App zur Erschaffung eines Rollenspiel-Charakters - Virtueller ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Was sind eigentlich Tabletop-Rollenspiele? Beim Tabletop oder Pen&Paper finden sich Spieler zusammen um in die Rolle eines fiktiven Charakters zu schlüpfen. Hierbei werden gemeinsam Geschichten erlebt an deren Handlung die Spieler aktiv teilhaben und sogar formen können. Um eine gemeinsame Grundlage für die Spielwelt und deren Mechaniken zu gewährleisten gibt es ein Regelwerk das Interaktionen und Abläufe innerhalb des Spiels beschreibt. So wird beispielsweise erklärt wie viel Geschicklichkeit ein Charakter benötigt um einen Baum zu erklimmen, oder wie weit man bei Kerzenschein noch sehen kann. Das bekannteste Regelwerk dürfte hier wohl "Dungeons & Dragons" sein das vor allem in Amerika große Beliebtheit mit seinem High-Fantasy Szenario à la "Herr der Ringe" erfährt. Wir haben uns allerdings mit deutschen Regelwerk "Das schwarze Beispiel einer Pen&Paper Spielerunde mit Charakterbogen und Würfeln Auge" auseinandergesetzt, welches sich stärker an der Realität By Diacritica - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12233627 orientiert.
Wie ist ein Charakter aufgebaut? Damit nicht jeder einfach behaupten kann, dass sein Charakter fliegen kann oder pausenlos Feuerbälle verschießt, muss man sich seinen Helden nach den gegebenen Regeln erstellen. Ein Charakter definiert sich hierbei durch einige grundlegende Eigenschaften wie "Stärke" oder "Intelligenz" die in festen Zahlen angegeben werden. Aber auch Merkmale wie Ehrlichkeit oder Angst vor Höhe werden dargestellt. Steht der Held nun vor einer Herausforderung, so würfelt er auf seine Werte in dem zugehörigen Bereich. Die Erschaffung des Charakters ist also damit verbunden das Regelwerk zu durchforsten und sich dabei die nötigen Werte zu notieren, welche den Helden letztlich definieren. Hierbei kann es passieren, dass man Dinge wie Laufgeschwindigkeit berechnen muss, beispielsweise weil der Charakter eine schwere Rüstung trägt. Der Erschaffungsprozess wird schnell unübersichtlich und kann leicht zur Hürde vor dem eigentlichen Spielbeginn mutieren. Das schwarze Auge 5 Regelwerk Ulisses Medien & Spiel Distribution GmbH
Was machen wir in unserem Projekt? Um den Einstieg in das Spiel zu erleichtern arbeiten wir an einer App die Übersicht und Komfort in den Prozess der Charaktererschaffung bringen soll. Das suchen von Regeln über mehrere Seiten oder gar Bücher ist nicht mehr nötig, da alle Regeln in einem Programm zusammengefasst sind. Nebenrechnungen für Werte müssen nicht mehr per Hand getätigt werden und Vorraussetzungen für spezielle Fähigkeiten können direkt eingesehen werden, sodass Charaktere immer Regelkonform sind. So wird einem beispielsweise angezeigt, dass "behäbig" als Merkmal nicht mehr auswählbar ist, wenn der Held bereits "flink" besitzt, da diese Merkmale nach Regelwerk nicht vereinbar sind. Typischer Charakterbogen eines "Das schwarze Auge" Helden
Unsere Umsetzung Unsere Umsetzung geschieht als Webapp im Browser, sodass es keine Rolle spielt von welchem Gerät man darauf zugreift. Die Aufteilung in Charakterbogen (Der Zettel auf dem die Werte des Helden stehen) und Regeln in zwei Hälften ist sehr natürlich, da beim analogen erstellen eines Charakters Buch und Bogen ebenfalls gemeinsam genutzt werden. Beim aktuellen Aussehen haben wir uns am Buch orientiert, um das Fantasy Feeling beizubehalten.
Von der Idee zum Produkt - Wireframes und Design Bevor man sich an die Arbeit macht die Website tatsächlich für den Browser zu bauen gilt es einige Variationen zu testen. Es können unterschiedliche Stile, Abstände und Farben mit wenig Aufwand im Tool ausprobiert werden. Spätestens am Ende dieser Phase sollte entschieden werden wie die App am Ende wirklich aussehen soll. Es gilt feste Größen für Überschriften, Fließtexte und Buttons festzulegen, sodass ein einheitliches und ausdrucksstarkes Gesamtbild entsteht. Ausschnitt aus dem Design-Tool mit unterschiedlichen Varianten an Checkboxes
Von der Idee zum Produkt - Vom Buch zum Code Neben dem Design müssen alle Regeln digitalisiert werden. Sie müssen in eine Form gebracht werden aus der sich Informationen leicht herauslesen lässt. Vorraussetzungen oder Kosten müssen geprüft werden, und liefern dem Spieler eine Erklärung wieso bestimmte Auswahlen, beispielsweise eine gewünschte Sprache, verwehrt bleiben. Wir haben bei der Digitalisierung darauf geachtet die Regeln selbst übersichtlich zu halten, sodass Erweiterungen schnell eingearbeitet werden können und die App aktuell bleibt. Auch ohne Kenntnisse über Programmierung lässt sich die Strukur aus Name, Kosten und Vorraussetzungen gut erkennen.
Ein Fazit zum Projekt Über die Wochen haben wir recht schnell bemerken müssen, dass es nicht möglich ist die App mit allen von uns gewünschten Features in dem Zeitraum eines Semesters fertig zu stellen. Um die Erweiterbarkeit mit ihrer simplen Regelstruktur beizubehalten, benötigt es deutlich komplexere Logik die sich darum kümmert alles korrekt darzustellen und zu verknüpfen. Dies entpuppte sich als größte Herausforderung im Projekt. Daher haben wir uns darauf konzentriert eine funktionierende App mit kleinerem Umfang zu schreiben anstatt zu versuchen alle geplanten Features nur an zu schneiden und nicht fertig zu bekommen. Neben den technischen Herausforderungen war es eine neue Erfahrung ein komplettes Projekt von Grund auf zu erarbeiten. Team-Management und Organisation wurden fester Bestandteil unserer Meetings und essenziell um den Fortschritt des Projektes aufrecht zu halten.
Das Team Ben Seitz, Informatik Bachelor, 8. Semester Alexandra Kirchhof, Medien- und Kommunikationsinformatik, 6. Semester Philipp Mühlroth, Medien- und Kommunikationsinformatik, 5. Semester Auch ohne physische Treffen lief die Zusammenarbeit gut, sodass wir Probleme immer als Team angehen konnten. Meetings wurden einfach ins Web verschoben und bei Fragen konnten wir uns direkt an den betreuenden Dozenten wenden. Wöchentliche Sprechstunden brachten uns Feedback zum Fortschritt und halfen unsere Ziele im Blick zu behalten. Insgesamt ist das Projekt eine sehr spannende Lernerfahrung die uns vor ganz andere Herausforderungen gestellt hat, als wir teilweise erwartet hätten.
Sie können auch lesen