SWOT-Analyse Arbeitspapier zur Erstellung des deutschen GAP-Strategieplans basierend auf der Ausgangslagenbeschreibung (ALB) - Bundesministerium ...

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Stand April 2021

SWOT-Analyse
Arbeitspapier zur Erstellung des deutschen GAP-Strategieplans basierend auf
der Ausgangslagenbeschreibung (ALB)

CAP Strategic Plan Non-Paper – Draft Template

The assessment of needs referred to in pint (a) of article 95(1) shall include the following:

The information below (i.e. requirements stemming from Arts. 96 and 97) shall be repeated for each
of the 9 specific objectives, using the most recent and reliable data:

    a) Summary of the SWOT analysis as referred to in Article 103(2);

Article 103 (2) – Annexes: Annex II to the CAP Strategic Plan referred to in pint (b) of Article 95(29
shall include a SWOT analysis of the current situation of the area covered by the CAP Strategic Plan.

Proposal GAP-SP-VO: The SWOT analysis shall be based on the current situation of the area covered
by the CAP Strategic Plan and shall comprise, for each specific objective set out in Article 6 an overall
description of the current situation of the area covered by the CAP Strategic Plan, based on common
context indicators and other quantitative and qualitative up-to-date information such as studies,
past evaluation reports, sectoral analysis and lessons learned from previous experiences.

DG AGRI (March 2020): The summary of the SWOT should come at least in the form of a SWOT
table per Specific Objective/cross-cutting objective complemented, if necessary, by a concise
description. The tables and the accompanying descriptions (where these are necessary to
complement the tables) should allow readers to get a complete and comprehensive overview of key
aspects identified in the SWOT. Further technical details are not available at this stage.

Regarding Cross-cutting objective: In the Workshop of 12 February 2020 “CAP plans: SWOT and
needs assessment”, DG AGRI indicated that a dedicated SWOT analysis is needed to cover the cross-
cutting objective (CO) of knowledge, innovation and digitalisation (the “10th SWOT”). This SWOT
will provide relevant information about the functioning of the AKIS and related structures but
should also cover other important aspects, which should be looked at in the context of “knowledge,
innovation and digitalisation”. These further aspects can stem from the analysis related to other
specific objectives (e.g. broadband in rural areas linked to “digitalisation”); in this case it is important
to avoid contradictions or linkages which, while essential, are done in ways which do not really add
value. Overall, all insights relevant for “knowledge, innovation and digitalisation” – independently
where they are identified - should be combined in the “10th SWOT” in a way as to draw a
comprehensive, exhaustive and holistic picture of the situation in a given Member State in relation
to the CO. In this context, DG AGRI would like to draw the attention to the Brief on AKIS
(https://ec.europa.eu/info/sites/info/files/food-farming-
fisheries/key_policies/documents/building-stronger-akis_en.pdf - as well as to the upcoming
events organised by EIP-AGRI.
Spezifisches Ziel      Inhalt

 Spezifisches Ziel a)   Förderung tragfähiger landwirtschaftlicher Einkommen sowie der Krisenfestigkeit in der ganzen
                        Union zur Verbesserung der Ernährungssicherheit

                                                                                                             Seite 3

 Spezifisches Ziel b)   Verstärkung der Ausrichtung auf den Markt und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, auch
                        durch einen stärkeren Schwerpunkt auf Forschung, Technologie und Digitalisierung

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel c)   Verbesserung der Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel d)   Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel sowie zu nachhaltiger
                        Energie

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel e)   Förderung der nachhaltigen Entwicklung und der effizienten Bewirtschaftung natürlicher
                        Ressourcen wie Wasser, Böden und Luft

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel f)   Beitrag zum Schutz der Biodiversität, Verbesserung von Ökosystemleistungen und Erhaltung

                        von Lebensräumen und Landschaften

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel g)   Steigerung der Attraktivität für Junglandwirte und Erleichterung der Unternehmensentwicklung
                        in ländlichen Gebieten

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel h)   Förderung von Beschäftigung, Wachstum, sozialer Inklusion sowie der lokalen Entwicklung in

                        ländlichen Gebieten, einschließlich Biowirtschaft und nachhaltige Forstwirtschaft

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Spezifisches Ziel i)   Verbesserung der Art und Weise, wie die Landwirtschaft in der EU gesellschaftlichen
                        Erwartungen in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, einschließlich in Bezug auf sichere,
                        nahrhafte und nachhaltige Lebensmittel, Lebensmittelabfälle sowie Tierschutz gerecht wird

                                                                        Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.

 Querschnittsziel       Förderung von Wissen, Vernetzung, Digitalisierung in der Landwirtschaft

                                                                                                            Seite 24

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                     (Kapitel II GAP-SP)                                                 2
SPEZIFISCHES ZIEL A                                                                              Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL A
„Förderung tragfähiger landwirtschaftlicher Einkommen sowie der Krisenfestigkeit in der ganzen
Union zur Verbesserung der Ernährungssicherheit“

                      Stärken                                                 Schwächen

 Bereitschaft zur Erbringung gesellschaftlich             Das durchschnittliche Betriebseinkommen pro
  erwünschter Leistungen (Entwicklung und Pflege            Arbeitskrafteinheit liegt deutlich unter dem
  der Kulturlandschaften, Erhaltung der                     Vergleichswert der Gesamtwirtschaft.
  biologischen Vielfalt, tiergerechtere                    Hohe Einkommensschwankungen, insbesondere in
  Nutztierhaltung, Ressourcen- und Klimaschutz)             den Bereichen Tierhaltung und Ackerbau.
  bei entsprechender Honorierung.
                                                           Ungünstige Einkommenssituation in kleinen und
 Etablierte Möglichkeiten der Absicherung gegen            mittleren Betrieben.
  einige Ertragsrisiken durch funktionierendes
                                                           Hohe Abhängigkeit v.a. der Futterbau-,
  Versicherungssystem (z.B. Hagelversicherung bei
  Ackerkulturen), vertragliche Bindungen oder               Marktfruchtbau- und Gemischt-Verbundbetriebe
  Kooperationen.                                            von staatlichen Zulagen und Zuschüssen.
                                                           Investitionskapital ist nicht in ausreichendem Maß
                                                            vorhanden (Eigenkapital).
                                                           Oft fehlen Strategien für ein effizientes
                                                            Risikomanagement.

                     Chancen                                                     Risiken

 Vorhandensein vielfältiger Betriebsformen und -          Teils ungünstige Bewirtschaftungsbedingungen
  strukturen in der Landwirtschaft.                         (z.B. benachteiligte Gebiete, insb. großräumige
 Hoher Wertschöpfungsbeitrag zum Einkommen                 Mittelgebirgslagen, Hochgebirge, zum Teil geringe
  bei Garten-, Wein- und Obstbau- und                       Bodengüte).
  Veredlungsbetrieben.                                     hoher Anteil landwirtschaftlicher Nutzflächen in
 Verbesserung der landwirtschaftlichen                     Überschwemmungsgebieten (s. spez. Ziel d).
  Einkommen durch Nutzung von                              Steigende Risiken für land- und
  Diversifizierungspotenzialen innerhalb und                forstwirtschaftliche Produktion (z.B.
  außerhalb der Landwirtschaft (z.B.                        Produktionsrisiken wie zunehmende
  Direktvermarktung, Online-Shops, Tourismus) (s.           Extremwetterereignisse, Volatilität der Märkte,
  spez. Ziele g, h).                                        rechtlich-politische Rahmenbedingungen,
 Stärkere Orientierung an gesellschaftlich                 gesellschaftliche Einflüsse, Flächenverfügbarkeit
  erwünschten Leistungen zur Legitimierung der              und zunehmender Schadensumfang durch
  einkommensrelevanten Direktzahlungen.                     Extremwetterereignisse) (s. spez. Ziel b, d, h).
 Ausbau gesellschaftlich akzeptierter Formen der          Ausbaubedürftiges Wirtschaftswegenetz, die
  Landnutzung und Tierhaltung (s. spez. Ziel i).            zusätzliche Kostenbelastungen bei gleichzeitigen
                                                            Ertragsnachteilen verursachen (s. spez. Ziel h).
 Ausbau der Nutzung der verfügbaren Instrumente
  zur Absicherung gegenüber Produktions- und               Verschärfung der Flächenknappheit durch hohe
  Marktpreisrisiken.                                        außerlandwirtschaftliche
                                                            Flächeninanspruchnahme und Flächenbedarf (s.
 Hohes Bildungsniveau von Betriebsleiterinnen und          spez. Ziel b).
  Betriebsleiter /Geschäftsführerinnen und
  Geschäftsführer sowie qualitativ hochwertige             Die Honorierung öffentlicher Leistungen verringert
  Angebote in den Bereichen Aus-, Fort- und                 die besonders einkommensrelevante Basisprämie.
  Weiterbildung einschließlich Studium sowie               Diversifizierung: Gefahr der Verlust des Status als
  Beratung (Querschnittsziel).                              landwirtschaftlicher Betrieb durch einschränkende
 Hohe Bereitschaft bei den landwirtschaftlichen            rechtliche Rahmenbedingungen in bspw. Steuer-
  Betriebsleitern sich selbst und ihre Mitarbeiter          und Baurecht für nichtlandwirtschaftliche
  fortzubilden sowie auf Beratung zurückzugreifen           Diversifizierungsmaßnahmen als Quelle für
  (Querschnittsziel).                                       außerlandwirtschaftliches Einkommen (s. spez. Ziel
                                                            g).

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                       (Kapitel II GAP-SP)                                          3
SPEZIFISCHES ZIEL A                                                          Stand April 2021

                                       Unzureichendes Angebot und fehlende
                                        Marktdurchdringung erschwinglicher
                                        Versicherungslösungen zur Absicherung von
                                        Ertragsrisiken durch Extremwetterereignisse.
                                       Anteil der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter /
                                        Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer ohne
                                        landwirtschaftliche Ausbildung nimmt im
                                        Zeitablauf und gerade bei den Jüngeren zu.

Arbeitspapier der SWOT-Analyse   (Kapitel II GAP-SP)                                          4
SPEZIFISCHES ZIEL B                                                                             Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL B
„Verstärkung der Ausrichtung auf den Markt und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, auch durch
einen stärkeren Schwerpunkt auf Forschung, Technologie und Digitalisierung“

                       Stärken                                               Schwächen

 Ausreichende Anzahl an entwicklungsfähigen               Geringe Anreize zur Aufrechterhaltung der
  Betrieben und vielfältige Betriebsstrukturen sowie        Landwirtschaft insbesondere in der Viehhaltung
  international wettbewerbsfähige                           (Ausnahme Veredlungsbetriebe), aufgrund hoher
  Ernährungsgewerbe.                                        Arbeitsintensität und unterdurchschnittlicher
 In Teilregionen und je nach Betriebsstruktur              Arbeitsproduktivität bei unterdurchschnittlichem
  Investitionsfreudigkeit der landwirtschaftlichen          Einkommen (s. spez. Ziel a).
  Unternehmer bei hohem Modernitätsgrad:                   Rückzug der Landwirtschaft aus ungünstigen
  Wachstums- und Investitionspotenziale sind                Lagen (z.B. bei weiterem Rückgang der Rinder-,
  vorhanden, und die zugehörige                             Schaf- und Ziegenhaltung bei unzureichenden
  Investitionswilligkeit der Betriebe ist grundsätzlich     Verwertungsalternativen für Grünland.
  gegeben.                                                 Geringe Betriebs-, Parzellen- und
 Bei Obst und Gemüse, Wein und Hopfen regional             Viehbestandsgrößen in Teilregionen mit
  hohe Bereitschaft, sich regionale Marktpotenziale         entsprechenden Nachteilen für die
  zu Nutze zu machen durch Produktpolitik,                  Wettbewerbsfähigkeit (s. spez. Ziel a) und hohe
  Marketing und Kooperationsmodelle.                        Dynamik bei den Produktionsvorgaben.
 Agrar- und Ernährungswirtschaft als starker              In Teilregionen und je nach Betriebsstruktur wenig
  Wirtschaftszweig bietet gute Ausgangsbasis für            ausgeprägtes Innovationsklima und geringe
  weitere Wachstumspotenziale.                              Innovationsdynamik (z.B. unzureichende
 Trend zu steigenden Betriebsgrößen bietet                 Fördermittel, fehlende Cluster) und damit geringes
  Potenzial für Modernisierung und                          regionales Potenzial für Wirtschaftswachstum und
  Wettbewerbsfähigkeit (weniger, aber                       unzureichende Nutzung innovativer Ansätze und
  leistungsfähigere Betriebe).                              angepasster Dienstleistungen.
 Zum Teil hoch spezialisierte und leistungsstarke         Infrastrukturelle Defizite für landwirtschaftliche
  Primärproduktion und Veredelung mit hohem                 Betriebe durch Nutzungskonflikten und
  technischen Standard (Ackerbau, Sonderkulturen,           unzureichende Erschließung von Flurstücken.
  Tierhaltung, ökologischer Landbau).                       Regional teilweise schlechte wegemäßige
                                                            Erschließung (einer Vielzahl) von Grundstücken
 Hohe Investitions- und Innovationsbereitschaft in
                                                            erschwert die sinnvolle Bewirtschaftung einzelner
  vielen Bereichen der Landwirtschaft v.a. bei der
                                                            Flächen.
  Nachfolgegeneration und Entwicklungschance
  durch Berücksichtigung frauenspezifischer                Strukturelle Defizite im ländlichen Raum, die
  Aspekte (s. spez. Ziel g, h).                             Investitionen sowohl in die Entwicklung der Land-
                                                            und Forstwirtschaft als auch in die gemeindliche
 Hohe Wettbewerbsfähigkeit der
                                                            Entwicklung hemmen.
  Ernährungswirtschaft (s. spez. Ziel h).
                                                           Mangelnder Transfer von Erkenntnissen aus
                                                            Forschung und Entwicklung (s. Querschnittsziel).

                      Chancen                                                   Risiken

 Unternehmerische Dynamisierung durch                     Wegfall von Vermarktungsstrukturen durch
  Agrarstruktur- und Mentalitätswandel in Richtung          verstärkten Strukturwandel und erhöhter
  auf eine marktwirtschaftliche Orientierung (auch          Konzentration (s. spez. Ziel c).
  bei unterschiedlichen Produktionsweisen).                Erhöhte Risiken durch Spezialisierung auf wenige
 Übergabe von Betrieben an gut ausgebildete und            Produktions- und Produktlinien (s. spez. Ziel c).
  motivierte Betriebsnachfolgerinnen und -                  Wachsender Kosten- und Preisdruck, volatile
  nachfolger (s. spez. Ziel g).                             (welt-)marktabhängige Preise (insbesondere
 Technologien und Digitalisierung bieten Chancen,          schwankende Milch- und Fleischpreise) bzw.
  nachhaltige und gleichzeitig leistungsfähige              Volatilität der Einkaufs- und Verkaufspreise (s.
  Produktionssysteme und Vermarktungskonzepte               spez. Ziel a) und Marktmacht durch Größe der

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                      (Kapitel II GAP-SP)                                          5
SPEZIFISCHES ZIEL B                                                                             Stand April 2021

   weiter zu entwickeln (nachhaltige Produktivität) (s.     Akteure des Handels in der Wertschöpfungskette
   Querschnittsziel).                                       (s. spez. Ziel c).
 Konsumenten sind aufgeschlossen für stark                steigende Produktionsauflagen, geringe
  differenzierte sowie veredelte Produkte und               gesellschaftliche Akzeptanz, hoher zunehmender
  gegenüber Produktinnovationen (s. spez. Ziel i).          Pachtflächenanteil (regionale Strukturdefizite) bei
 Gesellschaftlich akzeptierte Produktionsverfahren,        gleichzeitig guten außerlandwirtschaftlichen
  die auch ökonomisch tragfähig sind.                       Erwerbsmöglichkeiten (Fachkräftemangel).
 Rationalisierung, Leistungssteigerung und                Verlust des Arbeitskräftepotenzials (bspw. durch
  Erhöhung der Arbeitseffizienz durch Einsatz neuer         Ausbildungsabwanderung der besonders
  Technologien, überbetrieblichen Maschineneinsatz          qualifizierten jüngeren Bevölkerung), Verlust von
  und Kooperationen (Querschnittsziel).                     „Ideenpotenzial“ und Innovationspotenzialen.
 Hohe fachliche Kompetenz der Betriebsleiter und          Flächenverlust/-konkurrenz, hohe
  Mitarbeiter sowie Beratung als wesentliche                Bodenverknappung: Verlust an
  Voraussetzung für Innovationen und erfolgreiche           landwirtschaftlichen Flächen z.B. durch den
  Unternehmensentwicklung (Querschnittsziel).               Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflächen,
                                                            insbesondere im Umland der Städte (steigende
 Gut aufgestelltes Beratungsangebot (mit regionalen
                                                            Pachtpreise).
  Unterschieden) für alle landwirtschaftlichen,
  gartenbaulichen und weinbaulichen Betriebe               Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit durch
  (einschließlich Öko-Beratung) (Querschnittsziel).         unterschiedliche Mindestanforderungen zwischen
                                                            den Mitgliedstaaten, unterschiedliche Anteile
 Hohes Bildungsniveau sowie qualitativ hochwertige
                                                            gekoppelter und entkoppelter Direktzahlungen (s.
  Angebote in den Bereichen Aus-, Fort- und                 spez. Ziel a).
  Weiterbildung einschließlich Studium sowie
  Beratung (Querschnittsziel).                             Eine zum Teil sehr hohe Konzentration in den
                                                            Anbauclustern kann an die Landwirtinnen und
                                                            Landwirte besondere Anforderungen zur
                                                            Vermeidung von Umweltproblemen stellen, wenn
                                                            sinnvolle Fruchtfolgen nicht eingehalten werden
                                                            könnten.
                                                           Pachtsituation und Lohnarbeitsverfassung als
                                                            Hemmnisse bei der Kreditaufnahme.
                                                           Fehlender oder schleppender Ausbau des
                                                            Breitband- und leistungsfähiger Mobilfunknetze (s.
                                                            spez. Ziel h).
                                                           Sinkende Wettbewerbsfähigkeit aufgrund
                                                            steigender Anforderungen im Bereich Klimaschutz
                                                            im Vergleich zu Drittstaaten und starke
                                                            Benachteiligung einzelner Regionen (z. B.
                                                            langfristig nachwirkende Umwelteffekte des
                                                            Braunkohleabbaus).
                                                           Abnehmendes gesellschaftliches Verständnis und
                                                            Akzeptanz der Landwirtschaft, zumindest für
                                                            bestimmte Produktionsformen (s. spez. Ziel i).
                                                           Geringe gesellschaftliche Akzeptanz von
                                                            landwirtschaftlichen Investitionen behindert
                                                            Wachstum und Innovation (s. spez. Ziel i,
                                                            Querschnittsziel).

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                       (Kapitel II GAP-SP)                                          6
SPEZIFISCHES ZIEL C                                                                        Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL C
„Verbesserung der Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette“

                      Stärken                                             Schwächen

 International wettbewerbsfähige                       Zunehmende Konzentration in der
  Ernährungswirtschaft.                                  Verarbeitungswirtschaft und im Einzelhandel führt
 Leistungsfähige Ernährungswirtschaft zur               zu schwindender Marktposition der meisten
  regionalen Versorgung auf kurzen Wegen.                Landwirte und kleinen Erzeugergemeinschaften.
 Etablierte Organisationen zur regionalen              Sehr starke Marktposition der großen
  Vermarktung (z.B. Bauernmärkte).                       Lebensmittelhandel-Unternehmen gegenüber der
                                                         Ernährungswirtschaft. Permanente Gefahr der
 Etablierte Erzeugerorganisationen und gute             Auslistung auch bekannter und umsatzstarker
  horizontale Kooperationen.                             Marken aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit,
 Gut eingeführte regionale Qualitätsprogramme.          da Kostennachteile nicht mit Durchsetzung
 Höhere Wertschöpfung und höheres                       höherer Preise beim Endkunden ausgeglichen
  Verbrauchervertrauen durch Direktvermarktung,          werden können.
  Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte,             Potenzial der Regionalvermarktung wird nicht
  Bioprodukte, Premiumprodukte und Produkte mit          ausgeschöpft. Fehlende Logistik-Infrastruktur und
  hohem Wertschöpfungs-/Veredelungsgrade.                Koordination der an der Wertschöpfungskette
 Bessere Stellung der Erzeuger in der                   Beteiligten. Geringe Nutzung von Vorteilen bei
  landwirtschaftlichen Produktionskette durch            Zusammenarbeit in Verarbeitung und
  Mengenbündelung in Erzeugergemeinschaften;             Vermarktung sowohl horizontal als auch vertikal.
  auch zur Sicherstellung marktkonformeren              Mangelndes Kapital für den Aufbau einer Logistik-
  Erzeugungs-, Erfassungs- und                           Infrastruktur zur Schaffung von regionalen
  Vermarktungseinheiten.                                 Wertschöpfungsketten.
 Bündelung durch Erzeugergemeinschaften,               Hohe behördliche Vorgaben welche zu längeren
  Erzeugerorganisationen oder Genossenschaften           Transportwegen führen können.
  ermöglichen Einkaufs- und Angebotsvorteile (z.B.
  bei Futtermitteln und Saatgut und Synergien für
  Kundenakquise).

                     Chancen                                                Risiken

 Zunehmender Anteil an                                 Sehr starker Wettbewerb innerhalb der gesamten
  Gemeinschaftsverpflegung bietet Chancen für            Wertschöpfungskette und weitere Erhöhung der
  regionale Erzeugnisse und Bioprodukte, ebenso          Marktmacht des Lebensmittelhandels und
  Marktnischen und Qualitätsprodukte.                    Aufgabe des lokalen Lebensmittelhandwerks.
 Nähe zu Verbrauchermärkten und dadurch auch            Insbesondere der fortschreitende
  Potenziale für die Regional- und                       Konzentrationsprozess bedingt einen hohen
  Direktvermarktung.                                     Preisdruck auf allen Stufen der
                                                         Wertschöpfungskette mit Fokussierung auf den
 Vermehrte Differenzierung des Angebotes im             Preis im Lebensmittelhandel.
  Hinblick auf die durch große Vielfalt geprägte
  Nachfrage bei Kunden (z.B. Bio-Segment,               Strukturwandel bei den Agrargenossenschaften
  regionale Segmente und konventionelles Segment         und beim Landhandel: Größe der Handelspartner
  unter einem Dach im Lebensmittelhandel) (s. spez.      für die Agrarbetriebe nimmt zu, räumliche Nähe
  Ziel i).                                               nimmt ab.
 Neue Märkte und Einkommensmöglichkeiten durch         Ein hohes Anspruchsdenken der Verbraucher
  Digitalisierung, Kooperation und                       bezogen auf niedrige Lebensmittelpreise.
  Zusammenschlüsse sowie durch stärkere
  Qualitätsorientierung und Nischenprodukte
  (Querschnittsziel).
 Hohes Bildungsniveau sowie qualitativ hochwertige
  Angebote in den Bereichen Aus-, Fort- und

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                    (Kapitel II GAP-SP)                                        7
SPEZIFISCHES ZIEL C                                                      Stand April 2021

   Weiterbildung einschließlich Studium sowie
   Beratung (Querschnittsziel).
 Etablierte Beratungsangebote und Netzwerke zur
  Kompetenzstärkung im Bereich der regionalen
  Vermarktung (Querschnittsziel).
 Wirtschaftliche Potenziale durch zunehmende
  Nutzung moderner Kommunikationstechnik
  (Digitalisierung) und Ausbau der
  Erwerbskombinationen zur Erhaltung
  wohnortnaher Arbeitsplätze (Querschnittsziel).
 Neue Vermarktungswege durch neue Medien
  (Querschnittsziel).

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                     (Kapitel II GAP-SP)                 8
SPEZIFISCHES ZIEL D                                                                         Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL D
„Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel sowie zu nachhaltiger Energie“

                     Stärken                                              Schwächen

 Möglicher positiver Beitrag zum Klimaschutz           Hoher Anteil der Landwirtschaft an den
  durch Substitutionseffekte z.B. durch nachhaltige      Treibhausgasemissionen (Quellgruppe
  Produktion und Kaskadennutzung von                     Landwirtschaft), insbesondere Methan-Emissionen
  Holzprodukten anstelle von                             aus der Tierhaltung sowie N2O-Emissionen.
  Materialien/Energieträgern mit nachteiliger           Zielerreichung der LULUCF-VO in Deutschland
  Ökobilanz.                                             nach 2020 ist gefährdet.
 Potenziale zur Einsparung von                         Hohe Treibhausgasemissionen durch
  Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft           entwässerungsbasierte Nutzung organischer
  (z.B. durch effizientes Düngemanagement,               Böden (z.B. Moore: 37 Prozent der Emissionen bei
  verbesserte Lagerungs- und Ausbringungstechnik         7 Prozent Fläche) und Landnutzungsänderungen
  von Düngemitteln, Emissionsminderung in der            (z.B. Grünlandumbruch).
  Tierhaltung, Erzeugung von Biogas aus
  Wirtschaftsdünger) (s. spez. Ziele b, h, i).          Hoher Verbrauch fossiler Energieträger in
                                                         Gartenbau, Land- und Ernährungswirtschaft und
 Potenziale zur Erhöhung der                            unzureichende Nutzung der Energieeinspar-
  Kohlenstoffspeicherung und Reduzierung von             Potenziale.
  THG-Emissionen durch angepasste
                                                        Nutzungs- und Flächenkonkurrenzen durch
  Bodennutzung.
                                                         erneuerbare Energien und Biomasseproduktion
 Energieeinsparpotenziale durch Modernisierung          sowie tlw. geringe Effizienz der Nutzung (z.B.
  und Effizienzsteigerung in den                         fehlende Wärmenutzung von Biogasanlagen).
  Produktionsprozessen der Primärerzeugung, im
  Gebäudebestand des ländlichen Raums sowie in          Wälder und Waldbewirtschaftungspläne z.T. auf
                                                         Klimawandel ungenügend vorbereitet (s. spez. Ziel
  der Be- und Verarbeitung von Nahrungsmitteln.
                                                         h).
 Hohes Bildungsniveau sowie qualitativ hochwertige
  Angebote in den Bereichen Aus-, Fort- und             Maßnahmen zum Klimaschutz und Anpassung an
  Weiterbildung einschließlich Studium sowie             den Klimawandel teilweise nicht ausreichend
  Beratung (Querschnittsziel).                           implementiert (z.B. Agroforst).

                     Chancen                                                 Risiken

 Strategien und Maßnahmen zur Anpassung der            Gefährdungspotenzial von landwirtschaftlichen
  Land- und Forstwirtschaft an den Klimawandel           Nutzflächen und Siedlungsgebieten durch
  vorhanden (u.a. Fruchtfolgen, Arten- und               klimawandelbedingte Extremwetterlagen (z.B.
  Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Beregnung /              durch Überschwemmungen, unzureichender
  Bewässerung, Pflanzenschutz, Tierhaltung,              Ausbau von Anlagen zum Hochwasserschutz).
  Risikomanagement, Züchtung, Waldumbau) (s.            Weiterhin hoher Flächenverbrauch und damit
  spez. Ziel a, b, i).                                   Abnahme landwirtschaftlich nutzbarer Fläche, die
 Politische Beschlüsse und Zielvorgaben zum             zur CO2-Speicherung zur Verfügung steht (s. spez.
  Nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien und          Ziel b, h).
  geplanter Ausstieg aus der Kohleverstromung und       Direkte und indirekte, klimawandelbedingte
  der Kernenergie.                                       Risiken (z.B. höhere Erosionsgefahr, zunehmende
 Erzeugung heimischer Eiweißfuttermittel kann           Ertrags- und Preisschwankungen, zunehmender
  zum Ressourcenschutz beitragen, wenn indirekte         Schädlingsdruck, höhere Energiepreise etc.).
  Landnutzungsänderungen vermieden werden.              Gefährdungspotenzial für die Landwirtschaft
 Guter technologischer Entwicklungsstand bei der        durch indirekte Folgen des Klimawandels (z. B.
  Nutzung erneuerbarer Energien (insbesondere bei        zunehmender Schädlingsdruck, zunehmende
  der Stromerzeugung) und Technologien zur               Ertrags- und Preisschwankungen etc.).
  Erhöhung der Energieeffizienz.                        Verlangsamung / Stagnation der Energiewende
 Umwandlung von Biomasse zu Strom ist eine              (u.a. durch technische Herausforderungen,
  grundlastfähige Technologie.                           Kostendruck, Zielkonflikte mit Umwelt- und

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                    (Kapitel II GAP-SP)                                        9
SPEZIFISCHES ZIEL D                                                                         Stand April 2021

 Im Handlungsfeld Erneuerbare Energien bestehen          Naturschutzzielen, energiepolitischen
  ungenutzte und nachhaltig verfügbare                    Rahmenbedingungen, Konkurrenz zwischen
  Biomassepotenziale (z.B. Agroforstsysteme, Stroh,       stofflicher und energetischer Nutzung oder
  Gülle, Reststoffe aus der                               sinkender Akzeptanz).
  Nahrungsmittelherstellung, Holz).                      Flächennutzungskonkurrenz durch die Errichtung
 Hohe gesellschaftliche Akzeptanz und                    von Photovoltaikanlagen.
  Erwartungen zur Etablierung einer
  klimaschützenden, klimaangepassten und
  gleichzeitig biodiversitätsfördernden Land-, Forst-
  und Ernährungswirtschaft (s. spez. Ziel i).
 Thema Holzbau (u.a. auch mehrgeschossig und
  seriell) wird in Politik und Gesellschaft zunehmend
  als Option für den Klimaschutz und zur Schonung
  endlicher Ressourcen erkannt.
 Umfangreiches theoretisches Wissen und
  theoretische Konzepte im Bereich erneuerbare
  Energien (Querschnittsziel).

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                    (Kapitel II GAP-SP)                                      10
SPEZIFISCHES ZIEL E                                                                         Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL E
„Förderung der nachhaltigen Entwicklung und der effizienten Bewirtschaftung natürlicher
Ressourcen wie Wasser, Böden und Luft“

                      Stärken                                             Schwächen

   Fortschritte bei der Minderung der                  Weitere nicht ressourcenoptimierte Intensivierung
    Schadstoffbelastungen und Stoffeinträge in           der Landbewirtschaftung wirkt sich negativ auf die
    Grundwasser und Oberflächengewässer.                 natürlichen Ressourcen aus.
   Zunehmende Entwicklung und Verbreitung              Punktuell hohe standortbedingte Anfälligkeit für
    effizienter, standortgerechter und                   Bodenverluste durch Wasser- und Winderosion,
    ressourcenoptimierter Ansätze und                    oftmals aufgrund von mangelndem
    Produktionssysteme.                                  Erosionsschutz.
   Stetige Zunahme des ökologischen Landbaus mit  Bodenverdichtungen von Ackerböden führen zur
    seinen systembedingt positiven                  Beeinträchtigung der Bodenfunktion.
    Umweltwirkungen.                               Beeinträchtigung der Ökosystemleistungen des
   Etablierte bodenschonende                       Bodens durch Erosion und Verdichtung sowie
    Bewirtschaftungsmaßnahmen zur Verminderung      Belastung mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen
    der Bodenerosion und -verdichtung, zur          (s. spez. Ziel f, i).
    Förderung der Humusbildung und Verbesserung  Belastungen von Böden mit Schadstoffen sowie
    der Wasserspeicherung.                          negative Auswirkungen auf das Grundwasser.
   Erhöhung der Strukturvielfalt in der Landschaft     Belastungen von Gewässern und Böden mit
    mit Effekten für Erosionsschutz und                  Pflanzenschutzmitteln, Pflanzenschutzmittel-
    Humusaufbau sowie für Gewässerschonung,              Metaboliten und Arzneimittelrückständen (s. spez.
    biologische Vielfalt und das Landschaftsbild.        Ziel i).
                                                        Noch weitgehend unbekannte Belastung von
                                                         Böden mit Mikroplastik.
                                                        Regionale Nährstoffüberschüsse (Stickstoff,
                                                         Phosphor) aus der Landwirtschaft und Einträge in
                                                         Böden, Wasser und Luft insbesondere in Gebieten
                                                         mit hoher Viehdichte.
                                                        Hoher Anteil der Grundwasserkörper befinden sich
                                                         in einem schlechten chem. Zustand, insbesondere
                                                         aufgrund zu hoher NO3-Einträge aus der
                                                         Landwirtschaft.
                                                        Hohe Eutrophierungsbelastung der Ost- und
                                                         Nordseegewässer.
                                                        Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft
                                                         sind nicht rückläufig und vom Erreichen der
                                                         gesetzten Ziele weit entfernt.
                                                        Regionale tiefgreifende Eutrophierung oder
                                                         Versauerung von Waldböden und sonstigen (semi-
                                                         ) natürlichen Ökosystemen durch Eintrag von
                                                         anthropogenen Schadstoffen aus der Luft (s. spez.
                                                         Ziel h).

                     Chancen                                                 Risiken

   Überwiegend gute Bodenqualität ermöglicht           Zunehmende Flächenkonkurrenz (u.a. zwischen
    eine produktive und wettbewerbsfähige land-          Landwirtschaft, Infrastruktur, Tourismus,
    und forstwirtschaftliche Nutzung.                    Siedlungsentwicklung und Wald- und
   Aktuell überwiegend ausreichende natürliche          Wasserwirtschaft, Gewässer- und Naturschutz)
    Wasserversorgung.                                    und weiterhin hohe außerlandwirtschaftliche

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                    (Kapitel II GAP-SP)                                       11
SPEZIFISCHES ZIEL E                                                                           Stand April 2021

   Nutzung von Innovationen in der                        Flächeninanspruchnahme und -versiegelung (s.
    Landwirtschaft, z.B. der Pflanzenzüchtung für          spez. Ziel b).
    eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen.              Fehlende Flächenverfügbarkeit zur Entwicklung
   Technologische Weiterentwicklung ermöglicht            natürlicher Gewässerstrukturen.
    Ausweitung des Einsatzes von Sensoren und             Negative Begleiterscheinungen vermehrter
    digitalen Assistenten auch mit positiven               konservierender Bodenbearbeitung (z.B. erhöhte
    Auswirkungen auf den abiotischen                       Pflanzenschutz-Anwendung).
    Ressourcenschutz.                                     Weiter zunehmender Plastikeinsatz in der
   Verstärkter Leguminosenanbau mit positiver             Landwirtschaft mit dem Risiko, Eintrag von
    Wirkung auf den abiotischen Ressourcenschutz           Mikroplastik zu erhöhen.
   Neue Züchtungsmethoden bieten Möglichkeiten           Negative Auswirkungen des Klimawandels auf
    für Fortschritte in Bezug auf abiotischen              Boden und Wasser (z.B. durch Zunahme von
    Umweltschutz (s. spez. Ziel i).                        Extremwetterereignissen, geringere
   Wissen und Monitoring im Bereich                       Wasserverfügbarkeit und zunehmende
    Ressourcenschutz (Gewässer(-güte), Boden, Luft)        Bodenerosion sowie Abnahme der organischen
    (Querschnittsziel).                                    Bodensubstanz) (s. spez. Ziel d).
   Positive Ansätze zur (betriebliche) Beratung und
    Bildung zur nachhaltigen Entwicklung und
    effizienten Bewirtschaftung natürlicher
    Ressourcen wie Wasser, Böden und Luft
    (Querschnittsziel).
   Zunehmend naturnähere Ausrichtung der
    forstwirtschaftlichen Nutzung (natürliche
    Verjüngung, Entwicklung von strukturreichen
    Mischwäldern).

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                      (Kapitel II GAP-SP)                                     12
SPEZIFISCHES ZIEL F                                                                             Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL F
„Beitrag zum Schutz der Biodiversität, Verbesserung von Ökosystemleistungen und Erhaltung von
Lebensräumen und Landschaften“

                        Stärken                                               Schwächen

 Regionen mit vielfältigen Kulturlandschaften mit         Verlust an biologischer Vielfalt (Lebensräume,
  hohem Natur- und Erholungswert.                           Arten, genetische Vielfalt) besonders hoch in
 Flächenanteil der Natura-2000-Gebiete im EU-              Agrarlandschaften.
  Vergleich nahezu im Durchschnitt.                        Ziele von Natura 2000 und nationalem
 Positive Bestandsentwicklung bei ausgewählten             Biotopverbund nicht erreicht (Verwaltungs- und
  Arten/Artengruppen durch gezieltes Management             Finanzierungsdefizite, fehlende Anreize der
  im speziellen Artenschutz.                                Kooperation).
 Wald bietet vielfältige naturnahe, arten- und            Mit Schwerpunkt in ackerbaulichen
  strukturreiche Lebensräume.                               Intensivregionen bestehen Defizite an,
                                                            Kleinstrukturen und Landschaftselementen sowie
 Angepasste Landnutzung fördert die Biodiversität          an extensiv genutzten Flächen in der
  und trägt zur Biotopvernetzung bei.                       Agrarlandschaft.
 Biologische Vielfalt inkl. genetische Ressourcen als     Verlust von Lebensräumen, die an traditionelle
  Bestandteil, Qualitätsmerkmal und Ergebnis neuer          Nutzungsformen gebunden sind, durch fehlende
  Produktions-, Vermarktungs- und                           Nutzung und Pflege (z.B. Streuobstwiesen,
  Landnutzungskonzepte (z. B. Betriebszweig                 Bergwiesen, Streuwiesen) insbesondere infolge
  Landschaftspflege).                                       unzureichender Finanzierung.
 Hoher Wissenstand über die Wirksamkeit von               Ursachen und Trends des Verlustes an
  regionalisierten und zielorientierten Agrarumwelt-        biologischer Vielfalt im Landwirtschaftssektor
  und Waldumweltmaßnahmen.                                  unverändert oder verschärfen sich (z.B.
                                                            Intensivierung, Nutzungsaufgabe).
                                                           Sowohl teilweise Zielkonflikte zwischen
                                                            Naturschutz und Land- und Forstwirtschaft als
                                                            auch teilweise Defizite in der Kommunikation und
                                                            Kooperation der Akteure (s. Querschnittsziel).
                                                           Zielkonflikte mit geschützten Arten (z.B. Konflikt
                                                            Nutztierhaltung – Beutegreifer).
                                                           Ungenügende Datengrundlage zur biologischen
                                                            Vielfalt insbesondere im Bereich der Boden-
                                                            Biodiversität.

                        Chancen                                                 Risiken

 Verträglichkeit des Ökolandbaus mit                      Aktuelle (globale) Ursachen und Trends des
  Biodiversitätszielen (s. auch spez. Ziele e, i).          Verlustes an biologischer Vielfalt bleiben
 Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft;            unverändert oder verschärfen sich (z.B.
  insbesondere Erhalt und nachhaltige Nutzung               Flächenverbrauch /-konkurrenz, Zerschneidung,
  genetischer Ressourcen (s. a. Querschnittsziel).          Klimawandel).
 Wachsendes Bewusstsein für den Wert                      Verlust der biologischen Vielfalt erzeugt
  biologischer Vielfalt und hohe gesellschaftliche          erhebliche Risiken für ökosystemare Funktionen
  Akzeptanz von Naturschutz (s. spez. Ziel i).              und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen
                                                            und somit auch für die land- und
 Hohe Kompetenz und hoher Organisationsgrad im
                                                            forstwirtschaftliche Produktion selbst.
  ehrenamtlichen Natur- und Umweltschutz.
                                                           Verminderte Bestäubungsleistungen durch
 Gute Vernetzung von Organisationen für
                                                            rückläufige Wildinsektenpopulationen.
  Landschaftspflege sowie ehrenamtliches
  Engagement (z.B. Brutvogelmonitoring)                    Verlust von Innovationskraft in der Landwirtschaft
  (Querschnittsziel).                                       und fehlende nachhaltige Nutzbarmachung

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                       (Kapitel II GAP-SP)                                         13
SPEZIFISCHES ZIEL F                                                                         Stand April 2021

 Erfolgreiche Ansätze zur (betrieblichen) Beratung,      verbunden mit auszubauendem Erhalt der
  Qualifizierung und Bildung zum Schutz und zur           genetischen Vielfalt.
  Verbesserung der Biodiversität in der Fläche           Nicht-standortangepasste Wälder, die durch die
  (Querschnittsziel).                                     Folgen des Klimawandels zunehmend gefährdet
                                                          sind (s. spez. Ziel d, h).
                                                         Zunehmende ordnungsrechtliche Auflagen ohne
                                                          finanziellen Ausgleich gefährden die Bereitschaft
                                                          zum freiwilligen Engagement für die Erhaltung der
                                                          biologischen Vielfalt.

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                     (Kapitel II GAP-SP)                                     14
SPEZIFISCHES ZIEL G                                                                          Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL G
„Steigerung der Attraktivität für Junglandwirtinnen und Junglandwirte und Erleichterung der
Unternehmensentwicklung in ländlichen Gebieten“

                      Stärken                                              Schwächen

 Wettbewerbsfähige Betriebsstrukturen, die             Steigende Pacht- und Bodenpreise.
  Investitionen in neue Produktions- und                Hohe Kapitalintensität und damit hoher
  Bewirtschaftungstechniken erleichtern (s. spez. Ziel   Kapitalbedarf bei Kauf oder Betriebspacht.
  b).
                                                        Regional Abnahme an Selbstständigen, sinkende
 In Teilräumen hoher Bestand an ausgebauten             Zahl an Gewerbeanmeldungen und
  Infrastrukturen als Basis für eine wirtschaftliche,    Nachfolgeproblematik (v.a. auch in
  soziale und gesellschaftliche Entwicklung in           familiengeführten Unternehmen) im ländlichen
  dezentralen Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen       Raum.
  mit insb. klein- und mittelständischen
  Unternehmen.                                          Fehlen einer belastbaren Gründungskultur und ein
                                                         Übermaß an Regularien.
 Hohes Ansehen des Unternehmertums und in
                                                        Teilweise fehlendes Arbeitsangebot für höher
  Teilräumen bereits lebhaftes Gründungsgeschehen
  im Kleingewerbe und bei allen Arten von                qualifizierte Fachkräfte.
  Dienstleistungen; hohes Maß an                        Beratungs- und Weiterbildung für
  Unternehmergeist.                                      Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger sowie
 Attraktives Berufsbild und gute                        Existenzgründerinnen und Existenzgründer.
   Hofnachfolgesituation bei landwirtschaftlichen        Schwieriger Zugang zu landwirtschaftlichen
   Betrieben mit ausreichenden                            Flächen für Existenzgründer.
   Produktionsgrundlagen und/oder Möglichkeiten          Im nichtlandwirtschaftlichen Bereich fehlt es
   zur Einkommensdiversifizierung (s. spez. Ziel c).      oftmals an vertikalen Strukturen.
 Hohe Bereitschaft zur Umstrukturierung des             Besondere Herausforderungen in
  Betriebes sowie zur Verbesserung der Einkommen          Realteilungsgebieten auf Parzellierung und
  durch vielversprechende Ansätze zur                     Betriebsstrukturen und fehlende
  Diversifizierung eines Teils der Betriebe (z.B.         Flächenverfügbarkeit (insb. Anbauflächen und
  moderne Vermarktungsformen und Nischen- bzw.            Flächen für neue Anlagen und Gebäude) (s. spez.
  Spezialstrategien wie Ökolandbau,                       Ziel b).
  Direktvermarktung oder Spezialprodukte) (s. spez.
  Ziele a, b, c).
 Hohe Investitions- und Innovationsbereitschaft
  sowie Modernisierungskompetenz in der
  Altersgruppe bis 44.
 Anstehender Generationenwechsel und
  Nachfolgeproblematik in landwirtschaftlichen
  Betrieben eröffnet teilweise neue Chancen für den
  Strukturwandel und die verbleibenden Betriebe.
 Leerstehende Bausubstanz.

                      Chancen                                                 Risiken

 Kaufkräftige und umfangreiche Absatzmärkte in          Steigende landwirtschaftliche
  den Ballungsgebieten und Städten; durch günstige        Produktionsvorgaben, Betriebskosten
  Verkehrswege auch für Agrarproduzenten aus              (insbesondere Pachtpreise, Löhne, Betriebsmittel-
  peripheren Räumen gut erreichbar (gute Verkehrs-        und Energiekosten) und Anforderungen an das
  und Logistikinfrastruktur) (s. spez. Ziel c).           Management.
 Ausreichend Potenzial zur Gründung von                 Hohe Attraktivität nichtlandwirtschaftlicher
  Betrieben im Bereich der Bioökonomie, Co-               Arbeitsmärkte bewirkt starke Anreize zum
  Working-Spaces und Home-Offices sowie                   Ausstieg aus der Landwirtschaft, insbesondere
  ortsunabhängigem Arbeiten.

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                     (Kapitel II GAP-SP)                                      15
SPEZIFISCHES ZIEL G                                                                             Stand April 2021

 Lokal verankerte Wirtschaftsförderung in den            aber aus der Viehhaltung und dem Anbau von
  Kommunen.                                               Sonderkulturen.
 Zunehmende Bedeutung von                               Aktuelle Situation am Kapitalmarkt und damit
  Einkommenskombinationen, insbesondere im                einhergehende hohe Investitionsbereitschaft in
  Tourismus durch eine attraktive Kulturlandschaft        Sachwerte, z.T. durch außerlandwirtschaftliche
  und bei Erneuerbaren Energien sowie bei der             Investoren.
  Direktvermarktung (s. spez. Ziele b, c, h).            Defizitäre Versorgungsstruktur (Schulen, Ärzte,
 Probleme bei der Hofnachfolge in Betrieben mit          Kulturangebot, Nahverkehr, Internet,
  nicht ausreichenden Produktionsgrundlagen,              Mobilempfang) mindert die Attraktivität des
  fehlenden langfristigen Perspektiven und/oder           ländlichen Raums (s. spez. Ziel h).
  fehlenden Möglichkeiten zur                            Rückgang von Investitionen und der
  Einkommensdiversifizierung, eröffnet                    landwirtschaftlichen Tätigkeit (Zurückdrängen der
  zukunftsfähigen Betrieben die Möglichkeit der           Landwirtschaft in den Dörfern, Probleme bei der
  Expansion (u.a. Boden- bzw. Flächenerweiterung).        Standortsuche außerhalb der Dörfer, Aufgabe der
 Erschließung zusätzlicher                               flächendeckenden Landbewirtschaftung durch
  Einkommensmöglichkeiten durch Forstwirtschaft           Strukturwandel) (s. spez. Ziel h).
  in gemischten Betrieben (s. spez. Ziel h).             Wegfall der regionalen Vermarktungsstrukturen
 Wirtschaftliche Potenziale durch zunehmende             (u.a. durch Konzentrationsprozesse), welche im
  Nutzung moderner Kommunikationstechnik                  nachgelagerten Bereich (Lebensmittelhandel) den
  (Digitalisierung) und Ausbau der                        Anpassungsdruck in den landwirtschaftlichen
  Erwerbskombinationen zur Erhaltung                      Betrieben verstärkt (s. spez. Ziel c).
  wohnortnaher Arbeitsplätze (Querschnittsziel).         Fehlende geeignete Standorte für
                                                          entwicklungsfähige Betriebe, insbesondere in der
                                                          Tierhaltung (Immissions- bzw.
                                                          Akzeptanzprobleme) und z.T. auch im Gartenbau
                                                          unter Glas.
                                                         Bedingt durch eine partiell geringe
                                                          Bevölkerungsdichte bei gleichzeitig niedriger
                                                          Kaufkraft bestehen unzureichende
                                                          Absatzpotenziale für Ernährungsgüter in
                                                          bestimmten ländlichen Regionen (s. spez. Ziel h).

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                     (Kapitel II GAP-SP)                                        16
SPEZIFISCHES ZIEL H                                                                            Stand April 2021

SPEZIFISCHES ZIEL H
„Förderung von Beschäftigung, Wachstum, Geschlechtergerechtigkeit, sozialer Inklusion sowie der
lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten, einschließlich Biowirtschaft und nachhaltige
Forstwirtschaft“

                        Stärken                                             Schwächen

Beschäftigung     und     Wachstum        einschließlich Beschäftigung    und    Wachstum      einschließlich
Bioökonomie                                              Bioökonomie
 In vielen Teilräumen gut entwickelte                    Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sind
  nichtlandwirtschaftliche Branchen (v.a. im Bereich       Sektoren mit sinkendem Anteil an Beschäftigten
  der gewerblichen Wirtschaft, industriellem               und gesamtwirtschaftlicher Wertschöpfung in
  Mittelstand, Handwerk, Ernährungs- und                   unterschiedlicher Ausprägung der jeweiligen
  Holzwirtschaft, bei unternehmensnahen                    Sektoren.
  Dienstleistungen, Tourismus sowie mit                   In Teilräumen eingeschränktes Angebot adäquater
  Rückkopplungseffekten auf andere Branchen).              Arbeitsplätze und schlechte Berufsperspektiven.
 In Teilräumen Existenz entwickelter und                  Hohe Mobilitätskosten und teilweise
  wirtschaftlich rentabler/ wettbewerbsfähiger             unzureichende soziale Infrastrukturen
  Branchen insbesondere des verarbeitenden                 (Kinderbetreuungsangebote, Schulen,
  Gewerbes (s. spez. Ziel b).                              Betreuungsangebote für zu pflegende Angehörige
 Sukzessiver Ausbau der Versorgung mit                    etc.).
  hochleistungsfähigen, digitalen Infrastrukturen         Fehlendes Arbeitsangebot für höher qualifizierte
  (Festnetz-Breitband, Glasfaser- und 5G-                  Fachkräfte verschärft die demografische
  Mobilfunktechnologie).                                   Negativtendenz in einigen Regionen.
 Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte und hohe
                                                  Regional unterschiedlich ausgeprägte
  Erwerbsbeteiligung sowie hoher beruflicher       Anpassungsdefizite bei den Strukturen.
  Bildungsstand, hohe Mobilitäts- und              Beispielsweise im Tourismus: Hoher Anteil von
  Pendelbereitschaft (v.a. bei guter               nicht zeitgemäßen oder kleinen bzw. nicht
  Verkehrsinfrastruktur).                          wirtschaftlichen touristischen Betrieben und
 Wachsendes Segment kleinräumiger Wertschöpfung   mangelnde Kooperationen bzw.
  auf regionaler Ebene.                            Kooperationsbereitschaft.
 Qualitätssteigerung im Tourismus (stimmiges             Mangelnde soziale Infrastrukturen
  Gesamtangebot).                                          (Kinderbetreuungseinrichtungen,
                                                           Pflegeeinrichtungen).
                                                          Flächenkonflikte und -konkurrenz durch Ausbau
                                                           der Produktion nachwachsender Rohstoffe sowie
                                                           die Ausweitung des Biomasseanbaus für die
                                                           Bioökonomie.
                                                          Unzureichende Unterhaltung der ländlichen
                                                           Wegeinfrastruktur.
                                                          Fehlende Aus- und Weiterbildungsangebot mit
                                                           Bezug zur Bioökonomie (s. Querschnittsziel).
Geschlechtergerechtigkeit,    Inklusion    und   lokale Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion und lokale
Entwicklung                                             Entwicklung
 Maschinelle und digitale Ressourcen sorgen für          Unterschiede in der durchschnittlichen Bezahlung
  Arbeitserleichterung.                                    bei Männern und Frauen.
 Ländliche Räume als Orte hochwertiger                   Fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten für gut
  Kulturangebote.                                          qualifizierte Frauen.
 Kleinräumige, bürgernahe Gemeindestrukturen.            Teilweise Identitätsverlust der Dörfer (durch
  Attraktive, identitätsstiftende Ortskerne und Dörfer     zunehmende Zersiedlung, Verlust an
  mit vielfältigem kulturellem Leben und wertvoller        Kulturlandschaften, Biodiversität, Gärten und
  Bausubstanz. Vielseitiges Angebot an                     typischen Ortsbildern, Verlust sozialer Netzwerke,
                                                           fehlende gemeinschaftliche Mittelpunkte,

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                      (Kapitel II GAP-SP)                                       17
SPEZIFISCHES ZIEL H                                                                             Stand April 2021

    Gemeinschaftseinrichtungen und vereinsorientierten       leerstehende Bausubstanz und Verschlechterung
    Sport- und Freizeitangeboten.                            von Dienstleistungs- und kulturellen Angeboten).
 Regional stark ausgeprägte Identität auch auf             Teilweise schlechter baulicher Zustand
  Ortsebene. Vielfalt der Dialekte und regionale             kommunaler Infrastrukturen und privaten
  Prägung. Hohe lokale und regionale Identifikation          Wohnraumes auch im Hinblick auf die
  der Bürgerinnen und Bürger.                                Notwendigkeit zur Barrierefreiheit unter
 Reiches Natur- und Kulturerbe in ländlichen                Beachtung der demografischen Entwicklung.
  Gebieten. Prägung der Kulturlandschaft durch              Zunehmende Unterauslastung bestehender
  vielfältige Landwirtschaft, gesellschaftliche und          Infrastrukturen und abnehmende
  technologische Entwicklung.                                Versorgungsqualität in Regionen mit hoher
 Gegenwärtig vielfach noch funktionierende soziale          Abwanderung und ausgeprägtem demografischen
  Netzwerke und Vereine in ländlichen Gemeinden.             Wandel.
  Hohes Potenzial ehrenamtlichen und                        Entwicklungsinitiativen in einigen Regionen
  bürgerschaftlichen Engagements insbesondere auf            überwiegend kommunal ausgerichtet und geringer
  lokaler Ebene.                                             Anteil an (privat)wirtschaftlichen Akteuren. Wenig
 Insgesamt gute Erfahrungen mit lokalen und                 Verstetigung der regionalen
  regionalen Entwicklungsprozessen (z.B. ILE und             Entwicklungsinitiativen.
  LEADER) mit in Teilbereichen hohem Grad an                Unzureichende bedarfsgerechte Ausstattung mit
  zivilgesellschaftlicher Beteiligung,                       Einrichtungen der Daseinsvorsorge in peripheren
  Selbstorganisation sowie gewachsenen und                   Gemeinden. Rückzug aus der Fläche von
  professionellen Strukturen im Bereich der Dorf- und        Nahversorgung, medizinischer Dienstleistung und
  Regionalentwicklung.                                       ÖPNV.
 Strukturen zur Unterstützung des Ehrenamtes und           Regional unzureichende Ausstattung mit
  bürgerschaftlichen Engagements und endogene                Informations- und Kommunikationstechnologien,
  Potenziale vorhanden.                                      unzureichende Versorgung mit
 Erfolgreiche Konzepte wie Bildung für nachhaltige          hochleistungsfähigen digitalen Infrastrukturen in
  Entwicklung (BNE).                                         ländlichen Räumen zur Schaffung gleichwertiger
                                                             Lebensverhältnisse (Festnetz-Breitband, Mobilfunk)
 Überwiegend vorhandene barrierefreie Strukturen            (Querschnittsziel).
  im kommunalen und privaten Bereich erhöhen die
  Attraktivität ländlicher Räume für unterschiedliche
  Zielgruppen.
 Ergänzung des Zentrale Orte Systems durch
  Konzept „Soziale Orte“.
 Hoher Bestand an Kulturgütern und
  erhaltenswerten Kulturdenkmälern.
Forstwirtschaft (Stärke)                                   Forstwirtschaft (Schwäche)
 Forstwirtschaft als wichtiges Standbein der               Regional teilweise noch einschichtige
  deutschen Bioökonomie.                                     Nadelbaumreinbestände vorherrschend (mit
 Wertvolle Holzbestände, die sich zum Teil auch in          Anfälligkeit für Sturmschäden, Bodenversauerung,
  Hochpreissegmenten vermarkten lassen.                      Klimaresistenz).
 Potenziale zur Verbesserung der Organisation und          Fehlende bedarfsgerechte Infrastruktur
  damit der Wirtschaftlichkeit über Formen                   (insbesondere im kleinstrukturierten Waldbesitz).
  überbetrieblicher Zusammenarbeit.                         Strukturelle Probleme bei Kalamitäten,
 Forcierung der Strukturverbesserung im Wald                Erschließung und Waldbewirtschaftung durch
  genutzter Flächen sowie Verbesserung des                   starke Parzellierung und hohen Anteil an Klein-
  Wegenetzes inkl. der Navigationsdienste für                und Kleinstbetrieben. Dies erschwert die
  Forstwege.                                                 Bewirtschaftung mit modernen Arbeitsmethoden,
                                                             erhöht den Aufwand und die Kosten für die
 Entwicklung zu älteren, vorratsreicheren und
                                                             Bestandspflege, die Holzernte und die
  laubholzreicheren Waldbeständen.                           Holzbringung sowie Vermarktung und
 Bereitstellung vielfältiger Ökosystemleistungen für        verschlechtert somit die
  die Gesellschaft.                                          Wettbewerbsbedingungen für die Waldbesitzer.
                                                           Hoher Aufwand bei der Holzmobilisierung im
                                                             Kleinprivatwald.

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                        (Kapitel II GAP-SP)                                        18
SPEZIFISCHES ZIEL H                                                                         Stand April 2021

                        Chancen                                               Risiken

Beschäftigung     und     Wachstum      einschließlich Beschäftigung    und    Wachstum         einschließlich
Bioökonomie                                            Bioökonomie
 Attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten im            In Teilräumen Abwanderung bzw. Schließung von
  hauswirtschaftlich-pflegerischen Bereich aufgrund     Unternehmen mangels Aufträgen, verfügbarer
  des demografischen Wandels.                           Arbeitskräfte oder ungeklärter
   Wachstumspotenziale in den Zukunftsbranchen (z.B.   Unternehmensnachfolge.
    wissensintensive Dienstleistungen,                 (Drohender) Fachkräftemangel in Industrie, im
    Gesundheitswirtschaft, Tourismus, erneuerbarer      Handwerk, im Bereich der Land-, Forst- und
    Energien).                                          Ernährungswirtschaft und in
   Regionale ökonomische Potenziale zur Nutzung und    Dienstleistungsbereichen aufgrund der
    Erschließung von Biomassepotenzialen.               demografischen Entwicklung, des Lohnniveaus
                                                        sowie durch Abwanderung der Erwerbstätigen aus
   Potenzial innovativer Finanzierungsmodelle der      strukturschwachen Gebieten (insb. Jugendliche,
    Kommunen (z.B. zur Finanzierung von                 Frauen, (junge) Familien und gut qualifizierte
    Breitbandnetzen, Windenergie). Potenziale neuer     Arbeitskräfte).
    Träger-/ Betreiberstrukturen für
    Gemeinschaftseinrichtungen und -angebote.          Verschärfung des Fachkräftemangels durch
                                                        niedrigere Geburtenraten, fehlende
   Erfolgsversprechende Aktivitäten im Bereich der
                                                        Bildungsangebote, Abwanderung besonders der
    nachwachsenden Rohstoffe mit dem Ziel der           qualifizierten jüngeren Bevölkerung sowie weiterer
    industriereifen Verwendung.                         Erwerbstätiger in wirtschaftlich aktivere Regionen
   Wirtschaftliche Potenziale durch zunehmende         und Zentren.
    Nutzung moderner Kommunikationstechnik
                                                       Durch geringe Finanzausstattung und
    (Digitalisierung) und Ausbau der
                                                        Fachkräftemangel in Teilräumen Abnahme der
    Erwerbskombinationen zur Erhaltung wohnortnaher
                                                        Leistungsfähigkeit kommunaler Verwaltungen
    Arbeitsplätze (Querschnittsziel).
                                                        aufgrund von Personaleinsparungen.
                                                        Wegzug von Familien mangels attraktiver
                                                         Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten.
                                                        Ausgedünnte familiäre Infrastruktur.
                                                        Verbreitet niedrige kommunale Einnahmen und
                                                         punktuelle Überschuldung erschweren das
                                                         Aufbringen der Eigenanteile im Rahmen einer
                                                         Projektförderung und engen die Spielräume zur
                                                         Finanzierung öffentlicher und freiwilliger
                                                         Leistungen ein.
                                                        Viele Regionen mit vergleichsweise geringer
                                                         wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit (viele
                                                         Gemeinden mit weit unterdurchschnittlichem
                                                         Steueraufkommen) und finanziell begrenzten
                                                         Spielräumen zur Verbesserung der lokalen
                                                         Infrastruktur
                                                        Zunehmende Kosten für Mobilität bei gleichzeitig
                                                         abnehmenden Mobilitätsangeboten und weiterer
                                                         Ausdünnung des ÖPNV.
                                                        Risiken für Erneuerbare-Energien-Gesetze-
                                                         Anlagen mit Auslaufen der
                                                         Stromeinspeisevergütung (nach Ablauf von 20
                                                         Jahren).
                                                        Besondere Herausforderungen für den Ausbau und
                                                         die Unterhaltung der ländlichen Wegeinfrastruktur
                                                         im Hinblick auf den agrarstrukturellen Wandel.
                                                        Soziale Folgen des Strukturwandels in
                                                         verschiedenen Wirtschaftsbereichen (z.B. Ausstieg

Arbeitspapier der SWOT-Analyse                    (Kapitel II GAP-SP)                                       19
SPEZIFISCHES ZIEL H                                                                              Stand April 2021

                                                            aus der Kohleverstromung, Umstieg zur
                                                            Elektrofahrzeugproduktion).
                                                           Gefährdete wirtschaftliche
                                                            Entwicklungsmöglichkeiten im ländlichen Raum
                                                            durch mangelnde Versorgung mit Informations-
                                                            und Kommunikationstechnologien sowie
                                                            hochleistungsfähigen, digitalen Infrastrukturen
                                                            (Festnetz-Breitband, Mobilfunk) (Querschnittsziel).
Geschlechtergerechtigkeit,      Inklusion   und   lokale Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion und lokale
Entwicklung                                              Entwicklung
 Frauenorganisationen wie Landfrauenverbände.             Mehrfachbelastung von Frauen durch Familie,
 Abbau von Rollenklischees bei der Berufswahl.             Beruf und Ehrenamt.
 Steigender Anteil an berufstätigen Frauen.               Mangelnde öffentliche Anerkennung der
                                                            Leistungen von Frauen für Familie, Beruf und
 Erwerbspotential von Frauen, insbesondere bei
                                                            Ehrenamt.
  Existenzgründungen (s. spez. Ziel g).
                                                           Erhöhte Arbeitslosigkeit von Frauen und
 Hohe Bereitschaft von Frauen, die Einkommen auf           Abwanderung aus den ländlichen Gebieten.
  landwirtschaftlichen Betrieben durch
  Diversifizierung zu erhöhen (s. spez. Ziel b).           Teilräumlich Bedrohung des Natur- und
                                                            Kulturerbes.
 Regionsspezifische Anpassung technischer, sozialer,
  landwirtschaftlicher, ökonomischer und                   Verluste lokaler Identität und kommunaler
  medizinischer Infrastrukturen im ländlichen Raum          Angebote durch Landkreis- und
  an die demografische Entwicklung (z.B. attraktives        Gemeindefusionen.
  Gesamtangebot für junge Familien, Stärkung von           Abnehmendes ehrenamtliches und
  Entwicklungszentren, Schaffung von                        bürgerschaftliches Engagement und daraus
  Telearbeitsplätzen, Sanierung von Sportstätten,           entstehende Mehrfachbelastung der
  medizinische Versorgungszentren).                         Ehrenamtlicher sowie geschlossene Netzwerke,
 Potenzial des Ehrenamts für die Bereitstellung von        können zu einer Entmutigung und zum Rückzug
  Mobilitätsangeboten und mobile Angebote der               aus dem Engagement führen.
  Daseinsvorsorge.                                         Zentralisierung bzw. wenig flexible Standards im
                                                            Bereich der Grundversorgung (z.B. der
                                                            Klassenmindestgrößen in Schulen). Mangelnde
                                                            Auslastung und damit steigende Kosten für die
                                                            technische und soziale Infrastruktur.
                                                           Rückläufige Bevölkerungsentwicklung in vielen
                                                            Regionen, ungünstige demografische Entwicklung
                                                            und Abwanderung überwiegend junger
                                                            hochqualifizierter Menschen v.a. in peripheren
                                                            Räumen, Regional hohe Anteile an
                                                            Schulabgängern ohne Schulabschluss, steigender
                                                            Anteil älterer Menschen.
                                                           Schwindende Vereinsaktivitäten.
Forstwirtschaft (Chance)                                  Forstwirtschaft (Risiko)
 Erschließung ungenutzter und nachhaltig                  Gefährdung der Wälder durch die erwartete
  verfügbarer Biomassepotenziale (z.B. Holz im              Zunahme von klimabedingten
  Privatwald, sowie Kaskadennutzung von Bio-                Extremwetterereignissen sowie durch verstärkten
  Rohstoffen).                                              Insekten- und Pilzbefall und das Eindringen
 Regionale Branchenvielfalt.                               invasiver Arten) (s. spez. Ziel d).
 Höhere Wertschöpfung der Ressource Holz durch            Erwartete Zunahme der Waldbrandgefahr (s. spez.
  forstwirtschaftliche Infrastruktur.                       Ziel d).
 Regionale Potenziale zur stofflichen Nutzung von         Wildbestandsdichte als Risiko für die Erreichung
  Holz und energetischer Verwendung.                        der waldbaulichen Ziele.
 Nachhaltige Ausschöpfung des Nutzungspotenzials  Wirtschaftliche Abhängigkeit der Forstbetriebe
  des nachwachsenden Rohstoffs Holz aus Privat- und vom Holzverkauf.
  Körperschaftswäldern durch betriebsübergreifende

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