Energetische Aspekte der Entwicklung klimaneutraler Quartiere aus planerischer Sicht

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Energetische Aspekte der Entwicklung klimaneutraler Quartiere aus planerischer Sicht
Energetische Aspekte
                           der Entwicklung klimaneutraler Quartiere
                                             aus planerischer Sicht

                                                            Vortrag bei den
                                                  Smart Grids-Gesprächen
                                              zum Thema Smarte Quartiere,
                                            per Webkonferenz am 30.03.2022

  Dipl.-Ing. Sven Kobelt
  ebök GmbH
  Schellingstraße 4/2
  72072 Tübingen
  0 70 71 93 94-0
  www.eboek.de
  sven.kobelt@eboek.de

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Energetische Aspekte der Entwicklung klimaneutraler Quartiere aus planerischer Sicht
Kurzvorstellung der ebök GmbH

Das Büro
Gegründet:             1981
Eigentümer:            4 Gesellschafter
Geschäftsführer:       Matthias Laidig
                       Michael Keppler
Geschäftsbereiche: Bauphysik
                   Energiekonzepte
                   Haustechnik
Mitarbeiterstruktur:   ca. 40 Mitarbeitende versch.
                       Fachrichtungen sowie duale
                       Studenten und Auszubildende
Jahresumsatz:          ca. 3 Mio. Euro

Das Gebäude
Eigenes zertifiziertes Passivhaus entwickelt aus
einem Bestandsgebäude mit Baujahr 1954 im
Thiepval-Areal in Tübingen.
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Unsere Dienstleistungen

                                         Öffentlichkeitsarbeit
               Broschüren
                              Vorträge                             Energiekonzepte
             Akteursbeteiligung
                                                                 Integrierte Quartierskonzepte
                Seminare
                                                                     Kommunale Wärmeplanung

                                                                                   Energetische
       Energiemonitoring
                                                                                   Stadtplanung
Gebäudemanagement                            rationelle
                                                                         Klimaschutz(teil)konzepte
                                           Energienutzung
     Bauüberwachung
                                                                             Beratung
Qualitätssicherung
                                                                              Gebäudesimulation
         Öffentlich-rechtliche
              Nachweise                                               Wärmebrückenoptimierung
 Luftdichtheit         Thermografie                                           Bauphysik
                                         Fachplanung: Heizung,
                                            Lüftung, Sanitär         Bau- und Raumakustik
 Drucktest         PH-Zertifizierung
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Energetische Aspekte der Entwicklung klimaneutraler Quartiere aus planerischer Sicht
Bevor wir beginnen:
                             Was genau ist eigentlich das Ziel?

 klimaneutral    Die Summe der Maßnahmen in Zusammenhang mit
                  einem Produkt oder Projekt hat keine Auswirkungen auf
                  das Klima bzw. die Auswirkungen werden kompensiert.

 CO2-neutral     Die im Zusammenhang mit einem Produkt oder Projekt
                  entstehenden CO2-Emissionen werden kompensiert.

 CO2-frei        Im Zusammenhang mit dem Produkt oder Projekt
                  entstehen keine CO2-Emissionen.

 emissionsfrei   Im Zusammenhang mit dem Produkt oder Projekt
                  entstehen keinerlei direkten Emissionen.

 klimagerecht    Die Maßnahmen in Zusammenhang mit einem
                  Produkt oder Projekt sind den Zielen des
                  Klimaschutzes angemessen.

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Phasen der Entwicklung von Quartieren

                                   Flächennutzungs- u. Bauleitplanung
                                      sowie komm. Wärmeplanung

                                      Städtebaulicher Entwurf und
   Spielräume und                         Landschaftsplanung
                                           (inkl. Wettbewerb)
Einflussmöglichkeiten
   der integrierten
Konzeption / Planung
      nehmen ab!                       Fachplanung von Gebäuden
                                            und Infrastruktur

                                           Nutzung der Gebäude

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Integrierte Energiekonzeption / -planung

             Leitziele                           Leitthemen

1. möglichst geringe
   CO2-Emissionen                                Städtebau
                                                    (solar-)
   bzw.                                           energetisch
   Einhaltung der                                  optimiert
   Klimaschutzziele            Gebäude                            Energie-
   spätestens 2045             mit niedrigem                     versorgung
                             Energiebedarf und                    mit hohem
                               nachhaltigen                      Anteil lokaler
                                Materialien                      erneuerbarer
2. wirtschaftliche                                                 Energien
                                                 Integration
   Vertretbarkeit                                    in das
   der Lösungen                                  übergeordnete
                                                   (Energie-)
                                                    System

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Energetisch optimierter Städtebau

 gute Kompaktheit                       günstig orientierte, im Winter
  bzw. geringes A/V-Verhältnis            gut besonnte Fensterflächen
       (Hüllfläche zu Volumen)            für passive solare Gewinne
                                                   Beispiel: städtisches Baugebiet

 möglichst viele sinnvoll nutzbare
  Flächen zur aktiven
  Solarenergiegewinnung
  auf Dächern, an Fassaden sowie
  auf Freiflächen oder Überbauungen

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Gebäude mit niedrigem Energiebedarf
                                   und hocheffizienter Ausrüstung
                                                                                       80
 Energetisch optimierte Gebäudehülle:

                                                   Energiebezugsfläche in kWh/(m² a)
                                                                                                            Raumheizung
                                                                                       70
        Wärmedämmung                                                                                       TWW-Bereitung

                                                        Wärmebedarf bez. auf
                                                                                       60
        Wärmebrücken                                                                  50

        Luftdichtheit                                                                 40

                                                                                       30
 Lüftungsanlage mit Wärmerück-                                                        20
  gewinnung in Erwägung ziehen                                                         10

 Niedertemperatur-Heizungssysteme                                                     0
                                                                                            GEG   EH 55   EH 40    EH 40 +
        mit niedrigen Vor-/Rücklauftemperaturen                                                                    WRG

        mit hydraulischem Abgleich
 hocheffiziente Systeme zur Warmwasserbereitung
        mit möglichst niedrigen zulässigen Vorlauftemperaturen
         (z. B. Wohnungsübergabestationen in Mehrfamilienhäusern),
        mit möglichst niedrigen Rücklauftemperaturen durch geeignete Maßnahmen
         (z.B. geregelte Frischwasserstationen mit hydraulischer Einregulierung).
 falls erforderlich, bevorzugt passive Kühlung verwenden
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Individuell angepasste
                                                        Energieversorgung
 Eine auf Struktur und Bedarf des Gebiets oder unterschiedliche
  Teilgebiete abgestimmte Wärme-, Kälte- und Stromversorgung,
  idealerweise mit Sektorkopplung,
  mit einem hohen Autarkiegrad durch lokale erneuerbarer Energien
  (u.a. durch Solarstromerzeugung),
  integriert in das übergeordnete Energiesystem und ggf. Mehrwert für
  benachbarte Gebiete bzw. die Gemeinde.

 Ein gebietszentrales Versorgungssystem bietet sich an wenn damit
        die Erschließung eines lokalen (erneuerbaren) Energiepotenzials technisch
         und wirtschaftlich möglich wird,
        effizientere Technologien eingesetzt werden können als mit dezentralen
         Einzelanlagen,
        wirtschaftliche Skalierungseffekte auf Grund der Anlagengröße realisiert
         werden können.

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In Frage kommende lokale
                                              erneuerbare Energiequellen
 Erdwärme oder Grundwasserwärme mit Wärmepumpen
     Bei der Erdwärmenutzung kann der Flächenbedarf zur Installation
     der Erdwärmesonden/-kollektoren eine Begrenzung darstellen.
 Abwasserwärme mit Wärmepumpen
     Voraussetzung ist, dass sich ein entsprechend großer Abwasser-
     sammler nahe des Baugebiets befindet.
 Abwärme aus GHD / Industrie direkt oder mit Wärmepumpen.
     Große Potenziale sind eher selten verfügbar, die langfristige
     Verfügbarkeit muss sichergestellt werden.
 Umweltwärme aus Gewässern oder Luft mit Wärmepumpen
     Im Fall von Außenluft sind die schlechtere Effizienz und in dicht
     besiedelten Gebieten ggf. auch die Schallimmissionen zu beachten.
 Nutzung von Biomasse zur Wärme- und idealerweise
  gekoppelter Stromerzeugung.
     Generell begrenzte Ressource, mögliche Probleme beachten:
     Lagerraum benötigt, zusätzlicher Verkehr und Immissionen

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Zusammenfassung

Um den heutigen Anforderungen an den Klimaschutz gerecht zu werden,
empfehlen wir
 energetische Aspekte in allen Phasen der Quartiersentwicklung zu
  berücksichtigen, auch den nicht vorhaben-bezogenen;
 den flächenspezifischen Energiebedarf der Gebäude zu minimieren
  und die technische Ausstattung optimal auf die Nutzung erneuerbarer
  Energien abzustimmen;
 alle Potenziale zur Solarenergiegewinnung und möglichst weitere
  lokale erneuerbare Energien (Erdwärme, Abwärme etc.) zu nutzen,
  ggf. auch in der Nachbarschaft des geplanten Quartiers;
 ein auf die individuellen Gegebenheiten des Quartiers abgestimmtes
  integriertes Energiekonzept zu erstellen, zur Begleitung der Quartiers-
  entwicklung und zur Vorbereitung der Fachplanung.

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