April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen

 
WEITER LESEN
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
April / Mai 2021

           B.Gade © GemeindebriefDruckerei.de
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Geistliches Wort

OSTERN – uns fällt ein Stein vom Herzen

                                Liebe Geschwister,
                                für diese kleine Andacht in unserem
                                Martini-Boten brauchen Sie einen klei-
                                nen Stein. Ich hoffe Sie haben einen im
                                Haus oder im Garten. Vielleicht müssen
                                Sie auch erst auf die Suche nach ihm
                                gehen. Halten Sie ihn, während Sie die
                                Andacht lesen, in der Hand.
                                  „Und am Abend kam Joseph von Arima-
                                  thia, ein angesehener Ratsherr. Der
                                  wagte es und ging hinein zu Pilatus und
                                  bat um den Leichnam Jesu. Und als Pi-
                                  latus von dem Hauptmann erkundet
                                  hatte, dass Jesus schon tot sei, überließ
                                  er Joseph den Leichnam. Und der kauf-
  Photo by Pisit Heng on Unsplash
                                   te eine Leinwand und nahm ihn ab und
wickelte ihn in die Leinwand und legte ihn in ein Grab, das war in einen
Fels gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür." (Mk 15,42-
46)
Ein Stein vor dem Grab besiegelt den Tod. Aus diesem Grab kommt
keiner heraus. Der Stein schließt das Leben Jesu ab, verschließt es. Sie
haben einen Stein in Ihrer Hand liegen zur Erinnerung an das Leiden
Jesu. Dieser Stein steht für viele todbringende Steine im Leben. Der
Stein kann an Schmerzen, Leid, Finsternis, Angst und Sorge erinnern.
Mit ihm können wir den Steinen auf unserem Lebensweg nachspüren.
„Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die
Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum
Grab zu gehen und Jesus zu salben. Am ersten Tag der Woche kamen
sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. Sie sagten
zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang wegwälzen? Doch
als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er
war sehr groß. Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten
Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand beklei-
det war; da erschraken sie sehr. Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt

2
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Geistliches Wort

nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstan-
den, er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.
Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch
voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt
hat.“ (Markus 16,1-7)
Der Stein vom Grab ist weggerollt. Das Unfassliche ist passiert: da, wo
Tod war, Hoffnungslosigkeit, da ist nun Leben, keimt neue Hoffnung.
Da, wo das Ende einer neuen Geschichte Gottes mit den Menschen
gekommen schien, besiegelt durch den Stein, da geht die Geschichte
weiter, - unerwartet, unverhofft, unbegreiflich. Es ist kaum zu glauben,
der Stein ist weg. Gott hat nicht nur den Stein als Zeichen des Todes
vom Grab gerollt, Gott hat den Tod überrollt, hat den Tod von unserem
Leben genommen. Die Frauen können es kaum glauben, es bleibt nur
das Staunen: der Tod ist nicht mehr das Letzte. Der Tod hat nicht mehr
das letzte Wort, die letzte Macht. Der Stein des Todes, der schwer und
mächtig über dem Leben lastet, wird so leicht. Das Leben kann über ihn
hinwegrollen. Gottes Liebe lässt sich nicht von den Menschen unter Ver-
schluss noch so mächtiger Steine bringen, auch der Tod kann der Liebe
Gottes zu den Menschen kein Ende machen.
Der Stein des Todes, des Leides wird weggerollt und wird zum ersten
Stein in einer neuen und zugleich alten Geschichte zwischen Gott und
den Menschen: der unendlichen Geschichte der Liebe Gottes zu den
Menschen. Es ist von Ostern an wirklich die unendliche Geschichte,
denn wir dürfen die Hoffnung haben, dass diese Geschichte nie zu Ende
geht und wir bei Gott von nun an für alle Zeiten lebendig sind. Seit Os-
tern ist die Macht der Steine kleiner geworden, denn Gott will die Steine
auch in unserem, in meinem Leben wegrollen, beiseiteschieben. Des-
halb fällt uns ein Stein vom Herzen. Wir wissen, uns steht nicht allein
der Tod, sondern das Leben über den Tod hinaus bevor. Ein Leben, in
dem der Tod, die Gewalt, der Hass nicht mehr das letzte Wort haben.
Uns fällt ein Stein vom Herzen, weil die Liebe stärker ist.
Ostern heißt: Gott will uns immer wieder Steine aus dem Weg räumen.
Wir brauchen nicht mehr anderen und uns selbst Steine in den Weg zu
legen. Wir haben es nicht mehr nötig, anderen Menschen Steine vor die
Füße zu werfen, um selbst im Leben weiterzukommen. Anstatt uns ge-
genseitig Steine in den Weg zu legen, will Gott uns dazu befreien, Steine

                                                                          3
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Geistliches Wort

aus dem Weg zu räumen und miteinander aus den Steinen Häuser zu
bauen. Häuser, in denen die Hoffnung wohnt, dass Menschen liebevoll,
verständnisvoll miteinander umgehen, weil Gott uns die Kraft dazu gibt.
Häuser, in denen die Hoffnung wohnt, dass Menschen sich gegenseitig
helfen und vertrauen. Und die Hoffnung, dass Frieden werden kann auf
Erden.
OSTERGEBET
Gott, wir bringen vor dich, was uns bewegt, unsere Ängste und unsere
Sorgen. Du selbst bist in das Dunkel gegangen, in den Tod für uns. Lass
uns jedoch von Ostern her unser Leben gestalten. Wir vertrauen darauf,
dass Tod und Leiden, Schmerz und Trauer, Einsamkeit und Unfrieden
nicht das letzte Wort haben, sondern du Freude und Hoffnung, Leben-
digkeit und Heil schenken willst durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Amen.
                                                 Pastor Jörg Böversen

      0 800 – 111 0 111 / 0 800 – 111 0 222
             … rund um die Uhr und gebührenfrei

4
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Kirchenmusik

Kirchenmusik in der St.-Martini-Kirche und
       im Jakob-Dammann-Haus

                 Freitag, 2. April, 15 Uhr
         Musikalische Andacht zum Karfreitag
 mit Karola Pavone (Sopran), Alexander Hanßmann (Oboe)
               und Christian Richter (Orgel)

               Samstag, 10. April, 11 Uhr
          Musikalische Andacht zur Marktzeit
   Sofia Pavone (Mezzosopran), Christian Richter (Orgel)

                 Samstag, 8. Mai, 11 Uhr
          Musikalische Andacht zur Marktzeit
   Christiane Frey (Querflöte), Stefan Metzger-Frey (Orgel)

     Freitag, 21. Mai, 19.30 Uhr bis ca. 22.30 Uhr
      Pfingstmusiknacht - Beethoven im Porträt
              Lieder, Streichtrio, Briefe
        mit Ekkehard Abele (Bariton und Rezitation),
Enno Kastens (Hammerflügel), Christoph Heidemann (Violine),
  Aino Hildebrandt (Viola) und Martin Seemann (Violoncello)
                     (Konzert mit Eintritt)

                                                              5
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Kirchenmusik

                     Jakob-Dammann-Haus
               Marienburger Straße 10, 31655 Stadthagen

                     Freitag, 4. Juni, 16.00 Uhr
                           Familienkonzert
    Concerto Zampogna präsentiert "Almira & Tarbarco“ als Kinderoper

"Almira & Tabarco" ist ein interaktives Mitmachkonzert für Kinder rund
um die Oper "Almira" von Georg Friedrich Händel
mit Gesang Cembalo, Barockgeige, Drehleier, Barockfagott und Flöten
Veranstalter: Förderkreis für Kirchenmusik an St. Martini Stadthagen,
gefördert durch die Schaumburger Landschaft mit Landesmitteln ("Nie-
dersachsen dreht auf")

Bitte informieren Sie sich auf www.stmartini-stadthagen.de oder
durch die Zeitung und den Plakataushang über weitere Einzel-
heiten und evtl. notwendige Änderungen.

              „Denn wenn ein Lied erklingt“ –
          ein Jahr Liederpodcasts aus St. Martini
Im Musical zum Reformationsjubiläum „Luther macht Schule“ von Birgit
Pape treffen sich mit Martin Luther, Johann Walter, Georg Spalatin und
Philipp Melanchthon einige gewichtige Figuren der Reformation in einer
Szene, um über die Bedeutung neuer Lieder für die Reformation zu
sprechen. Modern gesprochen werden die kognitiven und emotionalen
Stärken des Singens herausgestrichen und in dem anschließenden
swingenden Lied heißt es: „Denn wenn ein Lied erklingt, und wenn man
fröhlich singt, verschwinden Zorn und Hass und Neid und auch die
Sorge und die Traurigkeit.“ Dieser geradezu ohrwurmverdächtige Ref-
rain kam mir als Überschrift in den Sinn, als ich vor einem Jahr einen
ersten Podcast zu einem alten Gesangbuchlied erstellte. Die Kirche war
geschlossen, nur technikvermittelt kamen die Gottesdienste nach drau-
ßen, hochängstlich schlichen wir umeinander herum und noch keiner
hatte Erfahrung mit Abstandhalten und dergleichen. Mir

6
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Kirchenmusik

fehlten das Singen und die Lieder und es gab unerwartet viel Zeit ohne
Termine und Veranstaltungen. Zeit, einmal genauer etwas zu betrach-
ten, das ich kannte und mochte, aber mit dem ich vielleicht doch auch
nur recht oberflächlich vertraut war. Mit Hilfe eines kleinen Aufnahme-
geräts entstanden Orgelaufnahmen mit Variationen zum Lied „Jesu
meine Freude“, Fachbücher wurden gewälzt und dann mal der Versuch
gemacht, ob nicht eines unsrer Kinder gesprächsweise für das Lied zu
begeistern wäre. Und siehe da: das war interessant und machte viel
Spaß, die kunstvoll in Liedform gegossenen Erfahrungen vergangener
Zeiten mit unseren aktuellen Befindlichkeiten in Beziehung zu bringen.
Das machte Lust auf mehr und zum Glück gab es auch in der Familie
noch mehr potentielle Gesprächspartner. So entstanden nach und nach
weitere Podcasts mit Musik und Informationen zu verschiedenen Lie-
dern, oftmals in Gesprächsform, einmal sogar auch als kleines Hörspiel
zum Osterlied „Erstanden ist der heilig Christ“. Der Kreis der Gesprächs-
partner wurde über die Familie hinaus ausgeweitet und ab und zu fand
sich eine Sängerin oder Instrumentalistin, um die musikalischen Bei-
träge zu bereichern. Meine Bewunderung für die Liederdichter und -
komponisten ist bei dieser Beschäftigung, aus der bislang 15 Podcasts
mit einer Gesamtlänge von rund viereinhalb Stunden hervorgegangen
sind, stets gestiegen. Da ist vor allem die Hochachtung, mit welch um-
fassender Bibelkenntnis die Dichter ans Werk gegangen sind, wie fun-
diert ihr poetisches Sprechen von Gott ist. Da sind Einblicke in die oft
leidvollen, bedrückenden und gefahrvollen Lebensumstände vergange-
ner Zeiten, die dichterischen Ausdruck nicht verhindert sondern viel-
leicht manchmal sogar beflügelt haben. Da ist die Freude an dem kunst-
vollen Umgang mit der Sprache. Da ist das Aufspüren von Charakteris-
tika in der Formung der Melodien und ihr Verhältnis zum Text. Zusam-
mengefasst könnte ich sagen: viele Gesangbuchlieder „haben es in
sich“ und es lohnt, an ihrer Schale zu kratzen, um ihr Innenleben zu
entdecken.
Auf der Internetseite der Martini-Gemeinde finden Sie in der Rubrik
Podcast die letzten Folgen zum direkten Hören und auch eine Liste mit
allen bisher besprochenen Liedern. Bei Interesse können Sie daraus
auswählen und die gewünschten Folgen bei mir als Datei oder auch
als CD bekommen.
                                                      Christian Richter

                                                                       7
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Kirchenmusik

Vom Traum, eine Orgel zu bauen...
Manchmal gibt es so Momente im Leben, die ganz plötzlich weit in die
Zukunft ausstrahlen: Mit etwa 21 Jahren, also 1981, las ich in einer Zei-
tung, dass ein Mann seine Gesellenprüfung im Holzorgelbau abgelegt
habe. Dieses Wort elektrisierte mich: Eine Orgel aus Holz? So etwas
gibt es?... Das wäre doch bestimmt etwas für mich!
Einige Zeit später traf ich jemanden, der mir erzählte, dass er gerade
dabei sei, ein Cembalo zu bauen, vorher habe er eine Orgel gebaut.
Leider verlor ich ihn aus den Augen, konnte nie die Instrumente anse-
hen. In den folgenden Jahren baute ich zwar leidenschaftlich gern alle
möglichen Dinge aus Holz, eine Orgel schien mir allerdings ein viel zu
großes Projekt.
Viele Jahre später kaufte ich mir dann ein Buch über Orgelbau, mein
Erstlingswerk wurde ein Spielzeug mit einem Fön als Gebläse und Hei-
zungsrohren als Pfeifen, es funktioniert noch heute. Ernsthafte Versu-
che mit Vorstufen echter Orgeln nach Bauanleitungen scheiterten aller-
dings, entmutigt gab ich auf. Vor zwei Jahren jedoch fing ich wieder an,
in den Büchern zu lesen, und es gelang mir, meine verstaubten Ver-
suchsobjekte doch einigermaßen instand zu setzen. Jetzt oder nie! Ich
plante dann ein echtes Instrument, realistischerweise das kleinste eben
noch sinnvoll verwendbare: 50 Holzpfeifen zwischen 15 und 130 cm,
geeignet als Begleitinstrument für Barockmusik. (Ein gedacktes 8 Fuß
Register). Das ist auch deshalb angebracht, weil meine eigenen Fertig-
keiten auf Tasteninstrumenten doch eher überschaubar sind und ich so
etwas noch am ehesten hinkriege.
So bin ich seit der Zeit dabei: Zuerst die Pfeifen, im Schnitt pro Woche
eine, also dafür alleine fast ein Jahr. Nächster Punkt war nun etwas be-
sonders Kniffeliges: Die Windlade, also die Ventileinrichtung, die dafür
sorgt, dass die Luft auf Tastendruck in die einzelnen Pfeifen gelangt.
Sehr viel Tüftelei, und völliges Neuland. Ich lerne viele Dinge, z.B. das
Biegen von 50 gleichen Ventilfedern aus Stangen von Federstahl. Auch
bei der Holzbearbeitung gibt es viel für mich Neues auszuprobieren. Ich
lerne vieles, was geht - und vieles, was nicht geht....
Vor allen Dingen lerne ich, mir die Eile abzugewöhnen. Sollte ich einmal
fertig werden, werde ich weit über 1000 Holzteile gemessen, gesägt und
geschliffen, gehobelt, gebohrt oder zusammengeleimt haben. Dazu Le-
der, Messing, Filz, Stahldraht, Schrauben.

8
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Kirchenmusik

                                          Im Moment sind die Tasten
                                          und ihre Aufhängung dran,
                                          habe ich lange aufgeschoben,
                                          weil hier besonders präzises
                                          Funktionieren und ein gleich-
                                          mäßiges Aussehen gefragt
                                          sind.
                                          Das ist der Stand soweit - und
                                          wie geht es weiter (mit meiner
                                          Passion, den Werkzeugen ei-
                                          nes Heimwerkers und ohne
                                          handwerkliche Ausbildung)?
                                          Ein Gehäuse und eine optisch
                                          ansprechende Gestaltung -
                                          krieg ich hin.
                                          Die klangliche Feinarbeit mit
                                          den Pfeifen - nach den Zwi-
                                          schenergebnissen bis jetzt bin
                                          ich da vorsichtig optimistisch,
                                          bleibt ja auch eine Frage des
                                          Anspruches.
     Ansicht von schräg vorne, Rohbau

Der Zusammenbau aller beweglichen Teile - nach wie vor für mich nicht
abzuschätzen, ob das Ergebnis gut spielbar sein wird.
Aber wo käme man im Leben schon hin, wenn man immer nur Dinge
beginnen würde, die garantiert funktionieren....
                                                   Stefan Disselkamp
________________________________________________________

In diesem "Orgeljahr" veröffentlichen wir in lockerer Folge auf der Homepage
der Martini-Gemeinde Links zu Videos, die unsere Kern-Orgel in Ton und Bild
zeigen. Den Anfang macht ein Film, in der Pier Damiano Peretti, Professor in
Wien, die große Fantasie in f-moll von Wolfgang Amadeus Mozart spielt. Die
Aufnahme entstand anlässlich eines Konzerts im letzten Sommer und wurde
produziert von NOMINE, einem Verein, der sich die Präsentation der Orgelkul-
tur in Niedersachsen zum Ziel gesetzt hat.

                                                                          9
April / Mai 2021 - St. Martini Stadthagen
Weltladen

      ALLE SPRECHEN VOM LIEFERKETTENGESETZ –
              WAS IST DAS EIGENTLICH?

Bevor zum Beispiel eine Jeans auf dem Ladentisch in Deutschland lan-
det, hat sie im Allgemeinen Stationen in über 10 Ländern hinter sich.
Angefangen mit Kasachstan, wo die Baumwolle wächst, der Türkei, wo
diese zu Garn versponnen wird, Taiwan, wo aus dem Garn Jeansstoff
gewebt wird... Und in Deutschland wird zum Schluss das Etikett einge-
näht "Made in Germany". Nachzulesen im Internet unter Jeans - eine
Reise um die Welt. Das ist die sogenannte Lieferkette!
Das Lieferketten-Gesetz ist ein weiterer Schritt zu einem weltweiten Fai-
ren Handel. Die Weltladen- und Fairhandelsbewegung hat seit 2015 ein
Gesetz gefordert, das gesetzliche Pflichten für die weltweite Einhaltung
der Menschenrechte einführt. Bremen, Münster, Heidelberg und 31 wei-
tere Kommunen hatten diese Forderung unterstützt.
Nun ist ein Gesetz verabschiedet, das ab Januar 2023 die Unternehmen
mit mehr als 3.000 Beschäftigten, ab Anfang 2024 auch Firmen mit mehr
als 1.000 Mitarbeiter/innen betrifft. Insgesamt etwa 2.900 Firmen. Die
höchsten Standards für Menschenrechte gelten im eigenen Betrieb, ab-
geschwächt folgen die direkten Zulieferer. Um deren Vorlieferanten
müssen sich deutsche Firmen nur kümmern, wenn ihnen ein Anlass be-
kannt wird. Die Beschäftigten ausländischer Firmen können sich bei
Missständen leider nicht direkt an deutsche Gerichte wenden, das müs-
sen Gewerkschaften, Bürgerrechts- und Entwicklungsorganisationen in
ihrem Namen übernehmen. Kontrolliert wird die Einhaltung vom Bun-
desamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, bei deutlichen Verstößen
gegen das Gesetz können Betriebe bis zu drei Jahren von öffentlichen
Ausschreibungen ausgeschlossen werden.

10
Weltladen

Auch wenn das Gesetz nur in abgeschwächter Form verabschiedet
wurde, sollten wir uns über diesen weiteren Schritt hin zu einem welt-
weiten Fairen Handel freuen - und natürlich wie bislang weiter an Ver-
änderungen arbeiten!

                   Der Osterhase war schon im Weltladen

____________________________________________________________________

Weltladen Stadthagen         05721 - 71809
Am Kirchhof 5                weltladen-stadthagen@gmx.de
                             www.weltlaeden.de/stadthagen
Di, Mi und Do                09.30 - 13.00 Uhr
                             15.00 - 18.00 Uhr
Sa                           09.30 - 13.00 Uhr

                 ACHTUNG: Neue Öffnungszeiten!

                                                                    11
Martini for Future

..und weiter geht’s: Die Martini for Future-Monatsthemen
für April und Mai
Im Nachhaltigkeitskalender 2021 lädt das Martini for Future Team dazu ein,
jeden Monat nachhaltige Lebensweisen auszuprobieren.
            Der bereits hinter uns liegende März war den Bienen gewidmet.
            In der Kirche lagen kleine Tüten mit Wildblumensamen zum
            Mitnehmen aus. Mit frühlingshafteren Temperaturen werden
            diese sicherlich bald ihren Weg in das eine oder andere Beet
finden und dort in einigen Wochen Bienen als Nahrung dienen. Biene Maja
sagt danke und empfiehlt außerdem „Die Geschichte der Bienen“ von Maja
Lunde als Lektüre.

April 2021: Andere Verkehrsmit-
tel als das Auto ausprobieren
Zu Fuß gehen, Fahrrad fahren, Inli-
ner, Roller, Einrad, natürlich grund-
sätzlich auch Öffis, manchmal geht
da sogar was (bahn.de oder
EFA.de)

Ideen, zum Teil zum direkt auspro-
bieren, zum Teil zum Planen, wenn
es mal wieder geht:

    • Fahrradtour nach Bad Hiddenserborn:
Schachtstraße, Georgschacht, über das Feld nach Enzen, Enzer Straße
queren, über das Feld Richtung Meerbeck, vorher nach links, parallel zum
Gallweg, am Ortseingang von Volksdorf die Hauptstraße queren, Born-
straße zum Kanal - mit Hilfe einer Karte geht das praktisch völlig ohne
Hauptstraßen, pro Strecke ca. 10 km
Weitere Ideen z. B. auf Faltblättern beim I-Punkt
    • Wanderroute ganz ohne Anfahrt:
Landsbergstraße, Brücke über Umgehungsstraße, auf Landwirtschaftsweg
mit Rechtskurve Richtung Bückeberge. Unmittelbar vor den Häusern nach
rechts in Flothbachring, dann weiter geradeaus über das Feld bis zur Kreis-
straße, diese queren in den Kohlenweg, dann am Krebshäger Bach zurück,
zuletzt wieder an der Kreisstraße entlang. Ca. 90 Min.

12
Martini for Future

   •   Mit dem Zug nach Porta Westfalica. Über die Brücke zum anderen
       Weserufer, dort den Weserradweg aufwärts bis zur Fußgänger-
       fähre in Dehme. Auf die andere Seite wechseln, im Freibad baden
       und zurück auf dem Weserradweg alternativ. Geht mit Fahrrad
       oder mit Inlinern.
   •   Zum Träumen oder vielleicht wirklich einmal: Mehrtägige Wander-
       tour mit einem Esel als Packtier, mit vorgebuchten Unterkünften
       einschließlich Eselweide, toll für kleine und große Kinder, gibt es
       zum Beispiel in der Uckermark.
   •   Paddeltour auf der Mecklenburger Seenplatte: Anfahrt mit Zug z.
       B. nach Waren möglich, allerdings nicht ganz einfach wegen des
       Gepäcks...

Mai 2021: Stricken statt streamen
YouTube, Netflix, Onlinespiele, ZDF-Mediathek - wie haben wir eigentlich
gelebt, als es diese Streamingangebote noch nicht gab? Und was hat
Streamen mit Umweltschutz zu tun?
Das Streaming von z. B. Videos oder Filmen im Internet bedeutet, dass
große Datenmengen abgerufen werden. Diese Daten werden in riesigen
Rechenzentren bereitgestellt, die - klar - Strom verbrauchen. Die gute
Nachricht: Streaming ist nicht das neue Fliegen, der CO2-Abdruck ist deut-
lich kleiner. Allerdings gibt es Unterschiede: Je geringer die Auflösung des
gestreamten Videos, desto weniger Strom wird verbraucht. Ultra HD Quali-
tät braucht zehnmal so viel Datenvolumen wie HD. Und: Streamen über
Glasfaserkabel im WLAN ist umweltfreundlicher als mit mobilen Daten über
das Mobilfunknetz. Eine Stunde Streaming im WLAN verursacht zwei
Gramm CO2 - über den alten UMTS-Standard G3 im Mobilfunknetz sind es
90 Gramm.
Niemand glaubt, dass wir auf die Errungenschaft Streaming gänzlich ver-
zichten sollten. Aber mal ehrlich: Wie oft klicken oder wischen wir ziellos
durch die Angebote, nur, weil uns gerade langweilig ist oder wir Entspan-
nung brauchen? Deshalb laden wir dazu ein, im Monat Mai alternative Frei-
zeitbeschäftigungen wiederzuentdecken: Bücher, Puzzles, Fotoalben, Zei-
chenblock, den Garten, eine analoge DVD mit Lieblingsfilm, ein Gesell-
schaftsspiel, selbst musizieren, stricken… ging doch früher auch! ;-)
Kontakt Martini for Future:
stefan.disselkamp(at)arcor.de
k.weissbarth(at)gmx.de

                                                                         13
Welt Café / Kindergarten Schatzkiste

          Im Moment findet leider kein Welt Café statt.
Wir wollen kreativ mit dieser Situation umgehen! Uns nicht entmutigen
lassen! Aneinander denken, vielleicht an diesen oder jenen einen Brief
oder eine Mail schreiben, sich gegenseitig eine kleine Aufmerksamkeit
an die Tür legen… Es gibt so viele Möglichkeiten, Frieden zu schaffen
und Freude zu machen in diesen unruhigen Zeiten!
Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen!
Wer gerne auf dem aktuellen Stand bleibt, schaue immer wieder auf die
Homepage der Martinigemeinde: www.stmartini-stadthagen.de

                  

               Wir gehen neue Wege
 Thema Nachhaltigkeit im ev. Kindergarten Schatzkiste
Bereits das letzte Kindergartenjahr sollte unter dem Thema „Die
Schöpfung“ stehen. Eingestiegen sind wir im März 2020 mit einer Kin-
derbibelwoche. Alles war vorbereitet: die spielerische Gestaltung der
sieben Schöpfungstage sowie die Angebote zur Vertiefung.
Zu unseren Zielen gehörten ein wertschätzender Umgang mit der Na-
tur, Nachhaltigkeit und der achtsame Umgang mit der Schöpfung und
des Lebens, dem Schutz und die Fürsorge für Gottes Geschenk an
uns Menschen.

14
Kindergarten Schatzkiste

Durch den ersten Lockdown wurden wir ausgebremst. Von heute auf
morgen mussten wir unsere Aktivitäten im Kindergarten einstellen.
Was uns jedoch nicht davon abhielt, uns weiter mit dem Thema Nach-
haltigkeit zu beschäftigen.
Dies war der Startschuss für die Idee, der Vision einer plastikarmen Kita.
Noch im Homeoffice haben wir Gedanken und Ideen gesammelt, wie
wir diese Vision verwirklichen können und an welcher Stelle Schwierig-
keiten auftreten können.
Schnell kamen auch Fragen zur Umsetzung auf.
Wie könnte Nachhaltigkeit in unserer Kita funktionieren?
Wie können wir die Kinder und die Eltern mit auf diesen Weg nehmen?
Wo beginnen wir als Erstes?
                                          Eine Bestandsaufnahme hat
                                          uns vor Augen geführt, wie viel
                                          Materialien aus Plastik in un-
                                          serem Kindergarten vorhan-
                                          den sind. Kleinigkeiten ließen
                                          sich schnell verändern, aber
                                          für weitergehende Schritte be-
                                          darf es Zeit zur Auseinander-
                                          setzung und im Besonderen
                                          auch finanzieller Ressourcen.

Alle Mitarbeitenden haben sich als Einstieg für den nächsten Schritt
den Film „Plastik Planet“ angeschaut.
Außerdem hat ein kleines Team von Kolleginnen an einem Websemi-
nar mit Frau Dagmar Penzlin teilgenommen. Sie versorgte das Team
mit neuen Ideen und vielen Hintergrundinformationen über Plastik und
Wege zur Vermeidung.
Wenn wir Glück haben, können wir diesen Sommer die geplante Kin-
derbibelwoche zu dem Thema durchführen, um den Weg, den wir be-
reits begonnen haben, fortzusetzten. Wir werden Sie auf dem Laufen-
den halten.
                                           Das Team der Schatzkiste

                                                                       15
Gottesdienste

                       Gottesdienste April / Mai 2021
                               St.-Martini-Kirche

Do. 01. April                  Gottesdienst mit Hl. Abendmahl
                       19.00
Gründonnerstag                 W.-P. Koech
                               Gottesdienst
                       10.00
Fr. 02. April                  M. Runnebaum
Karfreitag                     Musikalische Andacht zum Karfreitag
                       15.00
                               J. Böversen
                               Frühgottesdienst
                       06.00
So. 04. April                  J. Böversen
Ostersonntag                   Festgottesdienst
                       10.00
                               M. Runnebaum
Mo. 05. April                  Familiengottesdienst
                       10.00
Ostermontag                    H. Spier
Sa. 10. April          11.00   Musikalische Andacht zur Marktzeit
So. 11. April                  Gottesdienst
                       10.00
Quasimodogeniti                W.-P. Koech
So. 18. April          KONFIRMATIONEN
Miserikordias Domini   Näheres siehe www.stmartini-stadthagen.de

So. 25. April          KONFIRMATIONEN
Jubilate               Näheres siehe www.stmartini-stadthagen.de
So. 02. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Kantate                        M. Runnebaum
Sa. 08. Mai            11.00   Musikalische Andacht zur Marktzeit
So. 09. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Rogate                         W.-P. Koech
Do. 13. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Christi Himmelfahrt            J. Böversen
So. 16. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Exaudi                         J. Böversen

16
Gottesdienste

So. 23. Mai                    Festgottesdienst
                       10.00
Pfingstsonntag                 M. Runnebaum
Mo. 24. Mai                    Festgottesdienst
                       10.00
Pfingstmontag                  W.-P. Koech
So. 30. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Trinitatis                     W.-P. Koech

                       Jakob-Dammann-Haus

Fr. 02. April                  Gottesdienst
                       10.00
Karfreitag                     H. Spier
So. 04. April                  Festgottesdienst
                       10.00
Ostersonntag                   H. Spier
So. 11. April                  Gottesdienst
                       10.00
Quasimodogeniti                M. Runnebaum
So. 18. April                  Gottesdienst
                       10.00
Miserikordias Domini           W.-P. Koech
So. 25. April                  Gottesdienst
                       10.00
Jubilate                       W.-P. Koech
So. 02. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Kantate                        J. Böversen
So. 09. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Rogate                         M. Runnebaum
So. 16. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Exaudi                         W.-P. Koech
So. 23. Mai                    Festgottesdienst
                       10.00
Pfingstsonntag                 W.-P. Koech
So. 30. Mai                    Gottesdienst
                       10.00
Trinitatis                     M. Runnebaum

                   (Gottesdienstplanänderungen vorbehalten)

                                                                         17
Andacht am Abend

                     ANDACHT AM ABEND
                  - MIT JESUS UNTERWEGS -
                      in der St.-Martini-Kirche

     SINGEN - HÖREN - SICH EINBRINGEN - STILLE - BETEN –
          SICH BEWEGEN LASSEN - DURCHATMEN -
              KRAFT SAMMELN - GOTT NAHE SEIN
Wir laden am Mittwoch, den 07. April 2021, und am Mittwoch, den 05.
Mai 2021, zu einer Andacht am Abend in unsere schöne St.-Martini-
Kirche ein. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Alle, Jung und Alt, sind
herzlich willkommen.
                         Pastor Jörg Böversen und Katharina Böversen

 Impressum: Dieser Gemeindebrief wird herausgegeben im Auftrag des Kir-
 chenvorstandes der St. Martini-Gemeinde, Am Kirchhof 3, 31655 Stadtha-
 gen,  05721 – 7 80 70, E-Mail: st.martini(a)LKSL.de
 Bankverbindungen:
 Volksbank Hameln-Stadthagen IBAN: DE75 2546 2160 0002 1679 03
                             BIC: GENODEF1HMP
 Sparkasse Schaumburg          IBAN: DE72 2555 1480 0470 1434 47
                               BIC: NOLADE21SHG
 Redaktion: Oberprediger Martin Runnebaum und Sigrid Stoltze
 Druck:     Gemeindebriefdruckerei Gr. Oesingen

18
Angebot

                        Jubiläumshonig
Es gibt noch einmal eine Neuauflage
unseres Martini-Jubiläumshonigs!
Die Schaumburger Waldimkerei hat uns
für hundert noch vorrätige, speziell für
unser 700jähriges Kirchenjubiläum von
der Kommunikationsdesignerin Kathari-
na Pätzold gestaltete Etiketten Gläser
mit Stadthäger Honig neu abgefüllt.
Die 250g-Gläser können ab sofort z. B.
nach den Gottesdiensten oder auf
Nachfrage für 5 Euro erworben werden.
Hübsches Detail am Rande:
die Mindesthaltbarkeit reicht bis zum
Heiligabend 2022.

Austräger*innen gesucht
für den Gemeindebrief „Martini-Bote“ (6 Ausgaben im Jahr)

Adolf-Schweer-Straße
Georg-Bartels-Straße
Wilhelm-Bartels-Straße
Emil-Biegel-Straße
Bürgermeister-Ocker-Straße
An der Sandkuhle
Habichhorster Straße
Obernwöhrener Straße
Obere Wallstraße
Obernstraße
Klosterstraße

Nähere Informationen erhalten Sie in der Oberpfarre, Tel. 7 80 70

                                                                    19
Aus der Gemeinde

Freude und Leid

BEERDIGUNGEN:

20
Aus der Gemeinde

Ehejubiläen
Goldene Hochzeit feiern:

Eiserne Hochzeit feiern:

                              Krabbelgruppe

            Wir wollen trotz widriger Umstände
             miteinander in Kontakt bleiben!
Verabredungen zum Spaziergang? Kleine Überraschungen über unsere
WhatsApp-Gruppe? Einfach immer wieder reinschauen!
Wer gerne noch in die Gruppe aufgenommen werden möchte oder sonsti-
ge Informationen braucht, bitte melden bei
             Sibyll Richter-Hanßmann
             Telefon 05721 - 89 71 55
             oder sibyll.richter.hanssmann@gmail.com

                                                                21
Jugendarbeit St. Martini

                          GRUPPEN
Alle Gruppen finden unter den jeweils aktuellen Corona-Regelungen statt.

FIT-FOR-LIFE-KURS 2019/2020 & 2018/2019
Der FIT-FOR-LIFE-KURS trifft sich nach dem Lock-Down jeden Diens-
tag von 19.30-21.00 Uhr im Marie-Anna-Stift.

FIT-FOR-LIFE-KURS #NEU#2021
Der neue FIT-FOR-LIFE-KURS trifft sich nach dem Lock-Down alle
zwei Wochen jeweils am Dienstag von 18.00-19.30 Uhr im Marie-
Anna-Stift.

TEAMKREIS
Der Teamkreis trifft sich jeden Mittwoch von 19.30-21.00 Uhr im Marie-
Anna-Stift.

 INFORMATIONEN UND ANMELDUNGEN für alle Veranstaltungen
                  bekommt man bei
            Pastor Jörg Böversen: Büro: 05721 - 92 53 94
                     Mail: j.boeversen@lksl.de

22
Jugendarbeit St. Martini

                            ANGEBOTE
        Alle Veranstaltungen finden unter den jeweils aktuellen
                       Corona-Regelungen statt.

OSTERFERIEN:
27.03. – 11.04.2021

CHILL-OUT-ANDACHT: „FREUDE / JOY”
Termin:     Freitag, 16. April 2021
Zeit:       18.00-19.00 Uhr
Ort:        St.-Martini-Kirche Stadthagen
Zielgruppe: Konfis, Schüler und Jugendliche
Infos:      Pastor Jörg Böversen und Team

CHILL-OUT-ANDACHT: „KRAFT / POWER”
Termin:     Freitag, 07. Mai 2021
Zeit:       18.00-19.00 Uhr
Ort:        St.-Martini-Kirche Stadthagen
Zielgruppe: Konfis, Schüler und Jugendliche
Infos:      Pastor Jörg Böversen und Team

          Text: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, revidiert 2017,
   © 2017 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

                                                                                   23
Parkfriedhof St. Martini

               Was unsere „WILDBLUMENWIESE“
                  Spannendes zu bieten hat…
Der St.-Martini-Parkfriedhof war einer der ersten Friedhöfe von 32.000
Friedhöfen in Deutschland, auf dem wir es in Zusammenarbeit mit Herrn
Rolf Struckmann gewagt haben, eine Wildblumenwiese in einer Größen-
ordnung von über 700 qm zu schaffen. Bei dieser Gelegenheit möchten
wir Herrn Struckmann noch einmal unseren Dank für sein Engagement
aussprechen.
                                                 Unser Parkfriedhof als
                                                 ökologische Nische im ur-
                                                 banen Raum hat eine
                                                 große Bedeutung, die wir
                                                 nutzen und weiterentwi-
                                                 ckeln wollen. Bei be-
                                                 pflanzten Gräbern bietet
                                                 sich auch für alle Grab-
                                                 nutzer die große Chance,
                                                 durch intelligente Pflan-
                                                 zenauswahl heimischen
                                                 Insekten einen Lebens-
                                                 raum zu geben, indem
                                                 sie auch in Zukunft noch
Nahrung finden. Helfen auch Sie mit, durch Ihre Auswahl der Grabbe-
pflanzung ökologische Vielfalt zu gestalten.
Noch vor ein paar Monaten konnten Insekten in den verdorrten Stängeln
die Winterpause problemlos überstehen. Nun erfreut sie uns bald mit ihrer
vollen Blütenpracht. Hatte unsere Wiese doch so einige Startschwierigkei-
ten zu verkraften. Ein total verregnetes Frühjahr, mit einem viel zu nassen
Boden im März bis weit in den April hinein, machte es uns erst Ende April
2020 möglich, den Boden für die Saat vorzubereiten. Wohl wissentlich,
dass es sich hierbei um einen sehr späten Aussaattermin handelt, starte-
ten wir trotzdem unser Projekt Wildblumenwiese. Denn ein „alter Hase“
namens Rolf Struckmann, Berufslandwirt, Saatgutspender und ausfüh-
rendes Organ bei der Aussaat hat mich überreden können, die Aktion
nicht noch um ein Jahr zu verschieben. Zitat: „Irgendwann wird der Regen
schon kommen“. Unsere Sorge, dass es im Frühjahr bedingt durch den
Klimawandel schlagartig zu warm werden könnte, hat sich leider auch
prompt bewahrheitet. Doch der Regen kam, mit Gottes Hilfe, und die ein-
jährige Saat keimte, wenn auch nicht zu unserer beider Zufriedenheit.
24
Parkfriedhof St. Martini

Gegen ein Nachsäen bei zu großer Hitze und eine künstliche Bewässe-
rung mit Trinkwasser haben wir uns ganz bewusst entschieden. „Das
muss die Natur schon selber schaffen“, so unsere einstimmige Meinung.
Mit Hilfe aller Friedhofmitarbeiter folgte mehrmals ein mühsames Jäten
mit der Entfernung diverser Unkräuter, wie z. B. der Melde. Unkräuter
keimen leider schneller als Wildblumen! Toll wäre es, wenn sich ehren-
amtliche Helfer, die Lust auf Arbeit in der Natur haben, bei mir in der
Friedhofsverwaltung melden würden. Für Auskünfte stehe ich Ihnen hier-
zu gerne zur Verfügung.
Am Jahresbeginn sind natürlich noch einige Fragen offen. Wie viel Samen
wurde nach der vergangenen Blühphase vom Wind oder von Insekten in
andere Felder abgetragen? Wie hoch ist die Keimfähigkeit in diesem
Jahr? Wie verhält sich das Wetter? Doch dies wird sich alles noch zeigen.
Ein Ausblick aufs neue Jahr lässt hoffen, dass die Wildblumenwiese viele
Freunde und Nachahmer findet. Erstaunlich gut wurde sie bisher von den
Friedhofsbesuchern angenommen. Hier und da gab es natürlich auch Kri-
tik, aber Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich und das ist auch gut
so. Manch einer fand unsere Wiese nicht so schön oder man wünschte
sich ein einheitliches Bild nur mit Klatschmohn, Kornblumen oder alterna-
tiv ein reines Sonnenblumenfeld. All diesen Menschen sei gesagt: Wir
möchten keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern wir geben möglichst
vielen Insekten einen neuen Lebensraum. Monokulturen gibt es auf den
Äckern rund um Stadthagen zur Genüge anzuschauen. Selbst die Blüh-
streifen der Landwirte, in den Schaumburger Nachrichten 2020 entspre-
chend veröffentlicht, bestehen nur aus max. 6 bis 12 Arten. „Schmetter-
lings- und Wildbienensaum“ heißt unser sehr teures Saatgut und besteht
aus über 50 Blumenarten, unter anderem aus dem Oberweser- und Lei-
nebergland sowie den angrenzenden Ursprungsgebieten; ein sogenann-
tes Regio-Saatgut von der Rieger-Hofmann GmbH. Diese Mischung be-
steht aus ein- und zweijährigen Arten. Die zweijährigen Arten keimen so-
mit in diesem Jahr. Das Blühbild wird sich dann bis in den Sommer hinein
verlängern und verbessern, falls die Vögel nicht bis dato die meisten Sa-
men weggefressen haben. Sollte dies der Fall sein, müssen wir rechtzeitig
eine Nachsaat in Betracht ziehen. Die eingesetzte Mischung besteht aus
100% Wildblumen und berücksichtigt insbesondere die Ansprüche von
Wildbienen und Schmetterlingen an Trachtpflanzen. Ein langer Blühas-
pekt von frühzeitig blühenden Arten, wie dem Barbarakraut bis zu Hoch-
sommerarten (z. B. Wegwarte und Malve), garantiert den Insekten eine
kontinuierliche Sammelquelle. Einige einjährige Arten haben im letzten
Jahr dafür gesorgt, dass bereits ein ansprechender Bestand entsteht. In

                                                                      25
Parkfriedhof St. Martini

diesem Jahr werden sie von ausdauernden Arten ergänzt. Der Saum er-
reicht dann eine Höhe von 60-140 cm. Nach erfolgter Bestandsentwick-
lung genügt ein einmaliges Mähen im Spätherbst oder noch besser im
Frühjahr. Wintersteher bieten Ansitzwarten für Vögel und die Samen sind
begehrtes Winterfutter. Idealerweise wird nicht gemulcht, sondern gemäht
und danach abgeräumt.
Ist ein Comeback der Wildblumen nur eine kurzfristige Modeerscheinung?
Wir glauben das nicht, denn in der heutigen Gesellschaft sind die Proble-
me der heimischen Natur präsent und das Interesse daran ist so groß wie
noch nie. Viele möchten weg von Steinwüsten in den Vorgärten oder weg
von einem robotergemähten, perfekten Wimbledon-Rasen. Die Menschen
möchten die ursprüngliche Natur zurückholen in ihr Zuhause, in ihre Hei-
mat! Wilde Grashalme, farbenprächtige Blumen, brummende Insekten,
das sind Kindheitserinnerungen! Unsere Blumenwiesen sind ein ganz be-
sonderer Lebensraum. Überraschender Weise einer der artenreichsten
Lebensräume, den wir hier haben. Es gibt 3.000 Tierarten und knapp
1.000 Pflanzenarten, die vorwiegend in Wiesen zu Hause sind. Was für
eine Vielfalt! Etwa ein Drittel unseres Landes war einst von blühenden
Wiesen bedeckt. Heute sind es klägliche zwei Prozent. Was ist passiert?
Rund 200 Millionen Kubikmeter „Wirtschaftsdünger“ werden pro Jahr auf
Wiesen und Äcker in Deutschland ausgebracht, das sind mehr als zehn
Badewannen Gülle pro Einwohner. Ein Super-Gau für die Artenvielfalt in
den Wiesen, von der Trinkwasserbelastung ganz zu schweigen. Wir Ver-
braucher wollen immer billigere Lebensmittel, doch billig produzieren kann
man nur, wenn man im Großen und auch industriell arbeitet. Jedoch ha-
ben da ertragsarme filigrane Blumenwiesen wenig Platz. Artenvielfalt ist
aber enorm wichtig und bietet die Lebensgrundlage für die Ernährung des
Menschen.
Mittlerweile haben es fast alle begriffen, ohne Insekten könnte die
Menschheit aussterben. Helfen Sie unseren heimischen Insekten, denn
sie sind auf unsere heimischen Wildblumenarten eingestellt und brauchen
diese als Lebensraum. Fehlen diese, so verschwinden auch unsere Insek-
ten. Verwenden Sie daher bitte nur regionales Saatgut. Langjährige Stu-
dien von Prof. Nico Eisenhauer vom Zentrum für integrative Biodiversitäts-
forschung weisen eindeutig nach: Herrscht oberirdisch eine Pflanzenviel-
falt, so gibt es auch ein reges Bodenleben mit Pilzen, Flechten u. Mikroor-
ganismen. In einem Gramm Erde werden bis zu 1 Milliarde Mikroorganis-
men nachgewiesen und umso höher dieser Wert ist, umso besser ist na-
türlich auch die Bodenqualität. Es wird drei Mal so viel schädliches Koh-

26
Parkfriedhof St. Martini

lendioxid im Boden gebunden, als bei niedriger Biodiversität. Klar ist, Ar-
tenreichtum zahlt sich aus! Nicht nur für die Bienen und andere Insekten,
sondern auch für die Landwirte. Es wird definitiv weniger Dünger ge-
braucht und eine artenreiche Wiese produziert außerdem mehr Nährstof-
fe, wodurch sich wiederum die Futterqualität verbessert. Außerdem rege-
neriert sich eine solche artenreiche Wiese auch wieder viel schneller nach
Überschwemmungen durch Starkregen.
Rundum positive Aspekte, warum auch wir weiterhin an unserer Wildblu-
menwiese auf dem St.-Martini-Parkfriedhof festhalten wollen und somit
einen Beitrag zur ökologischen Vielfalt leisten. Wir hoffen, dass nach die-
sem ausführlichen Bericht nun auch die Ästheten unter unseren Besu-
chern die Wildblumenwiese mit anderen Augen betrachten und die
Schönheit der Natur auf den zweiten Blick wahrnehmen und durchaus
begeistert sind. Bitte helfen auch Sie zukünftig mit, eine ökologische Viel-
falt zu erhalten!
Unser Anliegen ist es, Ihnen den Parkfriedhof auch zukünftig mit neuen
Projekten so angenehm wie möglich zu gestalten, sodass es für Sie ein
Ort der Ruhe und Stille, ein Ort des Trostes und ein Ort des Kraftschöp-
fens ist. Über Spenden für die weitere Gestaltung und Erhaltung unseres
                                               Parkfriedhofes würden wir
                                               uns sehr freuen und stehen
                                               Ihnen      selbstverständlich
                                               gerne bei Fragen zur Ver-
                                               fügung.

                                               Wieder einmal hat der Kin-
                                               dergarten Regenbogenhaus
                                               zusammen mit meinen Mit-
                                               arbeitern eine vorzügliche
                                               Teamarbeit geleistet. Ab-
                                               schließend wurde hier ein
                                               Hinweisschild aus Massiv-
                                               holz gefertigt und von den
                                               Erzieherinnen liebevoll von
                                               Hand beschriftet und be-
                                               malt.

                                        Gerd Giesendorf, Friedhofsmeister

                                                                         27
Geburtstage

              Geburtstage im April 2021

28
Geburtstage

        29
Geburtstage

 Im Martini-Boten werden die Geburtstage aller Gemeindeglieder (aus Datenschutz-
 gründen ohne Straßenangabe) veröffentlicht, die 70, 75, 80 Jahre und älter werden.
 Wenn Sie mit der Veröffentlichung nicht einverstanden sein sollten, melden Sie sich bitte
 (mindestens zwei Monate vorher) in der Oberpfarre:  7 80 70

Ambulanter Hospizdienst OPAL
Bahnhofstr. 16, 31655 Stadthagen
 0176 15 72 29 94
Mail: ambulanter-hospizdienst@diakonie-sl.de

30
In eigener Sache
Sollten Sie oder ein Ihnen bekanntes Gemeindeglied den Besuch des Pastors/der Pastorin wünschen,
bitten wir um Ihren Anruf in einem der Pfarrämter oder im Pfarrbüro.
Pfarrämter:
Pfarramt I     Oberprediger Martin Runnebaum       7 80 70          m.runnebaum@lksl.de
Pfarramt II    Pastor Jörg Böversen                92 53 94         j.boeversen@lksl.de
Pfarramt III   Pastor Wolf-Peter Koech             20 09            martini-koech@t-online.de
Pfarramt IV    Pastor Hartmut Spier                44 29            hspier@arcor.de

Sprechzeiten des Pfarrbüros und der Verwaltung:
Oberpfarre:       Am Kirchhof 3                                 st.martini@lksl.de
Bürozeiten:       Montag bis Freitag                           09.00 - 12.00 Uhr
                  Dienstag und Donnerstag                      14.00 - 16.00 Uhr
Pfarrsekretärin    Sigrid Stoltze                               7 80 70        Fax 78 07 18

Küster Frank Harmening                                          0157 796 22 831
Verwaltung: Schulstr. 18  97 52 33 Fax 67 40  verwaltung@stmartini-stadthagen.de
Bürozeiten:    Montag bis Freitag           09.00 bis 12.00 Uhr
               Donnerstag                   14.00 bis 16.00 Uhr
Tobias Ogrodnik (Verwaltungsleitung)           97 52 30       ogrodnik@stmartini-stadthagen.de
Iris Herbst (Personalwesen)                    97 52 12       herbst@stmartini-stadthagen.de
Bettina Fleischauer (Personalwesen)            97 52 15       fleischauer@stmartini-stadthagen.de
Andrea Zaja (Sozialstation)                    97 52 23       zaja@stmartini-stadthagen.de
Anke Schernewsky (Sozialstation)               97 52 27       schernewsky@stmartini-stadthagen.de
Olesja Schaffner (Sozialstation)               97 52 21       schaffner@stmartini-stadthagen.de
Kathrin Lindemeier (Kindergärten)              97 52 14       lindemeier@stmartini-stadthagen.de
Udo Hasemann-Weiß (allg. Verw., Friedhof)      97 52 33       hasemann-weiss@stmartini-stadthagen.de
Gerd Giesendorf (Friedhofsmeister)             97 52 16       friedhof@stmartini-stadthagen.de
Carmen Kerkmann (Buchhaltung)                  97 52 25       kerkmann@stmartini-stadthagen.de

Kirchenmusiker:
Kantor Christian Richter, An der Sandkuhle 17    89 71 53 oder 78 07 12
                                                 st-martini-kirchenmusik@arcor.de
Bläserarbeit:
Michael Mensching                                92 31 83
Kindergärten:
Regenbogenhaus                                   7 46 66      Fax 9 32 63 05
Marienburger Str. 10                             regenbogenhaus@stmartini-stadthagen.de
www.kiga-regenbogenhaus.de

Schatzkiste, Manuela Kliemann                    34 25         Fax 99 58 71
Büschingstr. 18                                  schatzkiste@stmartini-stadthagen.de
www.evkiga-schatzkiste.de

           Diakonie- und Sozialstation           58 18          Fax 67 40
           Pflegedienst, Schulstr. 18            info@diakonie-stadthagen.de

                      Homepage:         www.stmartini-stadthagen.de

                                                                                                      31
WAS MACHT EIGENTLICH DIE KOOPERATION?

                                            KIRCHENGEMEINDE PROBSTHAGEN
                                                   &
                            ST. MARTINI-KIRCHENGEMEINDE STADTHAGEN

2019 begannen zwischen der Kirchengemeinde Probsthagen
und der St. Martini-Kirchengemeinde Stadthagen die                 "Einer mag
Kooperationsverhandlungen. Im Frühjahr 2020 haben wir den         überwältigt
                                                               werden, aber zwei
Kooperationsvertrag unterschrieben.
                                                                    können
Ziel der Kooperation ist es, beide Gemeinden "in guter Weise
                                                                widerstehen, und
gemeinsam pastoral zu versorgen, unnötige Doppelarbeit zu        eine dreifache
vermeiden, gemeinsame Angebote zu machen, ein Zusammen-        Schnur reißt nicht
rücken beider Gemeinden zu fördern (ohne deren Selbständig-
                                                                leicht entzwei."
                                                                 (Prediger 4,12)
keit aufzulösen) und dadurch eine neue Gemeinschaft ent-
stehen zu lassen, in der die beiden Gemeinden voneinander
profitieren."
Mittlerweile gibt es regelmäßige gemeinsame Dienstbesprech-
ungen der Pastoren und 4x im Jahr tagt der Kooperations-
ausschuss. Dort entstehen Ideen und Pläne, wie wir auch in
unserem Gemeindeleben näher zusammenrücken. Diese Pläne
reichen von gemeinsamen Kooperationsgottesdiensten, über
Konfirmanden- und Jugendaktionen, bis hin zu Familien-
freizeiten und Boßelturnieren. Wir halten Sie zukünftig hier
auf der Kooperationsseite unserer Gemeindebriefe auf dem
Laufenden!
Sie können auch lesen