änderungen übernommen wurden und die zeitlichen, finan-       traggeber am Ende des Projekts auf einen Abschlussbericht
ziellen und rechtlichen Modalitäten geklärt sind.                  mit validen Daten und Fakten zu dessen Verlauf bestehen. Ein
                                                                   Reflexionsgespräch beinhaltet, was gut lief, was nicht funktio-
Es wurde alles in die Wege geleitet? Herzlichen Glückwunsch!       niert hat, was erreicht wurde und was nicht.
Das Projekt kann jetzt starten. Viele Kreativwirtschaftsprojekte
benötigen für den tatsächlichen Startschuss das definitive Go      Machen Sie weiter!
der Auftraggeberin oder des Auftraggebers. Ab dann sind kaum       Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. Die Kreatiwirtschafts-
noch Änderungen möglich oder würden gegebenenfalls große           berichte der Kreativwirtschaft Austria belegen, dass gerade
Kosten verursachen. Ein Film wird gedreht, Fotos werden ge-        Kreativschaffende Innovation in Unternehmen bringen. Daher
schossen, Plakate werden gedruckt und angebracht, das Pro-         empfiehlt es sich, dieses Potenzial zu nutzen und zu der oder
dukt geht in Serienproduktion, oder der Plan wird zur Baustelle    dem Kreativen Kontakt zu halten bzw. sie oder ihn für andere
und schließlich zum Haus.                                          Projekte erneut zu beauftragen.

                                   O !                                              TIPP:  Wertschätzung entgegenbringen!

                           G
                                                                                    Da die oder der Kreativschaffende viel Herz-
                                                                                    blut in das Projekt legt, ist eine Wertschät-
                                                                                    zung der kreativen Leistung für sie oder ihn
                                                                                    auch sehr wichtig. Lassen Sie Ihre Partne­
                                                                                    rinnen und Partner daher wissen, wenn Sie
                                                                                    mit ihrer Leistung zufrieden waren.
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Weiterführende
Links
Weiterführende Links
Kreativ + Wirtschaft =                                            Unterstützung der WKÖ beim Prozessstart
Effekt der Kreativwirtschaft Austria der WKÖ
                                                                  • Webinare für EPU
Auf www.kreativwirtschaft.at der Kreativwirtschaft Austria fin-   • Webinare für Selbstständige
den Unternehmen alles, was sie für die Zusammenarbeit mit der     • Durchstarten mit virtuellem Arbeiten
Kreativwirtschaft brauchen: Zahlen/Daten/Fakten zum Krea­         • KMU Stresstest
tivwirtschaftseffekt, anschauliche Praxisbeispiele im Schau-      • Trend-Guide für EPU
fenster, Anleitungen und Tipps für die Kundschaft, kompetente     • Perspektive Zukunft – Wie Sie Ihr Unternehmen an die
Kreativwirtschaftsunternehmen auf der Landkarte und laufend         Covid-Krise anpassen – von BMDW und WKÖ
aktuelle Netzwerkevents für die Wirtschaft X Kreativwirtschaft.   • KMU.DIGITAL (kmudigital.at) von BMDW und WKÖ

                                                                  Fördertipps für Innovations- & Digitalisierungmaßnahmen

                                                                  •   creative impact | aws
                                                                  •   impact innovation | FFG
                                                                  •   KMU.E-Commerce | aws
                                                                  •   KMU digital |aws
                                                                  •   www.foerderpilot.at

                                                                  Förderberaterinnen und -berater in den Wirtschaftskammern
                                                                  und der Förderdatenbank der WKÖ helfen beim Finden der rich-
                                                                  tigen Förderung!
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